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Close Distance

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"Rückblicke XXXIV - Ich käme niemals auf die Idee, dich mit einem Mädchen zu verwechseln"

Close Distance (Teil 104)
 

Titel: Close Distance

Teil: 104/x

Autor: cu123

Email: mail-cu@freenet.de

Fanfiction: Weiß Kreuz

Kommentar: Ihr wisst noch, was im letzten Vergangenheitskapitel los war? Crawford hat Schu erzählt, dass er ihn auf einen Einsatz mitnehmen will. Nu ja, das hier ist der nächste Tag und es geht los *grins*

Disclaimer: not my boys, no money make...
 

Überblick über die Ereignisse nach Wochentagen: http://www.livejournal.com/users/cu123/22124.html#cutid1
 

Greetings:
 

@Andromeda: Hallöchen Chipmunk! *knuffel* So ein süßer Nickname ^____^ (Und das Pic, voll kawaii ^-^) Übrigens kommt im heutigen Teil ein Andy vor, die Namensgleichheit ist aber nur zufällig. _Du_ würdest dich natürlich niemals so dämlich anstellen ^.~ Ich fühle mich schon ganz schlecht, weil ich deinen GB-Eintrag immer noch nicht beantwortet habe ^^°°° Du hast nämlich recht, ich bin eigentlich nur am Lesen... und an CD schreibe ich natürlich auch ein bissl weiter ^^

Ah, ich sehe schon, du machst Schneider wirklich für alles verantwortlich *snicker* Aber an Crawfords Verhalten Ran gegenüber ist er nur indirekt Schuld. Nach Crawfords... Beziehung... mit dem Telepathen ist es für den Schwarzhaarigen natürlich einfach, Rans Annäherungsversuchen auszuweichen. Du kennst ihn doch, er will immer die Kontrolle behalten. Aber er ist letztendlich auch nur ein Mensch, von daher... ^.~

Crawfords Plan ist eigentlich der gleiche wie im Anime ^^ Wobei sich die Frage stellt, inwieweit Crawford selbst in einem anderen Plan eine Rolle spielt. Das mit Ran habe ich schon mal erwähnt, ist aber ne Weile her: durch seine häufigen Besuche bei Aya sorgt er dafür, dass das Mädel sich nicht endgültig verabschiedet.

Dir auch eine schöne Woche - und mehr Sonnenschein, als wir hier grade haben *grauen Himmel anstarr*
 

@Taowaki: Also um mich aufs Eis zu packen, hätte ich nicht in den Winterurlaub fahren müssen. Die Gehwege bei uns waren dafür völlig ausreichend. Hatte allerdings Glück gehabt... ^^ Schön, dass es dir wieder gut geht *knuffz* Und ich freue mich riesig zu hören, dass du Schneider zu mögen anfängst ^________^

Zurückstoßen? Also ich würde sagen, dass Crawford Ran schon ziemlich weit gehen lässt. ^^ Es ist alles relativ *zwinka* Crawfords Frage war natürlich nur dazu gedacht, Ran aufzuziehen. Das lässt sich mit dem Rotschopf so gut machen *lach* Bis zu einem Gespräch zwischen Yun-kun und Ran dauert es noch ein bissl. Farf gibt ihm später übrigens den gleichen Rat, aber du glaubst doch nicht etwa, dass Ran kapiert, worum es geht ^^°°° Wegen der Klausuren tuste mir echt Leid *nod* Nu ja, eine hab ich ja auch noch vor mir o.o
 

@Furia: Hm, nahe dran, aber wie du so schön sagst, er hat Übung in Sachen Kontrolle *gg* Berechnung würde zur Crawford passen, ne? Kannst also davon ausgehen, dass es genau so war ^^ Ziemlich viel von dem was ich schreibe geschieht mit Absicht *snicker* Und gemein bin ich... ähm... ein bissl vielleicht ^^# Ich gebe ja zu, dass ich ein bissl Mitleid mit Yun-kun habe, aber zum Teil hat er sich die Situation auch selbst zuzuschreiben.

