Zum Inhalt der Seite

my little darlin

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

in my arms again

Nach langer, langer (langer langer langer langer lang.. ...) Zeit hab ich beschlossen, mich wieder an diese ff zu wagen und den Rest on zu sstellen, der schon längst überfällig ist *drop*. Tja schon scheiße, wenn man so schlampig ist, oder? *doppeldrop*
 

serena-chan
 

13. Kapitel
 

~ in my arms again ~
 

5 Uhr. Die Leuchtziffern des Weckers quälen sich langsam durch die Nacht, quälen sich so wie ich. Unruhig drehe ich mich auf die andere Seite. Kaum mache ich die Augen zu, sehe ich Seyra vor mir, höre ihre verzweifelten Rufe, Rufe nach mir. Die Sorge um sie macht mich fast wahnsinnig und nur mein zu schwacher Körper hält mich davon ab, sofort aufzuspringen und nach ihr zu suchen. Diese Hilflosigkeit, nichts tun zu können, halte ich nicht mehr aus! Wieder drehe ich mich zum Wecker. 5:10 Uhr. Die Zeit schleicht dahin, während sich meine Sorgen und Ängste um meine Tochter immer schneller wachsen. Ich kann doch nicht tatenlos hier liegen! Gott, bitte, lass es ihr gut gehen! Mein einziger Wunsch ist, sie wieder in den Armen halten zu können, mehr will ich nicht, bitte gib sie mir wieder!
 

Es geht nicht, ich kann nicht länger warten! Entschlossen ziehe ich die Decke weg. Schwach setze ich mich auf. Wieso muss mich mein Körper gerade jetzt verraten und mir den Dienst verweigern! Schwarze Punkte flimmern über meine Augen und das Bett beginnt sich zu drehen. Gerade als ich kraftlos wieder in die Kissen zurück sinke, fängt eine stützende Hand meinen Fall auf und lässt mich sanft zurück sinken. Als die schwarzen Punkte wieder verschwinden, blicken mir Ryos besorgte Augen entgegen. „Sue, wo willst du mitten in der Nacht in deinem geschwächten Zustand hin?“ Meine zittrige Stimme lässt meine Worte Lüge strafen. „Ich bin ok, ich muss mich nur kurz etwas ausruhen. Ich will raus, ich halte es nicht mehr aus, hier liegen zu bleiben, während Seyra irgendwo da draußen...“ Erneut versuche ich, mich aufzusetzen, aber wieder reicht meine Kraft nicht aus und meine wackligen Arme brechen unter mir zusammen. „Sue, sei nicht leichtsinnig und bleibe liegen! Du schaffst es nicht einmal bis zur Tür ohne zusammen zu brechen, geschweige denn den ganzen Tag nach Seyra zu suchen. Du kannst um diese Uhrzeit sowieso nichts machen, warte bis es hell ist.“
 

Wut steigt in mir auf, Wut auf Ryos Rechthaberei, Wut auf mich, Wut auf meinen geschwächten Körper. Aufgebracht funkle ich ihn an. „Du verstehst das nicht, Ryo! du weißt nicht, wie sich eine Mutter fühlt, wenn ihr Kind alleine und hilflos da draußen ist! Ich kann einfach nicht hier sitzen und nichts tun!“ Ich merke, wie auch er wütend wird. „Ich kann vielleicht nicht nachempfinden, wie sich eine Mutter fühlt, aber ich bin Gott verdammt kein gefühlsloser Trottel! Meinst du etwa ich mache mir keine Sorgen um sie? Gott, Seyra ist wie meine eigene Tochter für mich! Ich liebe sie so, als wäre sie mein eigenes Kind! Aber ich werde nicht zulassen, dass du dich aus eigener Dummheit und Sturheit gefährdest. Hast du vergessen, dass du im Moment nicht nur für dich die Verantwortung trägst? Ich will nicht, dass dir oder unserem Kind irgendetwas passiert, verstehst du das nicht? Bitte, lass mich nach ihr suchen und bleibe hier!“
 

