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Close Distance

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"Rückblicke VI - Umschwung"

Close Distance (Teil 37)
 

Titel: Close Distance

Teil: 37/x

Autor: cu123

Email: mail-cu@freenet.de

Fanfiction: Weiß Kreuz

Kommentar: Es geht mal wieder in Brads Vergangenheit weiter ^^

Disclaimer: not my boys, no money make...
 

Greetings:
 

@Andromeda: Da du Stan ja so gern zu haben scheinst, wird es dich sicher zu hören freuen, dass er auch mal wieder in der FF auftaucht *grins* Aber bald wirst du dich wohl von ihm verabschieden müssen... denke ich mal ^^
 

@Furia: *grins* Das mit dem Eincremen habe ich absichtlich ausgelassen, damit sich jeder seine eigenen Gedanken drüber machen kann ^.~ Übrigens lag ich bei deiner Beschreibung von Ran als männlicher Heldin fast am Boden vor Lachen ^^ Was die DEP angeht: die wird mit nem anderen Kaliber und geladen noch schwerer ^^° Und ich weiß selbst noch nicht so recht, wie Ran sich beim Schießen machen wird *zugeb*

Danke für diesen ausführlichen Commi *knuffelz*
 

@Arigata: Ich muss zugeben, dass du dieses Mal wirklich nicht die Gelegenheit hattest, noch nen Commi zu schreiben *grins* (schließlich kommst du dafür einfach nicht früh genug aus dem Bett ^^) Aus diesem Grunde werde ich einfach mal abwarten, ob du dran denkst es nachzuholen *nod*
 

@kohaku_san: Wie du in diesem Kapitel sicher bemerken wirst, spielt der Fotograf wirklich nur eine nebensächliche Rolle. Ehe Schu auftauchen wird (ich meine jetzt in der Vergangenheitsebene) wird noch ein bissl Zeit vergehen ^^
 

@nai-chan: Nun, ich würde sagen, es liegt an einer gewissen Selbstdisziplin, die ich beim FF-Schreiben überraschenderweise habe ^^° (leider lässt sich das nicht so gut aufs Lernen übertragen *räusper*) Mein Tipp: schreib einfach fast jeden Tag ne Seite oder so und am Ende der Woche haste das Kapitel zusammen ^^ Ich hoffe das neue Kapitel gefällt dir auch wieder *lieb sag*
 

@Xell: *mal wieder Gummibärchen rüberschieb* Hm... ich interessiere mich nicht _so_ sehr für Waffen, sondern weiß einfach gerne, worüber ich gerade lese. Und da einer der Charas in nem Buch mit ner DEP rumschoss, musste ich einfach herausfinden, was das für eine Waffe ist *grins* Und dann dachte ich, dass die sich für Braddy doch ganz gut machen würde *lach* ^^ Ran... der hängt zurzeit sozusagen etwas in der Luft und muss wieder die Füße auf den Boden bekommen...
 

Teil 37 "Rückblicke VI - Umschwung"
 

Als er seine Augen wieder öffnete, störte immer noch das grelle Viereck des Blitzlichtes sein Blickfeld. Ein leuchtender Punkt, der einfach nicht verschwinden wollte, sondern in der Luft hängend weiterglühte.

Blut... es roch nach Blut und als er über seine trockenen Lippen leckte, schmeckte er dessen metallische Süße. Es ließ ihn einen Moment des Friedens empfinden, so kurz er auch war. Bruder, hast du das gesehen?

Dann war es an der Zeit sich um das Hier und Jetzt zu kümmern. Er steckte die Pistole vorläufig zurück in seinen Gürtel, später hatte er noch ausreichend Gelegenheit sich ihrer zu entledigen. Mit Widerwillen betrachtete er seine beschmierten Handschuhe, die befleckte Kleidung. Er mochte es überhaupt nicht schmutzig zu sein, doch das ließ sich gerade nicht ändern. Seine Fingerknöchel schmerzten etwas, nichts, das er nicht einfach ignorieren konnte. Trotzdem war so ein Kampf nicht nach seinem Geschmack. Es ging ihm dabei nicht so sehr um die Gefahr, in die er sich selbst gebracht hatte. Vielmehr war es einfach nicht besonders elegant, von der Effizienz ganz zu schweigen. Das ihm vor allem seine Unbeherrschtheit Unbehagen bereitete, gestand er sich nicht ein, folgte einfach nur diesem einen Gedankenfaden. In Zukunft würde er es bei einem einfachen Schuss belassen.