Ich glaube nicht, dass es in diesem Kapitel einen Ausgleich gibt. Für Schuldig hat es eher einen hohen Frustfaktor und ich nehme nicht an, dass es dir anders gehen wird. ^^°

Jupp, deine Verzweiflung scheint durch - und ich bin froh, dass du trotz allem Zeit für CD gefunden hast ^_____^ *umärmel*
 

@CeresNila: Okay, eben auch armer Yun-kun - doch du sagst es sehr treffend: selbst schuld *grins* Bin ganz deiner Ansicht, dass sich Ran und Crawford zusammen besser machen, die beiden sind schließlich der Grund für diese FF ^___~

Also mit Verantwortungsbewusstsein hat Crawfords Verhalten wenig zu tun, er ist einfach nur ein Kontrollfreak. Und natürlich ist ihm klar, was er Ran damit antut (und euch... und mir ^^#) Das ist mit dem Einziehen ist doch gar nicht nötig, Ran verbringt auch so genug Zeit bei Schwarz *lach* Und immerhin soll ja der Schein gewahrt bleiben, nicht wahr?

Keine Sorge, ich habe zwar ziemlich viele Bücher gelesen, aber auch vier neue Kapitel für CD geschrieben. Die Story wird also nicht vernachlässigt *grins*
 

@erdschlange: Och, ich hätte nichts dagegen, wenn es selbstverständlich werden würde. Aber ich merke selbst, dass einige Kapitel eindeutig Schwächen haben. Allerdings bin ich niemand, der etwas völlig neu schreiben könnte und daher müsst ihr euch eben damit herumschlagen. Andere sind ganz gut und ein paar mag ich wirklich sehr. Zum Beispiel später die, bei denen es darum geht, Farf aus Irland zu holen ^___^ Aber bis dahin müsst ihr noch Geduld haben.

Wie schon bei CeresNila gesagt: ich schreibe ja weiter *lach* Und sobald ich einen neuen Block habe, werde ich mich wohl auch an die AU-Fanfic machen ^^
 

@nai-chan: *knuffel* *Gummibärchen anbiet* Ist doch nicht so schlimm, wird bestimmt wieder ein anderes Jubiläum geben ^^# Urlaub und unpraktisch? *lach* Dein Glück, dass du das nicht ernst gemeint hast. Kommt immer darauf an, wo man ihn verbringt und ob man ins Net kommt, ne? ^.~ Jedenfalls schön, dass du wieder zurück bist *grins*

Ich spanne euch auf die Folter? Interessante Sichtweise ^^ Noch interessanter ist allerdings, dass in jedem Chapter etwas passieren soll - und dann auch noch etwas Unerwartetes. *Kopf schief leg* Ich hatte ja von Anfang an den Eindruck, dass in dieser Fanfic eher wenig los ist ^^°°° Sorry, alles was ich an Talent habe, brauche ich selbst... übrigens habe ich das Gefühl, dass das weniger mit Talent als vielmehr mit Übung zu tun hat o.O
 

Teil 104 "Rückblicke XXXIV - Ich käme niemals auf die Idee, dich mit einem Mädchen zu verwechseln"
 

Das Frühstück erwies sich als interessante Angelegenheit. Wie nicht anders zu erwarten gewesen, hatte sich seine "Beförderung" herumgesprochen und das bedeutete, dass er nun einige schiefe Blicke zu ertragen hatte. Was er nur zu gerne tat und zwar mit einem zufriedenen Grinsen.

Tobias war der Erste, der etwas sagte. "Es sind wohl Glückwünsche angebracht."

Er musterte den Älteren. Ein Teil des Verbandes lugte unter dem Ärmel des T-Shirts hervor und Tobias schonte merklich seinen verletzten Arm. Im Gegensatz zu den anderen schien es dem Braunhaarigen nichts auszumachen, dass er als Jüngster unter ihnen zuerst aus dem Schlafsaal heraus gekommen war. Sein Grinsen verlor an Spott, wurde dann zu einem Lächeln.

