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Dämonenseelen

von

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Freundschaft

Tach Ihr Lieben, leider hat sich das nächste Kapitel etwas verspätet, schuld daran sind unsere Renovierungsarbeiten, bei denen ich jedoch wie ein Fuchs aufgepasst habe, dass mir mein Datenstick mit den aktuellen Worddateien bloß nicht abhanden kommt.
 

Bei diesem Kapitel müsst Ihr auf den armen Inuyasha einmal verzichten, denn dies hier ist einzig und allein seinen Freunden gewidmet.
 

Auch wird der Leidtragende dieser FF jetzt nicht mehr so gequält, also keine Sorge *grins*
 

Das darauffolgende Kapitel hoffe ich, im November fertigstellen zu können, falls es nicht ganz klappt, bitte nicht böse sein, da wir mit dem Renovieren noch nicht fertig sind, Lina-san mir noch ne FF aufgedrückt hat *böse zu ihr rüberschielt*, hihi, und ich mich zurzeit noch um Tausend andere Dinge kümmern muss.
 

Hehe, wo wir gerade bei Lina-san sind, schaut doch mal in ihre neue FF zu Herr der Ringe hinein, sie lohnt sich auf jeden Fall. Ansonsten arbeiten wir an einer Gemeinschafts-FF zu Full Metal Alchemist, wo bereits etliche Kapitel on sind und auf gierige Leseraugen warten, sowie ganz neu an einer Naruto-FF, von der bald das erste Kapitel erscheinen wird, allerdings alle unter Lina-sans Namen.
 

Zum Schluss möchte ich mich noch mal ganz besonders bei meinen lieben Kommi-Schreibern bedanken, ich finde es schön, dass euch diese FF gefällt und freue mich jedes Mal über eure netten Kommis.
 

Und jetzt schlachtet mich von mir aus, weil ich viel zu lange gequatscht habe ...
 

11. Kapitel: Freundschaft
 

Stunden später, nachdem Kagome ziellos in der Gegend umhergelaufen war, um ihre durcheinander geratenen Gefühle zu ordnen und Miroku auf der Flucht vor Sangos zarten Händen durch Zufall Myoga im hohen Gras entdeckt hatte, der gerade im Begriff war, einer viel zu jungen Flohdame den Hof zu machen, saßen sie alle im orangerotfarbenen Dämmerlicht in ihrem Zimmer an einem reich gedeckten Tisch voller Speisen, die ihnen Manami für den heutigen Abend zugesagt hatte. Der Flohgeist, dessen Ausflug in die Liebe ihn wohl äußerst hungrig gestimmt hatte, hüpfte munter von einem lecker duftenden Teller auf den nächsten, hielt jedoch plötzlich mit gespitzten Ohren inne, als der Name seines jungen Herrn fiel, dessen Schicksal er in den letzten Stunden vollkommen aus seinem Geiste verdrängt hatte. Mitten im Flug zur nächsten Schale, in der sich die leckersten Süßspeisen befanden, die jemals ihre Lippen berührt hatten, drehte er den Kopf in Richtung Kagome, die allen ihre Sorge um Inuyasha mitteilte und landete daraufhin mit einem lauten Platsch direkt in der Soße aus gestampften Früchten. Mit erstickenden Blubbergeräuschen verschwand er in der verlockend aussehenden Pampe und wäre wahrscheinlich in etwas, worin sich Genießer gerne begraben lassen würden, ertrunken, hätte ihn nicht die vertraute Hand eines gewissen Mädchens aus der Zukunft wieder an die rettenden Oberfläche befördert.

„Myoga-jijii, geht es dir gut?“, hörte er die leicht besorgte Stimme des Mädchens an seine Ohren klingen, die genau wie sein Mund voll mit klebrigem Süßkram waren. Angewidert das köstliche Zeug ausspeiend nickte er krampfhaft, während sie ihn vorsichtig von dem roten Gelee befreite, welches sich wie eine zweite Haut um seinen winzigen Körper gelegt hatte. Von Süßigkeiten würde er die nächsten Tage, ach was, Wochen, mehr als genug haben. Grummelnd setzte er sich auf sein kleines Hinterteil und wischte sich mit einem Blütenblatt, welches in Massen als Dekoration zwischen all den reich verzierten Essensschalen lag, die Händchen ab, als ihm mit einem Male wieder in den Sinn kam, was der Grund für sein unfreiwilliges Bad in der süßen Masse war, die nun keiner mehr anrührte.

„Wie geht es Inuyasha-sama?“, presste er hervor, sich beschämt an die erste Begegnung mit seinem Herrn nach dessen eigentlichem Tod erinnernd.

Die ausweichenden Gesten der jungen Leute ließen ihn nichts Gutes ahnen, mit sorgenvoller Miene suchte er Kagomes Blick, doch diese besah sich mit hängenden Schultern lieber den Fußboden, anstatt ihm wahrheitsgemäß zu antworten. Bei den anderen erging es ihm nicht besser, Sango begann übertrieben mit ihren langen schwarzen Haarsträhnen zu spielen, wobei ihr Miroku sehr interessiert zusah, während sich auf Shippos Stirn vor lauter Nervosität kleine Schweißtröpfchen bildeten, als der alte Flohgeist ihn fordernd anstarrte.

Genervt und mit beleidigt verschränkten Armen vor dem Körper wandte sich Myoga von ihnen allen ab.

„Also gut, wenn hier niemand mehr mit mir spricht, dann muss ich mich wohl selbst schlau machen“, entschied er und machte Anstalten vom Tisch zu hüpfen, als ihn zierliche Finger umfassten und ihn somit zurückhielten. Erstaunt sah er hoch, als er sich in einer Handfläche wiederfand und begegnete den traurigen Rehaugen jenes Mädchens, welches mit jeder Faser seines Körpers diesen Jungen liebte, aus dem alles Dämonische, was einst in ihm gelebt hatte, gewichen war.

„Was ist mit ihm?“, fragte er nach einer Weile vorsichtig, vorbereitet auf das Schlimmste.

„Du weißt ja, dass er sich an keinerlei Dinge aus seiner Vergangenheit erinnern kann“, begann sie mit belegter Stimme zu berichten, nachdem sie einen prüfenden Blick in die Runde geworfen hatte und ihr alle zustimmend zugenickt hatten. Natürlich hatte der alte Flohgeist ein Recht darauf zu erfahren, was mit seinem jungen Herrn nun los war, schließlich kannte er ihn schon viel länger als sie alle hier zusammen, aber wie würde er auf die Wahrheit, die doch in vielen Fällen einen bitteren Nachgeschmack hinterließ, reagieren?

Nachdem Kagome von den vergangenen Stunden mit Inuyasha berichtet hatte, war es in dem durch die untergehende Sonne erhellten Zimmer plötzlich so still geworden, dass man meinen könnte, selbst das Licht würde angesichts dieser Nachrichten vor Entsetzen verblassen. Einzig und allein ein mitleiderregendes Schniefen war zu hören, was das Mädchen dazu veranlasste, auf ihre Handfläche hinabzublicken, in der Myoga wie ein in sich zusammengefallenes Stück Obst saß und tautropfengroße Tränchen für seinen Herrn verweinte.

„Alles meine Schuld“, konnte man mit Müh und Not aus dem Schniefen und Schluchzen vernehmen, welches der kleine Flohgeist nun nicht mehr zurückhalten konnte.

„Hätte ich doch nur besser auf ihn Acht gegeben, was soll nun sein verehrter Herr Vater von mir denken“, weinte er herzzerreißend, während sich in Kagomes Handfläche eine beträchtliche Pfütze aus Tränen bildete. Verzweifelt sah das Mädchen auf ihn herab; sie wollte nicht, dass er sich wegen etwas Vorwürfe machte, für das sie ebenso mitverantwortlich war.

„Myoga“, begann sie mitfühlend, doch das winzige Wesen jammerte schluchzend weiter, als hätte es sie gar nicht gehört.

„Schande, was für eine Schande“, heulte er plötzlich auf, so dass das Mädchen Hilfe suchend zu ihren Freunden hinübersah, doch diese schüttelten nur bedauernd die Köpfe und sahen betreten zu Boden; zuviel Leid war in den letzten Tagen über sie hereingebrochen, so dass sich mittlerweile ihr Repertoire an tröstenden Worten gefährlich eingeschränkt hatte und sie sich manchmal ebenfalls wünschten, einige aufmunternde Sätze zu hören. So begriff Kagome langsam, dass all dies wieder einmal an hier hängen bleiben sollte. Aber zunächst musste sie es schaffen, dass die vernichtenden Schuldgefühle den Flohgeist nicht von innen zu zerfressen drohten.

„Schande“, wimmerte dieser immer wieder, seine Augen blickten glasig an Kagome vorbei ins Leere, weit in die Vergangenheit wanderte seine Erinnerung zurück, als er schniefend weitersprach, ob er es nun tat, um alle daran Teil haben zu lassen oder um über sich selbst zu richten, mochte keiner von ihnen sagen.

„Was würden meine Vorfahren nur von mir halten, wenn sie davon wüssten?“, fragte er das Nichts hinter Kagome, während seine Augen in einem See von Tränen zu ertrinken drohten.

„Jahrhunderte lang hat meine Familie in den Diensten großer Dämonenfürsten gestanden und ihnen mit Leib und Seele gedient und was tu ich?“ Anklagend schnaubte er vor Wut über sich selbst.

„Ich renne jedes Mal davon, wenn Inuyasha-sama Gefahr droht und bringe mich in Sicherheit. Wäre ich doch nur bei ihm gewesen, als der Youkai ihn angegriffen hat, so wäre ich würdevoll mit ihm in den Tod gegangen.“ Hoffnungslos ließ er sich auf seine vier Buchstaben plumpsen und verzog mit einem Male sein Gesicht zu einem eigenartigen Lächeln.

„Doch was noch nicht ist, kann schleunigst nachgeholt werden“, krochen somit Worte, die Kagome einen Schauer nach dem anderen über den Rücken trieben, aus seinem Munde. Fest entschlossen stand er auf und bewegte sich unsicheren Schrittes auf den Rand seiner Standfläche zu. Mit einem „Verzeiht mir, Inuyasha-sama“, breitete er seine kleinen Ärmchen aus, schloss die Augen und stürzte sich wie ein Fallschirmspringer aus Kagomes Hand mit Kurs auf den harten Fußboden, der seinen immer wiederkehrenden Schuldgefühlen ein rasches Ende setzen sollte.

Mit einem Schrei des Entsetzens ließ sich Kagome in die Hocke fallen und griff hastig nach dem stürzenden Flohgeist, der jedoch genauso schwer wie eine umherschwirrende Fliege zu erhaschen war. Um sich herum hörte sie ihre Freunde aufspringen, genau wie sie selbst konnten diese ebenfalls nicht glauben, was sich ihnen bot. Panisch schloss Kagome die Augen, als ihr bewusst wurde, dass sie den Kleinen nicht mehr auffangen konnte. Warum hatte er das auch nur getan? Er trug doch am wenigsten die Schuld an diesem Unglück, sicher, er war ein Feigling, aber an diesem denkwürdigen Tag hatte er sich doch nicht einmal in der Nähe seines Herrn aufgehalten, wie hätte er da noch etwas tun können? Oder war es sein Ehrgefühl, dass dadurch einen derben Einbruch erhalten hatte? Was auch immer es sein mochte, nun war alles zu spät.

