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Teamwork -Teil 1

von

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Wieder ein kleiner Teil fertig! Viel Spaß beim Lesen! Bis Ostern werd ich hoffentlich fertig.
 

Missverständnisse der anderen Art - oder: Wie man zu seinem Glück gezwungen wird
 

Bis Freitag Vormittag bleibt Fireball tatsächlich brav im Bett oder auf der Couch liegen, Commander Eagle ist sehr zufrieden mit ihm. Doch am Freitag hält ihn nichts mehr im Bett. Gelangweilt hat er sich ja schon die letzten Tage fast zu Tode und heute hat er schließlich noch was vor. Die Frage ist nur, wie wird er April los? Ein Wink des Schicksals beschert ihm Colts angetrautes Eheweib, die mal schauen wollte, wie's im Hause Eagle - Hikari ausschaut. Fire schnappt sich Robin, bevor sie in die Küche wuselt: "Frau Willcox, hätten Sie wohl freundlicher Weise kurz für mich Zeit?" Robin blinzelt: "Ich glaub schon. Worum geht's denn, Matchbox?" "Kannst du April bis heute Abend irgendwie von der Wohnung fern halten? Ich möchte was vorbereiten." Auf Robins Gesicht erscheint ein vielsagendes Lächeln, als ob sie genau wüsste, was Fireball vor hat. Sie schmunzelt: "Klar! Ich geh einfach mit ihr shoppen. Ich denke, das dürfte sie bis heute Abend von der Wohnung wegbleiben. Und wenn nicht: Dann muss sie eben mit mir noch einen Kaffee trinken gehen." Fireball umarmt Robin: "Du bist wirklich wie eine Mutter für mich. Danke." "Bitte, bitte," Robin schlendert zu April in die Küche, die gerade den Geschirrspüler ausräumt: "Hi, Fräulein Eagle!" April dreht sich gemütlich zu Robin: "Grüß dich! Was habt ihr gestern noch gemacht?" Robin setzt sich und seufzt: "Das Übliche. Colt und Josh haben rumgealbert während ich versucht habe, was vom Fernseher zu verstehen. ...Ich frag mich manchmal, wer von beiden schlimmer ist. Aber im Endeffekt sind beide zusammen am Schlimmsten." April räumt die Tassen in den Küchenschrank: "Das wird sich schon einrenken. Irgendwann wird ihnen diese Rumalberei auch zu langweilig. Glaub mir, ich weiß, wovon ich da spreche." "Hast du heute schon was vor, April?" "Nein, bis jetzt noch nicht. Du etwa?" Robin grinst: "Ja. Ich möchte mit dir und Mandy gerne shoppen gehen. Meinst, geht das?" April schließt den leeren Geschirrspüler und packt Robin schon an der Hand. In ihr ist das Shoppingfieber ausgebrochen: "Klar geht das! Der Heißsporn wird schon einen Nachmittag alleine auskommen." Das war genau das, was Robin hören wollte. Schon sind beide auf den Weg zu Mandarin. Beim Hinausgehen winken die beiden Blondinen Fireball zu und Robin grinst: "Stell ja nichts an, sonst hast du heute Abend ein Problem, Kleiner!" Fireball macht ein Kreuz vor der Brust: "Ich stell doch nichts an! Viel Spaß und April: Kauf nicht zuviel ein!"
 

Eine Stunde nach Robin und April verlässt auch Fireball die Wohnung. Er tuckert mit seinem Red Fury durch den Stadtverkehr zur Rennstrecke, um dort wie vereinbart Hiromi zu treffen. Um viertel nach zwei trifft er vorm Fahrerlager ein und ein bekanntes Gesicht begrüßt ihn. Es ist Mario Firenza: "Der junge Wilde lässt sich doch noch mal hier blicken. Wieso warst du heute nicht beim Freien Training, Fireball?" Fireball klopft Firenza auf die Schulter: "Tja, es gibt eben Dinge, über die ich mich beim Kavallary Oberkommando einfach nicht hinwegsetzen kann. So gern ich das auch möchte." Mario rümpft die Nase: "Dein Chef?" "Nein, der Krankenstand. ...Wo ist Hiromi, hast du sie gesehen?" "Sie steht mit meiner Tochter noch an den Boxen. Es hat kleinere Reibereien zwischen ihrem Fahrer und Claudia gegeben, die sie noch vor dem Qualifying ausdiskutieren müssen." "Lass mich raten, Mario. Hiromis Fahrer ist ein Neuling und ist Claudia hinten aufgefahren, oder?" Mario nickt und Fireball ruft Claudia zu: "Hey, Claudia! Hast du wieder einen deiner berühmten Bremstests gemacht?" Die ganze Gruppe, die eifrig diskutiert hat, wer an dem Auffahrunfall schuld ist, dreht sich zu Fireball um. Auch Annie und Chris stehen bei dieser Gruppe. Annie läuft zu Fireball und springt ihm um den Hals: "Oh mein Gott! Fireball! Wo warst du heute?" Die trockene Antwort von Fireball missfällt Annie: "Im Krankenstand, Annie." "Fährst du am Sonntag dann auch nicht mit?" Auch der Rest der Gruppe stößt zu Mario, Annie und dem Star Sheriff. Fire gibt Hiromi die Hand, zwei Küsschen auf die Wangen: "Hi, Hiromi! Bist du startklar?" "Seit meiner Geburt, roter Flitzer!" Fire dreht sich um, winkt und zieht mit Hiromi ab. Verwirrte Blicke, keiner weiß, was er von diesen beiden halten soll. Annie hat doch erzählt, dass der kleine Turbofreak mit seiner blonden Teamkollegin leiert ist. Wieso hat er sie dann nicht mitgenommen? Streit? Trennung? Und was hat Hiromi damit zu tun?
 

April, Robin und Mandarin stehen in einer Boutique, probieren alles mögliche an, und haben den größten Spaß dabei. Robin kommt mit einem roten Strampler zu April: "Hey, Süße! Macht's dir was aus, wenn ich dir den kaufe?" April kreischt: "Bitte nicht, Robin. Du bist ja komplett verrückt!" Bei näherer Betrachtung des Stramplers wird April etwas traurig. Sie flüstert kaum hörbar: "Wie sag ich's bloß Daddy?" Robin drückt ihr den Strampler auf den Bauch und grinst. Sie hat April verstanden: "Damit!! Und mit einem deiner ,Ich-bin-nicht-schuld'-Blick versteht er dich schon." "Ja, mich schon, aber er wird Fireball töten." "Quatsch! Eagle wird das schon verstehen. Schließlich weiß er nicht erst seit gestern, dass du und Fire zusammen seid." Mandy involviert sich: "Falls er doch böse ist, schick Fire für einige Tage zu mir. Ich kümmer mich schon um deinen Schatz." Sie zwinkert April zweideutig zu. April schüttelt lachend den Kopf: "Um den kann ich mich grade noch kümmern, Mandy!" Alle lachen. April probiert noch einige Sachen an, mit ihren hautengen Sachen wird sie nicht mehr lange rumrennen können und Fire wird ihr seine Sachen nicht dauernd schnorren. Als sie bei Schaufenster zufällig auf die eher ruhige Straße blicken, erspäht Robin Aprils Partner mit einer schwarzhaarigen durch die Straßen schlendern. Fire und Hiromi necken sich nebenbei und lachen. Robin kombiniert haarscharf. In ihren Hirnwindungen spielt es sich ab: ,Das war also seine Überraschung!' Als die beiden auch noch in einen Juwelierladen gehen, schlägt's dreizehn!

