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Ich glaub, mich knutscht mein Chef

von

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Drama auf dem Spielplatz

Am Samstagmorgen erledigte Seth zusammen mit seinem Sohn seinen Wocheneinkauf. Nur an diesem Tag verbrachte er den ganzen Tag mit Seto, denn auch am Sonntag kümmerte er sich ausschließlich um seine Firma, die ihm viel abverlangte und noch mehr Freizeit kostete. Dadurch hatte er nur diesen einen Tag mit seinem Sohn, der von morgens bis abends in der Tagesstätte verbrachte, auch am Sonntag. „Papa?“ Seto hielt eine kleine Schachtel Pralinen hoch. „Die will ich haben.“ Seth ging in die Hocke und betrachtete die Schachtel, die mit einer roten Schleife umwickelt war. „Seit wann isst du Pralinen?“

„Ich möchte die probieren.“ Seto fackelte nicht lange und warf die Schachtel in den Einkaufswagen.

Seth schüttelte den Kopf. „Die sind mit Alkohol, deshalb werden wir die wieder zurücklegen.“
 

Oh nein, das hatte Seto befürchtet. Was sagte Atemu noch, damit man seinen Willen bekam? Als es Seto einfiel, brauchte es einiges an Überwindung seine Würde mit Füßen zu treten. Schließlich fühlte er sich viel zu erwachsen für diesen Kinderkram. Seto räusperte sich, harte Zeiten erforderten harte Maßnahmen. „Ich will das aber haben!“, fing er an zu quengeln, gefolgt von lautem Geschrei.

Seths Gesicht wurde immer länger, als Seto damit anfing sich auf den Boden zu schmeißen und wild herumzustrampeln. So hatte sich Seto noch nie verhalten. Waren die Pralinen denn so wichtig? „Was willst du denn mit den Pralinen.“

Seto hielt inne, denn er musste sich erst eine Ausrede überlegen. „Ähm… Ich will die Frau Sakura schenken.“

„Und warum?“

„Weil…, weil…, weil sie Geburtstag hat.“ Kurzerhand legte Seth die alkoholhaltigen Pralinen zurück und tauschte sie durch alkoholfreie aus. „Wir nehmen diese.“

„Die haben aber keine Schleife.“ Jetzt wurde Seto wirklich wütend.

Auch Seth wurde sauer. „Entweder diese Pralinen oder keine.“

„Ich will aber die anderen!“, wurde Seto ungewohnt laut.

Seth schüttelte mit zusammengezogenen Augenbrauen den Kopf. „Wenn du nicht aufhörst, gehen wir heute nicht auf den Spielplatz.“ Sofort wurde Seto still und fing an zu überlegen. Entweder die Pralinen ohne Schleife und nachher zum Spielplatz, oder gar nichts von beidem. „Dann nehme ich die Pralinen.“

„Wenn wir das geklärt haben, können wir dann weiter einkaufen?“ Seto nickte kleinlaut und schlurfte hinter seinem Vater her. Was machte er jetzt wegen der fehlenden Schleife? Er grübelte so lange, bis ihm ein protziger Strauß Rosen ins Auge fiel. „Papa!“
 

So kaputt fühlte Seth sich lange nicht mehr. Jetzt hatte er neben Vollmilchpralinen auch einen Strauß roter Rosen im Gepäck. „Hoffentlich kommt das bei Frau Sakura nicht falsch rüber.“ Grimmig schaute er zu Seto hinunter, der mit einem großen Blumenstrauß und seiner Schachtel Pralinen in Richtung Spielplatz marschierte. Zwar erinnerte Seth daran, dass er diese Dinge erst morgen brauchte, aber er wollte sie unbedingt Atemu zeigen. Normalerweise war Seto ein ruhiges und zurückhaltendes Kind, aber heute fiel er aus der Rolle. „Naja, wir haben alle mal einen schlechten Tag.“ Seth bekam gute Laune, als er Yasuo auf einer der Bänke am Spielplatz sitzen sah.

Auch Seto freute sich und rannte auf Atemu zu, der versuchte auf der Schaukel einen Überschlag zu machen. In Wirklichkeit kam er kaum richtig hoch und schwankte nur leicht hin und her, doch in seiner Fantasie machte er die tollsten Überschläge.

