Todesflucht
Todesflucht
Auf!, meine Seele, wir ziehen durch's Land
starrend in die Weite, gänzlich unverwandt
Das Kind in meiner Brust trag' ich in Ketten
Ich kann es nicht in meiner Freiheit betten
Der Sand reibt sich genüßlich an meinen Füßen,
Sie krächtzen laut, - deine Flucht wirst du büßen!
Gefühle, die Hohn erheben an meinen Verstand,
die ich mit deinem lieblichen Verwelken verband
Zeit und Raum irrten sich an meines Herzens Tür,
Der Eintritt ,der sie zu meiner Menschlichkeit führ',
Doch! Es überwiegt der pulsierende Wahnsinn in mir
Zerreiß' ich noch weiter blutend' Fleisch, wie ein Tier
Wenn der Mond jedoch in solch' voller Blöße steht,
daß Mensch und Tier gar Atmen beim Lauern vergeht
entflammt dein Gesicht in den Seen meiner Erinnerungen
Seh' und zähl' ich noch jede einzelne deiner Windungen
Und deine schreckensweiten Augen erzählen von Pein,
dem Schmerz, der alles zerstörte, was einst gänzlich rein
Ich schmeck' das Blut von deinen Lippen an den meinen
Sag doch!, fleh ich mich, warum konntest du nicht weinen?