Robin folgt Fireball und schnaubt ihn wütend an: "Was glaubst du eigentlich, was du dir leisten kannst?!" Fireball hatte ihr den Rücken zugedreht; er dreht sich erschrocken zu ihr um und stottert: "Was machst du denn hier, Robin?! ....Verdammt, wo ist denn April?" "Sei froh, dass sie grade Kleider anprobiert und dich nicht mit diesem Weibsbild sieht! Also, ich hab dich nicht so eingeschätzt. Colt hat immer gesagt, sein Hombre sei treu wie ein Hund." Fireball gewinnt wieder an Fassung: "Du verstehst das falsch, Robin. ...Hiromi hilft mir bei der Überraschung für April." "Welche Überraschung soll das denn bitteschön werden?" Er zieht, die immer noch aufgebrachte, Robin zu sich und flüstert ihr zu: "Aber halt bitte den Mund. Ich möchte... mit April einfach nur einen Abend verbringen, den sie nie vergessen soll." Robin ist neugierig geworden, ihre Wut hat sich in Luft aufgelöst und der Ratlosigkeit Platz gemacht: "Und das soll wie aussehen?" Fireball rollt die Augen. Frauen! Was will Robin das bitte so genau wissen? Er weiß ja selbst noch nicht genau, wie er das machen soll: "Das weiß ich noch nicht, Robin." Robin hört da schon im Hintergrund die Hochzeitsglocken für Fire und April läuten und sie grinst: "Du machst also Ernst! Ich flipp aus! Ich dache, du seist der Spätzünder schlechthin? So rasant?" Fire tätschelt Robin ab: "Bist du wahnsinnig? Was denkst du eigentlich von mir? Ich will - und das betone ich jetzt extra für dich - mit April einfach einen schönen Abend verbringen und ihr keinen Heiratsantrag machen!" "Was machst du dann hier?" "Ich möchte ihr ein Geschenk machen. Hiromi berät mich." Robins Augen beginnen zu glänzen. So glänzen sie nur, wenn sie über Geheimnisse Bescheid weiß: "Was kaufst du ihr?" Fire kramt den Ring heraus. Ein zarter Weißgoldring mit einem rötlich schimmernden Edelstein. Robin ist komplett aus dem Häuschen: "Meine Güte! Wo hast du denn den Zasta für das edle Ding her?" "Gespart. Ich komm ja auch nicht aus dem Nichts, Misses Willcox."
 

Als Synthia endlich schwerenmutes ihre Augen öffnet, weil sie dem Kaffeeduft nicht länger Stand halten kann, kann sie Saber neben ihr nicht mehr ertasten. Wo ist ihr Schatz jetzt bloß? Hat sein Kommunikator gebimmelt? Nein, kann nicht sein. Das hätte sie gehört. Sie rappelt sich auf, gähnt kurz und riskiert einen kurzen Blick auf die Digitaluhr. Synthia ist schockiert. Schon fast Mittag! Sie hüpft aus dem Bett und zupft ihr Nachthemd zurecht. Und das ist gar nicht so einfach, denn das knappe Nachthemd ist ziemlich verdreht. Leise schleicht sie durch die Wohnung in die Küche. Dort steht Saber. Zwar angezogen, doch nicht so steif wie sonst immer. Er hat nur eine Jeans und ein weißes T-Shirt an und steht barfuss vor der Arbeitsfläche. Er richtet das Frühstück an summt zur Musik. Ganz locker wippt er mit. Synthia setzt sich an den Tisch und begrüßt ihn: "Guten Morgen, Schatz! Wolltest du mich nicht aufwecken?" Saber dreht sich um, wuschelt sich durch die Haare. Er lächelt: "Ich bin selbst erst vor zehn Minuten wach geworden. Du hast so im Schlaf zufrieden ausgesehen, da wollte ich dich nicht aufwecken. Ich hoffe, du willst Kaffee." Ruhig geht er zum Tisch, bis er vor Synthia steht. Er beugt sich zu Synthia hinunter und haucht ihr einen Kuss auf die Stirn. Seine Hand streift ihren Oberkörper hinab. Ein Träger rutscht von Synthias Schulter und sie antwortet auf Sabers Frage: "Im Moment geb ich mich mit Kaffee zufrieden. ...Was hast du nach dem Frühstück vor?" "Worauf willst du hinaus, Liebling?" Mit dem Zeigefinger fährt Synthia Saber den Oberkörper hinab. Leise flüstert sie in einem erotischen Ton in ihrer Stimme: "Ich möchte noch mal mit dir ins Bett gehen, Saber. Aber nicht zum Schlafen." Saber zieht die Augenbrauen hoch. Schelmisch meint er: "Oh, darauf willst du hinaus! ...Butterbrot?" Synthia drückt ihm ihre Fingerspitzen auf die Brust: "Was hat das jetzt mit Butterbrot zu tun?!" Er grinst: "Na ja. Ich dachte, je schneller wir zum Frühstücken kommen, desto schneller kommen wir auch wieder ins Bett, Synthia." "Dein Verstand ist wirklich messerscharf, Saber!," Synthia ist schon auf dem Sprung und serviert den Kaffee. Langsam deckt Saber den Tisch. Das Frühstück gestaltet sich ziemlich verspielt. Saber taucht seinen Zeigefinger immer wieder ins Honigglas und steckt ihn dann Synthia in den Mund. Da klingelt's an der Tür. Saber schreit: "Keine Zeit!" Doch zu spät! Colt steht schon in der Wohnung: "Hi, ihr zw-! Ihr Schleckermäuler! Hab ich gestört?" Saber entzieht Synthia den Finger: "Aber du störst doch nie, Colt. Dein Timing ist wie immer perfekt, Kuhhirte." Colt dreht sich weg: "Fahr mich nicht so an! Dein Schatz ist schließlich da. Robin hat gesagt, sie geht kurz zu Matchbox und April rüber und jetzt sind alle weg!" Synthia schmunzelt: "Und der arme Colt sitzt alleine wie ein Heimchen am Herd zu Hause. Wie niedlich!" Saber steht auf: "Eine Tasse Kaffee? Du kannst ja derweil bei uns bleiben. ...Wo ist denn Josh?" "Wo soll der schon sein? In der Schule. Er kommt erst um zwei heim." Saber drückt ihm eine Tasse schwarzen Kaffee in die Hand: "Setz dich, Kumpel. Wo könnten sie sein?" Colt seufzt: "Keine Ahnung. Ich würd ja behaupten, dass sie shoppen sind. Aber Fireball ist ja auch nicht da." "Ach, komm schon! Robin mag dich einfach nicht mehr. Die Ehe mit dir muss ja die reinste Hölle sein." Colt brummt: "Ich hätt jetzt alles erwartet, aber nicht so was und schon gar nicht von dir, Synthia! Magst du mich denn kein bisschen, Liebste aller Betreuerinnen?" Synthia tätschelt Colt grinsend: "Doch, doch! Aber irgendwann muss ich mich anpassen und ich dachte mir, fängst jetzt mal an." So verbringen sie zu dritt den restlichen Vormittag. Saber wirkt ein ganz klein wenig gereizt. Er wollte doch mit Synthia ins Bett und jetzt hat er Colt bei ihm in der Küche hocken! Das sind ja schöne Aussichten. Ach, da hat man schon so viele Gefühle zu vergeben und kann nicht. Colt ist ja auch nicht blöd oder blind und merkt, dass er Saber auf die Nerven geht. Keine halbe Stunde nach dem Frühstück verzieht er sich: "Ich gehe für Josh was kochen. Mrs. Willcox hält ja nix davon. Bye bye und noch ein kleiner Tipp: Sperrt in Zukunft die Tür ab, wenn ihr keinen ungebetenen Besuch wollt." Saber springt auf: "Colt!!" Colt flötet: "Tschö!"
 