„Guck mal.“ Stolz präsentierte Seto seine Beute. „Ich hab sogar Blumen dabei.“

Atemu bekam große leuchtende Augen. „Wie machen wir das jetzt? Dein Papa muss das schenken.“

„Ich weiß schon wie.“ Selbstverständlich hatte Seto einen narrensicheren Plan.
 

„Du hast also den Weg hierher gefunden.“ Yasuo gähnte müde. „Atemu ist zurzeit anstrengend und hat mich die halbe Nacht wachgehalten.“

„Ach, dein Junge auch? Seto hat sich heute im Supermarkt unmöglich aufgeführt und den ganzen Markt zusammengebrüllt.“

Yasuo wurde hellhörig. „Hatte er einen Grund?“

„Nun…“ Weiter kam Seth nicht, denn Atemu und Seto kamen aufgeregt angerannt. „Was haben sie jetzt wieder vor?“

„Warum trägt Seto Rosen?“, wunderte sich Yasuo. Über seinem Kopf bildeten sich noch mehr Fragezeichen, als Seto ihm die Rosen und Atemu eine Schachtel Pralinen hinhielt. „Die hat Papa dir gekauft.“, sagte Seto mit strahlendem Gesicht.

Yasuos Kopf ruckte zu Seth, dessen Gesicht genauso viele Fragezeichen aufwies.
 

„Du musst sie nehmen!“, drängte Seto und wurde um den großen Rosenstrauß erleichtert.

„Die Schokolade auch, Papa.“

„Vielen…Dank.“ Yasuo kräuselte die Stirn, denn die Beiden schauten ihn abwartend an. „Was?“ „Jetzt musst du Papa ein Küsschen geben.“, forderte Seto ungeduldig.

Wieder ruckte Yasuos Kopf zu Seth. „Hast du das eingefädelt?“

„Ich bin genauso überrascht wie du.“ Auf was für Ideen die kleinen Hosenscheißer kamen war unglaublich.
 

„Worauf wartest du Papa?“, wurde Atemu quengelig. „Du sollst ein Küsschen kriegen.“

Jetzt fing Yasuo an sich einen Spaß daraus zu machen. „Jaaa, worauf wartest du? Gib mir ein Küsschen. Schließlich hast du mir was zum Zweiwöchigem geschenkt. Das muss gefeiert werden.“
 

Irgendwie fühlte sich Seth im falschen Film. Deshalb veranstaltete Seto also dieses Theater. Er hätte doch mit ihm sprechen können und überhaupt, seit wann interessierte sich sein Sprössling für seine Liebschaften? „Wie du willst.“ Als ob er ein Problem damit hätte diesem breit grinsenden Jungspund einen Schmatzer aufzudrücken. Seth beugte sich ein Stück zu Yasuo rüber und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Doch das ließ sowohl Seto als auch Atemu dicke Backen machen. „Ein richtiges Küsschen.“, brummte Atemu. „Joeys Papa gibt seiner Mama immer ein richtiges Küsschen.“, dabei deutete Atemu auf seinen Mund.
 

Yasuo beugte sich nachdenklich zu seinem Sohn nach vorne. „Was macht Joeys Papa noch, wenn ihr dabei seid?“

„Joeys Papa hat gesagt, man muss einer Frau jeden Tag sagen, wie doll man sie liebhat und ihr immer ganz viele Küsschen geben.“ Atemu schaute Seth eindringlich aus seinen großen Kinderaugen an. „Du hast meinen Papa doch lieb oder, dann gib ihm ein richtiges Küsschen. Sofort!“
 

Yasuo lehnte sich wieder zurück und sah Seth auffordernd an. „Du hast es gehört!! Gib mir ein richtiges Küsschen, sofort!“

„Ich fange an mir Sorgen um deinen Nachwuchs zu machen.“ Seth wollte kein Spielverderber sein und gab Yasuo einen Kuss auf die Lippen. Dies ließ Atemu und Seto in Jubelschreie ausbrechen. „Geschafft!“, rief Atemu. „Jetzt werde ich ein großer Bruder.“

„Wie bitte?“, kam es gleichzeitig von Seth und Yasuo.

