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Im Reich der Verdammten

alte Freunde neue Feinde
von

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Nächtliche Streifzüge

Am nächsten Morgen herrschte eine angespannte Stimmung am Frühstückstisch. Bevor sie in ihre Schlafsäle gegangen waren, hatten Parvati und Seamus sich damit einverstanden erklärt, sich am nächsten Tag um die oberen Stockwerke zu kümmern. Hermine und Neville wollten ihr Glück in den mittleren Gängen versuchen und Ron und Harry stellten sich innerlich schon auf ihr Abenteuer in den Kerkern von Hogwarts ein. "Meinst du wir könnten da wirklich fündig werden." Rons Miene verdüsterte sich bei den Gedanken, bei ihrem Unternehmen auf Snape zu stoßen. Der Meister der schlechten Laune und bösen Bemerkungen würde ihnen den Hals umdrehen, wenn er sie dabei erwischte, wie sie ohne ersichtlichen Grund durch das Kellergewölbe schlichen. Harry zuckte die Achseln. Auch ihm war nicht ganz wohl in seiner Haut. Obwohl er wusste, dass ihnen unter dem Tarnumhang nichts passieren konnte, wurde ihm doch ein wenig mulmig, wenn er daran dachte, was geschehen würde, wenn auch nur ein Zipfel ihrer Kleider unter dem Umhang hervorschauen und Snape sie entdecken würde. "Auf jeden Fall wäre dort das sicherste Versteck für des Rätsels Lösung," sagte er und schmierte sich ein Brötchen. "Wer, außer den Slytherins, geht da schon freiwillig rein?" Neville nickte heftig mit dem Kopf, um seine Zustimmung kund zu tun. "Schon bei dem Gedanken an diese düsteren Wände und dem Unterrichtsraum wird mir schlecht," quiekte er und nippte heftig an seinem Tee. "Es wäre am besten, ihr würdet gegen Abend losgehen," meldete sich Hermine. Sie war schon den ganzen Morgen damit beschäftigt, einen Lageplan zu erstellen, damit sie, wie sie sagte, effizient vorgehen konnten und auch ja keinen Raum bei ihre Mission vergaßen. Jetzt legte sie die Feder zur Seite und griff nach den Cornflakes. "Ich habe gestern, als wir zurückgingen, zufällig gehört wie Professor Flitwick mit Madam Hooch über eine Lehrerkonferenz geredet hat, die heute Abend stattfinden soll." Ron hob in gespielter Entrüstung die Brauen. "Zufällig gehört, so, so. Wohl eher heimlich gelauscht was?" Hermine lief rot an. "Wollt ihr nun den Wettbewerb gewinnen oder nicht!" giftete sie über den Tisch und Ron hörte auf sie zu foppen. "Schon gut, schon gut," sagte er versöhnlich und sah auf die Uhr. "Los wir müssen uns beeilen, sonst kommen wir zu spät zum Zaubertränkeunterricht und dann brauchen wir keine Klassenfahrt, sondern ein Kur um uns von Snapes Ärger zu erholen." Die Gryffindors erhoben sich von ihren Plätzen und spurteten zur Tür.
 

