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Dämonenseelen

von

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Die Hoffnung stirbt zuletzt

Hallo, Ihr Lieben!
 

Ohne große Worte hier nun das nächste Kapitel zu "Dämonenseelen", bin gerade total im Renovierungsstress und habe mir gedacht, jetzt lädtst du es schnell hoch, bevor mein PC für einige Tage durch das Neustreichen der Wände abgebaut werden muss.

Ein fettes Dankeschön wieder an meine treuen Leser *knutsch*, Ihr seid echt die Besten und ich freue mich jedes Mal über Eure lieben Kommis.

Tja, der arme Inuyasha muss noch ein wenig weiterleiden, bevor ... nein, das wird hier noch nicht verraten ^-^

Viel Spaß beim Heulen, äh, Lesen wünscht Euch Eure Mariko!
 

10. Kapitel: Die Hoffnung stirbt zuletzt
 

Mit wachsendem Schrecken stellte er fest, dass sich zwischen der an Intensität zunehmenden Flammenhölle eine junge, wunderschöne Frau befand. Ihr durchsichtiges langes, schwarzes Haar wirbelte wie in einem tobenden Sturm auf und nieder, während ihr blasses, tränenüberströmtes Gesicht ihn flehend ansah.

„Flieh, mein Junge ... geh ... und ... lebe ...“ Sie streckte beide Arme aus, als wolle sie ihn an sich drücken und nie wieder loslassen. Inuyasha blickte sie entsetzt an und fühlte, wie ihm selbst Tränen über die Wangen liefen, Tränen, die er sich nicht erklären konnte. Ein Lächeln huschte plötzlich über ihre Lippen, welches sie noch schöner erscheinen ließ, als sie es ohnehin schon war.

„Geh mit ihm, mein Sohn. Er wird dich beschützen, immer. Ich kann es nun nicht mehr.“

Ihre letzten Worte wurden fast durch das aggressive Fauchen und Kreischen des Feuers verschluckt, doch Inuyasha hatte alles vernommen, was sie ihm hatte anvertrauen wollen. Am ganzen Körper zitternd streckte auch er nun beide Hände aus, näherte sich ohne Angst dem lodernden Inferno und griff mit einem schmerzerfüllten Laut in die nach ihm leckenden Feuerzungen hinein. Das Gesicht der jungen Frau verzog sich vor Entsetzen, als sie bemerkte, was er vorhatte.

„Nein, tu das nicht! Folge mir nicht dahin, von wo du nicht mehr zurückkehren kannst!“ Panisch verfolgte sie, wie das Feuer nach dem Jungen griff, um ihn, genau wie sie, zu besitzen. Mit Tränen in den Augen begann sie, sich aufzulösen. Inuyasha stieß einen gequälten Schrei aus, als er dies bemerkte. Sofort streckte er seine Hände nach den ihren aus und versuchte sie festzuhalten. Worte verließen seinen Mund, deren Herkunft er sich nicht erklären konnte.

„Kaa-san!!! Geh nicht fort! Lass mich nicht schon wieder alleine!!!“

Immer wieder griff er nach ihren Händen, doch die seinen rutschten einfach durch die ihren hindurch, wie eine Truggestalt begann sie, sich aufzulösen. Mit einem verständnisvollen Lächeln blickte sie ihn an.

„Du bist nicht allein, mein Junge, du hast deine Freunde. Sie werden immer für dich da sein, auch jetzt.“

Ihre Worte waren nicht mehr als ein Windhauch, der kühl über sein überhitztes Gesicht hinwegstrich. Verzweiflung umklammerte sein Herz, als sie vor ihm in den tobenden Flammen verschwand.

„Nein! Kaa-san! KAA-SAN!!!“

Entschlossen versuchte er, ihr zu folgen, doch plötzlich schoss ein Schmerz, gleich einem alles vernichtenden Blitz durch seinen Kopf und ließ ihn schmerzerfüllt aufstöhnen. Ein kräftiger Stoß traf seinen gepeinigten Körper und beförderte ihn hinaus aus der Flammenhölle. Keuchend kniete er vor der Tür, die mit einem Male laut knallend ins Schloß fiel. Sofort quälte er sich auf die Beine und hämmerte wie ein Wilder gegen das spröde Holz, welches sich unnatürlich kalt unter seinen geballten Fäusten anfühlte, hatte sich doch gerade genau dahinter ein loderndes Inferno abgespielt. Mit allen ihm noch verbliebenden Kräften rüttelte er an dem Griff, doch es war zwecklos, diese Tür blieb für alle Zeiten verschlossen. Schluchzend sank er daran hinab, versuchte, das Antlitz der Frau in seinen Erinnerungen zu verschließen, damit es ihm nicht erneut abhanden kam, doch er spürte entsetzt, wie ihr wunderschönes Gesicht bereits zu bröckeln begann.

„Nein, nein“, wimmerte er. „Nimm sie mir nicht schon wieder.“

Weinend vergrub er sein rußgeschwärztes Gesicht in denen von Brandwunden übersäten Händen, welche die ihren nicht mehr hatten erreichen können. Umso mehr er versuchte, sich an ihre Erscheinung zu erinnern, umso stärker schlugen die erbarmungslosen Kopfschmerzen zu, die seine Gedanken nun vollkommen ausfüllten und keinen Platz mehr für das eben Erlebte ließen. Stöhnend fiel er zur Seite und hielt sich die schmerzen Schläfen. Wie aus einem grauen, undurchdringlichen Nebel drang plötzlich eine vertraute Stimme an sein Ohr, die ihn aufblicken ließ. Alles um ihn herum verschwand und machte einer anderen Umgebung Platz, aus der ihn zwei kastanienbraune Augen sorgenvoll musterten.

Manami hatte mit wachsendem Erstaunen Inuyashas verzweifelten Versuch, sich zu erinnern, verfolgt. Doch irgendwann hatte sein Gesicht einen seltsam starren Ausdruck angenommen; fast schien es ihr so, als hätte er einen kleinen Ausflug zurück zu den letzten vergangenen Stunden unternommen. Geduldig hatte sie abgewartet, was geschah, vielleicht würde er sich wieder erinnern, war ihr Hoffnung gewesen. Aber dann war etwas passiert, was sie vor Schreck hatte erstarren lassen. Der Junge hatte sich quer durch das Zimmer bewegt, dabei Dinge gesagt und geschrieen, die sie aufs Höchste entsetzt hatten. Jedoch war das nicht einmal das Schlimmste gewesen, was sich genau vor ihren Augen abgespielt hatte. Ungläubig hatte sie verfolgt, wie das lange Haar ihres Schützlings plötzlich durch ein unsichtbares Feuer angesengt wurde, seine Hände ebenfalls Verletzungen aufwiesen, die nach Brandwunden aussahen und sein Gesicht durch unzählige Rußflecken gekennzeichnet war. Taumelnd war er zusammengebrochen und hing nun vor Schmerzen stöhnend in ihren rechtzeitig ausgestreckten Armen. Behutsam strich sie ihm die schweißnassen Haare aus der kochendheißen Stirn, seine Haut brannte unter der ihren wie ein unbändiges Feuer. Doch es war kein Fieber, welches in ihm tobte, es war ein Kampf, ein Kampf um sein wahres Leben, sein wahres Ich.

„Kaa-san … .“

Seine krächzende Stimme brach, als er den Kopf hob und in das liebevolle Gesicht der alten Frau blickte. Er fühlte ihre angenehm kühlen Hände auf seiner brennenden Haut und schloss stöhnend für einen Moment die Augen.

Obwohl in seinem Inneren ein Inferno loderte, zitterte der Junge am ganzen Körper, wie Manami mit einem besorgten Stirnrunzeln feststellte. Liebevoll wiegte sie ihn wie ein kleines Kind hin und her, flüsterte sanft beruhigende Worte in sein Ohr und wartete ab, bis sich seine Muskeln entspannten. Lächelnd musste sie dabei an ihre schon längst erwachsene Tochter denken, wie gerne hatte sie diese stundenlang im Arm gehalten und furchtbar ungern an die Ammen abgegeben, die sich größtenteils um das damalige kleine Mädchen gekümmert hatten. Seit sie den Jungen im angrenzenden Wald gefunden hatte, verwirrt und hilflos wie ein neugeborenes scheues Reh, war sie aufgeblüht wie eine Rose, die das Leben spendende Licht nun zum ersten Mal seit langem genossen hatte. Er hatte ihr das zurückgegeben, was ihr selbst als kleines Kind und auch lange noch als erwachsene Frau verwehrt worden war – Liebe. Voller mütterlicher Zuneigung drückte sie ihm einen lieb gemeinten Kuss auf die nasse Stirn, wobei er spitzbübisch die Nase kraus zog. Seine Augenlider begannen zu flattern und schon wurde sie aus zwei verwundert dreinblickenden onyxfarbenden Sehorganen angestarrt. Verwirrt sah er sich im Raum um, bis seine Augen wieder die ihren trafen.

„Manami-baba … was ist passiert?“ Erschrocken besah er sich seine mit blutenden und nässenden Wunden überzogenen Hände, fühlte die enorme Hitze, die sein Körper abstrahlte.

„Wieso …?“ Hilflos suchte er nach einer Antwort auf seine drängende Frage, aber da war nichts, rein gar nichts. Sein Kopf war leer, wie die Bäume im Spätherbst, kahl gefegt vom strengen Nordwind. Plötzlich huschte das Antlitz eines Mädchens durch seine Gedanken.

„Wo ist Kagome?“, fragte er hastig. „Geht es ihr gut?“

Manamis Lippen verzogen sich zu einem Lächeln, so dass die feingliedrigen Falten tiefe Furchen in ihrem Gesicht bildeten, als sie den Namen des Mädchens aus seinem Mund erklingen hörte.