Sie spürte, wie sich heiße Tränen einen Weg an die Oberfläche suchten; auch wenn dieser kleine Flohgeist nicht das gewesen war, was man sich unter einem perfekten Diener und Berater vorgestellt hatte, so war er doch für sie alle ein treuer Freund gewesen, der ihnen mit Rat und Tat zur Seite gestanden hatte, wenn sie seine Hilfe benötigt hatten.

Plötzlich fühlte sie weiches Fell, welches um ihre nackten Beine strich, ein Schnurren erklang aus der Kehle einens Tieres, das wie die Laute einer kleinen Katze klang. Langsam öffnete sie die Augen und sah erstaunt auf Kirara hinunter, deren Vorderpfoten mit einem schnellen Satz ihre Knie berührten und dort verweilten. Zwischen ihren kleinen, aber rasiermesserscharfen Zähnen hing etwas, das wie ein kleiner Stofffetzen wirkte, sich aber von einer Sekunde auf die andere zu bewegen begann.

„Myoga!“, entfuhr es Kagome überrascht und doch gleichzeitig überglücklich, als das kleine Etwas sich in dem warmen Atem der Katze wie ein hilfloses Opfer wand und zahlreiche Beschimpfungen gegen das niedliche Tier ausspie, dessen Augen sich aufgrund dessen ungläubig weiteten und einen ärgerlichen Ausdruck annahmen. Wie ein frecher Spatz schimpfte er und schalt Kirara für ihren überaus noblen Einsatz, ihn davor gerettet zu haben, als platte Flunder zu enden, als ihn ohne Vorwarnung Jemand aus den Fängen der Katze riss und ihn mit einer Wucht schüttelte, so dass alle Organe in seinem Inneren plötzlich am falschen Platz saßen. Nachdem sich sein Blick wieder einigermaßen geklärt hatte, versuchte er entrüstet den Verursacher dieser ihm die Übelkeit in die Speiseröhre treibenden brutalen Aktion zu finden, als er mit einem Male kleinlaut innehielt, denn die Freude, welche Kagome über seine wundersame Rettung noch vor wenigen Augenblicken buchstäblich im Gesicht geschrieben stand, hatte sich wie das Wetter an einem schwülen Sommertag abrupt geändert und zwei zornig funkelnden Pupillen Platz gemacht, die in der düsteren Miene des Mädchens noch am angenehmsten wirkten. Zu allem Übel bemerkte er auch noch, dass er sich zwischen ihren Fingern befand und es absolut keine Möglichkeit gab, ihrem wütenden Wortschwall, der jeden Moment wie eine Herde Wildpferde über ihre Lippen stoben würde, zu entfliehen.

„Wie kannst du es wagen, so etwas zu tun?“, keifte sie ihn an, so dass ihm die Trommelfelle bedrohlich flatterten und schüttelte ihn dabei wieder, als sei er ein Sparschwein voller Münzen, was zur Folge hatte, dass Kirara erschrocken beiseite sprang und sich beherrschen musste, nicht ihren tierischen Instinkten nachzugehen und nach dem kleinen Flohgeist zu schnappen, der munter vor ihrer Nase hin- und herbaumelte. Dieser konnte im Moment nicht zuordnen, was schlimmer für ihn war; der sichere Tod oder Kagomes überschäumende Wut, welche wie die ungebändigte Gischt des Meeres über ihn hereinbrach. Er wünschte sich nichts sehnlicher, als einfach im Nichts zu verschwinden, doch ihm war bewusst, dass es kein Entrinnen vor dem wütenden Mädchen gab, das erneut tief Luft holte, um ihren Unmut über sein, was er nun auch langsam einsah, überaus dummes Verhalten kund zu tun. So ließ er nur beschämt sein Haupt hängen und wartete geduldig auf die Urteilssprüche seiner Henkerin. Die rang, wild mit den Händen fuchtelnd, wobei ihm erneut übel wurde, mit der Fassung, suchte nach den richtigen Worten, fand sie jedoch nicht sofort, was eine Abfolge von eher wütend gezischten Gedankengängen zu Tage förderte.

„Ich ... ich glaub das einfach nicht ... aaaargh! Wie kann er nur? Ich versteh das nicht! Inuyasha ist doch noch am Leben! Und dann so was! Wirklich unmöglich! Als ob er nicht wichtig für uns sei! So ein verbohrter winziger Zwerg!“

Sich wild die Haare raufend, wobei ihr fast der Floh aus den Fingern glitt, lief sie wie ein Tier auf der Flucht vor seinem Peiniger im Zimmer auf und ab, während Sango und Miroku mit beschwichtigten Handbewegungen versuchten sie zu beruhigen. Shippo und Kirara saßen in einer Ecke auf dem Boden und starrten das Mädchen mit offenen Mündern an; die kleine Dämonenkatze stets sprungbereit, sollte Myoga aufgrund Kagomes wilden Handbewegungen erneut durch die Luft gleiten.

Als Kagome ihre Wut mit Hilfe ärgerlich geknurrter Wörter quer durch den Raum schmiss, horchte der Flohgeist mit einem Male überrascht auf.

>Sie brauchen mich? Das hat noch niemals jemand über mich gesagt.<

Vollkommen gerührt traten ihm Tränen der Freude in die Augenwinkel und sein Gesicht nahm einen fast zufriedenen Ausdruck an, als Kagome ihn wie einen Baseball durch die Luft schwenkte, der kurz vorm Abwurf stand.

Sango und Miroku starrten ihre Freundin etwas entgeistert an, als diese vor ihnen einen Tanz aufführte, als stände in der Mitte dieses Zimmers ein Kochtopf mit einem unglücklichen Myoga im brodelnden Wasser, der sein sicheres Abtreten von dieser Welt bereits vor Augen hatte. Die junge Dämonenjägerin konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, als sie ihre kleine pelzige Freundin beobachtete, die mit wachsamen Augen den Bewegungen des Flohgeistes folgte, der jeden Augenblick drohte, aus den sicheren Fingern Kagomes zu rutschen. Diese hatte sich noch immer nicht wirklich wieder unter Kontrolle, zu sehr hatte sie der unüberlegte Entschluss Myogas, sein Leben einfach fortzuwerfen, entzürnt und aufgeregt. Erst ein leises, fast schüchternes Stimmchen, welches sehr nahe an ihrer Hand erklang, ließ sie in ihrer aufbrausenden Wut innehalten.

„Kagome-sama?“ Es war nicht viel mehr als ein einsamer Windhauch und doch reichte es aus, um ihren Ärger verrauchen zu lassen. Sachte wie eine weiche Feder ließ sie sich auf die Knie nieder und öffnete vorsichtig ihre rechte Hand, in der sich ein winziges Wesen befand, welches sich noch ein wenig misstrauisch an ihren Zeigefinger klammerte und sie mit einem schuldbewussten Blick aus seinen großen Augen bedachte.

„Es ... ich ... ich bin ein riesengroßer Dummkopf“, platzte es beschämt aus Myoga heraus, während er versuchsweise seinen sicheren Halt an Kagomes Finger aufgab und sich schwerfälligen Schrittes in die Mitte ihrer Handfläche bewegte.

„Ich weiß nicht, was da in mich gefahren ist“, begann er leise sein Verhalten zu erklären. „Vielleicht war es die Verzweiflung über den Zustand meines Herrn, der mich vollkommen aus der Fassung gebracht hat und doch ...“, er zögerte einen Moment und blickte in die sanften Augen des Mädchens, welches seinem jungen Herrn wichtiger erschien als alles andere auf dieser Welt, „und doch wart Ihr es, die mir gezeigt hat, wie dumm meine Entscheidung, nur aufgrund meines verletzten Stolzes aus diesem Leben zu scheiden, gewesen ist. Deswegen habt Dank.“

Höflich verbeugte er sich vor ihr, was ihr Gemüt erfreute, jedoch gleichzeitig aber auch Erstaunen an das Tageslicht förderte.

Mit einer gewissen Freude verfolgte der kleine Flohgeist, wie ein verständnisvolles Lächeln über die hübschen Lippen des Mädchens huschte, doch die Frage, wie sie ihn wieder auf den Weg der Tugend gebracht hatte, schwebte wie ein leise dahingleitendes Herbstblatt zwischen ihnen.

„Ihr sagtet, dass ich wichtig sei“, half er ihr behutsam nach dem Grund seiner Einsicht suchend. „Das weckte in mir wieder die Zuversicht, dass die Hoffnung, Inuyasha-sama eines Tages wieder in seiner gewohnten Gestalt einschließlich seiner Erinnerungen zu sehen, noch nicht verloren ist. Vielleicht weiß ich ja etwas, was Euch weiterhelfen könnte.“

Kagome fiel ein tonnenschweres Gebirge vom Herzen, als sie bemerkte, dass der gewohnte Optimismus des Flohgeistes wieder Einzug in seine Seele genommen hatte. Liebevoll berührte ihr Finger die haarlose Platte des kleinen Wesens, welches sie erwartungsvoll musterte und ein wenig rot wurde. Verschämt sah er nach unten und betrachtete die feinen Linien, die sich durch die Haut ihrer Handfläche zogen.

„Jedes Lebewesen ist wichtig, Myoga-jijii, denn jeder folgt seiner Bestimmung und die deine ist es, deinem Herrn mit Rat und Tat zur Seite zu stehen, denn in deinem Inneren schlummert ein Wissen, welches er noch nicht besitzt. Außerdem kannst du so deine Schuld ihm gegenüber begleichen.“

Erstaunt sahen alle auf. So etwas aus dem Mund eines fünfzehnjährigen Mädchens zu hören zauberte Verblüffung auf ihre Gesichter.

„Wohl gesprochen, Kagome-sama“, äußerte sich Miroku dazu und nickte zustimmend in ihre Richtung.

„Besser konnte es man nicht ausdrücken“, pflichtete ihm Sango bei und lächelte.

Erleichtert spürte Kagome, wie die Anspannung, welche über den Köpfen ihrer Freunde wie ein drohendes Gewitter geschwebt hatte, gleich einer porösen Mauer bröckelte und auf Nimmerwiedersehen verschwand.

„Das habt Ihr wunderschön gesagt, Kagome-sama“, schniefte eine gerührte Stimme unterhalb ihres Kinns und sie hob ihre Hand ein wenig höher. Seine großen Augen versanken wie zwei überdimensionale Sonnen in einem funkelnden Tränenmeer, als die Worte des Mädchens ihm noch einmal durch den Kopf gingen.

>Wenn Inuyasha-sama doch auch so nett zu mir wäre ..., aber was nicht ist, kann ja noch werden<, machte er sich in Gedanken Hoffnung. Mit einem großen Satz sprang er von Kagomes Handinnenfläche auf den langen Tisch und versank mit einem zufriedenen Seufzer in einer großen Schale voll köstlich duftendem angebratenen Gemüse und Schweinefleisch, was Shippo mit einem neidischen Grunzen quittierte, hatte er doch noch davon essen wollen. Angeekelt verzog er sein Gesicht, als der Flohgeist wie eine dicke Made im Speck sich seinen Weg bahnte und mit glänzenden Augen all den Leckerbissen eigenartige Kosenamen gab, bevor er sie mit einem lauten Schmatzen verschlang. Irgendwie schien das wohl langsam zur Gewohnheit für ihn zu werden.

Ein wenig belustigt sahen die anderen ihm dabei zu, mit Ausnahme eines gewissen kleinen Fuchsdämon, der noch immer wie eine beleidigte Leberwurst dreinschaute und sich im Stillen bereits von dem Gericht, in dem ein nimmersatter Floh seine Runden wie ein Olympiaschwimmer zog, verabschiedet hatte.

