Zum Inhalt der Seite

Bin ich eine Elbe oder was?!

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Ein paar Wahrheiten hier, ein paar (Ein)Geständnisse da...

Disclaimer: Tolkien gehört alles und mir nichts, ich verdiene kein Geld mit der Story und die Handlungen sind frei erfunden
 

Anmerkung der Autorin: Entschudligt die Verspätung. Ich hatte das Kapitel eigentlich schon längst hochladen wollen, aber ich war mir bei einer Szene am Schluss nicht sicher, wie weit ich da gehen soll. Sorry, Leutz. :) Harry Potter gehört mir übrigens auch nicht.
 


 


 

19. Kapitel

Ein paar Wahrheiten hier, ein paar (Ein)Geständnisse da...
 

Auf dem Weg nach Edoras lernte ich Beau ein bisschen besser kennen. Er war eigentlich ganz in Ordnung – solange er nicht Glowy anschmachtete wie ein liebesdoller Zwergpudel.
 

Die Landschaft war dafür leider, äh, langweilig. Hatten die Menschen hier denn gar keine Bäume?!
 

Allerdings konzentrierte sich Klein-Cala nicht allzu sehr auf ihre Umwelt, denn ich war kurz davor, in ernsthafte Panik auszubrechen.
 

Ich holte tief Luft und versuchte meine ungewollten, ungewaschenen und unrasierten Begleiter mit strohigen Koteletten auf dem Kopf genauer in Augenschein zu nehmen, aber es wollte mir einfach nicht gelingen.
 

Immer wieder musste ich an Ben, den Ring an meinem Finger und Lephisto denken – und an die Tatsache, dass es eine Verbindung zwischen diesen dreien gab. Und das war genau der Punkt, der mich in Panik versetzte und den ich am liebsten weit von mir weggeschoben hätte.
 

„... du wirst ja eh, sobald du dieses Zimmer verlassen hast, so tun, als hätten wir dieses Gespräch nie geführt. So machst du es doch mit allen Ereignissen, die dir zu nahe treten.“
 

Ja, okay, Leggiltäublein hatte Recht gehabt. Na und? Er war schließlich auch nicht perfekt.
 

Hmpf. Männer. Langsam hatte ich die Nase gestrichen voll von ihnen allen.
 

Meine beste Freundin dagegen schien meine Probleme nicht zu haben. Sie wirkte ziemlich zufrieden damit, sich an Eomer zu schmiegen und ihn anzuhimmeln.
 

Okay, ja, ich war neidisch. Aber mein Liebesleben war ja auch das reinste Desaster. Glowy hatte immerhin nur einen treudoofen, zotteligen, ungepflegten Menschen-Mann, um den sie sich kümmern musste, welcher zufällig auf der Stelle auf sein Lieblings-Hottehü-Spielzeug verzichtet hätte für sie.
 

Ich auf der anderen Seite hatte Ben, welcher mich an Lephisto verkauft hatte und dessen Herkunft ich langsam anzuzweifeln begann; und Legolas, ein komplizierter Elbenprinz, der mir das Blaue vom Himmel jaulen konnte, nur um bei der nächstbesten Gelegenheit einem anderen Rock nachzusteigen.
 

Wieso geriet eigentlich immer nur ich an die Männer mit gespaltener Persönlichkeit?! Hatte ich irgendwo ein Schild auf dem Rücken kleben oder eine Leuchttafel über meinem Kopf hängen?!
 

Vielleicht war ich auch einfach nur Erus persönliche Entertainerin...
 

Glowys doch sehr lautes Aufseufzen, das ich immerhin über den Lärm der Hufe von den Pferden hinweg hören konnte – Mann, mimt sie jetzt das Burgfräulein oder was? – lenkte meine Aufmerksamkeit auf die Stadt vor uns: Edoras.
 

Die gesamte Armee nahm sich einen Moment lang die Zeit, in andächtigem Stolz zu schwelgen. Pferde und Reiter blieben ehrfurchtsvoll still und Glowys Seufzen war in der aufkommenden Stille umso deutlicher zu hören.
 

Äh, okay... Ich fühlte mich ein wenig fehl am Platz. Ich mein’, jo, wir waren in Edoras, Stadt der Pferdeherren und so... aber was bitte war daran so besonders?!
 

Der elbische Palast in Lothlórien war viel schöner, eleganter und geschickter gebaut.
 

Dies hier war einfach nur eine Stadt. Der Menschen. Mittelalterlicher Menschen. Mit der Goldenen Halle von Meduseld, dem Königspalast. Welcher echt protzig war im Vergleich zum Palast in Caras Galadhon.
 

Glowy schien das nicht zu bemerken. Als wir kurz darauf die Goldene Halle von Meduseld durchquerten, war meine beste Freundin außer sich vor Freude.
 

Beau ließ ihr aufgeregtes Gequietsche geduldig über sich ergehen, – obwohl ich ihn dabei erwischte, wie er bei jedem ihrer Worte die Brust ein wenig stolzer herausstreckte – während er hoheitsvoll ein paar Befehle erteilte; unter anderem, dass Glowy und mir zwei Zimmer hergerichtet werden sollten.
 

Als Glowy langsam schon heiser wurde vom vielen Quieken und Juchzen in ungesunden Tonhöhen, ließ Beau für uns und ein paar andere auserwählte Adlige ein schnelles Mahl zubereiten, bevor er uns eine Tour durch den Palast vorschlug.
 

Ha, ich wusste genau wovon er sprach. Zwinker, zwinker. Ich lehnte ab und versicherte den beiden Turteltäubchen, dass sie alleine losziehen sollten – hey, viel verpassen würde ich eh nicht, da sie mit dem Rundgang wahrscheinlich ohnehin nicht weiter als bis zu Beaus königlichen Gemächern kommen würden...
 

Ich derweil hatte Wichtigeres zu tun.
 

Im Schneidersitz auf meinem Bett sitzend starrte ich den Ring auf meinem Kopfkissen an.
 

