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No Reproaches

von

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Sakis Geheimnis

Nach einigen Tagen fielen Sesshoumaru zwei Tatsachen an seinem Neuerwerb auf. Das erste und offensichtlichste war, dass Saki anscheinend eine Art Mutterrolle bei Rin angenommen hatte. Die Kleine schlief nun jede Nacht auf Sakis Schoß. Rin hatte oft Albträume, von denen sie früher immer aufgewacht war. Wenn sie nun aus dem Schlaf aufschreckte, gab die Dämonin dunkle kehlige Laute von sich, wie eine Löwin, die ihre Jungen beruhigt, und Rin schlief sofort wieder ein. Saki beschütze Rin vor Jakens verbalen Attacken und den Attacken der Dämonen, denen sie begegneten und sorgte für Rins Essen. Mütterlicheres Verhalten gab es wohl kaum.
 

Die andere Tatsache gab ihm aber Rätsel auf. Im Gegensatz zu Rin durften weder er noch Jaken der Dämonin näher als 30 Zentimeter kommen. Jaken hatte mehrfach, als er Saki ansprach, ihre Hand oder ihr Bein berührt und wäre ohne ersichtlichen Grund fast von ihr getötet worden. Sobald man in den Umkreis von 30 Zentimeter kam, fletschte sie die Zähne, fauchte und knurrte. Je näher man kam, desto bedrohlicher wurde ihr Verhalten. Die feuerroten Haare standen zu Berge, das sonst eher ruhige und neutrale Gesicht verzerrte sich zu einer hasserfüllten Fratze mit stechenden grünen Augen, die Schultern formten hochgezogen fast einen Buckel. Aber im Gespräch oder einfach wenn man nicht in ihre Nähe kam, war sie höflich und freundlich, ihre Körpersprache war aufgeschlossen, aber neutral, alle Umgangsformen waren trainiert wie es sich für eine hochrangige Soldatin gehörte.

Es gab Zwischenfälle durch dieses Verhalten: Ein einfacher dienender Dämon, der nur zufällig ihren Weg kreuzte und warum auch immer eine Bitte an Sesshoumaru stellen wollte, hatte Saki die Hand auf die Schulter gelegt, als er an ihr vorbei ging. Sesshoumaru hatte seinen Augen kaum getraut, als er ein knurrendes Fauchen und einen kreischenden Schrei hörte und Saki den Dämon innerhalb von weniger als einer Sekunde unfassbar brutal getötet und ihm den Schädel abgerissen hatte. So sehr er auch überlegte und nachdachte, er wusste nicht, was er von ihrem Verhalten halten sollte. Sesshoumaru beschloss der Sache auf den Grund zu gehen.
 

Die Gelegenheit bot sich, als sie in der Nähe einer heißen Quelle ihr Nachtlager aufschlugen. Sie waren wieder in einer felsigen Gegend, in der ein angenehm warmer Wind pfiff. Grauer Kalkstein umgab den Weg, große Brocken des Gesteins tauchten immer wieder in den Waldstücken auf, feine Brösel des Gesteins formten die Wege.

Die Quelle am Rand eines kleinen Waldstückes und am Fuß einer steilen Felswand, die sie erreichten, hatte einen Geysir, der dampfendes, warmes Wasser spuckte und in kleinen Becken aus dem grauen Kalkstein im Umkreis verteilte. Sakis Augen glänzten verlangend. Sie wandte sich an Sesshoumaru.

"Senpai, würdet ihr mir gestatten, mich für eine Stunde zu entfernen? Ich würde gerne baden." Sesshoumaru nickte abwesend. Frauen mochten Bäder. Die Kleine, die sein nichtsnutziger Halbbruder dabei hatte, badete auch ständig. Er wartete eine Weile ab, dann näherte er sich lautlos aus der Deckung heraus der Quelle.
 

Saki saß mit dem Rücken zu ihm im Wasser. Sie hatte ihre offenen Haare über die linke Schulter nach vorne gehängt und wusch sie gerade. Er betrachtete interessiert ihren Rücken. Er war voller Narben. Sesshoumaru runzelte leicht die Stirn. Es war eine Tatsache, dass Dämonen eigentlich selten Narben hatten, da Wunden immer sofort heilten. Diese Narben sahen grässlich aus. Lange Striemen, runde Verbrennungen, Verätzungen, teilweise von Magie dunkel verfärbt, wulstig und einfach überall auf dem muskulösen Rücken der Dämonin verteilt. Was war in der Gefangenschaft passiert?

