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Unspoken

von

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Kapitel 25

eineinhalb Jahre später
 

“Tor!” Jubelnd hob Elsa ihre Hände. Noch lauter als sie jubelte allerdings eindeutig ihre Schwägerin in Spe neben ihr.

“Super, Gregor! Weiter so!” Anschließend wandte sich Conny an ihre Freundin. “Er hat es einfach drauf, nicht wahr?”

“Das hat er”, stimmte Elsa schmunzelnd zu. Ihr Blick huschte über den Platz. Von Gregor, der auf der einen Seite des Spielfeldes noch von seinen Freunden gefeiert wurde zu der anderen, wo ihr Freund im Kasten stand und zufrieden grinste. Natürlich, mit dem Tor waren die Kickers in Führung gegangen. Elsas Blick glitt weiter, blieb einen Moment an Thomas hängen, der auf einer Bank am Rand des Spielfeldes saß und etwas in ein Mikrofon hinein sprach und aufnahm. Er hatte nach der Schule Journalismus studiert und war nun für den Sportteil einer ansässigen Zeitung zuständig. Er hatte ihr einmal erzählt, dass er früher schon immer Reporter hatte werden wollen, durch die Kickers hatte es ihn dann zum Sport gezogen. Das hatte ihr wirklich gut gefallen. Ihr Blick ging weiter und das Lächeln auf ihren Zügen breitete sich aus. Dort, auf der Bank neben Sascha und den inzwischen anderen Auswechselspielern der Kickers, saß Masaru und verfolgte das Fußballspiel ganz aufgeregt. Er war so stolz gewesen, als die Kickers ihn vor einiger Zeit als ihren Balljungen eingestellt hatten, wenn man es so nennen wollte. Man merkte ihm die Liebe zum Fußball an und Mario nahm ihn oft mit zum Training. Alle der Kickers Spieler hatten einen Beruf, übten diesen zum Großteil in Vollzeit aus, doch sie waren zusammen geblieben, hatten sich sogar vergrößert. Es war für sie alle ihr Hobby, ein sehr wichtiges. Sie waren in ihrer Liga auch recht gut, hatten regelmäßig Spiele gegen andere Mannschaften und keiner von ihnen wollte es missen. Mario und Gregor redeten inzwischen sogar darüber, eine Bambini-Mannschaft zu gründen und wollten noch mehr fußballbegeisterte Kinder wie Masaru mit Spaß an ihrem Sport unterstützen. Elsa freute sich darüber.

In seiner Aufgabe als Balljunge der Kickers, brachte Masaru ihnen die Getränke und Handtücher und das tat er mit großem Stolz. Sie war ebenfalls sehr stolz auf ihn und ihr war bewusst, es ging nicht nur ihr so. Elsa richtete ihre Aufmerksamkeit wieder dem Spiel vor sich, gerade rechtzeitig um zuzusehen, wie die Gegner aufs Tor der Kickers zu stürmten. Doch Mario hielt sie mühelos auf.