Mandarin hat sich gerade in eine enge Hüfthose gezwängt: "Was sagt ihr dazu? Sexy? Zu gewagt?" April begutachtet Mandarin und neidisch meint sie: "Du kannst so was ja anziehen. Mein Hintern ist dafür viel zu groß." Mandy versucht, April aufzubauen: "Du bist schließlic auch schwanger, April. Auch Schwangere können sexy sein. Und du bist es. ...Äh, im wievielten Monat bist du überhaupt?" April legt ihre Stirn in Falten: "In der neunten Woche oder so." Robin schmunzelt: "Oder so ist gut! Du musst schließlich wissen, wann du in Karenz gehen willst. ...April, du solltest bald mal mit der Arbeit aufhören. Du musst doch an dein Kind denken." "Schöne Aussichten. Was soll ich Daddy sagen? Sowas wie: ,Äh, du, ...tschuldige. Du wirst Opa und es wär nicht schlecht, wenn du mich bald mal in Mutterschaftsschutz schickst.'?" "So brutal auch wieder nicht, April!" Alle lachen.
 

Fireball reißt die Tür zu Colts Appartement auf: "Kumpel?!" "Wo?" "Kannst du mir-," Colt schneidet ihm das Wort ab: "Nein!" "Du hast wirklich keine Kerzenständer für mich?" "Für was brauchst du Kerzenständer? Willst du jemanden verführen?" Fireball drängt sich vor ein Küchenkastel: "Ich will mit April einen netten Abend verbringen. Mein Supersingle-Haushalt kann gerade mal Teelichter aufweisen. ...Hast du auch Kerzen im Haus?" Colt murmelt überfahren: "Bedien dich nur, Hombre."
 

Die Mädels sitzen nachmittags in einem Cafe und unterhalten sich. Worüber? Männer! April wird von einem jungen Mann angesprochen: "Bist du's, bella Donna?" Erschrocken dreht sich April um. Sie erkennt den jungen Mann: "Pedro, du?" Er gibt April einen Kuss auf den Mund: "Wie geht es dir, April?" Sie lächelt verlegen: "Könnte nicht besser gehen, Pedro." Der Pizzabäcker setzt sich: "Hast du heute abend schon was vor?" April rückt ein Stück zur Seite, Robin und Mandarin können sich das Lachen kaum noch verkneifen. Unsicher versucht sie, Pedro los zuwerden: "Ich hab leider heute keine Zeit. Mein Freund wartet auf mich." "Du hast was?!," Pedro ist entsetzt. April setzt noch einen drauf. Pedro soll nicht glauben, dass April ihren Freund betrügen würde: "Wir sind verlobt, Pedro." Nein! Das war zu viel! Mandarin und Robin lachen und Mandy kichert: "Aprils Verlobter ist sehr eifersüchtig, Pedro. Und sehr... wie soll ich sagen?... muskulös." Pedro dreht sich zu April: "Du hast mir nie erzählt, dass du einen Freund hast. Seit wann bist du mit ihm zusammen?" Wenn April Pedro jetzt sagt, dass sie mit Fireball schon seit über vier Monaten zusammen ist (wenn man ihre Streitereien usw. mal nicht ausklammert), erweckt es den Eindruck, als würde es April mit der Treue nicht so halten. Am besten, wenn sie ihm etwas mittendrin erzählt: "Ich kenne meinen Scahtz etwas länger als zwei Jahre. Zusammen sind wir noch nicht so lange." Tja, der gute Italiener, der sich ernsthafte Chancen bei April ausgerechnet hat, ist fassungslos. Robin und Mandarin stört das nicht. Sie sticheln Pedro noch ein bisschen auf. Zumindest Robin macht ihn nieder. Theatralisch klopft sie ihm auf die Schulter: "Dumm gelaufen. Aber mit deinem italienischen Charme siehst du gegen einen japanischen Rennfahrer blass aus." "Er ist ein Japaner? Gehört dein Verlobter auch zu den Star Sheriffs, April?" April blinzelt: "Kann schon sein. Es rennen im Neuen Grenzland Millionen von braunhaarigen, braunäugigen Rennfahrern rum." Ungeschickte Aussage von April. Pedro weiß jetzt, von wem April spricht. Über die vier berühmten Star Sheriffs wird schließlich viel geredet, egal, ob es der Wahrheit entspricht oder nicht. Er stützt die Ellbogen auf den Tisch: "Wie geht es diesem Fireball? Ich habe den schrecklichen Unfall gesehen." April nickt: "Shinji geht es gut." "Er ist ja ungebremst in eine Betonmauer gerast. Hat grauenvoll ausgesehen." April zuckt zusammen. Was?! Ungebremst in eine Betonmauer?! Sie muss mit ihrem Schatz heute Abend dringend mal drüber reden. Fireball hat das Thema Unfall bisher gekonnt tod geschwiegen. Er hat auch mit niemanden darüber gesprochen. Auch nicht mit Mandarin. Sie weiß nur, dass er ab und zu schlecht davon geträumt hat.
 

Als April abends "ihre" Wohnungstür aufschließt, tritt sie in eine stockfinstere Wohnung. Verunsichert fragt sie: "Matchbox? Bist du da?" Da hält ihr jemand die Augen zu: "Komm mit, Schätzchen. Ich hab eine Überraschung für dich." "Kannst du bitte deine Hände von meinen Augen nehmen?" "Versprichst du mir, dass due deine Augen erst wieder aufmachst, wenn ich es dir erlaube?" April hebt ihre rechte Hand: "Versprochen." Stille. April glaubt, Fireball hört ihr Herz schlagen. Wenn sie wüsste, was er vor hat. Da erlaubt er ihr, ihre Augen wieder zu öffnen. Sie blickt auf einen gedeckten Tisch, mit allerlei Blumen in einer Vase und mit Kerzenlicht. Verdattert murmelt sie: "Womit hab ich das verdient, Turbofreak?" Er nimmt sie in den Arm und flüstert ihr ins Ohr: "Ich wollte dir einfach einen schönen Abend bereiten, April. Du bist was ganz Besonderes und ich wollte dir mal was Gutes tun. Du hast dich die ganze Woche so rührend um mich gekümmert. Ich bin mir sicher, dass ich dir auf den Nerv gegangen bin." April küsst ihn und stupst ihm an die Nase: "Du gehst mir nicht auf die Nerven, Shinji. Ich liebe dich." "Ich dich auch. ...Hast du Hunger?"

