Ein ertser Schritt zum Glück
***Kapitel 2***
Zufrieden gähnend wälzte sich Mikano in ihrem Bett. Endlich Wochenende. Heute hatte sie ausschlafen können. Aber war da nicht irgendetwas gewesen? "Oh shit, ich wollte doch zu Akari und Yumi", schrie sie während sie aus dem Bett sprang.
Dabei hatte sie Marla völlig vergessen die auch auf dem Bett lag, oder gelegen hatte. Sie war bei Mikanos stürmischem Aufstehen vom Bett gekullert und lag nun völlig verwirrt auf dem blauen Teppich.
"Mensch, wo ist denn meine Hose? Ich hatte sie doch hier auf den Stuhl gelegt. Ich komme zu spät verdammt", rief Mikano wieder und kramte jetzt in ihrem Schrank.
"Wie viel Uhr ist es? Oh Mist, ich wollte mich doch auch noch für den Job im Bücherladen bewerben. Verdammt noch mal, was soll ich denn jetzt bloß anziehen?"
RING RING
"Oh nein, nicht das noch..." Mikano hetzte zum Telefon.
"Ja, Mikano Karuky"
~Hallo Miko, ich wollte nur bescheid sagen das Yumi es erst morgen schafft. Wir verschieben die Sache also. Ich hoffe das macht keine Umstände~ hörte Mikano die Stimme ihrer Tante.
"Tante Akari, du bist meine Rettung. Also morgen dann, zur gleichen Zeit?"
~Ja, bis morgen dann. Schönen Tag noch Miko~
"Den wünsch ich dir auch, bye" Erleichterte legte Mikano den Hörer weg und ließ sich auf den Boden sinken.
"Puh, was für ne Hektik", stöhnte sie.
"Miau..." Marla kam an und schmuste einmal um ihre Besitzerin herum.
"Na, hast du Hunger? Ich gebe dir schnell was, na komm" Sie rappelte sich wieder auf und ging, mit Marla auf dem Arm, in die Küche.
~~~~~~~~~~~~~~~~~
"Ich geh jetzt Süße, es ist schon gleich 11 Uhr. Ich will schließlich nicht, dass irgendwer anders den Job bekommt. Benimm dich und es werden keine Möbel angekratzt", mahnte Mikano ihre Katze. Warum sie das tat wusste sie nicht, doch seit dem sie alleine in der Wohnung lebte behandelte sie ihr Haustier mehr wie einen Menschen, als wie ein Tier. Sie schloss die Tür und lief schnell die Treppe hinunter. Sie hatte eine dunkel blaue Jeans, ihre weiße Bluse und darüber einen langen schwarzen Mantel. So frieren wie gestern Abend wollte sie heute nicht. Fröhlich wie, immer lief sie Richtung Innenstadt. Zwar wusste sie nicht Recht wie sie sich vorstellen sollte und sonderlich belesen war sie auch nicht. Aber sie dachte sich, wird schon schief gehen.
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"Was, die Stelle ist schon vergeben?"
"Ja, tut mir leid junge Dame, aber sie kommen leider zu spät."
"Na ja, kann man nicht machen, aber wenn sie doch mal Aushilfe brauen, dann rufen sie mich an, okay", fragte Mikano mit einem freundlichen Lächeln.
"Wie kann ich bei so einem süßen Lächeln denn 'nein' sagen?"
"Danke schön, hier ist meine Nummer" "Danke, möchtest du dich nicht etwas umgucken?" "Doch gerne."
"Warte mal eben. Hey, Junge komm mal her, wir haben eine Kundin die gerne deine Dienste beanspruchen würde", rief der etwas ältere Mann in einen kleinen Lagerraum.
"Ich komme schon", erklang eine tiefe Stimme.
*Woher kenne ich diese Stimme?* fragte sich Mikano, doch als sie den Jungen sah war es ihr klar.
"Koyou, du arbeitest hier?"
"Ihr kennt euch?", fragte der ältere Mann.
"Ja, wir sind in einer Klasse."
"Aha, ich lass euch mal allein, ich muss das mit dem Computer noch verstehen."
"Okay. Du arbeitest also hier. Ich wusste gar nicht, dass du dich für Bücher interessierst." "Hm, geht so" *hihi*
"Du bist genau wie Mitsuki", kicherte Mikano. Koyou wurde etwas rot und drehte sich verlegen weg.
"Du magst sie, hab ich recht?"
"..."
"Sie hat dich auch gerne"
"..."
"Willst du nicht nachher mit kommen? Ich gehe zu ihr."
