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Interitus

Schatten der Vergangenheit
von

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Snagov

Über ihnen schien sich der Himmel immer dichter zusammen zu brauen. Das klare Licht der Sterne war seit einer Weile durch eine Wand aus finsteren Wolken verdeckt, die bedrohlich zu Grollen begannen. Integra sah über die peitschende See, deren Wellen ineinander fielen und dabei ihre weißen Kronen in die wirbelnde Luft schickten. Das Meer schien ihre Reise vereiteln zu wollen und kämpfte verbissen an den Planken, doch der spitze Rumpf behielt unbeirrbar seinen Kurs und durchschnitt das wütende Element wie ein Schwert die Brust eines Gegners. Alucard war immer noch eine Galionsfigur die dieses Treiben seine Kraft zu geben schien. Seine Haare wehten im Sturm und wurden mit jeder Sekunde länger und länger. Wie riesige dicke Schlangen krochen die Strähnen über das Deck und fingen an sich um die kaputten Masten zu ranken. Mit fasziniertem Blick beobachtete Integra wie einige sich ihren Weg zu ihr bahnten und dann spürte sie wie etwas ihre Arme herunter glitt. Erschrocken wandte sie sich um, es war ihr eigenes Haar das selbst anfing zu wachsen. Ein gleißendes Weiß, das wie flüssiges Mondlicht in die Dunkelheit drängte und sich in einer Art spielerischen Tanz mit dem Alucards verband. Sie schnappte aufgeregt nach Luft aber bevor sie etwas sagen oder tun konnte durchströmte sie eine Hitze, als wenn ein Feuer sie verbrennen würde. Entgeistert streckte sie die Hände aus, doch die gewaltige Wärme blieb und dann war da wieder das Gefühl das sie schon einmal erfasst hatte. In einer Nacht, in der ihr ein Anderer Erlebnisse einflösste, die sie davon spülten und genauso war es jetzt wieder. Der Strom riss sie mit sich fort und alles um sie herum löste sich auf.
 

Der Morgen schenkte dem Tag sein schönstes Licht und lies die Wolken am Horizont in einem unbeschreiblichen Rot erstrahlen. Integra zwinkerte, wie oft hatte sie Nacht über auf diese Farben gewartet und war deswegen noch wach geblieben um sie nicht zu verpassen.

