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Teamwork -Teil 1

von

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Tut mir leid, dass es so lange gedauert hat, aber ich habe den letzten Teil der Geschichte noch mal umgeschrieben. Das hat einige Zeit in Anspruch genommen. Jetzt bin ich endlich fertig mit meiner Fanfic (fange gerade bei einer neuen an, die ein Jahr danach spielt *g*). viel Spaß!
 

Missverständnisse der anderen Art - oder: Wie man zu seinem Glück gezwungen wird
 

Bis Freitag Vormittag bleibt Fireball tatsächlich brav im Bett oder auf der Couch liegen, Commander Eagle ist sehr zufrieden mit ihm. Doch am Freitag hält ihn nichts mehr im Bett. Gelangweilt hat er sich ja schon die letzten Tage fast zu Tode und heute hat er schließlich noch was vor. Die Frage ist nur, wie wird er April los? Ein Wink des Schicksals beschert ihm Colts angetrautes Eheweib, die mal schauen wollte, wie's im Hause Eagle - Hikari ausschaut. Fire schnappt sich Robin, bevor sie in die Küche wu-selt: "Frau Willcox, hätten Sie wohl freundlicher Weise kurz für mich Zeit?" Robin blinzelt: "Ich glaub schon. Worum geht's denn, Matchbox?" "Kannst du April bis heute Abend irgendwie von der Woh-nung fern halten? Ich möchte was vorbereiten." Auf Robins Gesicht erscheint ein vielsagendes Lächeln, als ob sie genau wüsste, was Fireball vor hat. Sie schmunzelt: "Klar! Ich geh einfach mit ihr shoppen. Ich denke, das dürfte sie bis heute Abend von der Wohnung wegbleiben. Und wenn nicht: Dann muss sie eben mit mir noch einen Kaffee trinken gehen." Fireball umarmt Robin: "Du bist wirklich wie eine Mutter für mich. Danke." "Bitte, bitte," Robin schlendert zu April in die Küche, die gerade den Ge-schirrspüler ausräumt: "Hi, Fräulein Eagle!" April dreht sich gemütlich zu Robin: "Grüß dich! Was habt ihr gestern noch gemacht?" Robin setzt sich und seufzt: "Das Übliche. Colt und Josh haben rum-gealbert während ich versucht habe, was vom Fernseher zu verstehen. ...Ich frag mich manchmal, wer von beiden schlimmer ist. Aber im Endeffekt sind beide zusammen am Schlimmsten." April räumt die Tassen in den Küchenschrank: "Das wird sich schon einrenken. Irgendwann wird ihnen diese Rumalbe-rei auch zu langweilig. Glaub mir, ich weiß, wovon ich da spreche." "Hast du heute schon was vor, Ap-ril?" "Nein, bis jetzt noch nicht. Du etwa?" Robin grinst: "Ja. Ich möchte mit dir und Mandy gerne shoppen gehen. Meinst, geht das?" April schließt den leeren Geschirrspüler und packt Robin schon an der Hand. In ihr ist das Shoppingfieber ausgebrochen: "Klar geht das! Der Heißsporn wird schon einen Nachmittag alleine auskommen." Das war genau das, was Robin hören wollte. Schon sind beide auf den Weg zu Mandarin. Beim Hinausgehen winken die beiden Blondinen Fireball zu und Robin grinst: "Stell ja nichts an, sonst hast du heute Abend ein Problem, Kleiner!" Fireball macht ein Kreuz vor der Brust: "Ich stell doch nichts an! Viel Spaß und April: Kauf nicht zuviel ein!"
 

Eine Stunde nach Robin und April verlässt auch Fireball die Wohnung. Er tuckert mit seinem Red Fury durch den Stadtverkehr zur Rennstrecke, um dort wie vereinbart Hiromi zu treffen. Um viertel nach zwei trifft er vorm Fahrerlager ein und ein bekanntes Gesicht begrüßt ihn. Es ist Mario Firenza: "Der junge Wilde lässt sich doch noch mal hier blicken. Wieso warst du heute nicht beim Freien Trai-ning, Fireball?" Fireball klopft Firenza auf die Schulter: "Tja, es gibt eben Dinge, über die ich mich beim Kavallary Oberkommando einfach nicht hinwegsetzen kann. So gern ich das auch möchte." Mario rümpft die Nase: "Dein Chef?" "Nein, der Krankenstand. ...Wo ist Hiromi, hast du sie gesehen?" "Sie steht mit meiner Tochter noch an den Boxen. Es hat kleinere Reibereien zwischen ihrem Fahrer und Claudia gegeben, die sie noch vor dem Qualifying ausdiskutieren müssen." "Lass mich raten, Mario. Hiromis Fahrer ist ein Neuling und ist Claudia hinten aufgefahren, oder?" Mario nickt und Fireball ruft Claudia zu: "Hey, Claudia! Hast du wieder einen deiner berühmten Bremstests gemacht?" Die ganze Gruppe, die eifrig diskutiert hat, wer an dem Auffahrunfall schuld ist, dreht sich zu Fireball um. Auch Annie und Chris stehen bei dieser Gruppe. Annie läuft zu Fireball und springt ihm um den Hals: "Oh mein Gott! Fireball! Wo warst du heute?" Die trockene Antwort von Fireball missfällt Annie: "Im Krankenstand, Annie." "Fährst du am Sonntag dann auch nicht mit?" Auch der Rest der Gruppe stößt zu Mario, Annie und dem Star Sheriff. Fire gibt Hiromi die Hand, zwei Küsschen auf die Wangen: "Hi, Hiromi! Bist du startklar?" "Seit meiner Geburt, roter Flitzer!" Fire dreht sich um, winkt und zieht mit Hiromi ab. Verwirrte Blicke, keiner weiß, was er von diesen beiden halten soll. Annie hat doch er-zählt, dass der kleine Turbofreak mit seiner blonden Teamkollegin leiert ist. Wieso hat er sie dann nicht mitgenommen? Streit? Trennung? Und was hat Hiromi damit zu tun?
 

April, Robin und Mandarin stehen in einer Boutique, probieren alles mögliche an, und haben den größ-ten Spaß dabei. Robin kommt mit einem roten Strampler zu April: "Hey, Süße! Macht's dir was aus, wenn ich dir den kaufe?" April kreischt: "Bitte nicht, Robin. Du bist ja komplett verrückt!" Bei näherer Betrachtung des Stramplers wird April etwas traurig. Sie flüstert kaum hörbar: "Wie sag ich's bloß Daddy?" Robin drückt ihr den Strampler auf den Bauch und grinst. Sie hat April verstanden: "Damit!! Und mit einem deiner ,Ich-bin-nicht-schuld'-Blick versteht er dich schon." "Ja, mich schon, aber er wird Fireball töten." "Quatsch! Eagle wird das schon verstehen. Schließlich weiß er nicht erst seit gestern, dass du und Fire zusammen seid." Mandy involviert sich: "Falls er doch böse ist, schick Fire für einige Tage zu mir. Ich kümmer mich schon um deinen Schatz." Sie zwinkert April zweideutig zu. April schüttelt lachend den Kopf: "Um den kann ich mich grade noch kümmern, Mandy!" Alle lachen. April probiert noch einige Sachen an, mit ihren hautengen Sachen wird sie nicht mehr lange rumrennen kön-nen und Fire wird ihr seine Sachen nicht dauernd schnorren. Als sie bei Schaufenster zufällig auf die eher ruhige Straße blicken, erspäht Robin Aprils Partner mit einer schwarzhaarigen durch die Straßen schlendern. Fire und Hiromi necken sich nebenbei und lachen. Robin kombiniert haarscharf. In ihren Hirnwindungen spielt es sich ab: ,Das war also seine Überraschung!' Als die beiden auch noch in einen Juwelierladen gehen, schlägt's dreizehn!

Robin folgt Fireball und schnaubt ihn wütend an: "Was glaubst du eigentlich, was du dir leisten kannst?!" Fireball hatte ihr den Rücken zugedreht; er dreht sich erschrocken zu ihr um und stottert: "Was machst du denn hier, Robin?! ....Verdammt, wo ist denn April?" "Sei froh, dass sie grade Kleider anprobiert und dich nicht mit diesem Weibsbild sieht! Also, ich hab dich nicht so eingeschätzt. Colt hat immer gesagt, sein Hombre sei treu wie ein Hund." Fireball gewinnt wieder an Fassung: "Du verstehst das falsch, Robin. ...Hiromi hilft mir bei der Überraschung für April." "Welche Überraschung soll das denn bitteschön werden?" Er zieht, die immer noch aufgebrachte, Robin zu sich und flüstert ihr zu: "Aber halt bitte den Mund. Ich möchte... mit April einfach nur einen Abend verbringen, den sie nie vergessen soll." Robin ist neugierig geworden, ihre Wut hat sich in Luft aufgelöst und der Ratlosigkeit Platz gemacht: "Und das soll wie aussehen?" Fireball rollt die Augen. Frauen! Was will Robin das bitte so genau wissen? Er weiß ja selbst noch nicht genau, wie er das machen soll: "Das weiß ich noch nicht, Robin." Robin hört da schon im Hintergrund die Hochzeitsglocken für Fire und April läuten und sie grinst: "Du machst also Ernst! Ich flipp aus! Ich dache, du seist der Spätzünder schlechthin? So rasant?" Fire tätschelt Robin ab: "Bist du wahnsinnig? Was denkst du eigentlich von mir? Ich will - und das betone ich jetzt extra für dich - mit April einfach einen schönen Abend verbringen und ihr keinen Hei-ratsantrag machen!" "Was machst du dann hier?" "Ich möchte ihr ein Geschenk machen. Hiromi berät mich." Robins Augen beginnen zu glänzen. So glänzen sie nur, wenn sie über Geheimnisse Bescheid weiß: "Was kaufst du ihr?" Fire kramt den Ring heraus. Ein zarter Weißgoldring mit einem rötlich schimmernden Edelstein. Robin ist komplett aus dem Häuschen: "Meine Güte! Wo hast du denn den Zasta für das edle Ding her?" "Gespart. Ich komm ja auch nicht aus dem Nichts, Misses Willcox."
 