Die das Gemüt belastende Atmosphäre hatte sich zur Freude aller wieder etwas entspannt und schmolz rasch dahin wie der letzte Schnee im schwindenden Winter. Fröhlich lachend und schwatzend saßen sie am Tisch, verulkten Myoga, der selbst schon ausschaute wie ein wandelnder Reisball und neckten Shippo, der sich grummelnd in eine Ecke verzogen hatte und den selbst Kiraras mit einem tiefen Schnurren verbundenen Schmusereien nicht seinen Groll gegen Myogas Unersättlichkeit vergessen lassen konnten. Erst ein wunderbar rot leuchtender Lolli von Kagome, den sie vergnügt aus ihrer Tasche zauberte, tröstete ihn über den Verlust seiner Lieblingsspeise, in welcher der Flohgeist noch immer wie in Milch und Honig badete, hinweg. Begeistert sprang der kleine Kitsune auf den Schoß des Mädchens und labte sich, mit einem Male wieder gut gelaunt, an der süßen Köstlichkeit, welche ihre kirschrote Farbe um den ganzen Mund des Fuchsjungen verteilte.

Mit einem seligen Lächeln auf den Lippen sah Kagome in die fröhliche Runde. Aus jedermanns Herzen schienen die dunklen Schatten für immer vertrieben, Glück und Zufriedenheit stand in den Augen ihrer Freunde geschrieben, fast als wäre – sie hielt inne und seufzte leise – als hätte der oftmals mürrisch gelaunte Hanyou nur für einen kurzen Moment den Raum verlassen, um jeden Augenblick wieder zu ihnen zu stoßen, um mitzuessen. Dass dem nicht so war, wurde dem Mädchen durch diese Situation noch schmerzlicher bewusst, als sie sich gedacht hatte. Mühsam versuchte sie für sich und ihre Freunde ihr Lächeln aufrecht zu erhalten, doch es wurde bald zu einer ihre Seele zerfressenden Qual, so dass sie mehr als dankbar war, als mit einem Male der junge Mönch, welcher ihr direkt gegenüber saß, das fröhliche Gelächter mit nachdenklicher Miene unterbrach. Nachdem er sicher war, dass ihm jeder Gehör schenkte, begann er etwas anzusprechen, was ihm seit ihrer Ankunft in diesem Dorf auf der Seele lag und ihm keine Ruhe mehr gönnte.

„Sagt mal“, begann er und sofort verstummten das Gelächter und die angeregten Gespräche seiner Freunde untereinander, jeder merkte anhand seines ernsten Gesichtsausdruckes und der tiefen ruhigen Stimme, dass er etwas zum Ausdruck bringen wollte, was ihnen allen wahrscheinlich nicht gefallen würde. Genau das dachte sich auch der junge Geistliche und ein wenig schuldbewusst biss er sich auf die Unterlippe, als er in die Gesichter seiner Freunde blickte.

„Entschuldigt, dass ich euch die gute Laune verderbe, aber da ist etwas, was ich euch schon lange fragen wollte“, begründete er das Unterbrechen der vergnügten Runde. Sango und Shippo sahen sich stirnrunzelnd an, während Kagome ihrem Gegenüber aufmunternd zunickte.

„Diese verkohlten Überreste aus Holz am Rand des Dorfes, als wir es betraten, sind euch die auch aufgefallen?“ Interessiert musterte er ihre Mienen und musste leicht enttäuscht feststellen, dass sich die beiden jungen Frauen ratlos dreinblickend und schulternzuckend ansahen. Nur der kleine Kitsune, der noch immer angeregt mit seiner rotfunkelnden Süßigkeit beschäftigt war, hielt plötzlich inne und sah Miroku alarmiert an. Nur zu gut konnte er sich noch an den Moment erinnern, als sie diese Stelle passiert hatten. Ihm war die innere Unruhe des Mönches, auf dessen Schulter er gesessen hatte, nicht entgangen und so hatte auch er seinen Blick auf die abgebrannte Ruine, welche einmal ein liebevoll und ein mit größter Mühe zusammengezimmertes Häuschen gewesen sein musste, gerichtet und es im selben Augenblick sofort wieder bereut. Was auch immer dort einst geschehen sein mochte, hatte ihn in diesem Moment seiner Aufmerksamkeit mit Emotionen überrannt wie eine außer Kontrolle geratene Büffelherde, die ungefragt über seine kindliche Seele hinweggerast war. Mit einem gequälten Stöhnen ließ er seinen Lutscher, der für ihn vor einigen Minuten noch das Wichtigste auf dieser Welt gewesen war, fallen und drückte sich verängstigt und bibbernd in die Arme seiner großen Freundin, welche erstaunt auf den Fuchsdämon hinabsah.

„Aber, aber, Shippo“, bemerkte sie lächelnd und streichelte dem Kleinen beruhigend über den Rücken. „Was ist denn los mit dir? Hast du einen Geist gesehen?“

Sanft versuchte sie ihn von sich wegzudrücken, doch der Kitsune krallte sich so fest an ihre Kleidung, dass sie schon ein leises Krachen der Nähte, welche den Stoff zusammenhielten, vernahm. Nur für einen kurzen Moment gelang es ihr, den kleinen Körper von dem ihren zu lösen und das auch nur, da sich der Junge durch ihr beruhigendes Zureden und die sanften Berührungen ein wenig beruhigt hatte. Doch was sie dann in seiner verängstigten Miene und seinen vor Entsetzen geweiteten Augen las, ließ sie starr vor Schreck werden, so dass der Kleine sein Gesicht erneut leise wimmernd in ihrer Kleidung vergrub.

„Was ist da passiert, Miroku-sama?“, fragte Kagome eigenartig monoton, während der junge Mönch die ganze Zeit über mit gerunzelter Stirn den vor Angst zitternden Kitsune betrachtete. Sogar Myoga hatte aufgrund der plötzlich aufkommenden Stille, welche unter den jungen Leuten aufgekommen war, in seiner Fressorgie inne gehalten und musterte sie alle nacheinander mit unverhohlener Neugier.

„Du hast es auch gefühlt, Shippo, nicht wahr?“, fragte Miroku direkt heraus und unbewusst Kagomes Frage ignorierend den kleinen Kitsune, der sich winselnd wie ein verletztes Hundebaby von dem jungen Mönch wegdrehte.

„Was, Miroku? Was haben du und Shippo bemerkt, was Sango und mir entgangen ist?“, wollte Kagome erneut von dem Mönch erfahren und legte ihre Arme beschützend um den vor Angst schlotternden Fuchsjungen, an dessen Körper sich die Augen Mirokus geheftet hatten als wären sie Reißzwecken. Der wirkte ein wenig enttäuscht, nachdem er von dem kleinen Youkai nicht die Unterstützung in seiner Vermutung, die er vor seinen Freunden jeden Moment kundtun wollte, erhielt.

Mit einer leicht säuerlichen Miene verzog Miroku das Gesicht und verschränkte mit einem leisen, ungehaltenen Grummeln die Arme vor der Brust.

„Ihr könnt mir doch nicht weismachen, dass euch rein gar nichts aufgefallen ist“, murrte er und blickte alle nacheinander forschend an.

„Was ist mit dir, Kagome-sama?“, fragte er das Mädchen vor sich neugierig und beugte sich, die Hände auf die Knie gestützt, leicht nach vorne.

„Mit mir? Wieso mit mir?“, entgegnete die Angesprochene etwas verwirrt. „Was soll mit mir sein?“ Feine Falten zogen sich wie die Furchen eines Ackers über ihre hübsche Stirn und ließen sie einen Augenblick wie eine ältere Version ihres momentanen Ichs aussehen.

„Na, ich meine, du reagierst doch sonst so hochsensibel auf ... auf ... ja, wie soll ich das nennen?“, versuchte Miroku angestrengt zu erklären, was er zum Ausdruck bringen wollte und holte tief Luft, während ihn seine Freunde voller Erwartung anstarrten.

„Auf unnatürliche Dinge von mir aus“, atmete er nach ein paar Sekunden des Schweigens geräuschvoll aus, „da dachte ich halt ...“, doch da wurde er überraschenderweise von Sango unterbrochen.

„Houshi-sama“, begann sie mit einem wissenden Ausdruck in den Augen und ihre Stimme klang plötzlich wie die einer Lehrerin, die ihren Schülern eine schwierige Aufgabe erklären wollte, „wie soll Kagome-chan, als wir das Dorf betraten, denn etwas aufgefallen sein, wenn sich ihre Gedanken die ganze Zeit über nur um Inuyasha gedreht haben?“

Eine eigenartige Stille senkte sich plötzlich über die Anwesenden; Shippo befreite sich mit Augen, riesig wie Kuchenteller, aus den beschützenden Armen seiner großen Freundin und starrte seine Gefährten wissbegierig an; was die Dämonenjägerin damit wohl gemeint hatte?

Der junge Geistliche biss sich in letzter Sekunde auf die Unterlippe und bedeckte rasch, damit niemand die sich zu einem Grinsen wölbenden Wangen entdeckte, mit seiner Hand das Gesicht unterhalb der Nase, die sich belustigt wie die Oberfläche des Wassers kräuselte.

„Hä?“, entfuhr es Kagome und entgeistert starrte sie ihre ältere Freundin, die scheinbar erst jetzt bemerkte, was sie da von sich gegeben hatte, an.

„Wa-wa-was ist mit meinen Gedanken?“ Das junge Mädchen glaubte sich verhört zu haben; natürlich mochte sie Inuyasha und war stets um ihn besorgt, aber ... . >Sie hat ja so recht, natürlich habe ich die ganze Zeit über nur an ihn gedacht, jedoch ... ist es wirklich aufrichtige und ehrliche Liebe, die ich für ihn empfinde? Hätte sie überhaupt eine Zukunft? Er, ein Halbdämon und ich, ein Mädchen aus einer ganz anderen Epoche ... und dann ... gibt es da noch Kikyo, er hegt noch immer Gefühle für sie.<

Vollkommen hin- und hergerissen bemerkte Kagome gar nicht, wie sich Sangos zarte Wangen blütenrosa färbten, als diese in das höchst amüsierte Antlitz des Mönches blickte, der kurz vor einem Lachanfall stand, während der kleine Kitsune ungeduldig auf eine Erklärung über das eigenartige Verhalten seiner Freunde wartete. Auch Myoga, der bald mehr einem wandelnden Reisball als einem kleinen Flohgeist ähnelte, stierte interessiert die jungen Leute an und hatte seine Leidenschaft, die an ihm klebte wie die Pollen verschiedener Pflanzen, zunächst einmal auf Eis gelegt.

„Ich ... äh ...“, stotterte Sango und sah sich nervös um, es missfiel ihr äußerst, dass alle sie anstarrten, als hätte sie keine Kleidung mehr am Leib.

„Ja?“, erwiderte Miroku, stellte seine Ellenbogen auf den Tisch und legte das Kinn in die offenen Handflächen, während er sie süffisant angrinste.

Schnell wandte die junge Frau den Blick ab, sie drohte in den dunklen, onyxfarbenen Augen des gut aussehenden Mönches zu versinken, der dies mit einem triumphierenden Lächeln quittierte.

„Kagome, ich ... äh ...“, begann sie erneut, woraufhin die Angesprochene, noch immer in Gedanken versunken, ein wenig erschrocken zusammen zuckte und verwirrt versuchte, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren.