Er betrachtete eingehend ihren Arm, auf dem der Symbiont saß. Er hatte ihn nie so genau ansehen können, da sie immer dieses Tuch um ihren Arm band. Jetzt entdeckte er, dass dort, wo der Symbiont war, eine Narbe rund um ihren Arm lief. Diese Dämonin hatte ihren Arm verloren und er war durch den Symbionten wieder angewachsen! Sesshoumaru war beeindruckt. Dieser Symbiont war etwas sehr Interessantes. Nicht, dass er so etwas brauchen würde, aber interessant war es schon.

Er hatte im Kampf gesehen, wie der Symbiont Sakis Arm veränderte. Es war, als ob eine zweite Haut über ihre fahren würde. Es sah irgendwie insektisch aus. Faszinierend. Auch, wie ihre Wunden heilten, war beeindruckend. Man konnte sehen, wie der Symbiont pulsierte und in der Wunde grüne Fäden das Fleisch wieder verbanden. Trotzdem erklärte das nicht ihr Verhalten. Es musste etwas mit diesen Narben zu tun haben.
 

Als Saki aus dem Wasser stieg und ihr Tuch zum Trocknen um ihren Körper schlang, stand Sesshoumaru vor ihr. Sie erschrak. Er war ihr sehr nah, zu nah! Sie wich einen Schritt zurück. "Senpai, was macht ihr hier?"

Sesshoumaru musterte sie von oben bis unten. Auch an ihren Beinen und auf dem Teil ihres Oberkörper, das er sehen konnte, hatte sie Narben. Er ging einen Schritt auf sie zu. Ein leises Fauchen antwortete seine Aktion.

"Kohai!" sagte er herrisch. "Was sind das für Narben?"

Sie zuckte und fauchte lauter. "Gomen, aber das geht euch gar nichts an!" Sesshoumarus rechte Augenbraue zuckte gereizt. Er ging noch einen Schritt auf sie zu. Sie knurrte und sah sich nach hinten um. Hinter ihr erhob sich eine Felswand.

Sesshoumaru beobachtete sie genau. Jetzt sah sie aus wie ein in die Enge getriebenes Tier. Er machte noch einen Schritt auf sie zu. Ihr Knurren wich einem Zähnefletschen, das von einem sehr lauten Fauchen begleitet wurde. Das Gesicht, in Wut und Angriffslust verzerrt, wirkte panisch. Sie wich zurück und ihr Rücken berührte den Felsen hinter ihr. Hektisch zuckte ihr Kopf hin und her auf der Suche nach einem Fluchtweg. ‚Das darf nicht sein! Niemals darf das mehr sein!' schoß es Sake aus dem innersten ihres Gehirns in den Sinn.

Rechts von ihr stand ein verkrüppelter Baum so, dass sie nicht an dem Hundedämon vorbei konnte, links erhob sich ebenfalls eine Felswand. Kein Ausweg! Ihr Fauchen wurde noch lauter. Sesshoumaru sah sie an und machte einen weiteren Schritt nach vorne. Nun war er ihr so nah, dass ihre Körper sich fast berührten. Sakis Fauchen wurde ein Kreischen.

"Was soll das, Saki?" fragte Sesshoumaru kalt. Saki hatte ihre Zähne gefletscht, die Oberlippe gekräuselt über den weißen Zähnen hochgezogen, die Nase hochgezogen, die Augenbrauen zusammengezogen, mit einer Hand klammerte sie ihr Tuch an ihrem Körper fest, die andere war zu einer Faust geballt. Ihre Klauen hatten sich in die Handfläche gebohrt, sodass Blut aus der Faust tropfte. Ihre Knöchel traten weiß hervor, ebenso wie das Weiß ihrer Augen, in denen blanke Panik stand.

