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The way to Madness

Takouji
von

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Warum tust du dir selbst weh?

Takuya blinzelte ein paar Mal und musste erstmal verwirrt dreingucken um zu glauben, was er da sah. Vor ihm, direkt in seinen Armen, eng an ihn gekuschelt, lag Kouji Minamoto, sein absolut heterosexueller Mitbewohner. Wieso...? Seit wann legte sich Kou zu ihm unter eine Decke? Freiwillig? Und ohne Alkohol? Takuya war schlicht weg erstaunt, aber auch merkwürdig glücklich.

"Morgen!" kam es nun von diesem und der Schwarzhaarige sah hilflos auf das Decke-Beine-Geflecht hinab.

"Was...?" fragte Takuya hilflos.

"Hm? Ach, du warst eingeschlafen, ich hab dir die Decke geholt, und dann hast du mich nicht mehr losgelassen... wie kommen wir jetzt hier wieder raus?"

"Das glaub ich dir nicht."

"Schön für dich!" Kouji versuchte es mit der einfachsten Möglichkeit: aufstehen - und landete prompt am Boden: "Autsch!"

"Idiot.", piff Takuya leise durch die Zähne, stand auf, zog Kouji im Vorbeigehen hoch und ging verschlafen ins Bad. Dort stützte er sich erstmal aufs Waschbecken. "Ich hab ihn nicht losgelassen... klar, kann sein... aber das glaub ich nicht... wenn ich schlafe bin ich total entspannt, dann halte ich nichts richtig fest..."

"Frühstück?" kam es fröhlich aus der Küche, wo der Schwarzhaarige bereits munter ,mit dem Geschirr klapperte. Schweigend verließ Takuya das Bad, ging kurz ins Treppenhaus herunter um die Post zu holen und schlurfte mit dieser in die Küche zu Kouji, setzte sich auf seinen Platz. Oh nein, schon wieder Post von seinen Eltern...

"Was schreiben sie denn?" fragte Kouji mitfühlend und beugte sich über den Tisch, um den Brief sehen zu können: "Haben dich doch erst vor drei Tagen gesehen..."

"Ob es meinem blauen Fleck am Hals besser geht..." Takuya grinste und streckte seinen Hals ein wenig. "Und? Wie siehst aus?"

"Wieder sehr schön fleischfarben!" grinste Kouji und biss in seinen Muffin.

"Wunderbar.", mit diesem Wort beförderte Takuya den Brief gekonnt in den Papierkorb und stand auf um sich einen halben Apfel aus dem Kühlschrank zu holen. Als er diesen gegessen hatte, räumte er sein Besteck und den Teller weg.

"Wir hatten nen halben Apfel im Kühlschrank?" fragte Kouji milde überrascht und deutete dann ins Wohnzimmer hinüber: "Ach übrigens: Könntest du deine Decke bitte noch ins Bett zurück bringen?"

"Klar.", kam es leise zurück und auf dem Weg durchs Wohnzimmer, schnappte sich Takuya die Decke und schleifte sie mit in sein Zimmer. Dort zog er sich bis auf die Boxershorts aus und kuschelte sich gleich in sein Bett. Die Decke war noch warm und er hatte noch nicht wirklich aufstehen wollen... roch sie nach Kou? Nein, das bildete man sich immer ein... wenn man... nein. Er bildete es sich wohl ein. Nur, das seine Tür noch offen stand, dass hatte Taku vergessen.

Kouji lächelte. Wie gesagt... warum musst du immer so ein Arschloch sein... er war doch eigentlich ganz niedlich... Dann stand er auf und schloss leise die Tür.

Was relativ gut war, da Takuya sobald er eingeschlafen war, begann leise zu weinen. Dafür, dass der Braunhaarige ein Arschloch war, nie weinte und sich für normalerweise immer nur von der harten Seite zeigte, weinte er in den letzten Tagen ein wenig zu oft. Es musste so um Viertel vor Zwei Nachmittags sein, als jemand seine Tür leicht öffnete und sie abrupt wieder schloss.

"Wieso weint Taku?", fragte Aya in den Raum hinein und Kouji und Yumi, die sich auf dem Sofa unterhielten, schauten sie irritiert an.

"Tut er?" fragte Kouji irritiert und er und Yumi schlüpften an Aya vorbei.

"Tatsache - Kou. Tröst ihn!" bestimmte Yumi und gab Kouji einen kleinen Schubs durch die ohnehin schon geöffnete Tür. Dann schloss sie eben jene wieder und sah Aya an: "Was?"

"Oje...", meinte Aya noch, dann setzten sich die beiden Mädchen auf die Couch und schalteten den Fernseher ein. Jetzt hieß es also warten... oder sofort kam jemand wieder raus und das hofften sie nicht unbedingt.