"Danke sehr."

"Das hat er nur Herrn Crawford zu verdanken", wurde plötzlich eingeworfen.

Sein Kopf ruckte herum, grüne Augen kalt und durchdringend. "Und was genau willst du damit sagen?"

An ihrem Tisch war es still geworden, während Andreas auf einmal Probleme hatte, die richtigen Worte zu finden. Nur ein Heiler und dann große Töne spucken, so was liebte er doch. Und er brauchte keine Gedanken lesen zu können, um genau zu wissen, was in Andreas' Kopf vorging. Er musste nur einen weiteren Moment abwarten, bis auch Andreas registrierte, wie absolut dämlich diese Idee in Verbindung mit Crawford war. Seine Lippen verzogen sich zu einem unfreundlichen Nicht-Lächeln.

"Andy, Andy, Andy... wie ich sehe hat sich gerade das eingeschaltet, was bei dir für ein Gehirn durchgeht. Und dank dieser wirklich enormen Leistung, ist dir sicher klar geworden, wie unsinnig deine Vermutung ist." Er ließ eine kurze Pause einfließen, neigte dann den Kopf ein paar Grad. "Womit ich natürlich nicht sagen will, dass ich nicht jederzeit auf einen "Deal" mit Crawford eingehen würde. Leider habe ich aber noch nicht herausbekommen, wie ich ihn ins Bett bekommen kann." Es war sicher, das zuzugeben. Kein Eingeständnis von Schwäche.

Er hatte die Lacher auf seiner Seite. Denn ganz wie Stephan es ihm damals gesagt hatte, war wirklich nie jemand an den Amerikaner herangekommen. Wobei er allerdings immer noch der Ansicht war, dass es ohne das Verbot von Herrn Schneider anders gelaufen wäre. Ein altvertrautes Ziehen in seinem Inneren wurde schnellstens verdrängt.

"Außerdem werde ich heute mit meinem ersten Außeneinsatz beginnen und du willst doch nicht wirklich behaupten, dass das nichts mit meinem tatsächlichen Talent zu tun hat?" Ungeachtet seiner eigenen flüchtigen Zweifel war das einfach nicht möglich. Egal wie gut Crawford sich mit dem Direktor verstand.

Und das war auch Andreas klar, dem gerade die Kinnlade runtergeklappt war.

"Ist das dein Ernst?" Tobias gewann seine Aufmerksamkeit zurück. Und die anderen sahen nicht weniger ungläubig drein als der Teleporter.

"Ja."

"Aber niemand durfte bisher vor Beginn seines letzten Jahres hier raus."

Tobias schien Crawford vergessen zu haben. Doch der Precog stellte nicht gerade einen Beispielsfall dar.

"Du sagt es, _bisher_. Was sich mit mir eben ändern wird." Und als er das ausgesprochen hatte, begann er endlich selbst daran zu glauben. Eine unbewusste Anspannung fiel von ihm ab.
 

Er wollte gerade sein Zimmer betreten - genau, es gehörte wirklich ihm und bis zum Schuljahreswechsel musste er es auch mit niemandem teilen - als Crawford vom anderen Ende des Flures auf ihn zukam. Das eben geführte Tischgespräch noch im Hinterkopf, ließ er seine Augen die Gestalt des Älteren umfangen und seufzte innerlich. Crawford sah so gut aus, dass es manchmal richtig wehtat, ihn nicht berühren zu dürfen. Er lächelte und Crawford lächelte zurück. Der Schwarzhaarige schloss zu ihm auf.

"Deine Sachen für heute müssten bereits da sein. Wir können los, sobald du dich umgezogen hast."

Seine Miene entgleiste ihm für eine Sekunde, denn vor seinem inneren Auge sah er sich völlig ungewollt in Klamotten, wie sie Crawford immer trug. In dessen Augen trat ein amüsiertes Funkeln, doch es kam kein Kommentar.

