Zum Inhalt der Seite

Wir sind keine Engel

Oder doch?
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Mißgunst

Wir sind keine Engel
 

Kapitel 14: Mißgunst
 

Aya trat leise und darauf bedacht ihn nicht unnötig aufzuwecken an Omi heran. Langsam löste er den schmalen Oberkörper aus der zusammengekauerten Position und schlang dann einen Arm um diesen. Den anderen Arm schob er unter die Kniekehlen und hob den blonden Jungen vorsichtig an, um ihn zum Bett zu tragen.

„Das ist deine Gelegenheit“, meinte Brad und schob Nagi an Omis Computer heran. „Beeile dich, du hast vielleicht nur ein paar Minuten.“

„Ja, ich weiß“, entgegnete der Kleinere und setzte sich sofort auf den angewärmten Drehstuhl. Er hielt eine Hand über die Tastatur, woraufhin sich die kleinen Knöpfe schneller hoben und senkten, als es mit der herkömmlichen Art zu tippen möglich gewesen wäre. Seine telekinetischen Fähigkeiten erlaubten ihm, seine Gedanken viel schneller auf das Keyboard zu übertragen, als seine Finger es gekonnt hätten.

Hoch konzentriert schlich er sich in das Computernetzwerk von Kritiker ein. Da er dies schließlich nicht zum ersten Mal tat, hatte er kaum Probleme damit. Der junge Japaner suchte nach den provisorisch angefertigten Bildern der unbekannten Männer und lud diese auf Omis Computer.

Da der rothaarige Mann dem Bildschirm den Rücken zuwandte, bekam er davon im Augenblick nichts mit. An dem Bett angelangt legte er Omi vorsichtig darauf ab.

Der Jüngere öffnete träge die Augen, als er spürte, wie er sachte durchgeschaukelt wurde.

„Aya-kun“, murmelte er schläfrig und rieb sich mit einer Hand über die Augen.

„Schlaf ruhig weiter“, flüsterte der Weiß-Leader lächelnd.

Omi unterdrückte ein Gähnen und schüttelte schlaftrunken den Kopf. „Aber ich habe noch so viel zu tun. Prodigy verwischt seine Spuren wirklich gut, ich habe noch nichts gefunden.“

„Du kannst morgen weiter machen, wenn du aus der Schule kommst. Im Laden brauchst du uns dann nicht helfen“, versicherte der Rotschopf ihm und zog ihm kurzerhand die Socken aus. „Ich helfe dir noch beim Ausziehen, selbst dafür scheinst du zu müde zu sein. Und dann wird geschlafen.“

Bei diesen Worten schlich sich ein verträumtes Lächeln auf das Gesicht des blonden Jungen. Sein Aya wollte ihn ausziehen und das würde er sich nur allzu gern gefallen lassen. Mit geschlossenen Augen genoss er, wie die starken Hände vorsichtig den Pullover abstreiften und ihn wieder sanft ins Kissen drückten. Als die geschickten Finger sich daran machten, auch die Jeans zu entfernen, spürte Omi, wie Schamesröte langsam seine Wangen überzog. Langsam öffnete das jüngste Weiß-Mitglied wieder die Augen und sah, dass es dem anderen Mann nicht anders ging und ein blasser Rotschimmer die Partie um seine Nase und Wangenknochen zierte.

„Also dann, gute Nacht“, sagte der Weiß-Leader zaghaft und breitete die Decke über den vor ihm liegenden, entblößten Körper aus.

Er wollte sich gerade zum Gehen wenden, als schmale aber kräftige Finger an seinem Handgelenk ihn daran hinderten.

„Aya-kun?“, kam es zögerlich aus dem Munde des blonden Jungen. „Bleibst du noch ein bisschen hier? Damit ich nicht so alleine bin?“

Der Angesprochene war zunächst ein wenig verwundert, nickte dann jedoch und setzte sich an den Bettrand. „Natürlich bleibe ich noch etwas, wenn du das möchtest.“ Er hob seine Hand und strich dem Liegenden sanft durchs Haar.

Unter den zärtlichen Berührungen schloss Omi die Augen und döste allmählich wieder ein. Sobald der andere jedoch mit seinen Streicheleinheiten inne hielt, gab er ein missmutiges Brummen von sich. Gerne hätte er den sonst so unnahbaren Rotschopf neben sich liegen gehabt, gespürt wie die Matratze unter seinem Gewicht ein Stück nach unten sackte. Aber er traute sich nicht, diesen Wunsch auch laut auszusprechen. Noch nicht.

„Wie weit bist du?“, fragte Brad und schaut über Nagis Schulter hinweg auf den Bildschirm.

„Bildbearbeitung braucht ein wenig Fingerspitzengefühl, schließlich ist es ja nicht so, dass ich schon vorhandene Bilder zusammensetzen kann“, erklärte der kleine Japaner und gab sich alle Mühe, den grünhaarigen Mann auf dem Monitor wie Xen aussehen zu lassen.

Der Schwarz-Leader überlegte kurz. „Schuldig hat dir doch die Namen gegeben, oder? Kannst du nicht darüber mal suchen, ob sie irgendwo verzeichnet sind?“

„Wie stellst du dir das bitte vor, Brad? Wenn ich die Angelegenheit richtig verstehe, sind diese Leute ebenso Killer wie Weiß und wir. Und das bedeutet für die Gesellschaft nicht existent. Im Übrigen glaube ich auch nicht, dass es ihre richtigen Namen sind, unter denen sie jetzt leben. Zumindest bei diesem Xen und diesem Yukio ist das ziemlich unwahrscheinlich, von denen gibt es nicht mal eine Art Nachname. Und letzterer scheint kein Japaner zu sein, was in Verbindung mit dem Namen auch nicht ins Bild passt.“ Der Jüngste im Raum beendete seine weit schweifende Erklärung und widmete sich wieder seiner Arbeit.

„Was ist mit den anderen Beiden? Von denen hast du vollständige Namen. Einen Versuch wäre es zumindest wert, dann sparst du dir einiges an Arbeit.“ Der Amerikaner überlegte einen Augenblick und hatte dann eine Idee. „Die beiden sahen ziemlich jung aus, vielleicht gehen sie hier irgendwo zur Schule, das tut Omi schließlich auch, obwohl er es nicht mehr wirklich nötig hätte.“

„Schule?“ Nagi zog skeptisch eine Augenbraue nach oben. „Ich glaube, diese Typen entsprechen eher unserem Kaliber, sie haben übernatürliche Fähigkeiten und würden allein dadurch auffallen. Ich denke weniger, dass ich auch nur einen von ihnen an irgendeiner Schule finde. Weißt du eigentlich, wie viele Schulen es in Tokyo gibt? Mehr als genug und ich würde länger brauchen mich überall eingehend umzusehen, als für die manuelle Bildbearbeitung.“

Brad zuckte mit den Schultern. „Omi hat doch auf diesem Computer bestimmt auch einige Hackertools, die dir diese Arbeit abnehmen können.“

„Vielleicht, normalerweise benutzt er ja für solche Dinge den Rechner im Missionsraum“, entgegnete der Schwarz-Hacker und durchforstete Omis Festplatte nach brauchbaren Programmen, die ihm Arbeit abnehmen konnten. Er wurde fündig und ließ die Tools sämtliche Schulen in Tokyo nach den Namen Shawn Payakootha Brigham und Phuong Van Nguyen durchsuchen. Während die Programme im Hintergrund arbeiteten, bemühte er sich Yukio so originalgetreu wie möglich darzustellen.

„Fujimiya bleibt heute die ganze Nacht hier“, teilte Crawford mit und deutete zum Bett. „Er ist ziemlich müde und legt sich gleich mit ins Bett, um hier zu schlafen.“

Der kleine Japaner winkte bloß ab. „Warum kannst du nicht mal früher brauchbare Visionen haben? Dann hätte ich mich nicht so überschlagen brauchen. Aber jetzt habe ich ja genug Zeit, alles noch einmal ordentlich zu bearbeiten. Lass mich einfach weiter arbeiten.“ Und eben dieses tat er.

Aya bemerkte das Geschehen an dem Computer hinter sich nicht. Er strich Omi immer wieder durch den blonden Haarschopf und kraulte ihn zeitweise im Nacken, wofür er ein wohliges Schnurren erntete. Mittlerweile bemerkte er jedoch, wie sich die Müdigkeit wieder seiner bemächtigte und er konnte nur noch schwerlich die Augen offen halten. Er entschied sich, den Jüngeren jetzt endlich alleine zu lassen, schließlich schlief er scheinbar schon längst, und erhob sich vorsichtig vom Bett.

„Aya-kun?“, war ein schläfriges Gemurmel vom Bett aus zu vernehmen.

„Schlaf ruhig weiter, Omi“, flüsterte der Rotschopf. „Ich geh jetzt auch schlafen.“

„Du kannst hier schlafen, ich mache mich auch ganz dünn“, schlug das jüngste Weiß-Mitglied vor und rutschte bereits zur Seite, um dem anderen Platz zu machen. „Ich mag heute nicht alleine sein.“

Für einen Moment lang rang der Rotschopf mit sich und wog ab, ob es ratsam war den Rest der Nacht mit seinem jüngeren Freund zu verbringen. Letztendlich schob er seine Zweifel jedoch beiseite. Ob ratsam oder nicht war vollkommen irrelevant, Omi brauchte ihn aus irgendeinem Grund jetzt in seiner Nähe.

„Gut, ich bleibe hier. Aber nur heute, das hier ist eine Ausnahme“, mahnte der Weiß-Leader und legte sich dann ebenfalls in das Bett. Er rutschte, so weit wie es möglich war, ohne aus dem Bett zu fallen, an die Bettkante und zog die Decke nur zu einem kleinen Teil über sich, um sie dem blonden Jungen nicht wegzunehmen.

Omi fand, dass der andere viel zu weit von ihm weg lag und rutschte Zentimeterweise zu ihm hinüber. Auch der Rotschopf musste sich eingestehen, dass seine jetzige Lage alles andere als bequem war und er allmählich anfing zu frieren. Auch er rutschte, jedoch eher unbewusst, ein wenig weiter in die Bettmitte.

