Egoist

High-Five Crossdressing

Autor: Moku

E-Mail: Mokuren@gmx.de
 

Fandom: Harry Potter

Disclaimer: Okay... *luft hol* J.K.R., Bloomsbury Books, Scholastic Books, Raincoast Books, Warner Bros., Inc. und wie sie nicht alle heißen...
 

Kommentar: Hey Leute! Sorry, dass es so spät geworden ist, aber erst kam ich nicht aus dem Knick und dann meine Beta-Leser. T-T

Na ja, falls es euch aufheitert: Ich habe zwei weitere Kapitel fertiggestellt. Glücklich?

Zu diesem Kapitel: Ich hoffe, ihr findet diese eine Stelle nicht zu verwirrend, aber ansonsten dürfte es gut geworden sein. Okay, Hermine ist gewaltig OOC (sagt Pinky - Sie kontrolliert für mich, ob ich alles richtige habe, was auch nur mit HP zu tun hat! Und wenn etwas falsch ist: IHRE SCHULD!!! *hinterhältig grinst*)
 

Gruß:

@Annü: Und nun? Lass dich überraschen.

@Heiji88: Jetzt wird das mit der femininen Seite etwas erklärt. Ach, Harry im Kleid.

@RavenCrow

@amy_k

@Aimy

@Pi-Yo: Freut mich, dass dir die Liederideen gefallen, aber ich beschränke mich nicht nur auf Lieder. Also wenn du Ideen hast, womit man unsere BoyToys noch demütigen kann - nur her!

@Tamaryn12: Mein Beta sagte: Sie wartet auf den Kuss? DANN SCHREIB IHN DOCH!

@teufelchen_netty: Ja, ich versuche die besten Spitznamen für meine Jungs zu finden. *seufzt*

@Devilsnight: Deine Mutter hat recht, wenn sie denkt du wärst gestört: Du liest schließlich diese FF. ^^

@SSJ4Pan: Ich schätze einmal, dass diese FF ein bisschen anders ist, weil es mehr einer Parodie grenzt. ^^° Na ja, aber so wie ich mich kenne wird das hier ein richtiges Projekt und dann wird es ernst... Was ich nicht hoffe. Diese soll nämlich nur zum Spaß sein.

@Fee_der_Nacht: Wäre es wirklich interessant zu wissen, was sie wetten? *frage ernst meint*

@LittleRanchan: Bei LP dachte ich irgendwie an Breaking the Habit, aber ich bin mir nicht sicher, ob und wann ich es einbringe.

@funny-akina: ruhig Pferdchen, ^^, es geht doch schon weiter.

@Hotei: Das war Sinn der Sache:

Trinität: (Wie kannst du das nicht wissen? Du lebst in HESSEN!) Vater, Sohn und heiliger Geist. Die Bibel... sagt es dir jetzt etwas?

Veronica! Okay... darüber haben wir schon gesprochen.

Der Erzähler war DRACO! Das kann ich nicht gewesen sein... -_-

Hach ja, ich glaube um das herauszufinden, müsst ihr noch ein paar Kapitel (zwei) warten...

Natürlich Klischee... *augenroll* Was hast du erwartete?

@Tai1: Ach, das ist gar nicht so schlimm, was er sagte.

@Cat: Okay, okay... was sie angestellt haben...

@Ini_chan88: Viel Spaß!
 

High-Five Crossdressing

Point of View: 1st Person, Hermine Granger
 

Ich fand die Beziehung zwischen Malfoy und Harry schon immer seltsam. Von der ersten Klasse an, wo sie sich Beleidigungen an den Kopf warfen, gefolgt vom zweiten Jahr und aufwärts, als ihre Auseinandersetzungen herber und kreativer wurden und plötzlich im sechsten Jahr... mehr oder weniger stillstanden. Jeder bemerkte die Veränderung. Jeder bemerkte, dass Harry Potter und Draco Malfoy sich *ignorierten*.