Was sollte ich jetzt bloß damit tun? Ich konnte nicht genau wissen, ob er böse Kräfte besaß. Ich konnte nicht einmal mit hundertprozentiger Sicherheit sagen, ob er überhaupt von Lephisto war.

Und wie man ihn zerstören konnte, davon hatte ich erst recht keine Ahnung.
 

Mmh, im Grunde genommen stützten sich meine Vermutungen nur auf chronische Paranoia und ausgeprägte Fantasie. Eigentlich hatte ich also gar keinen Grund, ihn loswerden zu wollen.
 

Doch Bens Worte, Glowys und mein Ortswechsel nach Rohan – das alles schmeckte mir gar nicht.
 

Warte mal... Ben... Rohan... Edoras...
 

Ben war von Edoras aus nach Lórien gekommen. Er war von der Erde aus zuerst in Edoras gelandet.

Und Lephisto – er hatte seine Überfälle zuerst in Edoras gestartet, bevor der Krieg ausbrach.
 

Konnte es tatsächlich sein, dass Ben hier ganz in der Nähe war? Vielleicht in der Nähe seines Transportmittels zur Erde? Und Lephisto... konnte er auch immer noch hier irgendwo in Rohan sein?
 

Ein unheimlicher Schauer lief mir den Rücken hinab.
 

Dennoch packte mich unerwartet Entschlossenheit.
 

Ja, ich würde herausfinden, wie Ben zwischen Mittelerde und Erde hin- und herreiste. Denn wenn Ben Ben diesen Weg benutzte, und er mit Lephisto gemeinsame Sache machte, so benutzte auch er ihn – Omi hatte ja gesagt, dass Lephisto einige Zeit auf der Erde verbracht hatte – und es war wichtig, diesen Durchgang zu finden.
 

Ich stopfte den Ring unter mein Kopfkissen und stand auf.
 

So viele Möglichkeiten zwischen den beiden Welten zu reisen, konnte es ja nicht geben, sonst wäre das bekannt. Ob es hier in Edoras wohl auch einen Spiegel gab, durch den man gehen und auf die Erde gelangen konnte?
 

Mmh.
 

Für alles bereit, verließ ich den Königspalast und durchkämmte die Stadt, welche vom spärlichen Licht des aufgehenden Mondes beleuchtet wurde. Ich hatte keinen Schimmer, wonach ich eigentlich suchte, aber irgendwo musste ich ja anfangen.
 

Unterwegs kamen mir ein paar grölende und torkelnde Männer entgegen. Sie trällerten irgendwelche rohanischen Volkslieder, die bestimmt selbst im nüchternen Zustand nicht viel besser klangen. Ich mein’, wer wollte schon freiwillig endlose Strophen über irgendwelche Pferde hören?!
 

Elbenlieder dagegen sind ja so viel melodischer und geistreicher und, äh, melodischer?
 

Wieso verglich ich eigentlich andauernd die Menschen mit den Elben? Und wieso schnitten die Elben dabei so gut ab? Bis vor kurzem hatte ich immerhin noch geglaubt, ein Mensch zu sein... Akzeptierte und bevorzugte ich mich mein Dasein als Elbe dem eines Menschen? Und wollte ich etwa Prinzessin sein?
 

Ich schob die Gedanken beiseite.
 