Zur gleichen Zeit saß Cecil auf dem gemütlichen Sofa in Professor Dumbledors Büro und blickte mit sorgevoller Miene aus dem Fenster. Dumbledore lief dabei mit einem für ihn ungewöhnlichen Ausdruck in den Augen durch den Raum und strich dabei immer wieder angespannt über seinen Bart. "Das klingt wirklich sehr merkwürdig," sagte er jetzt leise und es klang, als ob er mehr zu sich selbst, als zu Cecil sprach. "Und sie sind sicher, dass bei dem gehörten Gespräch Harrys Name viel?" Cecil nickte. "Ich hoffe das ich bald mehr Informationen bekomme Sir, aber im Moment kann ich ihnen zu den Umständen leider keine genauen Angaben machen." Sie seufzte leise. Dumbledore setzte sich langsam hinter seinen Schreibtisch und begann seine Brille zu putzen. Er musste zugeben, dass diese Neuigkeiten beunruhigend waren. Gewiss innerhalb der Schlossmauern konnte Harry nichts passieren, aber man konnte ihn ja nicht bis in alle Ewigkeit hier einsperren, ohne dass er merkte, dass irgendetwas nicht stimmte. Er setzte seine Brille wieder auf und sah Cecil ernst an. " Ich nehme an ihr Informant wird sich so schnell wie möglich melden?" "Ich erwarte eigentlich jeden Tag eine Nachricht Sir, aber bis jetzt." Sie zögerte einen Moment, "nun es ist nicht einfach in die engsten Kreise dieses Kreaturen vorzudringen." Auf Dumbledores Gesicht stahl sich ein Lächeln. "Es erstaunt mich ehrlich gesagt, dass sie überhaupt über so eine Nachrichtenquelle verfügen." Cecil hob ruckartig den Kopf. "Das war auch nicht sehr einfach Sir, das können sie mir glauben, aber ich versichere ihnen, dass man sich auf die Angaben verlassen kann." Sie erhob sich und wandte sich zum gehen. "Wenn sie mich jetzt entschuldigen würden, ich müsste langsam zu meinem Unterricht." Dumbledore nickte, "natürlich meine Liebe, ich hoffe das wir bald mehr über die Absichten von Daedun erfahren."
 

"Du bist sicher, dass er auch wirklich den ganzen Abend auf dieser Lehrerkonferenz ist?" Hermine verdrehte die Augen. "Ja Ron zum dritten Mal, Neville hat beim Nachsitzen selbst gehört wie Professor Flitwick Snape darauf angesprochen hat, dass er den heutigen Termin nicht versäumen soll." Ron sah sie mit vor Schreck geweiteten Augen an. "Der kommt doch nicht etwa mit oder? Dann bin ich nämlich gar nicht mehr scharf darauf, auf...Klassenfahrtfahren." "Ich auch nicht," nuschelte Harry, der den Mund voller Schokofrösche hatte und Hermine entsetzt ansah. "Keine Sorge, es fahren nur die Hauslehrer mit, dessen Häuser gewinnen und wenn wir das Rätsel lösen, werden wir einfach dafür sorgen, dass die Slytherins die Letzten sein werden, die es erfahren," sagte sie bestimmt und reichte Harry den Tarnumhang. Der musste zugeben, dass Hermine ihm langsam unheimlich wurde. Dieser Plan, den sie da ausgeheckt hatte, klang für ihre Verhältnisse sehr nach Betrug. Aber er musste sich eingestehen, dass er unter diesen Umständen kein Problem damit hatte.

"Na los beeilen wir uns," meldete sich Ron, der schon dabei war durch das Portraitloch zu schlüpfen. "Wie ich den alten Stinkstiefel kenne, rennt der bei der erst besten Gelegenheit wieder zurück in seine schaurigen Gemächer." Harry beeilte sich ihm zu folgen. Hermine drückte ihm noch die Lampe in die Hand " Viel Glück und Hals und Beinbruch." "Was bitte?" fragte Ron ungläubig, doch Harry lachte. "Das ist ein Muggelspruch, nun komm schon." Dann machten sie sich auf den Weg in die untere Etage.
 