"..."
"Bekomme ich auch mal eine Antwort?"
"Ist mir egal"
"Wie lange musst du denn heute arbeiten?"
"Der Laden schließt Samstags um 13 Uhr."
"Okay, dann komme ich um 13 Uhr noch mal hier hin und wir gehen dann zu Mitsuki, okay?" "Meinetwegen"
"Okay, bis dann und sei mal etwas gesprächiger. Seit du in der Klasse bist redet Mitsuki auch mehr. Sie mag dich, ganz sicher. Also sei nett zu ihr, verstanden?"
"..."
"Ja?"
"Ja ja..."
"Bis später", rief Mikano vergnügt und verschwand dann aus dem Laden.
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Mikano schlenderte durch den Park. Heute war doch echt alles schief gegangen. Erst verschlief sie, dann erfuhr sie das Yumi erst morgen kommt und dann hat Koyou auch noch ihre Stelle bekommen. Na ja, ein Gutes hatte es ja. Jetzt konnte sie Koyou und Mitsuki verkuppeln. *Ob ich das schaffe? Mitsuki mag ihn, da bin ich mir sicher, aber ob sie ihm vertrauen kann? Ab besten ich gehe mal schnell zu ihr*
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DING DONG ertönte die Klingel der Fuyamas und wenige Augenblicke später öffnete Frau Fuyama auch schon die Türe.
"Oh, morgen Miko, Mitsuki schläft noch, aber du kannst sie ruhig wecken, es ist schließlich schon gleich zwölf Uhr."
"Danke schön" Sie verbeugte sich, zog ihre Schuhe aus und ging dann geradewegs durch den Flur und die zweite Tür links. Es war alles noch stockdunkel und so schaltete sie das Licht an. "Amhhh... Mama, ich will noch schlafen", stöhnte Mitsuki und zog sich die Decke über den Kopf.
"Morgen Mitsuki, du hast lange genug geschlafen, komm aufstehen."
"Miko-san, bist du das?", blinzelte Mitsuki verschlafen.
"Ja, genau die bin ich."
"Aber du wolltest doch erst anrufen und nicht gleich mitten in der Nacht kommen."
"Es ist gleich zwölf.."
"Also mitten in der Nacht"
"...und außerdem wollte ich dir nur bescheid sagen das Koyou heute zu dir kommt."
Mit einem mal war das verschlafene Etwas hellwach.
"Wie bitte, wer kommt?", fragte Mitsuki ungläubig.
"Koyou, habe ich doch gerade gesagt."
"Ja aber.. .aber... warum dass denn?"
"Ich hab ihn eingeladen."
"Du hast was gemacht? Wie konntest du nur. Du hättest mich wenigsten fragen können." "Okay, kann Koyou haute kommen?"
"Nein!"
"Warum nicht?"
"Ich mag ihn nicht."
"Stimmt du liebst ihn." Mitsuki klappte der Mund auf.
"Bitte was, wie kommst du denn darauf?"
"Du redest viel mehr, du blickst ihn im Unterricht immer wieder an, du wirst rot wenn ich ihn erwähne. Beweis genug?"
"Ich hasse dich, wie konntest du nur?"
"Er mag dich genauso" "W- was?"
"Na, er mag dich genauso wie du ihn magst. Er ist sogar rot geworden als ich von dir angefangen habe. Das war richtig niedlich."
"Ihr habt über mich gesprochen?"
"Na, eher, ich habe gesprochen und er zugehört. Aber eigentlich schon. Wir kommen gegen 13 Uhr. Ist das in Ordnung?" "Ehh, ich denke schon, aber was sollen wir denn machen?"
"Na, euch besser kennen lernen."
"Ja und du?"
"Ich verdrück mich irgendwann, damit ihr alleine seid", grinste Mikano.
"Das darfst du aber nicht, wie soll ich mich denn verhalten?"
"Sei du selbst, ganz einfach."
"I- ich werd's versuchen", lächelte Mitsuki sichtlich nervös.
"Es ist schön dich wieder lächeln zu sehn , bemerkte Mikano und ging dann aus Mitsukis Zimmer.
"Dann um 13 Uhr", rief sie noch bevor sie das Haus verlies.
Mitsuki hatte sich auf ihr Bett gelegt und lächelte zufrieden die Decke an. Sie war seit langem wieder richtig glücklich.