April genießt das leckere Essen und die Atmosphäre. Wenn Fire was kann, dann ist es chinesisch kochen. Über so einen Freund kann man sich nicht genug freuen. Vor allem, weil er erst gar keine Stäbchen auftischt. Nach dem Essen macht April den Radio an, ganz leise und langsame Musik legt sie ein und klopft ihren Matchbox zu sich auf die Couch. Fire setzt sich zu ihr, nimmt ihre Hand und flüstert: "April. Ich hab was für dich. Es ist nur was Kleines, aber es kommt von Herzen und ich möchte, dass du eins weißt: Egal, was passieren wird, du bist immer mein Engel." Er steckt ihr den Ring an und küsst sie. Überrascht murmelt sie: "Der Ring ist umwerfend. Wow! ...Fire, du willst doch nicht...?" Fireball hält Aprils Hand: "Ähm... April. Versteh mich jetzt bitte nicht falsch. Ich möchte dich noch nicht heiraten. Wir haben doch noch Zeit genug." April schmiegt sich an ihn: "Schon gut. Ich kann ja nicht von dir verlangen, in einer Woche zwei Meinungen zu ändern. Ich find's nur so lieb von dir. Der Ring ist so, er ist einfach umwerfend." "Ich wollte mich damit bei dir bedanken. Ich habe dir noch nie was geschenkt, mein Schatz. Und ich weiß, wie sehr du dich über Schmuck freust." "Du hast mir schon mal was geschenkt. ...Die Kette mit dem Anhänger. Colt und Saber wissen bis heute nicht, dass sie von dir ist." Fire schließt April in seine Arme. Wange an Wange. Diese Nähe und Wärme. Einfach gemütlich, beruhigend. Doch April kommt an dieser Idylle etwas Spanisch vor. Skeptisch flüstert sie: "Du? Ist irgendwas? Du bist so komisch." "Ich bin nicht komisch, Mädel." Ihre Finger gleiten um seinen Bauchnabel. Bingo! Fire windet sich und lacht: "Lass das!" April kichert: "Du hast in den letzten Wochen ziemlich zugelegt, weiß du das? Wer ist hier schwanger?" "Du. Ich bin im Krankenstand ...gewesen." "Du fährst morgen und am Sonntag also doch." Er drückt sie: "Ich hab nie gesagt, dass ich nicht fahren werde. Er hat das denn schon wieder behauptet?" "Niemand. Ich dachte nur, du wärst endlich vernünftig geworden, Turbofreak." "Ich und vernünftig? Das ist das letzte, was ich werde ist vernünftig. ...Du musst dir aber keine Sorgen um mich machen." April schlingt ihre Arme um Fireball, presst sich an ihn: "Aber wenn du wieder einen Unfall hast. Wenn du-," Fireball legt seinen Finger auf ihre Lippen und schüttelt den Kopf: "Es wird nichts passieren. Denk einfach nicht soviel über das Rennfahren und seine Gefahren nach. Irgendwann machst du dich deswegen noch wahnsinnig." "Ich will dich einfach nicht verlieren. Das würd ich mir nie verzeihen." Fireball streicht ihr durch die Haare: "Wenn mir was passiert, was nicht der Fall sein wird, dann bist ganz bestimmt nicht du schuld dran." "Aber-," Fireball unterbricht sie wieder: "Wenn du mir noch einmal widersprichst, dann..." April lächelt: "Was denn?" "Na ja. Dann muss ich wohl mit meinem Hauptargument aufwarten. ..." April wartet auf eine Antwort, oder eben darauf, dass er weiterspricht. Doch es kommt nichts. Da packt er sie auch schon und legt sie auf die Couch. Zärtlich, aber dämonisch grinsend streichelt er sie. Kurz darauf dreht er ihr den Rücken zu und gibt sein Geheimnis preis: "Liebesentzug! Und das willst du doch nicht, oder?" April setzt sich auf und verschränkt mit einem beleidigten Gesichtsausdruck die Arme vor ihrer Brust: "Das ist Erpressung!" "Nein, nur Gerechtigkeit, Süße." Er dreht sich wieder zu ihr um und küsst sie sachte. April neckt ihn und stößt ihn weg: "Ich glaube kaum, dass du das lange aushalten wirst." Fireball streicht ihr über den Oberkörper und flüstert: "Hey, du wirst mir doch nicht wehtun wollen?" April setzt sich auf, schiebt ihn sachte von ihr und grinst: "Verbringen wir die Nacht gemeinsam? Im Bett?" "Wie schon die ganze letzte Woche, Liebling."
 

Robin tadelt gerade ihren Colt; Josh ist bereits ins Bett gegangen: "Du bist mir ein schöner Ehemann, Cowboy!" Colt widerspricht ihr mit ziemlichem Ernst in der Stimme: "Du bist mir eine tolle große Schwester und Frau. Haut die heute Vormittag einfach ab und sagt nichts. Ich hab mir Sorgen um dich gemacht." Robin knöpft sein Hemd auf und lächelt unschuldig: "Tut mir leid." Colt schlägt ihr mit der flachen Hand auf den Hintern: "Als ich gemerkt habe, dass auch Mandy, April und Matchbox nicht da sind, hab ich schon gewusst, dass ihr gemeinsam unterwegs seid. Sobald du auf April triffst, bist du nicht mehr zurechnungsfähig! Schaltet sich da dein Verstand aus, oder was ist da los?" Robin lässt sich auf den Küchentisch sinken: "Du bist nicht zurechnungsfähig, wenn du einen Blaster siehst!" Colt drängt sich zwischen ihre Beine und schiebt sein Becken fordernd an ihres: "Unzurechnungsfähig vielleicht. Aber bestimmt hab ich meinen Verstand dann noch." "Du hast einen Verstand? Wow, den hast du aber gut versteckt!" "Scherzkeks! Gib mir lieber einen Kuss!"
 

Saber steht schon wieder in der Küche, er durchsucht alle Kästen. Er sucht nach einer Alternative zu Honig, der hängt ihm und Synthia schon zum Hals raus. Doch was muss der gute Saber feststellen? Es ist absolut nichts im Haus! Zumindest nichts Brauchbares zum Vernaschen. Synthia hat eine andere Beschäftigungstherapie für ihren gestressten Schatz, der die ganze Woche mal wirklich nichts gearbeitet hat (er hat noch nicht mal den Bericht angefangen), gefunden: Massageöl! Sie gesellt sich zu ihm in die Küche: "Du, Saber? Ich hab eine bessere Idee als kulinarisch ,kuscheln'." Saber dreht sich zu Synthia und schließt das Küchenkastel: "Jetzt bin ich aber mal gespannt. Die Idee wäre?" Synthia hält das Massageöl in die Höhe: "Ich massier dich, Saber. Hast du irgendwo frische Handtücher?" "Wozu brauchst du Handtücher?" Synthia spielt die Empörte: "Na, hör mal! Ich werd dich doch nicht auf der Couch massieren! Womöglich auch noch Fettflecken darauf hinterlassen? Nichts da, Hase! Du legst dich auf den Boden." Saber nimmt Synthia das Öl weg und sprintet ins Wohnzimmer: "Du massierst mich sicher nicht!" Sie versucht Saber noch am Ärmel zu packen, doch dieser Star Sheriff ist einfach zu schnell gewesen. Sie springt ihm ins Wohnzimmer nach und meint mit einem verärgerten Ton: "Du bist so fad! Glaubst du, ich hab dich noch nie in Unterhosen gesehen? So ein hässliches Gestell hättest du dann auch wieder nicht, Saber." Er versteckt sich hinter der Couch und grinst: "Dann hol dir dein Massageöl! Wenn du mich kriegst, darfst du alles mit mir machen." Synthia wird hellhörig. Skeptisch fragt sie nach: "Wirklich alles?" Saber neigt den Kopf: "Alles." Da springt sie ihn auch schon an und reißt ihn nieder. Polternd landen sie auf dem Boden und Synthia reißt Saber das Öl aus den Händen: "Ätsch, zu lahm gewesen! Jetzt hol endlich die Handtücher, Saber." Saber rauft sich die Haare und lacht: "So schnell hab ich dich gar nicht in Erinnerung, Schätzchen." "Du unterschätzt mich, Saber." Darauf sagt Saber nichts, er küsst seinen Schatz lieber und holt dann die Handtücher, damit sie nicht böse wird. Güte zehn Minuten später liegt Saber auf dem Bauch und lässt sich von Synthia einölen.
 

Mandarin sitzt ganz alleine in ihrem Appartement. Sie sitzt in eine Ecke gekauert im Dunkeln. Sie weint und hört sich immer wieder dieses eine Lied an. Mandarin fühlt sich einsam. Alle in ihrer Umgebung turteln und sind glücklich. Sie aber ist alleine. Niemand ist da, der sich ernsthaft um sie kümmert und ihr Mut zuspricht. Gerade jetzt, wo sie sich so klein und unbedeutend, so nutzlos, fühlt. Der einzige Junge, für den sie je Gefühle, wahre Gefühle, hatte, wird Vater und wird die Mutter seines Kindes früher oder später heiraten. Das wäre ja nicht so schlimm, immerhin ist er jetzt ihr bester Freund. Doch die Tatsache, dass sie sich von den anderen immer noch nicht zu hundert Prozent akzepiert vorkommt, macht sie nur noch depressiver. Abend für Abend verbringt Mandarin allein in ihrer Wohung, weil die anderen turteln wollen. Hier auf Yuma hat sie überhaupt keine Freunde, außer eben die Acht. Sie kennt niemanden. Auf Alamo kennt sie so ziemlich alle. Mit den Kadetten versteht sie sich sehr gut. Weggegangen ist sie aus Prinzip sowieso nur mit den Kadetten oder mit anderen Sterncaptains aus ihrer Flotte. Die waren alle locker und großteils Single. Die Auffassung einer Beziehung war ledegich eine nacht miteinander zu verbringen und dann eben wieder als Single weiterleben. Die Zeiten sind mit den Star Sheriffs defenitiv vorbei. Irgendwann schläft dann ein.
 