“Du bist mein Held!”, rief sie laut über den Platz. Es schien bei Mario anzukommen, denn er schmunzelte und blickte in ihre Richtung, konzentrierte sich im nächsten Augenblick schon wieder auf seine Aufgabe. Zufrieden lehnte sich Elsa wieder an der Bande an, die das Spielfeld umgab und beobachtete weiterhin das Spiel.
 

~~~
 

“Na? Wie fandet ihr es?” Gregor trat auf seine Verlobte und auf seine Schwester zu, als diese nach dem Ende des Spiels zu ihnen nach vorne kamen. Dabei lagen seine Augen nur auf Conny, was Elsa mit einem Schmunzeln zur Kenntnis nahm.

“Ihr wart super, wie immer”, antwortete Conny mit einem Kichern. “Vor allem du natürlich!”

Nun entkam Elsa ein leises Lachen und sie trat zu ihrem eigenen Freund, der gerade seine Kappe vom Kopf gezogen und diese neben seine Handschuhe auf die Bank legte. Anschließend nahm er von Masaru ein Handtuch entgegen und wischte sich damit über die Stirn. Elsa strich ihrem Sohn über die Haare, als er mit weiteren Handtüchern an ihr vorbeilief und diese verteilte. Er war inzwischen fünf Jahre alt und das hier gehörte zu seinen Lieblingsaufgaben. Wenn er nur beim Aufräumen Zuhause auch so fleißig wäre. Sie wandte ihre Aufmerksamkeit wieder dem vor ihr Stehenden zu. Mario grinste sie breit an.

“Wenn er daheim doch auch nur so fleißig wäre, nicht wahr?”, fragte er und entlockte seiner Freundin ein Lachen, die nun direkt vor ihm stand und nach seinem Kragen griff.

“Es ist erschreckend, wie gut du meine Gedanken lesen kannst.”

“Tja, wenn ich etwas bin, dann gerne in deinem Kopf.” Mario hob seine Lippen an ihr Ohr. “Oder woanders in dir”, flüsterte er, sodass niemand ihn hören konnte.

“Mario!” Elsa senkte ihren Kopf mit roten Wangen.

“Was denn?”

Sie blickte wieder auf und schüttelte belustigt ihren Kopf. “Manchmal bist du unmöglich.”

“Du liebst mich trotzdem. Oder vielleicht gerade deswegen.”

“Ich liebe dich, das ist richtig, weshalb ist fast egal.”

“Sehr gut, ich dich nämlich auch.” Mario senkte seinen Kopf, ehe er sich einen schnellen Kuss stahl.

“Papa, trinken?”, erklang neben ihnen. Masaru hob seinem Vater dessen Wasserflasche entgegen.

“Das ist eine sehr gute Idee, mein Großer”, erwiderte dieser und nahm die Flasche an, um daraus zu trinken.

“Du machst das wirklich super, Masaru”, richtete Elsa an ihren Sohn.

“Natürlich. Er ist der Beste. Eine bessere Hilfe als ihn könnte ich mir nicht vorstellen.” Sascha trat zu dem Jungen und klopfte ihm sanft auf die Schulter.

Es wirkte, als würde Masaru fünf Meter wachsen, so stolz war er auf das Kompliment.

“Richtig, der beste Balljunge der ganzen Welt.” Kevin hob einen Daumen hoch und schon wurde Masaru weitere fünf Meter größer.

Elsa lachte bei seinem Blick, da trat Gregor neben seinen Neffen und ging auf ein Knie, legte eine Hand auf dessen Schulter und blickte zu seiner Schwester.

“Sag mal, Masaru, wolltest du deiner Mama nicht noch etwas sagen? Beziehungsweise sie etwas fragen?”

Verwundert legte Elsa ihren Kopf schräg, sah Gregor fragend an.

“Mama fragen?”

“Ja, etwas wegen deinem Papa, erinnerst du dich?”

Verwundert blickte Masaru seinen Onkel an, anschließend seine Mutter und sah dann an dieser vorbei. Da schien es ihm wieder klar zu sein, denn er strahlte und nickte mit dem Kopf. “Ja!” Der Junge trat nach vorne zu seiner Mutter, die sich auch auf ein Knie niederließ.

“Was sollst du mich den fragen?”

Masaru strahlte nur noch mehr. “Mama, magst du meinen Papa heiraten?”