Als Synthia endlich schwerenmutes ihre Augen öffnet, weil sie dem Kaffeeduft nicht länger Stand halten kann, kann sie Saber neben ihr nicht mehr ertasten. Wo ist ihr Schatz jetzt bloß? Hat sein Kommunika-tor gebimmelt? Nein, kann nicht sein. Das hätte sie gehört. Sie rappelt sich auf, gähnt kurz und riskiert einen kurzen Blick auf die Digitaluhr. Synthia ist schockiert. Schon fast Mittag! Sie hüpft aus dem Bett und zupft ihr Nachthemd zurecht. Und das ist gar nicht so einfach, denn das knappe Nachthemd ist ziemlich verdreht. Leise schleicht sie durch die Wohnung in die Küche. Dort steht Saber. Zwar angezo-gen, doch nicht so steif wie sonst immer. Er hat nur eine Jeans und ein weißes T-Shirt an und steht barfuss vor der Arbeitsfläche. Er richtet das Frühstück an summt zur Musik. Ganz locker wippt er mit. Synthia setzt sich an den Tisch und begrüßt ihn: "Guten Morgen, Schatz! Wolltest du mich nicht auf-wecken?" Saber dreht sich um, wuschelt sich durch die Haare. Er lächelt: "Ich bin selbst erst vor zehn Minuten wach geworden. Du hast so im Schlaf zufrieden ausgesehen, da wollte ich dich nicht aufwe-cken. Ich hoffe, du willst Kaffee." Ruhig geht er zum Tisch, bis er vor Synthia steht. Er beugt sich zu Synthia hinunter und haucht ihr einen Kuss auf die Stirn. Seine Hand streift ihren Oberkörper hinab. Ein Träger rutscht von Synthias Schulter und sie antwortet auf Sabers Frage: "Im Moment geb ich mich mit Kaffee zufrieden. ...Was hast du nach dem Frühstück vor?" "Worauf willst du hinaus, Liebling?" Mit dem Zeigefinger fährt Synthia Saber den Oberkörper hinab. Leise flüstert sie in einem erotischen Ton in ihrer Stimme: "Ich möchte noch mal mit dir ins Bett gehen, Saber. Aber nicht zum Schlafen." Saber zieht die Augenbrauen hoch. Schelmisch meint er: "Oh, darauf willst du hinaus! ...Butterbrot?" Synthia drückt ihm ihre Fingerspitzen auf die Brust: "Was hat das jetzt mit Butterbrot zu tun?!" Er grinst: "Na ja. Ich dachte, je schneller wir zum Frühstücken kommen, desto schneller kommen wir auch wieder ins Bett, Synthia." "Dein Verstand ist wirklich messerscharf, Saber!," Synthia ist schon auf dem Sprung und serviert den Kaffee. Langsam deckt Saber den Tisch. Das Frühstück gestaltet sich ziemlich verspielt. Saber taucht seinen Zeigefinger immer wieder ins Honigglas und steckt ihn dann Synthia in den Mund. Da klingelt's an der Tür. Saber schreit: "Keine Zeit!" Doch zu spät! Colt steht schon in der Wohnung: "Hi, ihr zw-! Ihr Schleckermäuler! Hab ich gestört?" Saber entzieht Synthia den Finger: "Aber du störst doch nie, Colt. Dein Timing ist wie immer perfekt, Kuhhirte." Colt dreht sich weg: "Fahr mich nicht so an! Dein Schatz ist schließlich da. Robin hat gesagt, sie geht kurz zu Matchbox und April rüber und jetzt sind alle weg!" Synthia schmunzelt: "Und der arme Colt sitzt alleine wie ein Heimchen am Herd zu Hause. Wie niedlich!" Saber steht auf: "Eine Tasse Kaffee? Du kannst ja derweil bei uns bleiben. ...Wo ist denn Josh?" "Wo soll der schon sein? In der Schule. Er kommt erst um zwei heim." Saber drückt ihm eine Tasse schwarzen Kaffee in die Hand: "Setz dich, Kumpel. Wo könnten sie sein?" Colt seufzt: "Keine Ahnung. Ich würd ja behaupten, dass sie shoppen sind. Aber Fireball ist ja auch nicht da." "Ach, komm schon! Robin mag dich einfach nicht mehr. Die Ehe mit dir muss ja die reinste Hölle sein." Colt brummt: "Ich hätt jetzt alles erwartet, aber nicht so was und schon gar nicht von dir, Synthia! Magst du mich denn kein bisschen, Liebste aller Betreuerinnen?" Synthia tätschelt Colt grinsend: "Doch, doch! Aber irgendwann muss ich mich anpassen und ich dachte mir, fängst jetzt mal an." So verbringen sie zu dritt den restlichen Vormittag. Saber wirkt ein ganz klein wenig gereizt. Er wollte doch mit Synthia ins Bett und jetzt hat er Colt bei ihm in der Küche hocken! Das sind ja schöne Aussichten. Ach, da hat man schon so viele Gefühle zu vergeben und kann nicht. Colt ist ja auch nicht blöd oder blind und merkt, dass er Saber auf die Nerven geht. Keine halbe Stunde nach dem Frühstück verzieht er sich: "Ich gehe für Josh was kochen. Mrs. Willcox hält ja nix davon. Bye bye und noch ein kleiner Tipp: Sperrt in Zukunft die Tür ab, wenn ihr keinen ungebetenen Besuch wollt." Saber springt auf: "Colt!!" Colt flötet: "Tschö!"
 

Mandarin hat sich gerade in eine enge Hüfthose gezwängt: "Was sagt ihr dazu? Sexy? Zu gewagt?" April begutachtet Mandarin und neidisch meint sie: "Du kannst so was ja anziehen. Mein Hintern ist dafür viel zu groß." Mandy versucht, April aufzubauen: "Du bist schließlic auch schwanger, April. Auch Schwangere können sexy sein. Und du bist es. ...Äh, im wievielten Monat bist du überhaupt?" April legt ihre Stirn in Falten: "In der neunten Woche oder so." Robin schmunzelt: "Oder so ist gut! Du musst schließlich wissen, wann du in Karenz gehen willst. ...April, du solltest bald mal mit der Arbeit aufhö-ren. Du musst doch an dein Kind denken." "Schöne Aussichten. Was soll ich Daddy sagen? Sowas wie: ,Äh, du, ...tschuldige. Du wirst Opa und es wär nicht schlecht, wenn du mich bald mal in Mutterschafts-schutz schickst.'?" "So brutal auch wieder nicht, April!" Alle lachen.
 

Fireball reißt die Tür zu Colts Appartement auf: "Kumpel?!" "Wo?" "Kannst du mir-," Colt schneidet ihm das Wort ab: "Nein!" "Du hast wirklich keine Kerzenständer für mich?" "Für was brauchst du Kerzenständer? Willst du jemanden verführen?" Fireball drängt sich vor ein Küchenkastel: "Ich will mit April einen netten Abend verbringen. Mein Supersingle-Haushalt kann gerade mal Teelichter aufweisen. ...Hast du auch Kerzen im Haus?" Colt murmelt überfahren: "Bedien dich nur, Hombre."
 

Die Mädels sitzen nachmittags in einem Cafe und unterhalten sich. Worüber? Männer! April wird von einem jungen Mann angesprochen: "Bist du's, bella Donna?" Erschrocken dreht sich April um. Sie er-kennt den jungen Mann: "Pedro, du?" Er gibt April einen Kuss auf den Mund: "Wie geht es dir, Ap-ril?" Sie lächelt verlegen: "Könnte nicht besser gehen, Pedro." Der Pizzabäcker setzt sich: "Hast du heu-te abend schon was vor?" April rückt ein Stück zur Seite, Robin und Mandarin können sich das Lachen kaum noch verkneifen. Unsicher versucht sie, Pedro los zuwerden: "Ich hab leider heute keine Zeit. Mein Freund wartet auf mich." "Du hast was?!," Pedro ist entsetzt. April setzt noch einen drauf. Pedro soll nicht glauben, dass April ihren Freund betrügen würde: "Wir sind verlobt, Pedro." Nein! Das war zu viel! Mandarin und Robin lachen und Mandy kichert: "Aprils Verlobter ist sehr eifersüchtig, Pedro. Und sehr... wie soll ich sagen?... muskulös." Pedro dreht sich zu April: "Du hast mir nie erzählt, dass du einen Freund hast. Seit wann bist du mit ihm zusammen?" Wenn April Pedro jetzt sagt, dass sie mit Fireball schon seit über vier Monaten zusammen ist (wenn man ihre Streitereien usw. mal nicht aus-klammert), erweckt es den Eindruck, als würde es April mit der Treue nicht so halten. Am besten, wenn sie ihm etwas mittendrin erzählt: "Ich kenne meinen Scahtz etwas länger als zwei Jahre. Zusammen sind wir noch nicht so lange." Tja, der gute Italiener, der sich ernsthafte Chancen bei April ausgerechnet hat, ist fassungslos. Robin und Mandarin stört das nicht. Sie sticheln Pedro noch ein bisschen auf. Zumin-dest Robin macht ihn nieder. Theatralisch klopft sie ihm auf die Schulter: "Dumm gelaufen. Aber mit deinem italienischen Charme siehst du gegen einen japanischen Rennfahrer blass aus." "Er ist ein Japa-ner? Gehört dein Verlobter auch zu den Star Sheriffs, April?" April blinzelt: "Kann schon sein. Es ren-nen im Neuen Grenzland Millionen von braunhaarigen, braunäugigen Rennfahrern rum." Ungeschickte Aussage von April. Pedro weiß jetzt, von wem April spricht. Über die vier berühmten Star Sheriffs wird schließlich viel geredet, egal, ob es der Wahrheit entspricht oder nicht. Er stützt die Ellbogen auf den Tisch: "Wie geht es diesem Fireball? Ich habe den schrecklichen Unfall gesehen." April nickt: "Shinji geht es gut." "Er ist ja ungebremst in eine Betonmauer gerast. Hat grauenvoll ausgesehen." April zuckt zusammen. Was?! Ungebremst in eine Betonmauer?! Sie muss mit ihrem Schatz heute Abend dringend mal drüber reden. Fireball hat das Thema Unfall bisher gekonnt tod geschwiegen. Er hat auch mit nie-manden darüber gesprochen. Auch nicht mit Mandarin. Sie weiß nur, dass er ab und zu schlecht davon geträumt hat.
 