„Sie ist ganz in der Nähe und keine Sorge, ihr geht es gut. Ich kann sie holen lassen, wenn du es möchtest.“ Sein eifriges Kopfnicken ließ sie schmunzeln, doch sofort wurde sie wieder ernst.

„Du kannst dich an nichts erinnern?“, fragte sie fast beiläufig, als sie sich langsam erhob und auf die Tür zuging.

„Nein“, erwiderte er nach einen kleinen Pause tonlos. „Jedes Mal, wenn ich es versuche, fühlt es sich so an, als würde mir jeden Moment der Kopf platzen.“ Traurig senkte er sein Haupt und sah betrübt zu Boden.

„Was ist los mit mir? Wieso verschwinden bestimmte Dinge sofort aus meinen Erinnerungen? Möchte es jemand nicht, dass ich mich an alles wieder entsinne?“ Seine jugendlich geschnittenen feinen Züge strahlten Bitterkeit aus, seine Hoffnung auf sein vorheriges Leben schwand mit jeder Enttäuschung, die er durchmachen musste. Sofort eilte sie zu ihm, legte ihre von Arthrose geplagten Hände auf seine starken Schultern und drückte ihn nach einem Moment des Schweigens an sich. Ihre ruhige, leicht raue Stimme klang wohltuend in seinen Ohren, als sie das Wort ergriff.

„Ich weiß es selbst nicht, mein Junge, ich weiß es selbst nicht. Aber du darfst die Hoffnung nicht aufgeben, ich tue es auch nicht. Jeden Tag bete ich dafür, dass du dich wieder an alles erinnerst, an deine Familie, an dein Leben und auch an deine Freunde.“

Sein Mund öffnete sich, um etwas dagegen zu sagen, doch sie ließ ihn absichtlich nicht zu Wort kommen.

„Mir ist bewusst, dass du ihnen nicht traust und sie nicht als deine Freunde ansiehst, aber bitte, sei nicht mehr so hart zu ihnen. Akzeptiere sie an deiner Seite, irgendwann wird sich dir die Wahrheit über sie offenbaren.“

Ein kaum merkliches Kopfnicken seinerseits entspannte die Lage ein wenig. Vorsichtig drückte sie ihn von sich weg und stand auf.

„Manami-baba?“

„Ja?“

Verlegen druckste Inuyasha herum, bevor er seine Bitte vortrug.

„Kannst du sie alle hierher holen? Ich habe ihnen etwas zu sagen.“

Ein erleichtertes Lächeln entspannte ihre Besorgnis ausdrückenden Gesichtszüge und ließ sie gleich um mehrere Jahre jünger erscheinen.

„Das werde ich gerne tun.“
 

„Autsch!“ Ein schmerzerfülltes Zischen huschte durch die zusammengepressten Lippen Kagomes, als Sango ihr einen Verband, den sie vorher in eine Heilkräutertinktur getaucht hatte, um den linken Arm und ihre Hand wickelte. Entschuldigend lächelte die junge Dämonenjägerin ihre Freundin an und befestigte den Verband mit einem kleinen Knoten. Anschließend betrachtete sie ihr Werk kritisch, in dem sie einen Schritt zurücktrat und dabei den Kopf ein wenig schief legte.

„Tut mir leid, Kagome. Aber er muss schließlich halten und die Tinktur kann dadurch besser einziehen, wenn der Verband etwas straffer ist.“ Sorgsam wischte sie ihre Hände, an denen das nicht gerade angenehm riechende Zeug klebte, an einem Tuch ab, rümpfte leicht angewidert die Nase und warf es vorsorglich in eine Ecke.

„Ist schon gut, Sango-chan. Ich bin ja froh, dass du mich verarztet hast, die Tinktur brennt nur ziemlich, das ist alles“, erwiderte Kagome, während sie sich vorsichtig den Ärmel über ihren frisch gewickelten Arm zog. Shippo, der vor kurzem noch halb teilnahmslos am Fenster gesessen hatte, huschte flink auf ihren Schoß und drückte sich liebebedürftig an sie. Lächelnd legte das Mädchen ihre andere Hand auf seinen rotbraunen Schopf und kraulte ihn hingebungsvoll, so dass nach einger Zeit ein zufriedenes Schnurren von ihm zu hören war. Grinsend beobachtete Sango die beiden, als Kirara plötzlich miauend um ihre Beine strich und abwechselnd mit ihren großen Augen das Mädchen mit dem Fuchsdämon und ihre erstaunt dreinblickende Herrin fixierte. Sango musste lachen, als sie die verzweifelten Bemühungen der kleinen Katze beobachtete, auch ein wenig Liebe von der jungen Frau zu erhaschen.

„Was ist denn das?“, fragte sie, als sie ihre treue Gefährtin in die Luft hob und sich diese gleich an ihren warmen Körper kuschelte. „Sind wir heute alle schmusebedürftig?“ Sanft kraulte sie die Dämonenkatze unter dem Kinn, welche sofort genussvoll die Augen schloss und ein tiefes Schnurren durch ihre Stimmbänder erklingen ließ.

„Ich will auch ...“, erklang eine markante Stimme hinter ihnen und ein schmerzerfülltes Stöhnen folgte, als sich die zugehörige Person mit einem Ruck aus der Rückenlage aufsetzte und halb wieder zurücksank, als Dutzende bunter Sterne vor ihren Augen explodierten.

Die Köpfe der Mädchen ruckten herum und ihre teils bersorgten, teils belustigt wirkendenden Blicke lagen auf dem jungen Mönch, der die Zwei mehr und weniger zerknirscht anstarrte und sich mit verzogener Miene den noch immer schmerzenden Hinterkopf hielt. Sango sah ihn warnend an, denn sie hatte seinen Spruch wohl deutlich vernommen, woraufhin er sich ängstlich wie ein unterwürfiger Hund duckte. Aber irgendwie tat er ihr auch ein wenig leid, wie er da so hockte und ihren dunklen Augen ständig auswich, wenn sie ihn ansah. Schließlich war sie es, die sich bei ihm entschuldigte.

„Ich ... entschuldige meine grobe Art, Houshi-sama“, flutschte es aus ihrem Mund; sie deutete eine leichte Verbeugung in seine Richtung an, so dass er mehr als nur erstaunt aufsah.

„Ich hätte nicht so fest zuschlagen sollen, aber ... du hattest es schließlich versprochen und da ... .“

Etwas verlegen hielt sie inne und drehte ihren Kopf zur Seite. Grinsend stellte Kagome fest, dass ihr sonst eher blass wirkendes Gesicht einen leichten Rot-Ton angenommen hatte; sich dafür schämend, versuchte sie ihr Antlitz vor dem jungen Mönch zu verbergen. Ein Schauer lief ihren gazellengleichen Rücken hinunter, als seine ruhige Stimme erklang.

„Sango ... du musst dich dafür nicht entschuldigen, eher bin ich es, der Abbitte leisten sollte.“ Verblüfft ruckte ihr Kopf herum und sie begegnete seinem festen, diesmal ehrlichen Blick.

„Du hast mir vertraut, dass ich dich nicht wieder enttäusche und ich habe es dennoch getan“, gab er reumütig zu. „Ein Mensch wie ich hat es gar nicht verdient, eine so hübsche und mutige junge Frau wie dich zu kennen. Ich trete deine Treue mir gegenüber jedes Mal mit Füßen, wenn ich mich dem weiblichen Geschlecht, welches leider so verlockend auf mich wirkt, hemmungslos hingebe. Jedoch sind auch deine äußeren Reize keineswegs zu verachten und wenn diese meine verwundeten Augen treffen, denke ich an nichts anderes mehr, als dir nahe zu sein und dich zu berühr ... .“

„Äh, danke, ist schon in Ordnung“, fiel ihm Sango ins Wort und fingerte verlegen an ihren langen dunklen Haarsträhnen herum, die sich in leichten Wellen auf ihre schmalen Schultern legten. Kagome betrachtete die beiden interessiert, konnte sich aber ein verschmitztes Grinsen nicht verkneifen. Er würde sich wohl niemals ändern, aber wenigstens hatte er dies nun ehrlich zugegeben, allerdings hatten auch einige Dinge seinen Mund verlassen, welche die junge Dämonenjägerin ziemlich in Verlegenheit gebracht hatten. Mit glänzenden Augen stand sie da und wusste nicht mehr, was sie sagen sollte, hektisch wanderten ihre Pupillen im Raum umher. Als dann wie aus heiterem Himmel und völlig unangekündigt die Tür zu ihrem Zimmer zur Seite geschoben wurde, quiekte sie mehr als nur erschrocken auf und sprang behände nach vorn genau in die Arme des dadurch sehr zufrieden lächelnden Mönches. Einen Augenblick lang verharrten die beiden jungen Leute so; Sangos Blick verfing sich in dem des jungen Mannes wie eine hilflose Fliege in dem Netz einer Spinne, während Kagome und Shippo vor Unglauben die Kinnlade herunterfiel und Kirara mehr als überrascht maunzte. Als dann jedoch die sanfte Stimme ihres unangekündigten Besuchers die erhabene Stille des Raumes, der scheinbar auch die Luft angehalten hatte, zerriss, lösten sich die Zwei peinlich berührt voneinander.

„Ahem“, räusperte sich Manami erneut. „Ich hoffe, ich komme nicht ungelegen“, äußerte sie sich zu der markanten Situation und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, als das Gesicht der hübschen Dämonenjägerin tiefrot anlief.

„Oh, äh, nein, nein“, winkte Kagome ab und schaute hinüber zu ihren beiden Freunden, die ihren Mund noch nicht wiedergefunden hatten.

„Ist etwas passiert“, fragte sie plötzlich, denn ihres Wissens hatte die alte Frau doch vor wenigen Augenblicken darum gebeten, sie mit Inuyasha allein zu lassen.

