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Sehnsucht im Herz

Hoffnungsschimmer am Horizont
von

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Kapitel26

Morgen an alle!:)
 

Hier ist wiedermal der nächste Teil... wünsche euch viel Spaß damit.
 

au revoir, silberengel!
 


 

Ich stürmte durch den vollen Garten, vorbei an all den Gästen, die mir zu Ehren gekommen waren, und ich verfluchte sie, ich verfluchte jeden einzelnen von ihnen! Ich passierte das Tor und rannte noch ein gutes Stück an der Straße entlang, bis mir die Puste endgültig ausging und ich stehen blieb. Mein Atem ging unglaublich schnell und bei jedem Atemzug stach es in meiner Brust. Gegen einen Baum gestützt versuchte ich ruhig zu atmen und nicht umzufallen. Sobald das Stechen in meiner Brust nachgelassen hatte und meine Beine nicht mehr zitterten machte ich mich auf den Weg, die Straße entlag. Ich hatte keine Ahnung, wo ich hin wollte, die Hauptsache war, dass ich von hier weg kam, ich konnte heute nicht noch mal unter all die lachenden Menschen treten, ich hätte es nicht ertragen. Als sich mein Atem beruhigt hatte, versuchte ich nun auch meine Gedanken zu beruhigen. Ich war am verzweifeln. Einerseits war ich total niedergeschlagen und wollte auf der Stelle los heulen, doch auf der anderen Seite war ich auch furchtbar aggressiv. Meine Wut richtete sich nicht mal gegen einen bestimmten Menschen oder eine bestimmte Sache, es war nur die allgemeine Frustration, die mich so fertig machte. Ich kickte eine Nuss die vor mir auf der Straße lag in hohem Bogen weg. Was sollte ich nur anfangen? So sehr ich mich auch anstrengte, ich konnte zu keinem klaren Gedanken kommen. Immer wieder sausten mir die selben Bilder durch den Kopf: Christoph und Tina einander wild umschlingend, Christoph ganz lieb zu mir, Julian ganz nah bei mir und Julian und Paul einander küssend... Es war vergeblich, ich konnte meine wilden Gedanken weder bremsen noch ordnen. Ich brauchte Abstand zu dem Ganzen, auf keinen Fall wollte ich umdrehen und zurück nach Hause gehen. Ich begann die wildesten Fluchtfantasien zu spinnen, als mir ein Auto ziemlich flott entgegenkam. Schimpfend sprang ich auf die Seite, typisch diese verwöhnten Raser, die hier überall in der Gegend unterwegs waren! Doch unglücklicherweise landete ich mitten auf einem rutschigen Blatt und fand mit meinen hohen Sandalen keinen Halt. Während ich mit dem einen Schuh Halt in der Erde fand und sogleich stecken blieb, riss es meinen zweiten Fuß in hohem Bogen weg und schon lag ich auf dem Boden, der eine Fuß steckte immer noch in der Erde und war durch den Sturz irgendwie merkwürdig verbogen worden. Ich bewegte mich nicht und betrachtete verwundert und auch fasziniert die merkwürdige Lage meines Beins, als sich jemand neben mir auf den Boden stürzte. "Maus! Um Gottes Willen, ist alles in Ordnung? Was ist mit deinem Bein? Ist es gebrochen? Kannst du es bewegen?" So viele Fragen auf einmal! Ich blickte auf die Seite und erkannte erst jetzt meinen Vater neben mir, war er der Fahrer gewesen... ? Doch bevor ich meinen Gedanken weiter nachhängen konnte, packte er mich bei den Schultern und schüttelte mich. "He, komm zu dir! Mit deinem Bein stimmt etwas nicht, ich fahr dich ins Krankenhaus!" Erst jetzt kam ich wieder langsam zurück in die Wirklichkeit und auf einmal verspürte ich einen stechenden Schmerz in meinem linken Bein, ich schrie auf und mir wurde erst jetzt bewusst, dass die Lage meines Beins auf keinen Fall normal war, ich hatte mir etwas gebrochen. Ich glaube, ich war damals einfach zu geschockt um einen vernünftigen Gedanken zu fassen, anders kann ich mir meine verspätete Reaktion nicht erklären. Mein Vater zog meinen Fuß vorsichtig aus der Erde, die an der Stelle sehr lehmig war und half mir hoch. Von ihm gestützt humpelte ich zu seinem Auto und ließ mich auf den Beifahrersitz fallen, mittlerweile waren die Schmerzen kaum mehr zu ertragen. Im Nu saß mein Vater am Steuer und fuhr los. "Ich glaub, ich fahr vorher schnell bei euch daheim vorbei und sage deiner Mutter bescheid..." Ich fuhr hoch. "Nein! Bitte nicht!... Ich möchte möglichst schnell ins Krankenhaus, wir können sie von dort aus anrufen!" Mein Vater zögerte kurz, nickte dann aber. Ich wollte nicht zurück...