Als April abends "ihre" Wohnungstür aufschließt, tritt sie in eine stockfinstere Wohnung. Verunsichert fragt sie: "Matchbox? Bist du da?" Da hält ihr jemand die Augen zu: "Komm mit, Schätzchen. Ich hab eine Überraschung für dich." "Kannst du bitte deine Hände von meinen Augen nehmen?" "Versprichst du mir, dass due deine Augen erst wieder aufmachst, wenn ich es dir erlaube?" April hebt ihre rechte Hand: "Versprochen." Stille. April glaubt, Fireball hört ihr Herz schlagen. Wenn sie wüsste, was er vor hat. Da erlaubt er ihr, ihre Augen wieder zu öffnen. Sie blickt auf einen gedeckten Tisch, mit allerlei Blumen in einer Vase und mit Kerzenlicht. Verdattert murmelt sie: "Womit hab ich das verdient, Tur-bofreak?" Er nimmt sie in den Arm und flüstert ihr ins Ohr: "Ich wollte dir einfach einen schönen A-bend bereiten, April. Du bist was ganz Besonderes und ich wollte dir mal was Gutes tun. Du hast dich die ganze Woche so rührend um mich gekümmert. Ich bin mir sicher, dass ich dir auf den Nerv gegan-gen bin." April küsst ihn und stupst ihm an die Nase: "Du gehst mir nicht auf die Nerven, Shinji. Ich liebe dich." "Ich dich auch. ...Hast du Hunger?"

April genießt das leckere Essen und die Atmosphäre. Wenn Fire was kann, dann ist es chinesisch ko-chen. Über so einen Freund kann man sich nicht genug freuen. Vor allem, weil er erst gar keine Stäb-chen auftischt. Nach dem Essen macht April den Radio an, ganz leise und langsame Musik legt sie ein und klopft ihren Matchbox zu sich auf die Couch. Fire setzt sich zu ihr, nimmt ihre Hand und flüstert: "April. Ich hab was für dich. Es ist nur was Kleines, aber es kommt von Herzen und ich möchte, dass du eins weißt: Egal, was passieren wird, du bist immer mein Engel." Er steckt ihr den Ring an und küsst sie. Überrascht murmelt sie: "Der Ring ist umwerfend. Wow! ...Fire, du willst doch nicht...?" Fireball hält Aprils Hand: "Ähm... April. Versteh mich jetzt bitte nicht falsch. Ich möchte dich noch nicht hei-raten. Wir haben doch noch Zeit genug." April schmiegt sich an ihn: "Schon gut. Ich kann ja nicht von dir verlangen, in einer Woche zwei Meinungen zu ändern. Ich find's nur so lieb von dir. Der Ring ist so, er ist einfach umwerfend." "Ich wollte mich damit bei dir bedanken. Ich habe dir noch nie was ge-schenkt, mein Schatz. Und ich weiß, wie sehr du dich über Schmuck freust." "Du hast mir schon mal was geschenkt. ...Die Kette mit dem Anhänger. Colt und Saber wissen bis heute nicht, dass sie von dir ist." Fire schließt April in seine Arme. Wange an Wange. Diese Nähe und Wärme. Einfach gemütlich, beruhigend. Doch April kommt an dieser Idylle etwas Spanisch vor. Skeptisch flüstert sie: "Du? Ist ir-gendwas? Du bist so komisch." "Ich bin nicht komisch, Mädel." Ihre Finger gleiten um seinen Bauch-nabel. Bingo! Fire windet sich und lacht: "Lass das!" April kichert: "Du hast in den letzten Wochen ziemlich zugelegt, weiß du das? Wer ist hier schwanger?" "Du. Ich bin im Krankenstand ...gewesen." "Du fährst morgen und am Sonntag also doch." Er drückt sie: "Ich hab nie gesagt, dass ich nicht fahren werde. Er hat das denn schon wieder behauptet?" "Niemand. Ich dachte nur, du wärst endlich vernünf-tig geworden, Turbofreak." "Ich und vernünftig? Das Letzte, was ich werde ist vernünftig. ...Du musst dir aber keine Sorgen um mich machen." April schlingt ihre Arme um Fireball, presst sich an ihn: "Aber wenn du wieder einen Unfall hast. Wenn du-," Fireball legt seinen Finger auf ihre Lippen und schüttelt den Kopf: "Es wird nichts passieren. Denk einfach nicht soviel über das Rennfahren und seine Gefahren nach. Irgendwann machst du dich deswegen noch wahnsinnig." "Ich will dich einfach nicht verlieren. Das würd ich mir nie verzeihen." Fireball streicht ihr durch die Haare: "Wenn mir was passiert, was nicht der Fall sein wird, dann bist ganz bestimmt nicht du schuld dran." "Aber-," Fireball unterbricht sie wieder: "Wenn du mir noch einmal widersprichst, dann..." April lächelt: "Was denn?" "Na ja. Dann muss ich wohl mit meinem Hauptargument aufwarten. ..." April wartet auf eine Antwort, oder eben darauf, dass er weiterspricht. Doch es kommt nichts. Da packt er sie auch schon und legt sie auf die Couch. Zärtlich, aber dämonisch grinsend streichelt er sie. Kurz darauf dreht er ihr den Rücken zu und gibt sein Geheimnis preis: "Liebesentzug! Und das willst du doch nicht, oder?" April setzt sich auf und verschränkt mit einem beleidigten Gesichtsausdruck die Arme vor ihrer Brust: "Das ist Erpressung!" "Nein, nur Gerechtigkeit, Süße." Er dreht sich wieder zu ihr um und küsst sie sachte. April neckt ihn und stößt ihn weg: "Ich glaube kaum, dass du das lange aushalten wirst." Fireball streicht ihr über den Oberkörper und flüstert: "Hey, du wirst mir doch nicht wehtun wollen?" April setzt sich auf, schiebt ihn sachte von ihr und grinst: "Verbringen wir die Nacht gemeinsam? Im Bett?" "Wie schon die ganze letzte Woche, Liebling."
 

Robin tadelt gerade ihren Colt; Josh ist bereits ins Bett gegangen: "Du bist mir ein schöner Ehemann, Cowboy!" Colt widerspricht ihr mit ziemlichem Ernst in der Stimme: "Du bist mir eine tolle große Schwester und Frau. Haut die heute Vormittag einfach ab und sagt nichts. Ich hab mir Sorgen um dich gemacht." Robin knöpft sein Hemd auf und lächelt unschuldig: "Tut mir leid." Colt schlägt ihr mit der flachen Hand auf den Hintern: "Als ich gemerkt habe, dass auch Mandy, April und Matchbox nicht da sind, hab ich schon gewusst, dass ihr gemeinsam unterwegs seid. Sobald du auf April triffst, bist du nicht mehr zurechnungsfähig! Schaltet sich da dein Verstand aus, oder was ist da los?" Robin lässt sich auf den Küchentisch sinken: "Du bist nicht zurechnungsfähig, wenn du einen Blaster siehst!" Colt drängt sich zwischen ihre Beine und schiebt sein Becken fordernd an ihres: "Unzurechnungsfähig viel-leicht. Aber bestimmt hab ich meinen Verstand dann noch." "Du hast einen Verstand? Wow, den hast du aber gut versteckt!" "Scherzkeks! Gib mir lieber einen Kuss!"
 

Saber steht schon wieder in der Küche, er durchsucht alle Kästen. Er sucht nach einer Alternative zu Honig, der hängt ihm und Synthia schon zum Hals raus. Doch was muss der gute Saber feststellen? Es ist absolut nichts im Haus! Zumindest nichts Brauchbares zum Vernaschen. Synthia hat eine andere Beschäftigungstherapie für ihren gestressten Schatz, der die ganze Woche mal wirklich nichts gearbeitet hat (er hat noch nicht mal den Bericht angefangen), gefunden: Massageöl! Sie gesellt sich zu ihm in die Küche: "Du, Saber? Ich hab eine bessere Idee als kulinarisch ,kuscheln'." Saber dreht sich zu Synthia und schließt das Küchenkastel: "Jetzt bin ich aber mal gespannt. Die Idee wäre?" Synthia hält das Mas-sageöl in die Höhe: "Ich massier dich, Saber. Hast du irgendwo frische Handtücher?" "Wozu brauchst du Handtücher?" Synthia spielt die Empörte: "Na, hör mal! Ich werd dich doch nicht auf der Couch massieren! Womöglich auch noch Fettflecken darauf hinterlassen? Nichts da, Hase! Du legst dich auf den Boden." Saber nimmt Synthia das Öl weg und sprintet ins Wohnzimmer: "Du massierst mich si-cher nicht!" Sie versucht Saber noch am Ärmel zu packen, doch dieser Star Sheriff ist einfach zu schnell gewesen. Sie springt ihm ins Wohnzimmer nach und meint mit einem verärgerten Ton: "Du bist so fad! Glaubst du, ich hab dich noch nie in Unterhosen gesehen? So ein hässliches Gestell hättest du dann auch wieder nicht, Saber." Er versteckt sich hinter der Couch und grinst: "Dann hol dir dein Massageöl! Wenn du mich kriegst, darfst du alles mit mir machen." Synthia wird hellhörig. Skeptisch fragt sie nach: "Wirklich alles?" Saber neigt den Kopf: "Alles." Da springt sie ihn auch schon an und reißt ihn nieder. Polternd landen sie auf dem Boden und Synthia reißt Saber das Öl aus den Händen: "Ätsch, zu lahm gewesen! Jetzt hol endlich die Handtücher, Saber." Saber rauft sich die Haare und lacht: "So schnell hab ich dich gar nicht in Erinnerung, Schätzchen." "Du unterschätzt mich, Saber." Darauf sagt Saber nichts, er küsst seinen Schatz lieber und holt dann die Handtücher, damit sie nicht böse wird. Güte zehn Mi-nuten später liegt Saber auf dem Bauch und lässt sich von Synthia einölen.
 