„Ja und nein“, antwortete Manami mit einem geheimnisvollen Lächeln und blickte die Anwesenden einen nach dem anderen freundlich an.
 

Gedankenverloren zupfte Inuyasha an seinen Verbänden herum, die Manami ihm, bevor sie die jungen Leute holen gegangen war, sorgsam angelegt hatte. Die verletzten Stellen an seinem Körper, die er sich makabererweise selbst zugefügt hatte, puckerten und brannten unangenehm, doch dieser Schmerz war nicht vergleichbar mit dem, der in seiner Seele wie ein Höllenfeuer tobte und ihn innerlich zerstörte. Er konnte nicht verstehen, weswegen er aus heiterem Himmel plötzlich die Kontrolle über seinen Körper verloren hatte und sogar Unbeteiligte mit hineingezogen hatte. Traurig dachte er an das blaue, zugeschwollene Auge Manamis, die ihn selbstlos von seiner Raserei befreit hatte und an das Mädchen. Gequält schloss er die Lider, als der zerfetzte Ärmel und die darunter erscheinende, blau angelaufene Haut vor seinem Antlitz erschien.

>Warum habe ich sie nur als Monster gesehen? Was ist da in mich gefahren?<, grübelte er betrübt über seinen Aussetzer und versuchte hinter das dunkle Geheimnis zu kommen. Was war kurz davor geschehen? Irgendetwas musste doch als Auslöser dafür fungiert haben. Da war er sich vollkommen sicher; niemals würde er auf den Gedanken kommen, den Menschen, denen er vertraute, vorsätzlich Schaden zuzufügen. Betrübt sah er hinaus aus dem Fenster und verfolgte sehnsüchtig die Unbeschwertheit Hiroshis, Manamis kleinem Enkel, der ausgelassen und fröhlich über die frühlingsgrünen Wiesen des Dorfes tollte.

Oder doch? Ein alles verdunkelnder Schatten hüllte sein leidgeprüftes Herz ein. Was, wenn er tatsächlich so war und sein wirkliches Wesen durchzubrechen versuchte? War er in seinem richtigen Leben etwa jähzornig? Unberechenbar? Ein Rüpel höchster Klasse, der sich nicht einmal davor scheute, alte Leute und Frauen zu verprügeln? Und dann noch angeblich ein Halbdämon? Ihn schauderte. Sollte all dies wirklich in ihm schlummern, dann würde er es sich lieber noch einmal überlegen, ob er sein Gedächtnis wiederfinden wollte.

Waren vielleicht deswegen die Dämonenjägerin und der Mönch in dieser ungewöhnlichen Reisegruppe mit von der Partie? Die junge, dafür ausgebildete Frau, falls das dämonische Blut in ihm die Überhand gewann und der Geistliche, um ihn zu bannen? Aber was zum Kuckuck hatten dann das Mädchen und der kleine Fuchsjunge bei ihnen verloren? Das Gesicht unglücklich verziehend sah er ratlos zur Decke. Egal, wie er es drehte und wendete, die Zwei passten da einfach nicht rein.

Zu tief in Grübelei verfallen bemerkte er kaum, wie sich lautlos die Tür aufschob und ein ganzes Kontingent an Füßen hereintrappelte. Als er die vertraute Stimme der Hausherrin hinter sich vernahm, welche für ihn scheinbar wie aus dem Nichts aufgetaucht war, schrak er so heftig zusammen, dass die alte Dame sich besorgt auf ihre Knie herniederließ und ihn beruhigend an den Schultern fasste, die haltlos zu zittern begonnen hatten.

Traurig beobachtete Kagome die liebevolle Geste Manamis, die ihren Schützling mit ein paar sanft geflüsterten Worten sofort die aufkeimende Panik von der Seele genommen hatte. Ihr treuer Weggefährte war nur noch ein Schatten seiner Selbst; keine Spur mehr von dem stolzen Hanyou, der seine Freunde selbstlos bis zum letzten Blutstropfen verteidigt hätte, wenn nötig. Seine Augen, die sonst vor Waghalsigkeit und Abenteuerlust geglüht hatten, suchten nun unruhig und misstrauisch die Umgebung ab; anstatt heldenhaftem Mut stand nur die pure Angst in ihnen geschrieben; Angst vor Dingen, die selbst in ihr ein Unbehagen auslösten, das sie zutiefst erschreckte. Sie mochte sich gar nicht ausmalen, was er gesehen hatte, als er in diesem Zimmer wie ein Orkan gewütet hatte und nicht nur ihr und Manami, sondern auch sich selbst Schaden zugefügt hatte. Inständig hoffte sie, er möge nicht einmal im Traum daran denken, dass er in Wirklichkeit auch so agieren würde, zum Beispiel gleich einem rüpelhaften, ungehobeltem Vollidioten, der keinerlei Manieren an den Tag bringen konnte und den sie mehrmals am Tag mit ihrem Bannwort an den harten Boden fesseln musste. Wenn er nur wüsste, wie sehr sie sich diesen frechen und äußerst vorlauten Jungen herbei wünschte; sie selbst hätte niemals damit gerechnet, diesen doch sehr eigenartigen Wunsch in ihrem Herzen zu tragen.

„Ich möchte euch gerne etwas sagen“, schwebte mit einem Male die Stimme eben dieses Jungen durch den Raum und ließ sie wie aus einem Traum erwachen. Die Angst in ihm schien verschwunden, seine Augen ruhten ruhig auf ihrem Antlitz und der ihrer Freunde, doch sie bemerkte leicht geschmeichelt und gleichzeitig überrascht, wie sein schüchterner Blick immer wieder zu ihr zurückwanderte, während er zu ihnen allen sprach. Lächelnd schlug sie die Lider nieder, als er ihre gute Beobachtungsgabe bemerkte. Prompt kam er vor Verlegenheit ins Stottern.

„Ich … äh, was ich sagen wollte, war …“, doch dann brach er ab, verunsichert starrte er in ihre Gesichter, sah in ihre Augen, die ihn alle erwartungsvoll musterten, ein Paar davon jedoch mit einer Hingabe, die er sich nicht erklären konnte. Verwundert und doch gleichzeitig verzückt lag sein mahagoniefarbener Blick auf den sanften Rehaugen jenes Mädchens, welches an seinem Lager verweilt hatte, während er schlief. Überrascht spürte er plötzlich, wie sich sein vor wenigen Sekunden noch ruhiger Herzschlag beschleunigte, er wollte etwas sagen, doch hilflos musste er selbst miterleben, dass seine Kehle gleich einem vollen Sack Mehl wie zugeschnürt wirkte.

Manami, die sich etwas weiter entfernt von den jungen Leuten auf dem Fußboden des Zimmers niedergelassen hatte, betrachtete leicht amüsiert die verzweifelten Versuche Inuyashas, die vier Worte, weswegen er sie alle sich hatte hier einfinden lassen, mit einem Rutsch auszusprechen. Natürlich war ihr keineswegs entgangen, dass er mit seinen hektisch klimpernden Augen die ganze Zeit über Kagome anstierte und dabei zunehmend die Fassung verlor. Die alte Dame wusste nicht, in was für einer Beziehung diese Zwei zueinander standen, aber solange sie den Jungen und das Mädchen nun kannte, wuchs in ihr der verzückende Verdacht, dass sie mehr als nur rein freundschaftliche Gefühle füreinander hegten. Und trotz allem er sein Gedächtnis noch nicht wiedererlangt hatte, schien ihm irgendetwas tief in seinem Herzen zu sagen, dass dieses Mädchen ein besonderer Mensch für ihn war, jemand, den man um jeden Preis auf der Welt vor dem Bösen beschützen musste.

„Dass es mir leid tut“, presste der schwarzhaarige Junge, welcher schon leicht rot angelaufen auf seinem Futon saß, fast atemlos hervor.

Ein erleichtertes Aufatmen ging durch die Runde, welches ihn zu einem überraschten Stirnrunzeln veranlasste. Die angespannten Gesichtszüge der Anwesenden lösten sich, jeder von ihnen schenkte Inuyasha ein freundschaftliches Lächeln, welches ihm eine angenehme Wärme ins Herz trieb. Und auch ein wenig Mut, um seine Gedanken in die richtigen Worte umzusetzen.

„Ich habe Dinge gesagt und getan, die man vielleicht nie wieder gut machen kann, denn ich kenne euch nicht und habe kein Recht, über euch zu richten. Und dennoch weiß ich nicht, ob ihr mir die Wahrheit über mein wahres Ich berichtet habt und auch über euch.“

Eine kurze Pause trat ein, in der ihn alle schweigend ansahen. Verständlicherweise hatte keiner von ihnen erwarten können, dass ihnen ihr Weggefährte und Freund diese nun wirklich haarsträubenden Geschichten ihrer Abenteuer abkaufen würde und doch war die Hoffnung, die ihre Körper wie ein reißender Fluss durchströmt hatte, nun nicht mehr als ein trockenes Rinnsal, welches nach Leben gurgelnd vor sich hinvegetierte.

„Gebt mir einfach ein wenig Zeit“, hauchte Inuyasha dem sterbenden Rinnsal wieder etwas mehr an Leben ein, woraufhin die gesenkten Köpfe seiner Mitstreiter wieder in die Höhe ruckten.

„Langsam kann ich mir nicht mehr vorstellen, dass ihr mir etwas vorflunkert, denn jeder gemeine Lügner hätte nach meiner…“, er räusperte sich geräuschvoll, „nicht gerade ansehnlichen Aktion von vorhin schon längst das Weite gesucht, oder nicht?“

Ein Grinsen huschte über das fein geschnittene Gesicht des Jungen, welches Kagome so sehr vermisst hatte.