„Ich ... gomen na, so direkt wollte ich das nicht sagen, ich meinte ja nur, dass ... dass du deswegen nichts anderes fühlen konntest, denn das, was in dem Moment dein Herz bewegte, ist das stärkste Gefühl, was es auf Erden gibt, nichts anderes hätte es verdrängen können, nicht wahr?“ Verlegen spielten ihre Finger miteinander, als alle sie sprachlos anglotzten, bis jemand das Wort ergriff, von dem sie es eher als allerletztes erwartet hatten.

„Ach, Sango“, schluchzte Myoga ergriffen und wischte sich die für ihn überdimensionalen Reiskörner aus dem Gesicht, „das hast du wunderschön gesagt, treffender kann man es nicht auf den Punkt bringen, was Kagome-sama und Inuyasha-sama betrifft.“

Flink, als hätte er in den letzten Minuten nicht gerade den halben Tisch leer gegessen, sprang er auf Kagomes Schulter und schmiegte sich voller Zuneigung an ihre weiche Wange, während das Mädchen ein Gesicht wie sieben Tage Regenwetter machte. Das, was sie sich als allerletztes wünschte, war über ihre Gefühle zu jenem Halbdämon zu sprechen, mit dem sie von einem Abenteuer ins nächste stürzte, denn sie fürchtete sich vor der Wahrheit, welche tief in ihr schlummerte und wohlig gegen ihre Bauchwand kribbelte gleich junger aufgeregter Vögel, die wild mit ihren gerade ausgewachsenen Flügeln schlugen.

„Kagome, ich hoffe, du bist mir nicht irgendwie böse oder so“, zerschnitt Sangos leicht zerknirscht wirkende Stimme die Gedanken des jungen Mädchens. Erstaunt sah sie ihre Freundin an, die mit schuldbewusster Miene neben ihr saß und äußerst angespannt ihre schlanken Finger knetete. Ein sanftes Lächeln erschien auf den Lippen der Schülerin; beruhigend klopfte sie der Dämonenjägerin aufs Knie und grinste sie versöhnlich an.

„Ach was“, sagte sie freundschaftlich, „es ist nur …“, verlegen hielt sie inne und rückte ein wenig näher an Sango heran, die sie neugierig musterte. Die linke Hand an das Ohr ihrer Freundin legend, in der Hoffnung, dass das nun Gesprochene vor der männlichen Fraktion, auch vor Myoga, der neugierig die Öhrchen spitzte, verborgen bliebe, flüsterte sie der Älteren das ins Ohr, was sie noch nie gewagt hatte, auszusprechen.

„Du hast ja recht“, wisperte es leise an Sangos Seite und die junge Frau begann wissentlich zu schmunzeln, „und es ist noch immer so.“

Sie machte eine kleine Pause, wandte den Kopf zur Seite und begegnete Mirokus höchst wissbegierigem nachtschwarzen Blick. Seine dunklen Pupillen funkelten belustigt, zu gerne wüsste er, was seine beiden hübschen Gefährtinnen da vor ihm, Shippo und Myoga geheim hielten, doch was die beiden kleinen Gesellen betraf, hatten diese schon wieder das Interesse an den Mysterien der Frauen verloren. Enttäuscht rollte er mit den Augen und seufzte tief, während er sich leicht gefrustet aufgrund seines Ausschlusses von dem Gespräch über die schon kalten Essensreste hermachte.

Nachdem der durchtriebene Mönch nun andere Dinge im Kopf hatte, vertraute sich Kagome weiter ihrer Freundin an.

„Seit Inuyashas vermeintlichem Tode ist mir klar geworden, was er für mich bedeutet und ich würde alles dafür in die Wege leiten, damit er wieder der wird, der er war, denn das, was er nun verkörpert, ist nicht mehr und nicht weniger als ein Schatten seiner selbst.“

Traurig senkte sie den Kopf, bevor sie weitersprach. „Ich habe mir zwar anfangs gewünscht, dass aus ihm eines Tages ein Mensch wird, weil ich mich damals mit dem Gedanken, mit einem Halbdämon durch die Lande zu ziehen, nicht abfinden konnte, aber schon seit längerem denke ich anders darüber. So, wie ich ihn damals kennenlernte, so möchte ich ihn erneut kennenlernen, denn das ist der wahre Inuyasha, der, nach der sich jede Faser meines Körpers sehnt.“

Winzige, im dämmrigen Abendlicht wie kleine Sterne funkelnde Tränen schimmerten in den Augenwinkeln der Dämonenjägerin, nachdem ihre Freundin ihr dies anvertraut hatte. Tröstend schlang sie ihre langen Arme um den zierlichen Körper des Mädchens und drückte sie fest an sich. Sie fühlte, dass Kagome sich, überrascht über die Geste der jungen Frau, verkrampfte, doch dann, nach einer Weile, entspannten sich die Glieder des Mädchens und sie strich ihr beruhigend über das lange schwarze Haar.

„Gib niemals die Hoffnung auf“, flüsterte sie ihr leise ins Ohr. „Genau wie gegen die Youkai kämpfen wir gemeinsam dafür, dass Inuyasha das wiedererlangt, was ihm genommen wurde, das verspreche ich dir.“

„Danke, Sango“, erwiderte Kagome glücklich, „bessere Freunde als euch alle kann ich mir gar nicht wünschen.“

Ein wenig neidisch beobachtete Miroku die hübschen Geschöpfe vor seiner Nase und malte sich mit glänzenden Augen aus, wie es wohl wäre, wenn er sich zwischen den Beiden befinden würde, doch dann fiel ihm mit geballter Wucht wieder ein, über was er mit seinen Freunden hatte sprechen wollen.

Mit einem gequälten Stöhnen griff er sich plötzlich ans Herz, das von der unglaublichen Trauer und Wut, welche über ihn ungefragt hereinströmten wie eine aggressive Horde von Ameisen, beinahe in tausend Stücke gerissen wurde, was Kagome und Sango dazu veranlasste, erschrocken aufzuspringen. Myoga und Shippo, die sich gerade noch um den letzten Happen, welcher einsam und allein auf dem Tisch lag, gezankt hatten, zuckten vollkommen unvorbereitet zusammen. Der Flohgeist fiel vor Schreck in eine Schale, die bis zum Rand mit Sake gefüllt war, während Shippo angsterfüllt hinter Kiraras Rücken Schutz suchte, welcher alarmiert das Rückenfell zu Berge stand. Ein bedrohliches Knurren entwich ihrer Kehle, denn sie spürte genau wie der kleine Kitsune, dass etwas Fremdes diesen Raum unerlaubt betreten hatte. Mit einem besorgten Aufschrei ließ sich die junge Dämonenjägerin neben ihrem Gefährten auf die Knie fallen und riss ihn an den Schultern herum. Sie erschrak zutiefst, als sie in seine Augen blickte – Hass, Zorn und blinde Wut standen in ihnen geschrieben, ebenso wie Trauer, Angst und Verzweiflung.

Wie ein brodelndes dunkles Meer voller Hoffnungslosigkeit und verzehrender Einsamkeit wüteten sie in seinem Verstand und ließen ihn fast wahnsinnig werden. Erst eine vertraut klingende Stimme, die immer wieder besorgt seinen Namen rief, rettete ihn aus dem Sog dieser alles Leben vernichtenden negativen Gefühlsempfindungen. Mit schmerzverzerrter Miene öffnete er seine Augen, die er versucht hatte, vor der Wirklichkeit zu verschließen und blickte in die zedernfarbene Iris der Frau, an die er sein Herz verloren hatte.

„Miroku …“, es geschah äußerst selten, dass sie seinen Namen aussprach und jedes Mal, wenn sie es tat, glaubte er, vor Traurigkeit und Glück gleichzeitig zu zerspringen. Eine Träne, schimmernd wie eine kostbare Perle, rann ihre weiche Wange hinunter und zerbarst auf seiner Handfläche in abertausend winzige Wassertröpfchen, die sich in alle erdenklichen Richtungen flüchteten. Ohne die geringste Vorwarnung lag er plötzlich in ihren Armen, eng drückte sie ihn an sich, als befürchtete sie, ihn für immer zu verlieren. Sprachlos starrte er über ihre Schulter, an der sein Kopf lag, hinweg auf das Mädchen, welches auf der anderen Seite des Tisches saß.

Ein Wissen stand in ihren Augen geschrieben, das ihm einen eisigen Schauer nach dem anderen über den noch zitternden Rücken trieb. Sie wusste, was er gefühlt hatte, was über seinen Geist hereingebrochen war, denn ihre entsetzte Mimik verriet mehr als tausend Worte. Mit weit aufgerissenen Augen saß sie da; die Hand fassungslos vor den Mund geschlagen versuchte sie, die fremde Macht aus ihrer Seele zu vertreiben.

Nach einigen Momenten der Stille löste sich Miroku vorsichtig aus der beschützenden Umarmung Sangos und schenkte der jungen Frau, die ihn noch immer voller Sorge betrachtete, ein warmes und beruhigendes Lächeln.

„Es ist … mir geht es gut, Sango, keine Sorge“, versuchte er sie davon zu überzeugen, dass die Bedrohung aus seinem Herzen verschwunden war, doch so ganz huntertprozentig schien seine hübsche Gefährtin davon noch nicht überzeugt zu sein, legte sich doch plötzlich ihre warme zierliche Hand zärtlich auf die seine. Ein wohliger Schauer lief ohne Vorwarnung seinen muskulösen Rücken hinab, während er voller Überraschung ihre liebevolle Geste betrachtete. Sein tiefschwarzer Blick suchte ihren mahagonifarbenen und er beobachtete lächelnd, wie ihre Wangen sich dunkelrosa färbten, was in dem Licht der untergehenden Sonne besonders hübsch anzusehen sah, wie er befand.

Mit wachsender Nervosität wanderten ihre dunklen Pupillen im Raum umher, als sie bemerkte, dass er ihr seine ungeteilte Aufmerksamkeit schenkte. Als hätte sie sich an einem heißen Holzscheit verbrannt, zog sie ihre Hand von der seinen hinfort und berührte die ihrige sanft mit der linken. Nicht, dass ihr seine Nähe unangenehm gewesen wäre, ganz im Gegenteil, sie wünschte sich nichts sehnlicher und doch … etwas verschämt sah sie zu Boden. Hatte sie es verdient, glücklich zu sein, wenn andere sich danach sehnten? Sie schaute zu Kagome hinüber, die noch immer etwas bestürzt den jungen Mönch musterte, der sich mit einem leisen Ächzen wieder zu seinen Freunden an den Tisch kniete. Die Jüngere hatte das verloren, was ihr am meisten am Herzen gelegen hatte.

Und Kohaku … . Traurig sah Sango weg, als Miroku ihr in die Augen blickte. Solange alles um sie herum nicht so war, wie es sein sollte, würde auch sie sich nicht das Glück gönnen, welches ihr zustand.

Irgendwie musste sie seine Aufmerksamkeit von ihr in eine andere Richtung lenken, andersherum wollte sie ihn nicht verletzen, also musste sie es geschickt anstellen. Doch wie? Angestrengt verkroch sie sich in ihren Gedanken wie ein Kaninchen in seinem Loch, während Miroku sie leicht perplex anstarrte.

Was war denn nur los mit ihr? Eben noch so besorgt um ihn verhielt sie sich ihm gegenüber nun so abweisend wie eine Gazelle, die auf den Gnadenstoß des Löwen, der über ihr stand, wartete.