Jetzt waren erst mal Ben und Lephisto dran.
 

~~~~~
 

Stunden, mehrere Annäherungsversuche von betrunkenen Menschen – müssen die sich eigentlich alle in den Ich-habe-Mundgeruch-und-bin-stolz-drauf-weil-ich-PersonXY-unter-den-Tisch-gesoffen-habe-Status versetzen? – und drei Wutanfälle meinerseits später, war ich immer noch nicht viel weiter.
 

Am liebsten hätte ich geschrieen, so frustriert war ich. Ich stieg über einen kleinen Berg regungsloser Männer, die den Boden offenbar als besonders geeignet zum Rausausschlafen befanden, und tapste weiter die Straße entlang.
 

Es war echt zum Mäusemelken. Irgendwo musste doch in dieser Stadt ein ungewöhnlicher oder hervorstechender Gegenstand sein, der groß genug war, um einem Menschen, Elben, Ork, usw als eine Art Transportmittel dienen zu können.
 

Hmpf. Mir fehlte einfach die Geduld für eine Suche nach der berühmten Stecknadel im Heuhaufen. Konnte Eru sich nicht verdammt noch mal, dazu herablassen, mir ein Zeichen zu schicken? Seiner Lieblingsentertainerin ein bisschen unter die Arme zu greifen? Mmh?
 

Ich blieb einen Augenblick lang stehen und sah hoch in den dunklen Himmel.
 

Nichts geschah.
 

Grummel.
 

„Cala?“ Ich verdrehte die Augen. Also wenn das Erus Zeichen sein sollte, war er ein echt erbärmlicher Helfer. „Cala, was machst du denn hier?“
 

Ich drehte mich zu Glowy herum. „Spazieren gehen, was sonst? Da ich ja schon mal hier bin...“
 

Glowy verengte die Augen zu Schlitze.
 

„Wo Edoras doch so eine schöne Stadt ist“, ergänzte ich hastig, doch es half nichts. Ihr Misstrauen wuchs nur.
 

„Du verschweigst mir doch etwas“, sagte sie anklagend. „Was ist wirklich los, dass du alleine im Dunkeln hier herumläufst?“
 

Ich ließ die Schultern hängen und gab mich geschlagen. Vielleicht wäre es sogar ganz gut, wenn ich mit jemandem über die ganze Sache reden würde.
 

„Erinnerst du dich daran, dass Omi erzählt hat, Lephisto hätte mehrere Jahre auf der Erde gelebt? Irgendwie muss er ja zwischen den beiden Welten gereist sein und ich bezweifle stark, dass er dafür Omis Spiegel in Caras Galadhon benutzt hat. Das würden wir ja wissen.“ Glowy nickte verstehend, dass sie mir soweit folgen konnte.
 

„Hast du vielleicht auch mitbekommen, dass Ben sagte, der erste Ort in Mittelerde, an dem er war als er hier landete, Edoras war?“ Glowy schüttelte überrascht den Kopf. „Ben war zuerst in Edoras und kam dann erst nach Lórien“, erklärte ich. „Es muss hier also einen weiteren Weg geben, zur Erde zu reisen, den sowohl Ben als auch wahrscheinlich Lephisto benutzen können.“
 

Glowy verdauet die Information mit erstaunlicher Ruhe, sagte aber nichts dazu. Stattdessen sah sie mich nachdenklich an. „Du misstraust Ben. Wieso?“
 

Erschöpft fuhr ich mir mit beiden Händen über das Gesicht. Warum musste meine beste Freundin ausgerechnet wie ein Pitbull sein, der nie locker lässt?
 

„Was ist wirklich passiert, als er sich von dir verabschiedet hat?“
 

Ich atmete tief durch und erzählte schließlich, was in der Nacht zuvor passiert war und welche Vermutungen ich hatte. Die Sache mit Bens "unaussprechlicher Tat" ebenso. Obwohl es ja eh nur eine Lüge gewesen war. Trotzdem tat es gut, auch das loszuwerden.
 

Glowy fuhr sich mit einer ihrer zitternden Händen durch das Haar und lächelte etwas wacklig. „Oh, das, äh, hätte ich jetzt nicht erwartet. Nun ja, das mit der Liebeserklärung schon, ich hatte mir so etwas in der Art bereits gedacht, und jetzt verstehe ich wenigstens auch Legolas’ seltsames Benehmen von heute Morgen-„ Luft holen nicht vergessen, Glowy. “–aber das mit dem Ring und seiner Warnung... Ich würde ja gerne sagen, dass ich mich darüber freue, Recht mit meinem Misstrauen gehabt zu haben, was Ben betrifft, aber ich kann es nicht. Es tut mir so leid, Cala, dass ausgerechnet der Junge, in den du verliebt bist, ein Komplize von Lephisto ist. Du musst ja so enttäuscht sein.“
 

Ihr penetranter Blick, als wollte sie mich mit ihren Augen auf irgendwelche Anzeichen von Depressionen, Selbstzerstörungstrieb oder gar Frustessenswahn durchleuchten, bereitete mir leichtes Unbehagen. Dabei war sie doch diejenige, die so aussah, als würde sie jeden Moment an meiner Stelle in Tränen und selbstbemitleidenden Reden über die Ungerechtigkeit des Lebens ausbrechen.
 

Beste Freundinnen konnten ja so anstrengend sein... Jetzt sollte ICH auch noch SIE trösten?!
 

Ja, heidewizka.
 

Ungeschickt klopfte ich ihr auf den Rücken. „Ähm, mir geht es gut, Glowy. Ehrlich. Ich bin nicht traurig wegen diesem Lügner. Ich mache mir Sorgen um Mittelerde und die Erde. Seine L- „unaussprechliche Tat“ ist mir etwas unangenehm, aber sonst beschäftigt mich mehr seine Verbindung zu Lephisto.“
 

Glowy vergaß auf einmal all ihre Trauer und fing zu strahlen an. „Du bist über ihn hinweg! Du bist nicht mehr in ihn verliebt! Du hast keine Gefühle mehr für Ben! Deshalb kannst du mit seiner Liebeserklärung nicht umgehen! Na ja, nicht, dass du sonst Meisterin in Gefühlsdingen wärst – autsch! Ist doch wahr... – aber das ist wundervoll! Ach, Cala, ich bin ja so froh!“
 

Freudestrahlend zerquetschte sie mich fast in ihrer darauffolgenden Umarmung, bevor sie mit leuchtenden Augen tatkräftig in die Hände klatschte.
 

Während das Blut langsam wieder auch in meine eingequetschten Gliedmaßen floss, schien mein armes, überstrapaziertes Gehirn ein paar dauerhafte Schäden davongetragen zu haben. Oder mehrere Gehirnzellen hatten bei Glowys Quietschen aufgrund unelbischer Arbeitsbedingungen einfach kapituliert. Jedenfalls hatte ich enorme Schwierigkeiten, Glowys Gedankengänge nachzuvollziehen.
 

„Glowy... sag mal, wovon sprichst du...? Ich-“
 

„Papperlapapp!“ rief sie und lachte ein wenig hysterisch.
 

Okaaay. War ich die einzige oder war hier noch jemand, der ein wenig Angst vor ihr bekam.
 

Ich beschloss, das Thema fallen zu lassen. Gefühlen sind Gefühle, also Dinge, die man fühlt und über die man nicht spricht.
 

„Wie auch immer, ich muss jetzt weitersuchen.“
 

„In Ordnung, ich komme mit“, sagte sie fröhlich und hakte sich bei mir unter.
 

Dümmlich starrte ich sie an. „Willst du dich nicht kreischend im Königspalast vor Lephisto verstecken, am besten noch unter Beaus Bettdecke? Ich mein’, du hilfst mir, freiwillig, ohne auszuflippen, trotz möglicher Gefahren für dein leibliches Wohl und stehst voll und ganz hinter mir? Wow, das habe ich ja noch nie erlebt.“
 

Meine Worte sollten meine ehrliche Verwunderung zum Ausdruck bringen, aber nicht sie verletzen. Trotzdem zuckte sie zusammen und sah mich traurig an.
 

Ich bereute meine Worte. Wir waren zwei Musterbeispiele von komplexen Frauen und führten folglich eine komplexe Freundschaft – doch trotz allem waren wir beste Freundinnen und ich wollte ihr nicht absichtlich wehtun.
 

Schon wollte die Schärfe meiner Worte mildern, als Glowy bereits zu einer Antwort ansetzte.
 

„Ich weiß, ich hab’ mich schon einmal dafür entschuldigt, falsch reagiert und dich im Stich gelassen zu haben, und kann nur hoffen, dass du siehst, dass ich es in Zukunft besser machen will. Ich glaube, Omi hat mir mein Versprechen nicht ohne Hintergedanken abgenommen, dass ich dich immer unterstützen soll, und mir ist jetzt erst klar geworden, was für eine schlechte Freundin ich gewesen bin. Ich hoffe, du verzeihst mir und nimmst meine Hilfe an.“
 

Oh Eru, viel zu viel Gefühlsduselei für Klein-Calas armes Gemüt in letzter Zeit... okay, okay, ich geb’s ja zu, ein klein wenig gerührt war ich ja schon...
 

Ich nickte heftig und für einen Moment schwelgten wir beide in der gern benutzten, melodramatischen Flut an Emotionen.
 

Dann endlich wandten wir uns dem Wesentlichen zu.
 

Glowy räusperte sich. „Was willst du eigentlich mit dem Weltenreisegegenstand tun, wenn du ihn gefunden hast?“
 

Äh... soweit hatte ich in meinem heldenhaften Patriotismus noch gar nicht gedacht... „Das werde ich wohl erst dann entscheiden, wenn ich ihn gefunden habe. Auf jeden Fall soll weder Ben noch Lephisto noch sonst ein Fiesling diesen Weg benutzen können.“
 

Glowy stimmte ernst zu, ehe sie sich mit gerunzelter Stirn auf der Straße umsah. „Aber sag mal, warum fängst du mit deiner Suche gerade dann an, wenn es Abend ist? Wäre es nicht sinnvoller, am Tag bei Sonnenlicht zu suchen? Dann würden wir mehr sehen als mit diesen Fackeln links und rechts des Weges. Und die Wachen würden uns dann sicher auch nicht so ansehen, als wären wir geradewegs von Planet Grüne Männchen hierher gebracht worden.“
 

Zum ersten Mal fielen mir die zotteligen und ungekämmten Menschen unter den Fackeln auf.
 

Oha.
 

Und, äh, darüber, dass es dunkel war, hatte ich ebenfalls nicht nachgedacht...
 

Wie peinlich. Zum Glück waren das hier nicht meine Untertanen, sonst würden sie wahrscheinlich die erste Revolution in der Geschichte Mittelerdes anzetteln... Ich sah Glowy mitleidig an. Sollte es dazu in Rohan kommen, würde Lothlórien das rohanische Königspaar natürlich mit allen Mitteln unterstützen. Hach, ich wäre bestimmt eine sehr großzügige und nachsichtige und friedenstiftende Herrscherin... oder, ähm, vielleicht auch nicht.
 

„Lass uns bis morgen warten und nach dem Frühstück weitersuchen. Eomer wird den ganzen Tagen damit beschäftigt sein, die von Lephistos Armee überfallenen Siedlungen im ganzen Königreich beim Wiederaufbau zu unterstützen. Wir hätten also viel Zeit.“
 

Hmpf. Dachte wohl, sie könnte hierher kommen und mit ihrer blöden Logik meinen tollen, spontanen Patriotismus über den Haufen werfen.
 

Ha! Nicht mit mir.
 

„Je eher wird herausfinden, wie sie zwischen den Welten reisen, umso besser. Außerdem wird uns jetzt niemand unangenehme Fragen stellen, da anscheinend alle Bewohner von Edoras sich lieber dumm und dusselig betrinken wollen.“ Ich warf einen Blick zum Wegesrand. „Und die Wachen sind damit beschäftigt, lebende Fackelhalter zu sein.“
 

Glowy grinste. „Lass sie doch, Cala. Sie feiern doch nur den Sieg über Lephisto. Sie haben ein bisschen unbeschwertes Feiern verdient.“
 

