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Interitus

Schatten der Vergangenheit
von

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Angelblood

London 1980
 

Die kleine Wiege schaukelte in der leichten Briese hin und her, die durch das geöffnete Balkonzimmer hineindrang. Ein kleiner weißer Schmetterling flog ins Zimmer und flatterte aufgeregt durch den hellen Raum, bis er, die Beine gespreizt zur Ladung auf dem zart rosa Stoff der Bettdecke ansetzte, die in dem kleinen Bettchen wie eine dicke Wolke hervorquoll.

Ein freudiges Glucksen ertönte aus der Wiege. „Was hat den mein kleiner Engel, was macht ihn so fröhlich?“ erklang eine lachende Stimme aus einer Ecke des Zimmers und eine große, schlanke blonde Frau schritt zu der Wiege in der immer noch das fröhliche Quietschen zuhören war. „ Na, was ist das denn? Hast du einen Freund gefunden Integra Schatz, der dir Gesellschaft leistet?“ Vorsichtig streckte die Frau ihre Hand in die Wiege und das Quietschen wurde lauter. „Ja Spatz ein hübscher Schmetterling, der dir ein Schlaflied singt.“ Die Frau richtet sich wieder auf und ging zum Fenster um es rasch zu schließen. Die Sonne hinter den Scheiben verschwand gerade hinter den Bäumen des ausladenden Gartens und die Schatten der dichten Kronen kamen wie bizarre Figuren auf das Haus zugekrochen. Die junge Frau schien plötzlich zu frösteln. Ihre Hände an den verschränkten Armen reibend wandte sie sich wider der Wiege zu, in der es mittlerweile still geworden war. „Gute Nacht mein Engel“ flüsterte sie und ihr Blick wurde weich. Noch einmal beugte sie sich in die Wiege und ihre Lippen berührten die kleine rosa Stirn die darin lag. „ Der Schmetterling bewacht deinen Schlaf“ Kurze Zeit später schloss sie die Tür hinter sich und die Schatten des Gartens krochen unaufhaltsam durch das Fenster ins Zimmer hinein. Sie krabbelten am Fuße des kleinen Bettes zusammen, wurden eins. Ein einziger dunkler Strahl, der sich ungestört seinen Weg weiter bahnte, am geschnitzten Holz hinauf, wie eine dicke Schlange um auf der Bettdecke für einen Moment zu verhaaren. Der Schmetterling bewegte alarmiert seine Fühler hin und her. Seine großen Fassettenaugen starrten wie hypnotisiert auf den Schatten dessen spitzes Ende wie ein Finger auf der kleinen rosa Stirn ruhte. Plötzlich erklang ein leises Summen, eine Melodie die den Schmetterling hin und her wippen ließ.

Er hatte diese Melodie für sie komponiert. In der Dunkelheit seines Gefängnisses, hatte er an der Zusammenfügung der einzelnen Noten gefeilt bis er sie für vollkommen genug hielt, vollkommen genug um sie ihr zu präsentieren. Sie sollten wie sie sein, doch er wusste in dem Moment wo er sie sang, dass sie es nicht waren. Aber das war nicht so schlimm, denn auch sie war noch nicht perfekt. Auch sie musste noch reifen, ihr Potenzial musste sich erst zusammenfügen um ihre Form zu finden, doch er würde dafür sorgen, dass das geschah, das es vor allem nach seinem Willen geschah. Zärtlich glitt der Schatten über sie hinweg. Die Zeit des Wartens hatte sich gelohnt, seine Intuition hatte ihn nicht betrogen, das hatte sie nie.

Noch immer saß der Schmetterling regungslos auf seinem Platz. Nur seine Flügel zitterten leicht, als wenn sie seine Anwesenheit spürten. Das Zittern machte ihn wütend. Sie störten die Harmonie, den Frieden der sie umgab. Lautlos warf er sich über den Falter, der im selben Augenblick erstarrte. Die Flügel kippten zur Seite und die dünnen Beinchen knickten ein.

Die kleinen Fassettenaugen wurden dunkel, wie das Zimmer, das nun in vollkommener Schwärze lag.

Niemand sollte seine Symphonie zerstören, es war sein Werk, seine Bestimmung und deshalb musste alles was diese Entwicklung diese Evolution behindern konnte beseitigt werden.
 

