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Einzug in ein Chaos

von

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Angst

Man sah deutlich, dass Kieran und Tom sich mit Blicken beinahe erdolchten, sich am liebsten an die Kehle sprangen oder einfach dreist ins Wasser stoßen wollten. Helmut sah es, Kevin und auch Jerome war alarmiert einzugreifen, sollten sie sich wirklich körperlich angehen. Ashton war das sehr unangenehm, immerhin trug er die Schuld daran, dass sich beide ansehen, wie streitsüchtige Hennen.
 

"Chillt doch bitte mal", bat er die beiden, hoffte, sie würden sich vertragen und am Ende nicht zerfleischen.
 

"Chillen?", wiederholte Tom und sah Ashton verwirrt an. "Ich hab nicht angefangen. Ich hab mich nicht zwischen uns gedrängt. das war er und scheinbar gefällt dir das auch noch."
 

Das hatte gesessen und bevor er reagieren konnte, war Tom auch schon davongerauscht. Mit schlechtem Gewissen blieb Ashton zurück, biss sich auf die Unterlippe und sah Hilfe suchend zu Helmut rüber. Dieser deutete lediglich an, Tom zu folgen, mit ihm zu reden, ehe das Ganze noch ganz andere Formen annahm. Verstehend nickte Ashton, erhob sich hastig von seiner Sonnenliege und eilte nach drinnen. Hastig nahm er gleich zwei Stufen der Treppe, welche sich mittig im Wohnzimmer nach oben erstreckte und mit ihrer Breite beinahe herrschaftlich wirkte.
 

Oben im ersten Stock angekommen wurde Ashton jedoch langsamer und nachdenklich. Sollte er Tom die Wahrheit sagen, darüber sprechen, was er für ihn empfand? Was, wenn es die Freundschaft endgültig zerstören würde? Käme er damit klar oder würde er am Ende die WG und Agentur verlassen?
 

Ashton wurde zusehends unsicherer, hatte sogar Angst und doch wollte er mit Tom reden. Es musste raus, aus der Welt geschaffen werden und eine dicke Entschuldigung stand auch noch an. Ashton schluckte, dann öffnete er langsam die Tür zu ihrem gemeinsamen Zimmer. Wie zu erwarten, lag Tom auf dem Bett, das Handy in der Hand.
 

"Können wir reden?", murmelte Ashton, schloss hinter sich die Tür und trat langsam näher auf den Anderen zu.
 

Tom reagierte vorerst nicht, legte dann aber sein Handy weg und klopfte eben sich auf das Bett. Ashton kam den nach, wenn auch nur langsam. Mit etwas Abstand setzte er sich, schnappte sich eines der Kissen und klemmte es sich wie eine Art Schutz vor den Bauch. Unsicher knabberte er auf seiner Unterlippe, sah Tom dann aber an, der ihn mit hochgezogener Augenbraue abwartend ansah.
 

"Ich weiß nicht, wie und wo ich anfangen soll", nuschelte Ashton leise, legte das Kissen wieder weg und rutschte etwas näher zu Tom. "Kieran ist eigentlich gar nicht so doof."
 

"Zu dir vielleicht, aber zu mir und scheinbar hat er es mit Helmut auch", grummelte der Andere sichtlich bockig, rutschte ein Stück runter und legte den Kopf schließlich auf Ashtons Beinen ab. fast automatisch kraulte dieser ihm über den Kopf, grinste, als er merkte, wie Tom sich langsam entspannte und die Augen schloss.
 

"Er macht das meinetwegen", fing der Blondschopf erneut an. "Also für mich irgendwie ..."
 

Schwer schluckend blickte er auf Tom. Die halbe Miete war gewonnen, ein Teil angesprochen und doch fehlte noch etwas ganz Entscheidendes, was auch Tom bemerkte.
 

"Warum sollte er das für dich machen?" Verwirrt schlug Tom die Augen auf und blinzelte hoch zu seinem besten Freund, der mit hochrotem Kopf wegblickte und auswich. War es ihm jetzt unangenehm? Tom verstand die Haltung seines Freundes nicht, setzte sich auf und griff nach seinem Kinn, nur damit er ihn ansehen konnte. "Weich mir nicht aus. Ich bin dein bester Freund!"
 

"Nicht nur das", erwiderte Ashton leise und hörte sein Herz hart gegen seine Brust klopfen. "Du bist viel mehr als nur mein bester Freund."
 

Es war gesagt, war ausgesprochen und es gab kein Zurück mehr. Ausweichen ging ebenfalls nicht, denn Tom zwang ihn noch immer, ihn anzusehen. Kurz schluckte Ashton den dicken Kloß in seinem Hals herunter. "Tut mir leid."
 

"Hä?" Tom sah ihn entgeistert an. "Was bitte tut dir leid? Dass ich dein bester Freund bin?"
 

"Nein, du Idiot", murrte Ashton und boxte ihm in die Seite. Nicht feste, aber es reichte, dass Tom ihn losließ. "Mir tut es leid, dass ich so blöd bin und mehr für dich empfinde." Mit jedem Wort wurde er leiser, doch Tom hatte ihn ganz genau verstanden.
 

Wortlos stand er auf und verließ das Zimmer. Zurück blieb Ashton, der fassungslos die Tür anstarrte und gleichzeitig spürte, wie sein Herz in zwei Teile brach.



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