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Yukiko saß zu Hause und fuhr sich ratlos durch die Haare. Er war nun doch zu dem Schluss gekommen, dass er die japanisch Interpretation schreiben wollte. Schließlich hatte er seiner Mutter versprochen, dass so etwas nicht wieder vorkommt. Aber sicher war er da auch nicht. Er konnte es nicht ändern, aber er hasste diesen Lehrer. "Argg, warum immer ich", murmelte er mit zusammen gepressten Zähnen. Er grübelte und grübelte, aber er kam einfach nicht dahinter, was der Autor mit diesem Text sagen wollte. Er erhob sich und schnappte sich seine Jacke. Er wollte erst mal wieder einen klaren Kopf bekommen. Also ging er in den Park um etwas zu spazieren.
Er schlenderte Gedanken verloren über den Kiesweg. Was hatte er nur verbrochen, dass er diesen Lehrer Jahr für Jahr immer und immer wieder in Japanisch bekam. Yukiko seufzte. Er wusste er wirklich nicht.
Den Gedanken hinterher hängend, schlenderte auch Mikano durch den Park. *Jetzt hole ich Koyou* lächelte Mikano. Sie war glücklich, dass Mitsuki endlich, nach so vielen Jahren, wieder Vertrauen fand.
Sie wurde erst aus ihren Gedanken gerissen, als ihre Schulter zum zweiten mal, in zwei Tagen, mit etwas hartem Bekanntschaft machte, nur diesmal etwas heftiger, sodass sie hinfiel. "Aua...", stöhnte sie, als sie sich ihr schmerzendes Steißbein rieb. Sie hob ihren Blick um zu sehen, warum sie diesmal wieder irgendwo vor gelaufen war. Ihr Blick stoppte bei einer Hand, welche freundlich zu ihr ausgestreckt war. Nun widmete sich ihr Blick dem Besitzer dieser Hand. *Er?* *Sie?* Mikanos und Yukikos Blicke trafen sich, wobei sich Yuki ein Grinsen nicht verkneifen konnte.
"Du?"
"Ha, das gleiche könnte ich dich auch fragen." Sie legte ihre Hand in die des Fremden und wurde auch sogleich wieder auf die Füße gezogen.
"Das muss wohl Schicksal sein, dass wir uns schon wieder angerempelt haben."
"Scheint so", war nur Mikos knapp Antwort. Sie hatte sich in seinen Augen verloren und schien langsam darin zu versinken.
"Was, seh' ich so toll aus?", Yukis Grinsen wurde noch breiter. Miko dagegen wurde nur leicht rot.
"Pah, du und toll. Nicht mal entschuldigt hast du dich", sie drehte sich etwas eingeschnappt weg.
"Ich mich entschuldigt? Du hast genauso wenig aufgepasst. Hast bestimmt an deinen Freund gedacht, stimmt's?"
"Quatsch, ich hab nicht mal einen Freund"
"Na um so besser", lächelte Yuki charmant.
"Bitte, was soll den die Masche jetzt? Glaubst du im Ernst ich wäre so blöd um auf einen Macho wie dich reinzufallen? Du hast mich doch mit Absicht angerempelt, damit du den Ritter spielen kannst. Aber die Leier zieht nicht", sprach sie triumphierend.
"Ähh, hast du sie noch alle? Ich remple dich doch nicht mit Absicht an."
"Ja ja, aber das ist mir auch ziemlich egal. Ich hab noch Termine."
"Ach ja, du musst zu deinem Freund", grinste er nun wieder.
"Ich hab keinen Freund", schrie sie nun fast. Sie war gereizt. Schon jetzt war ihr dieser Kerl unsympathisch.
"Ach, stimmt. War mir entfallen", nun lächelte Yuki wieder verführerisch.
"Du kannst mich mal"
"'Du' hat auch einen Namen, ich heiße Yukiko, aber meine Freunde nennen mich alle Yuki"
"Schön, aber ich bin nicht 'deine Freunde'. Ich hab keine Lust auf so einen wie dich." Sie drehte auf dem Absatz um und setzte zum gehen an.
"Wie heißt du?", rief er ihr nach.
"Denk dir was aus", schrie sie zurück. Dann hörte sie Schritte hinter sich, die immer schnell auf sie zu kamen. * Was will der denn noch? *
"Hey...", er fasste ihr Handgelenk. * Argg, es reicht.... * Mikano knirschte mit den Zähnen. drehte sich und verpasste ihrem Gegenüber eine schallende Ohrfeige.
"Lass mich in Ruhe, hast du verstanden?"
"Oh, eine kleine Furie", grinste er, wären er sich die schmerzende Wange rieb.
"Willst du noch eine?", zischte sie.