Geblendet von der Sonne wandte ich mich murrend den Kopf um und legte den Polster auf mein Gesicht. Ich schloss wieder die Augen und wollte gerade weiter schlafen, als ich diesen merkwürdigen Geruch wahrnahm. Das war doch unmöglich mein Polster! Irritiert hob ich den Polster noch mal an und blinzelte gegen das helle Licht, das mir entgegen schien. Es dauerte ein bisschen bis sich meine Augen an das helle Licht gewöhnten und noch bevor ich wirklich etwas erkennen konnte schlug ich die Bettdecke zurück und wollte gerade meine Beine über die Bettkante schwingen, als mir bewusst wurde wo ich war. Im Krankenhaus und es hätte mich viele Anstrengungen gekostet die Beine über die Kante zu schwingen, da mein linkes Bein vom Oberschenkel abwärts dick eingegipst war und zudem in einer Schlaufe in der Luft hing. Wie hatte ich das nur vergessen können, seufzend ließ ich mich ins Bett zurück fallen und schloss noch mal die Augen. Ich überlegte kurz wie spät es wohl schon war, doch fand ich keine Uhr in dem Zimmer, doch die Sonne stand schon sehr hoch, außerdem fiel mir erst jetzt auf, dass von draußen geschäftiges Treiben zu vernehmen war. Rund um mein Bett standen noch eine Reihe anderer Betten, jedoch schienen nur drei davon benutzt. In einem schlief ein ungefähr sieben jähriges Mädchen, in dem anderen las eine vielleicht Zehnjährige in einem Buch, dass ich in der Volksschule zuletzt gesehen hatte und das dritte Bett war leer, schien aber benutzt, da die Decke zurückgeworfen und der Polster zerdrückt war. Abermals schloss ich die Augen, ich wollte das alles hier nicht wahrhaben. Doch auf einmal erinnerte ich mich wieder. Da war nicht nur der Unfall, da war noch etwas gewesen: Julian hatte mir eine wunderschöne Kette geschenkt und mich gefragt ob ich nicht seine Freundin sein wollte und ich war einfach so hinaus gerannt. Ich konnte mich wieder an das unbehagliche Gefühl erinnern, dass ich verspürte und das Mitleid, dass ich mit dem armen Julian gehabt hatte und mein Entschluss ihm die Kette zurück zu geben... Auf einmal traf es mich wie ein Schlag, ich griff mir an den Hals, die Kette war noch da! Denn als ich sie ihm zurück geben wollte erwischte ich Paul wie er Julian küsste! Wie hatte ich das nur vergessen können?? Mit einem Mal verspürte ich wieder den unglaublichen Schmerz den ich bei diesem Bild verspürt hatte, viel schlimmer, als wenn Christoph und Julian vor ihr rum machten, viel schlimmer als der Schmerz als das Bein gebrochen war! Und ich Idiotin bin davon gelaufen! Jetzt wo dieses Erlebnis mir meine Gefühle so deutlich gemacht hatte, hasste ich mich dafür, dass ich davon gelaufen bin, und mir dann auch noch das Bein gebrochen hab, als ich dem Auto meines Vaters ausweichen musste, welch Ironie des Schicksals. Doch anstatt darüber zu lachen, brach ich in Tränen aus. Warum nur musste alles immer so schief gehen?