Mandarin sitzt ganz alleine in ihrem Appartement. Sie sitzt in eine Ecke gekauert im Dunkeln. Sie weint und hört sich immer wieder dieses eine Lied an. Mandarin fühlt sich einsam. Alle in ihrer Umgebung turteln und sind glücklich. Sie aber ist alleine. Niemand ist da, der sich ernsthaft um sie kümmert und ihr Mut zuspricht. Gerade jetzt, wo sie sich so klein und unbedeutend, so nutzlos, fühlt. Der einzige Junge, für den sie je Gefühle, wahre Gefühle, hatte, wird Vater und wird die Mutter seines Kindes frü-her oder später heiraten. Das wäre ja nicht so schlimm, immerhin ist er jetzt ihr bester Freund. Doch die Tatsache, dass sie sich von den anderen immer noch nicht zu hundert Prozent akzeptiert vorkommt, macht sie nur noch depressiver. Abend für Abend verbringt Mandarin allein in ihrer Wohnung, weil die anderen turteln wollen. Hier auf Yuma hat sie überhaupt keine Freunde, außer eben die Acht. Sie kennt niemanden. Auf Alamo kennt sie so ziemlich alle. Mit den Kadetten versteht sie sich sehr gut. Wegge-gangen ist sie aus Prinzip sowieso nur mit den Kadetten oder mit anderen Sterncaptains aus ihrer Flotte. Die waren alle locker und großteils Single. Die Auffassung einer Beziehung war lediglich eine nacht miteinander zu verbringen und dann eben wieder als Single weiterleben. Die Zeiten sind mit den Star Sheriffs defenitiv vorbei. Irgendwann schläft sie dann ein.
 

Als April am nächsten Morgen aufwacht, ist Fire schon längst auf der Rennstrecke. Sie möchte nicht alleine frühstücken und ruft also deswegen ihren Vater an. Sie sitzen zusammen am Tisch und unterhal-ten sich. Am Telefon hat April nicht gesagt, dass Fireball schon beim Qualifying ist. Bei einer Tasse Kaffee fragt ihr Vater: "Wo ist dein Schatz? Schläft der noch?" "Ach, Daddy. Er ist schon bei der Rennstrecke, ohne sich von mir zu verabschieden oder mich aufzuwecken." Eagle streicht seiner Toch-ter über die Schulter: "Mach dir keine Sorgen, Kleines. Der boxt sich schon durch. Jesse Blue ist auf Alamo, weit weg...," Eagle erschrickt. Die Kadetten haben doch seit gestern zwei Wochen Ferien! Und dann ist Alamo wie ausgestorben. Oh, oh! Gott sei Dank hat seine Tochter den Gesichtsausdruck nicht bemerkt. Was muss die Akademie auch ausgerechnet jetzt Studierferien für die Offiziersprüfungen ha-ben? Da könnte noch haarig werden, denn er weiß, dass April vor Jesse Blue Angst hat. Und obwohl er nicht weiß, was damals genau vorgefallen ist, weiß er, dass sie zu Recht Angst hat. Immerhin hätte er Fireball bald erstochen: "Wann kommt denn dein Schazt nach Hause?" April zieht die Mundwinkel nach unten: "Keine Ahnung. Um zwei ist das Qualifying aus. Vielleicht kommt er am späten Nachmit-tag. Oder erst am Abend. ...Warum kann er nicht einfach bei mir bleiben?" "April!," Eagle versucht, seine Tochter ein wenig aufzubauen, sie macht sich wirklich Sorgen um Fireball, wenn er ins Auto steigt. "Fire passiert schon nichts! Der Wagen funktioniert. Mach dich nicht verrückt." Eagle umarmt April, als sie schluchzt: "Er geht einfach immer zuviel Risiko ein. Fireball muss doch nicht nur für mich sorgen-," Der Commander hakt nach: "Sondern?" April zuckt zurück. Oh, Mist! Schon wieder so eine ungeschickte Bemerkung von ihr: "Nichts sondern!" "Du hast aber doch vor gehabt, noch was hinzuzu-fügen. ...Spuck's aus, Spätzchen. Für wen hat er noch zu sorgen?" "Für... sein... Kind!" "Welches Kind? Von Annie oder von dir? ...Töchterchen, was geht hier schon wieder vor sich, von dem ich nichts weiß?" April steht auf, sieht zu Boden und stammelt: "Tja, ähm... Unseres... Daddy, du wirst ...Großvater." Eagle ist völlig perplex. Er glaubt das nicht. Das kann doch nicht wahr sein?! Er ist nicht im Stande, April eine Moralpredigt zu halten, oder sich für sie und Fire zu freuen.

Aprils Kommunikator scheppert und rettet sie aus ihrer Situation. Es ist Fireball: "Hi, Maus! Hast du schon gefrühstückt?" "Äh... ja? Daddy ist auch da und er hat unser kleines Geheimnis gerade erfahren." Fire entgleisen die Gesichtszüge: "Dass ...du schwanger bist? Wie hat er's aufgefasst? Ist mein Leben jetzt in Gefahr?" Dieser Satz heitert April auf. Sie lächelt: "Er ist noch nicht dazu gekommen, was zu sagen. Du hast ja glücklicherweise angerufen." "Äh... April? Ich ruf eigentlich nur bei dir an, weil ich deinen Dad sprechen muss. Kannst du ihn mir kurz holen?" April reicht ihrem Vater den Kommunika-tor und flüstert unschuldig lächelnd: "Daddy? Offizier Hikari." Eagle hat es immer noch nicht verkraf-tet: "Hikari?" Fire überlegt sich, Eagle mit ,Daddy' anzusprechen. Das lässt er aber dann doch lieber bleiben: "Morgen!" Eagle schickt April ins Bad, sie soll sich endlich anziehen gehen. Dann sieht er Fire-ball skeptisch an: "Was ist los, Junge?" "Ach, ich wollte nur mal sehen, wie's meinem Lieblingscom-mander so geht. Haben Sie schon gefrühstückt?" Eagle lenkt vom Thema ab, er fährt Fireball an: "Was hast du eigentlich jetzt vor?! Mit April und dem Kind? Ich verlange eine Antwort von dir. Und zwar jetzt!" Fire weiß schon, wie er den Commander besänftigt: "Keine Sorge. Wir werden das schon hinkriegen. Und weil wir gerade beim Thema sind: - Ich spreche Sie jetzt als meinen Vorgesetzten an. - Commander Eagle, ich möchte Sie bitten, Offizier Eagle und mir eine größere Dienstwohnung zuzutei-len. Die Gründe sind privat, aber Sie sind ja ausreichend informiert." Die Wirkung war nicht die erhoff-te, aber es geht: "Ich hoffe für dich, dass du dir im Klaren darüber bist, dass du dich privat noch zu rechtfertigen hast! Um die Wohnungen muss ich mich eh mal kümmern. Saber und Colt sollten auch umziehen. Die treten sich in den Wohnungen schon gegenseitig auf die Füße. ...Wann kommst du?" "Äh, etwas später. So um vier rum. Bye."
 

An diesem Morgen läuft eigentlich nichts so, wie es laufen sollte. Colt und Robin liegen sich wegen der Wäsche ein wenig in den Haaren, weil Colt die weißen Sportsocken zur Buntwäsche geschmissen hat. Saber wollte eigentlich mit seinem Bericht mal anfangen, wenn er den bis Montag abgeben will. Doch der Computer streikt und er muss das Betriebssystem noch mal neu aufsetzen, was ihm auch noch den letzten Nerv raubt. Und als ob es nicht genug gewesen wäre, bekommt er auch noch Besuch, mit dem er beim besten Willen nicht gerechnet hat: Seine Eltern! Die stehen kurz vor Mittag vor der Tür und we-der Saber noch Synthia haben gekocht.

Als Saber die Tür öffnet und in die Gesichter seiner Eltern, die er eigentlich über alles liebt, blickt, fällt ihm die Kinnlade bis zu den Knien runter: "Vater? Mutter? Was macht ihr denn hier? Ich dachte, ihr seid in den Highlands, zuhause." Seine Mutter umarmt ihn: "Ach, Saber. Du hast dich schon so lange nicht mehr bei uns blicken lassen. Da dachten wir, wir besuchen dich mal. Und rate, wen wir dir mitge-bracht haben," Sie macht eine Pause, in der Eduard einen Schritt zur Seite geht und den Blick auf den Gang frei gibt. Saber springt zu Boden und knuddelt das Tier: "Scotty! Hey, Kumpel! Wie geht's dir?" Nun tritt Synthia zur Tür: "Wer ist denn da, Saber?" Die Freude über seinen Hund währt nur kurz. Er steht auf und stellt seinen Eltern seine Synthia vor: "Mutter? Vater? Das ist Synthia, meine Lebensge-fährtin. Hab ich euch schon mal von ihr erzählt?" Eduard gibt ihr die Hand: "Guten Tag, Synthia. Sie sind also Sabers gut gehütetes Geheimnis," Er dreht sich zu seinem Sohn: "Deshalb hattest du keine Zeit mehr, zu uns in die Highlands zu kommen, Saber." Er lächelt. Saber wird verlegen: "Tja, das war mit ein Grund, Vater. ...Wollt ihr nicht reinkommen? Habt ihr Hunger?" Sie setzen sich ins Wohn-zimmer und Synthia bringt was zu trinken: "Mister und Misses Rider? Wollen Sie was essen?" Sabers Mutter schüttelt den Kopf: "Setzen Sie sich doch zu uns, Synthia. Wir haben auf dem Flug hierher schon genug gegessen. ...Sagen Sie, seit wann sind Sie und Saber-," Saber unterbricht seine Mutter: "Entschuldige, Mutter, dass ich dich jetzt so ungehobelt unterbreche, aber-," Eduard schneidet seinem Sohn das Wort ab: "Saber, Junge! Es muss dir nicht peinlich sein, dass du endlich eine Frau gefunden hast. Aber du hättest uns deine Frau doch mal vorstellen können." Saber wie Synthia verlieren an Ge-sichtsfarbe. Sie sehen sich entgeistert an. Glaubten Sabers Eltern etwa, sie seien schon verheiratet? Nein, das durfte einfach nicht ihr Ernst sein. Saber sieht zu Scotty hinab: "Ich glaube, ihr habt da jetzt was falsch verstanden." Eduard steht auf: "Aber Junge! Was gibt es denn hier falsch zu verstehen? Du wirst Synthia heiraten. Was willst du daraus so ein großes Geheimnis machen. Es ist doch eine schöne Nach-richt." Saber blickt seinen Vater an: "Wie kommst du darauf, Vater?" Er nimmt Synthias Hand: "Der Ring hier spricht doch Bände, Saber. Erzähl mir also nicht, du hättest nicht vor, dieses hübsche Ding zu heiraten?" Saber ist sprachlos, Synthia verlegen. Die perfekte Kombination. Saber kann seinem Vater jetzt nicht widersprechen, er sieht, wie sehr sich er und seine Mutter freuen, dass Saber heiraten wird. Saber wählt die einzige Alternative zum Widersprechen. Er nimmt Synthia in den Arm und lächelt seine Eltern an: "Also gut. Ihr habt mich ertappt. Ich möchte Synthia in zwei Monaten heiraten. Aber ich hätte euch doch angerufen, wenn es soweit ist." Synthia flüstert: "Saber?" Eduard legt den Arm um die beiden: "Ich hoffe für dich, dass du auf dem Schloss heiraten wirst, Saber. Und nicht hier auf Alamo. Da kannst du gleich in den Lowlands heiraten." Saber nickt: "Nichts anderes hatte ich vor. Ich wollte euch nur überraschen. Jetzt ist der Schuss wohl nach hinten losgegangen." Scotty schleckt Synthias Hand ab.
 