Und dann machten sich seine Gedanken plötzlich daran, den Älteren auszuziehen. Bevor er rot werden konnte, ging er schnell hinein und griff nach dem auf seinem Bett liegenden Stapel. "Ich bin gleich wieder da." Mit einem leisen Murmeln verschwand er im Badezimmer, lehnte sich gegen die Tür, kaum dass er sie geschlossen hatte. Kühles Holz an seiner heißen Stirn. Was war das denn bitte schön gewesen? Ein Rückfall in die schlechten alten Zeiten? Er riss sich zusammen und sah sich seine neuen Sachen an. Seine Erleichterung ging mit einem Lächeln einher. Blitzschnell war er aus der gewohnten Uniform heraus, streifte das Shirt über und schlüpfte in die Jeans. Sie passten wie angegossen. Er betrachtete sich im Spiegel und erst jetzt fiel ihm auf, dass das Oberteil enger saß, als die hier üblichen T-Shirts. Schwarz, sie beide waren in Schwarz gehalten und seine Haare schienen regelrecht zu leuchten. Ein seltsames Gefühl prickelte in ihm auf.

Ein Rest von Verwunderung musste sich noch auf seinem Gesicht gezeigt haben, als er zu Crawford zurückkehrte, denn der lieferte ihm sofort eine Erklärung.

"Ich wusste nur, dass du sie mögen würdest. Warum das so ist, musst du dich selbst fragen."

Für einen Moment verstand er das nicht, weil er normalerweise nicht ganz in Schwarz rumlaufen würde. Dann aber war da wieder dieser Funke, wie vorhin vor dem Spiegel. Crawford, du Idiot! Es ist nur deinetwegen... Natürlich sprach er das nicht aus. Schwärze, die er nicht sah, aber von der er stets wusste, dass sie da war. Wann immer sein Blick auf den Älteren fiel. Seine Augen huschten zur Seite, fanden plötzlich den Anblick des Schreibtischs, der früher einmal Crawford gehört hatte, ausgesprochen faszinierend. "Du hast also die Sachen ausgesucht?"

"Ja." Irgendetwas amüsierte Crawford in diesem Moment, doch er merkte, dass diese Emotion eher selbstreflektierend war.

"Danke, sie gefallen mir wirklich." Auch wenn Crawford den Grund dafür niemals erfahren würde. Sein Grinsen war wieder zurück.
 

Blicke bohrten sich in seinen Rücken, als sie gemeinsam den Flur entlang gingen und einige überraschte Gedanken drangen zu ihm durch. Dieses Mal war die Gerüchteküche nicht schnell genug gewesen und sein Anblick erwischte die meisten auf dem falschen Fuß. Er liebte diesen Tag schon jetzt. Ungeniert genoss er die Bewunderung, die ihm sein Aussehen einbrachte, den Neid, genauso wie die Furcht, die Crawford hervorrief.

Und dann standen sie schließlich draußen, umfangen von der milden Luft eines späten Frühlingsmorgens. Nicht mehr lange und der Sommer würde sich endgültig durchsetzen. Er hatte bisher nicht danach gefragt, worin sein Auftrag bestehen würde, denn er wusste genau, dass er noch keine Antwort darauf erwarten durfte. Aber vielleicht könnte er etwas anderes erfahren. "Wohin geht es eigentlich?"

Crawford lächelte leicht. "Zunächst einmal nach München." Der Ältere wusste genau, dass das nicht die Auskunft war, die er haben wollte. Nachzuhaken würde allerdings auch nichts bringen.

"Fein, da wollte ich schon immer mal hin", ließ er sich seine Enttäuschung nicht anmerken.

Crawfords Lächeln vertiefte sich, belustigt. "Was für ein Zufall..." So trocken, dass jede Pflanze im Umkreis von zehn Metern kurz davor war einzugehen.

Er verkniff es sich, dem Schwarzhaarigen die Zunge rauszustrecken und machte sich stattdessen auf zum Wagen, der sie - inklusive Chauffeur - erwartete. Ihnen wurde sogar die Tür aufgehalten.