Als ich Harry daraufhin zur Rede stellte, zuckte er nur die Schultern und lächelte, was soviel bedeutete wie: Ich habe keine Ahnung, Hermine, aber wenn er mich ignoriert, werde ich es auch tun. In diesem Moment dachte ich: Jungs! bis ich bemerkte, was es bedeutete, wenn die beiden sich ignorierten und ich lächelte ihn an. Friede! Oder zumindest: Waffenstillstand! Keine Zaubertränke, die auf ungeklärte Weise ex- bzw. implodierten, kein Beinstellen, keine Belästigungen beim Frühstück, kein Nachsitzen u.s.w.

Ich war ekstatisch - oder, so begeistert wie ich werden konnte, wenn es nicht ums Lernen oder Bücher ging.

Bis ich den tatsächlichen Grund für diesen ungeklärten ,Waffenstillstand' herausfand.
 

Es begann damit, dass ich aus der Bibliothek kam und auf dem Weg zum Gryffindorturm war.

Ich umrundete eine Kurve und erblickte Harry am Fuße einer Treppe auf dem Boden sitzend. Er sah leicht orientierungslos aus und hielt eine Hand an seine Stirn. Über ihm stand Malfoy und sah auf ihn herunter.

Schlussfolgerung: Malfoy hatte Harry *mal wieder* die Treppe runter gestoßen.

Ich machte mich gerade bereit auf die beiden zuzuschreiten und Malfoy zu verhexen als genau dieser eine Hand nach Harry ausstreckte. Der nahm sie an und wurde von dem Frettchen hochgezogen.

"Sorry, Potter. War nicht mit Absicht," murmelte er und ich schnaubte. Und ob!

"Nein, war meine Schuld. Ich hätte aufpassen sollen, wo ich langgehe," antwortete Harry und ich keuchte.

Hatten die gerade eine *disziplinierte* *Konversation*?

Die beiden tauschten noch ein paar Worte aus und als Malfoy verschwunden war, kam ich auf Harry zugestürmt und drehte ihn ruckartig an der Schulter herum, damit er mich ansah.

"Rede!", war meine einzige Aufforderung.

Harry lächelte mich nur unschuldig an. "Malfoy ist immer so, wenn man ihn mal allein erwischt. Hätte er gewusst, dass du da warst, hätte er sich anders verhalten," murmelte er leise vor sich hin und fuhr sich nervös mit der Hand durchs Haar. Irgendwie glaubte ich ihm nicht.

Am selben Abend folgte ich ihm aus dem Gemeinschaftsraum und durch verschiedene Gänge, von denen ich noch nicht einmal wusste, dass es sie gab. Aber wie ich in ,Die Geschichte von Hogwarts' gelesen habe, sollen sich die Gänge nach der Konstellation des Mondes verändern. Ich verlor bald den Überblick und konnte nur hoffen, dass Harry mir nicht entwischte, denn ohne ihn würde ich bestimmt nicht zurück finden.

Ich folgte also Harry und irgendwann kamen wir an eine kleine Tür, die mit Schlangen versehen war. Die ganze Umgebung schrie förmlich ,SLYTHERIN', doch mein mutiger Freund öffnete unbekümmert mit ein paar gemurmelten Worten, die ich nicht verstand, die Tür und ging rein.

Ich wartete ein paar Minuten bis ich mich der Tür näherte, legte dann ein Ohr an sie und lauschte angestrengt.

Ich konnte Harrys Stimme hören und die eines anderen Jungen, aber nicht was sie sprachen. Plötzlich wurde die Tür aufgerissen und ich stolperte nach vorne, direkt in die Arme von... Slytherin-Wappen auf der Kleidung? Seide? Der Geruch von Haargel? DRACO MALFOY!?

"Hoppla, Granger. Nicht so stürmisch."

Dra... Draco

"Lass sie in Ruhe, Malfoy."

"War doch nur ein Scherz, Potter. Nimm doch nicht immer alles so ernst... Gryffindor."