Robin fährt Colt an: "Ich weiß ja nicht, wie du dir das vorstelltst, aber man kann keine weißen Socken mit der Buntwäsche mitwaschen! Die werden ja nicht sauber, du Knallkopf!" Colt mault zurück: "Was schreist du mich denn gleich so an?! Kann doch schon mal vorkommen, dass die Kochwäsche in der Buntwäsche landet. Deswegen geht die Welt doch nicht unter! Oder vielleicht doch?" Sie packt Colt am Kragen: "Meine schon! Weil, wenn ich deine Socken da jetzt mitwasche, und sie dann rosa statt weiß sind, drehst du mir den Hals um! Colt, wie oft noch?! Keine weiße Wäsche in den bunten Korb!" Colt macht sich vor Robin noch größer: "Hältst du mich für komplett bescheuert, oder was ist los? Ich bin nicht blind und schon gar nicht taub! Also schrei mich gefälligst nicht so an!" Robin lässt Colt los und dreht sich um. Erbost stampft sie mit dem Fuß auf den Boden: "In Zukunft kannst du dir deine Wä-sche selber waschen, Colt! Ich lass mich doch von dir nicht zur Putze degradieren." Robin ist im Begriff die Türe aufzureißen und zu April in die Wohnung rüberzugehen, doch Colt stellt sich ihr in den Weg: "Maus! Schatz, das ist doch kein Grund gleich so wütend zu werden!" Er nimmt sie in den Arm und drückt sie an sich. In einem milden Ton meint er: "Du weißt doch, wie das mit Kopfgeldjägern so ist: Man muss sie sich erst richtig erziehen. Und die Sache mit der Wäsche kommt sicherlich nicht so schnell wieder vor. ...Sei nicht so böse mit mir, Robin." Robin schmeißt ihm die Socken ins Gesicht: "Ich bin nicht böse, ich bin stinksauer, Colt Willcox! Und da hilft dein Rumgesülze jetzt auch nichts. ...Lässt du mich jetzt bitte zu April gehen? Sie ist allein zu Hause." Colt legt die Stirn in Falten: "Wo ist Matchbox? Beim Semmelnholen verunglückt, oder was?" Die blonde Lehrerin deutet auf den Kalen-der, der neben der Tür an der Wand hängt: "Heute ist Samstag und wovon redet dein bester Freund schon die ganze Woche? Vom Rennfahren. Er ist auf der Rennstrecke, falls du es nicht mehr wissen solltest! ...Mensch, was hab ich da nur geheiratet?" Colt schneidet eine Grimasse und küsst Robin. Mit seinem charmantesten Lächeln meint er dann: "Du hast den Mann geheiratet, den du liebst." Robin reißt sich los, sie ist immer noch böse: "Da muss ich aber ziemlich blind gewesen sein, als ich dich ange-sehen habe und dich gleich heiraten wollte." Colt schnieft gespielt: "Robin, übertreib's nicht. Auch mei-ne Geduld kennt ein Ende und das ist bald mal erreicht!" Robin zuckt gleichgültig mit den Schultern und macht sich aus dem Staub. Colt schreit ihr hinterher: "Scheiß Weiber!"
 

Als sie bei der Appartementtür von April ankommt, kommt ihr auch schon die energische Stimme von Commander Eagle entgegen. Dieser predigt April gerade, wie unverantwortlich ihr und Fireballs Verhal-ten ist: "Was soll denn aus der Einheit Ramrod werden? Wenn du und/oder Fireball nicht mehr im Team seid? Es ist schon schwer genug, für einen einen Ersatzmann zu finden. Aber jetzt zwei zu suchen, das halt ich nicht aus! Wann hattest du denn vor, mir zu sagen, dass du schwanger bist, Kind? Morgen, übermorgen oder erst nach der Entbindung?" April setzt sich zur Wehr: "Daddy! Hör doch zu. Ich hätte es dir gesagt, ehrlich. Und einer von uns wird immer bei der Einheit Ramrod sein. Wir werden Saber und Colt nicht allein lassen. Wir sind doch ein Team. Außerdem kann Mandarin für mich ein-springen. Irgendwie kriegen wir das schon gebacken. Bis jetzt ist uns noch immer was eingefallen." Eagle tigert in der Wohnung auf und ab: "Ich hätte ja kein Problem damit, wenn du es mir gesagt hättest und wenn du und Fireball schon länger zusammen wärt. Aber unter solchen Umständen, wie ihr beide euch immer wieder zusammenrauft. Und das im wahrsten Sinne des Wortes!"

Robin beschließt, bei Mandarin vorbei zuschauen, das klingt wirklich nicht gerade nach einer Unterhal-tung, die sie jetzt braucht. Sie klopft also bei Mandarin an. Diese öffnet zaghaft: "Hm? ...Robin, was führt dich zu mir?" "Mein unmöglicher Mann. Kann ich eine Weile bei dir bleiben?" Mandarin bittet sie herein: "Klar. Willst du was trinken? Setz dich, ich hol dir was!" So sitzen also die beiden Frauen, die blonde Lehrerin und die rothaarige Pilotin zusammen auf der Couch und schütten sich gegenseitig ihr Herz aus. Robin kann Mandarin sehr gut verstehen. Es ist alles andere als leicht, bei den achten mit zuhalten. Sie spricht ihr Mut zu und redet ihr immer wieder ein, dass sie nicht ungebeten ist. Alle sind sehr froh, Mandarin als Freundin zu haben und sie solle ja nicht glauben, dass es anders sei.
 

Fire steigt aus dem neuen Wagen aus, nimmt den Helm ab und schüttelt deprimiert den Kopf. Ein nicht zu überhörendes "Verdammt!" dringt durch die Werkstatt seines Teams. Annie geht auf ihn zu: "Hey, mach dir nichts draus. Das kann jedem mal passieren. Schließlich hattest du hier einen Unfall und du wirst das morgen beim Rennen schon wieder wettmachen." Fireball zeigt auf die Anzeigentafel an der Ziellinie: "Schau dir das an, Annie. Ich bin fünfzehnter! Sogar Frischlinge sind vor mir. Ich weiß beim besten Willen nicht, wo du da was Positives rauslesen kannst." Sie klopft ihm auf die Schulter: "Hey, das wird schon. Es ist halt heute nicht so gelaufen. Morgen wirst du schon vorfahren und dir mit Claudia ein heißes Rennen liefern. Du hast keine Angst, das ist das wichtigste." Fire sieht auf die Uhr: "Hm. ...Drei nach zwei. Zur Pressekonferenz geh ich nicht, ich muss noch was erledigen. Annie?" "Ja?" Er haucht ihr ein Küsschen auf die Wange: "Bis morgen. Richte den anderen schöne Grüße aus. Ciao!" Er steigt in seinen Wagen und fährt nachhause.

Hätte er gewusst, was da auf ihn wartet, wäre er doch lieber zur Pressekonferenz gegangen. Einige Zeit lauscht er an der Wohnungstür, Commander Eagles Stimme ist einfach nicht zu überhören. Schließlich und endlich entschließt er sich doch, seiner Freundin beizustehen. Er tritt mit einem künstlichen Lä-cheln ins Wohnzimmer und begrüßt die beiden: "Hallo, Commander. Hi, April." Das ist auch das letz-te, was man von Fireball noch zu hören bekommt, in der anschließenden Konversation. Commander Eagle lässt ihn und seine Tochter nicht mehr zu Wort kommen und das raubt den beiden sichtlich alle Nerven. Fast eingeschüchtert lauschen sie der Standpauke, oder Moralpredigt. Beide verstehen nicht wirklich, warum Commander Eagle gar so aufgebracht ist, die Suppe müssen sie schließlich selbst aus-löffeln. Als er zum hundertsten Mal zu einem "Warum?" ansetzt, steht Fireball auf und legt dem Commander eine Hand auf die Schulter. Ruhig und besonnen meint er: "Das Warum kann ich Ihnen erklären, Commander: purer Zufall. Glauben Sie mir doch, April und ich kriegen das schon hin. So unerfahren wären wir dann auch wieder nicht, wie sie uns hier hinstellen." Eagles Blick schweift zu sei-ner Tochter: "Also, schön langsam hab ich das Gefühl, ihr habt das alles einstudiert. April hat mir vor nicht ganz zwei Stunden genau das selbe gesagt," er lässt sich fertig und kraftlos auf die Couch fallen: "Ich kapier einfach nicht, warum gerade ihr zwei ein Kind kriegen müsst." April umarmt ihren Vater: "Wir wissen's auch nicht, Daddy. ...Freu dich doch einfach für Fire und mich. Außerdem wirst du Großvater, was ist daran so schlecht?" Eagle schüttelt den Kopf: "Die Tatsache, dass ich Großvater werde. So alt wär ich dann auch wieder nicht." Fireball lächelt milde: "Ich wär auch noch nicht so alt. Kommen Sie schon, Commander, Sie haben ja noch Zeit sich an den Gedanken zu gewöhnen." April steht auf und umarmt Fireball, um ihrem Vater zu zeigen, dass sie beide sich nicht mehr so schnell tren-nen werden. Eagle überlegt. Was war eigentlich so schlimm daran, Großvater zu werden? Wenn die beiden schon mit einem Elan bei der Sache waren, warum kann er sich nicht einfach für sie freuen. So hat er wenigstens die Gewissheit, dass er überhaupt Großvater wird. Er steht auf und klopft Fireball auf die Schulter: "In dem Punkt muss ich dir Recht geben, Hikari. Ihr beide seid so ein niedliches Pärchen. Und das sag ich jetzt nicht nur, weil April meine Tochter ist. ...Wie wär's mit einer Tasse Tee?"
 