"Wie edel...", murmelte er vor sich hin, stieg auf eine Geste Crawfords hin als erster ein. Gleich darauf folgte ihm der Ältere, dann wurde die Wagentür mit einem dumpfen Laut zugeschlagen.

"Ja, nicht wahr? Schneider stellt ihn uns freundlicherweise zur Verfügung." Damit griff Crawford nach seiner Aktentasche und holte ein Notebook heraus.

Er selbst lehnte sich die Augen schließend zurück. Dieses Stückchen Information hätte er nun wirklich nicht benötigt.
 

Die Fahrt war ruhig und ohne Zwischenfälle verlaufen, aber obwohl Stunden vergingen, war sie ihm nicht lang vorgekommen. Es war ein merkwürdiges Gefühl plötzlich der Freiheit so nahe zu sein. In einer Art Trancezustand hatte er nach draußen gesehen, während sein Geist viel weiter schweifte als sein Blick reichte.

"Schuldig?"

Grüne Augen gewannen an Lebendigkeit und fragend kamen sie auf Crawford zur Ruhe.

"Wir sind da." Crawford sah ihn prüfend an, stieg dann, anscheinend zufrieden mit dem was er vorgefunden hatte, aus.

Er folgte dem Schwarzhaarigen und blinzelte als nächstes in die warme Sonne hinein. In seinem Kopf verschob sich etwas, sein Block wurde nochmals verstärkt, die Schilde dichter verwoben. Der auf ihm lastende Druck war kontinuierlich angestiegen, das Wispern lauter geworden. So gut es ging, hatte er sich angepasst, aber der Zusammenfall von Menschenmassen, mit der Tatsache, dass niemand von denen daran dachte sich abzuschirmen, machte das zu einer schwierigen und Energie raubenden Aufgabe.

"Geht es?" Crawford klang nicht direkt besorgt, eher interessiert.

War das vielleicht eine Art Test? Sehr gut möglich... Er grinste. "Klar doch." Seine Augen hatten sich an die Lichtverhältnisse gewöhnt und neugierig sah er sich um. Eine richtige Stadt. So viele Geschäfte und Leute. So viele _Erwachsene_. Und Platz. Man konnte gehen, wohin man wollte. Nichts davon spiegelte sich auf seinem Gesicht wider. "Ich habe Hunger."

"Tatsächlich? Und was möchtest du essen?"

Diese Frage stellte ihn vor die Qual der Wahl. Wie lange war es her, dass er hier in Deutschland vor einer solchen Entscheidung gestanden hatte? "Irgendetwas von einem Imbiss..." Bloß nichts Gesundes.

Als kleiner Junge hatte er sich mit seinen Freunden oft genug bei den Buden rumgetrieben, wenn sie hungrig geworden waren, aber noch nicht nach Hause gehen wollten. Warum konnte sich auf einmal so genau daran erinnern?

"Wie du wünschst." Der Ältere setzte sich in Bewegung und rasch schloss er sich ihm an. Erst in diesem Moment fiel ihm auf, dass der Wagen längst verschwunden war.

Wenig später saßen sie auf einer Bank und er machte sich daran, den soeben gekauften Döner zu essen, ohne dass ihm dabei die Hälfte der Füllung auf den Boden fiel. Das Brennen der scharfen Soße spülte er mit einem Schluck Cola herunter. Er hatte gar nicht mehr gewusst, wie süß die war... Für ein paar Sekunden presste er sich die kalte Dose gegen die Stirn, stellte sie dann wieder neben sich ab und aß weiter. Mit jedem Bissen fühlte er sich besser, wurde er aufmerksamer. Und schließlich begann er die Leute zu beobachten, die an ihnen vorbeikamen, überwiegend in dem gemäßigten Tempo von jemandem, der es nicht eilig hatte. Pärchen, kleine Grüppchen auf Shoppingtour, Mütter mit ihren Kindern. Er erntete einige neugierige Blicke, angezogen von dem leuchtenden Orange seiner Haare.

Crawford bekam davon nichts mit, den Kopf über eine Zeitung gebeugt.