„Ich denke, da hast du recht“, warf Miroku ein und mit einem gespielten Entsetzen in der Stimme wandte er sich an seine beiden weiblichen und den kleinen dämonischen Begleiter: „Ich glaube, wir müssen diesen Ort schleunigst verlassen!“

Einer Kopfnuss von Sango ausweichend, die ihn schelmisch angrinste, sah er zu seinem Freund hinüber, der sehr erleichtert wirkend auf seinem Ruhelager saß. Er schien an irgendetwas Erfreuliches zu denken, denn sein Blick schweifte in die Ferne, während auf seinen Lippen ein friedliches Lächeln erschien. Doch genauso schnell, wie das Licht über ihn gekommen war, kehrten das Chaos und die Zerstörung zurück.

Manami zuckte alarmiert zusammen, als sich ihr Schützling von einer Sekunde auf die andere stöhnend vor Schmerzen den Kopf hielt. Sofort war sie bei ihm; ihre Hände auf die seinen gelegt versuchte sie ihm die Pein, die ihn quälte, zu nehmen.

Bilder waren gleich einem Schwarm von Vögeln durch den Kopf Inuyashas gezogen, Bilder, nach denen er hilfesuchend gegriffen hatte, um Antworten auf seine vielen ungestellten Fragen zu erlangen und Licht in das Dunkel zu bringen, welches seine Gedanken an die Vergangenheit wie einen schützenden Kokon einhüllte. Doch jedes Mal, wenn die schemenhaften Gestalten seiner Erinnerungen den trüben Nebel durchdringen wollten, schossen spitze Pfeile, tausendfach heißer und schmerzhafter als das Licht der Sonne durch seinen Kopf und ließen die ihm vertraut erscheinenden Menschen, welche fast zum Greifen nah waren, wie Seifenblasen zerplatzen. So sehr er es auch versuchte und sich bemühte, irgendetwas schien ihn davon abhalten zu wollen, sein Gedächtnis wiederzuerlangen und doch schützte ihn dieses Unbekannte vor einer noch zerstörerischen Kraft, die sich seines Geistes bemächtigte, sobald er den Griff zur Tür, hinter der die Wahrheit schlummerte, hinunterdrücken wollte. Doch was war der Grund für dieses grausame Versteckspiel? Warum wollte man mit aller Macht verhindern, dass er sich an alles erinnerte? Gab es da etwas, dessen Wissen er nicht besitzen durfte? Oder - ein eisiger Schauer lief wie feinster Morgentau seinen Rücken hinunter - war sein bisheriges Leben nichts weiter als eine Kette von Enttäuschungen, Einsamkeit und unendlicher Traurigkeit gewesen? Wenn dem wirklich so war, sehnte er sich kein bisschen nach seiner Vergangenheit, die nur einen Katzensprung von ihm entfernt schien und doch unerreichbar war.

Etwas unvorbereitet spürte Sango plötzlich den warmen Körper ihrer Freundin an dem ihren. Das jüngere Mädchen lehnte sich mit einem betrübten Ausdruck in den sanften braunen Augen hilfesuchend an die Seite der hübschen Dämonenjägerin, die sofort reagierte und ihren Arm um die schmalen Schultern Kagomes legte und diese mit einem tröstenden Lächeln auf den Lippen an sich drückte.

„Das wird schon wieder“, versuchte sie ihre Freundin aufzumuntern. „Wir müssen ihm nur Zeit lassen und ihn zu nichts drängen.“

Sie hoffte, dass diese Worte dem Mädchen ein wenig Kraft für die kommenden Tage gaben, doch auch sie konnte nicht leugnen, dass ihr der alte Inuyasha fehlte. Schmunzelnd erinnerte sie sich an den oft fluchenden, aber stets lebenslustigen jungen Hanyou, der schon lange nicht mehr der trotzige Kindskopf war, den sie damals kennen gelernt hatte. Der Grund für seine langsame Veränderung stand hier neben ihr; die Gesellschaft Kagomes tat ihm mehr als gut und sie wünschte sich nichts sehnlicher für die Zwei, dass sie auch diesem Inuyasha ohne jegliche Erinnerung an seine Vergangenheit zugute kam.

Sango konnte die Gefühle ihrer Freundin nur zu gut nachvollziehen. Auch sie hatte einen wichtigen Menschen in ihrem Leben verloren und kämpfte mit allen Mitteln, die ihr zur Verfügung standen, darum, ihn wiederzuerlangen. Ähnlich wie bei dem Hanyou besaß auch Kohaku, Sangos jüngerer Bruder keinen Bezug mehr zu seinem vorigen Leben, so dass er sich nicht mehr an seine Schwester erinnern konnte. Das Schlimmste daran war jedoch, dass ihr Erzfeind Naraku den Jungen auf seine Seite gezogen hatte und nun die Geschwister gegeneinander kämpfen ließ. Es brach der jungen Frau jedes Mal das Herz, wenn sie in die ausdrucklosen Augen ihres Bruders sah, sobald sie sich im Kampf gegenüber standen. Einmal hatte sie versucht, ihn zu töten, nachdem er Kagome verletzt hatte, zu sehr hatte sie befürchtet, dass er wieder im Auftrag Narakus morden würde, denn freiwillig führte der Junge auf keinen Fall seine Befehle, die er von ihrem Feind bekam, aus. Sie wollte nicht, dass er sich irgendwann an all die schrecklichen Dinge, die er begangen hatte, erinnerte und wollte ihn kurz und schmerzlos von seinem leidvollen Leben als Marionette erlösen, doch ein gewisser Halbdämon hatte sie beherzt davon abgehalten und ihr versprochen, gemeinsam einen Weg zu finden, den alten Kohaku in ihrem Bruder zu erwecken. Lächelnd strich sie Kagome durchs Haar. Irgendwie wurde sie nicht schlau aus diesem mürrischem Hanyou, den sie über die Monate hin kennen und schätzen gelernt hatte. Mal reichte nur ein Wort aus, um sein ohnehin schon überhitztes Gemüt zum Kochen zu bringen, dann wiederum verließen Weisheiten seinen Mund, die einen vor Neid erblassen ließen. Nicht einmal im Traum hätte sie daran gedacht, diesen brummigen Rüpel eines Tages zu vermissen.

Ein schwerer Kopf legte sich plötzlich auf ihre andere Schulter und glänzende schwarze Haarsträhnen kitzelten ihre Wangen, die leicht erröteten, als sie bemerkte, wer sich ihr da so vertraut genähert hatte. Verträumt wirkende dunkle Augen eines gewissen jungen Mönches klimperten sie verliebt an, während er mit einem Seufzen ihren blumigen Geruch einatmete. Doch schlagartig veränderte sich die für ihn voller rosa Wolken hängende Luft; eine bedrohliche Aura zog direkt vor ihm auf und umnebelte seinen Geist, der den entzückenden Reizen dieser Frau, welche er so sehr begehrte, hoffnungslos erlegen war. Aus der unheilig erscheinenden Schwärze, die jede Alarmglocke in seinem Inneren aufläuten ließ, blitzten ihn ein Paar vor Wut glühende Augen an, während eine eben noch sanft seine Ohren umschmeichelnde Stimme nun boshaft „Houshi-sama“ knurrte.

„Ähm, äh ...“, stotterte der junge Mann verlegen, als ihn die zornigen Blicke seines hübschen Gegenübers fast aufzuspießen drohten.

„Ich glaube, ich sollte jetzt gehen“, offenbarte er ihr mit einem etwas verunglückten Grinsen, welches sie dazu veranlasste, etwas verwirrt die Augenbrauen hochzuziehen.

„Inuyasha sieht so aus, als bräuchte er noch Ruhe und ich will nicht derjenige sein, der ihn davon abhält, also dann ... ich verschwinde dann mal flink und, äh ... halte mal Ausschau nach Myoga, der hat sich doch mit Sicherheit schon wieder abgesetzt und dabei war ihm doch das Schicksal seines Herrn so wichtig ...“, brummelte er in seinen nicht vorhandenen Bart, während er schleunigst in Richtung Tür verschwand und es dabei mit einem Male sehr eilig hatte, einen großzügigen Abstand zwischen sich und einer gewissen Dämonenjägerin zu bringen.

Nachdem seine Schritte leise auf dem Flur verklangen, starrten fünf Augenpaare verwirrt auf die Tür, durch die er soeben verschwunden war.

„Was hatte er denn jetzt?“, wollte Sango von Kagome wissen, die ihre Freundin fragend anstierte.

„Ich wollte ihm doch nur damit klar machen, dass dies nicht wirklich der richtige Moment für so etwas war, mehr nicht.“

Ein schelmisches Grinsen schlich sich auf Kagomes Lippen und hellte ihre betrübte Miene auf, was von einem ganz bestimmten Jungen mit einer gewissen Erleichterung und Freude aufgenommen wurde. Ein leises Lachen stahl sich aus seinem trockenen Hals, als er an die amüsante Szene zwischen dem Mönch und der Dämonenjägerin zurückdenken musste. Natürlich waren ihm die kleinen Liebeleien des jungen Mannes der hübschen Frau gegenüber nicht entgangen, doch jedes Mal wies sie ihn auf eine doch eher brutale Weise zurück. Deswegen konnte er es ihm kaum verdenken, dass der Mönch sich vor wenigen Augenblicken lieber aus dem Staub gemacht hatte, um so einer erneuten schmerzvollen Begegnung mit den zarten Fäusten seiner Angebeteten zu entgehen. Doch scheinbar hatte die langhaarige Schönheit ihn dieses Mal nur zurechtweisen wollen und ihre Schlagkraft eher für wichtigere Dinge aufgespart.

