Zurück nach hogwarts
Gebrochene Flügel 20
Zurück nach Hogwarts
Der erste September war sehr schnell gekommen und Draco wusste nicht, was er davon halten sollte. Er war aufgeregt, nervös, erfreut und noch so viel mehr. Und das alles auf einmal.
„Schatz, renn doch nicht wieder so rum! Das ist ja schlimm...“, jammerte Harry, der sich an die Geburtstagsfeier seiner Freunde erinnert fühlte.
„Aber, was, wenn die mich jetzt nicht mehr respektieren? Ich meine, nach allem, was war! Das stand doch garantiert quer und breit im Tagespropheten!!!“
Der Schwarzhaarige nahm seinen Freund in den Arm und küsste ihn sanft in den Nacken.
„Du zerbrichst dir den Kopf über viel zu viele Dinge. Und außerdem habe ich Fudge gesagt, dass er über dich nur das Allernötigste schreiben lassen darf. Wenn ein Wort über das drinnen steht, was man mit dir gemacht hat, dann wird die Hölle losbrechen! Versprochen.“
Der Blonde seufzte und lehnte sich in die Umarmung, die ihm wieder Kraft gab.
„Und jetzt gehen wir zum Bahnhof, okay?“
„Ja!“
---
Der Bahnhof war voll wie immer. Eltern standen mit ihren Kindern am Gleis und warteten, dass der Zug pfeifen würde, um die Abfahrt anzukündigen.
Als Harry und Draco durch die Absperrung traten, wurden sie sofort entdeckt und wie eine Welle breitete sich Stille aus.
„Was ist los? Noch nie zwei Jungen gesehen?“, blaffte der Ältere und zog den anderen mit sich.
Auf halbem Weg kam ihnen ein Junge mit dunkelblauen Haaren entgegen.
„Draco!!“, rief er und schmiss sich dem Blonden an den Hals. Der war erst überrascht, dann erschrocken und am Ende froh, dass der andere hier war.
„Wie geht es dir? Ich habe im Propheten gelesen, dass eine Verhandlung stattgefunden hat. Aber, was genau los war, hat man nicht geschrieben. Sagst du es mir? Ich hab mir solche Sorgen gemacht! Zumal ich ja nichts mehr von dir gehört hatte.“
„Ich weiß. Aber können wir wo anders reden? Hier hören zu viele zu!“
„Klar!“, antwortete Blaise und nahm die Hand des anderen, um ihn in das Abteil zu bringen, das er schon besetzt hatte.
„Warte, was ist mit Harry?“, fragte er und drehte sich um. Harry war noch da, aber er unterhielt sich mit einem Paar, das ihm bekannt vorkam.
Ja, das waren die aus dem Ministerium!
„Blaise, ich dachte, du willst nur Draco und Harry holen und da-“
Severus hatte mitten im Satz aufgehört und starrte nun ebenfalls auf das Paar, welches sich mit Harry unterhielt. Sie war rothaarig und er schwarz. Ihre Augen grün und seine braun.
Sie war Lily und er James – unwiderruflich!
---
„Dass ihr hier auftaucht, hätte ich nicht gedacht. Was ist denn los?“
Die Frau schaute den jungen Mann an und lächelte dann. Ihr Mann schüttelte einfach nur den Kopf.
„Weißt du, als du meintest, du hättest den Alten, da waren wir doch zu neugierig. Außerdem sagtest du, dass du uns den Kleinen vorstellen willst. Dass er aber Snievelus´ Sohn sein soll...“
Harry boxte den Mann in die Seite.
„Lass das endlich. Du weißt, dass das nicht nett ist. Schon gar nicht, wenn er mein Schwiegervater wird!“
„Na und? Der soll nur aufpassen!“, protestierte er und nickte bestätigend.
Dass Draco, Blaise und Severus nur einen Meter weiter standen, hatten sie noch nicht bemerkt. So war ihnen auch entgangen, dass die drei das mitbekommen hatten, was sie gesprochen hatten.
„Ach, Schatz, du tust gerade so, als ob du den armen Severus auf den Grill legen willst!“, lachte die Rothaarige.
„Das, Lily, ist eine hervorragende Idee!“, grinste der Mann und küsste seine Frau.
„James, manchmal bist du kindischer und sadistischer als dein Sohn! Und das soll schon was heißen!“
Harry schüttelte den Kopf und grinste vom einen Ohr, zum anderen.
„Manchmal frage ich mich, wer von uns die Erwachsenen und wer die Kinder sind! Aber ich weiß immer noch nicht, warum ihr hier seid? Doch nicht wirklich, nur um Draco kennen zu lernen?“
„Doch“, grinste James.
„Ihr seid unmöglich. Remus und Severus waren eh schon schockiert, euch im Ministerium zu sehen. Man hält euch für mausetot. Dass ihr euch da dann einfach so zeigt, war nicht besonders intelligent, wo ich sie noch nicht mal darauf vorbereiten konnte, ihnen meine Eltern vorzustellen...“
Lily lachte hell auf und James hatte noch immer sein Dauergrinsen drauf.
„Mich würde durchaus interessieren, wie du eigentlich den Job gekriegt hast? Haste wen bestochen? Ich bin sicher, Onkel Bel hätte das besser gemacht!“
James blies die Wangen auf und schnappte sich seinen Sohn, um ihn in den Schwitzkasten zu nehmen. Harry lachte los und versuchte sich zu befreien, was dann in eine so heftige Rauferei ausartete, dass kleine Flammen gegen den Vater schlugen, der das mit schwarzem Feuer erwiderte.