„Was war das eben, Houshi-sama?“, sprudelte es aus ihr heraus wie das Wasser eines Springbrunnens; etwas Besseres zur Ablenkung war ihr nicht in den Sinn gekommen. Bemüht, ihm dabei in die Augen zu sehen, wartete sie auf eine Antwort und hoffte darauf, dass er auf ihre Frage anbiss gleich eines Fisches, der einen äußerst appetitlichen Wurm am Angelhaken entdeckt hatte.

Vor lauter Enttäuschung über ihre unerwünschte Reaktion zog er wie ein schmollender kleiner Junge die Mundwinkel nach unten, was ihr keinesfalls entging. Seufzend legte er die Hände auf den Tisch und wollte sich geschlagen zeigen, da ihm vollends bewusst war, dass er nun in dieser Situation auf keinerlei Gefühlsregungen von ihr ihm gegenüber bauen konnte, als jemand anderes an seiner statt das Wort an sich riss.

„Trauer und Verzweiflung, Wut und Hoffnungslosigkeit, Angst und Rachegelüste“, Kagomes Stimme klang eigenartig verfremdet, als sie das aussprach, was Mirokus Herz beinahe auseinandergerissen hatte. Ihre Augen schimmerten dabei trübe gleich einem verschmutzten Tümpel, als sie darüber nachdachte.

„Kagome-chan?“ Sango sah verwundert zu ihrer Freundin hinüber; kannte sie etwa den Grund für das Verhalten des jungen Mönches? Ihr Blick fiel auf den kleinen Kitsune, der mit klappernden Zähnen neben seiner niedlichen Katzenfreundin saß und sich ängstlich an ihr weiches Fell klammerte, nachdem Kagome ihren Satz vollendet hatte.

Ein leises Knurren stahl sich aus der Kehle Kiraras und nervös schweifte ihr wachsamer Blick durch den Raum und anschließend aus dem Fenster auf ein ihnen unbekanntes Ziel zu. Ohne Vorwarnung stellte sich ihr Nackenfell so steil auf wie die spitzen Stacheln eines Igels, so dass selbst Shippo mit einem erschrockenen Quieken von ihrer Seite wich und lieber Schutz in den Armen eines gewissen Mädchens suchte, welches ihm liebevoll über den Rücken strich. Ein wenig erschrocken beobachtete die junge Dämonenjägerin, wie sich die sanft und liebevoll erscheinenden Augen ihrer kleinen miauenden Freundin in ein beunruhigendes Blutrot verfärbten. Schon verlängerten sich ihre Reißzähne, wuchsen ihre Krallen, als Sango mit einem leisen Aufschrei sofort neben ihr war und sie an sich riss. Blut färbte ihre Kleidung rot, als die messerscharfen Klauen des sich wie wild gebärdenden Youkais scharf abgrenzbare Spuren in ihr unschuldiges Fleisch rissen, doch sie hielt die kleine Katze nur noch fester an sich gedrückt.

„Ruhig, Kirara, ganz ruhig“, wisperte sie ihrer knurrenden Gefährtin ins alarmierend zuckende Ohr, beruhigend strich sie mit einer Hand über ihr gesträubtes Fell und versuchte sie vor der Verwandlung zu bewahren, was ihr mit größter Anstrengung nach einer Weile gelang.

„Was hast du gesehen?“, fragte sie die Katze, bevor sie zitternd vor dem Fenster in die Knie sank und Kagome besorgt zu ihr lief und ihre Hände auf die Schultern der jungen Frau legte. Mit einem knappen Nicken gab sie dem Mädchen zu verstehen, dass alles in Ordnung sei, worauf sich Kagome zunächst zögerlich, dann aber der jungen Frau vertrauend ein paar Schritte von ihr entfernte und gespannt zusah.

Kirara kämpfte um ihre Beherrschung, noch niemals zuvor war es ihr so ergangen wie nun zu diesem Zeitpunkt. Sie spürte es, ganz nah bewegte es sich am Haus vorbei; immer wieder schlich es wie eine tödliche Krankheit durch ihre Seele und kehrte stets zu diesem unheilvollen Ort zurück, der am Rand des Dorfes als Ursprungsort allen Übels diente. Ihr kleines Herz klopfte wie wild, als der Hass und die Wut jenes unglückseeligen Wesens ihr Herz durchströmte und sie ebenfalls zur Raserei anstachelte, doch die Stimme ihrer langjährigen Gefährtin und Freundin, welche sie vor diesen Dingen mit aller Macht beschützen wollte, legte sich wie ein unsichtbares Schutzschild um ihren verletzlich gewordenen Geist und blockte jegliche Gefahr, die wie eine Welle über den winzigen Katzenkörper zu schwappen drohte, ab.

„Sango!“, schrie Miroku voller Angst, als er spürte, wie das Unbekannte mit aller Macht auf die junge Dämonenjägerin und ihre kleine pelzige Freundin zustürzte. Unbeholfen kam er auf die Beine, die nach dem soeben Erlebten noch bedrohlich unter seinem Gewicht schwankten, doch das ignorierte er mit einem ärgerlichen Stirnrunzeln und stolperte los.

Doch dann, so plötzlich, wie alles begonnen hatte, war es wieder vorbei. Der Kopf des Mönches klärte sich von einer Sekunde auf die andere wie der Himmel nach einem schweren Gewitter; erleichtert brach er vor seiner Gefährtin in die Knie, dessen Augenlider sich, welche sie vor wenigen Augenblicken erschrocken niedergeschlagen hatte, langsam hoben. Erstaunt blickte sie in das erschöpfte, aber unendlich dankbare Gesicht des jungen Geistlichen, der neben ihr kniete und sie anlächelte. Ihre Sinne tasteten nach diesem angsteinflößenden Gefühl, das eben noch zum Greifen nah gewesen war und nun nicht vollkommen verschwunden, aber unendlich fern erschien. Was konnte es nur gewesen sein? Es war von solcher Macht und Bösartigkeit ihr gegenüber erfüllt und gleichzeitig auch nicht. Eine unendliche Traurigkeit hatte sich ihrer bemannt, die tief in ihrem Inneren ein kleines Stück ihrer Seele zerrissen hatte. Und doch hatten vorrangig Hass und Rache das Wesen vorangetrieben, hatten ihm befohlen, Vernichtung und Zwietracht unter den Freunden zu säen. Doch aus einem Grund, den sie nicht kannten, hatte es kurz vor seinem Ziel innegehalten und von ihnen abgelassen.

„Sango“, riss sie die besorgte Stimme Mirokus in die Wirklichkeit zurück. Ihre Augen wanderten zu den seinen; in ihnen lag ein Ausdruck von solch zärtlicher Liebe zu ihr, dass sie, ohne es vehement verhindern zu können, blassrosa anlief. Scheu senkte sie den Blick, als sie an seinen überrascht hochgezogenen Brauen bemerkte, dass es ihm keinesfalls entgangen war.

„Geht es dir und Kirara gut?“, fragte er leise, legte seine große, feinglidrige Hand auf ihre schmale Schulter und wartete schon fast auf das gewohnte Zurückschrecken der jungen Frau, wenn er sie berührte, doch dies blieb aus.

Mit einem verwunderten Lächeln setzte er sich beinahe überrumpelt auf den Hosenboden, als ihre zarte Hand zögernd zu ihrer Schulter hinaufwanderte und sich schüchtern auf seinen Handrücken legte. Mahagoniefarbene Augen suchten Onyxfarbene und ein kurzes, aber bestimmtes Schweigen breitete sich unter den beiden jungen Menschen aus, bis hinter ihnen ein lautes, allerdings nicht wirklich ernst gemeintes Räuspern erklang.

Verwirrt mit den Augen klimpernd, als seien sie aus einem langen, wunderschönen Traum erwacht, ruckten ihre Köpfe herum. Kagome saß noch immer mit Shippo auf dem Schoß, der interessiert auf das hübsche Paar schaute, an dem hübsch gedeckten Tisch und sah verzückt und sogar vielleicht ein wenig eifersüchtig zu ihren Freunden hinüber, die scheinbar erst jetzt bemerkten, was sich da beinahe zwischen ihnen abgespielt hatte.

Verschämt wandten sie ihre Blicke voneinander ab, Sango mehr als Miroku, dem die Sache eigentlich nur etwas peinlich war, da sich neugierige Beobachter in der Nähe aufhielten und rutschten ein wenig voneinander weg.

„Ich ... ich glaube, uns geht es soweit gut, danke“, stotterte Sango etwas unbeholfen und sah zu Kirara hinunter, die etwas zerzaust und plattgedrückt zwischen dem Körper und einem Arm ihrer menschlichen Freundin hing, ansonsten aber einen halbwegs gesunden Eindruck auf die Dämonenjägerin machte und ein zustimmendes, leicht erschöpftes Miauen hören ließ.

„Dann bin ich ja beruhigt“, erwiderte er und wollte aufstehen, was ihm jedoch nur schwer gelang, fühlte er sich doch noch immer seiner Kräfte beraubt, nachdem all diese negativen Empfindungen seinen Geist gestreift hatten. Doch plötzlich spürte er einen schlanken, aber kräftigen Arm, der bestimmt unter den seinen fuhr und ihn sanft nach oben drückte. Ein anderer legte sich fast schüchtern um seine Hüfte und stützte ihn ein wenig, als er etwas wackelig auf die Beine kam und drohte zu fallen. Erstaunt wanderte sein Blick über das dunkle Haupt der Dämonenjägerin, die ihn sicher und behutsam zu dem Tisch führte, an dem Kagome und Shippo bereits warteten.

Mit einem leisen „Danke“ ließ er sich etwas ungeschickt nieder, während Sango anmutig wie eine geschmeidige Raubkatze neben ihm Platz nahm. Ihr liebevoller Blick, mit dem sie den jungen Geistlichen noch einmal bedachte, verschwand plötzlich wie eine eiligst weggewischte Träne und machte dem Entsetzen und der Furcht Platz, die erbarmunglos durch sein Herz gepflügt waren gleich einer Schar Untoter auf der Flucht vor ihrem grausamen Herrscher.

„Was ist das eben gewesen?“, sprach sie damit das aus, was ihr aller Denken beherrschte. Schweigend sahen sich alle an, außer Shippo, der mit einem ängstlichen Wimmern das Gesicht in der Kleidung seiner großen Freundin verbarg und es nicht wagte, hervorzukommen.

„Shippo, es ist doch vorbei“, versuchte diese, ihn zu beruhigen, doch es dauerte einen Moment, bis der kleine Kitsune vorsichtig aus seinem Versteck lugte und sich dann, noch immer misstrauisch die Umgebung absuchend, wie ein nervöses Reh kurz vor der Flucht wieder normal auf Kagomes Schoß setzte.

„Ich kann nicht sicher sagen, ob es dies wirklich war“, begann Miroku mit einer Vermutung, „aber ich hatte das Gefühl, der Teil einer unglücklichen, zurückgelassenen Seele war in diesem Raum allgegenwärtig.“

Ein erschrockenes Keuchen entrang sich den Kehlen seiner Gefährtinnen, doch von Unglaube über sein Gesprochenes war nichts in ihren Augen zu sehen, nein, eher so etwas wie eine unheimliche Erkenntnis flammte in ihren dunklen Pupillen auf.

