Alte Freunde und neue Rätsel
Kapitel 7 - Alte Freunde und neue Rätsel -
Oh man, das letzte Chapter war wohl n bissle kurz, sorry ^^"
Dafür wird dieses hoffentlich länger. Beten wir einfach alle dafür, okay?! ^^
MfG
Manya
----------------------------------------------------
Die Gänge, durch die Malfoy ihn führte waren in warmes Sonnenlicht getaucht. Überall an den Wänden hingen Bilder von lachenden Hexen und badenden Zauberern, von galoppierenden Einhörnern und singenden Elfen. Aber hauptsächlich zeigten die Bilder Drachen. Grüne Drachen beim Fliegen, rote beim Feuerspeien und gelbe, die in der Sonne lagen und dösten. Ein Bild jedoch tat es Harry besonders an. Ein silberner Drache lag in Mitten einer blühenden Blumenwiese und schlief. Um ihn herum schwebten Feen und eine kleine Wassernymphe spielte am nahegelegenen See auf einer Flöte. In dem Moment, in dem Harry stehen blieb, um das Bild genauer zu betrachten, schlug der Drache die Augen auf. Blaue, fast silberne Augen sahen ihm entgegen, Augen, die älter waren als die Zeit und mehr gesehen hatten, als der menschliche Verstand je begreifen würde. Lange konnte er den Blick nicht von ihnen nehmen, war fasziniert von der Weisheit, die ihm daraus entgegenstrahlte. Dann jedoch spürte er eine Hand, die auf seiner Schulter lag. Überrascht drehte er sich um und stand nun einem anderen, ebenfalls hellblauen Augenpaar gegenüber.
Sanft drängte ihn der Malfoy zum Weitergehen, ließ dabei die ganze Zeit seine Hand auf der Schulter des anderen ruhen. Nachdem sie einige Schritte gegangen waren, standen sie schließlich vor einer großen Eichentür. Ruhig zog Draco seine Hand weg, öffnete statt dessen nach einem leichten Klopfen die Türe. Sanft packte er Harry am Arm, schob ihn in den großen Raum .
Harry staunte nicht schlecht, als er das ganz in hellblau gestrichene Zimmer betrat. Riesige Bücherschränke mit unzähligen Büchern säumten die Wände. Hermine würde bestimmt sonst etwas dafür geben, um jetzt mit ihm zu tauschen. Harry fragte sich ernsthaft, ob die Bewohner dieses Anwesens wirklich sämtliche Bücher gelesen hatten. Es kam ihm fast unmöglich vor. Er zwang sich dazu den Blick von den meterhohen Bücherwänden abzuwenden und bemerkte nun endlich das große, schwarze Sofa und die zwei Sessel, die vor einem offenen Kamin standen. Obwohl es noch hell war, prasselte das Kaminfeuer bereits munter vor sich hin und wärmte die beiden Gestalten, die in dem großen Sofa saßen und sich unterhielten.
Durch ein Räuspern Dracos wurden die beiden auf sie aufmerksam und sofort erhob sich der eine von beiden und eilte auf sie zu. "Harry!", die Stimme Charly Weasleys drückte vollkommene Freude aus, "endlich wieder wach? Junge, hast du uns einen Schrecken eingejagt!" Erleichtert fuhr er sich durch die roten Haare und übersah den leichten Rotschimmer, der sich auf dem Gesicht des Schwarzhaarigen gebildet hatte. "Kommt ihr Beiden, setzt euch zu uns!", meinte er lachend und deutete auf die beiden Sessel, die einladend im Raum standen. Draco steuerte schon bereitwillig darauf zu, während Harry einfach nur dankend nickte. Dann begab auch er sich zu den Sessel, ließ sich auf dem Kamin näheren sinken, den ihm Draco freundlicher Weise zur Verfügung gestellt hatte. Obwohl es noch nicht Winter war und die Abende recht lau, freute sich der Junge doch über die Wärmequelle. Fragend blickte er nun wieder zu Charly, der es sich inzwischen wieder auf dem Sofa bequem gemacht hatte. Neben ihm bemerkte Harry nun jene Person, die ihm schon bei seiner Ankunft willkommen geheißen hatte, die frau, die Draco so unglaublich ähnlich sah. Nachdenklich linste Harry zu Draco, sah dann wieder zu der Frau hinüber. die Ähnlichkeit war wahrlich nicht zu übersehen. Das selbe, feingeschnittene Gesicht, die selben, blonden, langen Haare, die bei der Frau jedoch in Locken über ihre Schultern flossen und die selben eisblauen Augen.