Mal...

"Du sagst es, als wäre es eine Beleidigung!"

...foy........

"Für jeden Slytherin wäre es eine."

"ICH BIN ABER KEIN SLYTHERIN!"

"Merlin sei Dank! Was wärst du für eine Blamage."

"Malfoy!"

"DRACO MALFOY!!!"

Aus meiner Erstarrung befreit, bemerkte ich, wie Malfoy ein paar Schritte auf Harry zugekommen war und die beiden mir jetzt seltsame Blicke zuwarfen. Sofort hatte ich meinen Zauberstab in der Hand und richtete ihn auf den Todesser-in-Ausbildung, doch dieser hob lediglich eine Augenbraue - diese Augenbrauen! Ich bin mir sicher, dass er sich die zupft. Außerdem musste er diesen Bewegung stundenlang vor dem Spiegel geübt haben, ansonsten wäre der hervorgerufene Effekt nicht perfekt!

"Potter, pfeif dein Haustier zurück."

"MALFOY!", riefen Harry und ich gleichzeitig aus und der Blonde verschränkte die Arme vor der Brust.

"Ihr verbringt zuviel Zeit zusammen, hat euch das schon einmal jemand gesagt?"

Harry rollte mit den Augen und schnaubte, während mein Zauberstab weiterhin auf die Prinzessin der Dunkelheit gerichtet war.

"Harry? Was hat das zu bedeuten?", fragte ich wage, die Augen auf den Blonden Teufel fixiert - Ich benutze eindeutig zu viele Spitznamen -, der sich lediglich lässig gegen die Wand lehnte und mich mit gleichgültigen Augen musterte.

Ich musste zu diesem Zeitpunkt zugeben, dass er sich über die Jahre sehr verändert hatte. Im dritten Jahr hatte er gewimmert wie ein getretenes Frettchen, als ich meinen Zauberstab auf ihn gerichtet hatte, aber an diesem Abend blinzelte er nicht einmal.

Das Seufzen von Harry brachte mich aus meinen Gedanken und ich wandte mich ihm abwartend zu. "Hermine, vielleicht solltest du erst einmal deinen Zauberstab weglegen und dich hinsetzen, bevor du dich - oder andere (damit meinte er Malfoy) - verletzt." Ich holte einmal tief Luft, setzte mich auf den Fußboden und sah die beiden abwartend an, den Zauberstab noch immer sicher in der Hand.

"Siehst du, Malfoy und ich... nun ja... wir haben... also..."

"Spuck's aus, Potter. Ich habe nicht ewig Zeit."

"Malfoy, wenn ich das erklären soll, möchte ich es so schonend wie möglich für sie machen."

"Granger ist kein Kind mehr! Sie wird es verkraften."

"Sie ist meine Freundin und ich möchte sie nicht verletzen!"

"Verletzen? Warum *verletzen*? Potter, du bist eine Drama-Queen!"

"Was soll das heißen?"

"Schlag im Wörterbuch nach! Du weißt doch, was ein Wörterbuch ist, oder?"

"Mal-"

"GENUG!", rief ich aus und die beiden schwiegen abrupt. "Ich bin noch immer da, Harry, Malfoy." Ich sah die beiden an, versicherte mich, dass sie in nächster Zukunft nicht erneut in ein Streitgespräch verfallen würden. "Und ich mag es nicht, wenn man über mich redet als sei ich es nicht, verstanden? Also-was wolltest du sagen, Harry?"

"Malfoy und ich... wir... nun ja..."

"Wir haben eine andere Methode entdeckt unsere Abneigung zu kompensieren, die uns weniger Nachsitzen einbringt, diskreter und vor allem humoristischer ist."

Bei dem letzten Kommentar schnaubte Harry verächtlich und ich konnte mir vorstellen, dass es nur nach Slytherin-Humor witzig war. Genervt und Kopfschmerzen erwartend, massierte ich meine Schläfen. "Harry?"