Er runzelte die Stirn. Wie kam er eigentlich auf die Idee, dass das erforderlich sein könnte?

"Zufrieden?" Der Mann aus der Bar trat näher, die eisblauen Augen schienen ihn sezieren zu wollen.

Nervosität meldete sich, zupfte am Rande seines Bewusstseins, nachdem das Feuer in seinem Inneren abgekühlt war. Aber nichts davon zeigte sich auf seinem verschlossenen Gesicht. Fast schon reflexartig versuchte er einen Blick auf das zukünftige Geschehen zu erhaschen, vergeblich. "Wer sind Sie?", reagierte er mit einer Gegenfrage, sein Blick nicht weniger kalt als der seines Gegenübers.

"Ein Freund." Das Lächeln war nicht echt und sollte das auch nicht vorgeben.

"Nun gut. Dann danke schön." Sein linker Mundwinkel zuckte, als er ganz einfach an dem Mann vorbeiging.

"Einen Moment, bitte." Eine Hand wurde auf seine Schulter gelegt.

Er erstarrte, Abscheu ließ seine Haut prickeln, obwohl sie durch die Kleidung vor einer direkten Berührung geschützt war.

Zwei weitere Personen traten aus dem Schatten neben der Tür. Ein Mann, vielleicht Anfang zwanzig, hielt die Kamera in der Hand. Er beachtete ihn überhaupt nicht, sondern schien nur auf einen Befehl zu warten. Der Andere war noch ein Junge, sorgfältig gekleidet, aber mit den ungelenken Bewegungen einer Puppe. Seine Augen waren vollkommen leer, kein Leben stand in ihnen.

Die Hand auf seiner Schulter verstärkte kurz ihren Druck, unterband seine Betrachtung der Neuankömmlinge. Er wandte sich wieder diesen eisblauen Augen zu.

"Mein Name ist Schneider. Ich denke wir sollten uns unterhalten."
 

Es dämmerte bereits, als er wieder nach Hause kam. Schneider hatte ihm frische Sachen angeboten gehabt und er hatte nicht abgelehnt. Das wäre sowieso sinnlos gewesen. Genauso hatte er die Pistole bei dem Deutschen gelassen. Sie hatten schließlich schon einen ausreichenden Beweis, der ihn mit dem Mord in Verbindung brachte und so war er wenigstens ohne aufzufallen hierher zurück gekommen.

In seinem Kopf liefen die Gedanken Amok und erschöpft ließ er sich auf sein Bett fallen. Er fühlte sich überhaupt nicht gut, eine Folge des mangelnden Schlafes sowie dessen, was er heute erfahren hatte. Die Tatsache, dass er zum ersten Mal in seinem Leben jemanden eigenhändig umgebracht hatte, berührte ihn hingegen überhaupt nicht. Dieser Bastard hatte es einfach nicht anders verdient und durch dessen Schuld hatte er jetzt noch mehr Ärger am Hals.

Er seufzte, rollte sich auf den Rücken, die Augen mit einem angewinkelten Arm verdeckt. Wenn sein Wunsch nach Rache bloß nicht seinen Verstand völlig vernebelt hätte. Er war sehenden Auges in diese Falle gerannt.

Konnte es wahr sein? Konnte es wirklich eine solche Organisation geben? Er musste Schneider glauben, schließlich wusste er ja, dass es Menschen mit parapsychischen Fähigkeiten gab. Naheliegendes Beispiel er selbst.