Im Hause Rider wird momentan eifrig diskutiert. Saber und Synthia sitzen in der Küche: "Synthia, es tut mir leid, wenn ich dich eben so überrumpelt habe, aber meine Eltern. Weißt du was, mein Liebling? Wir beide machen das noch mal unter Ausschluss der Öffentlichkeit, damit wir offiziell verlobt sind. Kann man nur hoffen, dass sie nichts zu Colt und den anderen sagen. Die werden ganz schön dumm aus der Wäsche schauen." Synthia nimmt Sabers Hand: "Hättest du auch so vor gehabt, mich zu heiraten, Saber? Oder ist das nur eine Lösung, damit deine Eltern nicht enttäuscht sind?" Saber streicht ihr übers Knie und küsst sie: "Was glaubst du, warum ich dich unbedingt in die Highlands zerren wollte? Um dir dort einen Antrag zu machen. Aber wie heißt es so schön: Wenn der Prophet nicht zum Berg kommt, kommt der Berg eben zum Propheten." Synthia und Saber versinken in einem innigen Kuss.

Eduard und Mary diskutieren auch über die Hochzeit, wie sollte es auch anders sein. Beide freuen sich so für ihren Jungen. Mary meint mit einem frohen Seufzen: "Ich hätte nie gedacht, dass Saber mal so eine hübsche Frau sein machen würde. Sie scheint sehr intelligent zu sein. Was meinst du, Eduard?" "Ja, sie sieht nicht nur gut aus, sie scheint auch wirklich was im Köpfchen zu haben. Nicht umsonst verliebt sich Saber in so eine Frau." "Sie passen so gut zusammen. Ach, Eduard... Das ist ein Beweis mehr, das wir beide langsam aber sicher alt werden." Eduard steht auf und umarmt seine Frau zärtlich: "Ach Quatsch! Alt werden wir erst dann, wenn wir mit Enkelkindern konfrontiert werden!" Beide lachen herzlich über ihre Gesichter.

Colt hockt alleine in seiner Wohnung. Er überlegt angestrengt, womit er seinen Sockenfauxpas wieder gut machen könnte. Vielleicht, indem er den ganzen Wäscheberg selbst wäscht? Gute Idee! Colt klopft sich kurz selbst auf die Schulter: "Junge, du bist der beste!" Er macht sich sofort an die Arbeit und durchsucht erst mal alle Wäschekörbe auf mögliche weiße Socken, damit kein Unglück geschieht. Also stopft er den ersten Berg Buntwäsche in die Maschine und wuselt dann in die Küche. Er will Robin auch noch was kochen, da kann er sicher nichts falsch machen. Mal überlegen, was isst Robin gerne? Italienisch? Chinesisch? Griechisch? Verdammt! Er weiß nur, dass ihr Texanisch und Mexikanisch zu scharf sind, aber was sie wirklich gerne isst, ist ihm entfallen. Steak kann er deshalb schon mal aus der Speisekarte streichen. Colt geht auf Nummer sicher und macht Pizza zum Abendessen. Auf der bleibt er sicherlich nicht hocken. Im Gedanken lächelt er. Oh, Mann! Wie sehr er seine Frau doch liebt. Das hätte er sich vor einem dreiviertel Jahr noch nicht mal träumen lassen. So tiefe Gefühle hat er noch nie für eine Frau empfunden und er will Robin nicht verlieren, das weiß er ganz sicher. Und er hofft in-ständig, dass Robin heute nur einen schlechten Tag hatte, als sie ihn wegen den weißen Socken in der Buntwäsche gar so wüst beschimpft hat. Sie ist doch sein ein und alles. Kaum zu glauben, aber wahr: Colt kann sich ein Leben ohne Robin nicht mehr vorstellen. Jeden Tag neben ihr im Bett aufzuwachen, war das Schönste für Colt, da fängt der Tag schon bezaubernd an.
 

Robin hat sich wieder beruhigt und lacht schon wieder. Sarkastisch meint sie zu Mandarin: "Ich versteh einfach nicht, wieso Männer mit dem Haushalt so auf Kriegsfuß stehen? Da ist doch nichts dabei, die weißen Socken in die Kochwäsche zu schmeißen. Oder etwa doch?" Mandarin grinst: "Das wird genau so ein Mysterium bleiben wie alles andere, was mit Männern zu tun hat. Mir zumindest. Mich hat ja keiner lieb," sie schnieft und wischt sich eine imaginäre Träne von der Wange. Robin lacht: "Sei froh! Männer machen nichts als Ärger. ...Aber mein Colt ist immer für mich da, wenn ich ihn brauche. Oh, ja, das ist schon ein tolles Gefühl zu wissen, dass man begehrt wird. Mandarin, du wirst auch noch einen finden, der dich behandelt, wie du es verdient hast. Glaub mir. Das geht oft schneller, als man denkt." Sie seufzt: "Diese Ratschläge sind mir bekannt. Hör ich nicht zum ersten Mal, Robin. Trotzdem danke. Ich wünschte nur, dass ich nicht immer so allein in meiner Wohnung hier wär. Es tut ab und zu ziem-lich weh, euch Pärchen so als fünftes Rad am Wagen nach zu schlendern. Da kommt man sich schon ziemlich dumm vor." Robin umarmt Mandarin trostspendend: "Das wird schon. Und bei uns brauchst du dir nicht dumm vorkommen. Für den Clown sorgen schon Colt und die anderen. Mandarin, wenn du noch einmal so ein Gesicht machst, verkuppel ich dich mit dem erstbesten Typen, der halbwegs was gleich schaut. Und du weißt, dass ich notfalls auch Pedro nehmen würde." Sie lächelt verstohlen und hinterhältig. Ihr ist da gerade eine Idee gekommen. Ungeniert meint sie: "Ich werd April bei Gelegenheit mal nach seiner Telefonnummer fragen. Wie findest du das, Mandy?" Mandarin springt lachend auf: "Alles! Aber bitte keine Italiener! Die sind alle so feurig und wenn du mit ihnen im Bett warst, ist die erste Frage: ,Wie war ich?'! Das willst du mir doch nicht wirklich antun, oder vielleicht doch?" Beide lassen sich lachend aufs Sofa zurückfallen und genießen den Nachmittag.
 

Der Tag der Wahrheit
 

Als - für April früh - morgens um halb acht der Wecker klingelt, murrt sie: "Matchbox? Heb endlich ab, das Gebimmel geht mir schon auf die Nerven. Wer ruft denn um so eine Uhrzeit an?" Fire stellt den Wecker ab und streicht April verträumt durch die Haare: "Das war der Wecker, Maus. Ich muss auf-stehen. Frühstückst du mit mir?" Ohne auf eine Antwort zu warten steht Fireball auf, denn er weiß, dass April an einem Sonntag nur ein Outriderangriff aus den Federn bringen wird. So setzt er sich alleine an den Frühstückstisch und denkt nach. Wie soll er nur vom fünfzehnten Startplatz nach vorne kommen? Hätte er nicht so ein mulmiges Gefühl, jedes Mal, wenn er im Wagen sitzt, würde er sich darüber keine Sorgen machen. Aber so sieht das ganze nicht gerade toll für ich aus. Gedankenverloren rührt er in sei-nem Kaffee. April ist doch aufgestanden und hat den Radio angemacht. Fireball hat das nicht bemerkt. Erst als ihm April ins Ohr summt, sieht er sie: "Hey, du bist doch aufgestanden." "Ja, ich weiß doch, dass du nicht gerne alleine frühstückst. Außerdem: Du brauchst jemanden, der deine Nerven etwas be-ruhigt. Bist du denn so nervös?" Fire sieht sie entgeistert an: "Wie kommst du denn darauf?" "Du rührst seit einer Ewigkeit deinen Kaffee um. Und mit der anderen Hand trommelst du auf die Tischplatte. Das ist doch offensichtlich, Süßer. ...Gib mir einen Kuss." Fire will ihr nur einen flüchtigen Schmatz auf die Lippen drücken, doch April steckt ihm keck die Zunge in den Mund und fährt ihm durch die Haare. Kurz wirkt er überrascht, doch dann grinst er frech: "So? Du willst mich also ärgern? Das was du kannst, kann ich schon lange, Mäuschen!" Fireball reißt sie zu sich nieder, ungestüm und ziemlich wild, wie es so seine Art ist. April entkommt ein verzücktes "Huh?!" Doch zu mehr ist sie nicht fähig. Lang-sam wird ihr Fire wirklich suspekt. Aber diese undurchschaubare Art liebt sie ja so an ihm. Sie versinken in einem innigen und feurigen Kuss. Und ehe sie sich's versehen, sitzt April schon auf dem Tisch und etwas klirrt. Die volle Kaffeetasse musste weichen und ist vom Tisch gefallen. Fire sieht kurz zu Boden und murmelt: "Scheiß drauf! Zum Aufräumen hab ich jetzt keine Lust. Eher auf ganz was anderes." Er küsst sie und fährt ihr unterm Nachthemd hoch. April kichert kurz. Sie ist an der Seite ziemlich emp-findlich und das weiß Fireball. Er fährt ihr mit den Fingerspitzen genau dort hoch. April rächt sich sofort an Matchbox und fährt ihm mit den Fingerspitzen am Genick entlang. Fire durchzuckt es: "Du kleines, freches Biest!" Unschuldig lächelt April: "Du bist doch nicht etwa kitzlig, Kleiner?" "Du weißt genau, dass ich das nicht mag, April. Das gibt's zurück, das schwör ich dir!" Keine zwei Sekunden später liegt April schon auf dem Küchentisch und wird von Fireball geliebkost. Aber nicht irgendwo. Nein, an der Seite. Mit weichen, fast nicht spürbaren Küssen bedeckt er sie und April windet sich: "Shinji, lass das! Ah, hör auf! Bitte, bitte! Ich mach alles, was du sagst, aber bitte hör auf! ...Hahaha!" Keine Chance! Fireball nützt die Gunst der Stunde voll aus und ärgert seinen Schatz mal so richtig, bis aufs Blut. April kommen schon die Tränen vor Lachen und sie spürt sich selbst schon nicht mehr richtig. Es ist einfach zu grausam. Wenn sie sich doch nur wehren könnte. Ihr Geist wäre ja willig, aber ihr Körper nicht. Sie windet sich nur und Fire genießt diesen Zustand. Es dauert einige Zeit, bis sich April eine Strategie zurecht gebastelt hat, um Fireball endlich vom Liebkosen abzubringen. Sie schlingt ihre Beine um seine Seite, behutsam, damit sie ihm nicht wehtut. Dann meint sie: "Hast du eigentlich gewusst, dass man beim Sex mehr Kalorien verbrennt als beim Sport?" Fire lässt kurz von ihr ab und sieht sie skeptisch an: "Klar, aber was soll die Frage jetzt?" Schon zu spät! April hat Fireball zu sich auf den Tisch gerissen und liebkost mit Genuss seinen Nacken.
 