Integra wurde von einem gänzlich unerwarteten Geräusch geweckt. Zu erst konnte sie es nicht einordnen, doch dann erkannte sie was es war. Gesang. Eine helle Stimme drang durch das Holz der Tür in ihren Raum und kroch bis zu ihr und Alucard ins Bett. Dieser jedoch schien noch fest in seinen Träumen versunken, den seine Gesichtszüge waren vollkommen entspannt. Integra beobachtete ihn still, während sie der Musik lauschte. Er wirkte so ruhig und zufrieden wenn er schlief, auf eine so menschliche Art und Weise, dass es ihr manchmal unheimlich wurde. Verwandelten sie sich vielleicht ein Stück weit zurück, wenn das Monster in ihnen erstarrt war? Sie verzog zweifelnd über ihre Gedanken die Stirn. Das war wohl nur Wunschdenken. Sie waren was sie waren und keine Menschen mehr. Der Gesang wurde jetzt eine Spur lauter, auch wenn er für menschliche Ohren immer noch sehr gedämpft war und Integra riss sich von Alucards Anblick los und glitt aus dem Bett. Ihre Neugierde woher diese schöne Musik wohl herrühren mochte ließ sie in die wollige Kutte zurück schlüpfen. Sie öffnete kurz darauf leise die Tür und folgte den hellen Tönen den Flur hinunter. Ihre Füße setzten lautlos auf dem roten Teppich auf, der sich wie eine dicke Zunge vor ihr ausstreckte und sie immer weiter in das Innere des Hauses brachte. Immer lauter und lauter wurde der Klang, bis Integra an einer Tür halt machte hinter der sich eindeutig die singende Stimme verbarg. Integra überlegte kurz ob sie einfach anklopfen sollte, entschied sich dann aber anders, als sie einen freien Streifen unter der Tür bemerkte. Vielleicht war es besser, wenn sie erst mal unentdeckt blieb, wenn sie das Zimmer betrat und dann begann sich ihr Körper in einen feinen weißen Nebel aufzulösen, der wie von einer Kraft angesaugt unter der Tür verschwand. Hinter der Tür empfing sie ein Raum, der keinen Zweifel aufkommen ließ, das er von einem weiblichen Wesen bewohnt wurde. Überall, auf dem Fenstersims, auf einem kunstvoll geschnitzten Tisch, sowie in jeder Ecke prangten üppige Blumenbiokais, in allen erdenklichen Farben. Integra durchströmte ein warmes Gefühl beim Anblick der Rosen, Tulpen und Margariten deren süßer Duft die Luft des Zimmers schwängerte und ihm damit etwas liebliches verlieh.