"Verflucht!" Niemand hörte ihn, seine Stimme verlor sich in dem Zimmer. Seine Freiheit hatte er sich in dem Moment selbst genommen, als er abdrückte. Ihm blieb keine andere Wahl als mit Schneider zu gehen, es sei denn, er wollte den Rest seines Lebens hinter Gittern verbringen, wobei die Frage offen blieb, ob das allzu lange wäre. Selbstjustiz wurde in diesem Land nicht gerne gesehen. Und dann gab es in ihm noch die leiste Stimme, die beharrlich behauptete, dass die Entwicklung gar nicht so schlimm war. Endlich würde er auf gleichwertige Menschen treffen. Mit ihnen konnte er sich wirklich messen. Vielleicht würde das einen Teil der Leere in ihm füllen. Außerdem müsste er nicht mehr aufpassen seine Fähigkeit nicht zu verraten - im Gegenteil, er konnte lernen besser damit umzugehen. Diese Vorstellung löste ein erwartungsvolles Kribbeln aus. Er würde alles verlieren, egal ob er blieb oder mitging, aber letzteres würde ihm eine Tür zu neuen Möglichkeiten öffnen. Ihm blieb nicht wirklich Wahl und so nahm er es hin in dem Bewusstsein, dass die Zukunft ihm sehr wohl noch eine eröffnen würde.
 

"Wir lassen dich verschwinden und niemand wird nach dir suchen."

"Wie das?" Aufrichtig interessiert neigte er den Kopf um ein paar Grad, auch wenn er schon eine leise Ahnung hatte, was als nächstes kommen würde. Dabei konnte er aus den Augenwinkeln wieder diesen merkwürdigen Jungen mit den toten Augen erkennen. Irgendwie jagte dieser ihm jedes Mal einen eiskalten Schauer den Rücken herunter.

Schneider lächelte ein unaufrichtiges Lächeln. "Ganz einfach, du wirst sterben."

Nicht wirklich schockiert lächelte er zurück, erntete einen anerkennenden Blick. Auch wenn er dem Deutschen bisher nicht viel abgewinnen konnte, lag er doch auf einer Wellenlänge mit ihm. "Und bei welcher Gelegenheit?"

"Ihr Studium beginnt bald, nicht wahr?"

Schneider schien abzuschweifen, aber er war sich sicher, dass das nur eine Hinführung darstellen sollte. "Ja", nickte er daher knapp, ohne ungeduldig zu werden.

Das Lächeln seines Gegenübers wurde ehrlicher. Der Mann nahm einen Schluck von seinem Kaffee, dann richteten sich wieder eisblaue Augen auf ihn. "Ich bin mir sicher, deine Freundin - Kathy - wird vorher noch ein bisschen Zeit mit dir verbringen wollen. Und auf dem Weg zu ihr wirst du einen kleinen Unfall haben. Eine Explosion, das Auto -beziehungsweise was davon übrig ist - versucht sich in alle Winde zu verstreuen und die Überreste der Leiche sind unidentifizierbar. Was niemanden stören wird, da jeder zu wissen glaubt, dass du drin gesessen hast."

Er überdachte das Ganze. "Klingt durchführbar. Nur wer wird statt mir in dem Auto sitzen?" Er nippe ebenfalls an seinem Kaffee, als würden sie sich gerade über das Wetter unterhalten. Das nebenbei bemerkt wirklich alles hielt, was man sich von einem Sommer versprach. Es war ein Wunder, dass sie in dem Café eine so ruhige Ecke gefunden hatten.

"Das lass mal unsere Sorge sein. Wir kümmern uns in jeder Hinsicht um unsere Leute."

Ein amüsierter Zug ließ seine Lippen um ein paar Millimeter nach oben wandern. Nur seine braunen Augen blieben so kühl wie zuvor. "Was wird aus meinem Geld?"

Mit einem Schulterzucken wurde die Frage beiseite gewischt. "Darüber werden sich deine Erben freuen. Gib dir Mühe und du wirst bei uns einmal mehr als genug verdienen. Soweit ich weiß, hattest du sowieso nicht vor, auf der faulen Haut zu liegen."

Das Heben einer Augenbraue war seine einzige Reaktion darauf. Natürlich hatten sie vorher Erkundigungen über ihn eingeholt, seit dem Einbruch war ausreichend Zeit dafür gewesen. Und zudem hatten sie nicht nur die nötigen Mittel sondern auch die richtigen Leute dafür. Überlegend musterte er Schneider. Ob dieser Mann auch ein Talent hatte? Er fragte nicht.