Vergnügt verfolgte Inuyasha, wie das schwarzhaarige Mädchen in der eigenartigen Kleidung vielsagende Blicke mit dem kleinen Fuchsjungen austauschte, der ihr frech zugrinste und dann mit einem kräftigen Satz zunächst auf ihren Arm sprang, um von dort weiter auf ihre Schulter zu gelangen.

„Tja, Sango“, begann der Kleine keck und linste die Dämonenjägerin von der Seite an, „ich glaube, Miroku hat schon soviel Respekt vor dir, dass nur ein schiefer Blick genügt, damit er die Flucht ergreift.“

Ein Seufzen glitt über ihre wohlgeformten Lippen, als sie den Kitsune ansah.

„Leider verschwindet dieser Respekt so schnell wie das schöne Wetter im Winter, wenn er bestimmte Stellen meines Körpers einer genaueren Inspizierung unterzieht.“

Kagome prustete sofort laut lachend hinter vorgehaltener Hand los, sie konnte sich nach dieser es nicht besser treffenden Feststellung Sangos einfach nicht mehr beherrschen, während Shippo pupurrot anlief, denn diese Aussage war auf keinen Fall für seine kindlichen, unschuldigen Ohren bestimmt gewesen. Auch die alte Frau und ihr junger Schützling fielen in das sorglose Lachen des Mädchens mit ein, deren blasse Haut nun einen gesunden rosafarbenen Ton angenommen hatte und sie wie eine wunderschöne Rosenknospe, die sich gerade der ihr unbekannten Welt öffnen wollte, aussehen ließ, wie der langhaarige Junge in seiner roten Robe mit glänzenden Augen bemerkte.

>Ob sie mir wohl in dem Leben, welches ich vorher geführt habe, etwas bedeutet?<, schwirrte es ihm durch den Kopf, als er sie eingehender betrachtete, während sie der Dämonenjägerin freundschaftlich auf die Schulter klopfte, als dieser peinlich berührt aufgefallen war, was sie da von sich gegeben hatte. Er konnte sich nicht erklären, woran es lag, aber nach diesen unbeschwerten Minuten in ihrer Gegenwart schrumpfte das anfängliche Misstrauen seinen angeblichen Freunden gegenüber auf die Größe eines Reiskorns und war nicht mehr von Belang für ihn. Zu gern würde er das Mädchen nach seiner Vergangenheit fragen, doch irgendetwas tief in seinem Inneren verbat ihm dies vehement. Dieser letzte Rest ließ sich einfach nicht vernichten und löste jedes Mal wieder Zweifel an allem aus. Seine Augen verengten sich wütend, er würde es einfach ignorieren, schließlich wollte er eines Tages wieder der sein, der er auch vor diesem Ereignis gewesen war, bevor er seines Gedächtnisses beraubt wurde. Langsam war es ihm egal, was in seiner Vergangenheit vorgefallen war, auch wenn sie nicht das für ihn bereithielt, was er sich wünschte, sie gehörte zu ihm und er würde sich damit abfinden müssen. Seine Augen schimmerten mit einem Male leuchtend klar wie ein Bergsee, ein Selbstbewusstsein, das ihm vollkommen fremd erschien, füllte seine Brust aus und gab ihm Kraft für das, wonach er sich sehnte, es zu erlangen. So schnell würde er nicht aufgeben, niemals. Das war doch gar nicht seine Art, oder?

Nur Sekunden später wusste er nicht mehr, was für eine Entscheidung sein ganzes Denken eben noch beherrscht hatte, so stark und zerstörerisch wütete der Schmerz, der aus dem Nichts wie eine riesige und unbezwingbare Flutwelle über ihn herfiel. Schweißtropfen glitten ihm über das ganze Gesicht, als er angestrengt versuchte, die Qual, welche ihn mit aller Macht drohte zu vernichten, zurückzudrängen. Jeder Muskel seines Körpers begann als Folge dessen unkontrolliert zu zittern, sein Atem kam nun noch stoßweise über die Lippen und er spürte, wie sich sich sein Sichtfeld gefährlich einengte.

>Warum jetzt, warum?<, dachte er verzweifelt, während der bohrende Schmerz in seinem Kopf sich ins Unerträgliche steigerte. >Nur, weil ich versuchte habe, mich zu erin …?<

Ein qualvolles Stöhnen an der Seite Manamis ließ das Lachen, welches zuvor noch ihren vom Alter gebeugten Körper durchgeschüttelt hatte, im Halse stecken bleiben. Bessorgt drehte sie sich zu dem Jungen um, dessen unbeschwertes Lachen, welches vor wenigen Augenblicken noch dieses Zimmer erhellt hatte, abrupt verklungen war und erschrak zutiefst. Gekrümmt saß er auf dem Boden und presste die Finger so stark an die Schläfen, dass sich bereits blutige Abdrücke auf seiner geschundenen Haut abzeichneten, sein Körper zitterte wie der eines Kindes, das man ohne Kleidung an einem eisigen Wintertag ausgesetzt hatte, während er keuchte, als sei er gerade eine ganze Woche ohne Pause wie der Wind gelaufen.

„Inuyasha!“, stieß sie bekümmert aus und versuchte behutsam, seine verkrampften Hände zu lösen, doch ohne Erfolg. Was sie auch tat, sie schien es noch schlimmer zu machen, als es ohnehin schon war.

Kagomes Fröhlichkeit verschwand so schnell, wie sie über sie gekommen war, als ihr Blick zufällig den langhaarigen Jungen streifte. Entsetzt schlug sie sich die Hand vor den Mund, als sie das Blut bemerkte, welches seine Wangen hinunterrann. Sango bemerkte sofort die Veränderung, die mit ihrer Freundin von statten ging.

„Kagome, was ist …?“, doch da hatte sie bereits der kleine Fuchsdämon mit einem weinerlichen leisen Schrei darauf aufmerksam gemacht, dass etwas nicht stimmte. Er zog an ihrem Ärmel und zeigte kummervoll mit seinen winzigen Fingerchen in die Richtung, in der ihr aller Freund saß und das leidgeprüfte Herz der jungen Frau zog sich bei dem Anblick, der sich ihr bot, schmerzerfüllt zusammen.

Noch niemals in seinem Leben hatte sich Inuyasha danach gesehnt, dass sein Leben mit einem Male einfach so enden möge, aber nun schien der Moment gekommen zu sein, wo er den Tod mit offenen Armen empfangen hätte. Er wusste nicht, ob er jemals solche Schmerzen hatte ertragen müssen, aber dies hier würde er nicht einmal seinem ärgsten Feind an den Hals wünschen. Er fühlte nichts anderes mehr; nicht die Kleidung, die sich wie eine zweite Haut an seinen Körper schmiegte, nicht die Wärme der Sonne, die dieses Zimmer mit ihrem Licht erhellte, nicht die sorgsamen Hände Manamis, die auf den seinen ruhten, nicht, dass er auf seinem Futon saß, welcher auf dem Boden lag, nichts, nur den puren Schmerz, der sich wie ein tödliches Gift durch sein Hirn fraß. Er spürte die drohende Dunkelheit, welche sich über seine Seele legte, um dort für immer und ewig zu verweilen und seinen Geist gefügig zu machen. Die Kraft, sich dagegen aufzulehnen, war verschwunden, nichts und niemand würde nun das, was sein wahres Ich vernichten wollte, aufhalten können. Angsterfüllt verfolgte er wie durch einen undurchdringlichen Vorhang, dass seine Willenskraft schwand und die Gleichgültigkeit in seinem Geiste wuchs. Er wollte schreien, doch selbst dazu fehlte ihm die Kraft. Resigniert ließ er sich in das dunkle Loch des Vergessens fallen, bis plötzlich eine leise Stimme seinen Namen rief.

Seinen Namen? Das war nicht sein Name! Niemals!

„Doch“, flüsterte die Stimme, „das ist dein Name und noch viel mehr, das bist du. Wirf deine Identität nicht fort, wehr dich!“

Ein schwaches Licht erschien mit einen Male, es leuchtete ihm angenehm ins Gesicht und wärmte seine zerschundene Seele. Es war schön, wunderschön wie jenes Mädchen, welches die ganze Zeit neben ihm gewacht hatte, während er geschlafen hatte. Wie gerne würde er dorthin gehen, wo es angenehm und warm war, doch genau dort lauerten die nicht auszuhaltenden Schmerzen ihrem wehrlosen Opfer auf, so dass er zunächst zögerte.

„Versprich mir, dass es aufhört“, wisperte er unsicher. „Noch einmal halte ich das nicht durch.“

„Das kann ich nicht“, antwortete die Stimme wahrheitsgemäß. „Aber du musst wissen, dass du nicht allein bist, zusammen schaffen wir, dass es aufhört, vielleicht nicht sofort, aber bald, das kann ich dir versprechen.“

Inuyasha fühlte, wie er fiel, jedoch verspürte er keinerlei Angst dabei, denn er glitt sanft und langsam gleich einer Feder auf das warme Licht zu, welches immer intensiver und heller wurde. Als er so nah war, dass es ihn fast berührte, konnte er plötzlich etwas Weiches und Angenehmes unter seinem Rücken spüren, auch auf seinen Händen ruhte etwas, dass eine enorme Wärme und – irrte er sich, oder war es so etwas wie eine scheue Zuneigung ihm gegenüber – ausstrahlte. Die sein Hirn folternden Schmerzen ebbten gleich eines zuvor wütenden Sturmes langsam ab und er wagte es, die soeben noch zusammengekniffenen Augen zu öffnen und was sich ihm da offenbarte, trieb sofort eine gesunde Röte auf seine leichenblassen Wangen.

