Was ich dir überlies
Titel: Was ich dir überließ
Warnings: Fluff, OoC
A/N: Und weiter geht’s... wem die Kapitel zu kurz sind, tja... Pech? |D~
Und jetzt viel Spaß mit:
~*~ Was ich dir überließ ~*~
Als ich am Morgen aufwache liegt Tala fast komplett auf mir. Sein Kopf ist in meiner Halsbeuge vergraben und leise atmet er mich an.
Es ist niedlich, so wie er da liegt, aber irgendwie auch unangenehm.
Normalerweise verschwindet der Kerl, bei mir, nach der Nacht wieder, ohne das ich es merke.
Das wäre ja so, als wenn ich mit Tala geschlafen hätte. Abartige Vorstellung!
In diesem Moment frage ich mich ob Tala eigentlich schwul ist. Wie ein Hete verhält er sich einfach nicht. Ich glaube ich bin von Anfang an davon ausgegangen, dass er ein Homo ist.
Wieso eigentlich? Vielleicht gerade wegen seinen Erscheinungsbild und seinem Auftreten?
Mein Wecker klingelt. Ich hätte es ahnen sollen. Ich wache immer kurz, bevor mein Wecker klingelt, auf..
5.30 Uhr. Heute früher als sonst.
Der Rothaarige auf mir rekelt sich. Sein Kopf windet sich von seiner Position und vereinzelt zucken seine Gliedmaßen.
Ich strecke meinen Arm nach hinten und schalte das Piepsen ab.
"Musst du schon los?", murmelt Tala, als er zu mir aufschaut und sich den Schlafsand aus den Augen reibt.
"Ja.", antworte ich kurz und gut. Ich setzte mich auf und Tala rutscht dabei von mir ab. Wobei sich unsere Haut nur schwer löst, da sie wie zusammengeklebt ist.
Ich stehe auf und Tala richtet sich gleich danach hoch. Er schaut mir, immer noch etwas verschlafen, nach, als ich ins Bad ging.
Das kalte Wasser in meinem Gesicht tut gut. Es macht munter. Ich schaue mich im Spiegel an. Ich tue es gerne. Warum?
Ich weiß es nicht. Ich mache es eben einfach nur gern. Ist das eitel? Vielleicht... aber es ist egal, weil kein anderer Notiz davon nimmt.
Ich stehe gerne vor dem Spiegel und schaue mich an, weil ich weiß das ich es darf. Ich darf mit Stolz auf mich schauen. Ich weiß, dass ich etwas erreicht habe. Ich weiß, dass ich ein schönes Leben habe. Ich weiß, dass ich gut lebe.
Ich bin äußerlich, sowohl auch innerlich schön. Das weiß ich und deswegen schaue ich mich gern an.
Nachdem ich mich angezogen habe, gehe ich in die Küche. Es riecht verdächtig nach Kaffee. Tala hockt auf einem Stuhl und reicht mir eine Tasse des heißen Gebräues hin.
Wie macht dieser Kerl das nur? Diese kleinen Dinge, die mich begeistern, die mich irgendwie freuen.
Ich setzte mich zu ihm und nehme einen Schluck.
"Rufst du mich heute Abend an?", fragte mich Tala. Ich schaue ihn über den Tassenrand an.
"Wieso denn?"
"Nur so. Ich will nur wissen, wie es dir so ergeht. Und dann kann ich dir ja auch erzählen, wenn irgendwas war." Ich nicke stumm.
"OK. Ich ruf dich heute Abend an.", antworte ich.
Nach dem Frühstück mit Tala, verlasse ich ihn, verlasse meine Wohnung und verlasse Tokio.
Die Kilometer die ich fliege, machen logischer Weise die Distanz zu meiner Wohnung größer. Die Distanz zu Tala.
Was er wohl gerade macht? Ich hab ihn einfach so mein Apartment überlassen. Ich muss naiv sein!
Was weiß ich denn, was er mit meiner Wohnung anstellt?! Eine Woche ist eine lange Zeit! Er kann alles mögliche verzapfen!
Hätte ich Tala einfach so vertrauen sollen?! Ich kenne ihn doch gar nicht richtig! Wer weiß, was er für ein Theater mit mir abzieht?