Perplex starrte Elsa ihren Sohn an. Was? Seinen Papa … heiraten? Da drangen die Worte zu ihr durch und mit weit aufgerissenen Augen blickte sie über ihre Schulter, um im nächsten Augenblick eine Hand vor ihren Mund zu schlagen.

“Liebling”, richtete Mario an sie, der sich hinter sie gekniet hatte, in einer Hand einen Blumenstrauß, in der anderen ein kleines Samtkästchen.

“M-mario”, stotterte Elsa.

Ein Lachen entkam ihm. “Liebling, das hier, das ist gerade meine Pose. Würdest du vielleicht aufstehen?”

“Nein!”, erklang da Masarus Stimme und schon schlang er seine kleinen Arme um Elsas Hals und setzte sich auf ihr Bein. Mario und Elsa sahen ihn an, ehe sie beide lachen mussten, wie auch die um sie Herumstehenden.

“Tut mir leid”, gab Elsa von sich.

“Ach, ich kann improvisieren, habe ich die letzten Jahre gelernt.” Mario war es, der nun aufstand, um seine Freundin und seinen Sohn herum ging und sich einfach direkt vor Elsa nochmal auf den Boden kniete. “Hier Masaru, halte mal”, richtete er diesen und drückte ihm die Blumen in die Hände. Der Junge nahm diese sorgfältig an sich, während er seinen Vater gespannt beobachtete.

“Elsa Daichi, ich liebe dich.” Mario sah sie mit strahlenden Augen an. “Du bist die Frau, die ich an meiner Seite haben will, mein Leben lang. Du und Masaru, ihr seid meine Familie und ich wünsche mir, dass wir eine richtige Familie sind. Es würde mich freuen, wenn ihr beide meinen Namen tragen würdet.” Er stockte. “Oder … ähm, ich nehme deinen Namen an, das ist auch okay. Ich will einfach, dass wir alle drei gleich heißen.” Elsas Hand berührte seine sanft.

“Ich würde gerne so heißen wie du, Mario.”

Erleichterung machte sich in ihm breit. Er blickte seinen Sohn an. “Und du Masaru? Willst du auch so heißen wie dein Papa?”

Verwirrung breitete sich wiederum in diesem aus. “Papa?”

Wieder erklang Gelächter um sie herum und auch Mario und Elsa konnten sich nicht zurückhalten.

“Nein, mein Schatz.” Elsa streichelte ihm sanft über den Rücken.

“Mario?” Die Verwirrung nahm zu, dann schüttelte Masaru entschlossen seinen Kopf. “Nein, ich heiße Masaru!”

Wieder lachte Elsa leise. “Du wirst immer Masaru heißen, versprochen.”

“Was Mama sagen will, ist, dass ihr mit Nachnamen heißen sollt wie ich”, versuchte Mario sich zu erklären.

Der Junge runzelte seine Stirn.

“Wie heißt du denn mit vollem Namen, Masaru?”, fragte Mario ihn.

“Masaru Daichi.”

“Und ich heiße nicht Daichi sondern Hongo. Du heißt Daichi mit Nachname und Mama auch. Aber ich würde mich freuen, wenn du und Mama auch Hongo heißt.”

Masaru dachte angestrengt nach. “Masaru Hongo?”, fragte er.

“Genau.” Elsa lächelte.

Da trat Gregor zu ihnen, zog die Aufmerksamkeit auf sich. Er bückte sich und blickte seinem Neffen direkt in die Augen. “So Maseru, du kommst jetzt mal kurz zu mir. Deine Mama und dein Papa haben da noch etwas zu regeln.” Er griff nach seinem Neffen und nahm ihn auf die Arme. Dann hob er seine Augenbrauen und wandte sich seinem besten Freund zu. “Und du machst das jetzt noch richtig, Käpt´n.” Der nächste Blick landete auf Elsa. “Los jetzt, aufstehen, Schwesterherz. Wir alle wollen hier etwas sehen!”

Mit einem Kichern tat Elsa was ihr Bruder sagte und stellte sich vor ihren Freund. Dieser blieb knien, griff nach ihrer Hand und nahm sie in seine.

“Du hast gehört, ich soll es richtig machen.”

“Ja, das habe ich.”

“Na dann. Elsa Daichi, ich liebe dich, mehr als alles andere, mit Ausnahme unseres Sohnes. Du und er, ihr seid das Größte in meinem Leben. Und daher frage ich dich: Willst du meine Frau werden?”