Als April am nächsten Morgen aufwacht, ist Fire schon längst auf der Rennstrecke. Sie möchte nicht alleine frühstücken und ruft also deswegen ihren Vater an. Sie sitzen zusammen am Tisch und unterhalten sich. Am Telefon hat April nicht gesagt, dass Fireball schon beim Qualifying ist. Bei einer Tasse Kaffee fragt ihr Vater: "Wo ist dein Schatz? Schläft der noch?" "Ach, Daddy. Er ist schon bei der Rennstrecke, ohne sich von mir zu verabschieden oder mich aufzuwecken." Eagle streicht seiner Tochter über die Schulter: "Mach dir keine Sorgen, Kleines. Der boxt sich schon durch. Jesse Blue ist auf Alamo, weit weg...," Eagle erschrickt. Die Kadetten haben doch seit gestern zwei Wochen Ferien! Und dann ist Alamo wie ausgestorben. Oh, oh! Gott sei Dank hat seine Tochter den Gesichtsausdruck nicht bemerkt. Was muss die Akademie auch ausgerechnet jetzt Studierferien für die Offiziersprüfungen haben? Da könnte noch haarig werden, denn er weiß, dass April vor Jesse Blue Angst hat. Und obwohl er nicht weiß, was damals genau vorgefallen ist, weiß er, dass sie zu Recht Angst hat. Immerhin hätte er Fireball bald erstochen: "Wann kommt denn dein Schazt nach Hause?" April zieht die Mundwinkel nach unten: "Keine Ahnung. Um zwei ist das Qualifying aus. Vielleicht kommt er am späten Nachmittag. Oder erst am Abend. ...Warum kann er nicht einfach bei mir bleiben?" "April!," Eagle versucht, seine Tochter ein wenig aufzubauen, sie macht sich wirklich Sorgen um Fireball, wenn er ins Auto steigt. "Fire passiert schon nichts! Der Wagen funktioniert. Mach dich nicht verrückt." Eagle umarmt April, als sie schluchzt: "Er geht einfach immer zuviel Risiko ein. Fireball muss doch nicht nur für mich sorgen-," Der Commander hakt nach: "Sondern?" April zuckt zurück. Oh, Mist! Schon wieder so eine ungeschickte Bemerkung von ihr: "Nichts sondern!" "Du hast aber doch vor gehabt, noch was hinzuzufügen. ...Spuck's aus, Spätzchen. Für wen hat er noch zu sorgen?" "Für... sein... Kind!" "Welches Kind? Von Annie oder von dir? ...Töchterchen, was geht hier schon wieder vor sich, von dem ich nichts weiß?" April steht auf, sieht zu Boden und stammelt: "Tja, ähm... Unseres... Daddy, du wirst ...Großvater." Eagle ist völlig perplex. Er glaubt das nicht. Das kann doch nicht wahr sein?! Er ist nicht im Stande, April eine Moralpredigt zu halten, oder sich für sie und Fire zu freuen.

Aprils Kommunikator scheppert und rettet sie aus ihrer Situation. Es ist Fireball: "Hi, Maus! Hast du schon gefrühstückt?" "Äh... ja? Daddy ist auch da und er hat unser kleines Geheimnis gerade erfahren." Fire entgleisen die Gesichtszüge: "Dass ...du schwanger bist? Wie hat er's aufgefasst? Ist mein Leben jetzt in Gefahr?" Dieser Satz heitert April auf. Sie lächelt: "Er ist noch nicht dazu gekommen, was zu sagen. Du hast ja glücklicherweise angerufen." "Äh... April? Ich ruf eigentlich nur bei dir an, weil ich deinen Dad sprechen muss. Kanns t du ihn mir kurz holen?" April reicht ihrem Vater den Kommunikator und flüstert unschuldig lächelnd: "Daddy? Offizier Hikari." Eagle hat es immer noch nicht verkraftet: "Hikari?" Fire überlegt sich, Eagle mit ,Daddy' anzusprechen. Da lässt er aber dann doch lieber bleiben: "Commander Eagle? April ist nicht in ihrer Nähe, oder? Ich muss mit Ihnen allein sprechen. Es ist wichtig." Eagle schickt April ins Bad, sie soll sich endlich anziehen gehen. Dann sieht er Fireball skeptisch an: "Was ist los, Junge?" "Ich hab gerade einen interessanten Anruf erhalten, Commander Eagle." "Duz mich endlich, sonst geh ich noch an die Decke! Es reicht ja schon, dass du und April!" "Also, Jesse Blue hat mich angerufen. Er ist hier auf Yuma und er will sich mit mir treffen. Ich hab da einen Verdacht." "Der wäre?" "Es ist irgendwas los. Das spüre ich. Passen Sie bitte auf April auf, bis ich wieder bei ihr bin." "Du glaubst also, dass Jesse nicht von ihr lassen wird." "Das hab ich nicht gesagt. Ich glaube nur, dass es besser wäre, auf meinen Schatz aufzupassen. Ich vertraue Jesse nicht unbedingt, auch wenn ihn das Gericht benadigt hat." Eagle lenkt vom Thema ab, er fährt Fireball an: "Was hast du eigentlich jetzt vor?! Mit April und dem Kind? Ich verlange eine Antwort von dir. Und zwar jetzt!" Fire weiß schon, wie er den Commander besänftigt: "Keine Sorge. Wir werden das schon hinkriegen. Und weil wir gerade beim Thema sind: - Ich spreche Sie jetzt als meinen Vorgesetzten an. - Commander Eagle, ich möchte Sie bitten, Offizier Eagle und mir eine größere Dienstwohnung zuzuteilen. Die Gründe sind privat, aber Sie sind ja ausreichend informiert." Die Wirkung war nicht die erhoffte, aber es geht: "Ich hoffe für dich, dass du dir im Klaren darüber bist, dass du dich privat noch zu rechtfertigen hast! Um die Wohnungen muss ich mich eh mal kümmern. Saber und Colt sollten auch umziehen. Die treten sich in den Wohnungen schon gegenseitig auf die Füße. ...Wann kommst du?" "Äh, etwas später. So um vier rum. Bye."
 

An diesem Morgen läuft eigentlich nichts so, wie es laufen sollte. Colt und Robin liegen sich wegen der Wäsche ein wenig in den Haaren, weil Colt die weißen Sportsocken zur Buntwäsche geschmissen hat. Saber wollte eigentlich mit seinem Bericht mal anfangen, wenn er den bis Montag abgeben will. Doch der Computer streikt und er muss das Betriebssystem noch mal neu aufsetzen, was ihm auch noch den letzten Nerv raubt. Und als ob es nicht genug gewesen wäre, bekommt er auch noch Besuch, mit dem er beim besten Willen nicht gerechnet hat: Seine Eltern! Die stehen kurz vor Mittag vor der Tür und weder Saber noch Synthia haben gekocht.

