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Reila

Gazette FF
von

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1. Akt

1.Akt
 

Ruki lief einfach sinnlos die Straße entlang, achtete auf nichts, alles war ihm zu diesem Zeitpunkt egal. Er wurde aus seiner Traumwelt herausgezerrt als er mit einer anderen Person zusammenstieß und hart auf dem Boden landete. Er fühlte sich, als er auf dem Gehsteig saß, allein. Die Füße, die an ihm vorbeieilten und unbeachtet ließen. Er wollte in diesem kalten Stein versinken, verschwinden ohne von jemanden bemerkt zu werden.

Er fuhr zusammen als ihm eine Hand vor das Gesicht gehalten wurde. Eine Frauenhand. Ihm fielen die gepflegten Fingernägel auf und die glatte Haut, die im Licht einen sanften Schimmer hatte. Sein Blick glitt von ihrer Hand zu ihrem Gesicht. Sie hatte blonde Haare, welche ihr über die Schulter fielen und wahrscheinlich kurz unter dem Schulterblatt endeten. Es war leicht gewellt. Er schaute in ihre blauen Augen mit einem Schimmer von grün. Sie konnte nicht von asiatischer Abstammung sein. Das Lächeln auf ihren Lippen erinnerte ihn an das eines Engels. Er erwiderte dieses Lächeln zaghaft und ließ sich aufhelfen. Er bedankte sich und wollte gehen. Doch sie hielt ihn mit ihrem strahlenden Lächeln auf, lud ihn zu einem Kaffee ein. Obwohl ihm in diesem Moment überhaupt nicht nach Gesellschaft war, nahm er an. Es war ihm fremd und vielleicht auch etwas unheimlich gewesen, aber er fühlte sich wohl in ihrer Gegenwart. Als ob er alles vergessen könne was ihm auf der Seele lag.

Im nächstgelegenen Café setzten sie sich draußen hin. Es war immer noch kühl, aber der strahlend blaue Himmel lud zum Rausgehen ein und die Sonne wärmte die Gesichter. Sie hatte immer noch ihr Lächeln auf den Lippen. Es wirkte nicht falsch und es wirkte nicht echt... es war nicht von hier. Er konnte sich nicht erklären wie ein Mensch eine solche faszinierende Ausstrahlung haben konnte. Sie riss nach einiger Zeit der Stille mit einer Standardfrage aus seinen Gedanken. Er schaute sie überrascht und druckste rum. Sie lachte. Es klang wie der klare Himmel mit seiner Sonne. Ihr Lachen wurde zum Lächeln. "Ich wollte wissen, wen ich denn angerempelt habe!" Sie strahlte. Überall sah er in ihr die pure Lebenslust, unerschöpfliche Energie... doch wusste er nicht, dass diese Ausstrahlung ihrerseits nicht ewig halten würde und schon bald langsam zusammenbrechen würde. Doch für diesen Moment vergas er sogar seine Sorgen und seinen Kummer. Er schaute in ihre fragenden Augen "Ruki! ...aber es ist nicht deine Schuld gewesen. Ich hätte auch besser aufpassen können."

Sie schaute ihn leicht beleidigt an. "Glaubst du wirklich ich schieb dir die Schuld in die Schuhe?" Ein Lächeln. "Außerdem wirkst du ziemlich durcheinander und da lässt sich so was schnell verzeihen! Ich bin übrigens Reila."
 

*~*
 

Ruki strich langsam über den Tisch, das erste Treffen. Er schaute die Straße entlang, sah die hastenden Menschen. Wie damals. Hier hatte er gesessen mit Reila... mit ihr etwas getrunken und geredet. Es war als würden sie sich schon ewig kennen. Für ihn war es befreiend. Und ein Geheimnis von beiden, das der andere nicht erfahren durfte. Es war banal und für Andere das normalste der Welt wenn sie diese Information austauschten. Doch bei ihnen war dies ein Tabu.

Langsam ging er weiter. Er wusste nicht mehr wie er von seiner Wohnung aus hierher gekommen war aber über so etwas machte er sich keine Gedanken. Mehr noch hing er der Vergangenheit nach. Die vielleicht wichtigsten Orte in seinem Leben...noch einmal dort sein, noch einmal alles erleben. Egal wie schmerzlich. Er wusste, dass er das tun musste. Er bog in eine Straße und blieb stehen...
 