"Gott lässt uns für einige Minuten sein wahres Antlitz sehen" hatte Walter diesen Augenblick immer genannt und sie konnte ihm dazu nur beipflichten. Doch er dauerte nie lange und so war es auch dieses mal. Das Rot verblasste immer schneller und machte dem hellen Licht Platz das nun über die kantigen Zinnen, einer Burg schien, die auf der Spitze einer gewaltigen Anhöhe thronte. Die schwarzen Granitmauern wirkten wie ein dunkles Loch, das in die Helligkeit des Tages stach und die bizarren Wasserspeier an den Türmen taten das übrige dazu bei dem monströsen Bau etwas böses zu verleihen. Die kleinen Dämonen ragten überall zwischen den Steinen hervor und ihre dämonischen Fratzen schrieen stumm in das satte Tal hinunter das sich zu den Füssen der Burg ausbreitete. An den Seiten eines riesigen, aus harten Eisen geschmiedeten Falltors standen zwei bewaffnete Wachen Spalier. Plötzlich erklang der dumpfe Klang eines Horns und wenige Sekunden später wurden die schweren Stäbe ächzend nach oben gerissen. Die Wachen erwachten schlagartig aus ihrer Starre und wandten sich nun zum offenen Eingang, aus dem ein schwarzes Pferd hervorpreschte. Als das heißblütige Tier an ihnen vorbei raste griffen die Männer reflexartig nach ihren Helmen " Es lebe der König der Walachei!" aber die Gestalt die auf dem Pferd saß, nahm keine Notiz von ihnen sondern wirbelte nur den Staub ins Gesicht, der ihn selbst in eine undurchsichtige Wolke hüllte, dann war er schon um die erste Wiegbiegung verschwunden. Im Inneren der Burg war lautes Stimmengewirr zu hören, deren Ursache eine kleine Menschenansammlung war, die laut miteinander zu diskutieren schienen. Drei in Rüstungen gehüllte Männer stritten heftig miteinander während ein junger Mann mit einem älteren Mönch an seiner Seite stumm daneben standen. " Ein Irrsinn jetzt auf die Idee zu kommen diese Schergen anzugreifen!" bellte einer der Männer, dessen bullige Gestalt in einer rotschimmernden Rüstung steckte. Sein aufgequollenes Gesicht war puterrot angelaufen und sein buschiger, rotblonder Bart zitterte wie ein Busch im Wind. " Er wird uns alle in den Tod reißen, es sind einfach zu viele für einen Frontalangriff!" "Ganz meiner Meinung, aber das will seine Hoheit nicht wahrhaben! Er ist ein gottverdammter Narr wenn er," "Wie könnte ihr es wagen so von meinem Vater zu sprechen Unwürdiger!" Der schwarzhaarige Busche hatte plötzlich nach seinem Schwert gegriffen, das an einem Halfter an seiner Hüfte baumelte und hielt die scharfe Klinge nun auf den Ritter gerichtet der seinen Satz bei der unerwarteten Reaktion nicht beendet hatte. Stumm blickte er jetzt in das vor Wut verzehrte Gesicht. " Ruhig Blut Prinz, ruhig Blut. Zügelt euer Temperament und ihr Lord Galvizx eure Zunge!" fuhr nun der kleine Mönch dazwischen. Seine mahnende Hand legte sich bestimmend auf die Klinge und zwang den heißblütigen Jungen dazu seine Waffe sinken zu lassen. Der zuvor Bedrohte verzog seine Lippen zu einen abschätzigen Lächeln. " Ja, man merkt welches Blut in euren Adern fließt Prinz, das gleiche Feuer und der gleiche Wahnsinn, der auch euren Vater zu seinen unüberlegten Handlungen treibt!" Wieder riss dieser seine Schwert hoch. Seine Augen schienen Funken zu sprühen als er sich jetzt nach vorne warf. " Entschuldigt euch gefälligst für eure Worte bevor ich meinem Vater von euren verachtenden Sätzen berichte oder euch gleich selbst den Kopf für diesen Verrat von den Schultern trenne." Jetzt lachte der Rotbärtige plötzlich und schlug dem rasenden Burschen besänftigend auf die Schulter. " Wirklich! Ihr seid ein durch und durch wahrer Dracul junger Vlad und ihr werdet einmal dem Erbe eures Vaters alle Ehre machen, wenn ihr seinen Platz im Orden einnehmen werdet. Stolz und Mut das ist es wovon eure Familie mehr als genug hat." Der Mönch nickte dem Mann dankbar zu und zog den immer noch wütend dreinschauenden Burschen mit sich. " Habt dank für eure Worte Lord Kolem und ihr Prinz werdet jetzt mit mir kommen und diese Männer mit ihrer Aufgabe alleine lassen, bis der Tag gekommen ist wo es an euch liegt wichtige Entscheidungen zu fällen und auszuführen." Damit verschwanden sie und die drei Ritter blieben zurück. " Wenn sein Vater so weiter macht, wird er schneller vor seinen Aufgaben stehen als ihm vielleicht lieb ist." Murmelte der Dritte der bis dahin nichts gesagt hatte. " Ja und wer weiß ob dieser Tappins nicht noch schlimmer ist als der jetzige. Ich habe ihn selbst schon im Zweikampf trainiert und glaubt mir ich habe noch nie einen so besessenen Kämpfer erlebt. Es ist als wenn es ihn berauschen würde, so bald seine Finger sich um den Griff einer Klinge legen." "Aber solche Männer brauchen wir, wenn wir die heiligen Schriften vor diesen stinkenden Teufeln beschützen wollen!" erwiderte Lord Kolem und wandte sich zum gehen. " Wir sollten uns jetzt aufmachen. Die Truppen werden nach einer Führung verlangen." Damit wandte er sich um und ging in Richtung der angebundenen Pferde. Mit leichtem Zögern folgten die andern nach. " Und ich schwöre dir Alkam. Ich weiß nicht, wen ich mehr fürchten soll, die ungläubigen Türken oder ihn." Zischte der eine noch zwischen den Zähnen hervor. " Du hast ihn schon zu fürchten, weil er selbst keine Furcht kennt, nicht einmal die Furcht vor dem Tod." Sagte der andere noch bevor sie die Tiere erreicht hatten.
 

Der Wind riss noch stärker an den zerstörten Segeln und Integra griff haltsuchend nach dem Steuerrad, als die nächste Welle der Erinnerung sie fortspülte.
 

Zu erst glaubte sie in mitten eines Waldes zu stehen, dessen mächtige Baustämme um sie herum aufragten, doch schon in der nächsten Sekunde zeigte ihr das schimmernde Blut, das die Rinde der Pfähle glitzernd hinab rannte, wo sie sich wirklich befand. Dann drang ein Geräusch an ihre Ohren das über ihrem Kopf zu ihr hinunter stieß. Ein schauriges Gemisch aus Schreien und Wimmern, aus Qual und Schmerz, das sich wie ein erdrückender, wabernder Teppich vor dem Himmel zog und alles darunter vor Schreck und Furcht erstarren ließ. Sie schluckte vor Ekel, als plötzlich mit einem saugenden Geräusch ein nackter Körper den Stamm neben ihr hinunter glitt und die weit aufgerissenen Augen des Mannes sie wie flehend ansahen, während die Spitze des Holzes die aus seinem Mund ragte seinen Unterkiefer zeriss.

Keuchend wandte sie sich ab und erblickte vor sich eine gedeckte Tafel deren einladende Speisen wie ein Paradoxon zu dem unglaublichen Massaker um sie herum stand. Dann erkannte sie, dass tatsächlich jemand an diesem Tisch saß und aß und ein weiterer Blick genügte um zu erkennen wer es war. Wieder dieses Kribbeln auf der Haut gefolgt von einer unbekannten Furcht.

Mit stolzer Haltung saß er vor seinem reich gefüllten Teller und steckte sich gerade ein Stück Fleisch in den Mund, als ein Soldat durch die Baumreihe kam und vor seinem Tisch salutierte. Doch er ließ sich nicht von seiner Mahlzeit abhalten. Trotz der bizarren Situation wurde Integra plötzlich bewusst, das sie ihn zum ersten als Mensch speisen sah und das löste in ihr eine merkwürdige Rührung aus. Der Soldat war merklich nervös, seine immer noch an den Helm gesetzte Hand zitterte, als er auf eine Regung seines Herren wartete. Dieser sah nach dem letzten Bissen fast schon gelangweilt auf. " Sagte ich nicht das ich beim Essen nicht gestört werden will?" Der ruhige Tonfall seiner Stimme strahlte mehr Schrecken aus, als es ein Schreien hätte tun können. Das dachte wohl auch der Soldat, dessen Stimme zunächst nur ein heißeres Krächzen war. " Ich bitte vielmals um Vergebung eure Majestät, doch euer Hauptmann schickt mich dringlich und befahl mir unter Androhung des Todes sofort zu euch zu gehen um euch von der Lage am Fluss Molya in Kenntnis zu setzten. Dort tobt seit drei Tagen eine Schlacht gegen eine Truppe ungläubigen Diener des Sultans von ...." "Das ist mir bekannt!" unterbrach er ihn schroff und Integra sah ein gefährliches Glitzern in seine Augen treten, das sie nur allzu gut kannte. " Was ist das Problem?" "Unsere Männer scheinen nicht stark genug Herr, es droht eine Niederlage und ..." "Eine Niederlage!!" schrie es ihm entgegen und der Tisch drohte bei dem heftigen Aufsprunge den er jetzt machte umzukippen. Nacktes Entsetzten entstellte das junge Gesicht des Soldaten der einen Satz nach Hinten machte. " Es gibt keine Niederlagen in meinem Land, solange das Feuer des Drachen in ihm brennt merke er sich das und jetzt will ich mein Pferd sofort!" Damit stieß er die Tafel entgültig um und die üppigen Speisen spritzten wild umher und verteilten sich zwischen den Blutlachen. Der Soldat schloss betend die Augen, als er an ihm vorbei schritt, doch es folgte keine weitere Reaktion und nachdem sein Herr zwischen den Pfählen verschwunden war atmete er hörbar aus. Langsam traute er sich ihm zu folgen.
 

Nebel stieg plötzlich auf und hüllte Integra ein. Die Baumstämme verblassen und eine Stimme erklang, die in einer Sprache sang, die Integra nie zuvor gehört hatte und doch verstand sie jedes Wort, als ob die Worte in ihrem Kopf ihre Bedeutung entfalteten.
 

Der Drache kam über unser Tal.

Verbrannte die Erde und stahl unsere Mädchen.

Schreckte die türkischen Ungläubigen, schützte unsere Dörfer.

Sein Atem trocknete die Flüsse und wir gingen hindurch.
 

Sie schwebte über eine Gebirgslandschaft die sich unter ihr wie ein zerklüfteter Krater ausbreitete um dann einer Ebene Platz zu machen in deren Mitte sich ein gewaltiger See ausbreitete. Wie ein riesiger Spiegel schimmerte die glatte Oberfläche des Wassers zu ihr hinauf und dann sah sie die Umrisse einer Insel die sich wie eine ausgestreckte Hand aus dem Spiegel erhob. Etwas zog sie zu dieser Insel, deren Konturen immer klarer und klarer wurden, bis sich auf einmal schwarze Mauern vor ihr erhoben an deren Spitze ein kleiner Glockenturm saß. Der leise Glockenschlag bestätigte ihre Vermutung das es sich um ein kleines Kloster handeln musste, dessen Bewohner jetzt eiligst aus einer kleinen Seitentür hinaus ins Freie kamen. Den Grund für ihr Auftauchen zeigte sich genauso schnell wie sie. Ein kleines Boot steuerte aus der Dunkelheit auf einen kleinen Anleger zu dem die Mönche nun geschwind liefen um die Taue festzumachen, die ihnen vom Boot aus zu geworfen wurden. Zwischen den einzelnen alle in braunen Kutten gekleideten Männern konnte Integra eine im Gegensatz dazu in schwarz gekleidete Gestalt ausmachen, die auf einem goldglänzenden Stab gestützt dastand und auf die vermeintlichen Besucher zu warten schien, die jetzt über den Anleger zu ihnen gelaufen kamen. Integra spürte wieder den eisigen Schauer, als sie erkannte wer in der rotschimmernden, schweren Lederrüstung, flankiert von zwei Soldaten auf den Abt zusteuerte, dessen Gesicht bei seinem Anblick freudig zu leuchten schien. Als die drei Männer ihn erreicht hatten warf sich ihr roter Anführer vor dem Heiligen auf die Knie und küsste dessen ausgestreckte Hand. " Euer demütiger Sünder ist euer ergebenster Diener" der alte Abt lächelte nun und sein runzeliges Gesicht schien sich noch mehr zu verziehen. " Nicht mein Diener Fürst nur seiner"