Fasziniert und schockiert wurde das Treiben beobachtet. Die Menschen waren erschrocken zurückgewichen und schickten ihre Kinder in den Zug.
„Gib auf!“, forderte James und Harry schüttelte den Kopf.
„Niemals!“
„Ich gewinne!“
„Niemals!“
„Ich bin besser als Belial!“
„Ich lach mich schlapp!“
„Ich bin der beste Teufel, den es jemals gegeben hat!“
„Und ich bin ein von Gott gesandter Engel!“, juchzte Harry lachend und setzte dann den Umhang seines Vaters in Brand.
„Gewonnen!“
Lily hatte dem nur amüsiert zugesehen und löschte nun ihren Mann.
„Liebling, ich hoffe, dass wir aber zur Hochzeit kommen dürfen? Ich werde deinen Vater auch an die Leine nehmen!“, versprach sie.
„Na, wenn das so ist, schon!“
„Fein. Dann gehen wir jetzt, ich mag es nämlich nicht, dauernd angestarrt zu werden.“
Die Rothaarige schnappte sich James und nach einem kurzen, schwarzen Feuer, waren sie einfach weg.
Harry drehte sich um, schaute kurz Severus an, dann Blaise und zum Schluss Draco.
„Alles klar?“, fragte er und spazierte pfeifend in den Zug.
Draco starrte seinen Vater an, der zurück und sie stürmten regelrecht hinterher.
---
Im Abteil angekommen, setzte er sich und legte die Füße auf die gegenüberliegende Bank. Die Arme waren hinter dem Kopf verschränkt und die Augen geschlossen.
Er hörte, wie die Abteiltür sich öffnete, machte sich aber nicht die Mühe, aufzusehen.
Draco setzte sich neben ihn und starrte ihn an, genauso auch die anderen beiden. Sie warteten auf eine Erklärung, die sie wohl nicht von selbst erhalten würden.
„Harry?“, fragte also Snape.
„Mhm...“, antwortete der ihm ruhig.
„Was war das da draußen auf dem Gleis?“
„Was denn?“
„Mit deinen... mit Lily und James!“
„Ach, das... das war normal.“
Die drei starrten ihn an. Als wenn es normal war, dass Todgeglaubte mal eben so auftauchten und so taten, als wären sie nie tot gewesen!!
„Ich glaube, du verstehst nicht ganz!“, wurde er etwas lauter.
„Doch, ich verstehe, Severus. Aber was soll ich sagen? Ich kenne es nicht anders!“
„Sie waren TOT, Harry!!“, schrie Severus nun und stand im Abteil, wild mit den Armen fuchtelnd, um seine Worte zu unterstützen.
„So? Da wäre ich mir gar nicht mehr so sicher. Aber wenn du meinst...“
„Was soll das heißen, Harry?“, mischte sich nun der Blonde wieder ein.
„Na, dass sie nicht tot waren?“, stellte er eine Gegenfrage.
„Und warum musstest du dann bei den Muggeln leben und nicht bei deinen Eltern?“, wollte Blaise wissen.
„Och, ich fand es interessant. Ein Leben als Mensch zu führen ist ja nicht unbedingt leicht. Aber ich dachte, ich könnte ein wenig mitspielen und so haben wir eben den Tod meiner Eltern inszeniert. Nichts Besonderes also...“
Erneut stand ihnen der Mund auf.
„Und die Flammen? Wie habt ihr das gemacht?“, fragte Draco weiter, den das schon länger interessierte.
„Hm... die sind sozusagen Bestandteil unseres Seins.“
„Hä?“, kam es synchron von den anderen. Das verstanden sie jetzt nicht. Wollte Harry sie auf den Arm nehmen?
„Was, hä? Ist doch nicht so schwer zu verstehen, oder?“
„Wenn du es so komisch ausdrückst, schon. Erklär es doch einfach!“, forderte Blaise.
Das entlockte dem Sitzenden ein Lachen.
„Wenn ´s denn dein muss!?“, schnaufte er und atmete tief ein und wieder aus.
Aufmerksam warteten die anderen darauf, dass er etwas sagte.
„Ich bin kein Mensch. Meine Eltern genauso wenig.“
„Und das war’s?“, kam es von Severus.
„Das war’s.“
„Ihr habt vorhin von einem Bel gesprochen und vom Teufel. Was sollte das heißen?“
Draco war extrem neugierig.
„Stimmt.“
„Und?“
„Was hast du mit denen zu tun?“
„Och, wer weiß?“, grinste er und schaute die drei mit Katzenaugen an.
„Der Teufel...“, flüsterte Severus.
„Der Teufel und seine Frau... das sind deine Eltern?“, sagte er dann und starrte den jungen Mann an, der den Blick mit grünen, wahrhaftig einer Katze gleichenden Augen, erwiderte.
„Wer weiß das schon...?
ENDE
So, ich habe es geschafft! Zwar ist das letzte Kapitel nicht mehr so lang, aber immerhin habe ich es vollbracht und die Geschichte abgeschlossen. Ich habe das achtzehnte Kapitel fertig geschrieben, dann das neunzehnte und zwanzigste. Es ist(war) jetzt 1.59 Uhr...
Ich bin hundemüde!^^
Wie war es?
Bye, Mitani