~~~~~
 

Ein bisschen unbeschwertes Feiern war gut. Eine knappe Woche später liefen die pferdenärrischen Menschen immer noch tagsüber wie unmotivierte Zombies durch die Gegend, während sie sich nachts bis zur Besinnungslosigkeit betranken.
 

Glowy und ich hatten bisher noch nicht an diesem lustigen und offenbar volkstümlichen Ritual teilgenommen und beschäftigten uns stattdessen mit Ben und Lephisto. Stundenlang grübelten wir über die Informationen und Schlussfolgerungen, die wir hatten, doch brachte uns das auch nicht weiter. Zu viele Fragen blieben unbeantwortet.
 

Unsere Suche nach Bens Hilfsmittel zur Reise auf die Erde war weder am ersten Abend in Edoras noch am nächsten Tag bei Tageslicht erfolgreich. Wir fanden keinerlei Hinweise.
 

An unserem siebten Abend in der Stadt hatte ich schließlich die Nase gestrichen voll. Im wahrsten Sinne des Wortes. Ich fühlte mich unwohl unter all den Menschen. Sie besaßen weder Manieren, noch Anstand, noch Stil – und von der Hygiene wollen wir gar nicht erst anfangen.
 

Glowy zuliebe behielt ich meine Kritik für mich. Sie schien glücklich über diese Fehler der Menschen aus dem Mittelalter hinwegsehen zu können, und Beaus Leben und Untertanen kennen zu lernen. Ihre Augen leuchteten jedes Mal, sobald Beau in ihrer Nähe war. So hatte ich sie noch nie gesehen.
 

Das waren die Momente, in denen ich wünschte in Lórien zu sein. Ich vermisste meine verrückte Familie, den Palast in den Bäumen, die Natur, die exzentrischen Hippie-Elben – und Legolas. Wusste der Geier warum, aber wann immer ich Glowy und Beau zusammen sah, musste ich an ihn denken.
 

Ich schüttelte den Gedanken ab und griff nach dem Bierkrug vor meiner Nase.
 

Ja, an diesem Abend würden Beau, Glowy und ich an diesem sonderbaren Ritual der rohanischen Bevölkerung teilnehmen, denn zumindest ich hatte etwas zu feiern trotz all der Rückschläge in den letzten Tagen.
 

„Wie läuft es mit dem Wiederaufbau?“, fragte ich Beau, den ich seit unserer Ankunft eigentlich nur beim Abendessen sah, weil ich mir morgens die Freiheit herausnahm, das Frühstück zu verschlafen. Hey, ich musste das ausnutzen! In Lothlórien würde ich als arme, pflichtenbeladene Prinzessin nie wieder die Gelegenheit dazu bekommen!
 