Der Deutsche schob die leere Tasse von sich. "Genieß die verbleibende Zeit hier. Wir werden uns wieder mit dir in Verbindung setzen. Fühl dich eingeladen." Schneider stand auf, legte ein paar Dollarscheine auf den Tisch. Auf sein Nicken hin erhob sich auch der Junge und beide verließen das Café, ohne noch einmal zurückzublicken.
 

"Brad? Wo bist du die letzten Tage gewesen?"

Er war kaum nach draußen getreten, noch geblendet von der gleißenden Sonne, als sich von hinten eine Hand auf seine Schulter legte. Seit Schneider das getan hatte, war ihm der besitzergreifende Aspekt dieser Geste bewusst geworden und er musste sich zurückhalten um nicht handgreiflich zu werden. Mit einem tiefen Atemzug vertrieb er das wütende Stirnrunzeln, glättete seine Gesichtszüge, um anschließend ein überraschtes Lächeln hervorzuzaubern. "Hallo Stan", drehte er sich zu seinem Freund um. "Ich..." Sein Lächeln flackerte und kurz musste er den Blick abwenden. "Ich habe etwas Zeit für mich selbst gebraucht", meinte er dann leise.

Sofort und wie beabsichtigt trat ein mitleidiger Schimmer in die blauen Augen. Stan schüttelte leicht den Kopf. "Du weißt, dass du das nicht alles alleine durchstehen musst - warum bist du nur so stur?"

"Ich kann eben nicht aus meiner Haut." Er erlaubte seinem Lächeln eine um Verzeihung bittende Ecke anzunehmen.

Der Blondschopf rieb sich etwas unbehaglich die Nase, grinste ihn dann übermäßig fröhlich an. "Aber wenigstens aus deinen Sachen. Du gehst jetzt mit mir schwimmen und ich akzeptiere keine Ausrede!"

Natürlich wäre es ihm ohne große Mühe gelungen Stan abzuwimmeln, dieser war viel zu rücksichtsvoll um sich aufzudrängen, aber er akzeptierte den Vorschlag. Und sei es nur um von seinem Freund Abschied zu nehmen...
 

Der Pool lag ruhig und verlassen vor ihnen und unwillkürlich musste er zurückdenken an den Tag, als er hier saß und noch nicht ahnte, welche Folge seine Entscheidung gegen seine Eltern gehabt hatte. Er war es nicht gewohnt falsche Entscheidungen zu treffen und nicht nur sein Stolz hatte darunter gelitten. Der Verlust seines Bruders brodelte immer noch als dumpfer Schmerz in seinem Inneren, nur der heiße Zorn war ausgelöscht worden, besänftigt durch Blut, das er immer noch zu schmecken glaubte. Doch es war zu spät gewesen, etwas in ihm war vorher zu Asche verbrannt, hatte ein schwarzes Loch zurückgelassen.

Vielleicht lag darin der Grund, dass er überhaupt nicht gegen Schneider ankämpfte. Er konnte ihm nicht verübeln, dass er die Gunst der Stunde genutzt, seinen Wunsch nach Rache ausgenutzt hatte um zu bekommen was er wollte. Und was der Deutsche ihm erzählt hatte, war verheißungsvoll - er würde kein langweiliges Leben führen müssen, sondern konnte sich Herausforderungen stellen, die er sich noch nicht einmal hatte vorstellen können. Ihm war klar, dass er manipuliert, sogar - nicht besonders subtil - erpresst wurde, doch er selbst wäre an Schneiders Stelle nicht anders vorgegangen. Manchmal war man einfach am falschen Ende der Schnur, man musste es bloß erkennen und ändern. Er lächelte, in Gedenken an seinen Bruder mit einem traurigen Unterton. Für ihn konnte er nichts mehr tun, nichts mehr ändern.

"Träumst du?"