Als Nagi einigermaßen zufrieden mit seinem Retuschierergebnis von Yukio war, machte er sich daran, das Bild von Xen auszubessern. Zwar war es nicht perfekt, schließlich war er kein Grafiker, aber es würde seinen Zweck zumindest besser erfüllen, als die ungenauen Phantombilder von Kritiker.

Nach einiger Zeit gab eines der Suchprogramme eine Meldung von sich, einer der angegebenen Namen wurde in einer Datenbank entdeckt.

„Bingo!“, entfuhr es dem braunhaarigen Japaner erfreut. „Sieh mal hier, ich habe etwas über diesen Phuong gefunden. Kaum zu fassen, er geht auf die gleiche Schule wie Omi.“

Der Amerikaner betrachtete ungläubig die Angaben auf dem Bildschirm. „Ich habe ihn dort aber noch nie gesehen. Und wenn Omi ihn kennen würde, dann hätte er ihn doch bestimmt wieder erkannt.“

„Vermutlich kennt er ihn nur flüchtig. Vielleicht vom kurzen Sehen auf dem Schulhof“, mutmaßte der Jüngere und lud die gefundene Datei zuerst einmal auf den Computer herunter. „Aber das ist auch vollkommen egal, ob er ihn kennt oder nicht. Wir haben jetzt alle Informationen aus der Schülerkartei und das sollte wohl mehr als genug für Kritiker sein, um alleine weiterzukommen.“

„Das stimmt allerdings. Hast du auch über den Telepathen etwas gefunden?“, hakte Brad nochmals nach.

Nagi schüttelte verneinend den Kopf. „Nichts. Wobei so ein ungewöhnlicher Name hier doch sehr auffällig ist und einen geradezu anspringen müsste. Der Rest der Gruppe hält sich wahrscheinlich ebenso bedeckt, wie wir es getan haben.“

Die beiden im Halbschlaf befindlichen Weiß-Mitglieder spürten die Nähe des anderen allmählich deutlicher. Omi hob die Decke ein Stück hoch und bedeckte Aya damit vollständig, was dieser ein wenig schamvoll zur Kenntnis nahm und murmelte einige unverständliche Worte des Dankes. Langsam glitten beide jedoch endgültig ins Land der Träume.

Die nächsten Stunden bis zum Morgengrauen verbrachte der Schwarz-Hacker damit, die Portraits bis zur Vollendung zu bearbeiten und die Dateien entsprechend sorgfältig, mit allen ihnen Dank Schuldig zur Verfügung stehenden Angaben, für Kritiker zusammenzustellen. Dem Brillenträger blieb wie unzählige Nächte zuvor nichts weiter zu tun, als auf den nächsten Tag zu warten.
 

Am nächsten Morgen wurden Aya und Omi vom Klingeln des Weckers aufgeweckt. Schlaftrunken wollte der Rotschopf danach greifen, um ihn auszustellen. Erst dabei wurde ihm wieder klar, dass er sich gar nicht in seinem Zimmer, in seinem eigenen Bett befand, sondern bei dem jüngsten Weiß-Mitglied geschlafen hatte. Das penetrante Klingeln riss ihn auch aus der letzten Phase seines Dämmerzustandes, obwohl er versuchte, noch ein paar Minuten in diesem angenehmen Zwischenstadium zu verweilen.

Die kuschelige Wärmequelle neben ihm bewegte sich auf einmal. Als der Weiß-Leader unwillig die Augen öffnete, bemerkte er, dass Omi in seinen Armen lag und sich die Decke über den Kopf zog, um das störende Geräusch zu dämpfen. Aya spürte, wie ihm das Blut in den Kopf schoss und seine Wangen rot verfärbte.

„Guten morgen, Omi“, murmelte er, löste sich von dem anderen und schob ihn sachte von sich weg, um gleich darauf endlich den Wecker abzuschalten.

Der blonde Junge streckte den Kopf unter der Decke hervor, blinzelte müde und gähnte erst einmal herzhaft. „Guten morgen, Aya-kun.“ Er rieb sich den Schlaf aus den Augen und fuhr sich durch die zerzausten Haare.

Nagi saß rittlings auf dem Drehstuhl, hatte die Ellenbogen auf die Lehne gestützt und betrachtete mit einem versonnenen Lächeln das sich ihm darbietende Bild. „Irgendwie niedlich die Beiden.“

„Niedlich?“ Brad warf ihm einen etwas verwunderten Blick zu. „So etwas aus deinem Munde? Es geschehen tatsächlich noch Zeichen und Wunder.“

Der Jüngere wandte ihm den Kopf zu und verzog seine Lippen beinahe zu etwas ähnlichem wie einen Schmollmund. „Von wegen Zeichen und Wunder. Es gibt eben Dinge von mir, die du nicht weißt. Außerdem liegt es wahrscheinlich sowieso viel mehr an der Tatsache, dass wir tot sind und auf die Schnelle noch bessere Menschen werden müssen.“

Er beobachtete weiter ihre verschlafenen Schützlinge und seufzte innerlich, da es ihm bewusst machte, wie sehr diese Nähe und Vertrautheit in seinem eigenen Leben fehlte und an Stelle dessen nur Leere und Einsamkeit standen. Gerne hätte er mit einem von ihnen getauscht und sei es nur, um sich wenigstens ein Mal nicht alleine fühlen zu müssen. Andererseits war die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass er sich danach noch einsamer fühlte und die Geborgenheit noch mehr vermisste, als wenn er sie überhaupt nicht richtig kennen lernte. Zwar gaben sich die anderen Schwarz-Mitglieder viel Mühe, seit für sie die Ewigkeit auf dem Spiel stand, aber trotzdem wirkte diese Aufmerksamkeit noch recht kühl und unbeholfen.

„Das ist wohl wahr“, stimmte der Amerikaner zu und betrachtete seinen nachdenklich wirkenden Freund eine Weile.

Aya schlug die Decke zurück und vermied es den jungen Auftragskiller anzusehen. „Wir sollten aufstehen, du kommst sonst zu spät zur Schule.“

Omi gähnte herzhaft, zog die Decke wieder nach oben und den Rotschopf wieder zu sich, um sich wiederum an ihn zu kuscheln. „Nur noch fünf Minuten, Aya-kun. Ich fühle mich grade so wohl.“

Der Weiß-Leader seufzte geschlagen, er konnte nicht leugnen, dass es verlockend war einfach noch liegen zu bleiben. Vor allem da die Nähe des anderen Wärme und Geborgenheit ausstrahlte. „In Ordnung, aber wirklich nur fünf Minuten. Nicht länger.“

Der blonde Junge hörte diese Worte schon gar nicht mehr, er war bereits wieder eingedöst und vergrub sein Gesicht an dem Oberkörper des Älteren. Die sich gleichmäßig hebende und wieder senkende Brust hatte eine beruhigende Wirkung auf ihn und er verfluchte den Wecker ebenso wie die Tatsache, dass nicht Sonntag war. Wäre beides anders gewesen, hätten sie einfach noch so lange sie wollten im Bett liegen können und niemand hätte sich daran gestört. Viel zu viele ’hätten’, ging es Omi träge durch den Kopf.

Aya lehnte sich noch einige Minuten entspannt zurück und ließ seine Finger zu Omis Kopf wandern. Gedankenversunken strich er langsam durch den zerzausten Haarschopf und kraulte bisweilen des anderen Hinterkopf und Nacken.

„Irgendwie vermisse ich dieses im Halbschlaf im Bett herumliegen ein bisschen, auch wenn ich immer bloß alleine im Bett lag. Mehr Platz für mich“, meinte Nagi beiläufig, während er sich von dem Stuhl erhob und sich streckte.

„Es gibt wohl einiges, was du vermisst“, mutmaßte Brad und musterte den Kleineren abschätzend. „Aber da bist du nicht alleine. Eigentlich hing ich an meinem Leben.“

Der kleine Japaner musste aus einem unerfindlichen Grund lächeln. „Wie wir so oft schon festgestellt haben: Wir können es nicht ändern, machen wir das Beste daraus. Es bringt doch wirklich nichts, darüber zu lamentieren.“

„Sie stehen endlich auf, ich fasse es ja nicht“, sagte der Amerikaner auf einmal völlig aus dem Zusammenhang gegriffen.

„Die liegen doch noch im Bett.“ Nagi sah ihn mit einem leichten Anflug von Verwirrung an. „Ach, schon gut, eine Vision. Man sollte meinen, dass mich so etwas mittlerweile nicht mehr überrascht.“

Im nächsten Augenblick schob Aya auch schon Omi von sich und setzte sich auf. „Die fünf Minuten sind vorbei, jetzt wird aufgestanden. Ich will nicht schuld daran sein, dass du zu spät zur Schule kommst.“ Er schwang die Beine über den Bettrand, stand auf und zog dem blonden Jungen erbarmungslos die Decke fort. „Raus aus den Federn.“

„Eines muss man ja mal sagen, in Sachen Aufstehen kennt er keine Gnade“, kommentierte der braunhaarige Japaner die Szene und setzte lachend hinzu: „Bei Yohji ist er noch gemeiner, mit dem kuschelt er nicht noch erst.“

„Ich glaube, auch sonst ist Gnade kein häufig benutzter Begriff in seinem Wortschatz“, warf der Brillenträger belustigt ein.

Omi rollte sich widerwillig zusammen, als ihm die Decke und damit die gemütliche Wärme grausam entrissen wurde. Er gab ein noch ein kurzes, missmutiges Brummen von sich, setzte sich dann jedoch ebenfalls im Bett auf und streckte sich ausgiebig.

„Zieh dich an, ich geh schon einmal Frühstück machen“, sagte der Rotschopf und verließ das Zimmer.

Nachdem er die Tür hinter sich geschlossen hatte, lehnte er sich kurz dagegen und schaute nach unten auf die leichte Ausbuchtung zwischen seinen Beinen. Ein Mal mehr war er froh darüber, dass die Hose dieses Pyjamas weit genug war, um das Meiste zu kaschieren. Er hoffte bloß inständig, dass Omi nichts gesehen oder anderweitig bemerkt hatte, denn das wäre ihm furchtbar peinlich und er hätte den Jüngeren wohl kaum noch ansehen können, ohne sofort rot anzulaufen.