Meine Wut macht es mir unmöglich, ihm zu antworten und doch ist ein kleiner Teil in mir, der ihm zustimmt, sehnlichst nach Ruhe und Schlaf fordert, aber der andere Teil überwiegt diesen immer noch maßlos. Auch Ryo scheint das zu merken. „Sue, sei doch vernünftig! Es wäre sowieso besser, wenn einer hierbleibt für den Fall, dass sie von allein nach Hause findet! Und was wäre, wenn dann niemand hier wäre?“ Der ihm zustimmende Teil gewinnt an Kraft trotz meines Widerstandes. Sanft zieht er mich an sich und drückt mich an seinen Körper. „Bitte, Sue, ich möchte mir nicht auch noch um euch beide Sorgen machen müssen und das würde ich, wenn ich dich nicht sicher zu Hause wüsste. Ich werde dich jederzeit auf den laufenden halten und ich werde sie finden, das verspreche ich dir!“
 

Reglos liege ich in seinen Armen, meine Gefühle und mein Verstand in mir einander bekämpfend. Ich weiß, dass ich es in meinem momentanen Zustand nie aus der Haustür schaffen würde, aber die Sorge um Seyra zerreist mich. Dennoch, habe ich überhaupt eine Wahl? So schwach wie ich bin, wäre ich Ryo keine Hilfe, im Gegenteil, ich würde ihn eher nur aufhalten.
 

Starr liege ich da. Auch als seine weichen Lippen sanft meine Stirn berühren, reagiere ich nicht. Mit einem Seufzen löst er sich von mir und steigt aus dem Bett. Ich kann seinen Blick auf mir gerichtet spüren kurz bevor er ins Bad verschwindet, aber immer noch liege ich so, wie er mich zurück gelassen hat.
 

Durch die Wände kann ich das Prasseln der Dusche hören und das Bild von Ryo unter der Dusche steigt unweigerlich in mir auf. Ein kleiner Teil in mir möchte in diesem Augenblick nichts lieber, als zu ihm unter die Dusche zu gehen, ihn zu liebkosen, seine Lippen mit meinen zu bedecken, aber auch das verweigert mir mein Körper. Außerdem weigert sich der größerer Teil störrisch in mir, ihm die Genugtuung zu geben, dass ich seine Argumente endlich einsehe und der Vernunft folge. Also drehe ich mich um und versuche, die Geräusche auszuschalten, vergeblich natürlich. Stattdessen bekommt das Bild in meinem Kopf immer mehr ein Eigenleben und lässt meinen stolzen Teil von Augenblick zu Augenblick schrumpfen. Doch bevor ich meiner Schwäche endgültig unterliege, öffnet sich die Badezimmertür wieder und Ryo, in einem Handtuch gekleidet, kommt ins Zimmer zurück. Sein ganzer Körper glänzt noch feucht und seine nassen Struwwelhaare geben ihm ein verwegenes Aussehen.
 

Ich muss mich zusammenreißen, um mein beleidigtes Gesicht aufrecht zu erhalten, aber verstohlene Blicke kann ich mir einfach nicht verkneifen. Dann kommt in mir wieder mal die Vermutung auf, dass Ryo auch hinten Augen haben muss, da er sich gerade in diesem Augenblick zu mir umdreht und mich anblickt. Anscheinend bin ich wie immer eine schlechte Schauspielerin, da er plötzlich mit einem verwegenen Grinsen auf mich zukommt und sich dann zu mir hinunterbeugt. In seinen Augen spiegelt sich das wieder, was er gerade in mir entflammt hat. „Sue, du weißt doch, dass du mir nichts vormachen kannst, also tu nicht weiter so, als wärst du noch böse auf mich.“ Und bevor ich auch nur eine Silbe zu meiner Verteidigung sagen kann, presst er seine sinnlichen Lippen auf meine, nimmt sie in seinen Besitz und schwemmt meine Gedanken in weite Ferne.
 

Meine Hände wandern zu seinem Oberkörper, während seine Zunge meine zu einem sinnlichen Kampf auffordert. Mit meinem letzten verbliebenen Willen schiebe ich ihn von mir, aber mein schnelles Atmen und meine heisere Stimme nimmt meinen folgenden Worten die Aussagekraft. „Du irrst dich , ich BIN noch auf dich sauer, also versuche mich nicht, damit umzustimmen.“ Erneut beugt er sich zu mir hinunter und sein warmer Atem kitzelt mein Ohr. „Nein, bist du nicht, my darlin.“ Sein anschließender sanfter Biss in mein Ohr lässt mich verhalten aufstöhnen.
 