„Wir kommen gut voran“, versicherte mir Beau. „Viele der abgeschiedeneren Dörfer sind komplett zerstört, doch es sind nicht wenige, die bereit sind zu helfen. In einigen Wochen werden die Siedler ihr normales Leben fortführen können.“ Er furchte die Stirn. „Was mir Sorge bereitet, sind die Kinder, deren Eltern bei den Überfällen auf ihr Dorf ihr Leben ließen.“
 

Glowy nahm seine Hand und drückte sie mitfühlend. Ein schwaches, aber ungemein zärtliches Lächeln stahl sich auf sein Gesicht, als er auf sie herabsah.
 

Erst das traurige Schicksal vieler Kinder, und dann schnulziges Rumgeturtel – da musste man ja depressiv werden.
 

In einem Schluck trank ich beinahe die Hälfte meines Bieres aus und verspürte fast augenblicklich das alkoholbedingte Kribbeln in meinen Gliedern.
 

Wirklich schade, dass die Bewohner Mittelerdes keine Cocktails kannten...
 

Zwei leere Bierkrüge später und Eru beschloss, mich, seine ganz persönliche Unterhalterin, für einen Abend mit anderen zu teilen.
 

Es war noch recht früh am Abend, aber schon jetzt verspürte ich den schier unbändigen Drang, ganz Mittelerde zu umarmen und mit Liebe zu überschütten. Und besonders die Elben. Die waren ja so was von knuddelig, schnuffelig, wuffelig, wuschelig süß...
 

„Meinst du, Arwenchen ist noch böse auf mich?“, fragte ich Glowy traurig, denn der Gedanke, jemand könnte in diesem Moment nicht umarmen wollen, machte mich einfach nur traurig.
 

Glowy kniff mir liebevoll in die Wange, während sie kicherte. „Arwen hat sich inzwischen bestimmt beruhigt“, meinte sie. „Sollte sie tatsächlich noch böse auf dich sein, wenn wir zurück in Lórien sind, dann zieh ich ihr die Spitzöhrchen lang.“
 

Sofort hatte ich das Bild Arwens mit Hasenohren vor Augen. Hehe.
 

„Was ist mit Legolas?“, fragte ich neugierig. „Wirst du ihm dann auch die spitzen Ohren lang ziehen?“
 

Glowy lachte herzhaft, während Beau hellhörig wurde. Er warf einen fragenden Blick zu Glowy, doch die war damit beschäftigt, sich die Lachtränen vom Gesicht zu wischen.
 

„Was ist mit Prinz Legolas?“, wagte er es schließlich zu fragen.
 

„Er ist auch böse auf mich“, schmollte ich.
 

Glowy hielt sich die Hand vor den Mund, doch ihre Schultern zuckten verdächtig. Von ihrer Reaktion irritiert, wandte sich Beau wieder an mich.
 

„Wieso sollte er böse auf Euch sein? Er hat stets immer nur voll Bewunderung für Euch gesprochen.“
 

Ich verzog das Gesicht. „Tja, nun nicht mehr. Und bitte duzt mich, ja? Da ich die beste Freundin Eures Herzblattes bin, sollten wir diese Höflichkeitsformeln weglassen.“ Sowohl Beau als auch Glowy liefen rot an. Hach, wie süß. „Legolas mag mich nicht mehr“, wiederholte ich überflüssigerweise.
 

Beau wirkte ehrlich überrascht. „“Warum sollte er? Und bitte, nenne mich Eomer.“
 

„Ich hab’ ihm gesagt, dass er mir egal ist.“
 

Der König von Rohan sah mich völlig entsetzt an. „Und ist es wahr? Ist er dir egal?“
 

Ich überlegte eine Sekunde. „Nein“, jammerte ich armselig. „Aber wir hatten einen Streit und er hat ein paar gar nicht nette Sachen gesagt und nun hasst er mich.“
 

Glowy machte ein seltsam ersticktes Geräusch, als sie sich jetzt beide Hände auf den Mund presste und ihr Kopf eine ungesunde Rotfärbung annahm.
 

Beau schien nun ebenfalls amüsiert zu sein über mein uncharakteristisches Benehmen, riss sich aber nach einem kurzen Räuspern wieder zusammen.
 

„Das Herz eines Elben ist nicht wankelmütig“, begann er vorsichtig. „Nur wegen eines Streites werden sich seine Gefühle für dich nicht ändern.“
 

Hoffnungsvoll sah ich zu ihm auf. „Es war ein ziemlich böser Streit.“
 

Beau lächelte. „Nichts und niemand wird seine Gefühle für dich ändern können.“
 

Ich kniff die Augen zusammen. Selbst im leicht besoffenen Zustand merkte ich, dass da etwas im Busch war. „Du verschweigst mir doch etwas!“
 

Der König von Rohan schaute auf einmal schrecklich spitzbübisch drein. „Ich werde nichts mehr darüber preisgeben. Prinz Legolas wird es dir schon selbst sagen, sobald er bereit dazu ist.“
 

Ich war echt ’ne Niete als Pitbull...
 

Ich rollte mit den Augen. „Falls du damit sagen willst, dass Legolas an mir interessiert ist, ist es zu spät. Glowy hat mir von dieser Theorie bereits erzählt und ich glaube sie nicht. Immerhin hat er ja Lady B...“
 

Während Glowy ihren Freund darüber aufklärte, wer Lady B war, beschloss ich nach draußen zu gehen, um das Schwindelgefühl loszuwerden, das vor kurzem eingesetzt hatte.
 

Die beiden Turteltäubchen bemerkten meine Abwesenheit zum Glück nicht, als sie in den Augen des jeweils anderen versanken...
 

Ugh.
 

Sobald ich den ersten Schritt aus der Schänke hinaus ins Freiie gemacht hatte, traf mich die klare, kalte Nachtluft wie ein Schlag ins Gesicht. Für einen Moment wurde das Schwindelgefühl nur noch stärker und ich glaubte, mich gleich übergeben zu müssen – was für hochprozentigen Alkohol hatten die hier eigentlich in Mittelerde?! – doch dann wurde es langsam besser. Ich lehnte mich mit dem Rücken an die Hauswand und atmete tief die klare, wohltuende Luft ein.
 