In diesen Überlegungen versunken eilte er ins Badezimmer, wusch sich und sorgte mit ein wenig kaltem Wasser dafür, dass seine Männlichkeit wieder auf ihre Ausgangsgröße zusammenschrumpfte. Zwar war ihm selbst nicht entgangen, dass ihr jüngstes Mitglied in letzter Zeit mehr Interesse an ihm zeigte und oft seine Nähe suchte, die letzte Nacht war schließlich das beste Beispiel dafür, aber Aya war sich einfach nicht sicher genug, woran er war. Immerhin konnte es genauso gut lediglich brüderliche Zuneigung sein.

Nicht ahnend, dass der blonde Junge beinahe das gleiche dachte, wie er selbst, ging der Weiß-Leader hinunter in die Küche, um das Frühstück vorzubereiten. Er deckte für alle den Küchentisch und stellte die Kaffeemaschine an, heute war ihm auch nach einer Tasse der schwarzen Brühe, obwohl er ansonsten lieber Tee trank.
 

Ein paar Minuten später betrat Omi angezogen die Küche und setzte sich auf seinen Platz am Küchentisch. Aya blätterte in der Tageszeitung und trank dabei seinen Kaffee.

„Dein Essen für die Pausen steht schon fertig auf der Anrichte“, meinte er beiläufig und blätterte eine Seite weiter.

Der blonde Junge schluckte den gerade in den Mund gesteckten Bissen hinunter. „Danke, Aya-kun. Ich habe heute auch keine Fahrstunde und bin deshalb wieder pünktlich zu Hause.“

„In Ordnung“, entgegnete der Rotschopf und setzte nach einer kleinen Pause hinzu: „Sollen wir die Bilder und Stimmlisten für diese Wahl schon fertig machen und aufhängen? Oder sollten wir lieber bis heute Nachmittag, bis du wieder da bist, warten?“

„Nein, ihr müsst nicht warten. Hängt die Sachen ruhig schon im Laden auf. Und ihr könnt auch an meinem Computer noch ein paar Fotos ausdrucken, es ist ja nicht überall Schwarz drauf zu sehen. Übrigens habe ich gestern nichts mehr gefunden, was auf einen Zugriff von außen hinweist. Ich werde mich heute Abend noch einmal damit beschäftigen“, versicherte das jüngste Weiß-Mitglied.

Er stand von seinem Platz auf und räumte das schmutzige Geschirr weg. „Ich muss jetzt los, bis später, Aya-kun.“

Mit diesen Worten verschwand er auch schon aus der Küche, um auf dem Flur seine Schuhe und die Winterjacke anzuziehen. Dann schnappte er sich die Schultasche und wollte gerade die Haustür öffnen, als diese ihm bereits entgegen schlug.

Ken betrat die Wohnung und sah Omi zunächst ein wenig verwirrt an. „Guten morgen, Omi. Ist dir was passiert?“

„Guten morgen, Ken-kun“, entgegnete der blonde Junge und schüttelte den Kopf. „Nein, es ist nichts passiert. Aber wenn du mich noch länger aufhältst, komme ich zu spät zur Schule.“

Freundlich, aber bestimmt schob er den braunhaarigen Mann beiseite und schob sich an ihm vorbei ins Freie.

Der ehemalige Torwart schloss die Haustür, zog seine Laufschuhe aus und ging dann in die Küche, um zu frühstücken. Danach gönnte er sich nach seinem allmorgendlichen Training erst einmal eine erfrischende Dusche.
 

Yohji wurde von Aya wieder unsanft aus seinen Träumen gerissen. Am liebsten hätte er seinen Draht genommen und den Weiß-Leader damit irgendwo festgebunden, damit er ihn einfach ihn Ruhe weiterschlafen ließ. Obwohl er am Vorabend entgegen seiner Gewohnheit nicht ausgegangen war, zierten dunkle Ringe seine Augen und sein Körper verlangte noch nach ein paar Stunden erholsamen Schlaf. Dieser war ihm nämlich verwehrt geblieben, da der Playboy noch bis spät in die Nacht seinen Gedanken nachgehangen hatte. Zwar hatten seine Freunde ihn am Vorabend nicht angeprangert, aber die Angst vor dem, was sie in Wirklichkeit von den Geschehnissen mit Schuldig und Schwarz hielten, war allgegenwärtig.

„Hey, Nagi? Ist gestern Abend noch irgendetwas aufregendes passiert?“, fragte Schuldig den anderen Schutzengel. „Verstehen Weiß endlich, dass wir für sie nicht mehr gefährlich, sondern eher das Gegenteil, sind?“

Der kleine Japaner zuckte leicht mit den Schultern. „Ich denke eher nicht. Aber ich habe die Nacht damit verbracht, Kritiker mit allen Informationen zu versorgen, die wir über diese Mißgunst-Leute aufgeschnappt haben. Ich hoffe nur, sie wissen auch etwas damit anzufangen und halten es nicht für eine Falle.“

„Natürlich werden sie es erst einmal für eine Falle halten, wenn sie nicht wissen, woher die Informationen stammen“, gab der Deutsche zu bedenken. „Sie werden natürlich zuerst alles überprüfen, vielleicht beauftragen sie sogar Weiß damit. Dann hätten wir wenigstens auch wieder richtig etwas zu tun.“

„Ja, das ist wohl das Naheliegendste“, stimmte Nagi zu und wandte sich dann ab, um seinem Schützling zu folgen.

Aya überquerte den Flur und betrat sein Zimmer. Er warf einen Blick auf das unbenutzte Bett und musste bei dem Gedanken an die letzte Nacht unweigerlich lächeln, auch wenn ihn ein Blick auf zukünftige Nächte wieder ernüchterte. Nachdem er die Vorhänge geöffnet hatte, nahm er frische Kleidung aus seinem Schrank und zog sich an. Er war den ganzen Morgen in seinem Pyjama herum gelaufen, ganz entgegen seiner Gewohnheit. Es war schon erstaunlich, zu was Omi ihn in der letzten Zeit brachte. Er erlaubte und tat Dinge, die für ihn vor einem halben Jahr noch undenkbar gewesen wären. Er schüttelte den Kopf und damit die Gedanken ab, der Laden musste geöffnet werden und er hatte keine Zeit, weiter herum zu trödeln.

Yohji quälte sich währenddessen aus dem Bett und schlurfte, bewaffnet mit frischer Kleidung, zum Badezimmer, aus dem ihm Ken bereits entgegen kam.

„Guten morgen, Yohji. Schon so früh wach?“, fragte er grinsend. „Warum bist du eigentlich so müde? Du warst doch gestern Abend gar nicht unterwegs.“

„Wach ist anders. Aya hat mich aus dem Bett geworfen“, entgegnete der Playboy gähnend und schlich ins Bad. Bevor er die Tür hinter sich schloss, meinte er noch über die Schulter hinweg: „Ich bin müde, weil ich nicht schlafen konnte. Wie man sieht, hat früh ins Bett gehen für mich überhaupt keinen Sinn.“

„Natürlich macht es Sinn, wenn man dann auch schläft“, meinte der ehemalige Torwart noch, bevor der andere ihm die Tür vor der Nase zuschlug.

Kopfschüttelnd wandte er sich ab und ging hinunter in den Blumenladen, wo Aya bereits die Rollläden öffnete.

„Weißt du, wie lange Yohji noch braucht?“, fragte der Rotschopf, als er sich zu dem Neuankömmling umdrehte.

Dieser schüttelte den Kopf. „Nein, tut mir Leid. Es kann sich aber nur um Stunden handeln, er hat gerade das Badezimmer beschlagnahmt.“

„Es ist doch jedes Mal das Gleiche mit ihm, er wird sich nie ändern. Übrigens meinte Omi, wir sollten schon einmal die Bilder und Stimmlisten aufhängen.“

„Dann machen wir das doch. Am besten irgendwo, wo viel Platz ist“, schlug Ken vor und sah sich suchend um. „Wahrscheinlich werden sich davor Trauben von Schulmädchen bilden, die sich nicht entscheiden können.“

Aya nickte zustimmend. „Um dem ein wenig vorzusorgen, haben wir noch ein großes Schild gemacht, dass man nur, wenn man etwas gekauft hat, auch eine Stimme abgeben darf.“

„Vielleicht hätten wir lieber kleine Wahlurnen machen sollen. Dann hätten wir jedem, der etwas kauft und eine Stimme abgeben will, einen Wahlzettel geben können und einen besseren Überblick“, gab der Braunhaarige zu bedenken und kratzte sich nachdenklich am Kinn.

„So viel Aufwand brauchen wir nun wirklich nicht betreiben“, wehrte der Weiß-Leader den Vorschlag ab und hängte kurzerhand einfach die Fotos und Listen auf. „Wir kennen die meisten unserer Kunden schließlich, es sind immer die gleichen hysterischen Schulmädchen. Die Wahl ist öffentlich und jeder soll einfach seinen Namen auf die Liste schreiben, wem das nicht gefällt, der braucht ja nicht mitmachen.“

„Wer braucht was nicht mitmachen?“, hört die Beiden auf einmal Yohjis Stimme hinter sich.

„Na die Mädchen“, setzte Ken eine Erklärung an. „Wenn sie nicht ihren Namen aufschreiben wollen, dann brauchen sie nicht abstimmen, meint Aya.“

„Hört sich nicht schlecht an“, stimmte der Playboy zu und band sich seine Schürze um. „So haben wir auch einen Überblick über unsere Fans.“

Der Rotschopf nickte. „Schön, dass wir uns mal einig sind.“

Die drei jungen Männer öffneten den Blumenladen und begannen mit ihrer alltäglichen Arbeit.
 