‚Ich, ich kann nicht entkommen. Aber wenn ich ihn angreife, ist mein Leben verwirkt. Er ist mein Senpai, mein Befehlshaber, was,...., ich weiß nicht was ich tun soll....' Die Gedanken rasten durch ihren Kopf. Eins wusste sie, sie würde es nicht noch mal zulassen. "Du bekommst ihn nicht!" stieß heiser sie zwischen den Zähnen hervor.

"Was bekomme ich nicht?" fragte Sesshoumaru.

"Das weißt du schon ganz genau! Deshalb bist du doch hier!" Ihre sonst so beherrschte, ruhige Stimme klang jetzt rau und gepresst. Sesshoumaru dämmerte es, wovon sie sprach.

"Kohai!" sagte er jetzt im Befehlston. "Bericht: Woher kommen diese Narben auf deinem Körper?"

Sakis Gesicht zuckte irritiert. Was wollte er? Warum tat er nicht das, wozu er hier war? "Ich....ich...."

Sesshoumaru rückte eine Haaresbreite näher. "Ich hab sie aus der Gefangenschaft!" brachte sie schnell hervor. Ihr ganzer Körper zitterte und der Symbiont pulsierte rasend im Rhythmus ihres Herzschlages.

"Viele der Wunden sind verätzt oder durch Magie verursacht, Kohai! Warum hat man dich so gefoltert?" Sesshoumaru trat einen halben Schritt zurück. Sofort atmete Saki auf und ihr Gesicht entspannte sich leicht, die Zähne jedoch blieben gefletscht.

"Ich wollte es ihnen nicht verraten."

"Was wolltest du nicht verraten?"

Saki zitterte, als er sich wieder vorwärts bewegte. "Das darf ich nicht sagen..." keuchte sie.

Sesshoumaru hob seinen Arm und ließ seine Hand blitzschnell gegen die Felswand neben Sakis Gesicht schnellen, wo er sie beließ, während er sie durchdringend und kühl ansah.

Saki kreischte. "Das Geheimnis!"

Sesshoumaru sah sie weiterhin ausdruckslos an.

"Das Geheimnis der Weitergabe des Symbionten!" Mit vor Angst riesigen Augen sah sie seine Hand an. Langsam entfernte er die Hand. Er schaute sie streng an.

"Ich bin der Senpai. Ich werde es meinen Kohai nicht gestatten, Geheimnisse vor mir zu haben."

Saki senkte den Blick. "Bitte, Herr..."

"Sprich! Und das ist keine Bitte!" Er sah auf Saki herab.
 

Von der stolzen Kriegerin war nichts übrig, außer einem zitternden und verzweifelt fauchenden Haufen narbigen Elends. Der Geruch ihrer Angst hing wie Blei in der Luft. Was hatten sie dieser Dämonin angetan? Vor Jahrhunderten war sie die beste Kriegerin Japans gewesen, obwohl sie nicht aus Japan kam. Sie kam vom Kontinent und sie kämpfte nicht wie eine einzige Dämonin, sondern wie tausend. Niemand der hohen Dämonengeschlechter hatte jemals eine Dämonin so kämpfen sehen. Sie schien weder Angst noch Furcht zu kennen, dafür kannte sie alle fiesen Tricks, die sie mit einer unglaublichen Eleganz in den Kampf einbrachte. Sie war nicht nur eine gute Kämpferin, sie war auch noch gerissen, gut erzogen, gewitzt und eloquent. Sie war bekannt als die Senshi-hime, die Kriegerprinzessin. Sie hatte die beste Ausbildung am Hofe des Dämonenrates bekommen und war eine der begehrtesten Junggesellinnen der Zeit. Doch die Liebe dieser Frau galt dem Kämpfen.

Als sie nach der Großen Schlacht verschwand, dachten alle, sie wäre in ihre Heimat zurückgekehrt. Und nun stand diese stolze Person, die früher so eitel und begehrt war, zitternd wie Espenlaub, stinkend nach Angst und voller grässlicher Narben von einer Folter, vor ihm und fauchte leise.
 

"Sprich!"

Sie sah ihn bittend an. "Es würde mir leichter fallen, wenn ihr einen Schritt zurücktreten könntet, Senpai!?"

Sesshoumaru bewegte sich einen weiteren winzigen Schritt nach hinten. Saki atmete tief durch.