Am liebsten würde ich im Flugzeug aufspringen und nach Tokio zurück kehren... Wie auch immer das gehen soll...
Aber ich halte mich im Zaum. Dieses Gefühl. Dieses seltsam, abartige Gefühl, etwas zurückgelassen zuhaben.
Meine Wohnung, einem Fremden überlassen, mein Leben offendargereicht.
Das muss es sein!
Ich weiß nicht einmal ob ich Tala vertrauen kann. Ich habe meine Wohnung zurückgelassen, mein kleines Leben, ein Teil davon ist bei ihm geblieben, bei Tala.
Aber vielleicht... Nein! ...Das kann nicht sein, oder?!
Ist es eventuell ganz anders? Ist es nicht meine Wohnung und all meine Habseeligkeiten, ist es so, dass ich denke... dass ich tatsächlich nur... nur Tala vermisse?!
...Vermisse ich ihn jetzt schon...?
Am Abend sitze ich im Hotel und esse. Nebenbei läuft der Fernseher. Nachrichten.
Neben dem Schandtaten der Stars und dem Sport, dem Wetter und dem Trendtipps, kommt ganz kurz eine Todesanzeige.
Mittendrin.
Aber keiner wird Notiz davon nehmen. Alle werden sich die Meldung ansehen, sich denken, dass sie doch glücklich sind und ihnen das nicht passiert ist und dann doch wieder auf das achten, ob sich jemand die Brüste hat vergrößern lassen oder nicht.
Was für eine Welt!
Aber was will man tun?! So ist das Leben. Ich habe auch wichtigere Dinge zu tun, als einem Mädchen nach zu trauern, die wie Abermillionen andere durch Gewalt gestorben ist.
Die Geschäfte von heute sind sehr gut gelaufen. Die Kooperation habe ich so gut wie in der Tasche.
- Es ist ja auch ein Kinderspiel für einen Profi, wie mich! -
Ich sehe auf die Uhr. Es ist gegen neun. Dann fällt mein Blick auf das Telefon.
In mir macht sich wieder so ein seltsames Gefühl breit. Es hat mich schon den ganzen Tag verfolgt.
Talas Lächeln.
Wenn ich es in meinem Kopf sehe, erfüllt es mich mit unbekannten Gefühlen. Ich glaube ich bin glücklich.
Ich weiß nicht warum... es ist einfach so...
Dieses Gefühl erscheint mir so warm, heiß, fast zu heiß. Unerträglich!
Ich nehme den Hörer und wähle meine Haus-Nummer.
"Hallo, Kai!", meldet sich Talas Stimme.
"Woher wusstest du das ich es bin?", frage ich darauf.
"Ich wusste es einfach!"
"Und was wäre, wenn ich es nicht gewesen wäre?"
"Das ist doch egal! Es ist doch nicht passiert, also... Es gibt kein was wäre wenn, Kai."
Ich seufze hörbar in das Telefon.
"Und wie ist es heute gelaufen?", fragt Tala dann.
"Ganz gut, scheint alles in Ordnung zu kommen." Und nach einer kurzen Pause des Schweigens füge ich leise hinzu: "Und bei dir?"
Irgendwie kann ich fühlen, dass er in diesem Moment lächelt. Ich weiß nicht warum. Wie so oft jetzt... bei ihm...
"Heute ist nichts weiter passiert. Ganz normal also. Sag mal, Kai, soll ich dir eigentlich was besorgen?"
"Nein eigentlich nicht..."
"Kai? Bringst du mir was mit?"
Was für eine schwachsinnige Frage! Aber... bei ihm klingt sie so niedlich...
"Was willst du denn?"
"Weiß nicht... Such du was aus!"
"Aber..." ich atme kurz ein und wieder aus.
"OK, ich besorg dir was"
"Rufst du mich morgen wieder an, Kai?"
"Wenn du darauf bestehst."
"OK! Also bis morgen, Kai! Schlaf gut!"
"Bis morgen!" Ich lege auf.
Ich soll ihm was besorgen? Aber was denn nur? Ich lasse mich nach hinten aufs Bett fallen. Mal sehen ob ich hier was finde...
Tbc.
©-Dini *olé*