*~*
 

Was er dort sah, war Reila, die gerade freudestrahlend jemanden umarmte. Beide sahen glücklich und unbeschwert aus. Alles zog sich bei diesem Anblick in ihm zusammen. Eifersucht machte sich in ihm breit. Er verstand nicht warum, nach dem Tag im Café hatten sie keine Nummern getauscht und hatten sich seitdem auch nicht mehr gesehen. Jeder , der ihn jetzt so stehen sehen hätte, hätte gesagt, dass er sich hoffnungslos verliebt hätte. Doch so war es nicht. Nicht in sie. Es war etwas anderes... das er sie mit jemanden teilen musste, dass sie noch jemanden vertrautes zum Reden hatte. Ob über ihre Probleme oder andere Dinge. Das Kuriose an dieser Situation war, dass er über nichts wichtiges in dem Sinne mit ihr gesprochen hatte und doch war sie ihm in Erinnerung geblieben. Er hoffte sie wiederzusehen. Er wollte sie einfach nicht mehr missen. Aber konnte er jetzt einfach dort rübergehen? Er wusste nicht einmal ob sie ihn überhaupt erkennen würde. Bestimmt hatte sie ihn aus ihren Gedanken gestrichen... flüchtige Bekanntschaft. Nie mehr wiedersehen.

"Rukiiii~!" Er zuckte zusammen und blinzelte sie an. Sie hatte wieder dieses wunderschöne Lächeln. "Warst du schon wieder in Gedanken..." Ein kurzes Lachen. " Ich sollte dir doch die Schuld zuschieben wenn du jeden Tag so durch die Gegend läufst." Er lächelte verlegen und schaute auf den Boden. Sie erinnerte sich an diesen Tag, sogar an seinen Namen. Reila stupste ihn leicht an. "Hast du deine Stimme verloren oder willst du nicht mehr mit mir reden?" Er schüttelte den Kopf. Als er mitbekam, dass er wieder nur mit einer Geste geantwortet hatte, fügte er noch ein leises "Nein!" hinten an. Sie lachte wieder. Es war schwer in ihrer Gegenwart Trübsal zu blasen oder schlechte Laune zu haben, denn ein Lachen von ihr wischte alles weg... überdeckte es.

"Und diesmal lasse ich dich nicht weg bis du mir deine Nummer gegeben hast." Sie grinste breit, das aber zu einer fragenden, leicht besorgten Miene wurde. "Ruki? Du antwortest mir nicht und es scheint auch nicht das du mir zuhörst! Ist irgendetwas vorgefallen?" Leichte Angst schwang in ihrer Stimme mit. Er schaute sie mit großen Augen an. "Wer war der Mann vorhin?" Ohne die vorherige Frage zu beantworten. Ruki hatte sie -wenn er ehrlich war- nicht einmal gehört. Ein fragender Blick musterte ihn. "Das war mein Bruder. Er war zu Besuch und ist gerade auf dem Weg zum Flughafen." Er nickte und eine Abneigung machte sich in ihm breit. Ihr Bruder sollte da bleiben wo er herkam. In diesem Moment wusste er noch nicht das dieses Gefühl was er gegen die Bekannten von ihr hegte, bedeutete. Er wusste auch nicht wie es sich auf sein weiteres Leben auswirken würde, wie es es verändern wird. Er schaute Reila an. Plötzlich konnte er nicht mehr mit ihr den Tag verbringen. Selbst wenn sie es denn gewollt hätte. Dieses komische Gefühl drückte auf seinen Magen. "Ich muss weiter..." meinte er nur knapp sie nickte etwas enttäuscht. "Aber Zeit mir deine Nummer zu geben hast du noch oder?" Ruki schaute sie an. Ob sie wusste das er log? Er wischte diesen Gedanken weg. Ein kurzes Kramen in seiner Tasche und er hielt ihr eine kleine Visitenkarte hin. "Da steht alles drauf." Er erschrak selbst vor seiner Stimme. Sie klang so barsch und genervt. Aber er konnte es einfach nicht ändern... Sie nickte nur und er drehte sich um.

"Tut mir leid..." murmelte er nur vor sich hin und ging, unwissend wohin ihn seine Füße tragen werden.
 