Er atmete tief durch, während seine Augen über die feinen Härchen im Nacken des Älteren tasteten. Außerhalb der Mauern von Rosenkreuz wurde es schwerer, bestimmte Gedanken im Zaum zu halten, aber die alte Konditionierung erwachte und ein schmerzhafter Stich zuckte durch seinen Kopf. Oder lag es gar nicht daran? Er seufzte nicht hörbar, steckte sich den letzten Bissen in den Mund, trank dann die Cola aus. Nachdem er seine Hände mit Hilfe der beigefügten Serviette gesäubert hatte, warf er die Abfälle in den nahe stehenden Mülleimer, baute sich anschließend vor Crawford auf. Dieser senkte die Zeitung und sah zu ihm hoch.

"Fertig, was machen wir jetzt?" Sein Grinsen saß wie eine vertraute Maske.

"Unser Flug geht erst morgen. Wir haben also noch ausreichend Zeit, dir ein paar Sachen zu kaufen."

Dieser Vorschlag klang zu gut, um wahr zu sein. Die Kühle in den grünen Augen weichte auf. "Du bist tatsächlich bereit, mit mir shoppen zu gehen?" Geld ausgeben... Wie sah das eigentlich aus? Und noch viel unvorstellbarer: Wählen können, selbst entscheiden, was man haben wollte. Keine Einheitskleidung, kein festgelegter Stundenplan.

"Wenn du es so ausdrücken willst." Crawfords Mundwinkel zuckten. Dann wurde die Zeitung zusammengefaltet und beiseite gelegt.

Er atmete ganz sanft aus, die braunen Augen mit seinem Blick festhaltend. Langsam beugte er sich vor, stützte beide Hände auf Crawfords Oberschenkeln ab, knapp über den Knien. Ihre Gesichter waren sich jetzt so nah, dass er warmen Atem spürte und beinahe konnte er sich einbilden die Stille wahrzunehmen, die Crawford auf einer anderen Ebene umgab. Er wollte sie für sich haben und es wäre so einfach, nur eine Berührung erforderlich. Er zehrte an ihm, der Wunsch, den Schwarzhaarigen zu küssen, aber eine Warnung war in Crawfords Augen getreten, die er nicht zu ignorieren wagte.

Und so lächelte er nur leicht, ohne den Anflug von Traurigkeit heraushalten zu können. Da war ihm Wut wirklich um einiges lieber... "Danke sehr", sagte er leise. Kein Spott, nicht einmal vorgeblicher. Er richtete sich wieder auf und schloss die Finger um die Reste von Wärme, die er durch den Stoff von Crawfords Hose hatte fühlen können. Das Verbot war nicht gebrochen worden, egal wie unsinnig er es fand. Für einige Sekunden arbeitete er daran, seine alte Haltung wiederzufinden, dann endlich bogen sich seine Lippen in das gewohnte Grinsen. "Hast du auch genug Geld dabei?" Als hätte er die zwei Worte zuvor niemals geäußert.

Der Ältere stand auf und er verstand nicht gleich das feine Lächeln, bis ein nur angedeuteter Seitenblick ihn nach rechts sehen ließ. Wo ein paar Leute stehen geblieben waren, die die eben stattgefundene Szene eindeutig missverstanden hatten. Sein Grinsen wuchs und eine Hand in die Hüfte stemmend, strich er sich die Haare zurück. "Was denn? Darf man hier nicht einmal in Ruhe eine private Unterhaltung führen?" Er legte besonderen Wert darauf, das Wörtchen ,privat' zu betonen.

Eine ältere Frau sah ganz so aus, als wollte sie gleich zu zetern anfangen, doch er wandte sich einfach von ihr ab und entmutigte sie so. Er konnte einen Teil ihrer Verwirrung auffangen, ehe ein erneutes Justieren seiner Schilde für etwas mehr Ruhe in seinem Kopf sorgte.

Crawford nickte ihm zu, überließ ihm mit dieser knappen Geste die Führung. Und ohne zu zögern ergriff er die Gelegenheit, strebte auf das Geschäft zu, das ihm vorhin schon ins Auge gefallen war.