Völlig zersaust kommt er zum Warm Up. Bei ihrem Spielchen haben sie die Zeit übersehen und Fire-ball hatte nur noch für eine sporadische Katzenwäsche Zeit. Grinsend empfängt ihn Annie: "Guten Morgen, Herr Hikari! Sie sehen aus, als hätten Sie letzte Nacht nicht viel geschlafen." Fireball umarmt seine Ex kurz und grinst ihr spitzbübisch entgegen: "Ich hab geschlafen wie ein Viech. Ich hab den We-cker nicht gehört. Wie sieht denn die Taktik für heute aus?" Chris gesellt sich zu ihnen und erläutert: "Tja, Fireball. Die Taktik ist ganz auf mich zugeschnitten. Ausnahmsweise mal, wenn du mitfährst. Aber falls du einen Blitzstart hinlegen solltest und dich ins Spitzenfeld unter die ersten sechs katapultie-ren solltest, werde ich dich unterstützen. Soweit das möglich ist." Fire nickt und lächelt: "Das ist nicht nötig, Chris. Ich hoffe halt doch mal schwer, dass ich deine Hilfe nicht in Anspruch nehmen muss. Trotzdem danke, Kumpel. ...Lass uns das Warm Up starten, sonst wird der Boss vielleicht noch sauer, und den will ich heute nicht motzen hören." Chris stimmt ihm zu: "Den hab ich heute morgen schon gesehen, beim Frühstücken. Woa, der hat eine Laune. Zum Früchten." Also setzen sich die beiden Pilo-ten in ihre Wagen und drehen mal eine Runde, alibihalber.
 

Robin durfte gestern Abend noch das volle Programm genießen: gewaschene Wäsche, Pizza, Massage und und und. Sie hätte sich nie gedacht, dass Colt wegen der kleinen Streiterei gleich so eine Versöh-nungsaktion startet. Wie wird das erst, wenn sie sich richtig gefetzt haben? Aber na ja. Robin ist froh, dass ihr Schatz doch so was, wie Einfühlungsvermögen und schlechtes Gewissen kennt. Als sie morgens aufwacht, und mit geschlossenen Augen nach Colt sucht, findet sie ein leeres Bett vor. Sie murrt. Wo steckt dieser Mann nur schon wieder? Sie dreht sich schwer atmend wieder zur anderen Seite um. Als sie einen kurzen Blick auf die Uhr wirft, weiß sie endlich, was los ist: Colt hat mit Josh schon Frühstück gezaubert! Neben ihrer Uhr stehen nämlich eine Tasse Kaffee, eine langstielige Rose und ein Teller auf dem ein Croissant liegt. Ein Zettel ist beigelegt: Ich liebe dich mehr als alles andere und wenn ich könn-te, ich würde dich jeden Tag so wecken! Robin setzt sich auf und riecht verträumt an der Rose. Wie hinreißend sie duftet. Wie der Frühling so zart, so jung. Leichtfüßig trippelt sie ins Wohnzimmer, wo ihr Cowboy und ihr kleiner Bruder sitzen und Hausübungen miteinander machen.

Colt erklärt Josh ein bisschen Mathe: "Wie oft noch, Josh? Punkt vor Strich, und Potenz vor Punkt. Ist doch ganz einfach. Wenn sogar ich das schnalle, dann dürftest du doch keine Probleme mit der Haus-übung haben. Außerdem ist deine Schwester Lehrerin. Da dürftest du doch überhaupt kein schwaches Fach haben." Josh kaut schniefend auf seinem Bleistift rum: "Ich bin halt in Mathe eine Null! Der Schmarren interessiert mich einfach nicht! So viele Zahlen, da bekomm ich nur vom Hinsehen Kopf-weh, Colt. Außerdem ist das hier ganz anders, als zuhause in Tranquility. Die Offizierskinder sind viel schneller als ich." Colt legt den Arm um seinen kleinen Kumpel: "Die haben die Lehrer auch schon ewig lange. Du musst dich erst umstellen. Und von wegen Offizierskinder. Du bist ein Offiziersschwager und das nicht von irgendeinem Offizier! Komm schon, Josh! Zehn hoch minus fünfzehn mal drei durch zwanzig minus vier ist doch nicht so schwer!" Robin staunt nicht schlecht, wie Colt mit dem Jungen umspringt. Sie wusste ja von Saber, April und Fireball, dass sie gut mit Kindern können, aber Colt? Der war doch immer der erste, der sich beschwert hat! Von wegen: Haltet mir die kleinen Hosenscheißer vom Leib! Das sind ja ganz neue Züge an ihrem Colt. Und die gefallen ihr sehr gut, das muss sie sich eingestehen. Wenn sie den Faden so weiterspinnt, kommt sie zu dem Schluss, dass Colt sicherlich einen hervorragenden Vater abgeben wird. Und das ohne jeden Zweifel. Nach dem dritten Anlauf hat Josh die Rechnung dann auch gelöst und freut sich wie an Ostern und Weihnachten zusammen: "Geil! Colt, du bist ja fast so was wie ein Genie! Oder wird man im Kavallary Oberkommando nur zum Offizier ernannt, wenn man in Mathe Diplom hat?" Robin muss lachen. Der Gedanke, Colt beim Windeln-wechseln zu sehen, amüsiert sie. Erschrocken springt Josh auf, Colt dreht sich mit einem breiten Grin-sen im Gesicht um: "Morgen, Liebling!" Robin setzt sich auf seinen Schoß, stellt die Tasse auf dem Tisch ab und schlingt die Arme um ihn: "Morgen ist gut gelogen, Colt. Es ist elf durch. Und was sehen meine entzündeten Augen? Du - und das betone ich jetzt absichtlich so! - Du hilfst Josh mit der Ma-thehausübung?" "Ja," Colt tut so, als würde er überlegen. Doch Josh fällt ihm um den Hals, bevor er zu einem beleidigtem "Bin ich denn so dumm?" ansetzt: "Schauen wir uns heute das Rennen? Bitte!" Robin rollt die Augen: "Josh, du weißt genau, was ich vom Rennfahren halten. Viel zu gefährlich." Colt legt einen Arm um seine Frau: "Schatz. Wir schauen doch nur zu. Fahren tun die anderen und außerdem kommen wir gratis rein. So was muss man ausnutzen, auch, wenn man kein Sportfan ist. Lass uns zu-schauen gehen. Wer weiß, vielleicht braucht Fire wieder Hilfe. Du weißt ja, dass er nicht gerade zu den Leuten zählt, die Ärger von sich fernhalten können." Robin drückt ihm einen Schmatz auf die Wange: "Der wird sich doch wohl einmal wenigstens alleine durchschlagen können. ...Colt, manchmal hab ich das Gefühl, ihr vier Star Sheriffs seid so was wie siamesische Zwillinge. Dauernd unternehmt ihr was miteinander. Könnt ihr nicht ohneeinander?" Spitzbübisch grinst Colt, als er das hört. So genau hat er noch nie darüber nachgedacht. Aber Robin hat Recht. Er unternimmt extrem viel mit den dreien, zu-mindest jetzt wieder. Auf Alamo hat sich Fire von ihnen abgekapselt. Vorher wusste Colt den Grund nicht, dachte Mandarin war es, doch nun weiß er, dass Fire seine Ruhe brauchte. Ruhe, um sich über alles ins Klare zu kommen. Ruhe, um mit dem Schmerz klar zukommen. Aber jetzt ist ja wieder alles im Butter, alle sind glücklich und zufrieden. Vor allem auch Saber scheint sehr glücklich. Seit er mit Synthia zusammen ist, wirkt er sowieso mehr wie ein Freund, nicht mehr wie der kühle Anführer von der besten Einheit des Kavallary Oberkommando. Er ist durchaus in der Lage, Gefühle zu zeigen. Colt antwortet nach einer endlos scheinenden Pause abwesend lächelnd: "Ich möchte nicht mehr ohne sie, Robin. Es ist wie mit einer Familie mit ihnen." Robin wird nachdenklich: "Es freut mich, dass sie so gute Freunde für dich sind." Er schüttelt bestimmt den Kopf: "Nicht gute Freunde, ...die besten."

