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Tanzende Worte

Magie der Worte
von

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Green Island

Friedlich lag der Green Island Park da, als Diana, Samantha und auch Tala durch eines der vielen rosenbewachsenen Tore auf den hellen Kiesweg in die grüne Oase eintraten.

Er war ungefähr so groß wie drei Fußballfelder und wie der Name schon sagte eine grüne Insel in dem Getümmel der großen Stadt Serantiso. Ein Drittel davon bestand aus einem großen zusammenhängenden Rasen auf dem immer wieder kleine Gruppen von Bäumen, Sträuchern, Hecken und wunderschönen Rosenranken gepflanzt worden waren. Der Rest der Fläche war ein großer See, an dessen Ufern Schilf und im Wasser dunkelrote Seerosen, wuchsen. Besonders die schneeweißen Schwäne fühlten sich an dem sauberen Wasser wohl und kamen Jahr für Jahr wieder hier her.

Vögel zwitscherten und es war angenehm ruhig als die drei an dem flachen Ufer angekommen waren und sich unter eine große knorrige Trauerweide gesetzt hatten.

Über dem klaren Wasser schwirrten hunderte von Insekten. Mücken, Wasserläufer und vor allem die bunten und schillernden Libellen, von denen es unzählige verschiedene Arten gab.
 

Seufzend lies sich Diana auf das weiche Gras fallen, während Samantha eine flauschige decke ausbreitete und sich dann neben ihre Freundin setzte. Tala hatte sich auf einen der über das Wasser hängenden Äste der Weide gelegt und beobachtete die Fische unter sich.

Diana hatte wieder ihren großen Korb aus geflochtenem Schilf mitgenommen, den sie als Picknickkorb gebrauchte. Sie war äußerst geschickt darin alles mögliche auf kleinem Raum zu verstauen und so wunderte sich Samantha nicht mehr, das die Buchhändlerin eine Dose, Thermoskanne, Schachtel und wer weiß was noch aus ihrem Korb hervorbrachte und auf die Decke legte.

Das warme Licht der Sommersonne fiel in tanzenden Flecken auf die beiden Freundinnen nieder, während sich die Krone des alten Baumes sanft mit dem frischen Wind mitbewegte und leise rauschte. Es war ungemein freilich, obwohl an diesem Samstag viele Menschen in den Park gekommen waren. Alle nutzen ihn zum Entspannen und um wieder neue Energie für die nächste Arbeitswoche zu tanken. Auch einige Studenten waren unter den Parkbesuchern, die die Ruhe zum Lernen nutzten. Manche waren sogar so mutig und gingen in dem See baden, obwohl das Wasser doch noch ziemlich kalt war. Andere hingegen begnügten sich mit den kleinen Booten, die man mieten konnte, und fuhren mit ihnen über den See.
 

"Du hast dich mal wieder selbst übertroffen Diana!", schwärmte Samantha, als sie in eines der Sandwichs biss, die ihre Freundin mitgebracht hatte.

"Dachte mir schon, das sie dir schmecken werden.", meinte auch Diana kauend.

Sie hatte nicht nur ein Talent fürs Packen, sie konnte auch super gut kochen. Kein Wunder, ihre Eltern waren beide Köche in einem der nobelsten und besten Restaurants der Welt. Da war sie um einige Kochstunden bei ihrer Mutter nicht herum gekommen.

"Warum bist du dann nicht Köchin geworden, wie es deine Eltern wollten?"

"Ach weißt du, mir machte das Kochen zwar Spaß, aber Bücher hatten mich schon von klein auf in ihren Bann gezogen.

Klar, meinen Erzeugern hatte das nicht gefallen, aber es war und ist ja mein Leben. Ich muss wissen was damit geschieht.

Und ich glaube, das sie jetzt gar nicht mehr so unzufrieden mit meiner Entscheidung sind!"

Fröhlich lächelte Diana Samantha an, bevor sie einen Schluck von ihrem selbstgebrühten Kamillentee nahm.

Samantha nickte kauend.

"Komm runter Tala, dann kriegst du auch was ab!", meinte Samantha.

Und kaum hatte die junge Frau zuende gesprochen, war die kleine Nemek auch schon von ihrem Aussichtsplatz gesprungen und zu ihr hingelaufen. Schnurrend rieb sie ihren Kopf an Samanthas nacktem Bein und setzte sich abwartend vor sie hin.

Fast grinsend gab sie Tala ein Stück von dem Schicken, der auf ihrem Sandwich zwischen der Tomate und dem Salat gelegen hatte. Fast schmatzend verschlag das Tier das Fleisch und rollte sich dann zwischen Diana und Samantha auf dem weichen Untergrund ein.

"Sag mal., wo hast du die Katze eigentlich her?

Sieht nicht gerade wie eine der 'normalen' Rassen aus ..."

Fast unmerklich zuckte Samantha zusammen.