Als ich wieder halbwegs klar denken kann, dröhnt das Zuschlagen der Haustür in meinen Ohren, während Ryos gemurmelte Worte in meinem Kopf leise widerhallen. „Ich gehe jetzt unsere Tochter suchen, warte solange auf mich, meine Sonne.“
 

~ einige Stunden später ~
 

Die Uhr an der Wand schlägt zwei Uhr und immer noch keine Spur von Seyra. Mit jedem Anruf von Ryo sinkt meine Hoffnung, während meine Ängste ins Unermessliche steigen. Oh Seyra, wo bist du nur? Gib ein Zeichen! Unruhig gehe ich durch die Zimmer unserer Wohnung, einem Tiger in seinem Käfig gleich. Und wirklich kommt mir die Wohnung im Moment eher wie ein Käfig vor, mich fesselnd, mir die Freiheit beraubend.
 

Im Flur bleibe ich bei den vereinzelten Fotos an der Wand stehen. Fotos von glücklichen Zeiten, Fotos eines jungen Lebens, Seyras Leben. Bitte Gott, lass dies nicht die letzten Fotos von ihr sein! Das erste zeigt mich selber mit Seyra als neugeborenes Baby, gerade ein paar Stunden alt. Ryos überwältigte Stimme klingt plötzlich in meinem Ohr wider. „ Oh Sue, sie ist wunderschön, genau wie du! Sieh dir die kleinen Finger an und die kleinen Füße und...“ Ja, Ryo war so stolz und aufgeregt gewesen, dass damals nicht nur die Krankenschwestern ihn für den glücklichen und frischgebackenen Vater gehalten haben und sie waren sehr überrascht und ein bisschen neugierig gewesen, dass es nicht so war.
 

Auf dem nächsten Foto blickt mir die einjährige Seyra bei ihrem ersten Geburtstag lachend entgegen, den von Ryo gerade geschenkt bekommenen Stoffhasen in die Kamera haltend. Wieder steigen Erinnerungen auf, wie meine Kleine mir ihren Hasen stolz zeigt. „Mama, Mama, Mama!“ “Ja, mein Spatz, das Häschen von Onkel Ryo ist sehr niedlich. Komm mal her, du kleiner Dreckspatz, du hast dich mit der Geburtstagstorte total bekleckert!”
 

Das nächste Foto ist auf dem Weihnachtsmarkt aufgenommen worden. Lachend winkt mir Seyra entgegen, während sie auf einem kleinen Pony im Kreis reitet. „Mama, guck mal!“ „Ja, mein Schatz, halt dich aber gut fest! Einige Minuten später kommt sie freudestrahlend auf mich zu gerannt. „Los komm, Mama, wir haben noch nicht alles gesehen!“ Und schon ist sie wieder losgelaufen. „Seyra, bleib hier, in dem Gedränge gehst du uns noch verloren!“ Ihren Enthusiasmus gedämpft kommt sie wieder zu uns zurück. „Keine Angst, Mama, ich gehe schon nicht verloren. Und wenn doch, dann stelle ich mich einfach an das Riesenrad und ihr könnt mich da dann wieder abholen. Da seht ihr mich ganz bestimmt! Du kannst mich da dann jederzeit finden, ok Mama?“
 

„... dann stell ich mich einfach an das Reisenrad und ihr könnt mich da dann wieder abholen.“ Diese Worte wiederholen sich in meinem Kopf immer wieder. Regungslos stehe ich vor dem Foto, meine Augen starr auf das Riesenrad im Hintergrund des Bildes gerichtet. „... und ihr könnt mich da dann abholen... dort abholen...“
 

Mein Körper handelt ohne zu denken und haste zur Haustür. Ich reiße die Tür auf und renne die Treppen hinunter. Das plötzliche Klingeln des Telefons in unserer Wohnung wird immer leise, während ich immer zwei Stufen auf einmal nehme. Unten angekommen wäre ich beinah mit dem Hausmeister zusammengestoßen, der gerade voll bepackt aus dem Keller kommt, aber auch das nehme ich nur am Rande wahr.
 

Nur ein Gedanke bestimmt mein Denken. Seyra, wie sie allein durch die Straßen herumirrt, Seyra, wie sie verängstigt nach mir ruft, Seyra, die bei dem Riesenrad auf mich wartet. Sie muss da sein! Ich weiß es einfach!
 