Als sie auf dem Weg nach unten an der Tür zum Lehrerzimmer vorbei kamen, hörten sie dumpfes Stimmengemurmel. "Über was die sich wohl unterhalten?" flüsterte Ron, während er darauf bedacht war nicht aus Versehen auf den Saum des Tarnumhangs zu treten. "Bestimmt wohin wir fahren und vor allen Dingen womit!" antwortete Harry, der zugeben musste, dass er vor Neugierde platzte. Diese Fragen quälten ihn schon die ganze Zeit und er und Ron hatten sich schon die wildesten Vorstellungen gemacht. Wobei Ron natürlich die Ausflugziele der Zauberer und Hexenwelt viel besser kannte als Harry. "Mann, vielleicht fahren wir nach Low Awe und schauen uns Kelpies in freier Wildbahn an, oder nach Durham, da steht das größte Museum Europas für gefährliche Zaubereiutensilien aller Art." Er geriet bei der Vorstellung völlig aus dem Häuschen. "Das wollte ich schon immer mal sehen, aber Mum sagt immer das wäre zu gefährlich." "Womit sie zweifellos nicht irrt," hatte ihm Hermine an den Kopf geworfen und in ihrer unvergleichlichen Art die Augenbraue hoch gezogen. "Was meinst du was die Lehrer von so einer Art der Schulbildung halten." Ron war aber nicht weiter auf ihren Einwand eingegangen, sondern hatte munter weiter spekuliert.
 