*~*
 

E wusste nicht einmal jetzt wo er damals hingegangen war. Es wurde nur ein schrecklicher Morgen, der sich über den ganzen Tag zog. Auch heute war er sich nicht sicher ob er es getan hat weil er Reila getroffen hatte. Doch die zwei Jahre danach waren die Hölle und der Himmel so wie er sie noch nie erlebt hat. Er wünschte sich auch, dass er es nie wieder so erlebt. Eigentlich konnte er dieses auch nur auf das letzte halbe Jahr beschränken. Aber davor gab es so viele Andeutungen, die nur auf diese Richtung hindeuteten. Sie waren klein. Trotzdem hätte er diese sehen müssen. Er hatte sie gesehen und ignoriert. Wider kam das Schuldgefühl in ihm hoch, das seinen Magen schmerzhaft zusammenziehen lies. Er schüttelte den Kopf und schaute auf. Er sah einen kleinen Stand und holte sich einen Kaffee. Dann ging er in den Park in der Nähe, setzte sich auf eine Bank. Zwei Tauben gurrten vor ihm herum auf der Suche nach Futter. Er trat nach einer und traf ironischerweise eine genau im Hinterteil. Ein Lächeln zog sich über sein Gesicht als Ruki das Lachen von Reila im Kopf hatte. Damals traf er auch...
 

*~*
 

Die arme Taube! Auch wenn du sie nicht leiden kannst musst du ihr nicht gleich in Hinter treten!" Ruki zuckte mit den Achseln und grinste. "Ich bin unschuldig... sie hätte auch wegfliegen können, hat sie aber nicht!" Sie schüttelte immer noch lachend den Kopf. Nach einiger Zeit ebbte ihr lachen ab und wurde zu leisem Gekicher bis es ganz verstummte. Nachdenklich und leicht melancholisch wirkte ihr Blick und das erste Mal sah er kein Lächeln auf ihren Lippen als sie sprach: "Glaubst du an Gott?" Bei dieser Frage folgte er ihrem Blick. Er antwortete nicht, weil er nicht wusste wie und was er sagen sollte. Glaubte er? Plötzlich fühlte er sich berückend und eingeengt. Der Himmel war so nah. Er könnte danach greifen und doch so fern um nie dort anzukommen. Ein leises Lachen kam von ihr aber es klang nicht lustig... " Du bist wirklich poetisch... du solltest deine Gedanken aufschreiben!" Ruki schaute sie verwirrt an, konnte sie Gedanken lesen? "Du hast gerade laut gedacht, Ruki."

Ihre Augen hatten sich verändert...sie waren voller Schmerzen und Qual. Doch wovor und warum? Er glaubte nicht, das er eine Antwort bekam wenn er Fragen würde. Deswegen hielt er den Mund.

"Weißt du was? Ich glaube nur aus einem Grund an Gott!" Sie lächelte wieder. Es war voller Trauer und Hoffnungslosigkeit.

"Und welcher Grund?" brachte er nach einiger Zeit über die Lippen. Sie schaute ihn an. "Wegen den Engeln! Bei Gott gibt es Engel, die Tag für Tag mit ihren weißen wunderschönen Flügeln durch den Himmel fliegen, auf Wolken sitzen. Sie versuchen die Menschen zu beschützen. Sie leben nicht des Lebens wegen sonder wegen der Freude, des Friedens und der Schönheit die das Leben hat."
 

Das Lächeln verzauberte ihn aber nicht mehr auf diese Weise, wie es sonst war. Wirkte beklemmend, als ob diese Vorstellung, die sie hatte, so schön wie sie war nur ein ausgefranstes Seil war an dem sie hing. Er kaute auf seiner Unterlippe rum. Wieso kamen ihm solche Gedanken bei solch einer fröhlichen Person, die vor ihm saß? Die alle ansteckte mit ihrem Lächeln? Ruki zuckte zusammen, als er in die Seite gepiekt wurde. "Wenn ich was im Gesicht habe, sag es mir.", lächelte sie. Es war wieder da, das ansteckende, das Leuchten in ihren Augen... und er ließ seine Gedanken beiseite und ließ sie vergessen werden.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Rabbid
2005-07-14T19:28:40+00:00 14.07.2005 21:28
Weitea~~~~
>__________________________<
will wissen, was mit reila los is....hab kein gutes gefühl...hab ein gaaanz schlechtes gefühl...
*drop*
Beeil dich bitte mit dem hochladen des zweietn chapters, haì?
*knuddel*
*winke~*


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