Belustigt registrierte der Weasley die Reaktion Harrys. Grinsend lehnte er sich zurück und sah die Frau neben sich fragend an. Sollte er beginnen oder wollte sie sich lieber erklären. Doch die Blonde machte keine Anstalten zu beginnen, so dass der Rothaarige schließlich das Wort erhob. "Dir scheint die Ähnlichkeit der Beiden ja aufgefallen zu sein," stellte er fest und ein leises Lächeln legte sich auf sein Gesicht. Der junge Harry Potter nickte nur, konnte seinen Blick nicht von der Frau wenden. Charly kannte diese Reaktion nur zu gut, sie war dem Veela-Blut zuzuschreiben, das die Frau besaß. "Nunja, die Sache ist die," begann der Weasley von Neuem, wurde aber von Draco unterbrochen. "Das ist meine Schwester," erklärte er seelenruhig und mißachtete den wütenden Blick, dem der Weasley ihm für die Unterbrechung zuwarf. "Deine Schwester?", auf dem Gesicht des Schwarzhaarigen zeichnete sich ein riesiges Fragezeichen ab. "Aber ich dachte, du wärst Einzelkind!", Harry kam die ganze Sache etwas suspekt vor. Allerdings, was war an diesem Tag nicht suspekt?! Er hatte Draco geküsst, entdeckt, dass ihn Halb Hogwarts für homosexuell hielt, er es auch war und nun hatte Draco auch noch eine Schwester. Harry hätte sich keinen Moment lang gewundert, wenn plötzlich Albus Dumbledore in einem rosa TüTü hineingekommen wäre, um den Tee zu servieren. Dumbledore im rosa Tütü! Harry schüttelte sich angeekelt, also das musste wirklich nicht sein!
"Das dachte ich auch!", stellte Draco klar und schüttelte sachte den Kopf, "aber ich hab mich wohl geirrt!" Harry sah ihn einen Moment lang perplex an. Wieso hatte er nicht gewusst, dass er eine Schwester hatte? Draco bemerkte seinen verwirrten Blick und begann so langsam zu erklären. "Meine Eltern haben nie erwähnt, dass ich noch eine ältere Schwester habe und ich habe es nie als sinnvoll erachtet zu fragen. Schließlich dachte ich nicht, dass meine Eltern mir etwas so wichtiges, wie eine Schwester vorenthielten!" Doch leider schien dem so gewesen zu sein, dachte Harry mitleidig, denn er sah den leichten Hauch von Schmerz, der auf dem Gesicht des Jungen lag. "Doch ich habe mich getäuscht!", kopfschüttelnd fuhr Draco fort, "Ich habe eine ältere Schwester, ich hätte es nie für möglich gehalten, aber die Ähnlichkeit ist ja wohl kaum abzustreiten!" Da konnte ihm Harry nur zustimmen. Er hatte ja schon zuvor die unglaubliche Ähnlichkeit bemerkt. Nun meldete sich auch die Hexe zu Wort. Geschäftig strich sie sich eine weißblonde Strähne aus dem gesicht, sah Harry dann gelassen an. "Mein Name ist Lilianna Malfoy," erklärte sie langsam, "und ich bin die Eigentümerin dieses Hauses. Es ist kein Wunder, dass Dray nichts von mir wusste, denn eigentlich sollte ich tot sein!"