"Herr, ich war 100 Jahre in den Kerkern des chinesischen Dämonenkaisers. Er wollte, dass ich ihm verrate, wie man den Symbionten bekommt."

"Und du hast es ihm gesagt?"

"Herr, bitte, ich habe mich ein Vierteljahrhundert geweigert. Dann haben sie versucht, ihn herauszuschneiden. Als das nicht funktionierte, haben sie begonnen, mich zu foltern. Mit allem."

Sesshoumaru schwieg, während er innerlich staunte. Es gab auf dem Kontinent mindestens 200 Wege einen Dämonen zu foltern und sie hatten alles mit ihr gemacht?

"Ich habe es ihnen dann gesagt, ich konnte nicht mehr, Senpai!"

Sesshoumaru nickte. "Was ist das Geheimnis der Weitergabe?"

Saki schaute nach unten auf ihre Füße, dann auf seine Füße. "Es gibt drei Wege, einen Symbionten zu bekommen."

"Und die wären?"

"Erstens der meinige. Der Symbiont fand mich und nahm mich. Ich hatte ihn nicht wirklich gewollt. Der zweite Weg ist der der Samen."

"Der Weg der Samen?"

"Ja, Senpai. Durch Paarung kann der Symbiont weitergegeben werden. Aber nur wenn der Träger das will."

"Warum?"

"Weil der Träger verantwortlich für die Macht des Symbionten ist."

"Und der dritte Weg?" fragte der Hundedämon unerbittlich.

Saki sah Sesshoumaru bittend an. Sie litt. Doch Sesshoumaru schaute ihr regungs- und ausdruckslos in die Augen. Von diesem Blick durfte man keine Gnade erwarten.

"Herr, ich...."

"Sprich!"

Saki seufzte leise und schwieg. Sesshoumaru bewegte sich wieder ein Stück auf sie zu. Dann hörte er ihr Flüstern.

"Die dritte Möglichkeit ist die, das Kind eines Symbiontenträgers zu sein."

Sesshoumaru dachte einen Moment nach, dann kam ihm ein Gedanke. Er trat einen Schritt zurück. Saki sah ihn erleichtert an, doch als er seine Hand hob, erschrak sie. Sesshoumaru griff nach ihrem Tuch, das sie schützend vor ihren Körper hielt.

"Gib mir das Tuch!" befahl er.

"Nein, Herr, bitte, Herr, das dürft ihr nicht!" keuchte sie.

Sesshoumaru packte das Tuch und riss es mit einem Ruck weg. Saki versuchte ihre schamhaften Stellen zu bedecken, doch die interessierten den Hundedämon nicht im Geringsten. Sein Blick hing ausdrucklos an der Bauchdecke der Dämonin. Es dauerte einige Sekunden, bis er das Ausmaß des Ganzen vollständig wahrgenommen hatte. Narben war nicht mehr das richtige Wort für das, was er sah. Jemand hatte dieser Frau mehrmals die Bauchdecke aufgetrennt, Löcher hinein gestoßen und versucht, den kompletten Bauchraum auf- und offensichtlich abzutrennen. Jede einzelne Narbenwulst erzählte von Qualen und Leiden, von Schmerzen und unendlichem Entsetzen.

Nun verstand Sesshoumaru, warum sie sich nicht von Dämonen berühren ließ. Sein Blick fuhr noch einmal über die Narben, dann über ihre Brust nach oben zu dem Gesicht der Dämonin. Saki sah ihn verzweifelt an und blickte immer wieder bittend auf das Tuch.

"Bitte, Herr, kann ich mich wieder bedecken? Herr?"

Sesshoumaru gab ihr das Tuch zurück. "Was haben sie dir angetan?"

Saki bedeckte sich und ihr Gesicht wurde ebenso ausdruckslos wie das des Hundedämons. Niemand hatte bisher einen Blick auf ihr Leid geworfen.

"Sie haben sie mir gemacht und sie mir dann genommen."

"Wie viele?" Sesshoumaru wollte die Antwort eigentlich nicht hören.

"8." Eine hohe Zahl. Die meisten Dämoninnen bekamen nur 2 Junge in ihrem Leben.

Und Sesshoumaru verstand nun, warum diese Dämonin so litt, warum sie Rin so liebte und auch, warum sie nicht mehr an den Hof zurückgekehrt war.