Der Vormittag verflog schnell, war aber auch ab einem gewissen Punkt für Weiß reichlich lästig, denn sie mussten jedem Kunden, der die Stimmlisten sah, erst über die Wahl zum Mitarbeiter des Monats aufklären. Sie waren froh über jede Minute, in der sie zwischendurch ihre Ruhe hatten, vermuteten aber, dass es den ganzen Tag und die darauffolgenden noch so gehen würde.

„Nächste Woche ist übrigens Tag der Volljährigkeit“, meinte Yohji beiläufig. „Geht ihr auch zu ein paar Zeremonien und Partys?“

„Nein“, antwortete Aya sofort, er ging nicht gerne unter Menschen.

„Ich weiß nicht, vielleicht. Ich habe ehrlich gesagt noch nicht darüber nachgedacht“, meinte Ken und zuckte gleichgültig mit den Schultern.

Der Playboy sah seine beiden jüngeren Freunde entsetzt an. „Wie könnt ihr das vielleicht wichtigste Ereignis in eurem Leben abtun, als wäre es das unwichtigste der Welt? Das ist wichtig! Man wird nur ein Mal volljährig. Ich komme auch gerne mit, damit ihr euch nicht so verloren vorkommt. Außerdem weiß ich, wo die richtig guten Partys steigen.“

„Du hattest dein Volljährigkeitsfest voriges Jahr schon“, entgegnete der Rotschopf trocken. „Für dich ist es doch bloß ein willkommener Grund hemmungslos zu feiern. Wir gehen nicht und damit hat es sich.“

„Genau“, stimmte der ehemalige Torwart zu. „Ich kann mich noch gut daran erinnern, so schlimm verkatert warst du noch nie und seit dem auch nicht mehr gewesen. Und ich weiß eben nicht, ob ich weggehe. Das kommt darauf an, ob wir innerhalb der nächsten Tage noch eine Mission bekommen.“

„Ihr seid ja solche Spielverderber“, murrte der honigblonde Mann. „Dann ignoriert halt so ein wichtiges Ereignis. Und ich brauche übrigens keinen Grund oder eine schlechte Ausrede, um wegzugehen und mich zu betrinken. Das kann ich auch so tun. Ich finde nun einmal, dass dieser Tag wichtig und man ihn feiern sollte, so wie jeder andere in diesem Land auch.“

Trotzig wandte er sich ab und ging in das angrenzende Gewächshaus.

„Er ist so ein großes Kind.“ Aya schüttelte verständnislos den Kopf. „Er ist zwar volljährig, aber noch lange nicht erwachsen, eher ziemlich unreif.“

„Aber sonst wäre er halt nicht Yohji“, sagte Ken lächelnd. „So können wir wenigstens sicher sein, dass er immer noch er selbst ist. Ich würde mir erst anfangen Sorgen zu machen, wenn er sich auf einmal für ihn vollkommen untypisch, zum Beispiel erwachsen, verhält.“

„Yohji ist Schuldig wirklich sehr ähnlich, findest du nicht auch, Farfarello?“, fragte Nagi.

Der Ire nickte. „Allerdings. Sie passen als Schutzengel und Schützling wirklich gut zusammen, auch wenn es Schuldig ziemlich ärgert, nicht aktiv an Balineses Leben teilnehmen zu können.“

Der kleine Japaner seufzte. „Mich ärgert es ehrlich gesagt auch irgendwie, aber als Toter hat man eben keine Wahl mehr. Andererseits hätten wir Weiß wohl niemals so kennen gelernt, wenn wir noch lebten. Wir würden wahrscheinlich immer noch versuchen uns gegenseitig umzubringen.“

Der Einäugige nickte langsam, wahrscheinlich wäre es so, obwohl er auch dann alles dafür getan hätte, Ken zu beschützen, das Wertvollste, was er jemals besessen hatte.

„Sag mal, glaubst du wir bekommen noch Ärger wegen den Fotos?“, fuhr Nagi nach einer Weile des Schweigens fort. „Wir sind ja nicht absichtlich da drauf.“

„Ja, ich glaube schon, dass es für uns noch ein Nachspiel hat. Schließlich dürfen wir uns nicht bemerkbar machen, egal wie“, meinte Farfarello und sein Gesichtsausdruck verhärtete sich, er mochte überhaupt nicht daran denken, wie das jüngste Gericht sie für diesen Verstoß bestrafte.

Der braunhaarige Junge biss sich auf die Unterlippe. „Aber wir konnten doch nichts dafür. Wenn sie uns gesagt hätten, dass wir noch mehr aufpassen und uns richtig konzentrieren müssen, um vollkommen unsichtbar zu sein, wäre das vielleicht nicht passiert. Außerdem hat Schuldig sich doch auch schon bei Yohji bemerkbar gemacht und das war in Ordnung.“

„Da hat er ihm aber das Leben gerettet und es war deswegen eine Ausnahme“, vermutete der Ire. „Warten wir einfach ab, von uns aus können wir sowieso nicht ins Jenseits wechseln und fragen wie der Stand der Dinge ist. Wenn sie uns bestrafen wollen, werden sie das noch früh genug tun.“

„Darauf kann ich ehrlich gesagt verzichten“, meinte Nagi und widmete sich wieder seinem Schützling.
 

Es klopfte zwei Mal gedämpft an der Tür und auf Geheiß hin betrat die braunhaarige Frau das Büro.

„Manx? Da ist etwas, was du dir unbedingt ansehen solltest.“

Die rothaarige Frau blickte von ihrem Bildschirm auf und sah Birman fragend an. „Was gibt es denn? Ist etwas passiert?“

„Das könnte man so sagen“, entgegnete die andere Frau. „Wir haben ein paar neue Daten über die Männer, auf die Weiß schon einige Male gestoßen sind.“

„Sehr gut“, meinte Manx und lächelte gewinnend. „Wer hat da Neues ausgegraben? Wo liegen die Informationen, damit ich sie mir ansehen kann.“

„Das ist es ja gerade. Niemand von uns hat diese Daten gesammelt, sie waren heute Morgen einfach da“, erklärte die braunhaarige Frau weiter. „Du solltest vielleicht mitkommen, damit wir sie zusammen mit den anderen durchgehen können. Ein paar unserer Leute sind schon ein paar Stunden damit beschäftigt herauszufinden, wie die Dateien auf unseren Server gelangt sind. Bisher ohne Erfolg.“

„In Ordnung.“ Die Frau, die seit dem Tode Persers dessen Stellung innehatte, erhob sich und verließ mit ihrer Kollegin und Geliebten ihr Büro.

Gemeinsam gingen sie durch die Korridore zu einem Großraumbüro, in dem an den Computern einige Mitarbeiter fieberhaft arbeiteten und gebannt auf ihre Monitore starrten. Die beiden Frauen gesellten sich zu einer kleinen Gruppe, die sich vor ein paar nebeneinander stehenden Rechnern gebildet hatte.

„Habt ihr schon etwas herausbekommen?“, fragte Birman und sah die kopfschüttelnden Männer fragend an.

„Es ist, als wäre es einfach da gewesen“, meldete sich einer von ihnen zu Wort und deutete auf den Bildschirm. „Heute Nacht sind diese Dateien hier aufgespielt worden, Erstellungsdatum und Änderungsdatum zwischen null und sechs Uhr morgens. Allerdings keine Hinweise auf den Verfasser oder Ursprung. Wir haben sehr detaillierte Angaben über die vier Männer, von denen wir Phantombilder angefertigt haben, sogar genauere Bilder.“

„Aber wer sollte uns solche Informationen zukommen lassen?“, überlegte die rothaarige Frau.

Ein anderer Mann zuckte ratlos mit den Schultern. „Wer immer das getan hat, wusste genau, wonach wir gerade recherchieren, hatte Zugriff auf diese Informationen und wusste sehr genau, wie er auf unser Netzwerk zugreifen und seine Spuren verwischen muss.“

„Vielleicht Prodigy?“, mutmaßte die braunhaarige Frau. „Aber warum sollte er so etwas tun?“

Manx schüttelte den Kopf. „Nein, ich glaube kaum, dass es irgendjemand von Schwarz war. Von denen wurden schon lange keine Aktivitäten mehr verzeichnet. Seit etwa einem halben Jahr nicht, als ein simpler Auftrag von Weiß beinahe in einer Katastrophe endete. Mittlerweile gehen wir davon aus, dass die vier unidentifizierten Leichen aus dem eingestürzten Gebäude Schwarz sind.“

„Aber dafür haben wir keinen definitiven Beweis“, gab einer der Männer zu bedenken. „Vielleicht haben sie sich nur zeitweise zurückgezogen und schlagen jetzt wieder zu. Vielleicht stecken sie mit diesen Typen sogar unter einer Decke. Sie nennen sich übrigens Mißgunst, wenn die Angaben korrekt sind.“

Birman runzelte die Stirn. „Und genau da können wir nicht sicher sein. Entweder möchte uns da jemand helfen oder uns eine Falle stellen, wobei ich denke, dass letzteres wahrscheinlicher ist. Überprüft die Daten, geht allen Anhaltspunkten nach.“

„Macht mir Akten mit allem, was wir über diese Männer haben, fertig“, wies die rothaarige Frau die Kritiker-Agenten an. „Weiß sollen es auch ihrerseits überprüfen, vielleicht findet Omi etwas.“
 

Die folgenden Tage im Hause Weiß verliefen im Großen und Ganzen wie jeder andere Arbeitstag im Blumenladen, nur mit dem kleinen Unterschied, dass sie jedem Kunden erst einmal erklären mussten, was es mit der Wahl zum Mitarbeiter des Monats auf sich hatte.

Omi hatte während dieser Zeit vergeblich versucht herauszufinden, wie die Schwarz-Mitglieder auf die Bilder gekommen sein konnten. Daher beschlossen die jungen Männer mehr oder weniger, dass Nagi die Fotos einfach sehr geschickt und sehr schnell manipuliert haben musste, anders konnten sie es sich einfach nicht erklären.

Yohji konnte immer noch nicht nachvollziehen, wie Aya und Ken den Tag der Volljährigkeit als unwichtiges Ereignis abtun konnten und nicht an einer einzigen Feier teilgenommen hatten. Stattdessen war der Rotschopf zu Hause geblieben und Ken zum Fußballtraining mit der Kindermannschaft gegangen. Zumindest er selbst wollte den Abend nicht ungenutzt lassen, immerhin war es eine perfekte Gelegenheit sich wieder einmal auszutoben.