Seto hob tadelnd den Zeigefinger. „Das ist doch wohl klar.“

„Was ist klar?“, kam es wieder Synchron von Yasuo und Seth.

Dann musste Seto es wohl erklären. „Wenn ein Liebespaar sich küsst, bekommen sie ein Baby. Das weiß doch jedes Baby.“

Überlegend schaute Atemu drein, denn alles war ihm noch nicht ganz klar. „Wer kriegt denn das Baby? Dein Papa oder mein Papa?“

Seto schüttelte verständnislos den Kopf. „Du weißt auch gar nichts. Natürlich dein Papa. Mein Papa hat die Blumen und die Schokolade geschenkt, deshalb kriegt dein Papa das Baby.“ „Hurraaaa, bald bin ich ein großer Bruder. Ist das Baby in deinem Bauch, Papa?“
 

Während Yasuo einen immer finster werdenden Gesichtsausdruck bekam, versuchte Seth sich eisern das Lachen zu verkneifen.

„Was hast du deinem Bengel eigentlich in Sachen Kinderkriegen erzählt?“, grummelte Yasuo verstimmt.

„Das hat er nicht von mir. Da er nie gefragt hat, hatten wir das Thema noch nicht.“ Seth fiel es schwer sich das Lachen zu verkneifen, dennoch riss er sich so gut es ging zusammen.

„Jetzt ist ein guter Augenblick!“, knurrte Yasuo, als Seto und Atemu seinen Bauch anfassen wollten. „Joeys Mama hat einen ganz dicken runden Bauch gehabt.“, erzählte Atemu mit strahlendem Gesicht.

„Dann krieg dein Papa auch einen dicken Bauch.“, zeigte sich Seto begeistert.
 

„Darf ich auch anfassen?“, wollte Seth wissen, während er weiter um seine Fassung kämpfte.

„Du fängst dir gleich noch eine.“ Yasuo legte sein Gesicht in beide Hände, denn Atemu und Seto liefen zu den Müttern und erzählten die frohe Kunde. „Wie peinlich. Es wird sich wie ein Lauffeuer verbreiten.“

„Sie sind noch klein, nimm es nicht so schwer. Keiner wird sie ernst nehmen.“, klopfte Seth ihm auf die Schulter, was es nicht besser machte.

„Wenn sie über dich solche Gerüchte verbreiten würden, Seth, würdest du hier nicht so eine große Fresse riskieren.“, keifte Yasuo mit knallrotem Gesicht zurück. Zwar bekam er keine tröstenden Worte, dafür ein herzliches Lachen von Seth. „Das reicht jetzt! Hör auf zu lachen!“
 

Seth versuchte sich zu beherrschen. „Du hast einen ganz roten Kopf, Yasuo. Beruhige dich, bevor du noch explodierst.“

„Ich explodiere nicht!“, brüllte Yasuo und wurde noch eine Spur dunkler.

„Oh doch, du bist kurz davor.“
 

„Papa, Papa!“, rief Seto.

„Papa, Papa!“, ahmte Atemu ihn nach.

Aufgeregt kam Seto vor seinem Vater zum Stehen. „Wenn ich jetzt ein großer Bruder werde, dann ist der da Papa zwei, oder?“

„Dein Papa, ist Papa zwei und meiner ist Papa eins!“ Atemu ließ sich doch nicht ausbooten.

„Mein Papa, ist Papa eins!“, ranzte Seto zurück.

„Nein meiner!“

Seto schüttelte den Kopf. „Mein Papa ist Papa und dein Papa kriegt unseren Bruder. Deshalb ist er Papa zwei.“
 

„Ihr wisst sogar was er wird. Hurra.“ Yasuo war das tierisch unangenehm und Seth machte es mit seinem Gekicher nicht besser.
 