Sie sah sich um, denn ihr fiel auf das der Gesang mit ihrem Eintreten verstummt war. Jetzt war ein dunkles Glucksen zu hören, es kam von dem Bett, das wie ein riesiges Schiff von der Wand in den Raum hineinstach. Auf ihm räkelten sich drei Frauen, von denen Integra die Schwarzhaarige widererkannte. Die anderen zwei, eine blond die andere rothaarig waren ebenfalls außergewöhnlich hübsch. Sie lachten leise und waren über etwas gebeugt, das Integra nicht sofort erkannte. Erst als sich die Rote zur Seite drehte sah sie einen kleinen dicken Fuß, der lebhaft hin und her wippte. Integra erstarrte. Zwischen den drei Vampirinnen quietschte ein unschuldiges Kind, ein Säugling, der nicht wusste in welcher Schlangengrube er lag. Einer der Schlangen begann nun kichernd die Zähne zu blecken und ihre schneeweiße Hand griff nach der zarten Haut. „ Ihr Blut ist doch das Beste.“ Die Blonde lachte hell „ Ja rein und süß, wie frisch gefallender Schnee.“ Auch ihre Zähne stachen nun hervor. Aufgerichtet und bereit sich zu holen was sie wollten. „Engelsblut!“ Dieses Wort riss Integra aus ihrer Trance, als die Tür plötzlich aufgerissen wurde. Mit einem wütenden Zischen sahen die drei Frauen auf. Navar marschierte mit zorniger Mine durch die Tür und riss eine der Frauen heftig am Arm vom Bett hoch. „ Es herrscht Ausgangsspeere und absolutes Jagdverbot!“ schrie er sie an, während sie versuchte aus seinem Griff zu befreien. „ Ihr bekommt aus dem Brunnen zu trinken, wie alle anderen auch!“ „Wir sind aber nicht wie die Anderen Scherge!“ keifte Damas zurück, wobei sie wie die Rothaarige vom Bett aufsprang. Der Kommandant warf ihr einen drohenden Blick zu. „ Tatsächlich? Nun ich an eurer Stelle wäre nicht so hochtrabend, eure Stellung ist wackliger als ihr annehmt. Unsere Regeln sind eindeutig und wer sie bricht bekommt unseren Zorn zu spüren, egal wo er oder sie stehen mag!“ Anscheinend hatten diese Worte Wirkung, denn Damas erwidertet nichts. Sie und die andern Frauen warfen einen letzten bedauernden Blick in das Bett hinein und verließen dann den Raum. Hinter ihnen zog der Kommandant die Tür zu. Zurück blieb der Säugling der trotz des heftigen Wortwechsels um ihn herum eingeschlafen war. Integra horchte, doch als es Still blieb materialisierte sie sich zurück und ging dann zum Bett hinüber. Der kleine rosa Körper hob und senkte sich. Ein unerwartetes und völlig neues Gefühl durchflutete Integra bei diesem Anblick. Ein Gefühl das sie nicht einordnen konnte aber das sie veranlasste, das Baby vorsichtig hoch zu nehmen. In ihren Armen fühlte es sich warm und weich an und die Kälte ihres eigenen Körpers trat auf einmal deutlich hervor. Vorsichtig ließ sie ihre Finger über die kleine Stirn gleiten. Das Gefühl, was immer es auch war wurde stärker und rührte an ihr. Wie konnten sie so etwas nur tun? Sie streichelte es weiter. So einem kleinen Körper so etwas antun. Sie wandte den Kopf und sah zur Tür. Was würde jetzt mit ihm geschehen und wo war die Mutter? Dieses Baby musste doch eine Mutter haben. Ein leiser Seufzer entwich dem zarten Mund und Integra wusste was sie tun musste. Ausgangsspeere hin oder her. Sie würde es nicht diesen Wölfen überlassen.

Ihr Blick fiel auf das Fenster das auf einen kleinen Innenhof hinausführte, der von einer Ziegelmauer umgeben war. Was hinter den Mauern lag verbarg sich in der Dunkelheit. Doch das war Integra egal. Ihr Entschluss das Kind z u retten stand fest und so hob sie es hastig vom Bett auf. Ein leises Quietschen war alles was es von sich gab. Integras Befürchtung es würde sofort anfangen zu schreien erfüllten sich nicht im Gegenteil. Ihre Nähe schien eine tiefe Beruhigung auf den kleinen Menschen auszustrahlen, denn kaum das er seinen winzigen Kopf an ihre Brust geschmiegt hatte schlief es augenblicklich wieder ein. Da überkam Integra erneut dieses eigenartige Gefühl und sie beeilte sich das Fenster zu öffnen. Ein leichter Wind blies ihre Haare nach hinten. Mit einer Hand presste sie das junge Leben an sich mit der anderen schwang sie sich mit einem Ruck in die Nacht hinaus.
 