Harry hätte vor lauter Träumerei fast die Tür zum Kerker verpasst und konnte gerade noch die Kurve kriegen. Es hätte nicht viel gefehlt und Snape hätte sie nach dem sie mit lautem Krawall die 50 Stufen runtergepurzelt wären, einfach auf dem Rückweg von der Konferenz einsammeln und ihnen unter höhnischem Grinsen noch 20 Punkte, wegen unerlaubten Rumliegens mit gebrochenen Gliedmaßen nach 19 Uhr, abziehen können. "Wo sollen wir überhaupt anfangen, in den Unterrichtsräumen oder in seinem Büro?" Rons Stimme klang merkwürdig rau. Auch Harry spürte die beängstigende Atmosphäre, die von den alten Mauern ausging und sich wie ein schweres Tuch über sie legte. "Am besten erst mal das Büro," schlug er vor. "Dann können wir, wenn er uns tatsächlich im Klassenraum erwischen sollte noch behaupten, wir hätten was vergessen." Er hoffte dabei, dass die Strafe, die unter Garantie folgen würde, nicht so hart ausfallen würde, wie die für das unerlaubte Eindringen in das Büro des Zaubertranklehrers. Doch nach längerer Überlegung war er sich ziemlich sicher, dass Snape dabei keinen Unterschied machen würde. Sie hielten vor der dunklen Tür, die im Schein der Lampe vor ihnen aufragte. Sie zückten ihre Zauberstäbe. "Alohomora invadere" murmelten sie zusammen. Hermine hatte für diesen Zauberspruch extra die Bibliothek auf den Kopf gestellt. "Ich habe ihn ein wenig verändert," hatte sie ihnen erklärt, "damit ihr Snapes Versiegelungszauber aufheben könnt." Danach mussten sie ihn stundenlang von ihr üben, bis sie mit dem Ergebnis ihrer Bemühungen zufrieden war. Aber es hatte sich gelohnt. Mit einem leisen Knarren öffnete sich die Tür und Ron und Harry huschten auf leisen Sohlen hinein. Das Büro hatte sich seit ihrem letzten Besuch vor zwei Jahren nicht wesentlich verändert. Noch immer standen in den wandverhüllenden Regalen Dutzende von grüngelblich schimmernden Töpfen und Flaschen in denen undefinierbar eingelegte, aufgequollene Kreaturen lagen, die schon lange das Zeitliche gesegnet hatten. Auf dem Schreibtisch, der am Ende des Raumes stand brannte eine schwarze Petroleumlampe und tauchte den schon haarsträubenden Raum in ein noch düsteres Licht. Harry tauchte unter dem Tarnumhang hervor und sah sich um. Wie konnte man in so einem grässlichem Raum nur sein Dasein fristen dachte er und bewegte sich weiter umschauend auf den Stapel aus Pergament und Büchern zu, die sich auf der schwarzschimmernden Schreibunterlage stapelten. Ron besah sich ebenfalls stirnrunzelnd die merkwürdigen Sachen, die der Zaubertranklehrer von Hogwarts wohl schon seit einer geraumen Weile zu sammeln schien. "Was zur Hölle ist das bloß?" fragte er mit angeekeltem Gesichtsausdruck und deutete auf eine blauschimmernde, glitschig glänzende Masse, die in einem der Gläser lag und ab und zu ein lautes Blubb von sich gab, was sich in einer dicken Wasserblase äußerte. "Keine Ahnung und wenn ich ehrlich bin will ich es auch gar nicht wissen," antwortete Harry und hob vorsichtig ein paar der Dokumente hoch. "Pass bloß auf, das wir alles genauso hinlegen wie es vorher war, sonst massakriert er uns," warnte Ron ihn. "Keine Sorge," beruhigte ihn Harry, "der wird schon nichts merken, außerdem weiß er doch gar nicht, dass wir es waren, die hier rumgewühlt haben." Ron schien das nicht wirklich zu beruhigen. "Ich glaub das ist ihm auch so klar, wem er den Einbruch zu verdanken hat und glaub mir, um uns die Wahrheit zu entlocken, macht der auch vor dem Gebrauch von Wahrheitsseren nicht halt." Harry wollte schon nachfragen was Wahrheitsseren überhaupt sind, als ihm plötzlich was ins Auge viel. Er hob erstaunt die Brauen. "Ron komm mal schnell her, das musst du dir ansehen." Ron eilte zum Schreibtisch und sah Harry neugierig über die Schulter. Der hielt zwei scharlachrote Karten in der Hand. "Erstaufführung von "Le Morte Darthur," eine Oper in 6 Akten im Theater der schönen Künste," las Ron murmelnd vor. Dann warf er Harry einen erstaunten Blick zu. "Snape geht in die Oper? Ich dachte er verläst die Mauern von Hogwarts höchstens fürs Quidditch?" "Das dachte ich eigentlich auch," stimmte ihm Harry kopfschüttelnd zu. "Und so wie es aussieht geht er nicht einmal allein." "Um Himmels willen, wer verbringt den freiwillig einen Abend mit diesem Kerl!" Ron wusste nicht, ob er über die Tatsache das Snape offensichtlich so etwas wie Freunde oder Bekannte hatte, die mit ihm Kultur anschauten, lachen oder verdutzt drein schauen sollte. Er entschied sich für das Letztere. Harry erging es ähnlich. "Wer weiß, vielleicht ist ja Mr. Malfoy sein Begleiter. Die zwei kennen sich bestimmt besser, als uns lieb ist und..." Plötzlich verstummte er. Waren das nicht Schritte die er hörte? Jemand schien den Gang entlang zu kommen und das konnte eigentlich nur einer sein .Blitzschnell schob Harry die Karten unter die Pergamente zurück und bugsierte, den vor Schreck erstarrten Ron in die Ecke hinter dem Kamin, dann warf er den Tarnumhang über sie. Keine Sekunde zu spät wie, er feststellen musste, als auch schon die Tür aufging und ein leise summender Severus Snape den Raum betrat. Fast wäre Harry vor Entgeisterung der Umhang runtergefallen. Snape summte? Und das auch noch wie es schien fröhlich? Fassungslos sahen er und Ron zu wie der sonst immer miesepetrige Hauslehrer der Slytherins zu seinem Schreibtisch ging. "Verdammt wo hab ich sie denn hingelegt?" Für einen kurzen Moment erschien der übliche Ausdruck in seinem Gesicht, als er achtlos ein paar Rollen zur Seite schob, doch dann fand er was er suchte und ein zufriedenes Glitzern trat in seine schwarzen Augen. Er ließ die roten Karten in die Innentasche seiner Jacke gleiten und wandte sich mit einem breiten Lächeln zum gehen. Er hatte schon die Klinke in der Hand, als ihm noch etwas Wichtiges einzufallen schien, denn er drehte sich rasch noch einmal um und zog eine Schublade seines Schreibtisches auf. Harry sah wie etwas Rotes zwischen den Fingern von Snape aufblitze, dann war es in der linken Tasche des schwarzen Wollmantels, den der Professor trug verschwunden. Kurz danach verschwand auch Snape durch die Tür und eilige, immer leise werdende Schritte erfüllten den Gang. Harry und Ron warteten noch eine Weile, ob er nicht doch noch einmal zurückkehren würde, dann atmeten sie erleichtert aus. "Ich kann nicht glauben, was ich da gerade gesehen habe," ächzte Ron und ließ sich auf einen Hocker nieder, der neben dem Labortisch stand. "Hat dieser Mann gerade so etwas wie gute Laune gezeigt?" "Für seine Verhältnisse würde ich sogar von ausgelassener Heiterkeit sprechen," sagte Harry und kratze sich am Kopf. "Das kann doch eigentlich nichts Gutes bedeuten, wenn Snape so ein Verhalten an den Tag legt, oder?" Ron hatte seine Fassung wiedergewonnen und ging zurück zum Schreibtisch um weiter nach Hinweisen zur Lösung von Dumbledores Rätsel zu suchen.
 