Auf einmal spürte ich eine Hand an meiner Wange die mich langsam streichelte, als ich durch den Tränenschleier langsam blinzelte erkannte ich beschämt, dass das kleine lesende Mädchen neben mir stand und mir ein Taschentuch hin hielt. Ich nahm es dankend an und sie hörte endlich auf meine Wange zu streicheln, statt dessen redete sie mir mit ihrer lieben Mädchenstimme langsam zu: "Du brauchst nicht weinen. Dein Bein wird bald wieder in Ordnung sein und dann kannst du wieder ganz normal spielen! Wenn du willst hol ich deine Eltern rein, sie waren vor einiger Zeit schon hier und haben gesehen dass du noch schläfst und sind wieder gegangen. Aber ich glaube sie sitzen noch draußen, vielleicht können sie dich trösten. Wie heißt du eigentlich? Ich bin die Anni, ich bin schon neun Jahre alt! Wenn du willst können wir später was spielen! Weißt du die anderen beiden sind noch ganz klein und so schrecklich kindisch..." Während ich noch ganz baff von ihrem Redeschwall war trippelte sie schon zur Türe und war kurz darauf verschwunden.

Fünf Minuten später kam sie tatsächlich mit meiner Mutter an der einen und meinem Vater an der anderen Hand zurück. Strahlend führte sie die beiden zu meinem Bett und blieb dann neugierig bei uns stehen. Ich hatte mich mittlerweile wieder beruhigt und meine nassen Wangen getrocknet. Während mich Mama sofort in die Arme schloss blieb mein Papa vorsichtig etwas abseits stehen, er sah ziemlich zerknirscht aus. Als sich meine Mutter endlich wieder von mir trennen konnte trat auch er einen Schritt näher, bremste aber sogleich als sie ihm einen giftigen Blick zuwarf. Sie setzte sich auf den einzigen freien Stuhl und Papa musste sich für sich einen eigenen holen, vorsichtig setzte er sich ans andere Ende meines Bettes, einen großen Bogen um mein eingegipstes Bein machend. Anni hatte da weniger Skrupel beschwingt setzte sie sich zu mir auf die Matratze und strahlte uns an. Gerade als Mama mich ansprechen wollte, plapperte sie von neuem los. Sie erzählte uns ausführlich wie sie aus purer Langeweile die Temperatur des Bügeleisens spüren wollte und zeigte uns dann stolz ihre bandagierten Finger. Gerade als sie uns die Verletzungen meiner anderen Zimmergenossen erklären wollte wurde die Türe geöffnet und eine Frau kam herein, die sich zum Glück als Annis Mutter herausstellte, die mit dem Mädchen spazieren ging. Sobald die Türe zu war, fuhr ich meine Eltern an: "Wollt ihr mich quälen, oder was soll das, dass ich mitten im Kindergarten gelandet bin??" Meine Mutter seufzte leise. "Maus, du musst wissen, dass alle Patienten, die noch nicht 18 sind in die Kinderabteilung kommen... Aber du hast eh noch einmal Glück gehabt, dass nur drei andere Zimmergenossen hast." Versuchte mich mein Vater zu beschwichtigen. "Das ganze wäre ja nie passiert, wenn dein Vater jemals lernen würde nicht immer so zu rasen..." - "Ich war zu spät dran und ich wollte auf keinen Fall noch später erscheinen..." - "Dann fahr das nächste Mal doch rechtzeitig von daheim weg!" Ich schlug mir die Hände vor die Ohren, das durfte doch nicht wahr sein, ich hatte doch wirklich genug Probleme, da fehlte mir eine Streiterei zwischen den beiden doch gerade noch! "Ruhe! Könnt