Klimatisierte kühle Luft empfing ihn im Inneren und rasch erfasste er die Einrichtung sowie mögliche Fluchtwege. Es geschah vollkommen automatisch, genauso wie der schnelle telepathische Check. Er hatte bereits einen kurzen bestätigenden Blick mit Crawford ausgetauscht, ehe ihm sein Verhalten wirklich bewusst wurde und er lächelte säuerlich. Auch hier befand er sich anscheinend noch in Rosenkreuz' Würgegriff. Er schob den Gedanken so weit es ging von sich.

Crawford ließ ihn in Ruhe suchen und nach und nach wählte er Shirts, Jeans und einige taillierte Hemden aus. Dann wurde gezahlt und als Lieferadresse ein Hotel angegeben. Aus einem gewissen Zynismus heraus kaufte er in einem anderen Laden noch einige Klamotten im Combat-Style, suchte sich woanders Schuhe aus. Zum Schluss - nach einem Hinweis von Crawford - folgten noch so alltägliche Sachen wie Socken und Shorts, Zahnbürste, Kamm und was auch immer noch erforderlich sein könnte. Anschließend war er rechtschaffen k.o. und reagierte etwas unwirsch auf die Belustigung, die er in Crawfords Augen sah.

"Was ist?"

"Nichts weiter. Ich bewundere nur deine Ausdauer hierbei."

Misstrauisch wurden grüne Augen zusammengekniffen. "Wenn du jetzt etwas über meine langen Haaren und bestimmte Schlüsse sagst, die man daraus ziehen könnte, setzt es was."

"Aber nicht doch. Ich käme niemals auf die Idee, dich mit einem Mädchen zu verwechseln."
 

~TBC~
 

*lach* Ich glaube, Schuldig kommt einfach nicht gegen Crawford an. Dafür ist er aber wenigstens mal von Rosenkreuz weg. ^^ Ich hätte gerne ein Bild von Szene bei der Bank. Manchmal ist es einfach zu blöd, dass ich nicht zeichnen kann *sniff*

Ähm ja, dieses Mal wird der Teil wohl etwas später on (gewesen) sein. Hab leider Probs mit dem Net o_O

cya, cu ^-^



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  Battosai
2008-06-13T20:36:52+00:00 13.06.2008 22:36
*lach* shoppen mit Schuldig nah ist das ne angenehme Sache??? xDDD
*lach*
einfach genial ich kann mir gut vorstelen das schuldig viel aufersehen bekommen hat bei diesen leuchtenden Orangen haaren *lach* hat er eigendlich dort schon sein banada(wird das so geschrieben? Oo)
nyu ich freue mich schon auf die weiteren kappis immer zur mitte zu hehe
Von:  coccinelle
2006-02-26T11:59:55+00:00 26.02.2006 12:59
N bisschen spät, aber doch noch...^_^°
Herr Crawford...*ggg*...mir is zum ersten mal aufgefallen, wie bescheuret das klingt *röfl*
Ich hoff es wird nie einen Herrn Schuldig geben *lach*

Das war mal wieder ein Kapi der seeehr witzigen sorte, ich kringel mich immern noch *sich kugl*
Wenn ich morgen nen Muskelkater vom vielen grinsen hab, is das deine Schuld...^______________^
Crawfords Antwort wird mir wahrscheinlich noch in nem Jahr im Kopf rumschwirren *löl*