Ich weiß nicht, wie lange der Weg zu dem Platz, an dem der Weihnachtsmarkt gewesen ist, gedauert hat, aber mir kommt es wie Stunden vor, bis endlich der freie Platz in Sicht kommt. Wo stand das Riesenrad? Verdammt, alles sieht so anders aus, wenn die ganzen Stände weg sind! Suchend blicke ich mich um. Irgendwo muss sie doch hier sein, bitte, lass sie hier sein!
 

Ich gehe ein paar Schritte nach rechts, bleibe aber dann unsicher wieder stehen. Wieso ist denn hier niemand, der sie gesehen haben könnte? Ich drehe mich in die entgegengesetzte Richtung und gehe auf den riesigen Tannenbaum zu, der noch darauf wartet, für das bevorstehende Osterfeuer abgeholt zu werden.
 

Als ich näher trete, fällt mir plötzlich eine kleine, rosa Haarklammer auf dem Boden auf. Seyras Haarklammer! Mein Herz beginnt zu rasen. Meine Stimme hallt leise und brüchig auf dem Platz wider . „Seyra?“ Stille. Mein Herzschlag rast ungehindert weiter. Bitte, Gott, lass sie hier sein, bitte! „Mama?“ Eine leise Stimme dringt an mein Ohr. Seyra! Der Baum beginnt zu rascheln und vorsichtig krabbelt meine Tochter unter den tiefen Ästen des Baumes hervor. Meine Beine geben unter mir nach, als ich sie endlich wieder sehe. „Mama! Mamaaaa!“ Schluchzend sinkt sie mir in die Arme. Fest drücke ich sie an mich, während sie sich weinend an mir klammert, als würde sie mich nie mehr los lassen wollen. Tränen rinnen mein Gesicht hinunter, während ich es nicht glauben kann, dass ich sie endlich wieder habe. Immer wieder murmele ich ihren Namen in ihr Haar, halte sie so fest ich kann.
 

Minuten vergehen, in denen ich sie einfach nur festhalte. „Mama, ich will nie wieder weg von dir! Bitte, ich will für immer bei dir bleiben!“ Beruhigend streichle ich ihr über den Rücken. „Keine Angst, meine Kleine, ich lasse dich nie mehr gehen. Jetzt ist alles wieder gut, das verspreche ich dir.“ Ihre weinerliche Stimme hat sich immer noch nicht ganz beruhigt. „Ich will... will nach Hause, Mama!“ „Keine Sorge, wir gehen jetzt nach Hause und dann mach ich dir dein Lieblingsessen und dann ist alles vorbei.“ Langsam stehe ich auf, Seyra dabei immer noch im Arm haltend, während sie sich weiterhin an meinem Hals festklammert.
 

Der Rückweg dauert diesmal wesentlich länger, aber nach 20 Minuten kommt unser Wohnhaus endlich in Sichtweite. „Schau, Seyra... gleich haben wir es geschafft, Gleich... sind wir zu Hause, siehst du?“ „Ist gut, Mama.“
 

Bei den letzten Metern werde ich immer langsamer. Schwarze Punkte verschleiern zunehmend mein Blick und mit jedem Schritt fühle ich mich kraftloser. „Schatz, kannst du den restlichen Weg wohl allein gehen? Du wirst deiner Mama langsam zu schwer.“ Meine Stimme klingt schwach und kraftlos, hat mich Seyra überhaupt verstanden? Ohne auf eine Antwort von ihr zu warten, stelle ich sie auf ihre Füße, nehme ihre kleine Hand in meine und gehe weiter, immer einen Fuß vor den anderen setzend. Doch die schwarzen Schleier verschwinden nicht, so wie ich es gehofft habe. Ich versuche sie wegzublinzeln, aber auch das funktioniert nicht. Wieso ist es plötzlich so still, wo sind die Geräusche geblieben? Meine Beine fühlen sich wie Gummi an und der Boden hört einfach nicht auf zu wackeln.
 

Ich... Im nächsten Augenblick rast der Boden auf mich zu. Dann nichts mehr.
 


 

Das nächste kap wird nicht so lange auf sich warten lassen, das verspreche ich.
 

lg
 

serena-chan



Fanfic-Anzeigeoptionen
Blättern mit der linken / rechten Pfeiltaste möglich
Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück