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Kopfüber

Das 10. ist daaa bitte lesen ^^
von

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Rausch

Sooah, dies ist nun das zweite Kapitel, es ist etwas länger als das erste. Wenn ich davon ein Bild malen müsste, wäre es matt, dunkel, mit blutroten Zeichen...

Hoffe, es gefällt euch.
 

Eure DragonLarme
 

2. Kapitel Rausch
 

"Wirklich eine schöne Rede, Maggie." Jemand klopfte der Schwarzhaarigen auf die Schulter. Angesprochene nickte knapp mit gesenktem Blick. "Mhm...", raunte sie und gesellte sich zu einer Gesprächsgruppe in der Mitte des quadratischen Wohnzimmers. Die ganze Wohnung war mit grünlichem Licht geflutet, vor jedem Fenster waren schwarze Vorhänge zugezogen und von den Wänden hingen schaurig anmutende Bilder.
 

Ich schauderte, als ich auf ein mal einen warmen Hauch an meinem Nacken spürte. Schnell fuhr ich herum und erblickte Maggie so dicht bei mir, dass ich mich selber klar und deutlich in ihren braunen Augen sehen konnte. Voller Respekt senkte ich den Kopf und trat zurück, Justine und Maja, mit welchen ich mich eben noch unterhalten hatte, taten es mir gleich. Schliesslich bot uns Maggie mit ruhiger Stimme an, uns zu setzen und deutete auf das schwarze Sofa an der Südwand. Wir drei nickten stumm und ebenso wortlos setzen wir uns hin, jede für sich darauf bedacht, der jungen Rednerin nicht zu aufdringlich in die Augen zu schauen. Niemand traute sich zu sprechen. Worüber auch? Ich war mir sicher, dass Maggie jeden, der ihr nun noch einmal zu ihrer Rede gratulierte, ohne mit der Wimper zu zucken umhauen würde. Maja räusperte sich und unsere Blicke schwenkten auf der Stelle zu der Rothaarigen. "Ehm... was plant ihr so in den nächsten Tagen?" Ein zögerlicher Versuch, das Ganze auf ein etwas lockereres Thema zu bringen. Und es klappte sogar. Margaret seufzte kurz und meinte dann: "Das grosse Treffen am Ende der Woche... Es findet hier wie geplant statt." Ich starrte sie ungläubig an. Wie wollte sie das nun noch schaffen, Micha war tot und er war einer der wichtigsten Leute für das Fest gewesen. Maggie und er hatten bis anhin jedes Treffen alleine organisiert, doch nun konnte er ihr nicht mehr helfen. Und selbst wenn er wollte, aus dem vergrabenen Sarg käme er so schnell nicht raus.

Maggie schien meine Gedanken zu lesen. Sie wandte sich an mich und legte mir die Hand auf die Schulter. Sie würde das schon schaffen. Ein heisser Schauer überflutete mich und ich bekam eine Gänsehaut. Justines Blick durchschnitt die Luft, ich spürte ihre Fingernägel in meinem Unterarm verschwinden. Ich schrie auf und erhob mich blitzschnell. Maggies schokoladenfarbene Augen folgten meiner Bewegung mit einer gewissen Neugierde, welche ich in diesem Moment unheimlich niedlich fand.

Dank meinem Schrei waren nun alle Blicke auf mich gerichtet. Ich seufzte und winkte ab. Nach einer leichten Verbeugung gegen die Menge wandte ich mich an Justine, welche mich treuherzig von unten her anschaute mit ihren Augen, die wie der Ozean waren: Tief, blau-grün und voller Geheimnisse. Schnell krempelte ich den Ärmel meiner schwarzen Rüschenbluse hoch und begutachtete die roten Abdrücke vierer Fingernägel, ehe ich der Täterin den Arm unter die Nase hielt. "Was sollte das denn jetzt?! Bist du nicht ganz bei Trost?!", fauchte ich, unter dem ständigen Gefühl, beobachtet zu werden. Allen voran von Margaret. Währenddessen rang Justine scheinbar mit sich selbst und ihren Worten. "I... ich aber... tu... tut mir leid." Sie liess den Kopf hängen und die geraden, schwarzen Haare verdeckten ihr weiss geschminktes Gesicht mit den dunkelblauen Lippen und der aufgemalten, schwarzen Träne unter dem rechten Auge. In diesem Moment traf mein Blick auf den von Maggie. Sie nickte mir kurz zu und ich legte leicht geistesabwesend meine Hand an Justines Kinn, um dieses vorsichtig zu heben. Meine leisen Worte, es sei schon gut, zauberten ein glückseliges Lächeln auf das zarte Gesicht meines Gegenübers und es schien, als würde sie mich gleich anspringen und umarmen. Doch nichts dergleichen geschah. Seufzend setzte ich mich wieder zwischen die beiden Schwarzhaarigen, als sich schon das nächste Ereignis anbahnte.
 

Einige Leute waren schon gegangen, ausser uns vieren auf dem Sofa waren nun noch etwa sechs oder sieben schwarz gekleidete Gestalten in der kleinen Kellerwohnung verteilt. Alles schien für eine kleine Weile ruhig zu sein, so ruhig wie es nun mal nach einer Beerdigung sein konnte.

Doch plötzlich: KLIRR

"Aaah! Meine Hand!!"
 

Alle standen wir sofort in der Küche, wo ein junger Mann mit schulterlangen, braunen Haaren auf dem Boden kauerte und mit schmerzverzerrtem Gesicht auf seine blutüberströmte rechte Handfläche starrte. Zwei Mädchen kreischten bei diesem Anblick und hielten sich die Augen zu, Justine krallte sich an meinen Arm und Maggie - war nicht da. Seltsam, war sie nicht mit uns in die Küche gestürmt?

So unauffällig wie möglich schaute ich mich nach ihr um, doch ich war wohl nicht unauffällig genug, denn sogleich bohrten sich mir wohlbekannte Fingernägel zweier zierlicher Hände in meinen linken Arm. Ich schauderte und unterdrückte einen Schmerzensschrei, indem ich mir auf die Unterlippe biss und lenkte meine Aufmerksamkeit wieder auf den Verwundeten. Ein weiterer junger Mann kniete nieder und fragte den Anderen, was passiert sei. Als Antwort erhielt er erst nur ein schmerzvolles Stöhnen. "D.. das Glas, es ist... einfach zersprungen in meiner Hand...ah... es brennt..." "Brennt?!", riefen einige Anwesende im Chor und scharten sich noch enger um Claude. "Ja...", ächzte er, "die Wunde... ah, tut doch was!" Er rollte schon mit den Augen. Schliesslich eilte Maja ins Badezimmer und kam mit Verbandszeug wieder. Ich war froh, dass wenigstens sie einen klaren Kopf bewahrt hatte. Das hätte Maggie bestimmt auch, doch wo war sie bloss? Und warum dachte ich ständig an sie? Fragen über Fragen schwirrten durch meinen Kopf, während Maja, welche tagsüber ein Praktikum im städtischen Krankenhaus machte, Claudes Verletzung versorgte.

Sogleich ging es ihm wieder besser und von da an hielt er sich an Maja.

Man bewegte sich wieder zu seinen Plätzen und schon nach kurzer Zeit verabschiedeten sich die meisten. Ausser Maja, welcher die Wohnung gehörte, Justine und mir sollte nun nur noch Maggie anwesend sein, die ich scheinbar als einzige seit der Sache mit dem Glas fast schmerzlich vermisste.

War sie doch schon gegangen, hatte sich verabschiedet und ich hatte es nicht bemerkt?
 

Selbst ein kurzer Augenblick der Unaufmerksamkeit gab der heute seltsam besitzergreifenden Justine Anlass, mich zu malträtieren.

Ich beklagte mich lautstark. Der treudoofe Blick in ihren Augen konnte mich nun auch nicht mehr besänftigen, irgendwann war auch ich mit meiner Geduld am Ende! Da war es egal, wie glänzend und von entschuldigenden Tränen erweicht ihre Pupillen zitterten, oder ihre zum Schmollmund geformten Lippen, oder wie das grünliche Licht seinen verführerischen Schimmer warf auf ihrem blanken weissen Hals unterm ebenso weissen Kragen der Bluse... Ich schüttelte den Kopf, welcher von nun an voll war von seltsamen Gedanken.

Justine sah mich erwartungsfroh an. Soeben wollte ich meine Stimme erheben, da blieben mir die Worte schon wieder im Halse stecken, da mein Nacken ein unheimlich zärtliches Streicheln erfuhr. Ich schauderte und blickte um mich, keiner war da. Ausser Maggie, die einige Meter entfernt auf einem Hocker sass und scheinbar gelangweilt zu uns rüber linste. Meine Hand suchte den Weg zu meinem Nacken und rieb da, während mir noch immer ein kalter Schauer in den Knochen sass.

Schon bald ertappte ich mich dabei, dass ich ebenso plan- wie wortlos dasass und die lockenköpfige Margaret anstierte. Diese schien das nicht zu stören. Im Gegenteil, sie zeigte überhaupt keine Reaktion auf mich. Was hatte ich eben noch tun wollen?
 