Bis ich bemerkte, dass ich beobachtet wurde.
 

Eine Gruppe betrunkener Männer auf der gegenüberliegenden Straßenseite hatte mich ins Visier genommen. Als sie erkannten, dass ich zurückstarrte, versuchten sie eine schwungvolle, höfliche Geste zur Begrüßung – welche konnte ich beim besten Willen nicht erkennen – zu vollbringen und kippten alle der Reihe nach wie Dominosteine schwungvoll zu Boden.
 

Ich gluckste belustigt. Männer.
 

Trotz all meiner Bemängelung musste ich zugeben, dass die Menschen in Edoras eigentlich ganz nette Leute waren. Auf jeden Fall waren sie hilfsbereit, freundlich und offen.
 

Dennoch fehlte etwas.
 

Es war einfach seltsam in Edoras. Alles war so... menschlich. Es sah fast so wie auf der Erde aus. Okay, zwar wie die Erde im Mittelalter, aber trotzdem. Keine Spitzohren. Keine pseudo-eleganten Besserwisser mit Hippie-Frisuren. Nur bärtige, zottelige Menschen.
 

Es war einfach seltsam. Man gewöhnt sich eben an diese nervtötende, wir-sind-alle-Blondinen-und-stolz-drauf Spezies.
 

Ich seufzte und sah hoch zum weiterwandernden Mond – alles nur Show, als ob ich einen blassen Schimmer davon hätte, die Uhrzeit am Stand der Sonne/ des Mondes abzulesen. Aus Lust und Laune heraus entschied ich, dass es bereits nach Mitternacht sein musste. Ich kam mir vor wie Harry Potter – ja, ja, wir armen, missverstandenen Helden – als ich zu singen begann: „Happy birthday to me. Happy birthday to me…”
 

Nein, so hatte ich mir meinen 18. Geburtstag ganz und gar nicht vorgestellt. Hmpf. Ich hatte keine Party, keine Familie oder Freunde, keinen Kerl und vor allem keine Geschenke!
 

Das Leben war ja so ungerecht.
 

„Cala?“
 

„Waah!“ Erschrocken machte ich einen Satz nach vorne und hielt mir eine Hand vor die Brust. Schnell wirbelte ich herum und meine Augen weiteten sich nur noch mehr, als ich sah, wer da vor mir stand. Na ja, den fehlenden Kerl konnte ich jetzt zumindest schon mal von der Liste streichen... „Legolas?! Was machst du denn hier?“
 

Seine Augen verengten sich, als er mich eingehend musterte.
 

Mein verräterisches Herz wollte nicht aufhören, schnell zu schlagen.
 

„Wir erreichten Edoras vor wenigen Stunden. Wir waren besorgt, als wir euch zu dieser späten Stunde nicht in euren Gemächern finden konnten.“ Sein Blick wanderte noch einmal prüfend über meine Gestalt, so als würde er mich nach etwaigen Verletzungen absuchen.
 

Er war besorgt! „Wir?“ Er war besorgt! Aber autsch, er hatte nicht gesagt, dass er sich Sorgen um mich gemacht hatte...
 

Ich hasse Männer. Wieso müssen es immer wir Frauen sein, die jedes Wort von diesen zurückgebliebenen Neandertalern dreimal umdrehen und stundenlang versuchen zu analysieren, wieso sie den Satz gerade so gesagt haben, wie sie ihn gesagt haben.
 

Hmpf. Wahrscheinlich interessierte sich Legolas nicht die Bohne für mich und war nur auf Omis Befehl hin hier.
 

„Tulu, Púren, Prinz Elladan und Prinz Elrohir, Haldir und ich.“
 

Ich runzelte die Stirn. „Sind das nicht ein wenig viele, nur um sicherzugehen, dass es Glowy und mir gut geht?“
 

„Lady Galadriel wünschte es so; zudem sind wir hier, um euch sicheres Geleit zurück nach Lothlórien zu gewähren.“
 

Okay, großes autsch. Er war tatsächlich nur wegen Omi hier und nicht wegen mir...
 

Ich biss mir auf die Unterlippe und senkte den Kopf. Deshalb zuckte ich erschrocken zusammen, als Legolas plötzlich direkt vor mir stand und mich fest an den Schultern packte.
 

„Wie kannst du das nur glauben? Weißt du denn nicht, warum ich wirklich hier bin? Selbst ohne Lady Galadriels Bitte wäre ich gekommen.“
 

Verwirrt blinzelte ich seine stürmischen, blauen Augen an. „Ach ja? Und wieso- hey, ich habe nichts davon laut ausgesprochen!“
 

Seltsame Wärme überzog sein Gesicht. „Du hast offenbar unbewusst eine deiner Fähigkeiten benutzt und mir deine Gedanken ohne zu sprechen mitgeteilt.“
 

Ah, Mist. Nicht gut. Überhaupt nicht gut.
 

„Das ist nicht schlimm“, sagte er unerwartet. „Wenigstens bekomme ich so einen Einblick darin, was du denkst.“ Ich wollte ihn schon wütend anfahren, als er mir einen sanften Kuss auf die Stirn drückte. „Ich bin wegen dir hier, Cala. Nur wegen dir. Ich hatte Angst um dich.“
 

Mmh, vielleicht taten die Mittelerdler ja Opium oder so in ihre alkoholischen Getränke... würde jedenfalls diese komischen Wahnvorstellungen erklären...
 

„Das ist keine Wahnvorstellung“, widersprach Legolas. „Ich wusste nicht, was geschehen war, dass du so einfach verschwunden bist, und ich fürchtete, du könntest verletzt sein.“
 

Ich versuchte mich aus seiner Umarmung zu befreien, doch es war zwecklos.
 