ihr nicht still sein??" Meine Mutter biss sich auf die Lippen: "Es tut mir Leid, Maus... Können wir dir irgend etwas Gutes tun?" Doch auf einmal lächelte sie mich verschmitzt an: "Ich weiß etwas! Da gibt es jemanden, der mich heute schon dreimal besorgt angerufen hat, um zu erfahren wie es dir geht und er lässt dich ganz lieb grüßen! Na weißt du schon um wen es geht? Julian! Er ist so ein netter Junge!" Ich konnte es nicht fassen, das war jetzt wirklich nicht das richtige um mich aufzuheitern. "Mama, könntest du mir wohl ein Glas Wasser von der Leitung holen, ich hab einen schrecklichen Durst!" Sofort sprang mein Vater auf. "Ich hol's dir schon! Wirklich es tut mir so Leid meine arme, kleine Maus!" Sofort hackte meine Mutter wieder nach: "Das sollte es auch! Du hat ihre Ferien ruiniert!" Papa reichte mir zerknirscht das Glas, ich hatte einfach Mitleid mit ihm. "Mama, zieh doch nicht so über den Papa her, er hat mich ja nicht mutwillig angefahren! Er hatte es eilig, weil er nicht zu spät zu meiner Feier kommen wollte, er ist nur wegen mir so schnell gefahren!" Meine Mutter kämpfte mit sich selber, sie sah aus, als ob sie zugleich weinen und toben wollte. Mit geröteten Augen fuhr sie mich an: "Stell mich jetzt ja nicht, als die böse hin! Los, du aller liebster Papa, sag deiner lieben Tochter doch, warum du so spät dran warst! Von wem du dich nicht trennen konntest..." Meinem Vater wich die Farbe aus dem Gesicht. "Margarete!" stieß er mit gepresster Stimme hervor. Jetzt hatte er meine Aufmerksamkeit geweckt. "Was ist los, Papa? Sag mir, was die Mama meint!" Mein Vater zog an seinem Krawattenknoten und schluckte heftig. "Maus, ich fürchte, ich hätte dir schon lange sagen sollen... also da gibt es die Lisl, wir kennen uns schon lange aus der Arbeit, ich glaub du kennst sie auch, sie ist die Geschäftspartnerin von unserer Firma... und sie und ich... nun ja wir sind jetzt schon etwas länger zusammen... kurz, nachdem du zu Margarete gezogen bist... Ja und ich glaube du solltest wissen, dass es mir wirklich sehr, sehr ernst mit ihr ist!"



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2005-05-05T10:17:29+00:00 05.05.2005 12:17
Tschuldigung!!!!
Ehrlich tut mir leid, dass ich so lange nicht mehr dazu gekommen bin kommis zu schreiben, aber ich hatte so ne ziemliche menge stress und bin so gut wie nie ins Internet gekommen... echt tut mir super leid!...
aber jetzt kann ich ja wieder (ich hoffe halbwegs regelmäßig ;p schreiben ne ^^) alsooo das mit dem fuß kenn ich XDD erstrecht wenn man den dann vollkommen fasziniert anstarrt ich hatte nämlich auch mal meinen Fuß gebrochen beim Snowboard fahren und saß im schnee und war erstmal vollkommen erstaunt darüber, in was für einen seltsamen winkel mein Fuß da eigentlich stand ^^ da konnt man sich richtig in sie rein versetzen... sie tat mir aber auch so leid, weil irgendwie all das, was sie im moment als schönes leben sieht so ziemlich in den arsch geht wenn mans mal so sagen soll... echt kacke... ähm naja ich husch dann mal eben zum nächsten Kapi wollt nur hier schonmal was hin schreiben weil mir so danach war ;p
*winkz* *knuff* yuma


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