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Ungesungene Verse

Gedichte und Liedtexte
von

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Durstiges Rot

Rot brennt sich ein

wie Feuer, wie Hitze

bohrt sich ins Fleisch

zehrt an den Sehnen

zersetzt das Nichts

und Alles

Rot in der flirrenden Hitze

des Feuers
 

Rot blendet das Weiß

wie der Sonnenuntergang

am endlosen Horizont

der Anfang des Nichts

verwirrt die Seele

Rot im weißen Tod

der Sonne
 

Rot lässt erstarren

wie der kühle Duft des Mohns

eisiges Glühen in seinen Blättern

Rot wie Blut

die zarte Härte

hüllt mich ein

reißt mit gierigen Händen

sucht durstig

nach der roten Spur

und zieht mich sanft

in die Dunkelheit



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  TommyGunArts
2011-04-15T14:36:43+00:00 15.04.2011 16:36
Wow, ein sehr schönes und düsteres Gedicht. Genau nach meinem Geschmack^^
In erster Linie will ich mal loswerden, dass ich es sehr schön finde, dass sich dein Gedicht nicht, bzw. nur bedingt reimt. xD Ich hege eine leichte Abscheu gegen solche Reime, die auf Teufel komm raus einfach in das Gedicht hineingeklatscht werden und was anschließend beim lesen nur nervt und verwirrt. Bei dir ist das nicht der Fall! Pluspunkt! Das Gedicht geht, auf Deutsch gesagt, runter wie Butter und es lässt sich einfach gut lesen.
Ein interessantes und nicht ganz eindeutiges Thema, das du dir da ausgesucht hast. Ich für meinen Teil kann nur raten und interpretieren, um was es sich da wirklich handeln könnte. Vielleicht ist "das Rot" ein existentes Wesen, das dein lyrisches Ich nach und nach tötet, bzw. in einem Abgrund hinabzieht. Vielleicht aber handelt es sich bei dem "Rot" auch um Gefühle wie Angst und Verzweiflung, die das lyrische Ich zu Grunde richten. Da gibt es viele Möglichkeiten. Aber auch das finde ich sehr schön, weil du da dem Leser etwas Freiheit schenkst, dieses Gedicht auf seine Weise zu sehen.
Besonders gut haben mir die sprachlichen Mittel gefallen, wie "Rot blendet das Weiß". Wunderbar ausgedrückt! Besser hätte man es nicht machen können!
Toll geschrieben fand ich auch dies:
"Rot im weißen Tod
der Sonne"

Eine Kleinigkeit hätte ich da allerdings noch, die den Lesefluss etwas beeinträchtigt:
"zersetzt das Nichts
und Alles"
Du solltest entweder schreiben "zersetzt Nichts und Alles" oder "zersetzt das Nichts und das Alles". Dann klingt es einfach flüssiger und je nach dem, was du meinst, ob es jetzt "das Nichts" oder "Nichts" ist, solltest du darüber noch einmal nachdenken. Es sind ja nun zwei verschiedene Dinge. So wie du es geschrieben hast, benutzt du ja einmal einen bestimmten Artikel und einmal keinen und dadurch wird das Ganze etwas uneindeutig.
Aber ansonsten^^

Mir gefällt es sehr gut und ich denke, dass ich noch mehr von dir lesen werde. Dein Schreibstil hat was und deshalb habe ich auch irgendwie Lust auf mehr bekommen ;)

lg
Schnorzel


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