„Stimmt“, meldete sich Kagome nach einer Weile zu Wort, „das würde diese negativen Schwingungen erklären, die jeder von uns gespürt hat, das heisst ...“, sie hielt inne und deutete mit ihrem Zeigefinger auf Myoga, der schnarchend und mehr als nur betrunken in einer Schale voll Sake auf einem Reiskeks schwamm, „er wohl als einziger nicht.“

Etwas enttäuscht starrten die Anderen auf den kleinen Flohgeist, der im Schlaf verzückt alle seine verflossenen Liebschaften aufzählte und nach jedem Namen verliebt einen Kussmund aus seinen Lippen formte, aus dem schmatzende Geräusche zu hören waren. Er hätte den jungen Leuten vielleicht ein bisschen mehr darüber berichten können, worüber sie jetzt nur Spekulationen anstellen konnten.

„Wenn man ihn mal braucht, ist er entweder abgehauen oder ... wie auch immer“, seufzte Kagome und verdrehte die Augen.

„Aber ich glaube, zwei Personen in diesem Raum können uns mehr darüber berichten, als uns vielleicht lieb ist, oder?“, sagte Sango und stieß dabei ihren Sitznachbarn leicht an, der sie mit großen Augen ansah.

„Ja, auf jeden Fall“, stimmte Kagome ihr zu und hielt den Fuchsdämon, der sich soeben unauffällig aus dem Staub machen wollte, fest. „Habt ihr uns da nicht ein wenig zu erklären?“

Miroku zog eine leicht beleidigte Schnute. Wie oft hatte er versucht, dieses Thema unter seinen Freunden anzusprechen? Und wie oft war er dabei unterbrochen worden? Nun gut, jetzt oder nie, es schien nun der richtige Zeitpunkt dafür gekommen zu sein.

„Könnt ihr euch noch daran erinnern, als wir das Dorf zum ersten Mal betreten haben?“

Zustimmend nickten alle, Shippo stieß einen kläglichen Ton aus, ihm war gar nicht wohl dabei zumute, während Kirara mit einem leisen, aber warnenden Fauchen antwortete.

„Euch sind doch auch diese verbrannten Trümmer am Rand des Dorfes direkt am Übergang zum Wald aufgefallen, nicht wahr?“

„Ja“, antwortete Sango, „aber irgendwie habe ich mir in diesem Moment keine Gedanken darüber gemacht, als ich sie bemerkt habe.“

„Ich auch nicht“, gab Kagome zu.

„Aber ich“, war von ihrem Schoß eine tonlose Stimme zu hören. Shippo hatte sich ganz nah an den Körper des Mädchens gedrückt, sein Gesicht war leichenblass geworden. Kirara ließ ein bedrohliches Knurren hören und sprang mit einem Satz in den Schoß ihrer Herrin.

„Und ich glaube, auch an Kirara ist dies, was einmal eine Hütte gewesen sein muss, nicht spurlos vorübergegangen, genauso wenig wie an mir“, schaltete sich Miroku wieder dazwischen.

„Aber wieso haben dann Sango und ich nichts bemerkt?“, wollte Kagome wissen. „Und was ist mit Myoga?“

Eine tiefe Falte bildete sich auf der Stirn des jungen Mönches. Diese Frage war mehr als berechtigt und er glaubte, die Antwort darauf zu kennen. Sie lag doch fast auf der Hand, man musste nur zugreifen, um sie zu erlangen. Er versuchte, sich genau an den Moment zu erinnern. Was hatte sich da gerade in den Gedanken aller abgespielt? Warum hatten diese beunruhigenden Schwingungen in der Luft nur ihn, den Kitsune und die kleine Dämonenkatze getroffen? Dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen.

„Wie dumm. Warum bin ich nicht gleich darauf gekommen?“, fragte er mit einem Schmunzeln auf den Lippen sich selbst, so dass seine Freunde ihn leicht verwirrt musterten.

„Es ist ganz einfach“, begann er ihnen zu erklären, „als wir in das Dorf marschierten, dachtest du, Kagome, nur daran, Inuyasha zu finden, genau wie auch Myoga nur das wünschte.“

„Was hat das damit zu tun?“, fragte Sango an ihrer statt, als das Mädchen verwundert die Augenbrauen hochzog.

„Nun, Kagome und Myoga waren erfüllt von solcher Vorfreunde, Inuyasha wiederzusehen, dass ihr Geist einzig und allein von positiven Empfindungen beherrscht wurde, nichts anderes hätte dies zerstören können, nicht einmal diese fremde, rachsüchtige Macht, sie ist einfach an ihrer beider Seelen abgeprallt.“

Erstaunte Blicke trafen den jungen Geistlichen, der mit einem triumphierenden Lächeln die Arme vor der Brust verschränkte. Die letzten hellen Strahlen der am Horizont verschwindenen Sonne fielen auf sein Antlitz, als er den beiden jungen Frauen wissend zunickte, was ihm prompt ein äußerst bedeutungsvolles Aussehen verlieh.

„Und was ist mit mir?“, warf die Dämonenjägerin ein und pustete keck ein paar pechschwarze Strähnen aus ihrer Stirn, die ihr widerspenstig vor die hübschen Augen gefallen waren. „Wieso habe ich nichts bemerkt?“

Das Licht, in dem er sich selbstsicher gesonnt hatte, verschwand ungewollt hinter den dunklen Nachtwolken, die sich langsam und träge ihres Auftrittes bewusst wurden und ließ ihn in einer keineswegs überzeugenden Erscheinung zurück.

„Nun ja, das ist so“, begann er ein wenig verunsichert, nachdem er Sangos fragenden Blick auf seinem Haupt spürte, „du … du …äh … .“

Zerstreut strich er sich durch das dunkle Haar und suchte nach einer aussagekräftigen Antwort auf die berechtigte Frage seiner Partnerin, die sich feixend eine Hand vor den Mund hielt. Shippo stierte seinen großen Freund argwöhnisch an, während ihm Kagome schon fast leid tat, wie er da saß und mit aller Macht nach etwas suchte, was sie alle von seiner Mutmaßung überzeugen sollte.

Nervös starrte Miroku die langhaarige wunderhübsche Frau an, welche neben ihm saß und erwartungsvoll eine ihrer feinen sanft geschwungenen Augenbrauen in die Höhe gezogen hatte. Ein wenig ungeduldig begann sie, mit ihren schlanken Fingern auf das kostbare Holz des Tisches vor ihr zu klopfen und machte ihn damit umso fahriger. Als er sich gerade in diesem Moment geschlagen geben wollte, um hervorzubringen, dass er es sich selbst nicht erklären konnte, kam ihm jemand zuvor.

„Vielleicht lag es daran, dass Sango mir helfen wollte, Inuyasha zu finden“, warf ein gewisses Mädchen aus der Zukunft ihre gar nicht so abwegige Vermutung in die Runde und zwinkerte dem dunkelhaarigen Mönch freundschaftlich zu.

„Ja!“, antwortete dieser begeistert und klatschte zustimmend in die Hände. Ein wenig zweifelnd blickte Sango erst Miroku und dann Kagome an, die ihr verschmitzt zulächelte. Während der junge Geistliche die ganze Zeit über vor sich hinbrabbelte, aus welchem Grund er nicht auf denselben Gedanken gestoßen war, beugte sich die Dämonenjägerin leicht zu ihrer Freundin hinüber und gab ihr mit dem Zeigefinger einen Wink, ihr Gehör zu schenken.

„Weißt du“, wisperte sie kaum hörbar, „ich habe mir tatsächlich für dich gewünscht, dass wir Inuyasha schnell und wohlbehalten finden, doch habe ich mich ebenfalls gefragt, ob ich für ihn“, ihre Pupillen wanderten zu jenem jungen Mann hinüber, der soeben im Begriff war, tausend Thesen dafür aufzustellen, warum diese unheimliche Erscheinung Menschen, in dessen Adern positive Energie floss, verschonte, „das Gleiche tun würde“, vollendete sie ihren Satz und sah an Kagome vorbei auf den sich immer dunkler färbenden Himmel. Unzählige winzigkleine Glühwürmchen begannen über den durch die anbrechende Nacht feucht gewordenen Grashalmen zu kreisen und tauchten den am Tage in allen Farben leuchtenden Garten des Hauses in ein unheimliches grünes Licht.

„Und? Würdest du es?“, wollte Kagome wissen und musterte ihre ältere Freundin interessiert. Eine Weile betrachtete Sango ihren Gefährten, den sie in den letzten Monaten wahrscheinlich besser kennen gelernt hatte, als irgendeine andere Frau vor ihr. Mit einem Seufzen wandte sie sich nach einigen Sekunden wieder dem Mädchen zu und beobachtete dabei fast ein wenig sehnsüchtig die unbeschwerten Glühwürmchen bei ihrem sorglosen Tanz über die nun schlafenden Blumen.

„Bis ans Ende der Welt würde ich reisen, um ihn zu finden“, war ihre ehrliche Antwort, die sie mit leuchtenden Augen kundtat. Geschickt strich sie ihre Haare zurück und klemmte eine Strähne hinter das Ohr, als sie Kagome ansah und hinzufügte: „Obwohl er es ja irgendwie nicht verdient hat, findest du nicht?“

Ein Kichern entwich dem Mädchen aus der Zukunft und auch die junge Dämonenjägerin konnte sich ein freches Grinsen nicht versagen, als ihnen beiden die unzähligen Sünden des Mönches in den Sinn kamen, sowie die meist leeren Versprechen sich zu bessern.

„Na ja“, äußerte sich Kagome dazu, „wenn ich ebenfalls danach gehen würde, dann dürfte sich Inuyasha auch nicht wirklich in dem Privileg sonnen, dass wir uns aufgemacht haben, um ihn zu suchen. Wie oft hat er mich enttäuscht, indem er Kikyo mal wieder hinterher gerannt ist? Oder wie oft mich angeschrien? Und erst seine eifersüchtigen Phasen … komisch, irgendwie vermisse ich das.“ Ein wenig niedergeschlagen senkte sie den Blick und sah auf ihre Beine hinunter.

„Tja, manchmal bemerkt man erst, wie sehr man Jemanden vermisst, wenn Derjenige nicht mehr da ist oder sich sehr verändert hat.“ Trost spendend legte Sango ihre Hand auf Kagomes Schulter und nickte dem Mädchen verständnisvoll zu, als es sich zu ihr umdrehte.

>Wie recht sie doch damit hat<, dachte Kagome und nickte dankbar. Doch warum sah sie mit einem Mal so traurig aus? Mit niedergeschlagenen Augenlidern saß die junge Dämonenjägerin auf ihrem Platz und schien von einem Moment auf den anderen mit den Gedanken ganz weit weg zu sein.

>Ob sie wohl an ihren Bruder denkt? Auch er ist für sie unerreichbar geworden und doch kämpft sie mit aller Kraft um seine Rückkehr und glaubt fest daran, ihn eines Tages wieder in die Arme zu schließen. Niemals hätte ich daran denken mögen, dass ich einmal Ähnliches wie sie erlebe, mit dem Unterschied, dass ich Inuyasha hier bei mir habe und er nicht ständig aufs Neue die Flucht ergreift, wenn er mich sieht. Aber Kohaku ..., wie sehr wünsche ich mir für Sango, dass wir Naraku besiegen werden und ihr Bruder wieder seinen eigenen Willen beherrscht.<

„ ... was mit Inuyasha zu tun hat, glaube ich.“

>Wie???<

Entgeistert sah Kagome auf, alle blickten sie an, als würden sie etwas von ihr erwarten. Hatte jemand etwas gesagt?