Tags darauf tauchte Manx in der Mittagspause bei Weiß in der Küche auf, die gerade dabei waren das Essen zuzubereiten, beziehungsweise im Falle Yohjis, den Tisch zu decken.

„Hallo Jungs“, begrüßte die rothaarige Frau sie. „Ist Omi noch in der Schule?“

Der Playboy hob den Kopf und lächelte charmant. „Welch seltener Glanz in unserer bescheidenen Hütte. Das heißt, es geht um etwas Wichtiges, denn krank ist ja im Moment niemand. Und Omi hat glaube ich nach der Schule heute noch eine Fahrstunde.“

„Übertreibe doch nicht immer so maßlos, Yohji.“ Aya verdrehte leicht die Augen. „Also? Worum geht es, Manx?“

„Wie ihr ja schon erraten habt ist es in der Tat wichtig“, meinte die Frau und umklammerte den Henkel ihres Aktenkoffers. „Schließt den Laden für heute Nachmittag. Esst erst einmal und kommt dann bitte hinunter in den Missionsraum, ich bereite alles vor und warte dann auf euch. Wenn Omi dann noch nicht da sein sollte, fangen wir ohne ihn an. Er kann die Unterlagen dann später sichten, muss es sogar.“

Mit diesen Worten wandte sie sich ab und verließ die Küche. Die drei zurückbleibenden jungen Männer schauten sich kurz gegenseitig an, fuhren dann jedoch in ihren Tätigkeiten fort.

„Siehst du, Yohji?“, begann Ken. „Gut, dass wir gestern Abend nicht weg waren und bis in die frühen Morgenstunden gefeiert haben.“

„Ja, ja“, entgegnete der honigblonde Mann bloß, setzte sich an den Tisch und fischte die Schachtel Zigaretten aus seiner Hosentasche.

Bevor er jedoch eine Zigarette anzünden konnte, gebot die scharfe Stimme des Rotschopfes ihm Einhalt. „Hier wird nicht geraucht, wenn gekocht und gegessen wird.“

Yohji ließ die Zigarette und das Feuerzeug sinken. „Willst du mir jetzt auch das Rauchen in der Küche verbieten? Du hast schon den Rest der ganze Wohnung zu einer Tabuzone erklärt.“

„Nein, nur während des Kochens und Essens darfst du hier nicht rauchen“, korrigierte der Weiß-Leader ihn. „Wenn du deiner Sucht unbedingt frönen musst, dann geh nach draußen vor die Tür oder in dein Zimmer. Da stört es niemand anderen.“

„Nach draußen?“, fragte der Playboy entsetzt. „Da ist es im Moment verdammt kalt, ich werde mich da nicht hinstellen und mir die Finger abfrieren lassen. Von Kälte habe ich erst einmal genug. Ich bin dann in meinem Zimmer, ruft mich bitte, wenn das Essen fertig ist.“

Er erhob sich wieder und verließ ebenfalls die Küche, begab sich allerdings nach oben und betrat sein Schlafzimmer. Die Tür ließ er hinter sich ins Schloss fallen und ging zielstrebig auf das Fenster zu. Dort setzte er sich auf die Fensterbank und zündete endlich seinen Glimmstängel an. Den Blick ließ der honigblonde Mann über die vorbeifahrenden Autos schweifen, beobachtete die Passanten oder starrte einfach bloß verträumt oder gedankenverloren in den grauen Januarhimmel.
 

Als Phuong von der Schule nach Hause kam, wartete Yukio bereits in der Küche auf ihn. Der junge Vietnamese begrüßte ihn kurz und erwärmte dann seine Portion des Mittagessens in der Mikrowelle.

Während er am Küchentisch saß und schweigend seine Mahlzeit aß, beobachtete der Ältere ihn aufmerksam. Nach einer Weile fragte dieser unvermittelt: „Bist du eigentlich mittlerweile in Sachen Schwarz weiter gekommen?“

Der Essende sah von seinem Teller auf, blinzelte kurz verwirrt und realisierte erst dann, was der andere überhaupt von ihm wollte. „Nein, über Schwarz gibt es nichts Neues. Nichts, was ich dir nicht Neujahr schon gegeben habe. Sie sind immer noch tot, zumindest gibt es keinen gegenteiligen Beweis. Und Pay hat, soweit ich weiß, auch nichts über diese ominöse Karte von Berserker herausbekommen. Du lässt uns im Moment Phantomen nachjagen.“

„Es scheint also wirklich so, als wären Schwarz ausgelöscht“, meinte der Ungare und erhob sich von seinem Platz.

Phuong sah ihm nach. „Natürlich sind sie das. Warum sollten sie das nicht sein? Schließlich sind wir keine Anfänger und den meisten Gruppen in unserer Konstellation überlegen.“

Der Schwarzhaarige drehte sich noch einmal zu ihm um. „Das weiß ich selbst. Aber ich will alles ganz genau wissen und gebe immer zweihundert Prozent. Genau das erwarte ich auch von euch. Nehmt nicht einfach alles so hin, wie man es euch vorsetzt, hinterfragt mehr. Oder glaubst du wirklich, dass Eszett uns alles mitteilt?“

„Aber das tun wir doch genauso, wir versuchen auch unseren Job so gut zu machen, wie möglich und immer unser Bestes zu geben. Das weißt du doch, Yukio“, verteidigte sich der Junge mit dem langen, beinahe weißen Haar. Er hatte wieder einmal das Gefühl, als hielte sein Leader ihn für faul und unproduktiv. „Wenn du schon so fragst, dann tun sie das bestimmt nicht, sondern halt immer nur soviel, wie sie glauben, dass wir an Informationen brauchen.“

„Das Beste ist eben manchmal nicht gut genug. Und auf seinen Lorbeeren sollte man sich nicht ausruhen. Was dann nämlich passieren kann sieht man ja wohl sehr gut am Beispiel Schwarz.“ Der Ältere winkte ab. „Aber eigentlich wollte ich mich jetzt auch nicht mit dir darüber streiten. Wir haben drei Wochen nach etwas gesucht, was scheinbar wirklich nicht da ist. Ich weiß ja auch, wie sehr du dich anstrengst und manchmal sogar an deinem Computer einschläfst. Ich will dir ganz bestimmt keinen Vorwurf machen, dass du deine Arbeit nicht ernst nimmst.“

Mit diesen Worten drehte er sich um und verließ die Küche. Trotz seiner letzten Aussage fühlte sich Phuong jedoch genau so, obwohl er mittlerweile recht gut wusste, dass man es dem Ungarn so gut wie nie Recht machen konnte. Vielleicht meinte er es auch nicht so, aber seine Art konnte schon verletzend sein.

Der junge Vietnamese stellte sein schmutziges Geschirr in die Geschirrspülmaschine und folgte seinem Leader in dessen Büro. „Yukio?“

Dieser schaute zur Tür zurück und schenkte dem anderen einen fragenden Blick.

„Weißt du, ob wir in nächster Zeit einen Einsatz haben? Der Schuldirektor hat nämlich bald seinen fünfzigsten Geburtstag und zu dieser Gelegenheit wird ein Schulfest veranstaltet. Unser Musikkurs soll dabei auch etwas spielen und ich müsste noch üben.“

„Du kannst doch auch ruhig üben. Es ist schließlich für die Schule und genauso wichtig wie Hausaufgaben“, entgegnete der Mißgunst-Leader und ließ sich auf seinen Drehstuhl sinken.

„Das heißt aber, ich komme demnächst immer etwas später von der Schule. Der Musiklehrer meinte, gemeinsam üben wäre effektiver, schließlich müsse man auch auf die anderen Instrumente hören“, erklärte Phuong. „Wahrscheinlich werde ich aber auch ein Solo spielen, dass kann ich dann hier zu Hause üben, wenn dir das lieber ist.“

Yukio winkte ab. „Nein, nein. Das ist in Ordnung, wenn du länger in der Schule bleibst. Außerdem müssen wir uns dann nicht deine Katzenmusik anhören.“

„Danke vielmals“, entgegnete der Junge eingeschnappt. „Zu deiner Information: Es gibt Menschen auf dieser Welt, die meinen, dass ich sehr musikalisch veranlagt bin.“

„Das weiß ich doch. Aber man kann dich immer gut aufziehen und du springst auch noch jedes Mal darauf an“, meinte der schwarzhaarige Mann trocken. „Und jetzt geh deine Hausaufgaben machen.“

Das jüngste Mißgunst-Mitglied presste die Lippen aufeinander. Yukio hatte eine sehr seltsame Art von Humor, sofern man das überhaupt so nennen konnte. Er drehte sich um, verließ das Büro und ging in sein eigenes Zimmer. Dort setzte er sich an seinen Schreibtisch, schaltete den Computer ein und widmete sich seinen Hausaufgaben. Eigentlich fand er es beinahe lächerlich, dass jemand wie er immer noch die Schule besuchen musste, um den Schein zu wahren. Andererseits konnte man ja nie wissen wofür ein ordentlicher Schulabschluss noch zu gebrauchen war. Payakootha hatte seinen schließlich auch gemacht und sie waren zu seiner Anfangszeit in London sogar auf die gleiche Schule gegangen.
 

Nach dem Mittagessen versammelten sich Aya, Ken und Yohji bei Manx im Missionsraum. Sie hatte bereits das Licht verlöscht und der große Bildschirm an der Wand zeigte die Bilder von vier jungen Männern.

„Hey, das sind doch diese Mistkäfer von der letzten Mission“, meinte der Playboy und ließ sich auf das Sofa fallen. „Da scheint ihr ja sehr fleißig gewesen zu sein, diese Bilder sind viel genauer, als die Phantombilder, die du uns zuerst gegeben hast.“

„Das hast du wirklich gut hingekriegt“, meinte Schuldig. „Das muss ich dir ausnahmsweise neidlos anerkennen.“

„Ja, kniet nieder vor dem Meister“, sagte Nagi lachend und hob huldvoll die Hände.