Robin erfüllt, nach langem Bitten und Betteln der zwei Burschen, den Wunsch, zum Rennen zu gehen. So holen sie kurz nach Mittag April, Saber und seine "Familie" ab und fahren zur Rennstrecke. Sogar Eduard und Mary sind mitgekommen. Kurz nachdem sie angekommen sind, zerrt Saber seine Freunde mit sich. Er muss ihnen ja noch was beichten. Es dauert seine Zeit, bis Saber sich zu Fireball durchge-kämpft hat. So viele Mechaniker und andere Leute wuseln um Fire herum, die in pas de tout nicht aus-lassen. Bis sich Fire losreißt und Saber und die anderen zu einem ruhigeren Örtchen bringt: Das Fahrer-lager! Dort ist im Moment wirklich nichts los, es ist kein Mensch zu sehen und Fire fordert seine Freunde auf, sich doch zu setzen: "Haut euch nieder, wie geht's euch?" Saber drückt Fireball auf einen Sessel nieder und nimmt Synthia an der Hand: "Leute, ich muss euch was sagen. ...Synthia und ich... Wir beide werden in zwei Monaten heiraten. Wie findet ihr das?" Colt fällt vor Überraschung fast vom Stuhl, er schlägt sich aufs Hirn: "Hilfe!! Du und sie?! Ihr beide?! ...Wow! Das ist ja... puh! ...Woher ...Warum?" Die überraschten Gesichter lassen Saber etwas rot werden. Ihm ist es peinlich. Verlegen meint er: "Das ist eine lange Geschichte." April springt auf und umarmt die beiden: "Das ist ja toll! Ich freu mich für euch!" Auch Fire schüttelt Saber die Hand. Lachend flüstert er ihm ins Ohr: "Du stürzt dich also freiwillig in den Tod, genau wie Colt! Bin ich denn der einzige, der sein Leben nicht weg-schmeißt?" Saber klopft Fireball grinsend auf die Schulter: "Du setzt es lieber in einer Wilden Ehe aufs Spiel, nicht wahr?" Fire weicht verschreckt ein paar Schritte zurück, sein entsetzter Gesichtsausdruck ist nicht zu übersehen: "Du glaubst doch nicht im Ernst, dass April und ich nie heiraten werden?! Wilde Ehe, also so was! Du willst mich verarschen." Saber ist wieder kühl und sachlich: "Na ja, du bist einfach nicht der Typ, der sich ,anketten' lässt. Du bist eben eher der Kumpeltyp." Fire möchte darauf antwor-ten, Saber sagen, dass es nicht so ist, doch er schweigt. Liebevoll sieht er April an, küsst sie und verab-schiedet sich dann: "Es wird gleich gestartet, Kumpels. Wir sehen uns an der Ziellinie." April reißt ihn noch mal herum: "Pass auf dich auf, Matchbox. Fahr vorsichtig." Colt lässt sich Sabers Worte noch mal durch den Kopf gehen und entschließt sich dann, Fire ein bisschen Feuer hinterm Arsch zu machen: "Matchbox! Wenn du nicht gewinnst, heiratest du April innerhalb des nächsten Jahres! Und ich wette darum mit dir, dass du nicht gewinnst!" Fire grinst selbstsicher, wie nie zuvor: "Du wirst verlieren, Kuhhirte!" Höhnisch lacht Colt: "Klar! Vom fünfzehnten Startplatz aus! Du gewinnst nie im Leben. Alleine schon, weil du Schiss hast. ...Das hast du mir selbst erzählt." Kurz denkt Fire nach, dann grinst er den Scharfschützen an: "Colt, falls ich doch gewinne, musst du mir und April einen Wunsch erfüllen. ...Hand drauf?" Colt springt auf und reicht ihm die Hand: "Gut! Abgemacht. Fang gar nicht erst an, dir einen Wunsch zu überlegen, du holst den ersten Platz sicher nicht." "Bis später! April? Wir sehen uns bei der Siegerehrung, Mäuschen. ...Drückt mir die Daumen."

Schon ist Fire verschwunden und April wirft Colt einen strahlenden und zugleich strafenden Blick zu: "Was ist nur in dich gefahren, Kuhhirte?" Colt legt den Arm um Robin, drückt sie an sich und lächelt unschuldig: "Ich weiß doch, wie gern du den Komiker heiraten würdest und ich bin mir hundertprozen-tig sicher, dass er heute bestenfalls dritter oder so wird," nach einer kurzen Pause stärkt er ihr Selbstbe-wusstsein noch ein bisschen: "Aber ich denke, dass er dich auch so im nächsten Jahr heiraten wird, Sü-ße." April reißt gespielt eingeschnappt die Nase in die Höhe und murrt Colt an: "Du glaubst doch nicht im Ernst, dass ich den heiraten will? Colt, du unterschätzt mich!" Synthia tippt April an die Schul-ter: "Colt sieht nur, was offensichtlich ist, April Eagle. Oder soll ich dich schon mal Hikari nennen?" April senkt den Kopf und grinst: "Hikari klingt nicht gerade gut, passt nicht zu mir. Sollten wir nicht besser meinen Namen nehmen. ...Obwohl, Shinji Eagle klingt noch dämlicher!" Sie lachen und albern noch eine ganze Weile im Fahrerlager herum.
 

Fireball ist der Start hervorragend gelungen, er konnte sich vom fünfzehnten auf den siebten Platz vor katapultieren und jagt die sechs vor ihm schon einige Runden lang in mehrere Fehler. Chris konnte sich nach dem Start an die Spitze setzen und liegt vor Claudia, die ums Verrecken nicht an ihm vorbei kommt. Jedes Mal, wenn sie zum Überholen ansetzt, macht ihr Chris kurzfristig zu. Langsam aber si-cher bekommt Claudia hinter Chris einen Anfall. Sie wird ungeduldig. Während des Rennens unterhal-ten sich Sabers Eltern mit Synthia. Sie wollen ihre Schwiegertochter näher kennen lernen. Robin ver-bringt die Zeit damit, April die Augen zuzuhalten und sie aufzuheitern: "April? Willst du Colt haben? Mir gefällt dein kleiner Zukünftiger. ...Alleine schon der Knackarsch im Anzug!" April stößt ihr grin-send in die Rippen: "Vergiss es, Frau Willcox! Es ist heute sein letztes Rennen und dann bleibt er bei mir." Robin zieht die Augenbrauen hoch: "Ach ja?" Genervt rollt April die Augen: "Zweifelst du das etwa an?" "Äh... ja!" "Gut. Ich korrigiere meine Aussage: Ich hoffe, dass er's lässt."
 

Die letzte Runde. Fire hat sich bis an die zweite Stelle vorgekämpft und klebt förmlich an Claudias Hintern und jagt sie. In der Zielkurve hält Claudia dem Druck von hinten nicht mehr Stand und ver-bremst sich. Aber auch Fireball war einen Moment lang unkonzentriert und bemerkt erst zu spät, dass Claudia voll auf die Bremse gestiegen ist und knallt ihr fast hinten drauf. Für einen Moment stockt allen der Atem. Colt packt April und schließt ihr die Augen. April wimmert: "Matchbox!" Einen Augenblick später ertönt eine Stimme über Lautsprecher: "Der Sieger heißt Shinji Hikari! Der junge Star Sheriff gewinnt das erste Rennen nach seinem schweren Unfall. Er hat sich mit Claudia Firenza eine spannende letzte Runde geliefert!" April reißt sich von Colt los und rennt zu den Boxen. Ihr fällt ein riesen Stein vom Herzen. Robin, Synthia und Saber können es nicht glauben: Fireball hat das Rennen tatsächlich gewonnen! Colt schüttelt lächelnd den Kopf. Er hat ganz andere Schmerzen: "Verdammt! Ich wusste gar nicht, dass er gar solche Angst vorm Heiraten hat." Saber muss lachen: "So ein Angsthase! Da ist doch nichts dabei!" Colt dreht sich zu Saber. Er kann sich nur zu gut an seinen Tag der Hochzeit erin-nern. Wie ihm die Knie geschlottert haben: "Denkst du! Frag nicht, was ich für kalte Füße hatte. Mann, das werd ich nie vergessen." Robin staunt nicht schlecht. Doch bevor sie was sagen kann, nimmt Synthia sie an der Hand: "Lasst uns zu den anderen gehen, Jungs!"

Währenddessen hat sich April bis zu Fireball auf die Tribüne durchgekämpft und fällt ihm um den Hals. Sie sieht ihm tief in die Augen und streicht ihm durch die nassgeschwitzten Haare. Fireball stemmt sich hoch und küsst sie leidenschaftlich. Claudia stupst ihn lachend an: "Hey! Das hier ist ei-gentlich eine Siegerehrung und kein Knutschkontest, Fireball." Ohne von April abzulassen, tätschelt er Claudia ab und murmelt, während er April abbusselt: "Das ist mir im Moment egal. Siehst du nicht, dass mich mein Schatz und mein Kind dringend brauchen, Knutsch?" Claudia und Chris, der übrigens dritter geworden ist, entgleisen die Gesichtszüge. April bemerkt die Blicke von Fireballs Kollegen, die sie aufmerksam mustern. Sie reißt sich von ihm los und stemmt grinsend die Arme in die Hüften: "Gel, da staunt ihr, wie sexy eine schwangere Frau sein kann." Chris hat sich wieder von der Nachricht erholt und ist schlagfertig wie eh und je: "Das hab ich doch auch nie behauptet, April. ...Aber dass so einer wie er, ich meine, unser Weiberer, dass er sich bindet?" Fire dreht sich zu Chris: "Hast du mich gerade einen Weiberer genannt? Hast du mich da nicht mir dir verwechselt?" "Nein, du warst ja so lernfähig! ...Na ja, dann bin ich mal gespannt, was bei einem hübschen Blondschopf und so einem Windbeutel wie dir rauskommt." Mittlerweile sind auch die anderen oben angekommen und sie haben den letzten Teil des Gespräches mitgehört. Man soll's nicht glauben, aber Syntia gibt ein böses Kommentar ab: "Na, was soll da schon rauskommen? Ein hübsches Genie mit einem Bleifuß!" Sie deutet grinsend mit dem Zeigefin-ger auf Fire: "Mich wundert's, dass du noch nie Strafe wegen einer Geschwindigkeitsüberschreitung kassiert hast." Ein junger Fotograf ruft der Gesellschaft zu: "Könnten Sie sich zusammenstellen? Ich möchte ein Foto von Ihnen machen." Als sich nur Claudia, Chris und Fireball fürs Foto aufstellen, winkt er auch die anderen dazu: "Sie auch alle! Dieses Foto wird unvergesslich!" Alle stellen sich zu-sammen. Fire nimmt seine April in den Arm, genauso wie Colt Robin und Saber seine zukünftige Synthia. Claudia und Chris stellen sich hinten hin. Alle grinsen in die Kamera. Zum Teil gehässig, der andere Teil eher ziemlich fröhlich.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  mitsuki11
2006-06-20T09:18:17+00:00 20.06.2006 11:18
Hey ich finde deine FF echt klasse!

Aber es wäre sinnvoll wenn du deine FF noch mal selbst durch lesen würdest! Teilweise kommen Abschnitte in dieser FF doppelt oder sogar mehr fach vor. Und das ist nicht gerade an genehm! Auch ist die Reihenfolge nicht immer ganz richtig!

Lg
Mitsuki11


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