"Was haben sie mit ihnen gemacht?"

"Versucht, den Symbionten zu bekommen." Sakis Stimme war lautlos und sehr, sehr kühl. "Es hat nie geklappt. Und dann versuchten sie es wieder und wieder und wieder..." Sie hob den Blick wieder, der bis jetzt auf Bodenniveau gesenkt war, und sah Sesshoumaru emotionslos an.

"Haben sie es irgendwann geschafft?"

Ein kleiner Funke Stolz glomm in den Augen auf, deren kalter Blick offensichtlich nur antrainiert war. "Nein, weder durch den einen noch den anderen Weg!"

Sesshoumaru nickte. "Zieh dich an!" Er wandte sich zum Gehen. Saki sah ihn an. "Senpai?" Er blieb stehen.

"Gomen nasai!" flüsterte sie.

Sesshoumaru drehte sich ruckartig um. "Wofür?!"

Rote Haarsträhnen fielen in ihr Gesicht, als sie flüsterte: "Das ich euch damit belaste, Senpai!"

"BELASTE? WOMIT?" Der Hundedämon klang gereizt. Ihre Antwort war noch leiser. "Mit meiner Schande und meiner Unreinheit!"

In Sesshoumaru flammte Wut auf. Saki fühlte sich verantwortlich für das Ganze selbstverständlich. Es war ein Gesichtsverlust auf höchster Ebene, eine Peinlichkeit und ein Faux-pas gegenüber den hohen Gesellschaftsschichten. Der Daiyoukai hatte immer die Meinung geteilt, dass Versager auch als Versager behandelt wurden, doch so wie der Fall hier lag, war es irgendwie anders. Er zügelte sich.

,Was nun? Ich habe sie in meinen Dienst genommen, also bin ich auch verantwortlich für sie.' Er sah das Häufchen Elend vor ihm an.

"Saki! Niemand gibt dir Schuld an den Dingen, die passiert sind. Komm zurück zum Feuer, wenn du fertig bist. Rin kann nicht einschlafen, wenn du nicht da bist." Er drehte sich um und ging.
 

Saki ließ das Geschehen der letzten halben Stunde noch mal Revue passieren. Er hatte ihn nicht gewollt. Er wusste nichts von der Weitergabe. Die Dämonen, die sie gequält hatten, hatten Boten ausgeschickt und es überall bekannt gemacht. Ihre Flucht nach Japan war ein Spießrutenlauf gewesen. Doch hier wusste es so gut wie keiner. Und ihr neuer Senpai war gut zu ihr. Sie hatte zwar kein Mitleid gesehen, aber sie hatte gespürt, dass er ihr Schicksal nicht als Schande ansah. Und er hatte angefangen sie zu duzen.

Sie zog sich ihren Hakama und ihr gewickeltes Oberteil an, verzichtete aber auf ihre Rüstung.
 

Als sie am Feuer ankam, sah Rin auf und lächelte sie strahlend an. "Saki! Da bist du ja! Ich hab schon auf dich gewartet!" Saki schloss das kleine Mädchen in ihre Arme. Ja, ihre Gefühle dem Mädchen gegenüber waren Gefühle für ein Junges, ihr Junges. Sie drückte Rin einen Kuss auf die Haare. "Komm jetzt, du musst schlafen, es ist schon spät!"

Als spät in der Nacht Rin sich im Schlaf umdrehte, leise etwas murmelte und sich dann an die Dämonin kuschelte, konnte Sesshoumaru ein Geräusch hören. Saki schnurrte leise. Ihm gefiel dieses Geräusch. Es war kein Katzenschnurren, dass er zutiefst verabscheute in seiner hohen, nervtötenden Frequenz, sondern es war das tiefe Schnurren einer Großkatze, die ihre Jungen im Schlaf hält.

Hätte Sesshoumaru nicht die Selbstkontrolle, die ihm so stark zu eigen war, hätte er gelächelt. So begnügte er sich damit, ausdruckslos nach außen, aber mit einem beruhigenden Gefühl innen, die Szenerie der schlafenden Drei zu beobachten.