Mit Tränen der Freude, die ihr hübsches Gesicht vollkommen überströmten, kniete Kagome vor dem nun liegenden Jungen und löste vorsichtig die sich mäßig entspannenden Hände von seinen Schläfen, was sich ihr beides daraufhin vollkommen blutverschmiert zeigte. Sorgsam tupfte sie mit einem Taschentuch das bereits eingetrocknete Blut von seiner Haut, als sich dabei plötzlich ein erschöpft wirkendes Augenpaar an ihr Antlitz heftete. Ein dankbares Lächeln huschte über seine vor Anspannung verzerrten Züge, die sich jedoch unter der Nähe des Mädchens wie die Wogen eines zuvor aufgewühltes Meeres nach und nach glätteten. Seine Hand umfasste die ihre, als sie noch immer mit ihrem Taschentuch versuchte, die hartnäckigen Blutflecken zu entfernen.

Kagomes Herz begann heftigst zu klopfen, als sich etwas Warmes und Vertrautes um ihre Hand legte. Sanft strich sie mit ihren Fingern über seinen Handrücken und schenkte ihm ein aufmunterndes Lächeln. Sie war so unendlich glücklich darüber, dass er ihr nun endlich sein Vertrauen geschenkt hatte und bewahrte diesen Moment der zärtlichen Nähe tief in ihrem Herzen auf. Und doch war ihr mit einem bitteren Beigeschmack bewusst, dass dies hier nicht der Junge war, den sie kannte. Inuyasha war und blieb nun mal keine Schmusekatze, Zärtlichkeiten ging er eher aus dem Weg und wenn diese mal zögerlich an die Oberfläche gelangten, dann portionierte er diese so sparsam wie andere das Essen bei einer Diät. Und leider verteilte er diese dann auch eher an seine erste unglücklich beendete Liebe zu der Priesterin Kikyo, mit der er damals sein junges Leben geteilt hatte.

Ein wenig traurig sah sie zur Seite, als sie daran dachte, was keinesfalls unbeobachtet blieb, denn dieser gewisse Junge, der ihr ständig Kopfzerbrechen bereitete, musterte sie fragend und gleichzeitig besorgt, doch Kagome schüttelte rasch ihr hübsches Haupt; das letzte, was sie sich jetzt wünschte, war, dass er sich nun auch noch unnötig Sorgen um sie machte, was jedoch, und das konnte sie einfach nicht leugnen, ihr zunehmend schmeichelte.

Und dann tat sie etwas, was allen Anwesenden vor Überraschung beinahe die Augen aus den Höhlen kullern ließ. Ihr langes Haar zurückhaltend beugte sie sich vorsichtig vor und drückte dem am Boden liegenden Inuyasha einen sanften Kuss auf die heiße Stirn, was zur angenehmen Folge hatte, dass sich das aschfahle Gesicht des Jungen mit einem Male kirschblütenrosa färbte. Für einen Moment vergessend, dass um sie herum staunende Zuschauer standen, richtete sich Kagome langsam wieder auf und strich ihrem Freund liebevoll die verschwitzten Strähnen aus dem Gesicht, welche nass an seiner Stirn geklebt hatten. Mit großen Augen verfolgte er ihre fürsorglichen Gesten; ihm schossen plötzlich tausende von Fragen durch den puckernden Kopf.

Könnte es etwa sein, dass er und sie …? Na ja, sie beide halt … . War sie deswegen so furchtbar traurig? Weil er sich an nichts mehr davon erinnern konnte? Das würde einiges erklären. Dennoch hielt er sich mit weiteren Vermutungen aus seinem Leben zurück, denn sein Denkapparat machte ihm auf unangenehmste Weise klar, was geschehen würde, sollte er sich noch weiter damit befassen. Zähneknirschend kniff er die Augen zusammen und verwandelte seinen verzerrten Gesichtsausdruck in ein halbwegs gekonntes Lächeln, da er fürchtete, das Mädchen könnte bemerken, dass es ihm erneut schlecht ging, doch vor einer konnte er es nicht verbergen.

Manami seufzte lautlos in sich hinein, als sie sah, wie ihr Schützling erneut solch eine Attacke über sich ergehen lassen musste. Die Gesellschaft seiner Freunde tat ihm gut, doch gleichzeitig schien sie jedes Mal schuld an seinen rasenden Kopfschmerzen zu sein, die ihn ohne Vorwarnung überfielen, doch diese Vier waren die einzigen, die das, was in ihm schlummerte, zu neuem Leben erwecken konnten.

Kagome fühlte, wie sie schlagartig puterrot wurde, als Inuyasha sie fast lüstern angrinste, wie es ihr schien, als sie gerade aufstehen wollte und dabei direkt in die staunenden Gesichter ihrer Freunde blickte. Wie jemand, der gerade etwas äußerst Dummes von sich gegeben hatte, hastete sie übereilt an Sango vorbei, auf deren Lippen sich ein breites Grinsen zeigte, als ihre Freundin kopflos an ihr vorbeilief und den Raum wie eine Weltmeistersprinterin verließ.

„Ich denke, wir sollten auch gehen und Inuyasha sich noch ausruhen lassen“, bemerkte Sango höflich, während sie den kleinen Kitsune mit einer Hand am Schlawittchen gepackt hatte, da dieser unauffällig seiner großen Freundin hatte folgen wollen. Zeter und Mordio schreiend wand er sich unter dem festen Griff der Dämonenjägerin und starrte sie beleidigt an; er verstand nicht, warum die junge Frau ihn festhielt. Er wollte zu Kagome, irgendetwas schien doch mit ihr nicht zu stimmen und Sango stand hier herum und tat nichts, außer blöd zu grinsen. Und so etwas schimpfte sich nun Freunde. Missmutig verschränkte er die kleinen Ärmchen vor seinem Körper und ließ sich auf den Po plumpsen.

„Danke, mein Kind, ihr tut gut daran, eurem Freund nun Ruhe zu gönnen“, erwiderte Manami mit einem leichten Nicken in die Richtung der Beiden.

„Ich werde den Dienern ausrichten, euch später das Abendessen auf euer Zimmer bringen zu lassen. Morgen ist ein neuer Tag, dann sehen wir weiter“, fügte sie nach einer kleinen Pause mit einem Seitenblick auf den vor ihr liegenden Jungen hinzu, dessen Lider vor Erschöpfung immer wieder zufielen.

„Habt Dank, Manami-san“, sagte Sango mit einer kleinen Verbeugung und wandte sich zusammen mit dem grummelnden Shippo unter dem Arm zum Gehen um, hielt jedoch überrascht inne, als eine schwache Stimme hinter ihr versuchte, sich Gehör zu verschaffen.

„Gebt mir einfach Zeit“, murmelte Inuyasha schläfrig vom Boden aus. „Irgendwann werde ich mich wieder erinnern ... vor allem für sie“, doch die letzten vier Worte, die schüchtern über seine Lippen kamen, waren nur für ihn selbst bestimmt gewesen, so leise hatte er sie ausgesprochen, dass nicht einmal Manami sie vernommen hatte.

Sango sah über ihre linke Schulter zurück, nachdem sie die Tür schon ein wenig aufgeschoben hatte und ihr Blick war weich und warm, als sie dem Jungen antwortete.

„Du bekommst von uns alle Zeit der Welt, du verbohrter, ungeduldiger und doch liebenswerter Hanyou.“

Dann war sie mit einem äußerst erstaunt dreinblickenden Kitsune im Schlepptau verschwunden, während sich die kleine weißschwarze, zweischwänzige Katze, welche die ganze Zeit über am Fenster in der wärmenden Frühlingssonne gelegen hatte, mit einem quiekenden Gähnen aufrichtete und ihrer Herrin wie auf einen Fingerzeig hin folgte. Flink schlüpfte sie durch den winzigen Spalt, den die junge Frau extra für sie offen gelassen hatte und war mit einem schläfrigen Maunzen verschwunden.

Mit einem nachdenklichen Stirnrunzeln sah Manami ihr hinterher. Es war schon eine eigenartige Gruppe, die sich um den Halbdämon versammelt hatte – ein Mädchen, dessen Kleidung ihr vollkommen unbekannt erschien und in der geheimnisvolle Kräfte schlummerten, ein Mönch, dem es wohl mehr als schwer fiel, in vollkommender Keuschheit zu leben, eine Dämonenjägerin mit solch einem Temperament, welches schon fast hinter Gitter gehörte und zwei kleine Youkai, die so niedlich und harmlos auftraten, dass mit Sicherheit irgendetwas Bedrohliches und Gefährliches hinter ihrem naiven Auftreten lauern musste. Was auch immer sie zusammengeführt hatte, es musste sich um etwas handeln, was ihr aller Schicksal bestimmte und nur gemeinsam würden sie diese Aufgabe bestreiten können. Und doch schien sich aus dieser wohl anfänglichen Zweckgemeinschaft eine wirkliche Vertrautheit und Freundschaft unter ihnen entwickelt zu haben. Schmunzelnd kam ihr in den Sinn, wie dumm doch die anderen Menschen aus der Wäsche schauen mussten, wenn sie auf diese doch recht einzigartige Gruppe trafen. Zu gerne wüsste die alte Dame, was sie alle so sehr zusammengeschweißt hatte, was sie verfolgten, doch sie mochte nicht fragen, da diese Angelegenheit in keinem Falle Vorrang hatte.

„Manami-baba?“, riss sie mit einem Male eine Stimme aus ihren Gedanken. Sofort legte sich ein warmer, liebevoller Schimmer auf ihre Pupillen und sie sah herunter zu der Person, welche sie mit müden Augen betrachtete. Traurig schaute der Junge zur Seite, als sie fragend die Augenbrauen hochzog.