Ein Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus, nahm es ganz und gar ein. “Natürlich will ich das, Mario. Ich liebe dich ebenfalls.”

Es schien, dass eine große Anspannung den jungen Mann verließ. Er löste seinen Griff, öffnete stattdessen das kleine Kästchen, das er total vergessen hatte und hielt ihn seiner Freundin, nein, Verlobten, entgegen. “Ist der so genehm?”

“Oh Mario, er ist wunderschön!” Vor Erstaunen standen Elsas Augen weit offen, als sie den Ring in dem Kästchen betrachtete. Er wirkte wie verschlungen, war mit kleinen Steinchen übersät.

“Da bin ich aber froh.” Mario zog den Ring aus dem Kästchen, ließ dieses einfach neben sich fallen und schob den Ring über ihren rechten Ringfinger. Anschließend stand er auf und kaum dass er sich aufgerichtet hatte, fiel ihm Elsa um den Hals, drückte sich an ihn.

“Ich liebe dich so sehr”, flüsterte sie in sein Ohr.

“Ich dich auch”, erwiderte er und suchte im nächsten Augenblick ihre Lippen mit seinen. Sie hatte ja gesagt. Etwas anderes hatte er sich nie gewünscht und doch hatte er noch so viel mehr geschenkt bekommen.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Das letzte Kapitel - das wollte ich einfach noch bringen - ihr wisst ja, Happyend und so ;)
ansonsten folgt jetzt gleich noch der Epilog und ich LIEBE ihn - ich glaube, der ist mein Lieblings"kapitel" dieser Geschichte - und er steht auch schon ziemlich lange ;) Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  phean
2022-11-23T07:35:57+00:00 23.11.2022 08:35
Erstmal ... Mir hat's das Kap gar nicht angezeigt

Dann

Urghs ... Seit wann hat man beim Ring Finger im Kästchen? 🤢 Naja wenigstens ist der Finger schön mit Steinchen besetzt.

Masaru redet noch ziemlich hakelig 🤔 irgendwie hab ich nur Kinder um mich, die über alles mögliche reden und erzählen. Das Sams kritisieren und sagen, wie man richtig wünscht und und und xD
Antwort von:  Tasha88
23.11.2022 09:04
Erstens - seltsam o.O

und Finger im Kästchen - passiert, wenn man zu gierig ist und der andere schnell zudrückt ... aber ja, der hat da nichts zu suchen - danke, habs mal in einen >Ring< geändert - was auch viel mehr sinn macht XD

ansonsten habe ich hier einen Fünfjährigen, der auch noch sehr hakelig redet - und einen dreijährigen, der eigentlich gar nicht redet außer einzelne Worte - mit Mama, Papa, Ja und No kommt man aber auch weit XD

zudem wird Masaru zweisprachig erzogen - dementsprechend kann es mit der Sprache länger dauern - und das habe ich hier tatsächlich berücksichtigt und nach meiner Erfahrung geschrieben ;)
aber ja, reden kann man Fünfjähriger auch seeeehr viel ^^
Antwort von:  phean
23.11.2022 09:32
Sag bloß, dir würde kein Finger ein an den Finger gesteckt 🤣

Achso ja, zweisprachig stimmt, das hatte ich vergessen 😬

Trotzdem niedlich xD schön, wenn das Kind fragen muss 🙈
Antwort von:  Tasha88
23.11.2022 09:45
🥰😂
Von:  Centranthusalba
2022-11-20T12:58:53+00:00 20.11.2022 13:58
Der Masaru Hongo 😊😊😊 Da ist er.
So ein Antrag mit Kind ist schon schwierig 😂 DieFragen von dem Kleinen waren klasse. Da merkt man wieder, dass du so etwas schon erlebt hast. 😅
Elsa steh auf, das ist meine Pose. 😂😂😂

Ach und conny und Gregor. Da müsste es doch auch langsam so weit sein…
Antwort von:  Tasha88
20.11.2022 14:06
:D
also erlebt habe ich das ncoh nicht XD
aber dass meine Zwerge immer bei allem mitreden wollen und manche dinge verweigern, das schon :D


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