Farfarello zog abschätzend eine Augenbraue noch oben. „Jetzt werde aber mal nicht übermütig. Ich glaube nicht, dass sie deine Gabe einfach so hinnehmen. Kritiker sind von Natur aus skeptisch.“

Der Deutsche nickte. „Wie der Name schon sagt ...“

Die rothaarige Frau nickte. „Um diese Männer geht es. Und ich muss dich leider enttäuschen, Yohji. Wir haben zwar sehr viele detaillierte Daten über diese Personen, wissen aber nicht woher sie stammen. Keiner von unseren Agenten war an der Beschaffung beteiligt. Es war heute Nacht einfach da.“

„Wie kann etwas einfach da sein?“, fragte Aya misstrauisch. „Dass Daten dank Viren einfach verschwinden habe ich ja schon gehört, aber das einfach welche da sind? Und dann auch noch ausgerechnet welche, die man braucht?“

Auch Ken schüttelte den Kopf. „Eher unwahrscheinlich. Irgendjemand muss doch dafür verantwortlich sein.“

„Genau das ist im Moment eines unserer Probleme“, gestand Manx ein. „Wir wissen nicht, woher die Daten stammen, geschweige denn, wer sich so geschickt von Außen in unser Netzwerk einklinken kann, ohne dass es jemandem auffällt oder Spuren zurück bleiben.“

„Schwarz!“, schlussfolgerte der Weiß-Leader und sein Gesichtsausdruck verhärtete sich zu einer steinernen Maske. „Wir hatten vor kurzem genau das gleiche Phänomen. Prodigy hat sich vermutlich bei Omis Computer eingehackt und dort einige Bilder manipuliert.“ Er wandte sich an Ken. „Kannst du die bitte holen, Ken? Sie liegen noch neben dem Drucker.“

Der ehemalige Torwart tat wie ihm geheißen und eilte hinauf in Omis Zimmer, um die Ausdrucke zu holen. Einige Minuten später kehrte er bereits wieder zurück und überreichte der Frau die Bilder.

„Da ist ja überall jemand von Schwarz mit drauf“, stellte sie beim Durchblättern fest. „Zwar ein bisschen unscharf, aber man kann sie dennoch eindeutig erkennen.“

„Aber warum sollten Schwarz das tun?“, gab Yohji zu bedenken. „Sie haben bisher immer gegen uns gearbeitet und sind seit Monaten nicht aufgetaucht. Ich glaube nicht an einen plötzlichen Sinneswandel. Und wer sagt, dass die Daten bei Kritiker von außen in das Netzwerk gelangt sind? Vielleicht hat sie jemand eingeschleust und dort direkt aufgespielt.“

„Ach? An einen plötzlichen Sinneswandel glaubst du nicht?“, fragte Aya und wurde dabei um einige Dezibel lauter. „Wie war das noch? Mastermind hat dir höchstwahrscheinlich das Leben gerettet! Warum sollte er das auf einmal tun? Dieser Mann hat immer einen Grund für das, was er tut, auch wenn du meinst, dass er dich vielleicht nicht beeinflusst und dir hilft. Was auch immer das zu bedeuten hat, Uneigennützigkeit hat sicherlich nichts damit zu tun.“

Die rothaarige Frau horchte auf. „Mal langsam, bitte. Mastermind hat Yohji das Leben gerettet? Habe ich das gerade richtig verstanden? Yohji?“

Der honigblonde Mann nickte. „Ja, davon gehe ich aus. Er hat mit mir gesprochen, als ich beinahe gestorben wäre. Gesehen habe ich ihn natürlich nicht eindeutig und seine Stimme hatte ich schließlich nur als Gedanken direkt in meinem Kopf. Aber ich kenne keine andere Person, die diese Fähigkeit besitzt. Darum liegt für mich der Schluss nahe, dass es sich um ihn handelt.“

„Hey! Den kenne ich!“, wurde er in seinen Ausführungen unterbrochen, als Omi die Wendeltreppe hinunter hastete.

„Wen kennst du?“, fragte Ken und schaute ihn irritiert an. „Und warum bist du schon so früh hier? Hast du nicht Fahrstunden?“

„Mein Fahrlehrer ist krank, er hat die Grippe und darum fallen für diese Woche meine Fahrstunden aus“, erklärte der blonde Junge und trat an den Bildschirm heran, wo er auf den Jungen mit den langen, weißblonden Haaren deutete. „Ich kenne diesen Jungen, zumindest vom Sehen her. Der ist bei mir auf der Schule, in einer der Abschlussklassen, er hat ein paar Klassen übersprungen, wenn ich das richtig mitbekommen habe.“

Manx nickte, holte vier Akten aus ihrem Koffer hervor und überreichte eine davon Omi. „Das passt hervorragend ins Puzzle. Genau diese Information haben wir auch bekommen. Zumindest ein Teil der Angaben scheinen auf jeden Fall schon einmal zu stimmen. Deswegen bin ich auch eigentlich hier. Ich möchte, dass ihr diese Personen überprüft. Dabei solltet ihr aber möglichst vorsichtig vorgehen, das könnte eine Falle sein.“

„Mit anderen Worten: Omi, setz dich an deinen Computer und sieh zu, was du rauskriegst“, meinte dieser selbstironisch und durchblätterte die Akte. „Ich habe einmal gelesen, diese Strahlung ist überhaupt nicht gut für Teenager in meinem Alter, die hemmt das Wachstum.“

„Ach, solange es nur das Wachstum ist und nichts anderes wichtiges“, zog der Playboy ihn grinsend auf.“

Das jüngste Weiß-Mitglied lief prompt rot an, da bei dem anderen bei solchen Bemerkungen immer unmissverständlich war, was er meinte. „Yohji-kun!“

Den Rest des Tages verbrachte Weiß damit, die Akten über ihre scheinbaren, neuen Feinde zu sichten und Omi machte sich sofort daran, Nachforschungen übers Internet anzustellen.
 

Am nächsten Morgen ging Omi wie gewohnt zur Schule und wie so oft, war er wieder einmal zu spät. Durchgearbeitete Nächte machten sich eben immer sehr schnell bemerkbar, er hatte ewig gebraucht, um aus dem Bett zu kommen. Vielleicht wäre es schneller gegangen, wenn Aya bei ihm gewesen wäre. Er wischte diesen Gedanken jedoch fort, als sein Klassenlehrer ihn ermahnte, dass noch einige Entschuldigungen für Verspätungen aus Dezember nachzureichen waren.

Brad langweilte sich in der Schule immerzu, hier gab es absolut nichts Interessantes für ihn. Der durchgenommene Lehrstoff bot ihm auch keine Abwechslung, da er bereits fast alles, was behandelt wurde, kannte. Hinzu kam, dass der blonde Junge nicht einmal mit dem Stuhl kippte und so keinerlei Gefahr für einen Unfall bestand. Er war froh, als es endlich zur großen Pause schellte, so gab es wenigstens eine Unterbrechung der Langeweile.

Omi ging zusammen mit seinen Klassenkameraden auf den Schulhof und von dort aus zum Schutz vor der Kälte in die überfüllte Pausenhalle. Die kleine Gruppe ergatterte noch eine Sitzbank an der Fensterfront, von der aus sie die wenigen Schüler, die draußen ausharrten, beobachten konnten. So erhaschte der blonde Junge auch einen Blick auf eine ihm wage bekannte Gestalt auf einer Bank unter einigen kahlen Bäumen. Der dort sitzende Junge war allein und schien auch auf niemanden zu warten, offensichtlich war er es gewohnt.

„Hey, Omi“, riss die Stimme eines Freundes ihn wieder zurück in die Realität. „Wen starrst du da so an?“

Das jüngste Weiß-Mitglied wirkte perplex. „Ich? Ich starre doch niemanden an.“

„Du beobachtest Nguyen Van Phuong“, stellte ein Mädchen fest und sah ebenfalls nach draußen. „Er bleibt lieber für sich alleine und sitzt eigentlich immer auf dieser Bank dort, schon ein seltsamer Typ manchmal.“

„Das ist mir bisher irgendwie noch nie aufgefallen“, gestand Omi ein. „Woher kennst du ihn?“

Das Mädchen lächelte versonnen. „Da merkt man mal wieder, dass außer Computern alles unwichtig für dich ist, Omi. Die Musikkurse wurden doch zusammengelegt, um für das Schulfest ein kleines Orchester zu organisieren. Er spielt Violine und das sogar sehr gut. So gut, dass er wahrscheinlich ein Solo spielen darf.“

„Ein Solo spielen darf?“, wiederholte ein anderer Junge. „Das klingt für mich eher wie eine Strafe.“

„Du spielst ja auch keine Violine, sondern Basketball. Außerdem hat er ein paar Klassen übersprungen, aber das weiß doch nun so ziemlich jeder hier. Schließlich wird einem, wenn man faul ist immer ein so außerordentliches Lernverhalten unter die Nase gerieben.“

Der blonde Junge lauschte den Ausführungen und nickte. „Dass er wohl schon in diesem Jahr seinen Abschluss an dieser Schule macht, habe ich auch gehört, er muss ein hochintelligenter Junge sein.“

„Wirst du etwa neidisch, Omi-kun?“

„Nein, nein. Ich doch nicht“, wehrte das jüngste Weiß-Mitglied ab. Neidisch war er gewiss nicht, eher besorgt über die Gefahr, die von diesem ungewöhnlichen Jungen herrührte.

Das Mädchen aus dem Musikkurs hakte sich bei ihm ein und schenkte ihm ein strahlendes Lächeln. „Ich habe eine Idee, Omi-kun. Was hältst du davon, uns heute nach der Schule bei den Proben zuzuhören? Unser Lehrer hat bestimmt nichts dagegen.“

Omi fühlte sich in die Ecke gedrängt. „Es tut mir ja wirklich Leid, aber ich glaube nicht, dass ich dafür Zeit habe. Ich muss doch im Blumenladen arbeiten.“

„Ach, sei doch nicht so. Eine Stunde wirst du doch bestimmt erübrigen können. Wäre dein Fahrlehrer nicht krank, würdest du schließlich auch später zur Arbeit kommen. Komm doch bitte mit. Ich kaufe dann auch etwas bei euch und gebe für dich meine Stimme ab.“

Brad hörte sich das alles interessiert an. Pausen konnten wirklich viel lehrreicher sein, als man vermutete. Ausgehend von den Fähigkeiten, die von den anderen Schülern beschrieben wurden, bestätigte sich Schuldigs Annahme, dass Phuong innerhalb der neuen Gruppe die gleiche Funktion erfüllte wie Nagi und Omi bei Schwarz und Weiß: als Hacker.