Mit dieser Logik konnte Atemu nicht mithalten. „Na gut, aber ich nenne deinen Papa dann Papi. Papa zwei klingt doof.“

„Dann nenne ich deinen Papa?“ Seto überlegte. Was könnte er denn nehmen? „Yasuo!“

„Häääää, warum? Klingt voll blöd. Wir haben zwei Papas, dann musst du meinen Papa auch Papa nennen.“

„Muss ich nicht!“

„Doch, du blöder Pisser! Yasuo klingt doof. Er heißt Papa und nicht Yasuo. Yasuo ist voll der hässliche Name!“

„Stimme ich dir zu. Deshalb heiße ich Seto. Ich wurde nach meinem Papa benannt.“, reckte Seto sein Näschen hoch.
 

„Mein Name ist hässlich?“ Yasuo ließ den Kopf hängen. „Wie kannst du mir das antun? Mein eigen Fleisch und Blut.“

„Nimm es nicht so schwer.“, tröstete Seth. „Es sind Kinder. Sie denken sich nichts dabei.“

„Aber… Bis heute fand ich meinen Namen schön und auch seine Bedeutung passt perfekt zu mir.“

„Was bedeutet er denn?“

„Friedlich!“

Wieder fing Seth an zu lachen. „Nichts für ungut, aber das passt nicht zu dir. Wenn ich an die ganzen Beleidigungen denke, die du im Beisein deines Sohnes hinausposaunt hast, ist diese Bedeutung weit von dir entfernt.“

„Wie schön, dass du heute so herzlich lachen kannst, du dämlicher Kotzbrocken.“ Jetzt wurde jedes Niveau fallen gelassen und die schweren Geschütze ausgefahren.

„Entschuldige, ich hab mich mitreißen lassen.“, wischte sich Seth die Tränen aus den Augenwinkeln und räusperte sich. „Was bedeutet der Name Katsuro? Du hast mein Interesse geweckt.“

„Du machst dich doch nur wieder lustig.“

„Ich benehme mich!“ Egal was kam, er durfte nicht lachen und nichts Falsches sagen.

„Er bedeutet… Siegreicher Sohn.“ Seth fing an zwischen Atemu, der inzwischen auf einer Schaukel saß und Yasuo hin und her zu schauen. „Zu Atemu passt dieser Name wie die Faust aufs Auge, aber zu dir…?“

„Was soll das denn heißen?“

„Wer von euch das Sagen hat, ist deutlich zu erkennen.“

„Pah, das musst du gerade sagen.“ Beleidigt verschränkte Yasuo die Arme vor der Brust. „Kindererziehung ist eben kein Zuckerschlecken und ich muss noch die Balance finden.“
 

Wenn sie schon beim Thema waren, konnte Seth die Chance nutzen und mehr über Yasuo in Erfahrung bringen. „Wie lange bist du bereits alleine mit Atemu?“

„Seit anderthalb Jahren. Meine Freundin und ich wollten Heiraten, aber daraus wurde nichts. Jetzt lebe ich mit Atemu alleine und versuche über die Runden zu kommen.“ Zwar lächelte Yasuo, doch Seth konnte hinter diesem Lächeln tiefe Traurigkeit erkennen. „Wenn du über dich erzählst, sollst du auch etwas über mich erfahren.“

„Wie großzügig“, stichelte Yasuo gespielt.

„Ich lebe seit zwei Jahren alleine mit Seto. Meine Freundin wollte nie ein Kind und hatte auch keinen Bezug zu Seto. Deshalb blieb er bei mir, während sie ihr Leben in vollen Zügen genießt.“, verdrehte Seth die Augen. „Was immer das bedeutet.“

„Da kann man nichts machen.“ Yasuo mochte nicht hinsehen, als die kleinen Früchtchen zu Joey und Bakura rannten und immer wieder auf ihn zeigten. „Das wird mich noch Jahre verfolgen.“ „Heute Abend werde ich Seto aufklären und du nimmst dir Atemu vor. Dann hat sich das erledigt.“

„Hoffentlich hast du Recht.“
 

*
 

Am Montag standen Seth und Yasuo wieder in der Tagesstätte, um einen neuen Versuch zu wagen. Frau Sakura beäugte die beiden Junggesellen kritisch. „Ich halte es für keine gute Idee.“

„Sie verstehen sich blendenden. In den letzten Tagen gab es fast keine Vorkommnisse.“, beteuerte Yasuo.
 