Sie hatte gewusst, das Diana das irgendwann einmal fragen würde.

Doch sie hatte sich schon eine Erklärung zurecht gelegt.

Und während sie Tala über das kuschelige Fell strich, sagte sie:

"Ach, ich hab sie von Saria, du weißt schon, die alte Wahrsagerin die bei den Zigeunern außerhalb der Stadt in dem alten Wagen wohnt.

Sie hat mir Tala gegeben, als ich das letzte Mal bei ihr war. Sie hat gesagt, das sie sie von ihrer Urenkelin aus Ägypten hat. Aber da sie ja nicht auf das Tier aufpassen kann, hat sie sie mir gegeben."

Lauernd sah sie Diana an, würde sie ihr die Geschichte benehmen?

Aber dann nickte Diana, wobei Samantha ein riesen Stein vom Herzen fiel.

"Und für wie lange musst du auf sie aufpassen?"

"Naja, weiß nicht so genau ..."

Mist, darüber hatte sie sich noch keine Gedanken gemacht.

"Aber das muss sie dir doch gesagt haben, oder nicht?!", meinte Diana skeptisch.

Samantha begann leicht zu Schwitzen. Sie saß ganz schon in der Klemme, wenn ihr nicht gleich etwas gutes einfallen würde, womit sie Diana überzeugen konnte.

Und gerade als sie nahe einem Nervenzusammenbruch stand, bekam sie unverhofft Hilfe.
 

"Hey ihr zwei!!"

Leicht außer Atem kam Maik vor ihnen zum Stehen und stütze seine Atme in die Seite, die ihm zu schmerzen schien.

Seine gewohnt weite Kleidung hing ihm etwas ungeordnet am Körper und seine Haare warne noch ungeordneter als sonst.

Nachdem er erst einmal wieder Luft geholt hatte, richtete sich der 1,81m große Student wieder auf und sah Diana und Samantha mit einem breiten Lächeln an.

"Na, warum hattest du es denn so eilig?", fragte Diana mit einem eben so breiten Grinsen im Gesicht und fügte noch hinzu:

"Du hörst dich ja an wie ne alte Oma mit Stützstrümpfen, Krückstock und Asthma!!"

Laut prustete sie los und auch Samantha konnte sich das Lachen nicht mehr verkneifen.

"Hmpf ...", machte Maik.

Immer musste ihn die zwei aufziehen.

"Sehr witzig Diana!

Nein, ich bin keine asthmatische Oma ..."

Frech streckte er den beiden jungen Frauen die Zunge raus.

"Jetzt sag schon, warum du gerannt bist, als wäre der Tod hinter dir her ...", fragte Samantha, die sich schon wieder gefangen hatte mit ihrer gewohnt kühlen Stimme.

"Ich bin zwar nicht der Tod, aber wenn man mich reizt könnte es durchaus mal passieren, dass ich mit der Senfe bewaffnet hinter armen Studenten herjage.", meinte ein junger Mann, der nun hinter Maik getreten war mit einem leichten Lächeln auf den Lippen.

Samantha staunte nicht schlecht. Da stand doch tatsächlich Neo, der den sie vor nicht einmal zwei Tagen über den Haufen gerannt hatte.

Aber wo war denn sein Anhängsel Tanja??

Auch Neo hatte Samantha bemerkt.

Amüsiert grinste er sie an, während er sich mit der linken Hand durch seine schwarzen leicht gelockten kurzen Haare strich. Seine blauen Augen musterten erst sie und dann Diana.

"Ja, das ist Neo!", stellte Maik seinen Begleiter seinen beiden Freundinnen vor.

"Angenehm, ich heiße Diana.", meinte die Buchhändlerin lächelt und sah Neo an.

"Und dass ist ...-", doch weiter kam Maik nicht, da er von Neo unterbrochen wurde.

"Samantha, ich weiß.

Wir hatten schon einmal das Vergnügen."

Maik und Diana sahen etwas betreten aus der Wäsche.

"Ich hab ihn buchstäblich umgeworfen ...", erklärte Samantha, wobei sie keine Miene verzog.

Noch größere Fragezeichen zeichneten sich auf Dianas und Maiks Stirn ab.

"Was??", fragten beide im Chor.

"Ach, ich war mal wieder gedankenversunken auf dem Weg zur Unibibliothek und hab ihn nicht gesehen, als ich um die Ecke gebogen bin. Und dann hab ich ihn eben überrannt."

"Ach so .."

Fast erleichtert stieß Diana die Luft aus.

Dann setzten sich sie zwei Studenten zu den beiden Mädels auf die Picknickdecke und fingen an sich zu unterhalten.

Maik erzählte, das er Neo bei eine der Ägyptologievorlesungen an der Uni kennengelernt hatte. Sie hatten sich sofort gut verstanden und waren schnell ins Gespräch gekommen. Neo studierte zwar Mittelalter, interessierte sich aber auch für das Ägyptologiestudium, welches Maik belegte. So waren sie Freunde geworden.
 