Sein Blick richtete sich wieder nach außen, strich über das funkelnde Wasser hinweg. Es schien die Sonnenstrahlen einzufangen und zum eigenen Schmuck wie glitzernde Diamanten an die Oberfläche zurückzuschicken. "Dein Swimming Pool hat versucht mich zu hypnotisieren", antwortete er trocken.

Stan lachte. "Dann zahl es ihm heim." Und damit lief der Andere mit ein paar schnellen Schritten zum Rand des Beckens, sprang mit einem sauberen Bogen hinein. Das Wasser umschloss den trainierten Körper, nur ein paar Spritzer nach oben werfend.

Er zögerte nicht lange und sprang hinterher, ließ sich von der so anderen Stille in der Tiefe umfangen, bis er schließlich mit schmerzenden Lungen auftauchen musste.
 

Er wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war, aber irgendwann hingen sie beide erschöpft am Beckenrand, während das Wasser sanft gegen sie schwappte.

"Ich glaube, das letzte Wettschwimmen hätten wir lieber bleiben lassen sollen." Stan legte den Kopf müde auf seine Arme, lächelte nichtsdestotrotz.

Seine Muskeln waren warm von der Betätigung und er fühlte sich angenehm schläfrig. "Das sagst du doch nur, weil du verloren hast", stichelte er.

Der Blondhaarige streckte ihm die Zunge raus, wurde dann aber ernst. "Kathy hatte mich angerufen... Sie meinte, sie könne dich nicht erreichen, aber ich konnte ihr da auch nicht weiterhelfen. Trotzdem sollte ich dir etwas ausrichten, falls du mir über den Weg läufst."

Das klang ganz so, als hätte Schneider Recht gehabt. Schuldbewusst erwiderte er das vorsichtige Lächeln, das Stan nach dieser Eröffnung aufgesetzt hatte. "Ich hoffe, sie ist nicht sauer auf mich."

"Wie könnte sie..." Stan grinste kurz, aber eindeutig anzüglich. "Sie hat nur ziemlich deutlich gemacht, dass sie dich vor Ende der Ferien noch zu sehen erwartet. Du sollst ihr versprochen haben, sie auf dem Landsitz ihrer Eltern zu besuchen." Blaue Augen funkelten amüsiert. "Wenn du meine Meinung hören willst: setz dich besser so schnell wie möglich in ein Auto, ja?"

Er nickte. "Mir bleibt wohl nichts anderes übrig." Das darauf folgende Seufzen war eindeutig nicht echt.

"Pantoffelheld!" Sein Freund war zu schnell aus dem Becken heraus, als dass er ihn noch hätte erwischen können.
 

Stan hatte als Friedensangebot ein umfangreiches Abendessen versprochen und da sein Magen knurrte, ehe er etwas Ablehnendes erwidern konnte - was er sowieso nicht vorhatte -, hatte er es angenommen. Jetzt saßen sie beide in dem holzgetäfelten Salon und waren voller Energie dabei, das vor ihnen liegende Steak seiner Bestimmung zuzuführen.

Es passte alles zusammen. Langsam kaute er auf dem Fleisch, während seine Gedanken sich wieder einmal einer Situationsanalyse zuwandten. Seinem eigenen Verstand konnte man eben nicht entkommen.

Er würde es nicht länger hinauszögern, das hieße bloß Schwäche zu zeigen und sei es auch nur vor sich selbst. Dieses Leben war vorbei. Am besten wäre es, bereits morgen alles zum Abschluss zu bringen. Die Frage war nur, ob Schneider soweit war. Seine Gabel schob ein paar Pommes hin und her, bevor einen Bissen davon nahm. Wahrscheinlich hatte der Deutsche schon alles vorbereitet, ehe er ihm überhaupt diesen Brief geschickt hatte.

"Ich werde morgen zu ihr fahren", verkündete er seinen Entschluss.

Stan sah von seinem Teller auf. "Soll das heißen, du hast meine Gesellschaft satt?"

"Nein, nur dass ich mich der höheren Gewalt beuge", ging er auf den Scherz ein.

Der Andere lächelte. "Du hast mit ihr wirklich einen Glücksgriff getan, das weißt du hoffentlich." Das Lächeln erreichte die blauen Augen nicht ganz.