Etwa an dieser Szene ließ Integra erschaudern und die Erinnerung an ihre erste Begegnung mit dem Fürsten drängte sich kurz vor ihre Augen. "Euer ergebenster Diener!" Dann stand der Graf wieder auf und wandte sich seinen Begleitern zu. " Bleibt bei dem Boot und gibt acht, ob uns jemand gefolgt ist!" bellte er dem nächststehenden zu und dieser nickte. Bevor er sich abwandte konnte Integra sein Gesicht im vollen Licht den Mondes sehen und erstarrte. Dieses markante Gesicht mit der spitzen Nase und den hohen Wangenknochen war ihr nur allzu bekannt, auch wenn sie ich schon lang nicht mehr gesehen hatte und der buschige Schnurrbart den er jetzt trug weit mehr von seinem Gesicht verdeckte als der gepflegte Spitzbart den er sonst hatte. Kalham! Er ging nun mit dem anderen Soldanten zurück zum Anleger und verschwand in der Dunkelheit.

Die anderen Mönche zogen sich auf einen Wink ihres Meisters hin ebenfalls zurück und der Abt und der Fürst gingen nun gemeinsam langsam in Richtung des Kirchturms davon. Integra folgte ihnen und schlüpfte hinter ihnen durch die schmale Eingangstür in den Innenraum einer winzigen Kapelle, deren Beleuchtung aus vier massiven, eisernen Kerzenleuchtern bestand die, trotz der Wärme die sie verströmten eine gespenstige Atmosphäre erzeugten. Die beiden Männer hatten nun den schlichten Altar erreicht auf dem als einzigstes ein goldenes Kreuz stand. Nun wahres es beide die sich hinknieten und ein Kreuz schlugen. Danach begann der Abt die unheimliche Stille zu durchbrechen. " Und Vlad wie steht es mit dem heiligen Krieg da draußen?" trotz seines fortgeschrittenen Alters, war die Stimme des runzeligen Gottesmannes erstaunlich fest und klar und Integra erkannte die Stimme des Mönchs wieder der den Streit in ihrer ersten Vision geschlichtet hatte. Der angesprochene strich sich seine langen schwarzen Haare aus dem Gesicht bevor er antwortete. " Die Ungläubigen Teufel sind ebenso schlau wie sie zäh sind Eupraxios, doch die Hand des Herrn selbst ist es die uns führt und deshalb ist ihr Schicksal schon besiegelt, wenn sie ihren dreckigen Fuß in unser Land setzen." Ein breites Grinsen zog über das faltige Gesicht. " Der Allmächtige ist froh einen Diener wie dich zu haben Vlad. Kein anderer Herrscher vermag mehr Mut und Tapferkeit aufzubringen um sein eigenes Land vor den osmanischen Heuschrecken zu schützen wie du. Dein Vater wusste was er tat als dich in seinem Sinne aufzog." Jetzt war es der Fürst der grinste. " Wie war nirgendwo kann man seinen Feind besser studieren als in seinem eigenen Schos. Die Folterkammer des Sultans war ein Lehrreicher Ort um seinen eigenen Scharen das zu kommen zu lassen was sie verdienen." Doch plötzlich wurde er erst und ein beunruhigender Schatten zog über seine funkelnden tief braunen Augen. "Doch es ist auch nicht die Furcht vor dem Feind der mich zu euch treibt Eupraxios, sondern der Geruch des Verrats der seit einiger Zeit durch mein Lager streicht." Der Abt sah nun überrascht aus " Verrat, aus euren eigenen Reihen? Wer sollte euch stürzen wollen? Den Sohn des Drachen, den König der Walachei?" Der schwarzhaarige König legte den Kopf schief und zog die Augenbrauen zusammen. "Die Gleichen die schon einmal meinen Sturz heraufbeschworen haben, sie scheiterten kläglich, doch nun fürchte ich das bald der Zeitpunkt gekommen ist, wo man selbst vor der Verbrüderung mit dem Feind nicht mehr zurückschreckt um mich zu zerstören. Ihr wisst das der Sultan einen hohen Preis auf meinen Kopf ausgesetzt hat und die Seher prophezeien mir schon den baldigen Tod." Der alte Mann wollte dazwischen fahren, doch die abwehrende Hand des Fürsten hinderte ihn daran. " Ich weiß ihr haltet nichts von diesem abergläubischen Gerede, doch ich kenne meinen Stand in meinem eigenen Land, den Hass und den Neid den ich erzeugt habe, deshalb wünsche ich nur eines. Wenn mein Körper gefallen ist und mein Kopf vor den Toren Konstantinopels baumelt verlange ich von euch das ihr ihn und den Rest meiner Gebeine hierher bringt um sie beide wieder zu vereinigen. Schwört ihr mir das Ehrwürdiger?" Es schien, als wenn der Abt noch etwas einwenden wollte doch er entschied sich dagegen und nickte statt dessen zögerlich. " Natürlich Majestät, ich werde alles mir mögliche tun, um euren Wunsch zu erfüllen, auch wenn ich dafür bete das eure Befürchtungen nicht wahr werden mögen."