„Was soll das, Legolas?“, fragte ich ärgerlich. „Am Tag meines Verschwindens schienst du gar nicht genug davon bekommen zu können, mich niederzumachen. Tu ja nicht so, als wäre alles in Ordnung zwischen uns. Du bist mir egal, schon vergessen?“
 

Schmerz überschattete die Wärme in seinen Zügen, doch er gab mich immer noch nicht frei.
 

„Ich habe viele Dinge getan und gesagt, die dich betrafen, die unangemessen waren. Verzeih mir, denn ich wusste es nicht besser.“
 

Ich zappelte verzweifelt herum. „Lass mich los, Legolas! Und hör auf, so komische Sachen zu sagen! Warum tust du das?“
 

Legolas sah furchtbar ernst aus. „Es wird Zeit aufzuhören, feige zu sein. Ich will, dass du weißt, was ich für dich empfinde. Auch wenn du einen anderen Mann bevorzugst. Ich will, dass du weißt, wie wichtig du für mich bist. Und dass ich immer für dich da sein werde. Ich liebe dich, Cala.“
 

Ich starrte ihn an. Etwas in meiner Brust zog sich schmerzhaft zusammen, als ich Legolas’ verzweifelten, aber nichtsdestotrotz entschlossenen Blick auffing. Er hatte mir gerade tatsächlich aufrichtig seine Gefühle gestanden, und das, obwohl er glaubte, ich wäre in Ben verliebt.
 

„Legolas...“, wisperte ich hilflos.
 

„Shht“, schüttelte er den Kopf. „Du musst nichts sagen. Was ich für dich empfinde, habe ich noch nie empfunden und selbst du wirst mir meine Liebe zu dir nicht ausreden können.“
 

„Aber... warum ich? Ich dachte du und Lady B...“
 

Seine Hände verkrampften sich um meine Schultern. „Berethniben und ich kennen uns schon seit sehr vielen Jahren. Sie ist lediglich eine alte Freundin der Familie. Du bist diejenige, die mich von Anfang an fasziniert hat. Deine offene Art, deine Leidenschaft- “, er brach ab und ein trauriges Lächeln umspielte seine Mundwinkel, als er leise fortfuhr: „Ich habe mir gewünscht, dass du eines Tages auch mir Frohsinn in mein Leben bringen würdest.“
 

Ich war einfach nur sprachlos. Meine Gedanken rasten, ebenso wie mein Herz, und die ganze Situation wirkte einfach nur surreal.
 

Er liebte mich.
 

Eine Welle von Glück drohte mich zu überschwemmen und Tränen traten ungewollt in meine Augen, obwohl ich gleichzeitig am liebsten laut und glücklich gelacht hätte.
 

Legolas liebte mich.
 

Abgelenkt von den Gefühlen, die mich durchströmten bei Legolas’ Worten, und bei ein paar unerwarteten und erschreckenden Erkenntnissen betreffend meiner eigenen Gefühle, bemerkte ich nicht, wie Legolas sich langsam vorbeugte.
 

Es war nicht der erste Kuss, den ich bekam, aber bei weitem der gefühlvollste. Legolas jedenfalls schien richtig bei der Sache zu sein, als ich ihn wie zur Eisskulptur gefroren anstarrte. Völlig überrumpelt dachte ich weder daran, meine Augen zu schließen und zu genießen, noch den Kuss zu erwidern. Legolas’ Lippen lagen sanft auf den meinen und es fühlte sich gut an. Es fühlte sich richtig an.
 

Als der Kuss endete und Legolas den Kopf hob, schienen seine blauen Augen heller denn je und ein seltsames Licht strahlte in ihnen, das ich nie zuvor gesehen hatte.
 

„Na, sieh mal einer an, was wir hier haben“, spottete eine tiefe Stimme hinter uns. „Ich dachte, du sagtest, sie wären kein Paar, Bruderherz?“
 

„Das dachte ich auch“, erwiderte eine andere Stimme unsicher. Sie kam mir irgendwie bekannt vor...
 

„Nun, dann werden wir eben die Thronfolger von zwei elbischen Völkern aus dem Weg räumen. Was für eine bessere Rache könnte es geben?“ Das folgende Gelächter der ersten Stimme klang ein wenig verrückt.
 

Legolas behielt seine Arme fest um mich, als ich mich umdrehte.
 

Und obwohl ich es bereits geahnt hatte, war es dennoch ein großer Schock, Ben und einer vermummten Gestalt gegenüber zu stehen.
 

Legolas versteifte sich und trat vor mich.
 

Ben trug schwarze Kleidung; traditionell wie die Südländer, die Saurons treue Diener gewesen waren. Sein Blick saugte das Bild von mir und Legolas auf und ich konnte so viel Reue und Trauer darin sehen... schade nur, dass ich dafür gerade nicht empfänglich war.
 

„Wer seid Ihr?“, knurrte Legolas die vermummte Gestalt an, welche erneut schrill zu lachen anfing.
 

„Ich bin Lephisto“, sagte er hochmütig und zog sich die Kapuze vom Kopf.
 

Iiih, jetzt wusste ich wenigstens, warum er immer einen Mantel mit Kapuze trug...
 

~~~~~
 

Hehe.. tjoa...



Fanfic-Anzeigeoptionen
Blättern mit der linken / rechten Pfeiltaste möglich
Kommentare zu diesem Kapitel (6)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2007-05-10T13:31:42+00:00 10.05.2007 15:31
Oh man.
Da bin ich wieder!

Mit viel Mühe und Not habe ich mir gestern einen Platz am Pc ergattert um dir einen Kommi zu schreiben.
Ich hatte mir das Kapi, wie immer schön ausgedruckt...
Und dann lässt Animexx mich gestern nicht auf die Page!
So viele blaue Flecke, ganz umsonst.

Naja, nun bin ich ja hier!

~~~~

Ein klasse Kapi!

Ich fühl mich auch oft wie Harry Potter...
Gut ich bin nicht so berühmt wie er...
Dafür hab ich ein paar mehr Verwandte...

-Ich schweif ab.-


Was Ben angeht, ich will ja nicht angeben, aber:
ICH HABS GEWUSST!