Takuya war durch den 'Lärm' nicht aufgewacht, aber er hatte sich herumgedreht und lag jetzt auf der Seite, mit dem Gesicht zur Tür gewandt. Kouji stand immer noch genau an der und wusste sich nicht recht zu helfen. Der Braunhaarige hatte eine Gänsehaut und schluchzte abunzu leise, seine Wangen waren warm und nass.

"Taku?" fragte Kouji leise und kam langsam auf ihn zu. Vor dem Bett ging er in die Knie und strich dem Größeren mit zwei Fingern über die Wange: "Taku, was ist denn los?":

"Kou..." Langsam öffneten sich Takuyas Augenlider, er blinzelte ein paar Mal und erkannte dann den Jungen vor sich, sah die blauen Augen und erschrak. "Kouji?"

"Live und in Farbe..." der Schwarzhaarige schwang sich auf die Bettkante und strich vorsichtig die Tränen von seinen Wangen. Eigentlich wollte Takuya so etwas wie "Bitte verschwinde" oder "Geh, lass mich in Ruhe" sagen, aber er brachte keinen Ton heraus. War ja klar, dass das alles irgendwann ein großes Debakel werden würden und man hatte auch eigentlich nur die Tage zählen brauchen, bis Takuya Kanbara auch mal irgendwann Liebeskummer hatte. Aber momentan konnte er Kouji einfach nur unbeweglich anstarren und eine weitere Träne kullerte still aus seinem Auge, verlor sich in seinen vor Erstaunen leicht geöffneten Lippen.

"Hallo?" fragte dieser schließlich mit hochgezogenen Augenbrauen, als eins der Mädchen bereits ungeduldig an die Tür geklopft hatte, und von der anderen ohne Umschweife wieder auf das Sofa zurückverfrachtet worden war.

"Kou... darf ich dir ein paar... äußerst dumme ... Fragen stellen?", kam es schließlich von Takuya.

"Äh... ok...?" erwiderte dieser unsicher und setzte sich im Schneidersitz hin, während Takuya sich aufrichtete.

"Ok... stimmt es wirklich, dass ich dich heute Nacht nicht mehr losgelassen hab?", kam die erste Frage.

"Ja..." antwortete Kouji schließlich: "Also... ich wär schon noch rausgekommen... aber du warst sehr.... überzeugend - tolle Antwort." Er lächelte verlegen.

"Idiot.", lächelte Takuya zurück. "Damals in der Küche... wo ich mich so dumm aufgeführt hab und ... du mich umarmt hast... wenn Akito nicht reingeplatzt wäre,... hättest du dich da von mir küssen lassen?"

"Hö? Du hast mich doch geküsst, oder hab ich da was verpasst?"

"Nachdem Akito gestört hatte, ja. Ich mein aber auch nicht nur so 'nen dummen, kurzen Schmatzer." Takuya wurde sichtlich unwohl in seiner Haut.

"Hmm... weiß nicht... hättest du ausprobieren müssen..." Kouji sah nachdenklich zur Decke: "Aber wahrscheinlich wär ich so durcheinander gewesen, dass ich entweder mitgemacht, oder dir eine geklebt hätte..."

"Würdest du mir jetzt eine kleben?"

"Hä?"

Dieses Mal hatte Takuya keine Lust die Frage nochmal zu stellen. Er beugte sich einfach nach vorne und küsste Kouji. Kouji seufzte und löste den Kuss. Er leckte sich über die Lippen und sah zu Boden:

"Taku... warum tust du dir selbst weh?"

"Weil ich dich liebe...", antwortete er mit zittriger Stimme und bekam gläserne Augen.

"Taku..." Kouji war nahe daran, selbst in Tränen auszubrechen. Er legte die Arme um den Braunhaarigen und zog ihn zu sich: "Taku... was soll ich jetzt verdammt noch mal machen, hmm?"

"Weiß ich doch nicht.", kam es mit trotziger, verheulter Kleinkindstimme zurück und Takuya vergrub sein Gesicht in Koujis Halsbeuge, presste sich an ihn.

"Ich auch nicht..." seufzte Kouji leise und strich ihm durch die Haare.

"Ich hab dir nicht alles vorgelesen, was im Brief meiner Eltern stand...", flüsterte Takuya plötzlich.
 

tbc



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2006-04-20T08:31:02+00:00 20.04.2006 10:31
*schnief*Ich fühle mit Taku.Der Junge tut mir so leid.*nachtaschendchsuch*Ich kann mir vorstellen,wie er sich fühlen muss.Ich würde ihn am liebsten trösten.*flenn*


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