Das jüngste Weiß-Mitglied konnte es nicht fassen, jetzt wurde er auch noch erpresst, von seiner eigenen Mitschülerin. Und das alles nur, weil er zu lange auf die blasse Gestalt unter den Bäumen gestarrt hatte. Unauffällig ließ er seinen Blick wieder an besagten Ort wandern und musste feststellen, dass der Vietnamese bereits nicht mehr dort saß. Vermutlich war auch ihm mittlerweile viel zu kalt geworden.
 

Nach dem regulären Unterricht begleitete Omi einige seiner Mitschüler in den großen Musiksaal, wo die Probe stattfand. Er hatte sich dazu breitschlagen lassen, zumindest eine halbe Stunde lang zuzuhören und setzte sich neben die Tür, um niemandem im Weg zu sein. Auch Phuong war anwesend und saß am anderen Ende des Raumes inmitten einer Gruppe von Streichern, die der Musiklehrer zunächst einmal neu sortierte.

Der blonde Junge war erstaunt, wie gut die Proben bereits funktionierten und wie harmonisch die Musik klang, obwohl er für gewöhnlich nicht allzu sehr für Klassisches zu begeistern war. Zwischendurch warf er immer wieder einen Blick auf die Uhr und entschied sich, nach einer halben Stunde endlich nach Hause zu gehen. Er nahm seine Schultasche und verließ leise den Raum, um die anderen nicht zu stören.

Auf dem Korridor begegnete er dem langhaarigen Vietnamesen, der mit dem Rücken zu einem geöffneten Fenster stand und ihn unverhohlen anstarrte. Omi stutzt im ersten Moment, denn er hatte überhaupt nicht bemerkt, wie der andere Junge vor ihm den Saal verlassen hatte.

„Verfolgst du mich etwa?“, fragte Phuong leise und musterte sein Gegenüber dabei weiter.

Das jüngste Weiß-Mitglied schüttelte den Kopf. „Nein, das tue ich nicht. Warum sollte ich auch?“

Der andere zeigte keinerlei Regung. „Du beobachtest mich schon den ganzen Tag und folgst mir. Warum solltest du sonst bei der Musikprobe sein? Du spielst nicht einmal ein Instrument oder hast etwas mit der organisatorischen Leitung zu schaffen.“

„Das war bloß Zufall“, wehrte der blonde Junge die Anschuldigungen ab. „Eine Freundin hat mir nur in der Pause von der Probe für das Schulfest erzählt und mich gebeten mitzukommen. Nicht mehr und nicht weniger.“

Der Vietnamese stieß sich von der Wand ab und schloss das Fenster wieder. Dann ging er zu dem älteren Jungen hinüber und blieb knapp vor ihm stehen, damit nur dieser seine geflüsterten Worte hören konnte. „Hör zu, Bombay. Ich habe keine Lust mich in der Schule mit dir anzulegen, was obendrein für dich viel ungesünder wäre als für mich. Das ist praktisch meine Freizeit und ich bin nicht ’im Dienst’. Ich vermute einfach einmal, bei dir ist es das Gleiche. Also gehen wir uns einfach gegenseitig aus dem Weg.“

Mit diesen Worten ging er an Omi vorbei und zurück in den Musiksaal.

Der junge Weiß blieb alleine auf dem Flur zurück und starrte noch einen Moment lang auf die sich schließende Tür. Dann schüttelte er den Kopf und machte sich auf den Heimweg.
 

„Er hat mir gedroht“, versicherte der kleine Japaner, als er seinen Freunden von dem Zwischenfall in der Schule erzählte. „Ich bin Phuong heute zufällig über den Weg gelaufen und er hat gedacht, ich verfolge ihn. Oder wie würdet ihr das sonst bezeichnen? Er hat gesagt, dass es für mich ungesünder wäre, als für ihn, wenn wir uns in der Schule miteinander anlegen würden.“

„Geh ihm aus dem Weg. Versuch nicht auf diese Weise mehr über ihn zu erfahren“, wies Aya ihn an. „Aber so wie es sich anhört, hat er kein wirkliches Interesse daran, dir in der Schule etwas anzutun. Dort bist du also zumindest schon einmal sicher.“

„Aber es ist trotzdem irgendwie unangenehm zu wissen, im selben Gebäude zu sein, wie jemand, der einen vermutlich umbringen will oder soll“, meinte Omi und ließ sich auf das Sofa fallen.

Ken nickte zustimmend. „Das kann ich mir gut vorstellen. Tu am Besten, was Aya sagt.“

„Ihr müsst das auch mal von der Seite betrachten: wenigstens wissen wir schon einmal, dass der Großteil der Angaben in dieser Mappe stimmen“, sagte Yohji und wedelte dabei mit der braunen Akte herum. „Immerhin hätte es auch ein Schwindel sein können, der unseren Verdacht auf einen harmlosen Schüler lenken sollte. Hätte er keinen guten Grund, dann hätte er das Alles schließlich nicht gesagt.“

„Warum zum Teufel glauben die nicht einfach was auf dem Papier steht?“, motzte Schuldig und verschränkte schmollend die Arme vor der Brust. „Glauben die etwa, ich denke mir das alles aus? Wer ist hier eigentlich der Telepath? Das bin ja wohl ich.“

Nagi klopfte dem Rotschopf freundschaftlich auf die Schulter. „Mach dir doch nichts daraus. Sie wissen eben nur nicht, wo die Informationen herstammen. Und wenn sie es wüssten, dann gingen sie vermutlich noch skeptischer an die Sache heran, weil du wohl noch weniger für eine vertrauenswürdige Quelle gehalten würdest. Für mich ist das übrigens auch ganz schön deprimierend, dass niemand meine gute Arbeit würdigt.“ Dabei ließ er seinen Blick herausfordernd über die kleine Gruppe schweifen, schließlich hatten die anderen Schwarz-Mitglieder bislang kaum seinen Einsatz gewürdigt. Andererseits erwartete er das auch schon gar nicht mehr, er kannte sie mittlerweile lange genug um zu wissen, dass es nicht ihr Stil war.

„Könnt ihr eigentlich auch etwas anderes, als euch immerzu beschweren?“, sprach Brad aus, was Farfarello ebenfalls dachte.

„Es ist eben so unbefriedigend“, verteidigte der Deutsche sich und den kleinen Japaner. „Meinst du, ich wüsste nicht, dass ihr euch im Prinzip genauso fühlt?“

Der Mann mit der Augenklappe schüttelte den Kopf. „Das ist doch im Augenblick vollkommen egal. Ich denke, es ist viel wichtiger, dass ihr mit diesen Aktionen den Patzer mit den Bildern wahrscheinlich wieder aufgewiegelt habt. Zumindest denken sie wie es aussieht im Augenblick mehr über diese Gruppe nach, die zurzeit offensichtlicher für sie Gefahr bedeutet. Da man von uns seit einer Ewigkeit nichts gehört hat, sind wir auf Platz zwei der ernstzunehmenden Feinde verwiesen worden.“

Der Amerikaner beschloss nichts mehr zu diesem Thema zu sagen und auch seine Team-Kollegen zum Schweigen zu bringen. Immerhin hatte der Ire in gewisser Weise Recht. Mittlerweile ging es für sie nur noch um das Pfadfinderprinzip: Jeden Tag eine gute Tat.
 

Nach der Orchesterprobe kehrte auch Phuong wieder nach Hause zurück, das Mißgunst-Hauptquartier. Er stellte seine Schultasche im Flur ab und betrat dann die Küche, um nach etwas Essbarem zu suchen. In der Mikrowelle wurde er fündig, dort stand ein abgedeckter Teller mit seinem Mittagessen, den vermutlich Payakootha vor dem Nimmersatt namens Xen gerettet hatte.

Er war gerade fertig mir dem Essen und spülte seinen Teller ab, als Yukio die Küche betrat, um sich ein Glas Wasser zu holen.

„Wie war die Probe?“, fragte er beiläufig, während er dabei zusah, wie die farblose Flüssigkeit aus der Flasche lief.

Der Vietnamese zuckte gleichgültig mit den Schultern. „Auch nicht anders als im Musikunterricht. Die Lehrer haben halt nur aus allen Musikklassen die Besten herausgesucht und so praktisch ein schuleigenes Orchester auf die Beine gestellt.“

„Und sonst? Nichts Aufregendes passiert in der Schule?“, hakte der Ungare weiter nach, wobei er eher etwas desinteressiert wirkte, wovon man sich keinesfalls in die Irre führen lassen sollte, es war nun einmal seine Art.

„Und sonst? Es interessiert dich doch sonst nicht, wie es so in der Schule läuft. Hauptsache, meine Noten sind in Ordnung und ich mache keinen Ärger, damit du nicht als Vormund zum Direktor zitiert wirst“, entgegnete der Junge und stellte sein nun sauberes Geschirr zurück in den Schrank.

Der Mißgunst-Leader setzte zu einer Antwort an, wurde aber von dem lauten Zuschlagen der Haustür und dem darauffolgenden Schrei daran gehindert, etwas zu sagen.