Als Saber die Tür öffnet und in die Gesichter seiner Eltern, die er eigentlich über alles liebt, blickt, fällt ihm die Kinnlade bis zu den Knien runter: "Vater? Mutter? Was macht ihr denn hier? Ich dachte, ihr seid in den Highlands, zuhause." Seine Mutter umarmt ihn: "Ach, Saber. Du hast dich schon so lange nicht mehr bei uns blicken lassen. Da dachten wir, wir besuchen dich mal. Und rate, wen wir dir mitgebracht haben," Sie macht eine Pause, in der Eduard einen Schritt zur Seite geht und den Blick auf den Gang frei gibt. Saber springt zu Boden und knuddelt das Tier: "Scotty! Hey, Kumpel! Wie geht's dir?" Nun tritt Synthia zur Tür: "Wer ist denn da, Saber?" Die Freude über seinen Hund währt nur kurz. Er steht auf und stellt seinen Eltern seine Synthia vor: "Mutter? Vater? Das ist Synthia, meine Lebensgefährtin. Hab ich euch schon mal von ihr erzählt?" Eduard gibt ihr die Hand: "Guten Tag, Synthia. Sie sind also Sabers gut gehütetes Geheimnis," Er dreht sich zu seinem Sohn: "Deshalb hattest du keine Zeit mehr, zu uns in die Highlands zu kommen, Saber." Er lächelt. Saber wird verlegen: "Tja, das war mit ein Grund, Vater. ...Wollt ihr nicht reinkommen? Habt ihr Hunger?" Sie setzen sich ins Wohnzimmer und Synthia bringt was zu trinken: "Mister und Misses Rider? Wollen Sie was essen?" Sabers Mutter schüttelt den Kopf: "Setzen Sie sich doch zu uns, Synthia. Wir haben auf dem Flug hierher schon genug gegessen. ...Sagen Sie, seit wann sind Sie und Saber-," Saber unterbricht seine Mutter: "Entschuldige, Mutter, dass ich dich jetzt so ungehobelt unterbreche, aber-," Eduard schneidet seinem Sohn das Wort ab: "Saber, Junge! Es muss dir nicht peinlich sein, dass du endlich eine Frau gefunden hast. Aber du hättest uns deine Frau doch mal vorstellen können." Saber wie Synthia verlieren an Gesichtsfarbe. Sie sehen sich entgeistert an. Glaubten Sabers Eltern etwa, sie seien schon verheiratet? Nein, das durfte einfach nicht ihr Ernst sein. Saber sieht zu Scotty hinab: "Ich glaube, ihr habt da jetzt was falsch verstanden." Eduard steht auf: "Aber Junge! Was gibt es denn hier falsch zu verstehen. Du wirst Synthia heiraten. Was willst du daraus so ein großes Geheimnis machen. Es ist doch eine schöne Nachricht." Saber blickt seinen Vater an: "Wie kommst du darauf, Vater?" Er nimmt Synthias Hand: "Der Ring hier spricht doch Bände, Saber. Erzähl mir also nicht, du hättest nicht vor, dieses hübsche Ding zu heiraten?" Saber ist sprachlos, Synthia verlegen. Die perfekte Kombination. Saber kann seinem Vater jetzt nicht widersprechen, er sieht, wie sehr sich er und seine Mutter freuen, dass Saber heiraten wird. Saber wählt die einzige Alternative zum Widersprechen. Er nimmt Synthia in den Arm und lächelt seine Eltern an: "Also gut. Ihr habt mich ertappt. Ich möchte Synthia in zwei Monaten heiraten. Aber ich hätte euch doch angerufen, wenn es soweit ist." Synthia flüstert: "Saber?" Eduard legt den Arm um die beiden: "Ich hoffe für dich, dass du auf dem Schloss heiraten wirst, Saber. Und nicht hier auf Alamo. Da kannst du gleich in den Lowlands heiraten." Saber nickt: "Nichts anderes hatte ich vor. Ich wollte euch nur überraschen. Jetzt ist der Schuss wohl nach hinten losgegangen." Scotty schleckt Synthias Hand ab.
 

Robin fährt Colt an: "Ich weiß ja nicht, wie du dir das vorstelltst, aber man kann keine weißen Socken mit der Buntwäsche mitwaschen! Die werden ja nicht sauber, du Knallkopf!" Colt mault zurück: "Was schreist du mich denn gleich so an?! Kann doch schon mal vorkommen, dass die Kochwäsche in der Buntwäsche landet. Deswegen geht die Welt doch nicht unter! Oder vielleicht doch?" Sie packt Colt am Kragen: "Meine schon! Weil, wenn ich deine Socken da jetzt mitwasche, und sie dann rosa statt weiß sind, drehst du mir den Hals um! Colt, wie oft noch?! Keine weiße Wäsche in den bunten Korb!" Colt macht sich vor Robin noch größer: "Hältst du mich für komplett bescheuert, oder was ist los? Ich bin nicht blind und schon gar nicht taub! Also schrei mich gefälligst nicht so an!" Robin lässt Colt los und dreht sich um. Erbost stampft sie mit dem Fuß auf den Boden: "In Zukunft kannst du dir deine Wäsche selber waschen, Colt! Ich lass mich doch von dir nicht zur Putze degradieren." Robin ist im Begriff die Türe aufzureißen und zu April in die Wohnung rüberzugehen, doch Colt stellt sich ihr in den Weg: "Maus! Schatz, das ist doch kein Grund gleich so wütend zu werden!" Er nimmt sie in den Arm und drückt sie an sich. In einem milden Ton meint er: "Du weißt doch, wie das mit Kopfgeldjägern so ist: Man muss sie sich erst richtig erziehen. Und die Sache mit der Wäsche kommt sicherlich nicht so schnell wieder vor. ...Sei nicht so böse mit mir, Robin." Robin schmeißt ihm die Socken ins Gesicht: "Ich bin nicht böse, ich bin stinksauer, Colt Willcox! Und da hilft dein Rumgesülze jetzt auch nichts. ...Lässt du mich jetzt bitte zu April gehen? Sie ist allein zu Hause." Colt legt die Stirn in Falten: "Wo ist Matchbox? Beim Semmelnholen verunglückt, oder was?" Die blonde Lehrerin deutet auf den Kalender, der neben der Tür an der Wand hängt: "Heute ist Samstag und wovon redet dein bester Freund schon die ganze Woche? Vom Rennfahren. Er ist auf der Rennstrecke, falls du es nicht mehr wissen solltest! ...Mensch, was hab ich da nur geheiratet?" Colt schneidet eine Grimasse und küsst Robin. Mit seinem charmantesten Lächeln meint er dann: "Du hast den Mann geheiratet, den du liebst." Robin reißt sich los, sie ist immer noch böse: "Da muss ich aber ziemlich blind gewesen sein, als ich dich angesehen habe und dich gleich heiraten wollte." Colt schnieft gespielt: "Robin, übertreib's nicht. Auch meine Geduld kennt ein Ende und das ist bald mal erreicht!" Robin zuckt gleichgültig mit den Schultern und macht sich aus dem Staub. Colt schreit ihr hinterher: "Scheiß Weiber!"
 

Als sie bei der Appartementtür von April ankommt, kommt ihr auch schon die energische Stimme von Commander Eagle entgegen. Dieser predigt April gerade, wie unverantwortlich ihr und Fireballs Verhalten ist: "Was soll denn aus der Einheit Ramrod werden? Wenn du und/oder Fireball nicht mehr im Team seid. Es ist schon schwer genug, für einen einen Ersatzmann zu finden. Aber jetzt zwei zu suchen, das halt ich nicht aus! Wann hattest du denn vor, mir zu sagen, dass du schwanger bist, Kind? Morgen, übermorgen oder erst nach der Entbindung?" April setzt sich zur Wehr: "Daddy! Hör doch zu. Ich hätte es dir gesagt, ehrlich. Und einer von uns wird immer bei der Einheit Ramrod sein. Wir werden Saber und Colt nicht allein lassen. Wir sind doch ein Team. Außerdem kann Mandarin für mich einspringen. Irgendwie kriegen wir das schon gebacken. Bis jetzt ist uns noch immer was eingefallen." Eagle tigert in der Wohnung auf und ab: "Ich hätte ja kein Problem damit, wenn du es mir gesagt hättest und wenn du und Fireball schon länger zusammen wärt. Aber unter solchen Umständen, wie ihr beide euch immer wieder zusammenrauft. Und das im wahrsten Sinne des Wortes!"