Seth klatschte sich die Hand auf die Stirn. Warum musste dieser Trottel das Wort fast benutzen?
 

„Ich bin nicht überzeugt.“ Das Wort fast bestätigte Frau Sakura in ihrer Vermutung.

„Frau Sakura.“ Atemu klammerte sich mit leuchtenden Augen an die Betreuerin.

„Was gibt es, Atemu?“

„Ich werde ein großer Bruder und Papa und Papa heiraten.“

Nicht nur Yasuo fiel alles aus dem Gesicht, auch Seth krachte die Kinnlade runter. Dann hatten die kleinen Quälgeister die Geschichte also weitergesponnen. „Hast du Atemu etwa nicht aufgeklärt?“, flüsterte Seth Yasuo zu.

„Doch, aber er hat mir nicht geglaubt. Dein Bengel hat großen Einfluss auf ihn und was ist mit Seto?“

„Es lief ganz gut.“

„Frau Sakura.“ Auch Seto klammerte sich an die Betreuerin. „Yasuo kriegt ein Baby, dann bin ich auch ein großer Bruder.“
 

„Lief gut…aha.“ Yasuo mochte Frau Sakura nicht in die Augen sehen. Diese zog beide Augenbrauen hoch, bis Erkenntnis in ihren Augen aufblitzte. „Ich verstehe!“, lächelte sie. „Das erklärt einiges. Ich gratuliere Ihnen ganz herzlich.“

„Wie bitte?“ Es erklärte einiges? Vielleicht sollte Yasuo über eine andere Frisur nachdenken. Er war lange nicht beim Friseur gewesen um Geld zu sparen. Ein verheerender Entschluss wie er feststellte.

Seth legte seinen Arm über Yasuos Schultern. „Aus dieser Nummer kommst du nicht mehr raus.“

„Ich hasse euch alle.“
 

„Unter diesen Umständen will ich es versuchen und behalte Seto und Atemu hier.“, lächelte Frau Sakura freundlich. „Machen Sie sich einen entspannten Tag.“

„Vielen Dank, komm Yasuo.“

„Wollen wir das Missverständnis nicht aufklären?“

„Wozu? Es hilft uns, also beschwere dich nicht.“

Yasuos Blick wurde Finster wie die Nacht. „Als ob ich unter diesen Umständen Lust hätte mit dir zu Vögeln.“

„Das vergessen die schon.“

„Und was ist mit der Hochzeit? Atemu und Seto werden das überall herumerzählen.“ Zu Yasuos Überraschung bekam er keine Antwort, deshalb hakte er lieber nach. „Stellst du dir das etwa mit uns vor? Ich suche keine Beziehung. Ich dachte, ich war deutlich genug?“

„Jaja.“

„Du klingst nicht überzeugend.“ Yasuo riss sich von Seth los und blieb stehen. „Wenn du das nicht begreifst, werde ich mich von dir fernhalten.“

Seth blieb stehen, drehte sich jedoch nicht um. „Ich habe es zur Kenntnis genommen. Allerdings würde ich gerne wissen, weshalb du dich dagegen sträubst? Nicht nur unsere familiäre Lage ist ähnlich, sondern wir passen auch so gut zusammen.“

Yasuo rollte mit den Augen. „Du kennst mich doch überhaupt nicht.“

„Das können wir ändern.“ So leicht gab Seth nicht auf. „Was haben wir zu verlieren? Wenn es nicht klappt, gehen wir wieder getrennte Wege.“

Yasuo atmete genervt durch. „Ich hab keine Lust auf eine Beziehung. Das ist mir zu anstrengend und macht alles kompliziert.“

„Hast du so schlechte Erfahrungen gemacht?“

„Hab ich nicht. Es gibt keinen besonderen Grund, also spinn dir nicht irgendwas zusammen.“ Yasuo spürte wie es in Seth ratterte und er um eine ausgiebige Unterhaltung nicht drumherum kam. Das kam überhaupt nicht in Frage. Er musste jeden Ansatz gleich im Keim ersticken. „Wenn du es unbedingt wissen willst!“ So leid es ihm tat, aber er musste Seth klarmachen, dass besonders er keine Chance hatte. „Du hast mir nicht nur einen unterbezahlten Job gegeben, sondern meine Bewerbung nur überflogen.“