Nach drei geschlagenen Stunden, gaben sie ihre Suche in Snapes Büro auf. Sie versuchten ihr Glück noch in den angrenzenden Unterrichtsräumen, aber auch dort konnten sie nicht den kleinsten Hinweis entdecken, den sie mit dem Rätsel in Verbindung hätten bringen können. Müde und leicht frustriert, machten sie sich auf den Weg zum Gemeinschaftsraum. Als sie im zweiten Stock angelangt waren, kam ihnen auf einmal Cecil entgegen. Erst wollte Harry sich und Ron schon zu erkennen geben, doch dann ließ er es bleiben. Cecil, die langsam die Treppen hinaufging, schien wie Snape nach der heutigen Konferenz noch unterwegs gewesen zu sein, den auch sie war mit ihrem roten Wollmantel und einem beigefarbenen Schal bekleidet und an ihren geröteten Wagen war zu erkennen, dass sie nicht im Begriff war zu gehen, sondern eher so aussah, als ob sie bereits von irgendwoher zurück kam. Leise vor sich hin singend lief sie die Stufen zu ihrem Turm hinauf und ging dabei ohne es zu ahnen knapp an den verblüfften Jungs vorbei, die sich, nach dem sie hinter der hölzernen Tür, die den Eingang zum Südturm markierte, verschwunden war, ungläubig ansahen. "Wo kommt die denn jetzt her?" flüsterte Ron als sie weiter liefen. "Keine Ahnung, aber sie scheint sich bestens amüsiert zu haben," grinste Harry. "Meinst du sie hat einen Freund?" Ron's Stimme klang dabei ein wenig entrüstet. "Na ja, warum nicht, schließlich ist sie ja alles andere als hässlich, oder?" gab Harry zurück und musste sich bei Rons offensichtlicher Empörung über das anscheinend vorhandene Liebesleben ihrer Lehrerin im Kampf gegen die dunklen Künste das Lachen verkneifen. "Ist es dir vielleicht lieber sie versauert hier zwischen all den alten Lehrern?" Sie waren kurz davor das Portrait im Gryffindorturm zu erreichen. "Natürlich nicht aber ich dachte..." Plötzlich machte Ron einen Satz und fiel der Länge nach hin. Harry versuchte noch das Gleichgewicht zu halten, musste aber dafür den Tarnumhang fallen lassen, der lautlos zu Boden segelte. Er hielt sich keuchend an der Mauer fest und sah sich nach Ron um. Der hatte bereits erkannt, wem er den unliebsamen Sturz zu verdanken hatte. Mrs. Noris fauchte ihn mit wild zuckendem Schwanz drohend an und in Harrys Ohren erklang das Geräusch von dumpfen Schritten, die hastig durch den Gang auf sie zukamen. Er wedelte panisch mit dem Armen um Ron klar zu machen, dass dieser den Umhang verschwinden lassen sollte, als er auch schon Filch Stimme hörte. "Hab ich es mir doch gedacht Professor, dass da was faul ist. Auf meine Kleine kann man sich immer verlassen." Harry schickte im Stillen ein Stoßgebet zum Himmel, das hinter dem Hausmeister gleich eine andere Lehrkraft auftauchen würde als... "Mr. Potter, Mr. Weasley! Können sie mir erklären, was sie mitten in der Nacht hier draußen zu suchen haben?" Professor McGonagalls Gesicht war hinter dem Rücken von Filch, der sie hämisch angrinste, erschienen und nun stand sie in ihrem schottischen Morgenrot in voller Größe vor ihnen. Ron, der sich wieder aufgerappelt und dabei schnell den Umhang unter seinen Pullover quetschte hatte, stand jetzt neben Harry und blickte wie dieser beschämt zu Boden. Am liebsten wären die beiden vor lauter Dankbarkeit, dass es nicht Snape war, der sie erwischt hatte, am liebsten in Freudengeschrei ausgebrochen. Doch nach dem Gesicht, das ihre Hauslehrerin machte, teilte sie diese Einstellung wohl nicht mit ihnen. "Also wir wollten eigentlich, nun das können wir alles erklären," stammelten sie abwechselnd, aber Professor McGonagall fiel ihnen schlagartig ins Wort. "Sparen sie sich ihre Ausreden, egal was es auch ist, es rechtfertigt in keinster Weise, das Vergehen gegen die Schulordnung, die besagt, dass kein Schüler nach 19 Uhr den Gemeinschaftsraum verlassen darf," herrschte sie die beiden an. "Es ist ihnen ja wohl klar, dass ich dieses Verhalten nicht durchgehen lassen kann und werde." Sie blickte abwechseln von einem zum anderen. "Morgen nach dem Unterricht werden sie sich beide bei mir melden und sich ihre Strafarbeiten abholen. Dazu ziehe ich jedem von ihnen 20 Punkte ab und der nächste Ausflug nach Hogsmead findet ohne sie statt, haben sie mich verstanden!?" Harry und Ron nickten mit hängenden Köpfen. "Und jetzt werden sie leise in ihre Schlafräume gehen und zwar auf der Stelle!" Sie drehte sich um und verschwand, wobei sie den etwas mürrisch aussehenden Filch am Arm packte und mit sich zehrte.