Alucard öffnete langsam die Augen. Die Erinnerung eines Traumes hing noch in seinem Kopf, als es leise aber bestimmt an die Tür klopfte. Er richtete sich auf. „ Migel?“ Der blond gelockte Vampir kam hastig herein und beeilte sich sofort wieder die Tür hinter sich zu schließen. „ Du hast ja Nerven immer noch in den Federn zu liegen.“ Alucard lächelte und strich dann mit suchendem Blick über die zerwühlten, leeren Laken neben sich. „ Ich scheine wohl der Einzige zu sein, der keine Veranlassung sieht nervös zu sein.“ „Ja das sehe ich auch so.“ Migel wischte sich mit fahrigen Bewegungen übers Kinn. Lachend schwang sich Alucard aus dem Bett. „ Was ist los mit dir Migel? Es läuft doch alles nach Plan, oder?“ Migel seufzte „Das schon, aber ich weiß nicht ob dir auch schon bewusst ist, das wir die gesamte Pariser Brut in Aufruhe versetzt haben.“ „Hervorragend“ Murmelte Alucard und ging dann leise vor sich hinsummend zu einem der Kleiderschränke. „Hervorragend“ wiederholte Migel, bei ihm klang es weniger überzeugend. Der schwarzhaarige Vampir öffnete einer der Türen und griff zielstrebig hinein. „ Worüber machst du dir Sorgen? Genau das war doch unsere Absicht.“ Migel wirkte immer noch nicht überzeugt. „ Vielleicht, auch wenn ich dachte das es länger dauern würde, bis wir Remon aus der Reserve locken aber der alte Halunke hat anscheinendend mehr Dreck am Stecken als ich dachte und die Iscariot müssen es ganz schön auf ihn abgesehen haben.“ Jetzt breitete sich ein schadenfrohes Grinsen auf Alucards Gesicht aus. „ Kein Wunder das, dass schwarze Schaf die Wut seines ehemaligen Schäfers fürchtet.“ „Bitte?“ Alucard war jetzt bester Laune bei der Bemühung seine Weste zu zuknöpfen.. „ Tja hatte ich etwa versäumt dir je etwas aus Pests Vergangenheit zu erzählen? Nun, wie dumm von mir, dabei ist diese Geschichte wirklich gut. Unser guter Herr Graf war nämlich nicht immer blaublütig. Er war in seiner menschlichen Existenz sogar arm wie eine Kirchenmaus.“ „Kirchenmaus?“ „Eine benediktinische Kirchenmaus um genau zu sein. Seine Karriere begann als Novize in einem polnischen Kloster, in dem er dank seines nicht wenigen Verstandes und seiner noch ausgeprägteren Gerissenheit schnell den Platz des Abtes einnahm. Doch sein Ergeiz trieb ihn noch weiter, bis vor die Tore Roms sogar bis in die geheimen Kammern des Vatikans und jetzt rate mal an welcher Stelle seine steile Laufbahn endete.“ Alucard war während seiner Erzählung mit seiner Kleidung fertig geworden und stand nun in einer tadellosen Ausgehuniform vor Migel, der ähnlich gekleidet war. „War er etwa der persönliche Fußkratzer vom heiligen Vater?“ „Fast, man kann sagen er und unser blonder Schweinepriester sind praktisch auf allen Ebenen Berufskollegen.“ Migel riss ungläubig die Augen auf. „Sag bloß nicht er war ein...“

„Ein Iscariotkrieger, jawohl und dazu noch einer von hohem Rang, doch die Verlockungen des Teufels waren einfach größer als die Berufung zum Rächer Gottes.“

„Remon Pest ein geächteter Engel“ lachte Migel und schüttelte fassungslos den Kopf. Alucard breitete theatralisch die Arme aus „ Sind wir das nicht alle? Aber jetzt ist wohl klar warum das vermeintliche Auftauchen seiner ehemaligen Kollegen ihn so in Hektik versetzt mmh?“

„Na dann wollen wir ihn mal bei Laune halten, was?“ Auf dem Flur drehte er sich noch mal zum Zimmer um „Wo ist denn eigentlich Integra?“ Alucard strich sich die Haare aus dem Gesicht „ Ich vermute sie erkundet ein bisschen das Haus, vielleicht mit Seras zusammen?“ Migel runzelte die Stirn. „Wohl nicht, ich habe der Kleinen gesagt wir holen sie gleich ab, aber vermutlich warten beide in ihrem Zimmer auf uns.“
 

Noch immer schlief das Kind in ihrem Arm, während sie sich an schwatzenden Marktweibern vorbei in Richtung Innenstadt drängelte. Die schwarze Kapuze tief ins Gesicht gezogen, damit niemand ihr Gesicht sah. Hinter der Mauer war sie auf eine kleine Gasse gestoßen, die nach einigen Windungen auf eine Hauptstrasse führte. Auf dieser herrschte wie in der Nacht zuvor emsiger Betrieb. Schwatzende Marktweiber, Gaukler, ab und zu eine Truppe Soldaten, die ihr den Weg versperrten, doch wendig wie eine Schlange huschte Integra an ihnen vorbei ohne dass man sie überhaupt zu bemerken schien. Dabei wusste sie immer noch nicht wohin ihr Weg sie eigentlich führte. Nach dem sie ihre erste Aufgabe erfolgreich erfüllt hatte, nämlich das Kind aus dem Hause zu bringen stellte sich ihr nun eine Neue. Wohin das Baby bringen? Gab es hier überhaupt so etwas wie ein Weisenhaus und wenn ja, wo konnte es sein? Plötzlich ertönte der dunkle Klang von Kirchenglocken und Integra riss den Kopf hoch. Natürlich! Ihr Arm schlang sich noch eine Spur fester um ihr Bündel als sie dem Ruf der Kirche folgte.
 