Jaken, auf dem Rücken liegend und lautstark schnarchend, die Beine und Arme von sich gestreckt, Rin zusammengerollt im Arm der Dämonin, die wiederum kehlig schnurrend mit ihrem Körper den des kleinen Mädchens schützte und wärmte. Die Ohren der Dämonin jedoch zuckten immer wieder und zeigten, dass sie jederzeit aufspringen konnte. Sesshoumaru schloss leicht die goldenen Augen und lehnte sich zurück, an den großen Baum mit der rauen Rinde, der hinter ihm stand.



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von:  Vigeta_Lord_d_T
2019-06-29T12:18:15+00:00 29.06.2019 14:18
WAAAAAAAAAASSSSSSSSSßßßßßß🤬🤬🤬🤬.

SESSHOMARU du erklärst sofort diesen Stück seißdreck
( chinesischen Dämonenkaisers)
Denn Krieg.🌋☠.

Ich will jeden einzelnen Kopf der irgendwie mit Saki,s Gefangenschaft zu tun hat auf einer Lanze aufgespießt in meinem Vorgarten haben. Und das sofort. ☠☠☠.

Ein emotional erschütterndes Kapitel.

Traurig und furchtbar.

ABER super geschrieben. Echt hervorragend.
Von: abgemeldet
2007-07-26T20:48:42+00:00 26.07.2007 22:48
heftig!!!!!!!find die ff bis jetzt voll gut.
arme saki, ist voll krass was sie mt ihr gemacht haben.wenn ich mir das nur vorstelle wird mir schlecht!!
lg
Von: abgemeldet
2004-01-24T20:18:06+00:00 24.01.2004 21:18
Ich find die ff sehr gut.
Hast Sesshoumaru wunderbar hin bekommen.
Die Saki tut mir echt leid. Was die alles durch machen musste!
Gott, 200 Foltern durch halten.
Und dass auch noch nur wegen diesem grünen Ding...
schrecklich!
Aber ich denk, jetzt brauch se das auch net mehr durch zu machen. Ich mein, okay Fluffy is zwar böse aber bei der Vergangenheit, haben ja sogar ihm die Worte gefehlt.
Ehrlich gesagt mir auch!
Sie ärmste wurde vergewaltigt und dann wurden ihr die Jungen weg genommen! Das muss man sich mal vorstellen...
ich glaub dass kann keiner, noch mit den 200 Foltern dazugezählt.
Allerdings, hab ich mir so etwas schon im 1Kapi gedacht.
Aber gleich so schlimm!
8Junge verloren... Gott! Die muss ja physisch völlig konfus sein. Also mehr als das, was sie vor Sesshi gezeigt hat.
Mach auf jeden fall weiter so, kannst wunder bar solche dramatische Sachen schreiben...
Shadowgirl
Von: abgemeldet
2004-01-24T19:05:14+00:00 24.01.2004 20:05
Der Titel hat mich erst noch abgeschreckt aber um es mal in Sessis Worten zu sagen: Beeindrucken!^^
Mir gefällt der Still der FF. Es ist zwar eine harte, brutal Geschicht - zumindest von Hintergrund Sakis her- wirkt aber durch den Schreibstill nicht übertrieben blutrünstig. Und was auch sehr gut ist: Sessis Charakter wirkt sehr glaubwürdig, das kriegen auch nicht viele hin. Ich bin mal gespannt wie es mit Saki noch weitergeht, ich mag ihren Charakter. Vielleicht bändelt sie ja mit Sessi an. Wer weiß? ;)
Von: abgemeldet
2004-01-24T18:46:18+00:00 24.01.2004 19:46
geil geil geil!
da sis echt eine richtiggeile ff!..
hast gut gemacht!
bitte schreib schnell weita!^^
*knuddl*inu^^
Von:  Shireikan
2004-01-24T17:05:52+00:00 24.01.2004 18:05
O.o .....
.........
.........
Geniale FF! Ich bin regelrecht Begeistert!
Eigentlich weiß ich jetzt nicht genau was ich sagen soll.
Ich bin einfach nur sprachlos.

Hoffe du schreibst schnell,schnell,schnell weiter.
Sonst krepier ich noch an ungeduld!

Bye Katze
Von: abgemeldet
2004-01-24T16:35:46+00:00 24.01.2004 17:35
krass, einfach krass!! Schreib schnell weiter!!
Kathy


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