Robin beschließt, bei Mandarin vorbei zuschauen, das klingt wirklich nicht gerade nach einer Unterhaltung, die sie jetzt braucht. Sie klopft also bei Mandarin an. Diese öffnet zaghaft: "Hm? ...Robin, was führt dich zu mir?" "Mein unmöglicher Mann. Kann ich eine Weile bei dir bleiben?" Mandarin bittet sie herein: "Klar. Willst du was trinken? Setz dich, ich hol dir was!" So sitzen also die beiden Frauen, die blonde Lehrerin und die rothaarige Pilotin zusammen auf der Couch und schütten sich gegenseitig ihr Herz aus. Robin kann Mandarin sehr gut verstehen. Es ist alles andere als leicht, bei den achten mit zuhalten. Sie spricht ihr Mut zu und redet ihr immer wieder ein, dass sie nicht ungebeten ist. Alle sind sehr froh, Mandarin als Freundin zu haben und sie solle ja nicht glauben, dass es anders sei.
 

Fire steigt aus dem neuen Wagen aus, nimmt den Helm ab und schüttelt deprimiert den Kopf. Ein nicht zu überhörendes "Verdammt!" dringt durch die Werkstatt seines Teams. Annie geht auf ihn zu: "Hey, mach dir nichts draus. Das kann jedem mal passieren. Schließlich hattest du hier einen Unfall und du wirst das morgen beim Rennen schon wieder wettmachen." Fireball zeigt auf die Anzeigentafel an der Ziellinie: "Schau dir das an, Annie. Ich bin fünfzehnter! Sogar Frischlinge sind vor mir. Ich weiß beim besten Willen nicht, wo du da was Positives rauslesen kannst." Sie klopft ihm auf die Schulter: "Hey, das wird schon. Es ist halt heute nicht so gelaufen. Morgen wirst du schon vorfahren und dir mit Claudia ein heißes Rennen liefern. Du hast keine Angst, das ist das wichtigste." Fire sieht auf die Uhr: "Hm. ...Drei nach zwei. Zur Pressekonferenz geh ich nicht, ich muss noch was erledigen. Annie?" "Ja?" Er haucht ihr ein Küsschen auf die Wange: "Bis morgen. Richte den anderen schöne Grüße aus. Ciao!" Er steigt in seinen Wagen und fährt zum vereinbarten Treffpunkt.

Jesse wartet bereits auf ihn, als er dort ankommt. Jesse begrüßt ihn: "Hi, Fireball!" Fire steigt aus: "Hallo. Was ist denn so wichtig, dass du mich unbedingt treffen musst, Jesse?" Er sieht sich um und flüstert: "Die Outrider! Sie sind wieder auf Feldzug gegen das Neue Grenzland. Sie werden in vier Wochen Yuma angreifen." Fire weicht entsetzt zurück: "Was?! Womöglich auch noch mit den neuen Renegades?" Unsicher packt Jesse einige Pläne und Fotos aus: "Das hier sind die Pläne der neuen Renegades. ...Und so sehen sie aus." Ungläubig studiert er die Pläne und legt die Stirn in Falten: "Siebzehn Megatonnen. Um Gottes Willen! Das Baby ist ja fast doppelt so schwer wie Ramrod." Er packt Jesse am Ärmel: "Komm mit, Jesse! Wir besprechen das bei mir zuhause. Das müssen die anderen einfach gesehen haben."
 

Im Vorbeigehen klopft er an Colts und Sabers Tür: "Kumpels! Einsatzbesprechung in meinem Appartement! Wenn's geht, sofort antanzen." Er stürmt mit Jesse im Schlepptau in seine Wohnung, wo Eagle seiner Tochter immer noch einen Vortrag hält. April ballt ihre Hände zu Fäusten: "Na, Gott sei Dank bist du auch wieder da, Fire." Als sie Jesse sieht, schrickt sie zurück: "Was macht er hier?!" Fireball zwingt April, sich zu setzen: "Keine Zeit für Erklärungen, oder Vorurteile, Schätzchen! Kadett Blue hat eine Nachricht von äußerster Dringlichkeit für uns, Commander." Auch Saber, der irgendwie froh darüber ist, dass er seine Eltern kurz mit Synthia allein lassen kann, rennt zur Wohnungstür herein: "Was gibt's denn so wichtiges?" Auf Colt müssen sie noch ein wenig warten, der hat keine frischen Socken gefunden und rennt barfuß rein: "Grüß euch! Was ist los?" Fire stößt Jesse: "Er hier muss euch was sagen und vor allem: zeigen!" Jesse erzählt also die ganze Geschichte noch mal, diesmal ausführlicher und legt dann die Fotos und die Pläne auf den Tisch. Staunend haben alle zugehört, der Commander ist entsetzt. April studiert die Pläne und verliert immer mehr an Gesichtsfarbe. Zögernd meint sie schließlich: "Jungs. Wir werden in vier Wochen ein Problem haben. Ein Problem mit siebzehn Megatonnen, um genau zu sein. In der kurzen Zeit können wir Ramrod nicht vollkommen neu bauen, vergrößern oder verbessern. Uns fehlt die Zeit!" Saber überlegt angestrengt: "Aber es muss doch eine Möglichkeit geben, diese Renegades noch auszuschalten, bevor sie überhaupt noch fertig gestellt sind. ...Ihr wisst schon: Vielleicht schleicht sich in der Steuerung ein Virus ein, oder so." Colt klopft ihm auf die Stirn: "Ist ja alles schön und gut, aber wie sollen wir den Virus einschleußen, du Schlauberger?" "Einer von uns muss in die Phantomzone und das erledigen. ...April, schaffst du es, einen Virus speziell für diese Schmusekätzchen anzufertigen, zu entwickeln?" April lächelt: "Klar! Gebt mir 78 Stunden und der Virus ist fertig." Fireball runzelt die Stirn: "Bleibt nur noch das Problem mit dem in die Phantomzone schaffen. Wie kommen wir da hin, ohne entdeckt zu werden?" Er wendet sich an Jesse. Dieser scheint wirklich voll und ganz auf der Seite der Star Sheriffs zu sein (und das ist er auch) und hat sich auch schon was überlegt: "Das werde ich machen, wenn ihr mir vertraut. Ich bin der einzige, der immer noch in die Phantomzone kann, ohne aufzufallen." Colt traut diesem blauhaarigen Individuum vor ihm überhaupt nicht: "Kommt nicht in Frage, Blue! Es ist schon merkwürdig genug, dass du uns diese Pläne und Fotos zukommen lässt! Obwohl ich mir sicher bin, dass das alles nur ein Trick von dir ist, um sich hier einzuschleimen, glaube ich doch, dass die Pläne echt sind. Jemand von uns wird dich als dein ,Gefangener' begleiten. ...Und vergiss gleich mal April. Die kommt freiwillig sicher nicht mit dir!" Auch Commander Eagle mischt sich dezent ein: "Kadett Blue. Seit Sie das zweite Mal in der Kadettenschule auf Alamo sind, sind Sie niemanden unangenehm aufgefallen. Ich vertraue Ihnen zwar nicht ganz, aber ich denke, Sie können uns bei dieser Mission von großem Nutzen sein." Fireball unterstützt Jesse. Er kann dieses Geschwafel schon nicht mehr hören. Immerhin hat er mit Jesse schon einige Wochen Unterricht hinter sich gebracht, ihm einige Nachhilfestunden gegeben, was das Flugtechnische betrifft und war mit ihm schon einige Male allein, ohne dass er ihm das Messer in den Rücken gerammt hat: "Könnt ihr mit dem Kleinkram bald mal aufhören? Hier geht's um die Zukunft des Neuen Grenzlandes und ihr diskutiert hier, ob ihr einem Kadetten eurer eigenen Akademie trauen könnt oder nicht!," er springt auf: "Ich werde mit Jesse in die Phantomzone gehen. ...Damit ist die Diskussion gegessen." Commander Eagle fährt Fireball ungewollt an: "Du bleibst hier! Du bist noch immer nicht richtig gesund und außerdem hast du bald eine Familie zu versorgen! Schluss, aus, Ende! Und wehe, ich höre von dir noch ein Widerwort, Shinji Hikari!" Fireball murmelt und sieht zu Boden: "Schon gut. Was fahren Sie mich denn gleich so an? Ist heute Vollmond oder was?" Saber lehnt sich zurück und murmelt vor sich hin. Plötzlich hat er die rettende Idee: "Der stärkste von uns wird mit Jesse in die Phantomzone gehen! Und das bist nun mal du, Colt. Erklärst du dich damit einverstanden?" Es wird noch ewig diskutiert und zu guter Letzt kommt man zu dem Schluss, die Ducky Routine noch mal auszugraben.