Seras strich über das feste rote Leder ihrer Weste, die ihr wie eine zweite Haut passte. Migel hatte ihr die Uniform gebracht und ihr gesagt was es mit dieser kunstvollen Garnitur auf sich hatte. Die Hekaten, wie die Armee sich nannte hatte ihren Namen von der griechischen Göttin Hekate, die Herrin der Geister und Gespenster. „Wörtlich übersetzt bedeutet ihr Name die ihren Willen tut “ hatte Migel grinsend erklärt. „Hat der Graf sich einfach so eine Privatarmee aus Vampiren zusammen gerafft?“ „ Na ja nicht ganz. Es ist nicht seine Armee, sondern sie gehört als Exekutivegewalt zum festen Regelwerk die das Zusammenleben zwischen den Kindern der Nacht durchsetzt. Hier in Paris allerdings bietet Pest ihnen Unterschlupf und erhält von ihnen dafür besondere Vergünstigungen. Sprich er darf dafür ein bisschen nach seinen Willen schalten und walten.“

Es klopfte und Seras wandte sich zur Tür als ihr Meister und Migel eintraten. Alucard musterte sie mit anerkennendem Blick „ Und wie fühlst du dich Fräulein Polizistin, wie in den guten alten Zeiten?“ Seras spürte das alte Kribbeln in ihrem Magen, als Alucard sich suchend umsah. „ Wo ist Integra?“ Seras runzelte verwirrt die Stirn. „Wieso fragt ihr mich das? Ich dachte sie ist bei euch?“ Für einen Moment sahen sich die drei nur stumm an, dann fluchte Migel leise. „Sie hat doch nicht etwa das Haus verlassen oder?“
 

Nur die starren Augen der bizarren Figuren von Notre-Dame folgten dem schwarzen Schatten, der wie eine verirrte Nebelschwade auf das Haupttor der Kathedrale zu steuerte. Sie hatte fast die Tür erreicht als ihr jemand wie aus dem Nichts kommend den Weg versperrte. „Wohin so eilig Bruder.“ Integra erkannte die Stimme augenblicklich. „ Anderson, wo kommen sie denn her?“ Der Priester war für einen Moment ehrlich verdutzt als er das Gesicht unter der Kapuze erkannte. „ Lady Integra? Was im Himmel wollen sie hier auf diesem heiligen Platz?“ Da begann sich der kleine Körper an ihrer Seite zu regen. Die grünen Augen von Anderson wurden schlagartig dunkel vor Zorn. „ Was habt ihr da? Etwa ein Kind ein unschuldiges Kind, an dem ihr euren dämonischen Hunger stillen wollt?!“ Sein Arm schnellte vor doch Integra war schneller und wich ihm nach hinten aus. „ Seid ihr verrückt? Es ist ganz anders als ihr denkt!“ Doch Anderson schäumte bereiz vor Wut. „ Tatsächlich? Ihr seid ein Monster Lady Integra sein Monster. Sein verdammtes Blut kriecht durch eure Adern und macht euch zu einem unberechenbaren Tier, das keine Gnade mit seinen Opfern kennt!“ Integra verzog das Gesicht „Ihr habt doch überhaupt keine Ahnung ihr verbohrter, katholischer Bauerntrampel!“ Andersons Kinn begann zu zittern als er hörbar mit den Zähnen knirschte. „Es wird Zeit es endlich zu beenden. Bevor,“ Da fing das Kind leise zu weinen an. Mit bestürzter Mine sah Integra zu ihm hinunter. „ Nein, nein nicht weinen, was ist denn? Was ist denn los?“ Ihre Arme wiegten es sanft hin und her. Anderson, der von der unerwarteten Unterbrechung überrascht war, beugte sich nach ein paar Sekunden zögern nach vorn. „ Was hat es denn auf einmal?“ Integra sah in spöttisch an „ Na ich schätze mal es ist der Hunger oder eine volle Windel. Was meinen sie, kann man da drinnen was dagegen unternehmen?“ Sie deutete mit dem Kinn über seine Schulter zur Kirche. „Äh, ich weiß nicht ob eine Schwester da ist um, eh Moment mal!“ Integra hatte ihm blitzartig das Kind in die Arme gedrückt. „ Sie wissen schon wie man mit armen verirrten Seelen am besten umgeht nicht war? Also kümmern sie sich bitte um den armen Wurm. Wir sprechen uns morgen Nacht wieder, an der gleichen Stelle zur selben Zeit verstanden? Ich muss jetzt zurück, bis dann!“ Anderson hatte keine Chance mehr ihr zu antworten. Die Nacht hatte sie nach diesen Worten augenblicklich verschluckt.