"Nein, die hat gereicht, Tenshi" (Anmerkung: Tenshi= Engel)
"Mein Name ist Mikano, nicht Tenshi", giftete Miko nun wirklich böse.
"Vielen Danke Miko-chan, oder doch lieber Tenshi?"
"Argg..." Sie ballte die Fäuste.
"Verschwinde Baka!", schrie Mikano. (Anm.: Baka!= Idiot, Dummkopf)
"Bin schon weg, Tenshi", rief er und rannte in den grauen Nebel dieses Herbsttages.
"Was für ein Volltrottel", nuschelte Mikano, bevor sie endgültig zum neuen Buchladen ging um Koyou abzuholen.
Yuki dagegen grinste nur weiter vor sich hin. Es hatte mal wieder Spaß gemacht zu flirten, auch wenn er sich dafür eine Ohrfeige gefangen hatte.
"Was für ein Energiebündel", lächelte er. *Und ein umso heißeres* dachte er dazu. Sein Lächeln formte sich zu einem breiten Grinsen. Er war jetzt wieder gut drauf und schlenderte noch weiter durch den Park. Er hatte seine Japanisch Interpretation vollkommen vergessen und ging jetzt lächelnd über den grauen Kiesweg.
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Mikano war schließlich am Buchladen angekommen und betrat diesen auch sogleich.
"Na, schon wieder da?", hörte sie die Stimme des älteren Mannes.
"Ja, ich wollte Koyou abholen, ist er für heute fertig?"
"Ja, er kann gehen. Ich glaube er ist noch hinten im Lager. Wenn du möchtest kannst du ihn holen", schlug er vor.
"Okay, vielen Dank", lächelte Mikano.
Sie ging nach hinten zum Lagerraum, schob die Türe zur Seite und trat ein. Ihre Kinnlade fiel förmlich nach unten, als sie diese vielen Bücher erblickte.
"Wow...", staunte sie.
"So viele Bücher habe ich noch nie gesehen."
"Ach du bist's", stellte Koyou desinteressiert fest.
"Ja ich bin es", gifte Mikano etwas gereizt. Dieser Spruch erinnerte sie an die Begegnung mit diesem Kerl von vorhin. Diesem Macho!
"Bist du fertig", fragte Mikano.
"Hm"
"Dann komm" Sie packte ihn etwas unsanft am Ärmel und zog ihn aus dem Lagerraum, in den Hauptladen und aus der Tür. Sie rief noch schnell 'Tschüüüs' und bog dann mit Koyou um die nächste Ecke. Der Ladenbesitzer schaute ihnen nur schmunzelnd nach und schloss dann die Tür ab. Schließlich hatte er jetzt auch Feierabend.
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Nach fünf Minuten kamen Mikano und Koyou am Haus der Fuyamas an. Dort stoppte Mikano und atmete erst einmal tief durch. Sie hatte wirklich eine Kondition, obwohl sie zweimal die Woche Tanzen ging. Koyou dagegen hatte eine leichte Röte im Gesicht, als die Tür geöffnet wurde und Mitsuki vor ihnen stand.
"H- hallo Koyou, hi Miko"
"Hey Mitsuki", prustete Mikano immer noch außer Atem.
"Hallo Mitsuki", entgegnete Koyou angespannt.
"K-kommt doch rein", stotterte Mitsuki aufgeregt.
"Du, wie viel Uhr haben wir?", fragte Mikano lächelnd. Ihr Plan würde schon aufgehen.
"Wir haben gleich viertel nach eins", antwortete Mitsuki.
"Heute ist Samstag, oder?"
"Ja"
"Oh shit, ich hab voll vergessen das Yumi heute kommt"
"Oh, heißt das, du kannst nicht bleiben?"
"Nein Mitsuki, tut mir leid", entschuldigte sich Mikano.
"Okay, dann bis Montag, okay?" fragte Mitsuki, die nun auch etwas gerötete Wangen hatte. Schließlich würde sie gleich mit Koyou alleine sein.
"Ja, bis dann", zwinkerte Mikano und drehte sich um. Sie winkte noch einmal und war dann im grauen Nebel verschwunden. Sie lächelte. Ihre beste Freundin konnte endlich wieder lachen.
"K- komm doch rein", bot Mitsuki an.
"Danke schön", war Koyous Antwort und nachdem sie ihre Schuhe gewechselt hatten gingen sie in Mitsukis Zimmer. Wobei nun beide ein Wettrennen im 'am-röter-werden' veranstalteten.
Tbc
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