"Er hat Recht... Und es kann wirklich witzig sein... Manchmal."

Ich bemerkte, wie sich die beiden ein recht teuflisches Grinsen zuwarfen, was mich übrigens schockierte, nicht wegen Malfoy, natürlich, aber wegen Harry. Er sah... gefährlich aus...

"Und was ist das für eine Methode?"

"Wir schließen Wetten ab, Granger. Jede Woche eine. Und gleichzeitig beschließen wir, was der Verlierer machen muss."

Mein Blick huschte nachdenklich von Malfoy zu Harry und zurück und ich bemerkte das leicht triumphierende Lächeln auf den Lippen des Blonden.

"War ich eine Wette?", fragte ich leise und sah auf den Boden.

Keiner sagte etwas, obwohl ich erwartet hätte, dass Malfoy sofort die Chance nutzt, mir unter die Nase zu reiben, dass ich Schuld daran war, dass Harry eine Wette verloren hatte. Dann murmelte Harry bitter: "Wir haben gewettet, wie lange du brauchst um herauszufinden, was unseren Waffenstillstand verursachte. Ich wettete auf die ersten paar Monate - bis November -, Malfoy meinte, du würdest länger brauchen, also endete meine Zeitspanne mit dem 30. November, gestern, und Malfoys begann mit dem ersten Dezember, heute."

Ich dachte, ich würde meinen Mund nicht mehr zu bekommen, hätte Malfoy nicht angefangen zu lachen. Ich anknurrte ihn, wozu mein Gebiss zumindest etwas geschlossen sein musste.

"Ich hatte schon gedacht, du hättest es herausgefunden, aber anscheinend warst du zu sehr mit der Freude beschäftigt mich nicht mehr als ständigen Dorn im Auge betrachten zu müssen, sodass es dir egal war, wie es überhaupt dazu kam." Sein hämisches Lachen wurde von den Wänden reflektiert und klang hohl in meinen Ohren. Ich fixierte ihn mit meinem hasserfülltesten Blick, bis ich mich Harry zuwandte.

"Ein paar Minuten vorher!", murmelte er. "Hättest du nicht ein paar Minuten vorher kommen können?" Ich sah auf die Uhr und bemerkte, dass es mal gerade zwanzig Minuten nach Mitternacht war. "Oh Harry! Es tut mir Leid!" Dann fiel mir die Abmachung ein, die sie getroffen haben mussten und ich sah ihn neugierig an. "Und? Was musst du machen?"

Erneut konnte ich Malfoys Lachen hören und ich sandte ihm abermals einen hasserfüllten Blick zu. "Das wirst du morgen, wie jeder andere auch, erfahren."

Oh oh, etwas Öffentliches.

Mein Blick huschte erneut zu Harry.

"Also Granger, ich würde sagen, dass es mich gefreut hat dich getroffen zu haben, aber meine Eltern brachten mir bei nicht zu lügen. Außerdem muss ich leider weiter. Bis nächste Woche, Potter, gleicher Ort, gleiche Zeit." Er setzte sich in Bewegung, hielt dann aber noch einmal und sah Harry an. "Ach ja, und Potter, ich rate dir zu etwas Grünem, das unterstreicht deine Augenfarbe. Slytherinfarben würden dir gut stehen." Und mit diesen Worten war er verschwunden und ich sah ihm lange mit offenem Mund nach. Eine ruckartige Bewegung holte mich schließlich aus meiner Starre und ich stand auf, folgte Harry, der mit schweren Schritten durch die Hallen von Hogwarts lief als wäre es ihm egal, dass er von Filch erwischt werden könnte.

"Uhm, Harry, ich habe in ,Die Geschichte von Hogwarts'-"

"Nicht jetzt, Hermine!"

"Ich wollte doch nur-"

"Hermine!"

"-sagen, dass in ,Die Geschichte-"

"NICHT. JETZT. HERMINE!"