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von: abgemeldet
2006-07-09T00:11:12+00:00 09.07.2006 02:11
hab mal ne ganz komische frage gehts weiter??

und ähm ne 2 frage. hab irgendwie den verdacht das das baby integra ist, kann das sein oder denk ich blödsinn?
Von:  Kopfnuss
2006-06-22T07:47:46+00:00 22.06.2006 09:47
Schönes Kapitel...
Ein bisschen mehr Integra... gefällt mir. Doch aus alucard und migel werd ich einfach nicht schlau :-) Die fühlen sich einfach zu wohl.
Von: abgemeldet
2006-06-05T18:25:49+00:00 05.06.2006 20:25
So... ich hab jetzt in einem Zug etwa zwanzig Kapitel durchgelesen, weil ich Nudel ja in letzter Zeit zu faul zum lesen war, und langsam frage ich mich , wie man das fertig bringt so spannend zu schreiben? Ich bin entzückt, hin und weg und sowieso ganz überzeugt! ^.^
Bin ja gespannt wie das ganze weitergeht!
Von:  Integra-sama
2006-06-04T19:06:33+00:00 04.06.2006 21:06
Mal wieder von Sehnsucht geplagt, habe ich in einer mehr oder weniger ruhigen Art auf dieses Kapitel gewartet und wurde nicht enttäuscht, wie jedes Mal.

Dein Einfallsreichtum ist granios, es macht einem einfach immer wieder von neuem Spaß deine Geschichte zu lesen. Mach weiter so!
Von: abgemeldet
2006-06-02T12:26:09+00:00 02.06.2006 14:26
Warum musste sies denn dem Pfaffen geben? Och mensch, Inti hätte das süße kleine Ding lieber adoptieren sollen^^ Die gibt doch ne super Mami ab, so lieb wie sie zu dem Baby war.
Ich finds jedesmal genial wie Alu alles verpennt. Alu die Schlafmütze XD
War ein voll süßes Kapitel, ich hoffe das nächste kommt bald.
Schaum
Von:  NordicNidhogg
2006-06-01T17:44:02+00:00 01.06.2006 19:44
ich finds auch schade das integra kein eigenes kind mehr bekommen kann, wie sie es behandelt hat das fremde kind war echt niedlich. steht ich ecvht gut.

und alu...ja der rallt irgendwie nix, wenn inte aus dem bett geht. die schlafmütze *lol* aber super kapitel. freue mich schon auf das nächste
Von: abgemeldet
2006-06-01T14:10:47+00:00 01.06.2006 16:10
So so .. Integra entwickelt also müttelriche Instinkte^^,
schade, dass sie mehr nicht in der Lage ist ein eigenes Kind zu bekommen, stände ihr bestimmt gut.
Nunja man kann nunmal nicht alles haben, nech?
Hm.... Uniformen?
Was haben die wohl wieder vor *nachgrübel*

OH^^ ob Alucard wohl sauer auf Integra sein wird, dass sie einfch ohne etwas zu sagen das Haus verlassen hat und welche Konsequenzen das wohl für sie haben wird, schließlich ist sie ja immer noch draußen und nicht in Sicherheit^^, aber sie hat ja auch schlagkräftige Argumente^^

Also mit der würde ich mich auf jedenfall nicht streiten wollen ^^


Mal wieder eine fantastisches Kapitel ^^

hehe die Sucht kennt keien Grenzen

*plüsch*
deine snowi


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