In 78 Stunden sollte der Virus fertig sein, deshalb klemmt sich April schon hinter den Computer. Saber und Colt beschließen, zu ihren Leuten zurück zugehen und sie über die Lage aufzuklären. Fireball sitzt eine ganze Weile stumm neben Jesse und Commander Eagle. In der Mitte. Von beiden Seiten wird er angestarrt, doch niemand sagt was. Bis Jesse unsicher murmelt: "Du? Du bist immer noch nicht gesund? Was soll das heißen, Fireball?" Fire seufzt und stützt nachdenklich den Kopf auf die Hände: "Dass ich immer noch Schmerzen habe. Mehr heißt das nicht, Jesse. Und bevor du noch auf die Sache mit der Familie zu sprechen kommst: April und ich bekommen ein Kind." Auch der Commander hat sich wieder beruhigt und redet nun mit Fireball: "Wie stellst du dir das vor, Fireball? Wie willst du bitte April und das Kind durchbringen?" Fire entwischt ein kurzes Lächeln: "Aber Commander! Um's Geld geht's Ihnen doch gar nicht. Und es spielt auch keine Rolle. Ich werde April nicht im Stich lassen." "Das hab ich auch nicht gesagt, Hikari. Aber was, wenn du mit deinem Sturschädel wieder in irgendwas reingerätst, wo du nicht mehr lebend rauskommst? Dann steht mein kleiner Spatz alleine mit dem Kind da." Fireball sieht den Commander an: "Es tut mir leid, dass ich meinen Sturschädel nicht einfach abschrauben kann, Commander. Aber ich werde kein unnötiges Risiko mehr eingehen. Soviel Verantwortung kann ich schon übernehmen. Und falls doch mal was passieren sollte, sind immer noch Sie und die anderen da um meinem Schatz unter die Arme zu greifen." Eagle runzelt die Stirn: "Weil wir gerade von was passieren reden. Das letzte Mal ist dir in deinem Rennwagen was passiert und heute warst du beim Qualifying. Wie ist es dir da gegangen?" Fire lässt sich zurück auf die Couch fallen: "Gut wäre ein Spott für das, was ich heute fabriziert habe! Aber ich glaube kaum, dass ich morgen an den Start gehen werde, wenn schon wieder was ist. Ich muss April schließlich mit dem Virus helfen." Insgeheim wäre Fireball sogar froh darüber, wenn er nicht mitfahren müsste. Er hat doch Angst. Schreckliche Angst. Und die hat ihm nicht zuletzt auch April ein bisschen eingeredet. Dauernd wird das Rennfahren mit dem Unfall in Verbindung gebracht und dauernd macht sich jemand an seinem Selbstbewusstsein zu schaffen. Um nicht auch noch erklären zu müssen, warum er morgen vielleicht nicht mitfährt, steht er auf und geht in die Küche. Die Erklärung für die Konversationsflucht: "Ich koch uns was schönes. ...Jesse, bleibst du auch da?" Verlegen druckst dieser herum: "Weil wir gerade von Dableiben sprechen, Fireball. ...Ich, ähm, ...ich hab noch keine Bleibe hier auf Yuma. Kann ich heute Nacht vielleicht bei euch bleiben?" April durchdringt Fireball förmlich mit ihrem Blick, der, wenn Blicke töten könnten, wie tausend Messerstiche schmerzt. Doch Fire lädt ihn zu sich ein: "Klar. Wenn du dich mit der Couch anfreunden kannst." April hämmert auf die Tastatur. Ihre Wut erfüllt den ganzen Raum. Fire legt ihr den Arm um die Schulter und flüstert ihr ins Ohr: "Sch. Diesmal bin ich ja bei dir und glaub mir, er wird dir nichts tun. ...April, ich liebe dich und werde nicht zulassen, dass dir was passiert." Sie sieht zu ihm auf: "Aber, warum-," "Weil er keine Freunde hat und ich denke, jeder sollte zumindest einen guten Freund haben. Ich weiß selbst, wie grausam es ist, immer alles alleine zu unternehmen. Und vor allem ist es schwer, sich mit seinem Kummer alleine rumzuquälen. Das weißt du genauso gut, wie ich, Schatz." "Du hast dich ziemlich geändert, Turbofreak. Ich erkenne dich fast nicht wieder. Du bist so ruhig, besonnen und deinen Hitzkopf hast du das letzte Mal vor einer Ewigkeit raushängen lassen. ...Bist du krank?" Er streicht ihr durch die Haare und lächelt verliebt. Eagle und Jesse beobachten dieses Schauspiel. Eagle verliert die letzten Zweifel daran, dass Fireball und April das Kind nicht schaukeln werden. Die beiden wirken furchtbar vertraut, als wären sie schon ewig lange zusammen. Fireball küsst Aprils Stirn und dreht sich zur Küche: "Ich werd uns jetzt aber wirklich was schönes kochen, damit mir niemand vom Fleisch fällt. ...Jesse, kommst du mit und hilfst mir ein bisschen?" Klar, die Aufforderung kann er nicht abschlagen, dafür war sie viel zu eindeutig formuliert. Also verzieht sich Jesse zu Fireball in die Küche.

Eagle und Tochter bleiben alleine zurück. Während April eifrig am Virus rumbastelt, schaut ihr Commander Eagle über die Schulter und meint nach einer ganzen Weile schließlich schweren Herzens: "Seid ihr euch schon immer so vertraut gewesen, April?" "Was meinst du, Daddy?" Er nimmt seine Tochter in den Arm: "Ob du und Fireball auch auf Ramrod so miteinander umgesprungen seid. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass dich ein Mann überhaupt mal so behandelt hat." April schmiegt sich an ihren Vater: "Bis zum Ende unserer Mission waren wir einfach nur gute Freunde, Daddy. Er war zwar mein Ansprechpartner auf Ramrod und er hat mich getröstet als sie dich gefangen genommen haben, aber wir waren beide zu dickköpfig um zugeben zu können, dass wir uns mehr mögen. Colt hat oft solche dummen Andeutungen gemacht, von wegen Fire würde mehr für mich empfinden, aber seien wir doch mal ehrlich: Würdest du Colt so was glauben?" Eagle schmunzelt: "Und selbst wenn mir Saber Rider das gesagt hätte, ich hätt ihn ausgelacht. Ich hätte mir nie gedacht, dass meine Tochter sich mal in so einen verliebt. Ich war immer der Meinung, du magst keine Sportler." April grinst: "Fire ist auch kein Sportler, der ist ein einziger Zustand! ...Aber er ist mein Zustand."



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Siri
2002-04-21T14:34:46+00:00 21.04.2002 16:34
Ich warte gespannt auf die Fortsetzung, oder kommt keiner mehr?
Von: abgemeldet
2002-03-29T15:25:43+00:00 29.03.2002 16:25
Hallöchen,
da bin ich wieder *g*!
Also ich kann nur sagen, wiedereinmal Super MEGA Klasse!!!
Zum glück war es ja noch nicht das Ende, oder?

P.S. Dein Schreibstil gefällt mir sehr!!!


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