„Bitte? Wie kommst du darauf?“

Yasuo ging nicht darauf ein. Sollte der doch seine Unterlagen gefälligst heraussuchen und sie gründlich durchlesen. „Du bist bestimmt wahnsinnig anstrengend in einer Beziehung. Bei dir muss alles nach Plan laufen! Auf so einen Alltag habe ich absolut keinen Bock. Ich will einfach nur mein Vergnügen, auf mehr bin ich nicht aus. Du hast doch das Gleiche gedacht als du mich eingestellt hast. Du hast von Anfang an nicht vorgehabt, als mich für ein paar Monate zu beschäftigen und mich anschließend rauszuwerfen.“
 

Seth blieb der Mund offenstehen. „Also…“

„Du brauchst dich nicht erklären. Wäre es anders, hätte ich kein Verhältnis mit dir angefangen. Wir hatten beide Hintergedanken, deshalb brauchst du kein schlechtes Gewissen haben.“
 

Seth versuchte seine Überraschung über Yasuos Voraussicht zu verbergen. Er hatte die Bewerbung tatsächlich nur überflogen. Es reichte vollkommen aus zu wissen, dass Yasuo keinen Uniabschluss besaß. Somit war er die perfekte Affäre für ein paar Monate und in der Firma würde es kein großes Aufsehen erregen. Er konnte ja nicht ahnen, dass er sich in dieser kurzen Zeit verlieben würde. Aus dieser Nummer kam er nicht mehr raus, oder gab es eine Chance Yasuo umzustimmen?



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Duchess
2022-10-24T12:08:31+00:00 24.10.2022 14:08
Es machen die beiden Kleinen eigentlich wenn’s ein Mädchen wird?
Kindliche Vorstellungskraft ist echt süß.
Und Seth hat Recht: der Nachname passt zu Atemu X‘D
Armer Yasuo so schlimm find ich seinen Namen wirklich nicht auch wenn mich die Bedeutung im Zusammenhang mit seinem Charakter tatsächlich irritiert XD da hatte jemand Sinn für Humor!
Aber traurig ist es schon wie vehement Yasuo sein Single Dasein verteidigt und auf keinen Fall etwas mit Seth im Bezug auf seine Beziehung zu tun haben will.
Bin gespannt, was da noch in Yasuos Unterlagen stand und wie Seth weiter vorgehen wird. Ich hoffe mal, dass er sich nicht so leicht unterkriegen lässt.
Und ich hoffe, dass Seth bald schon eine Schachtel Pralinen und Blumen auf seinem Schreibtisch finden wird und sobald er die Schachtel öffnet kommt ein Zettel heraus mit „ha, jetzt bist du schwanger!“

Bester Moment: „darf ich auch anfassen“
Antwort von:  DonnaHayley
27.10.2022 20:37
Wenn es ein Mädchen wird, machen die Zwei ganz schön lange Gesichter. ;D
Sie wollen unbedingt einen kleinen Bruder haben, damit sie bei Joey angeben können, der wiederum mit seiner kleinen Schwester angibt.
Zu Atemu passt der Name, aber nicht zu dem jungen Yasuo. XD
So leicht wird Seth nicht aufgeben. Für ihn passt alles zusammen und geht nach dem Motto; wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Mal schauen ob er immer noch so denkt, wenn er Yasuo auch von seinen schlechten Seiten kennenlernt.

Auf jeden Fall wird Yasuo das nicht so einfach auf sich sitzen lassen. Rache ist süß. ;D

Das hat Yasuo ihm seeeeehr Übel genommen. XDDDD
Von:  Yui_du_Ma
2022-10-23T17:20:49+00:00 23.10.2022 19:20
War wieder ein schönes Kapitel.
Die zwei Kleinen sind einfach zum Brüllen.
Ich finde es einfach zu geil. *hahaha* XD
Antwort von:  DonnaHayley
23.10.2022 19:48
Lieben Dank. :)
Es macht mir großen Spaß sie zu schreiben. Sie bringen ihre Papas, eher Yasuo, ganz schön in Verlegenheit. :D


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