Daraufhin senkte sich wieder ein Schatten über Integras Augen und die Stimme begann erneut zu singen:
 

Der Held lag sterbend oben auf dem grünen Berg.

Der Held lag sterbend mit neun Wunden in der Seite.

Oh, du Falke, flieg zu ihm, seine Männer sind sicher,

Sicher in den Bergen, alle seine Männer.

Der Held hat neun Wunden in der Seite, doch die zehnte war es die ihn tötete.
 

Der eisige Wind des Meeres öffnete ihre Augen und sie sah ihn erneut an der Bug stehen, sah seinen Stolz und seine Kraft, die das Boot nach vorne Trieb und die Gezeiten beherrschte.
 

Plötzlich war es ihr Mund der anfing zu sprechen und sie hörte erstaunt die fremden Wörter die er formte.
 

Jetzt müssen wir uns verteidigen,

der Drache war unser Schutzherr, aber jetzt verteidigen wir uns gegen ihn.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2006-02-15T11:12:29+00:00 15.02.2006 12:12
ja ich muss den beiden anderen mädels zustimmen.
das ist eines der grandiosesten kapitel! obwohl
alle wirklich spitze sind. aber wie du die vergangenheit
eschreibst, die atmosphäre, einfach alles... das ist sooo
toll! *lob*
ich hoffe es geht ganz bald weiter ;)
hab ich schon erwähnt dass ich deine geschichte liebe? ^^

lg ala
Von:  Integra-sama
2006-01-01T13:58:32+00:00 01.01.2006 14:58
Ich kann Snow eigentlich nur noch zustimmen, dieses mitreissende Kapitel ist meines Erachtens nach auch meines der besten, welches deiner Feder je entsprungen ist.

*anbet*

Ich freu mich schon wie verrückt auf die Fortsetzung. ^.<

Auch von mir gibt's ein dickes Bussi

Integra-sama
Von: abgemeldet
2005-12-30T16:29:41+00:00 30.12.2005 17:29
*vor dir auf die Kne fall*
Ich verehre dich , dass weißt du
Dieses Kapitel gehört meines Erachtens zu einemdeiner Besten überhaupt.
Vielene,vielen Dank das du mir die Freunde noch im alten Jahr beschert hast und ein komplettes Inetgrax Alucard Kapitelgeschrieben hast.
Dieses Spiele mit den Haaren zu Beginn finde ich sehr originell,korrigiere mich wenn ich fasch liege aber wenn ich es richtig verstanden habe schickt Alucard ihr diese Visionen damit sie erfährt was noch auf ihr zukommt.
Das leite ich nun einfach mal auch aus dem letzten Abschnitt vor allem dem letzten Satz ab.
Hm...hat diese ganze Geschichte denn nun eigentlich etwas mit einer Rache an Alucard bzw. Dracul zu tun?
Naja will mal nicht allzu viel hineininterpretieren.
Mal sehen wie es weitergeht
freue mich schon auf dasnächste Kapitel

bussi^^ dat snow


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