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my little darlin

von

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my family

Und hier ist schon das letzte Kap, bis auf den Epilog. ^^

Viel Spaß

serena-chan
 


 

14. Kapitel
 

~ my family ~
 

Leise Stimmen dringen in mein Bewusstsein. „Onkel Ryo, kann ich zu Mama?“ „Das geht jetzt nicht, Prinzessin. Lass deine Mama erst ein bisschen schlafen, sie hat eine schwere Zeit hinter sich und muss sich ausruhen. Nachher kannst du zu ihr, das verspreche ich dir.“ Seyras Stimme klingt missmutig. „Ist gut.“ „Komm, lass uns deine Mama überraschen, wenn sie aufwacht und ihr was schönes kochen, hm?“ Die Schritte vor dem Zimmer entfernen sich.
 

Seyras Stimme lässt mein Herz schneller schlagen. Ich habe sie wieder! Ich kann es immer noch kaum glauben, die Suche nach ihr kommt mir wie ein Traum vor, aber ihre helle Stimme vor dem Zimmer eben ist der Beweis, dass es kein Traum gewesen ist. Sie ist wieder bei mir und in Sicherheit.
 

Ich versuche aufzustehen um sofort zu ihr zu gehen, aber mein schwacher Körper macht mir wieder einen Strich durch die Rechnung. Verbissen bekämpfe ich das aufkommende Schwindelgefühl und die schwarzen Punkte in meiner Sicht, aber ich schaffe es erst nach einer Viertel Stunde, so dass ich einen erneuten Versuch wagen kann. Diesmal hält sich der Schwindel in Grenzen und vorsichtig stelle ich mich auf meine zittrigen Füße. Gerade kann ich mich noch bei meinem ersten Schritt auffangen und einen Sturz vermeiden.
 

Der Weg zur Tür verbraucht fast meine ganze Kraft wieder und erschöpft muss ich mich an den Rahmen lehnen. Die Augen geschlossen, schöpfe ich langsam neue Energie, um die nächste Etappe zu bewältigen. Ich öffne die Tür und gehe langsam in den Flur, halte mich aber immer noch an der Wand fest. Das Lachen von Ryo und Seyra dringen aus der Küche. Die Küchentür ist zwar nicht geschlossen, aber trotzdem kann ich die beiden nicht sehen. „Pass auf, Seyra, jetzt kommt das Wenden, es gibt allerdings einen Trick dabei.“ Ein leises Plopp ist zu hören. „Toll! Wie hast du das gemacht, Onkel Ryo?“ Sein warmes Lachen dringt an mein Ohr. „Das ist ein gut gehütetes Geheimnis, das jeder Pfannkuchenkoch nur seinem besten Schüler weitergibt. Ich habe es von der besten Pfannkuchenköchin aller Zeiten gelernt von meiner Oma. Wenn du fleißig lernst, dann verrate ich es dir, aber das muss ein Geheimnis bleiben!“ „Och, kann ich es nicht mal Mama sagen? Sie wird es bestimmt nicht weiter erzählen!“ „Hm, ich weiß nicht, wenn du dafür sorgst, dass sie es nicht verrät?“
 

Mittlerweile bin ich an der Küchentür angelangt. Fast hätte ich es hierhin doch nicht geschafft, so schwach wie ich mich fühle. Der Türrahmen gibt mir glücklicherweise Halt, dennoch hoffe ich, dass man mir das Zittern meines gesamten Körpers nicht anmerkt. Das Bild, das sich mir bietet, lässt mich lächeln. Beide, jeder eine Schürze ums sich gebunden, stehen vor dem Herd und blicken gebannt in die Pfanne, aus der es köstlich duftet, aber keiner der beiden hat mich bis jetzt bemerkt, so vertieft, wie sie in ihrer Arbeit sind.

„Seyra!“ Wieso muss meine Stimme nur so schwach und zittrig klingen? Die beiden drehen sich gleichzeitig zu mir um. Seyra beginnt zu strahlen, als sie mich sieht. „Mama!“ Sie lässt den Kochlöffel in ihrer Hand einfach fallen und rennt auf mich zu. Ihre Arme umschlingen meine Beine und sie drückt mich, so fest sie kann. Unsicher, ob ich meinen Halt gefahrlos los lassen kann, stehe ich erst mal einfach nur da und genieße ihre Gegenwart, trotzdem kann ich die Tränen in meinen Augen nicht aufhalten.
 

Dieses Gefühl, sie wieder um mich zu haben, ihre bedingungslose Liebe zu spüren, die nur ein Kind seiner Mutter schenken kann, erfüllt meinen ganzen Körper, schwemmt alle Ängste weg. Ohne nachzudenken, löse ich meine Hände. Zu spät merke ich, dass dies ein Fehler war und meine Beine bedenklich wackelig sind. Doch wie so oft finde ich mich in zwei starken Armen wieder, die mich kurz vor dem Fall aufgefangen haben. Ich muss kurz weg getreten sein, da Ryo mich gerade auf das Sofa im Wohnzimmer legt, während Seyra besorgt dreinblickt und neben mir steht. „Sue, ich habe dir doch schon so oft gesagt, dass du dich in deinem Zustand nicht überanstrengen sollst!“ Durch die Sorge, die ich in seinen Augen sehen kann, verliert seine Rüge seine Kraft und Reue keimt in mir auf. Ich sollte wirklich mehr auf mich Acht geben, ich will nicht, dass er sich dauernd um mich Sorgen machen muss. Er scheint meinen Gefühlszustand zu bemerken und streicht mir sanft über die Wange. „Sei in Zukunft einfach vorsichtiger mit dir, ok? Ich werde dir einen Tee kochen zur Stärkung.“ Ein leichter Kuss auf meine Stirn und schon ist er in der Küche verschwunden.
 