Ich bin ja sowas von gut!
Wenn man`s genau betrachtet eigendlich nicht.
Ausser in Buchführung.

-Ich schweif schon wieder ab.-


Zurück zum Thema.

Was verbirgt sich unter der Kapuze?
Dafür müsste man wissen, was eine Elbe richtig schocken könnte...Dreadlocks...Glatze...Tattoos...ein Rüssel...

Andererseits ist Cala ja keine gewöhnliche Elbe.

Vielleicht steckt Du-weißt-schon-wer unter der Kapuze...

Cala hat doch Bens Bruder schon mal gesehen, warum ist sie dann so erstaunt über sein aussehen? Hat er sich vielleicht mal das Gesicht verbrannt?

Na, im nächsten Kapi werd ich es ja erfahren. :)


Vielleicht brauchen die beiden etwas Unterstüzung gegen einen so starken Feind. Ich leih ihnen meinen lieblings alles-zu-Matsch-hau Rowdy. *Den Undertaker rüberschieb*
Bitte schön, den brauch ich aber wieder, der muss noch den Zaun zu Ende streichen.

~~~~

So, ich hoffe der Pc stürzt jetzt nicht wieder ab, sonst muss ich das alles noch mal schreiben und dann wird der Kommi aus mangelnder Begeisterung wesentlich kürzer.

Noch mal ein ganz großes Lob!

Ich bin und bleibe begeistert.

*knuddel*

mfg
Narluin
Von: abgemeldet
2007-05-08T21:28:04+00:00 08.05.2007 23:28
HI^^
jetzt kommt wieder mal ein Kommi von deinem rieeeesen Fan ;o):

Aaaahhh *freu*, du hattest zwar versprochen das was zwischen den beiden passiert aber so? Hatte ich mir nicht so vorgestellt, was nicht heißen soll es ist schlecht^^
Die beiden (zusammen) sind einfach zu süß!
Was ich nicht ganz verstanden hab (liegt vielleicht daran das es schon so spät ist und ich sehr müde bin)
wenn Cala doch so, nennen wir es mal, besoffen war^^ (auf jeden fall kam es so rüber) wie hat sie dann bitte so schnell und vor allem so ruhig realisiert was Legolas da tut? (Ich glaub das war grad ne unlogische Formulierung aber egal^^).
Das Ende ist ein bisschen unerwartet und plötzlich...ich hätte es evtl. an den anfang vom nächsten Kapitel gestellt...so machst du mich nämlich wieder neugirig wie es weiter geht ^^.

Ben ist also Lephistos Bruder, irgendwer hatte das doch in seinem letzten Kommi schon geraten ^^...aber das passt irgendwie, auf jedenfall macht dass, das ganze noch spannender als wenn Ben lephisto selbst wäre.

So, bevor ich jetzt noch mehr unverständliches zeug schreibe (zu meiner Rechtschreibung will ich heute kein Kommentar *g*), sag ich (wie immer) das mir Kapi, Stil und Charas gefallen und das ich natürlich bis zum Ende an der Story drann bleiben werde!
Bastle mir bis zum nächsten mal dann ein Fan-Fähnchen^^...

LG
Jenny
Von: abgemeldet
2007-05-07T18:01:33+00:00 07.05.2007 20:01
Woha, wasen Kapitel. O.ô
Ist das jetzt echt passiert??? Also die Sache das Ben gerade aufgetaucht ist, ist weniger interesant wie, Lego und Cala! HAst du da nicht irgendwas falsch gemacht? Vllt deine Notizen durcheinader gebracht oder das Kap falsch abgespeichert??! O.o Naja, das Ben gerade in diesem Moment auftaucht, macht es doch noch mehr interesant. LoL.
Man, das ritual ist ja lustig. Aber warum haben Cala un Glowy erst nach 7 tagen, nach SIEBEN tagen damit angefangen?? O.o Das ist doch nicht mehr normal. -.-
Okay, da ist KEINER normal. *glucks Tja, man sollte nicht so hohe Ansprüche haben XD aber das Kapitel an sich ist dir super gelungen. Mir kam´s nur ein bischen kurz vor. Egal!!
Was ich mich frage, wie kommen Ben und so, in die Stadt rein?? Darf ich Raten? Die Wachen sin auch betrunken -.-´ Naja, aber was erwartet man von MANN!!! -.-
Bis zum nächsten Kap ^^ Lg *winke winke
Von:  Jazzy-Adachi
2007-05-07T17:11:45+00:00 07.05.2007 19:11
Hahahahaha
*lach*
also dies mal Muss ich dich echt loben...
Du hast ein gutes augebautes Kapitel hingekriegt....
am Anfang war es Stink(!!!!)langweilig -.-
dann aber duerch Calas Charaänderun als sie über Leggi mit Glowy und wie heißt ihr Herzblatt? gelabbert hat wurde es schon interesannter
Dann kam Leggis geständnis
*schmacht*
toooooooooooooool obwohl ein bisschen mehr gezicke wie am anfang der sotry wäre schon cool
UND AM ENDE DAS FINALE!!!!
Lephisto und Ben Brüder...
Hammer Gailo
Das war echt voll die Fette Bombe ^^
*knuff*
Hab dich mega dolle Lüb
Hoffe ich krieg ne Ens und schnell weiter schreiben ^^
udn Fühle dich Geehrt ^^ haha
Von: abgemeldet
2007-05-07T12:48:17+00:00 07.05.2007 14:48
Wieder einmal ein super KAPI!
Endlich hat´s mal geklappt, hm? So feige aber auch von Leggi, das uns solange vorzuenthalten ^^.
Bitte schnell weiterschreiben!

AL, MeraMera
Von:  ChickenWings
2007-05-07T11:59:19+00:00 07.05.2007 13:59
Hach schöööööööön endlich funzt des mal zwischen den beiden thronerben ^^ Ich find das chap sehr toll und sach wie immer: weiterschreiben!1 Scheeeeeeell!!
Bis denne
hab dich lieb
chicken


Zurück