Muffelsocke
Einige Male blinzelte Deidara. Er sah aus, als hätte er einen Geist gesehen, dabei handelte es sich nur um seinen Danna, der ihn mit muffeligem Blick ansah und endlich seine Neugier stillte.
Mit allem hatte die blonde Knallerbse gerechnet, nicht aber, dass dieser hübsche Kerl vor ihm Sasori war. Er hatte sich ihn ganz anderes vorgestellt. Nicht so hübsch. Deidara schluckte kurz, konnte dennoch den Blick nicht abwenden und war sich bewusst, dass er seinen Danna regelrecht anstarrte.
Bestimmt hatte Sasori dies längst bemerkt. Peinlich, dachte sich Deidara, während sich seine Wangen verdächtig rot färbten. Was musste diese Muffelsocke auch so gut aussehen? Deidara fluchte innerlich, raufte sich imaginär die Haare und bemerkte nicht, dass er dabei im Kreis lief.
“Was tust du, Deidara?”, verlangte Sasori zu wissen und sah dem merkwürdigen Schauspiel argwöhnisch zu.
Erschrocken zuckte der Angesprochene zusammen, blieb stehen. “Ich weiß nicht?”
“Du weißt es nicht?”, wiederholte Sasori und runzelte die Stirn.
Ein unsicheres Nicken erfolgte, ehe Deidara sich abwandte, setzte und seinen Ton in die Hand nahm. Ablenken war etwas, was immer half, sicher auch bei wirren Gedanken, die sich in seinem Kopf breit machten. Jene, die das Rot auf seinen Wangen deutlich verstärkten.
“Woran denkst du?”
Fast wäre Deidara der Ton aus den Händen gefallen. “An gar nichts”, nuschelte er rasch, versuchte sich weiter an seiner künstlichen Spinne. “An nichts Wichtiges.”
Ein fieses Grinsen legte sich auf Sasoris Lippen. “Du denkst unsittlich, Deidara. Deine Gesichtsfarbe verrät es mir, ebenso dein Verhalten.”
Heftig schüttelte der blonde Künstler den Kopf. “Für sowas habe ich keine Zeit.”
“Gut, gut. Ich nämlich auch nicht”, antwortete Sasori, setzte wieder sein ernstes Gesicht auf und beließ es dabei, nicht weiter über derartige Gedanken zu sprechen.