"Harry..."

Doch er ging nur schneller und ich musste schon fast laufen um mit ihm Schritt zu halten. Einen Moment dachte ich darüber nach, ob ich ihn weiter ansprechen sollte, überlegte es mir dann aber doch anders. Somit lief ich still neben ihm her, bis wir zum Gemälde der Dicken Dame kamen und ich ihm einen schüchternen Seitenblick zuwarf, den er aber nicht registrierte. Seine Stirn war gerunzelt und er biss sich leicht auf die Unterlippe, sichere Zeichen, dass er über etwas sehr ernstes nachdachte.

"Kann es peinlicher sein als das, was Malfoy machen musste?", fragte ich leise.

"Um einiges."

"Was ist es?"

"Malfoy und ich haben abgemacht, dass wir niemandem erzählen, was die Aufgabe des Verlierers ist, es sei denn, es wird vor versammelter Schule gemacht. Zum Beispiel das Singen von Malfoy vorletzte Woche."

"Schlimmer als der Heuler, den du ihm schicken musstest? Man hört noch immer Gerüchte darüber, aber die Allgemeinheit vertritt die Ansicht, dass sich nur jemand einen Spaß erlauben wollte und deine Stimme für diesen Heuler benutzte."

"Gott sei Dank," seufzte er.

Wir trennten uns im Gemeinschaftsraum.
 

Und am nächsten Tag, als ich in der Großen Halle saß, meinen Tagespropheten las und darauf wartete, dass Ron und Harry mir Gesellschaft leisteten, kam ein verwirrter Rotschopf auf mich zu, setzte sich neben mich und sah mich an.

"Was?", fragte ich und kaute auf einem Stück Brot.

"Harry will nicht runterkommen. Er sagt, er geht gerade durch eine Krise."

In diesem Moment fiel mir die verlorene Wette ein und das lag nicht nur daran, dass Malfoy mit einem teuflischen Lächeln in Richtung Tür starrte, sondern auch daran, dass ein Mädchen mit schulterlangen, schwarzen Haaren und leuchtenden, grünen Augen die Halle betrat und jeden Blick auf sich zog.

"Scheiße!", rief ich aus, ignorierte meine ungeschickte Wortwahl für den Moment, und stand abrupt auf, während Ron mir einen verwirrten Blick zuwarf, dann aber meinem Blick folgte und seine Kinnlade den Halt verlor.

"Ist... ist das... Harry?", fragte er, stand dann auf.

Harry - ja, es war wirklich Harry - kam auf uns zu und setzte sich neben Ron, lächelte uns an als wäre alles normal. Okay, es war auch alles irgendwie normal. Malfoy war ein Ekel, die Große Halle war mit lebhaften Gesprächen gefüllt, alle starrten Harry an, Harry Potter war ein MÄDCHEN!

"Harry! War das-?"

Er unterbrach mich mit einem Blick und ich schluckte, setzte mich wieder hin.

"Schönes Kleid. Grün wie ich sehe, unterstreicht deine Augen, die man jetzt gut sehen kann, da deine Haare dir durch den neuen Schnitt nicht ins Gesicht fallen." Ich warf Lavender einen mahnenden Blick zu, doch sie zuckte einfach nur mit den Schultern.

"Ha... Harry?" Armer Ron. Es muss wirklich ein riesiger Schock für ihn gewesen sein, seinen besten Freund in Mädchenkleidung zu sehen.

"Wenn du willst, kann ich dir etwas mit dem Make-Up helfen, obwohl das ziemlich gut aussieht. Selbst gemacht?" Harry nickte schüchtern und wurde leicht rot.

"Oh Gott, Harry!" Oh nein, oh nein, oh nein. "Du siehst wahnsinnig gut aus! Würdest du mit mir ausgehen?"

"SEAMUS!"

"Ha... Harry..."