Harry schluckte. Erschrocken sah er die blonde Hexe an, die diese Worte ruhig, aber ernst von sich gegeben hatte. Auch die Gesichter der anderen Beiden waren ernst und betrübt, ein Schatten lag über dem Charlys, als er mit dem Reden fortfuhr. "Voldemordt versuchte sie zu töten, als sie gerademal vier Jahre alt war. Er hatte in einer Prophezeihung vernommen, dass sie ihm später einmal gefährlich werden könnte." Sein Blick traf den von Lilianna und beide sahen sich einen kurzen Moment lang schweigend an, bevor er fortfuhr. "Es war nicht sicher, aber der dunkle Lord wollte kein Risiko eingehen, deshalb befahl er Malfoy, seine Tochter zu ihm zu bringen, damit er sie töten könnte!" Harry erstarrte. Das hatte Mr.Malfoy wirklich zugelassen: Er hätte diesem Mann viel zugetraut, aber seine eigene Tochter zu opfern! "Meine Mutter war gegen diesen Befehl. Sie weigerte sich ihn zu befolgen, doch mein vater hatte weniger Skrupell", die junge Malfoy seufzte tief, "in einer Nacht-und-Nebel Aktion brachte er mich zum dunklen Lord. Als wir Malfoy Manor verließen hörte ich die Schreie meiner Mutter, als sie bemerkte, dass wir fort waren. Damals war sie gerade im achten Monat mit draco und das Baby hätte jeden Tag kommen können, trotzdem tat mein vater ihr das an." Sie schüttelte angewidert den Kopf. "Er kannte keinerlei Skrupell und brachte mich zur dunklen Festung. Dort schließlich übergab er mich dem dunklen Lord, der einen Eremalius-Fluch über mich verhängte." "Ein Ere-was?", fragte Harry verwirrt und sah Charly neugierig an. "Der Eremalius-Fluch ist einer der bevorzugten Vernichtungszauber des Dunklen. Er lässt sein Opfer im Nichts verschwinden," erklärte er und sah wieder zu der Hexe hinüber, "und fast hätte es geklappt!" Lilianna Malfoy nickte zustimmend, "wäre Dumbledore nicht im letzten Moment aufgetaucht und hätte mich gerettet, so gäbe es mich nicht mehr. Merlin sei dank war er dabei so schnell, dass der dunkle Lord keinen Verdacht schöpfte und den Fluch für gelungen hielt." Sie seufzte leise, "seit diesem Tag vor siebzehn Jahren leben ich auf diesem Gut. Dumbledore brachte mich gleich nach der Rettung hierher und ich habe dieses Gelände seitdem kaum verlassen. Es war einfach zu gefährlich. Auch wenn du du-weißt-schon-wer damals gebannt hast, die Gefahr seiner Wiederauferstehung lag in der Luft. Hätte mich einer der Todesser erkannt, so wäre ich spätestens jetzt nicht mehr am Leben." Schwach lächelnd sah sie zu Harry hinüber, dessen Gesicht mittlerweile eine leichentuchähnliche Farbe angenommen hatte. Er konnte sehr wohl nachvollziehen, wie es der Hexe in den vergangenen Jahren ergangen war, schließlich war er auch jahrelang bei den Dursleys eingesperrt gewesen. Er wusste, was es hieß einsam und verlassen zu sein, wusste, wie es war, nicht ausbrechen zu können. Doch er hatte noch Hogwarts gehabt, seinen Zufluchtsort, aber sie, sie besaß kein Hogwarts. Sie besaß nur dieses Gut.
Schweigen legte sich für einen Moment über den Raum. Ein jeder ging seinen eigenen Gedanken nach. Schließlich erhob sich Charly langsam und sah sich um. "Also ich weiß nicht, wie es euch ergeht," begann er und sah sie nacheinander an, "aber ich habe Hunger!"
Fortsetzung folgt . . .
Okay, ich kann ja auch net unendlich lange schreiben, das war's erstmal!
Ich hoffe es gefällt zumindest einigen!
LG
Manya