„Was ist los? Worüber machst du dir Gedanken? Und sag jetzt nicht, es wäre alles in Ordnung, eine alte Frau wie mich täuschst du nicht, man sieht es dir an der Nasenspitze an“, sagte sie und kniff ihm liebevoll in die Nase, vor der sie soeben mit ihrem Zeigefinger herumgefuchtelt hatte. Ein leicht entrüstetes Grummeln drang aus Inuyashas Kehle, während seine Hand mit einer Geschwindigkeit hervorschnellte, die er sich selbst nicht einmal zugetraut hätte und mit seinen langen kraftvollen Fingern das verletzliche Handgelenk Manamis umfasste, die ihn überrascht und etwas erschrocken anstarrte. Ein gefährliches Funkeln ließ seine Pupillen gleich einem ganzen Sternschnuppenregen aufblitzen und auf seinem Antlitz zeigte sich ein selbstgefälliger, von sich vollkommen überzeugter Ausdruck. Einen Augenblick lang verharrte er so, musterte die alte Frau misstrauisch, als könne er nicht recht einordnen, ob er sie als Freund oder Feind betrachten sollte. Dann, genauso plötzlich, wie ihn dieses seltsame Verhalten überkommen war, verschwand es im Nichts und hinterließ nur einen verwirrten, hilflosen Jungen, der sich verzweifelt und verschreckt den Kopf hielt, welcher erneut begonnen hatte, ihm einzuimpfen, dass das Tor zu seiner Vergangenheit noch immer verschlossen war. Stöhnend drückte Inuyasha sein Gesicht in den weichen Futon, fast so, als wolle er sich vor den quälenden Schmerzen verstecken, doch diese kannten keine Gnade und schickten eine Zerstörungswelle nach der anderen durch sein gepeinigtes Hirn, welches unter dem emormen Druck fast zu zerspringen drohte.

Lange, viel zu lange dauerte es, bis sich seine zuckenden Glieder wieder beruhigten und er sich unter größter Anstrengung in eine halbwegs angenehme Liegeposition brachte. Erschöpft blinzelte er die blutigen Schleier weg, die wie gierige Raubfische vor seinem Antlitz herumhuschten und mit schnappenden Mäulern versuchten, seine Wahrnehmung zu verschlingen. Ein Schatten beugte sich zu ihm hinunter, der ständig seinen Namen rief. War das Manami? Sie klang wie ein Monster aus einer anderen Welt, ihre Stimme drang tief und verzerrt an seine Ohren und ließ eine Gänsehaut nach der anderen wie hunderte kleiner Ameisen über seinen Rücken laufen. Langsam aber sicher überkam ihn das Gefühl, dass dieser Jemand, dem er dies hier alles zu verdanken hatte, wünschte, dass er gegen Jeden, der ihm etwas Gutes wollte, eine starke Abneigung entwickeln sollte, damit er möglichst keine Kontakte knüpfte und für immer und ewig allein auf dieser Welt wandeln sollte. Aber wieso nur? Was hatte er getan, dass man ihn so hart und erbarmungslos dafür bestrafte?

In Hoffnungslosigkeit versinkend schloss er die Augen, sollte ihn dieses Etwas doch töten, er war es leid, sich ständig dagegen aufzulehnen. Stumm darauf wartend, dass die schmerzfreie und angenehm dunkle Bewusstlosigkeit ihn empfing, lag er da, vielleicht würde er danach nie wieder aufwachen, doch plötzlich verspürte er einen brennenden Schmerz an der linken Wange, der ihn augenblicklich die Lider aufreißen ließ. Die roten Schlieren waren verschwunden, stattdessen blickte er verstört in das vor Angst verzerrte Gesicht der alten Frau, in deren Heim er so freundlich aufgenommen worden war. Ihre Hand, die wie eine bedrohliche Wolke direkt über ihm schwebte, zitterte merklich. Sofort berührte er seine Wange, die noch immer wie Feuer brannte, doch noch viel schlimmer als alles andere war der Schmerz, der sein Herz drohte zu verzehren, als er die Tränen in den Augenwinkeln Manamis schimmern sah.

„Mach das nie wieder, hörst du?“, ihr ganzer Körper bebte vor Entsetzen, als sie auf den Jungen herabsah, der sich fassungslos mit der Hand über die langsam anschwellende Wange strich.

„Du darfst nicht aufgeben, kämpfe dagegen an! Soll all das, was deine Freunde für dich aufgenommen haben, denn umsonst gewesen sein? Und was ist mit dir? Willst du gar nicht wissen, wer dich in diese Lage gebracht hat? Oder ist dir nun alles egal?“

Aufgebracht kniete sie neben ihm, ihr Gesichtsausdruck strotzte vor lauter Unglauben, als sich ihre Blicke trafen und er dem ihren beschämt auswich. Er gab ihr ja Recht, aber ... ihm fehlte die nötige Kraft, das alles durchzustehen.

„Gomen“, flüsterte er, „ich ... dieser Schmerz ... er ist unterträglich ... alles in mir drin hatte sich gegen so ein Leben entschieden und ...“, kaum hörbar fügte er hinzu: „Ich bin nicht stark genug dafür“, es klang verbittert und hilflos. „Vielleicht war ich es einmal in diesem früheren Leben, was ich geführt habe, aber jetzt ... jetzt bin ich nur noch eine Puppe, mit der Irgendwer seine grausamen Spielchen treibt.“

Eine Hand strich fürsorglich über seine Wange, was ihn ein wenig zusammenzucken ließ, denn die alte Dame hatte für ihr beträchtliches Alter eine doch sehr eindrucksvolle und kräftige Linke.

„Du bist keine Puppe“, sagte Manami neben ihm, während sie mit vorsichtigen und angenehmen Bewegungen seine puckernden Schläfen massierte, „du bist ein aufrichtiger und ehrlicher junger Mann, den es ehren sollte, solch treue Freunde an seiner Seite zu haben.“

Verdutzt schaute er sie an, er fühlte, wie er vor Verlegenheit ein wenig rot um die Nase wurde, was sie mit einem schelmischen Grinsen hinnahm. Plötzlich zuckten Bilder durch seinen Geist; hunderte, wenn nicht tausende liefen in einer Geschwindigkeit vor seinem inneren Auge ab, welche das Unmögliche noch bei weitem übertraf. Eine Frau ... ihre wunderschönen langen seidigen Haare wehten im Wind ... ihre Augen waren sanft und liebevoll, doch auch irgendwie traurig ... eine Hütte ... und dann ... .

„Feuer!“, stöhnte der schwarzhaarige Junge mit einem Male gequält, so dass Manami erschrocken ihre Hände von ihm wegriss. Seine onyxfarbenen Augen waren vor Entsetzen weit aufgerissen, die schwarzen Pupillen so stark geweitet, dass die alte Frau es mit der Angst zu tun bekam.

„Inuyasha?“, fragte sie zögerlich und berührte ihn vorsichtig, doch er wand sich darunter, als beständen ihre Hände aus glühenden Kohlen. Mit vor Schrecken verzerrtem Antlitz starrte er zur Decke, als hätte sich gerade von seinem zitternden Körper die alles verschlingende und Dunkel ausspeiende Hölle aufgetan. Verzweifelt knetete sie ihre Finger. Als sie vor wenigen Augenblicken die Schulter des Jungen gestreift hatte, war ihr eine enorme Welle von Hitze entgegengeschlagen, eine Hitze, die nur ein Inferno aus Flammen ausstrahlen konnte und nun geschah das Gleiche erneut.

„Nein ... kaa-san ...“, murmelte er schwach, seine Stimme wurde immer leiser. Manami rückte behutsam näher an ihn heran und spürte mit wachsender Beunruhigung die enorme Wärme, die rund um den Körper des Jungen wie ein Feuer loderte.

„Geh nicht wieder zurück ... das Feuer ...“, er klang verzweifelt und die alte Frau wusste, dass seine Bitte nicht erfüllt werden würde. Betrübt betrachtete sie ihren jungen Schützling, dessen Vergangenheit größtenteils mit Enttäuschungen und Verlusten gespickt war.

„Kaa-san ... nein, lass mich nicht zurück ... wenn, dann gehen wir beide ... wie immer ... wir beide ...“, kam es stockend über seine ausgetrockneten Lippen, die sich wie in Trance bewegten.

Überrascht spürte Manami, wie ihr ein paar Tränen über die von Falten zerfurchten Wangen rannen. Sie konnte nicht wissen, wie sich der Junge fühlte und doch quälte sie sein Anblick so sehr, dass ihr Herz sie mit schmerzvollen Stichen daran erinnerte, dass es in ihrer Brust existierte.

„Kaa-san ... NEIN!“, schrie er ohne Vorwarnung plötzlich aus, während sein Körper sich wie ein junges Pferd aufbäumte, um dann gleich eines Kartenhauses in sich zusammenzufallen. Reglos und mit geschlossenen Augen blieb er liegen, das einzige, was man in dem kleinen, von der Nachmittagssonne durchfluteten Raum vernehmen konnte, war der rasselnde, sich kaum beruhigende Atem Inuyashas und das leise Schluchzen einer Frau, die in einem Dorf mit Menschen zusammenlebte, deren Vorfahren nicht ganz unschuldig an dem Schicksal dieses Halbdämonen waren, den sie beschützend in ihre von Arthrose zerfressenden Arme schloss.
 


 

Jajaja, ich bin ein Sadist (aber nur, was das Schreiben angeht), jedoch bekommt Ihr dieses Mal eine kleine Vorschau auf das nächste Kapitel (welches schon fertig ist):
 

Miroku spricht im Beisein seiner Freunde etwas an, was ihm schon seit Betreten dieses Dorfes auf dem Herzen liegt und ihm keine Ruhe mehr lässt, als plötzlich etwas Eigenartiges geschieht - eine fremde, anfangs bösartige Macht fällt unerwartet über die Freunde her und stürzt sie allesamt in Verwirrung. Was kann das nur sein und was hat es mit den verbrannten Überresten, die einmal eine Hütte gewesen sind, auf sich?