"Interessante Katze, die du da hast.", meinte Neo zu Samantha, die Tala hinter den Ohren kraulte und ihr ein wohliges Schnurren entlockte.

"Ist mir auch schon aufgefallen, seit wann hast du sie denn Sam?", fragte Maik.

Nicht schon wieder , dachte Samantha.

"Ich hab sie von der alten Saria vor zwei tagen in Pflege genommen, weil die alte Witwe nicht auf sie aufpassen kann."

"Aha ...", sagten Neo und Maik fast gleichzeitig.

"Und wie heißt sie?"

"Sie heißt Tala.", kam Diana Samantha zuvor und beantwortete damit Neos Frage.

Der sah Tala eingehend an und musterte ihre langen spitze Ohren.

"Wirklich ein außergewöhnliches Tier ...", sagte er nachdenklich.

"Ja, Saria hat sie von ihrer Urenkelin bekommen."

Plötzlich wurde stoppte Talas Schnurren und sie stupste ihre Herrin leicht mit der feuchten Nase an der Hand an. Leicht irritiert sah Samantha die Nemek an, deren gelbe Augen wieder so eigenartig funkelten, ja fast glühten.

Ich muss dringend mit dir reden! , ertönte es in Samanthas Kopf.

Verwirrt sah sie sich um, begriff dann aber wessen Stimme sie da eben gehört hatte

Eingegend sah sie Tala an, die sich lautlos von ihrem Schoß erhob.

Komm schon!!

Leicht seufzend erhob isch nun auch Samantha.

"Ich komm gleich wieder ...", meinte sie noch und lies Diana, Maik und Neo einfach sitzen und lief hinter der Nemek her, die schon ein ganzes Stück vorgegangen war.

Erst als sie eine der großen Rosenhecken erreicht hatte, die gute hundert Meter von der Trauerweide entfernt stand, hielt sie an und sprang auf die Parkbank davor.

Mit einem Gesichtsausdruck der deutlich ihren Unmut ausdrückte, setzte sich Samantha neben Tala und sah diese abschätzend an.

Was wollte sie denn jetzt??



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Soulprayer
2004-05-24T11:45:46+00:00 24.05.2004 13:45
Ohayoo~~

Auch wenn die Parallelen zu SM, KKJ und CCS offensichtlich sind, finde ich die Geschichte sehr schön !
Aber diese Anspielung soll jetzt nicht negativ gemeint sein, mir gefällt das Konzept der Story !
Sie hat sich zwar noch nicht sehr weit fortentwickelt, aber ich bin schon sehr gespannt auf erste Weiterentwicklungen. :)

Es sind nun sechs Kapitel vergangen, und so werde ich nun ein wenig Feedback hinterlassen. =)

Die rote Faden ist klar erkennbar, Du baust immer wieder auf die Geschichte auf und das ist die Stärke dieser Geschichte. Die Charakterisierung von Samantha ist gut gelungen, die Nebenfiguren sind gut ausgearbeitet und lassen auf Spannung hoffen. Eine Empfehlung von mir: Binde Neo noch nicht so fest ein. Samantha ist schon recht interessiert an ihm und das plötzliche Auftauchen mit Maik ist zwar unvorhergesehen, doch die Pointe bleibt schon jetzt abzuwarten, daß beide ein Paar werden könnten.
Was Du gut ausgearbeitet hast ist Tala. Sie ist und bleibt noch ein Mysterium - auch wenn Du ein wenig Hintergrundinfos zu den Nemek gegeben hast. Ich hoffe, im nächsten Kapitel, wo eindeutig ein Dialog mit Samantha und Tala über die Offenbarung gesprochen wird, wird es irgendwie eine Wendung geben. ;-)
Nuja nicht zwingend damit alle wissen, wer Tala ist sondern von der Pointe her.
Dein Hauptplot bleibt mir zwar noch verborgen, auch wenn ich schon ein paar Vermutungen hege, aber es gibt für mich drei Möglichkeiten wie die Geschichte weitergehen kann:
1. Diana und Maik wird offenbart, wer Tala ist.
2. Neo ist auch eine Wiedergeburt aus Serena's Zeit und wird eingeweiht
3. Tala mahnt zur Vorsicht und gibt ihr eine gute Erklärung.
Wobei ich schon jetzt rate und behaupte, daß eins und zwei eintreten wird... ;-)

Ich hoffe, Du nimmst es mir nicht übel, aber ich empfehle der Geschichte noch die eine oder andere Wendung zu geben, damit beim Leser nicht der 'Wusst-ich's-doch' - Effekt auftritt und das Interesse am Lesen verloren geht. (gerade weil sich der Leser denken kann, wie es weitergeht...)

Schreib weiter !
Ich bleibe Dir treu und bin gespannt wie es weitergeht ! ^^

Greetz
Soulprayer


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