„Kagome-sama“, begann Miroku schmunzelnd. „Hast du eben etwa geträumt?“

Ein wenig perplex starrte sie ihn an, war sie denn so in Gedanken versunken gewesen, dass sie nicht bemerkt hatte, was sich um sie herum abgespielt hatte? Erst als Inuyashas Name fiel ... .

„Ich ... nein, ich habe nur über etwas nachgedacht. Was hast du noch einmal gesagt, Miroku?“

Erstaunt zog er die Augenbrauen hoch, so etwas kannte er gar nicht von ihr. Aber er gab ihr ohne Umschweife sofort Antwort.

„Nun, ich mutmaße schon eine ganze Weile, dass diese verbrannten Überreste am Rande des Dorfes, welche nach meinem Ermessen einmal eine Hütte gewesen sein könnten, vielleicht etwas mit Inuyasha zu tun haben könnten. Was hältst du davon?“

Die Augen des Mädchens weiteten sich vor Überraschung; genau diese Vermutung, die sich erst schwach wie ein neugeborener Setzling in ihrem Gehirn eingepflanzt hatte, erhielt nun von dem jungen Geistlichen genug Nahrung, um zu reifen. Was hatte Manami-san noch zu ihr gesagt? Er ist oft hier, etwas zieht in zu diesem Ort, hier fühlt er sich scheinbar geborgen. Und doch war es nicht die volle Wahrheit, die ihr die alte Dame offenbart hatte, ein leichtes Flackern in ihren vom Alter trüb gewordenen Augen hatte sie verraten, hatte das Mädchen allerdings auch gewarnt, lieber keine weiteren Fragen zu stellen.

„Da gebe ich dir recht, Miroku“, antwortete Kagome auf seine Frage und sein erwartungsvoller Blick wechselte zu einem „Hab ich´s nicht gleich gesagt“ Ausdruck.

„Er ist gerne dort, doch ...“, sie stockte, als ihr erneut diese erschreckende Szene einfiel, in der er bleich wie der Tod und mit schreckensverzerrter Miene aus den mächtigen Stämmen des alten Baumes gefallen war, der hinter den Ruinen der einstigen Hütte stand. Ihre Gesicht verzog sich schmerzerfüllt, während ihre Stirn kleine feine Falten bildete, als sie daran dachte. Doch sofort entspannte sich ihre verkrampfte Haltung wieder, als ihr sein Blick in den Sinn kam, nachdem er sie erkannt hatte, noch bevor er auf den Boden aufgeschlagen war. Soviel Wärme und Liebe hatte in seinen Augen gelegen, etwas, was sie bei ihm selten erlebt hatte. Dieser kurze Moment hatte sich wie eine glückliche Vogelfamilie in ihrem Herzen eingenistet und nichts und niemand würde ihr dieses Gefühl, welches sie dabei erlebt hatte, je wieder nehmen können.

Ein schwaches, aber durchaus sichtbares Lächeln zauberte ihre sorgenvolle Miene ein wenig davon, als sich plötzlich ein weiteres Mal eine Stimme in ihre Gedanken bohrte.

„Ähm, Kagome-chan, geht es dir auch gut?“

Wie von der Tarantel gestochen fuhr das Mädchen aus der Zukunft hoch und fand sich mit den leicht an ihrem Gesundheitszustand zweifelnden Freunden konfrontiert, die sie ein wenig verunsichert anstarrten.

„Ich ... äh, ja, hahaha“, übertrieben winkte sie mit den Händen ab, „natürlich geht es mir gut, ich bin nur etwas müde und mache mir halt Sorgen um Inuyasha, aber sonst ist alles in Ordnung, warum sollte es mir schlecht gehen?“ Die letzten Worte ihres von Sarkasmus triefenden Geständnisses hatten so misstönend und genervt geklungen, dass es ihr schon wieder leid tat, was ihr da aus dem Mund gerutscht war. Sicher war es ihr nicht entgangen, dass ihre Freunde sich auch schon um sie sorgten, schließlich war sie diejenige, die am meisten an dem Hanyou hing. Doch umso mehr störte es sie, dass diese an Intensität ständig zunehmende Sorge ihr größter Schwachpunkt war.

„Entschuldigt bitte, ich ... es war alles ein wenig zu viel für mich in den letzten Tagen, eigentlich ist so etwas nicht meine Art, darum ...“

„Ist schon gut, Kagome-chan“, unterbrach sie Sango mit weicher Stimme. „Wir verstehen wohl, wie es dir geht und glaub mir“, ihr Blick wanderte hinüber zu dem jungen Geistlichen und dem kleinen Kitsune, die zustimmend nickten, „uns ergeht es nicht anders.“

Fragend blinzelte Kagome ihre Freundin an, wie meinte sie das?

„Wenn man etwas gegenüber steht und nichts daran ändern kann, wie es ist, egal, wie sehr man sich anstrengt, dann übermannt einen die Hilflosigkeit gerade in den Momenten, in denen man sie am wenigsten gebrauchen kann. Aber denke daran, du bist nicht allein. Lass uns die Sorgen und die Hilflosigkeit teilen, dann sind sie nur halb so schlimm.“

Eine erhabene Stille senkte sich über die Häupter der Freunde, Kagomes Augen schimmerten feucht im Licht des zunehmenden Mondes, der sein lächelndes Gesicht am Nachthimmel zeigte und freundlich in das große Fenster des geräumigen Zimmers hereinschaute. Ein herzergreifendes Schniefen ließ alle zusammenfahren; ungläubig starrten die beiden jungen Mädchen und der kleine Fuchsdämon den dunkelhaarigen Mönch an, der mit dem Zipfel seines Gewandes vergeblich versuchte sich die Tränen aus den Augen zu wischen und anschließend seine Nase darin versenkte und laut in den weichen Stoff hineinschnaubte.

„Das ist so wunderschön“, jaulte er und legte sichtlich ergriffen eine Hand auf sein Herz. „Ich wünschte, zu mir würde Jemand so etwas auch einmal sagen.“ Mit glänzenden Augen sah er erwartungsvoll zu der hübschen jungen Frau, der sein Herz gehörte, hinüber und wartete auf eine Reaktion.

„Du bekommst gleich etwas völlig anderes von mir zu hören und auch zu spüren, Houshi-sama“, knurrte diese verärgert und ließ die Knöchel ihrer Hand knacken, um ihm damit begreiflich zu machen, was sie von seiner übertriebenen Anteilnahme hielt.

„Ah … eh …“, kam es nur von seinen Lippen, die sich zu einem entschuldigen Lächeln verzogen hatten; hektisch wedelte er mit seinen Händen vor ihrem Gesicht herum, in der Hoffnung, nicht schon wieder schmerzhafte Erinnerungen an seine unzähligen Fehltritte bei der schlagkräftigen Dämonenjägerin zu kassieren. Missmutig sah sie ihm dabei zu, bis sie seufzend mit dem Kopf schüttelte und ihren Versuch, diesem durchtriebenen Geistlichen doch noch so etwas wie Anstand und Benehmen beizubringen, für diesen Moment aufgab.

„Ach, was soll´s, hat ja eh keinen Sinn“, sagte sie eher zu sich selbst, wofür sie sich ein vergnügtes Grinsen von Kagome einfing. Die Beiden würden sich nie ändern und wenn doch, dann wäre alles nicht mehr so wie vorher. Obwohl es das jetzt schon längst nicht mehr war … .

„Nun ja“, begann Miroku etwas zerknirscht und vorsichtig in Sangos Richtung schielend, „Kagome“, aufmerksam nickte ihm soeben Angesprochene zu, „du sagtest, Manami-san hätte dir berichtet, Inuyasha würde sich an diesem besagten Ort oft aufhalten, nicht wahr?“

„Ja“, bestätigte sie noch einmal ihre Aussage, „genauso ist es.“

Nachdenklich kratzte er sich am Kinn, bevor er fortfuhr.

„Schön und gut, aber wieso machen dann alle anderen Dorfbewohner einen großen Bogen um die Ruinen der abgebrannten Hütte? Wieso ist Inuyasha der einzige, den man dort überhaupt einmal sieht? Kann mir das mal Jemand beantworten?“



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Kommentare zu diesem Kapitel (9)

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Von: abgemeldet
2007-04-27T16:07:06+00:00 27.04.2007 18:07
Hallihallo liebe nee-san
So, dieser Beitrag kommt nun etwas spät...ehehe..gomen

Was soll das bitteschön heißen, ich hab dir noch eine FF aufs Auge gedrückt, du machst das doch gerne XDD, ne? Ne? NEEEE? XDD

Hehe, Miroku auf der Flucht vor Sangos zarten Händen...er hat es wohl mit der Tatscherei wieder übertrieben. Echt schlimm, wann lernt er es denn mal? (Wohl erst im nächsten Leben XD, wenn überhaupt *lach*)

Myoga und einer jungen Flohdame den Hof machen? Wow, der alte Knacker hat sich wohl zu viel von Miroku abgeguckt, was?! *prust kicher*
Ah, jetzt gibt es was zu essen, da bekomm ich auch gleich Hunger *grins*

>landete daraufhin mit einem lauten Platsch direkt in der Soße aus gestampften Früchten
Muahahaha, das war so witzig, das ich mich fast weggekugelt hab vor lachen *grins* Spitzenmäßig! Ah, jetzt hat er erstmal vor Wochen genug von Süßspeisen...na ja, nicht jeder ertrinkt fast in Süßspeisen XD, da ist es dann hinlänglich zu verstehen *lach*

Stimmt, unser alter lieber Floh hat das Recht zu erfahren, wie es um seinen Herrn steht und das Inu nicht mehr der alte liebe angeberische Hanyou ist, sondern nur ein ängstlicher Mensch, der nun schwer vertrauen zu anderen fasst.

Armer Floh, er tut mir echt sehr leid, er macht sich riesige Vorwürfe. Das ist so schön traurig beschrieben, das ich jetzt auch anfange zu weinen *heul*
Ähm, hallo, hat der jetzt etwa Selbstmordgedanken...nein, nicht Myoga...
Genau, der kleine Flohgeist kann für diesen schwerwiegenden Unfall doch nichts...*zu nee-san rüberschielt* da ist wohl eher Jemand anders schuld *lach* *zwinker*
Hehehe, Kirara hat ihn sich geschnappt, sie ist die Heldin des Tages, die süße Miezekatze *knuddel* ich liebe sie halt *schnurr* öhm...XD

Myoga schäm dich, Kirara hat dich gerettet und das ist der Dank, Beschimpfungen, also wirklich...
Huch, Kagome ist ganz schön sauer auf ihn.
>Ein Sparschwein voller Münzen
also die Beschreibungen sind echt total genial *lach*, ich könnte mich wirklich kugeln...*lachtränchen wegwischt*
Oh, wusste Myoga etwa nicht, das er wichtig ist, hehe, wie süß, er weint vor Rührung...er ist echt nah am Wasser gebaut ^^

Die Beschreibungen über Kagomes Wutausbruch, die Beruhigungs versuche von Miroku und Sango und die offenen Münder von Shippou und Kirara finde ich sehr gelungen, ein Leseschmaus für alle ^^

Es scheint das der alte Flohgeist etwas weiß, was unseren Freunden weiterhelfen könnte. Na mal sehen...
Was Kagome sagt, stimmt haargenau...und das Wissen und die Weisheit kommt mit dem Alter ^^

Armer Shíppou *giggel*, und die 'Made im Speck' lässt es sich gut gehen *grins*
Shippou ist eine beleidigte Leberwurst *lach* ach, siehst, Kleiner, jetzt bekommst du doch wieder was Leckeres von Kagome, da ist die Welt wieder in Ordnung XD
Der kleine Kitsune ist sooo drollig *knuddel*