Es war merkwürdig, Stan auf diese Weise ernst zu sehen. Ob ihm Kathy doch mehr bedeutete, als er immer angenommen hatte? Über seine eigenen Gefühle ihr gegenüber war er sich nicht ganz im Klaren. Sie war nett und hatte ihm andere Mädchen vom Hals gehalten. Seinen Eltern hatte sie gefallen und er hatte nichts dagegen gehabt, auch ein paar private Stunden mit ihr verbringen zu können. Sie war die perfekte Wahl, aber das bestimmt nicht die Art von Gefühlen, die er ihr entgegenbringen sollte. Wahrscheinlich war es für sie besser, wenn er weg war.

"Natürlich weiß ich das." Nicht minder ernst antwortete er. "Falls irgendetwas passiert, würdest du dich doch um sie kümmern, nicht?"

Stan sah ihn verwirrt an. "Ja, aber...?"

Er lächelte wieder. "Und um unsere Kinder natürlich auch?"

Der Andere lachte auf, alles als Scherz auffassend, deutlich erleichtert. "Ist es denn schon soweit, dass ich den Taufpaten spielen kann?"

"Nein, aber es schadet nie etwas vorauszuplanen."

Sie grinsten sich an in dem Wissen, dass Stan ihn schon oft wegen dieses Charakterzuges aufgezogen hatte.
 

~TBC~
 

Okay, damit hätten wir mal wieder einen neuen Charakter eingeführt, der euch auch noch in anderen Teilen über den Weg laufen wird ^^

cya, cu ^-^



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  Battosai
2008-06-10T09:08:26+00:00 10.06.2008 11:08
so jetzt weiß ich wer es ist wer das photo gemacht hat*nick*
ui ich kenn schneider nicht aber er hat wohl eine bedeutende Rolle..und woher weiß er wohl das er in die zukunft blicken kann?
und wer ist dieser Junge mit den toten blick? kennen wir ihn?
ich finde es sehr traurig daran zu denken wie Stan sich wohl fühlt...ich meine er hat ihn sozusagen "gedrenkt" zu ihr zu fahren und wahrscheinlich wird er sich total schuldig fühlen *sfz*
aber vielleichtk ommt er mit dieser kathey(wird die so geschrieben?)zusammen *Sfz* mal schauen was die nächsten kappis bringen*nick*
Von:  Andromeda
2004-11-07T01:15:35+00:00 07.11.2004 02:15
hi cu *aufdichzustürmdichanhüpfundganzganzdolledurchknuddelundwuddel*
^-^

sorry, das ich mich letzte zeit nicht mehr gemeldet hab, aber ich verbrachte die letzten eineinhalb wochen mit grippe daheim im bett ^-^°°° und meine mum hat mir eine fernseh/computer/stereoanlage-gebrauchssperre aufgehalst, damit meine genesung durch solche störfaktoren (ihrer geschätzten meinung nach) nicht verlangsamt wird ^-^°°°
nun ja, aber jetzt geht's mir wieder halbwegs gut und ich bin vom vielen schlafen so wach, dass ich nachts kaum mehr ein auge zukrieg *seufz*

tja, aber jetzte schweife ich mal zu deinem kapitel ^^
mein augenmerk galt natürlich stan ^^ und brad natürlich auch. gewundert hat's mich nicht, dass die leute von >ß< praktisch vor der türe standen und ihn erpresst haben. liege ich richtig in der annahme, dass die von rosenkreuz sind???ß O.O folglich werden dann schuldig, nagi und farfie früher oder später auch auftauchen... wobei ich glaube, dass schu als erstes seinen großen auftritt hat.

was mich allerdings ein bisschen erschreckt hat, war brads reaktion auf den tod des mörders seiner familie. brad war richtig gewissenlos... verständlich, da sein bruder wegen dem mann gestorben war - aber das ein junger mann das so einfach wegsteckt als ob er grade eben beim kaffeekränzchen des kirchlichen wohltätigkeitsvereins der älteren damen anwesend war (dummer vergleich, ich weiß, mir fällt aber grad nix besseres ein ^-^°°°) ist doch recht schockierend.