Das und mehr im nächsten Kapitel "Freundschaft"
 

CU Mariko



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Kommentare zu diesem Kapitel (9)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2007-01-02T18:55:15+00:00 02.01.2007 19:55
Oh weh, ich habe es wohl sehr übertrieben...
Von: abgemeldet
2007-01-02T18:54:52+00:00 02.01.2007 19:54
Hallo mein schnuffiges und bezauberndes nee-san X3
Der Titel deines Chapters hört sich ja mal richtig gut an, hat was Aussagekräftiges und macht neugierig, was da wohl alles passiert…*sich gleich mal an das Kapitel ranmacht* XD

Viel Spaß beim Heulen? Heißt also, schnell die Taschentücher raus, es gibt Überschwemmung! *lach*

Wuah, schon der erste Satz reißt mich richtig mit und Fragen tun sich auf, wer ist die Frau, die da in diesem Flammenmeer steht? (Ich ahne ja was…tehehe! *grins*)
Uah, schon kommen die ersten Tränen und das schon beim zweiten Satz, du machst das echt sehr gut. Das haut mich von den Socken!
Ach wie traurig und doch so schön geschrieben, die Beschreibungen sind äußerst lebhaft und detailliert, fein gemacht nee-san! ^^

Ah, nun wissen wir es, die Mama von Inuyasha ist das, die Arme hat ein trauriges Ende genommen. Sehr traurig auch für Inuyasha, der seine Mutter über alles geliebt hat *heul*
Menno, deine Beschreibungen werden von Mal zu Mal besser und ich heule immer mehr wie ein Schlosshund *snüff*

Uff, da hat er das nicht nur geträumt, sondern es ist wirklich passiert, die Haare angesengt und die Hände mit Brandwunden übersät…und mal wieder eins A, ich kann nichts anderes als mitfiebern und –bibbern mit Inuyasha…

Das ist ja äußerst tragisch, er hat wieder alles vergessen, seine Erinnerungen sind fort geblasen, wie das Laub im Herbst…echt zu traurig…Hehehe, und seine Gedanken weilen sofort bei Kagome, na, wenn das nicht Liebe ist *grins*

>Möchte es jemand nicht, dass ich mich an alles wieder entsinne?
Tja, wer weiß, was sich die Autorin da wieder einfallen hat lassen *lach* Aber ich hab wieder mal eine Vermutung, aber das dauert wohl noch, bis die Wahrheit ans Licht kommt *grins*

Hmmm, was will Inuyasha seinen Freunden wohl sagen? Ob er sich entschuldigen will? O.o

Hahaha, Shippou ist ja soo süß, den würde ich auch gerne mal knuddeln XD Hehe, Kirara will auch Streicheleinheiten ^___^
Hahaha, ja, das musste ja jetzt kommen…von Miroku hab ich auch nichts anderes erwartet *lach* Und gleich eins übergebraten bekommen…höhö

Sango entschuldigt sich bei Miroku?! Da ist er wohl nicht der Einzige, der verwundert guckt XD…die Beiden geben eine supersüßes Pärchen ab
Man, Miroku, übertreib es nicht wieder…sag ich doch, jetzt unterbricht sie dich schon, weil du wieder solche Sachen von dir gibst…*seufz*
Ahaaaa, Sango scheint das wohl sehr behagt zu haben, was da aus dem Munde des Mönches entfleucht ist, neeee?! *grins*

Armer Inu, er gibt sich die Schuld an allem, was passiert ist…es tut mir richtig in der Seele weh, wie er leidet…

>War er in seinem richtigen Leben etwa jähzornig? Unberechenbar? Ein Rüpel höchster >Klasse, der sich nicht einmal davor scheute, alte Leute und Frauen zu verprügeln? Und >dann noch angeblich ein Halbdämon?
Oh, er hat sich gerade selbst sehr gut beschrieben…*giggel*

Hehe, ein ganzes Kontigent von Füßen, ich lach mich schlapp *rofl*

Er hat sich wirklich sehr verändert, leider zu seinem Nachteil der gute Inuyasha, aber er kann ja nichts dafür, dass er seine dämonische Hälfte verloren hat, zu wünschen wäre es ihm, dass er sich bald wieder an Kagome und die anderen erinnert.

Sag ich doch, Inu ist verliebt, so wie der immer wirrer wird, sobald er sie mal anguckt *grins* Also was ist jetzt, Inu, kommen die vier Wörter über deine Lippen? Aah, er hat es gesagt, ich bin sehr von dir beeindruckt, mein kleiner Lieblingshanyou…ups, ist ja gerade nur ein Mensch, gome…ehehe

Haha, Miroku und seine Scherze, er ist doch immer für ein kleines Späßchen zu haben XD

Also deine Beschreibungen sind topp, wahrlich eine geborene Schriftstellerin!

…Wirklich nee-san! Wieder an der spannendsten Stelle aufgehört, wie kannst du nur, schäm dich (Gourry im Hintergrund: Du bist aber genauso schlimm, wie sie! Lina: Ups, bin ich das?! Hä hä…okay, ich bin ja schon still XD)

Obergeniales Chapter mit einem überaus verwirrten Inuyasha, der wirklich nicht mehr weiß, ob er nun so bleiben will wie jetzt oder der Alte werden will, wir werden es bestimmt eines Tages wissen *lach*

Liebe Grüße
HDGDL
Deine ‚kleine’ Sis Billie
Von: abgemeldet
2006-09-19T16:34:46+00:00 19.09.2006 18:34
Oooooh yeah!! XD
100. Kommi!! xDD
*stolz bin*
Nun lad das nächste Kappi endlich on!! 8DD *lesen mag*
Boah...ich bin so gespannt wies weiter geht!! oo....
*hibbelig am sessel sitz* weitäääär!!!
*fähnchen schwänk* X333
Von: abgemeldet
2006-09-19T15:50:13+00:00 19.09.2006 17:50
Der arme Inu Yasha.. wie lange willste ihn eigentlich noch quälen? *bedrohlich schau* grins* Hoffentlich nicht mehr allzu lange.. er tut einen richtig leid. Vielleicht erinnert er sich bald?
Die Stimme, die er gehört hat.. wer ist das? Sein altes Ich?
Bin gespannt auf das nächste Kapitel!
LG, Jin-JIn
Von:  Mondvogel
2006-09-19T14:43:54+00:00 19.09.2006 16:43
Nun, du lässt Inuyasha ja viel erleiden. Vor allem, dass er immer seine Mutter sieht und sie nicht erreichen kann, muss ja sehr schmerzhaft für ihn sein.
Ein Glück, dass er da Manami hat. Sie wäre eigentlich ein guter Mutterersatz. ^^
Es hat mir auch sehr gut gefallen, dass du die Hoffnung als einen reißenden Fluss beschrieben hast, der durch den Körper strömt. Un dann das mit dem ausgetrockneten Rinnsal. Eine wirklich schöne Metapher.

Auch ein merkwürdiges Mysterium hast du in dieses Kapitel gepackt: Diese komische Stimme zum Schluss. Zu wem die wohl gehört... Zu Inuyashas Mutter oder ist es doch jemand anderes?
*grübel grübel*
Von:  Animegirl87
2006-09-17T19:07:04+00:00 17.09.2006 21:07
Oh Mann *schnief* Der arme Inuyasha, er muss so leiden!!! Das ist echt unfair, aber man kann es ja nicht ändern!!

Aber leicht amüsant fand ich die Szenen mit Sango&Miroku und Inuyasha&Kagome!!! Das war soo kawaiii, mal sehen, iss doch ein Vorteil, dass er denkt er hätte Gefühle für Kagome, zumindest fände ich das sehr zuvorkommend wenn es so ist!!!^o^

Was ich denke, was es mit der Stimme auf sich hat, iss dass sie zu Kagome gehört oder zu Izayoi, die Mutter von Inuyasha!!^^

Naja, was könnte nun passieren, was du da geschrieben hast, hört sich ja nicht gerade aufbauend an, aber ich hoffe mal, dass es nicht allzu schlimm wird!!^^

Was ist nun eigentlich mit Sesshoumaru?? Wann kommt er wieder vor??

Mach schnell weitaaaa, ich freu mich schon und bin geapnnt auf den nächsten Teil!!!!!^/////^

*knuddel*
die Ani!^^
Von:  Kagome-Chan17
2006-09-17T17:14:36+00:00 17.09.2006 19:14
du bist ja mal voll gemein
wie lange willst du denn inuyasha noch quälen?? aber =)
Von:  Schalmali
2006-09-17T12:50:45+00:00 17.09.2006 14:50
Einfach klasse, und hab nichts gegen ein bisschen Sardismus, solange es sich nur auf fiktive Charakter bezieht hehe. Du machst es richtig spannend was denn nun genau mit Inuyasha passiert ist, dass er sich nicht mehr erinnert und so. Frag mich wann wir mehr erfahren, du ziehst das ja soooo schön in die Länge ;) Und wie geduldig ist Sesshoumaru eigendlich? Ich dachte der hält es höchstens einen Tag aus ehe er mal nachschaut was so los ist oder er sich gar "selbst drum kümmert." ^^
Von:  Hotepneith
2006-09-17T12:12:42+00:00 17.09.2006 14:12
Ja, du lässt den armen Inuyasha ganz schön leiden.
Aber immerhin akzeptiert er nun, dass er Freunde hat. Das ist ja schon einmal etwas. Die verbrannte Hütte, die Erinnerung an seine Mutter und die Andeutung, dass die Leute in dem Dorf- eher deren Vorfahren- etwas mit Inyuashaas Schicksal zu tun haben....Das klingt nicht nach einer Vergangeneheit, an die man sich gern erinnert.
Und zu wem gehört die Stimme, die ihm riet, nicht aufzugeben? Sich an seinen Namen zu erinnern?
Wir werden es ja erfahren, nciht wahr?

bye
hotep


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