Ein schüchternes Räuspern zu meiner Linken liess mich erneut an diesem Abend aus meiner Gedankenabwesenheit erwachen. "Rebecca? Wolltest du... irgendetwas sagen?" Auch ich räusperte mich. "Ja, ich... nun ja, lass es einfach, wo warst du denn?" Mitten im Satz wandte ich mich nochmals von Justine ab und stellte meine Frage an Maggie, welche auch prompt antwortete. Doch schien sie leicht überrascht über mein schier überschwängliches Interesse an ihrem Verbleib.

"Auf der Toilette. Tut mir leid, wenn ich euer kleines Blut-Intermezzo verpasst habe, aber meine Blase war mir wichtiger."

Autsch! Ich biss schmerzhaft auf meine Unterlippe. Maggies Bemerkung traf mich härter als erwartet und nun kam ich mir klein vor. Klein und dumm.

Ein leiser Seufzer meinerseits war zu hören und ich lehnte mich zurück. Die sechzehnjährige Justine legte vertrauensvoll den Kopf auf meinen Schoss. Sie schmiegte sich an mich, wonach ich mich gleich besser fühlte und ihr durchs Haar streichelte. Dazu lächelte ich selig, so selig man eben lächeln konnte, wenn man sich in jener Situation befand wie ich.
 

"So, es ist nun schon sehr spät... Ich will euch ja nicht rauswerfen, aber... Raus aus meiner Wohnung, oder ich hol' die Polizei..." Maja legte den Kopf leicht schräg, blinzelte uns freundlich auffordernd zu und bewegte sich zur Tür.

Ich nickte verständnisvoll murmelnd und erhob mich. Justine sprang zeitgleich wie eine kleine Katze von meinem Schoss auf.
 

Ehe ich's mich versah standen wir drei auf der Strasse und jede bewegte sich in eine andere Richtung nach Hause. Zwar hatte mir Justine angeboten, mich noch zu begleiten, aber ich wusste, dass sie dazu einen grossen Umweg machen müsste und schlug das Angebot- so freundlich es mir möglich war- aus.
 

Während ich da so langging, kullerten Tränen über meine Wangen und vermischten schwarze Augenbemalung mit weissem Gesichts-Make-up. Endlich weinen. Endlich frei.



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von: abgemeldet
2006-02-09T00:49:44+00:00 09.02.2006 01:49
*glotz* öhm...ja..sprachlos (kommt bei mir nich oft vor)
un das schon beim 2.kapitel...werd schnell weiter lesen is aber bis jetz echt hammer obwohl es eigentlich nich so mein stil is den ich bevorzug aber *platt wie en fisch im wasser bin* *blubb*
Von: abgemeldet
2005-11-13T14:35:36+00:00 13.11.2005 15:35
Oo.. hui... also mir fällt etz nit viel ein außer das sie gut ist XD.. einfach gut.. *ihr fallen nur keine worte ein* XD
Von: abgemeldet
2005-09-23T11:09:24+00:00 23.09.2005 13:09
DU BIST SCHLIMM! FURCHTBAR UND GEMEIN!
JA GENAU DU!
Warum musst du so verdammt gut schreiben?
Da wollt ich doch nur das erste Kapitel lesen und hab doch das Zweite auch noch verschlungen. Ja du liest richtig VERSCHLUNGEN!!!
Du machst mich regelrecht süchtig nach deinen Fanfics.
Von:  Merle_Miau
2005-09-17T07:58:19+00:00 17.09.2005 09:58
*nick nick*
*nich soviel sagen kann*
*Schild aufstelle auf dem 'Wieder mal super klasse, Wahnsinn!^^' draufsteht*
*direkt mal zum nächsten Kapi schleicht*
*noch ein Knuddl dalass*
Von: abgemeldet
2005-07-12T15:11:03+00:00 12.07.2005 17:11
*dragl einfang und umschmus* heey, hast mir ja gar nich Bescheid gesagt dass dun neues Kapi hoch hast...Habs jetzt in den Favoriten, so leicht entkommst du mir nicht xD
Mhh ^^ Ein längeres als letztes mal...irre ich mich oder entdecke ich shoujo ai-andeutungen? oder bin ich einfach nur deppert? ;)
Dein größter Fan (und Meistaa)
Raziel
Von:  Ryuneke_Nirgendwo
2005-07-09T16:02:19+00:00 09.07.2005 18:02
los, weiterposten ^^
du kannst die anderen doch nicht so in der luft hängen lassen XD


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