„Geht es dir gut, Mama?“ Besorgt blickt mich meine Kleine an. Ich hoffe, dass mein schwaches Lächeln sie beruhigt. „Keine Angst, Schatz, mir geht es gut, jetzt wo ich dich wieder habe.“ Sie legt sich zu mir auf das Sofa und halte sie in meinem Arm. „Mama? Wieso bist du denn so dick geworden?“ Ich öffne meine Augen wieder und lächle sie an. Seyra blickt mich fragend an, während ihre kleinen Hände über meinen leicht gewölbten Bauch fahren. „Ich bin nicht dick, mein Schatz. In meinem Bauch wächst ein kleines Geschwisterchen für dich heran.“
 

Ihre Augen vergrößern sich und ungläubig blickt sie auf meinen Bauch dann wieder zu mir. „Wirklich? Wie kommt das denn da rein?“ Eine leichte Röte bildet sich auf meinen Wangen. „Das erzähl ich dir ein anders mal, Spatz. Jedes Baby wächst in dem Bauch seiner Mama heran. Du warst auch mal da drin, meine Kleine.“ Wieder trifft mich ihr ungläubiger Blick. „Ich? Aber ich bin doch viel zu groß, um da rein zu passen!“ Ich muss lachen. „Du bist in der Zwischenzeit ja auch ganz schön groß geworden. Freust du dich denn auf das neue Geschwisterchen? Du wirst dann eine große Schwester sein und immer auf dein Geschwisterchen aufpassen.“ Ihr Gesicht hellt sich auf. „Ich werde eine große Schwester? Wie bei Kamui, der hat auch eine große Schwester und dann...“ Sie hält plötzlich in ihrer Begeisterung inne. „Aber Mama? Wer ist denn der Papa von meinem kleinen Gesisterchen?“ (Anm. d. Autors: Die Kleine ist halt erst 4 und lass die mal so einen Zungenbrecher wie das aussprechen! ^^)
 

Bereits mit 4 Jahren schon ein scharfer Verstand, ihr kann man aber auch nichts vorenthalten! Ich setze mich etwas auf, um besser mit ihr reden zu können. „Das bin ich, Prinzessin.“ Überrascht blicke ich auf. Ryo steht in der Tür, mit einer Tasse Tee in der Hand. Steht er schon die ganze Zeit über da? Mein Herz schlägt wieder schneller, als er auf uns zukommt. Er setzt sich zu uns auf die Couch und reicht mir den Tee, bevor er sich zu Seyra umwendet. „Ich hoffe, du verzeihst mir, dass ich statt dein Ehemann dein Papa werde, Prinzessin, aber ich mag deine Mama schon sehr sehr lange und will sie so glücklich machen, wie sie es verdient.“
 

Mit gemischten Gefühlen blickt sie zwischen Ryo und mir hin und her. „Eigentlich wollte ich dich ja heiraten, Onkel Ryo, aber dass Mama glücklich ist, ist mir wichtiger, also erlaube ich dir, sie zu heiraten.“ Zufrieden blickt sie uns beide an. Überwältigt ziehe ich sie in meine Arme. Ich war mir nicht sicher, wie sie auf Ryo und mich reagieren würde und hatte schon befürchtet, dass sie ihn als Vater ablehnen würde. Fest drücke ich sie an mich und flüstere in ihr Haar. „Danke, meine Kleine! Ich hab dich ganz doll lieb!“ „Ich dich auch, Mama!“ Kurz öffne ich meine Augen wieder und blicke in Ryos vor Liebe sprühende Augen. Ich hebe meine Hand und ziehe ihn in unsere Umarmung.
 

Eine Familie. Eine glückliche, für immer vereinte Familie, zwei sich liebende Eltern und zwei wundervolle Kinder. Nicht nur ich habe mich mit meiner ganzen Seele danach gesehnt. Seyra, die sich ihr ganzes Leben einen Papa gewünscht hat, ich, die ich mich nach Schutz und Liebe gesehnt habe und Ryo, dessen Traum, mit mir vereint zu sein, letztendlich in Erfüllung gegangen ist. Wie einfach man sein Glück finden kann, wenn man nicht immer die Augen davor verschließt. Auch ich habe das endlich begriffen und stehe mir nicht mehr selbst im Weg, sondern empfange das, was kommen mag, mit offenen Armen, denn ich weiß, dass ich nicht allein bin, nie mehr allein sein werde.
 


 

Ach ja, Ende gut, alles gut, gell? Tja, aber wie gesagt, ein kleiner Epilog kommt noch. Also bis denne
 

serena-chan



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