"Ja, Hermine? Du musst zugeben, dass er heiß aussieht in diesem Kleid! Ich wusste gar nicht, dass du so lange Beine hast, Harry! Und deine Hüften!"

"SEAMUS!"

"Ha... Harry..."

"Oh mein Gott! Und dieser Hintern!"

"SEAMUS FINNIGAN!"

Ich sah zweifelnd zu Harry, dessen Gesicht die Farbe einer reifen Tomate angenommen hatte und der versuchte sich unter den Tisch zu verkriechen.

"Bei Merlin, Potter!" Oh nein!

"Mister Potter!"

Zu meinem Glück wurde Malfoy von Professor McGonagall unterbrochen. Harry schluckte und richtete sich auf, sah zum Lehrertisch. "Könnten Sie mir das bitte erklären?"

"Nun ja, sehen Sie..." Er unterbrach sich und ich konnte ein kurzes Auflachen von Malfoy hören. Harry knurrte leise. "Sehen Sie Professor, ich stecke gerade in einer Identitätskrise und man hat mir geraten, ich sollte versuchen meine feminine Seite zu finden, na ja, und da dachte ich mir, ich könnte es einmal ausprobieren. Vielleicht..." Er stoppte sich selbst, bevor er noch etwas Dummes sagen konnte. Zu spät...

Nervöses Gelächter ging durch die Halle und einige Leute sahen sich zweifelnd an.

Malfoy war der erste, der das Gemurmel mit einem Lachen unterbrach. Nicht mit nervösem Gelächter, sondern mit einem gemeinen, hinterhältigen, triumphierenden, degradierenden, ambitionierten und selbstzufriedenen Lachen. Seine Untertanen stimmten mehr oder weniger ängstlich mit ein, doch das schien ihn nicht zu stören.

Ich sah ihn wütend an, doch er hob nur eine Augenbraue - diese perfekten Augenbrauen, für die Mädchen töten würden, oder diese langen Wimpern - wo kam das jetzt her? -, als würde er mich fragen, ob ich das nicht witzig fände. Wäre es jemand anderes, würde ich vielleicht lachen, aber das war einer meiner beiden besten (und einzigen) Freunde! Der übrigens jedem Mädchen die Schau stahl und sogar Ron dazu brachte mich zu ignorieren.
 

Und so verging die Woche mit einem Harry in Mädchenkleidern, der sich von Parvati und Lavender stylen ließ und Schminktipps annahm, als wäre er ein Mädchen, mit Draco Malfoy, der Kommentare machte, die Harry dazu brachten im Gemeinschaftsraum Vasen zu zerschmeißen - Parvati war der Meinung, dass er etwas zerschmeißen sollte, wenn er frustriert war. Das wäre um so einiges ,femininer'. -, mit einem Ron Weasley, der jedes mal rot wurde und seine Augen nicht abwenden konnte, wenn sein bester Freund den Raum betrat, mit einer Pansy Parkinson, die diverse Attentate auf Harry plante, da dieser ihr die Aufmerksamkeit des one-and-only Draco Malfoy klaute, mit einem Neville Longbottom, der mehr als einmal seinen Kessel umstieß, wann immer Harry ihm helfen wollte, mit einen Severus Snape, der irritierender nicht sein konnte, wann immer er Augen auf Draco Malfoy legte und ihm ein *Lächeln* zuwarf, das Dumbeldore eifersüchtig gemacht hätte, wenn er da gewesen wäre, mit einer genervten Professorin Minerva McGonagall, die in ihrem Unterricht häufiger Peitschen in Federn zurückverwandeln musste, als die erwarteten Bücher - was für ein Einblick in die Psyche meiner Klassenkameraden -, mit einem eifersüchtigen Dean Thomas, der Harry jedes Mal tötende Blicke zuwarf, wenn Seamus sich an Harry ranmachte und mit einer genervten, abgehetzten, eifersüchtigen - halt, nein, nicht eifersüchtig - leidenden, um Verzeihung bettelnden, *genervten* Hermine Granger - das bin ich - die versuchte das Chaos um sich herum zu ignorieren und nebenbei ihre Schularbeiten zu erledigen und bei Harry um Verzeihung zu betteln, obwohl er sagte, dass es nicht ihre Schuld war und ihr trotzdem diesen anklagenden Blick zuwarf!!!

Und mehr als einmal hörte ich Harry ,Das werde ich dir heimzahlen. Dafür wirst du bluten, Malfoy' sagen, wenn Seamus sich an ihn ranmachte und er antworten musste: "ICH STECKE IN EINER IDENTITÄTSKRISE! ICH BIN *NICHT* SCHWUL!!!" und Malfoy ein paar hundert Meter weiter leise kicherte.

Alles in allem war ich nicht die Einzige, die glücklich war, als die Woche um war und Harry am nächsten Montag in seinen ganz normalen Roben rumlief.

Harry war wieder ein Junge.

Malfoy war weiterhin ein Ekel.

Ron bemerkte endlich mal wieder jemand anderen als Harry.

Pansy stabilisierte ihr Selbstwertgefühl und stellte die Attentate auf Harry ein.

Neville stieß nicht mehr ganz so viele Kessel um - aber immer noch eindeutig zu viele. Ich sollte einmal mit diesem Jungen reden.

Snape hörte auf Malfoy dieses irritierende Lächeln zu schenken.

McGonagall durfte an Stelle von Peitschen nun gebrochene Herzen anstatt der geforderten Bücher zurückverwandeln.

Und Dean Thomas fing an Attentate auf Harry zu planen, da Seamus sich noch weiterhin an Harry ranmachte.

Und mehr als einmal hörte ich Harry ,Das werde ich dir heimzahlen. Dafür wirst du bluten, Malfoy' sagen, wenn Seamus sich an ihn ranmachte und er antworten musste: "ES WAR EINE IDENTITÄTSKRISE! ICH BIN *NICHT* SCHWUL!!!" und Malfoy ein paar hundert Meter weiter leise kicherte.
 

Und jetzt, eine Woche nach dem Duett der beiden Rivalen bei dem Lied ,The one that I want' kommt Harry in die Große Halle ... gehumpelt? Nein, das ist der falsche Ausdruck. Er geht als würde sein Hintern... Nein, da will ich gar nicht hingehen mit meinen Gedanken...

Ich hebe fragend eine Augenbraue, kommentiere aber das unordentliche Auftreten meines berühmten Freundes nicht. Dieser lässt sich einfach knurrend auf seinen Sitz fallen und kaum, dass er sitzt, winselt er leise und rutscht mit seinem Hintern hin und her.

Ich sage noch immer nichts, beobachte ihn nur mit meinen kalkulierenden Augen.

Mich würde brennend interessieren, was Harry machen musste, da er eindeutig die letzte Wette wieder verloren haben musste, um heute in diesem Zustand zu sein. Er kann nicht still sitzen und rutscht auf dem Stuhl hin und her, winselt leise.

Oder... vielleicht will ich es doch nicht wissen... Ich könnte Dinge erfahren, die ich mir nicht vorstellen will. Nie.

Aus Mitleid nehme ich meinen Zauberstab und positioniere ein Kissen auf seinen Stuhl. Er wirft mir ein dankbares Lächeln zu und ich nicke einmal.

"Hey, Potter." Meine Augen schließen sich. Wahrscheinlich bekam ich jetzt die Bestätigung für das, was passiert ist. "War eine heiße Nacht gestern, oder?"
 

Mehrer Schüler sprangen überrascht auf, als Hermine Granger plötzlich und ohne ersichtlichen Grund von ihrem Platz fiel und auf dem Boden liegen blieb ohne sich zu bewegen.

Im Hintergrund konnte man ein Mädchen fröhlich Lachen und pfeifen hören, als sie einen Blick zwischen den beiden sich anstarrenden Jungs warf.
 

~The End
 

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