"Man hatten wir ein Glück!" entfuhr es Harry als sie durch den verborgenen Eingang traten. "Snape hätte jedem von uns mindestens 50 Punkte abgezogen." Ron füllte sich dennoch schwer bestraft. "Kein Ausflug zum Honigtopf nächste Woche, wie soll ich das nur überleben!" stöhnte er, als sie sich in ihre Betten legten. "Deine Schokofrösche kriegen wir auch auf einem anderen Wege organisiert, viel wichtiger ist, was uns wohl Morgen als Strafarbeit erwartet," grummelte Harry als er seine Bettdecke ordnete. "Wie schlimm kann das schon werden?" gähnte Ron, dann war es still. Keine Ahnung überlegte Harry, dann war auch er eingeschlafen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2005-06-06T00:09:24+00:00 06.06.2005 02:09
Ron und Harry haben wirklich keine Ahnung was mit Sev los ist. Dabei waren sie so nah an der Lösung dran. Immer noch keine Lösung für das Rätsel in sicht. Schade. Gutes Kapitel.
Gruß
Serenity
Von:  shijana
2005-01-26T21:07:59+00:00 26.01.2005 22:07
jetzt will ich endlich wissen, was dieses rätzel bedeutet... *grummel*
Armer Ron und armer Harry, haben keine Ahnung warum ihr verhasster Lehrer plötzlich so gute Laune hat. Aber ein bissel verpeilt sind sie schon, oder? Snape geht summend aus seinen Büro und Cecil kommt eine Weile singend von draußen... naja, aber bei snape denkt man das ja auch nicht^.^
schreib bitte schnell weiter
cu shi
war echt ein super kapi


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