Aha, nun spricht unser Miroku mal über die verkohlten Reste der Hütte. Scheint wohl, als hätten die beiden Mädchen nichts davon mitbekommen, aber dafür umso mehr Shippou, das arme Kerlchen bibbert ja wie Espenlaub

>Hast du einen Geist gesehen?
Ist Kagome unter die Hellseher gegangen? XDD

Muahaha, wie die gucken, als das mit dem 'das sich ihre Gedanken nur um Inuyasha gedreht haben' von Sango gesagt wird *sich scheckig lacht* Echt geilo!
Hehe, Kagome ist ganz fassungslos, zu komisch XDD

Ein gehender und redender Reisball, was für eine Attraktion *lach*

Miroku hast du fabelhaft dargestellt mit seinem süffisanten Lächeln *schmunzel*
Die Mädels sind alle sehr durch den Wind *prust lach*

Der alte Flohgeist ist echt pussierlich *grins*, wie er sich an die Wange von Kagome schmiegt, wie eine kleine Katze *lach*

Hehe, da sagen die Männer immer, wir wären neugierig, aber selber genauso sein, jajaja XDD
Sie liebt ihn, heureka...wie schöööön *schmacht* *___*

Miroku, ganz ruhig, keinem Herzanfall erliegen, ein Reanimattionsgerät wurde noch nicht erfunden...O.O XD
Hehe, der alte Floh fällt in den Sake, oweh...ich dachte immer es gibt nur Würmer im Tequila, aber seit nee-sans FF gibt es auch Flohgeister in Sake *lach*

Ah eine fremde Präsenz, wer das wohl ist?
Ach die Beschreibungen der Gefühle von Miroku und Sango sind soooooo gefühlvoll rübergebracht, das ich hier nur ins Schmachten verfalle ^^
Ah, das hat sich Miroku bestimmt nicht vorgestellt, das er sich nun in den Armen der Dämonenjägerin befindet XD
Also hat Kagome das gleiche gefühlt, wie Miroku, da sie so verschreckt da sitzt...

Echt süß und knuffig, wie du das immer schreibst mit den beiden, Miroku und Sango...*schwääärm*
Es scheint jetzt, das auch Kirara von den SChwingungen betroffen ist, sie ist ja nicht wiederzuerkennen, die schnuffige Katze

Puh, alles vorbei, ein Glück, aber die bedrohliche Existenz kehrt vermutlich bald zurück...
Wieder eine halbe Turtelei der beiden Hübschen *grins*

Hahaha, alle haben es gespürt, nur der volltrunkene Floh nicht *lach*

Jetzt wissen wir endlich, warum Kagome und Myoga beim Betreten des Dorfes nichts von der tieftraurigen Präsenz nichts gefühlt haben und was ist mit Sango? Vermutlich ist es auch an ihr abgeprallt, weil sie Kagome helfen wollte.
Hehe, Miroku ist ja ganz nervös, hihi...
Ach das ist doch süüß, sie hat an Miroku gedacht...*schwärm*
bzw. ob sie das gleiche für ihn tun würde, wie Kagome für Inuyasha...

Gar nicht so abwegig die Theorie von Miroku...

*snüff* die Worte von Sango sind wirklich bewegend, sie ist echt eine tolle Freundin für Kagome (so eine hab ich auch X3 *zu nee-san rüberguckt* ^^)
>...den dunkelhaarigen Mönch an, der mit dem Zipfel seines Gewandes vergeblich versuchte sich die Tränen aus den Augen zu wischen und anschließend seine Nase darin versenkte und laut in den weichen Stoff hineinschnaubte....
Hahaha, da ist einer ja sehr bewegt von den Worten *grins*, find ich süß, wie er so seinen Gefühlen freien Lauf lässt.
Natürlich, das dachte ich mir, der hatte wieder mal Hintergedanken *lach*
Ui, gleich gibt es die übliche Dresche für den Houshi *kicher*

Die Fragen von Miroku schwirrten mir auch schon durch den Kopf, warum die anderen Dorfbewohner immer einen großen Bogen um die verbrannten Überreste machen...und Inu ist der einzige, der sich dort wohl und geborgen fühlt...

Wieder exzellent beschrieben und zwischen Lustig und Traurig so gut gewechselt, das ich nur vor Entzücken davonfließe...*fließ fließ* ~.^
Traumhaft und Inuyasha hat mir persönlich gar nicht gefehlt, es war mal schön nur von den anderen Charakteren etwas zu lesen und zu erfahren.

Oh ahm...ich hab wohl etwas übertrieben mit dem Kommi O.o

Liebe Grüße
und ein dickes fettes HDGDL
deine Billie-chan
Von: abgemeldet
2006-10-25T10:22:48+00:00 25.10.2006 12:22
Gomen, nun hab ich endlich die Ruhe gefunden, ganz entspannt dein neues Kapitel zu lesen.. ein echt langes Kapitel ;) Am Sonntag wollte ich es lesen, aber weil es so lang war hab ich es dann doch verschoben, weil ich nicht mittendrin aufhören wollte..
Nun hab ich es aber geschafft =) Und es gefällt mir wieder sehr gut. Mitreißen *grins* Und Myogas Selbstmordversuch und Kagomes Reaktion *grins* Toll geschrieben... das ganze Kapitel =)
Bin schon gespannt auf das nächste Kapitel!
LG; Jin-Jin
Von:  Mondvogel
2006-10-24T11:20:40+00:00 24.10.2006 13:20
Oha, also der arme Myoga hat sichtlich zu leiden. Sein Verzweifeln hast du ganz gut dargestellt, man konnte es gar nicht übersehen! Kein Wunder, dass Kagome, nach Myogas Aktion, so wütend geworden ist. Wer würde das nicht sein, der sich um den kleinen Floh sorgt?
Besonders rührend fand ich auch die Stelle, wo Myoga herausfindet, dass die anderen ihn brauchen. Der ärmste hat wohl nie genug Aufmerksamkeit bekommen….

Dass Kagome vor ihren Freunden ihre Gefühle gegenüber Inuyasha offenbart hätte ich nie gedacht. Aber es ist schön, dass sie es endlich mal offen sagt und auch zugibt. ^^
In diesem Kapitel scheinst du wohl die Beziehungen der Charaktere etwas aufzufrischen!
Sango und Miroku kommen sich auch, ganz zögerlich, etwas näher. Ich musste einfach schmunzeln, als Miroku vor lauter Verlegenheit nicht erklären konnte, warum Sango bei dieser Ruine nichts gespürt hatte. *gg*
Kagomes Erklärung daraufhin war ja glaubhaft, aber wir wissen doch alle, dass Sango an etwas anderes gedacht hat!

Hm… ich hab mir auch schon gedacht, dass diese Ruinen etwas mit Inuyasha zu tun haben. Das war jenes Haus, wo er gelebt hat und das dann abgebrannt ist, oder? Aber warum soll von diesen Ruinen eine fremde und rachsüchtige Macht ausgehen? *grübel*
Das wird bestimmt auch noch geklärt werden! ^^

Ähm, eine Frage am Rande… Wo ist eigentlich Sesshomaru abgeblieben? Ich glaube mich zu erinnern, dass er in der Nähe des Dorfes war, oder? Vielleicht ist er ja wieder weggegangen… Kommt er noch mal vor?
Hehe, ich bin ziemlich neugierig, ich weiß.

Zum Schluss möchte ich noch bemerken, dass mir deine Metaphern gut gefallen. Sie schmücken hier und da deinen Text und geben ihm somit sogar etwas Farbe. Wie z.B. diese Metapher hier:
>Angestrengt verkroch sie sich in ihren Gedanken wie ein Kaninchen in seinem Loch<

Das ist nur eine von vielen, die ich gefunden habe. Mach weiter so! Das gefällt mir sehr gut.
^.~
Bis dann!
Von: abgemeldet
2006-10-20T19:05:16+00:00 20.10.2006 21:05
tut mir wirklich leid, das ich erst jetzt ein kommi schreibe!! gomen!! *verbeug*
ich find die szenen zwischen sango und miroku echt gelungen *kicher* überhaupt auch das ganze kapitel wiedermal echt toll ^-^...
ich hoffe ja, das inu yasha im nächsten kapitel wieder auftaucht x3 *ihn in dem kapi vermisst hab*
ich bin sooo gespannt was das alles nun wirklich auf sich hat, wie er seine erinnerungen wieder erlangt und wie danach dann auch das verhältnis zwischen ihm und sessy sein wird??....O_o..
Von:  Animegirl87
2006-10-18T20:24:48+00:00 18.10.2006 22:24
Mal wieder einsame Spitze!!!!! *beide Daumen hoch halt* Wie immer, wirklich perfekt verfasst und ich konnte wieder mal keinen Fehler entdecken!!!!

Ich denke mal, das Inuyashas Vergangenheit, sehr viel damit zu tun hat, ich meine, dort lebte er schließlich eine Zeit mit seiner Mutter, obwohl ich mir noch nich sicher bin, ob dieses Gefühl von ihr ausgeht, aba ich denke eher nicht!!! Mal sehen, wer wirklich dahinter steckt!!^^
Ich hoffe auch das Inuyasha das nächste Mal wieder vorkommt, vor allem, wenn es um Kagom egeht, daher hoffe ich auch, dass sich die beiden bald näher kommen!!!!*gg*

Mach schnell weitaaaa, ich freu mich schon und bin gespannt, was noch alles zu tage gefördert wird!!!^^

*knuddel*
die Ani!^^
Von:  Kagome-Chan17
2006-10-18T18:34:35+00:00 18.10.2006 20:34
hmm ich muss den beiden vor mir auch zustimme. aberansonsten find ich das kapi richtig gut ^^ schreib bitte schnell weiter =)
Von: abgemeldet
2006-10-18T07:14:31+00:00 18.10.2006 09:14
Hallo,
ich muss leider Schalmali recht geben, in diesem Kapi. ist wenig Handlung und auch wenige Erklährungen drinnen.
Außerdem fragt man sich was mit Sessomaru ist. Welcher ja außerhalb des Dorfes wartet, auch dieser Dämon vor dem man geflohen ist, wird nicht weiter erwähnt und das obwohl er ihnen dicht auf den Fersen war.
trozdem eine gute geschichte. ^^
Von:  Schalmali
2006-10-17T17:40:27+00:00 17.10.2006 19:40
Hehe du kannst aber in die Länge ziehen :D An und für sich alles nett geschrieben, aber mir persönlich fehlt es da ein wenig zu sehr an der Handlung ^^ Allerdings ist das meine Meinung und mag auch daran liegen, dass der Charakterfokus diesmal nicht so auf meinen Lieblingsfiguren lag ;) was nicht heißt, dass ich bestimmte Figuren nicht mag, von den guten, nur manche weniger ald die anderen ^^
Von:  Hotepneith
2006-10-17T15:35:32+00:00 17.10.2006 17:35
Geschichten aus der Vergangenheit, aus Inuyashas Vergangenheit, haben mit der Hütte zu tun, da bin ich mir sicher.Und ncihts vernünftiges.
Du hast dieses unheimliche, gefahrvolle Gefühl toll beschrieben, das die Menschen und Youkai da bekommen. Wer auch imemr diese rachsüchtige Seele ist- das wird ein harter Kampf in jeder Beziehung.
Du hast die zehntausend Wörter geschafft.*g*

bye

hotep


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