„Ich bin wieder da!“, plärrte Payakootha durch das Haus und streckte den Kopf in die Küche. „Hallo ihr beiden.“

Kurz darauf war vom Flur her ein erneuter Schrei zu vernehmen. „Hey! Der Köter tropft den ganzen Flur voll!“

Ebenso schnell wie der Shawnee in der Küche erschienen war, verschwand er auch wieder, um Xen zu Recht zu weisen. „Also erstens ist das ein Hund und kein Köter. Und zweitens hat dieser Hund auch einen Namen! Penegashea! Merk dir das doch endlich mal, so schwer ist das nicht.“

„Es ist mir ziemlich egal, wie der Köter heißt“, entgegnete der grünhaarige Mann kühl mit einem süffisanten Lächeln auf den Lippen. „Die Sauerei machst du alleine weg. Wieso ist der überhaupt so nass? Es regnet nicht einmal.“

„Reg dich nicht so auf, es ist doch bloß Wasser. Er ist im Park in den See gesprungen, weil ein Kind einen Stock geworfen hat. Ich wische es ja gleich weg“, entgegnete Payakootha und kehrte, dicht gefolgt von seinem älteren Kollegen, in die Küche zurück, um unter der Spüle nach einem Aufnehmer zu suchen.

„Hack' nicht immer so auf Pen-Pen herum“, meinte Phuong. Er hatte dem Dalmatiner diesen Spitznamen gegeben, weil er den indianischen Namen nicht richtig aussprechen konnte. „Er kann doch nichts dafür, dass du keine Hunde leiden kannst.“

Yukio trank einen Schluck aus seinem Glas und ließ seinen Blick auf dem Jüngsten im Raum ruhen. „Du hast meine Frage noch nicht beantwortet. Mich interessiert von Zeit zu Zeit nun einmal, was meine Leute so machen und wie es ihnen geht. Das nennt man Fürsorge.“

Xen musste sich beherrschen, um nicht gleich laut loszulachen. Er schlug sich eine Hand vor Mund und Nase und prustete gedämpft über diese Aussage.

Der Vietnamese rollte kaum merklich mit den Augen. „Und sonst war halt alles wie immer. Lernen, Pause, Lernen, Vokabeltest, Pause, Orchesterprobe. Dann bin ich noch kurz Bombay über den Weg gelaufen und dann nach Hause gegangen.“

„Du triffst Bombay und meinst, uns nichts davon erzählen zu müssen?“, hakte der Mißgunst-Leader skeptisch nach. „Ist da vielleicht etwas Wichtiges vorgefallen?“

„Wir gehen auf dieselbe Schule. Da ist es nur eine Frage der Zeit, wann man praktisch gezwungenermaßen aufeinander trifft“, erklärte der Junge mit den weißblonden Haaren. „Da ist nichts Wichtiges vorgefallen. Ich habe ihm bloß gesagt, dass er mich in Ruhe lassen soll, wenn ihm seine Gesundheit wichtig ist. Irgendwie hatte ich nämlich den ganzen Tag das Gefühl von ihm beobachtet zu werden. Allerdings denke ich, dass er nicht scharf darauf ist herauszufinden, was ich alles mit ihm anstellen kann und er mir hilflos ausgeliefert ist.“

Payakootha angelte einen Aufnehmer und einige Küchenhandtücher aus dem Schrank hervor. „Das ist auch besser so. Solange wir noch Verwendung für Weiß haben, wäre es eine Verschwendung einen von ihnen zu liquidieren.“

Mit diesen Worten verschwand er wieder auf dem Flur, um die Wasserpfützen zu beseitigen und sein Haustier abzutrocknen.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Erklärung zum Tag der Volljährigkeit: Jungen und Mädchen, die im vorangegangenen Jahr 20 Jahre alt geworden sind, feiern an diesem Tag ihre Volljährigkeit. Dabei werden Schreine besucht, Zeremonien abgehalten und Partys gefeiert. Bis 1999 war dieser Tag festgelegt auf den 15. Januar, seit 2000 wird er am zweiten Montag des Monats gefeiert. Der Tag der Volljährigkeit ist ein gesetzlicher Feiertag. Mit 20 Jahren erhalten die jungen Leute das aktive Wahlrecht, aber auch erst jetzt dürfen sie offiziell rauchen und Alkohol trinken. Den Führerschein dagegen kann man in Japan schon mit 18 Jahren machen. Komplett anzeigen

Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (8)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2004-09-06T05:56:32+00:00 06.09.2004 07:56
Ahaa....jetzt wird es auch bei Mißgunst immer interessanter! ^^
Schön, wenn man mal etwas mehr über die Jungs erfährt. Und das erste Aufeinandertreffen von zwei Mitgliedern außerhalb der Missionen...mhm...da steckt doch noch mehr Konfliktpotential drin (oder Pairings-Potential??) ^_^
Von: abgemeldet
2004-08-09T19:09:25+00:00 09.08.2004 21:09
mehr,mehr,MEHHHHHHHHRRRRRR!!!!!!! *eindringlich schau*
...ICH WILL MEEEEEHHHHRRR!!! habe dass jetzt alles an einem stück gelesen... (ich sag nur 4 tage... aber mit pausen und schlafen ^.~)

ich finds einfach nur toll und die Pairings san auch toll!
Nur fand ich schade, dass du die "zweite Nacht" zwischen yohji und schuldig (da wo schu den körper von so nem kerl einnimmt) nicht beschrieben hast... V.V

ja und sag mal kommen Nagi und Bradley noch zusammen?? o.o?? (währe doch den anderen gegenüber unfair wenn alle anderen mit nem kerl ihren spaß haben vorallem omi und aya und nagi und brad nur zugucken "dürfen" und nicht selbst ihren spaß haben können...
#ja und wieviele kapietel werden es denn jetzt eigentlich noch?? sicher noch viele! ^-----^
durch deine story werden einem auch irgendwie die charas "vertrauter" (sorry mir fällt dass wort net ein
-_-*) und damit auch die charas die man eigentlich nicht so mag näher gebracht und man mag sie merh!

bitte, bitte schreib schnell weiter... bei solchen storys kann ich es nicht aushalten zu warten... *sich die haare rauf*

akuma no
Von: abgemeldet
2004-08-06T11:52:23+00:00 06.08.2004 13:52
Bin begeistert von deiner Schreibweise. Ich hoffe du beendest diese FF. Wäre wirklich schade wenn nicht. Mach ruhig so weiter.
Bye bye
Von: abgemeldet
2004-07-29T16:37:19+00:00 29.07.2004 18:37
sooooooooo *_____*
endlich hab ich es geschafft XD *LOL*
bin so busy mit slam dunk FF O.o komm gar nimmer zum lesen *lach*
Wieder mal ein wunderschönes Kapitel *__*
*schwärm*
Ich will nicht das das FF endet T___________T
100 kapitel!!!!!!!! mindestens!!!!
Von:  Ai_no_Hikari
2004-07-26T19:57:28+00:00 26.07.2004 21:57
Auch wenn ich das Pairing nicht so mag, aber Aya und Omi sind schon süß zusammen. *_*
Tolles Kapitel, bin echt gespannt wie es weiter geht. ^_^

aino *knuddel* ^.^
Von:  Mangani
2004-07-26T08:59:11+00:00 26.07.2004 10:59
Super Kapitel, wie immer, ich finde es klasse das deine Kapitel immer so lang sind, da hat man mehr davon.
Die Szene mit Aya und Omi zum Anfang fand ich sooooo süüüß!
Schreibe schnell weiter, sonst werde ich verrückt.
Bye Bye
Mangani ^_^

PS: Danke das du mir bescheid gesagt hast und würdest du das wirder tun????? Danke
Von:  SarahLondon
2004-07-25T21:25:06+00:00 25.07.2004 23:25
JUCHUUUUUUUUUUUU! *freu* Mißgunst, Mißgunst, Mißgunst!!!
^___________________________________^
Und mein kleiner Doggy, ist er nicht süß? *__* Aber Dalmatiner, bzw. allgemein Hunde, stinken, wenn sie nass sind. _._ Uuh das ist sooooo eklig...
Aya und Omi sind wieder einmal sowas von süß!! ^.^ Aber die sollten langsam mal die Klappe aufmachen... ö.Ö"
Aber sie sind ja so schüchtern... *kicher* <-- was ist los mit mir? <.<""
Und ich muss Kaos zustimmen: Chibis haben es nicht leicht!! ;-; *die drei mal knuddelz*
Ansonsten kann ich nur sagen, gib Gas!! ÒO""

Pani
Von:  Kaos
2004-07-25T20:37:03+00:00 25.07.2004 22:37
Gruezi von dem Kaos-chan!!!
JAAA!!! Aya und Omi!!! Gott, war das mal wieder fluffig ^^... Hach, fand ich das alles klasse!!! Genial! Aya und Omi!!! Die beiden sind jawohl so verdammt süß zusammen!!! Es gibt nichts süßeres!!!
Hach... Aber mal zur Story: Das ist richtig süß! Aber ich finde es mal wieder richtig gut, dass du soviel über Aya und Omi geschrieben hast! Die beiden stellen sich aber auch irgendwie ziemlich an, von wegen Bruderliebe oder so. Meine Güte, die sollen endlich mal ihre Klappe aufmachen! Himmel, man kann sich aber auch anstellen!
Aber du hast recht, wirklich ziemlich wenig Yohji in dem Kapitel, ein Wunder O.o... Bist du krank oder krank?
*grinst*
Naja, was wollte ich noch sagen? Irgendwie kriegen Chibis auch voll selten Anerkennung für ihre Arbeit, ich meine, sie arbeiten und arbeiten und was kriegen sie als Dank? Noch mehr Arbeit! Hiermit gründe ich wirklich die Chibi-Gewerkschaft... Es ist nicht zu fassen, aber bei dir ist das echtextrem mit der Kinderarbeit ^^
Das Treffen zwischen Phu und Omi fand ich übrigens auch ziemlich cool! Aber ich denke, dass Omi Phu auch schlagen könnte, ich meine, erstens hat er nen Schutzengel und zweitens ist Unsichtbarmachen nicht unbedingt so eine hilfreiche FÄhigkeit in dieser Hinsicht! Find ich zumindest!
Und du machst Ken auch nicht so fertig dieses Mal *trauer*
Was wollte ich noch sagen... Ach ja, beeil dich mit dem nächsten Kapitel!

Kaos

Für Fehler in diesem Teil übernehm ich die Verantwortung, ich hatte Fieber, als ich das gebetat habe!


Zurück