aber nun muss ich noch mal zu brad und stan kommen ^o^
ich hab stan voll in mein herz geschlossen... ich weiß auch nicht warum, der chara hat es mir voll angetan *lach* *.* schade das er keine tragende rolle spielt/gespielt hat, aber irgendwie... ist das mein absoluter liebling in der fic. vielleicht weil er brad doch irgendwie zum lachen gebracht hat und es auch geschafft hat den teenager in brad wach gehalten hat.
schade das seine ära nun vorbei ist. aber ich glaube mit stan geht auch was wichtiges in brad verloren ^^ fehlen wird mir der sunny-boy auf jeden fall. aber vielleicht wird er ja in naher/ferner zukunft ja noch mal erwähnt.


nun ja, ich glaub ich hab mich genug ausgelassen ^^ jetzt werde ich mal wieder versuchen zu schlafen. den gb-eintrag hab ich leider noch nicht ganz fertig, kann also noch ein bisschen dauern

also denne, ganz süße träume von schwertschwingenden japanern ^^
*dichnochmalganzganzganzganzganzmegagigasuperhyperdolledurchknuddelundwuddelundwinkewinkemach*

^.^y
Andy
Von:  Arigata
2004-11-06T16:38:02+00:00 06.11.2004 17:38
Und dieses Mal kommt der Commi sogar noch rechtzeitig. Ist das nicht was feines?^^
Soso, dieser Schneider scheint ja für Rosenkreuz zu arbeiten - schätze ich zumindest Mal.^^ Und da wird Brad wohl dann Schu und Farf mindestens treffen. Da ich Brad derzeit auf ca 19/20 einschätze, dürfte Nagi erst um die 6 Jahre alt sein... aber vielleicht treffen sie sich ja trotzdem, wer weiß.
Bin jedenfalls mal auf den nächsten Teil gespannt.

baibai, Gata-chan *knuddel*
Von: abgemeldet
2004-11-06T09:06:12+00:00 06.11.2004 10:06
Hallo Claudia :o)

Zwar unregelmäßig, aber ab und an kommt ja doch noch mal nen Kommi von mir.
Da ich gerade am PC sitze, dachte ich, schreibe ich schnell mal, weil ich nicht weiß, ob ich heute abend, nach Herta, noch große Lust habe, mich hinzusetzen.

Die beiden Kapitel sind dir mal wieder sehr gut gelungen und langsam kommt man den Dingen ja näher.
Es kristallisiert sich langsam heraus, dass sich da was zwischen Ran und Brad anbandeln könnte und wie Brad zu dem geworden ist, was er heute ist.

Wir lesen uns (hoffentlich) in der nächsten Woche hier wieder.

Tschau Tschüß
Maike
Von: abgemeldet
2004-11-04T16:59:02+00:00 04.11.2004 17:59
*auf xell schiel* Hab auch schon so ne Vermutung, wer Schneider ist... Handelt es sich dabei um... jemanden den wir kennen? *ggg* Tolles Kap! Ich glaube, das mag ich von den Vergangenheitskapiteln am liebsten. ^-^ *knuff*


Eine Seite pro Tag schreiben? Dann ist am Ende der Woche ein Kapitel fertig? *nicht dran glaub*
1. Ich kann nämlich nicht schreiben, wenn ich keine Ideen habe (bzw. Inspiration), sonst wird es Mist!
2. Meine Kapitel sind um einiges länger als 7 Seiten (etwa um die 11 Seiten im Word); ich will die Geschichte nämlich mal an einen Verlag schicken...
3. Bei FF würde ich das auch so machen, wie du, aber ich schreib nur dann welche, wenn mir eine Idee zu lächerlich erscheint, um sie in der Öffentlichkeit zu präsentieren.
*gg*

Nai
Von:  Xell
2004-11-01T17:08:45+00:00 01.11.2004 18:08
Eigentlich wollte ich ja schon gestern den Kommi schreiben aber mein PC hat mir mal wieder einen Strich durch die Rechnung gemacht...
Interesant. Hm, ich frage mich wer den dieser Schneider ist. Ich hab da schon so ne Vermutung...


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