Bis bald
CeresNila
Von:  Andromeda
2006-02-26T00:48:30+00:00 26.02.2006 01:48
hallöle cu *aufdichzurenndichanhüpfundgigamegasuperdolledurchkunddelundwuddel*
^___^

na, und hast du deinen lesebedarf schon aufgeholt ^_^ ich hab heut nach nem kurzen abstecher bei amazon festgestellt, dass ich die neuen mangas noch net hab und gleich mal ne bestellung rausgerückt... ^___^ der letzte band von god child ô.O ich seh die tränen jetz schon fließen... *seufz*
übers weekend ist mein bruder zu besuch da und hat mir ein superhammergeiles geschenk für meine bestande prüfung gemacht: ein navigationssystem *freu* echt der reine wahnsinn ^___^ ein tomtom GO 500, allerdings hab ich noch keinen plan, wie das teil funzt ô.O matthias ist mit dem gleichen "ausgezeichneten" orientierungssinn wie ich gesegnet, deshalb fand er, dass wäre doch das passende geschenk für mich, nachdem ich manchmal wirklich planlos durch die gegend kurve ^.^°°° aber wofür hat man sonst ältere, überbesorgte (!?!?!?!?) brüder ^.~


nun aber mal zu deinem chapi...........

soll ich lachen? heulen? mich freuen??? ODER SCHNEIDER VERFLUCHEN???!?!?!? *hüstel*
gib´s zu, dass kapitel hast du mit absicht geschrieben, du alte sadistin ^_~
und dass schneiders sympathie-punkte bei mir ins bodenlose fallen, ist ja wohl nicht meine schuld *GG*

mein einziger lichtschein in diesem chap war echt, dass schu sich nach langem wieder einmal mit seinen gefühlen für brad auseinandersetzen musste ^^ aber die beiden waren auch wirklich... so schnuggelig... irgendwie...

*seufz* ich habs schon mal gesagt und ich sags glaub ich bis zum ende dieser fic weiter - es ist schlicht und ergreifend grausam, wenn zwei charas sich so nahe stehen, dass sie wirklich voreinander und umeinander herumtänzeln und sie gezwungen sind, diesen letzten entscheidenden schritt nicht machen zu können... (>____<)

irgendwie war es aber richtig schön zum lesen, dass schu mal wieder was normales anziehen kann. schwarz steht ihm bestimmt ziemlich gut, weil dadurch seine flammenmähne so schön zur geltung kommt ^____^ und ich bin auch überzeugt, dass schu und brad in der öffentlichkeit ganz schön auffallen können, auch wenns sie´s vielleicht gar nicht möchten...

den beinahe-kuss lasse ich mal zum wohle aller außen vor *hüstel* ^^

um es noch mal hervorzuheben, ich liiiiiebe dieses chapter obwohl es ziemlich reich an grausamkeiten aller art ist ^^ und ich wünschte mir, ich könnte noch hunderte von solchen chaps lesen ^__^

und das mit dem namen sei dir in allen punkten verziehen... ^^

sochen, ich hab genug gelabert für heute. jetz steck ich mal die pizzabrötchen in den offen - yep, ich weiß, um 2 uhr in der nacht pizzabrötchen zu essen, ist vielleicht nicht ganz normal, aber julien und matt bringen sich gerade gegenseitig an der playstation um und nun haben sie hunger... ô.O nun ja, zum glück muss in die brötchen nur schnell noch warm machen...

also dennchen, einen guten appetit *lol* und angenehme träume ^___^

einen erholsamen sonntag und eine schöne woche ^-^
*dichnochmalgigamegasuperdolledurchknuddelundwuddelundwinkewinkemach*

Chipmunk
Von: abgemeldet
2006-02-23T21:25:49+00:00 23.02.2006 22:25
ich hätte kein Problem mit dem Zeichnen, aber ich hab irgendwie zu wenig Zeit dafür xD vielleicht irgendwann mal...
Dieses Kapitel war ausgesprochen erheiternd. Und zwar nicht nur, weil ich sowieso Grinseanfälle bei CD krieg xDDD
Ich mochte alles daran, eine einzelne Lieblingsszene ausfindig zu machen ist unmöglich!
Von: abgemeldet
2006-02-21T18:44:57+00:00 21.02.2006 19:44
Schon wieder ein tolles Kapitel! *ächz* *zwinker*
Da kann man ja gar nicht meckern... ^^
Ich liebe Schu! Crawford und Schu beim shoppen... Witzig.
Wünsch dir noch viel Spaß beim Schreiben!
Bai-bai,
erdschlange


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