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Chihiros Rückkehr ins Zauberland

von

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Das Rätsel um den geheimnisvollen Tunnel

Disclaimer:

Chihiros Reise ins Zauberland gehört mir nicht, ich habe mir nur die Charaktere für meine eigene Geschichte ausgeliehen und einige dazuerfunden. Das gilt für alle Kapitel dieser Geschichte.
 

Ich habe diese FF schon vor einem Jahr angefangen *drop*, aber irgendwie nicht weitergeschrieben... sollte sie gefallen, werde ich natürlich weiterschreiben.

Ich danke allen, die sie sich durchlesen und wünsche euch viel Spaß.
 


 

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Das hier war schon ein sonderbarer Ort, fand Chihiro. Hier stand eine Kamifigur, die beidseitig zwei grinsende Gesichter erkennen ließ. Das eine Gesicht blickte in den Wald, auf die schlecht befahrbare Straße und das andere Gesicht blickte in einen Tunnel eines alten und heruntergekommenen Gebäudes. Früher fand sie diesen Ort gruselig, nicht zuletzt wegen dieser furchterregenden Figur. Aber heute dachte sie anders darüber. Es war ein stiller Ort, der von der Außenwelt wie abgeschnitten schien. Der dichte Wald schützte diesen Platz vor dem Lärm der Welt. Nur ab und zu störten Vögel oder andere Tiere diese Ruhe, in der man sich ansonsten voll und ganz seinen Gedanken widmen konnte. Darum war es Chihiros Lieblingsplatz. Immer wenn sie Sorgen, Ärger oder Probleme hatte, rannte sie hierher. Egal ob im Winter, Frühling, Sommer oder Herbst, sie lehnte sich einfach an die Figur und begann zu überlegen um nach Lösungen und Antworten zu suchen.

Ab und zu dachte sie auch über diesen Tunnel nach, der alles was ihm zu nahe kam in sich aufzusaugen schien. Als sie und ihre Eltern ganz neu hierher gezogen waren, sind sie schon mal dort gewesen. Doch als sie wieder rauskamen, hatten sie all ihre Erlebnisse vergessen, falls man sie den überhaupt etwas erlebt hatten. Seltsamerweise waren sie mehrere Tage weg gewesen, doch ihnen schien es als hätte es sich bloß um einige Stunden gehandelt, obwohl sie sich nicht mehr erinnern konnten. Damals meinte ihr Vater, dieser Ort wäre verflucht und riet ihr deshalb davon ab hierher zu kommen. Würde er wissen wohin sie jedes Mal verschwand, würde es riesen Ärger geben.

Einige Male schon spielte sie mit dem Gedanken einfach mal nachzuschauen was sich hinter dem "verfluchten" Tunnel verbarg, aber ehe sie nur einen Schritt in den Tunnel setzte, zog dieser Sog sie hinein und ihr Mut verließ sie eben so schnell wie er gekommen war. Jedes mal trat sie panisch zurück und war froh der Zugkraft entkommen zu sein, wobei sie sich doch ein wenig für ihre Feigheit schämte.
 

Diesmal war sie sehr aufgeregt und verärgert, weshalb sie versuchte einen klaren Kopf zu bekommen. Ihre beste Freundin war gemein und ungerecht. Sie glaubte Chihiro nicht, sie vertraute ihr nicht. Dachte ihre Freundin wirklich, Chihiro könnte sie anlügen? Die Antwort war: ja und das enttäuschte sie sehr. Es traf sie wirklich hart, dass Yukiko ihr an den Kopf warf, Chihiro wolle ihr damit nur den Freund ausspannen. Die Wahrheit aber war, dass jener Freund ihrer Freundin fremdging. Trotzdem behauptete Yukiko stur, Chihiro wäre bloß eifersüchtig und neidisch, da sie selbst keinen hatte. Wenn man schon sechzehn war und immer noch keinen Freund hatte oder habe, musste man ja an Chihiros Stelle neidisch werden, meinte sie.

Hier konnte sie schreien und toben, um wieder als die alte, fröhliche Chihiro zurückzukehren. Eigentlich war es ja wirklich nicht ihre Art aber auch sie hatte eben ab und zu mal solche Phasen. Es hörte sie hier ja sowieso niemand.

Sie seufzte leise. Warum dachte ihre Freundin nur so über sie? Sie waren doch bis jetzt wie ein Herz und eine Seele, oder? Na ja, wahrscheinlich nun doch nicht, wenn sie Chihiro solche Dinge zutraute. Sie hatte sich sehr in ihr getäuscht. Sollte das etwa das Ende ihrer langjährigen Freundschaft gewesen sein? Durfte sie wirklich so schnell aufgeben, nachdem Yukiko für sie fast wie eine Schwester geworden war, da Chihiro ein Einzelkind geblieben war? Chihiro schüttelte entschieden den Kopf. Nein! Sie musste die ganze Sache anders angehen. Sich mit ihr weiter zu streiten oder ihr gar die Freundschaft zu kündigen, war der falsche Weg. Sie kam zum Entschluss, dass sie ihrer Freundin schon beweisen werde, dass sie es nicht auf ihren Freund abgesehen hatte. Sie würde zu ihr hergehen und ihr ihren neuen Freund vorstellen. Yukiko musste ja nicht unbedingt wissen, dass sie einfach irgendeinen Jungen bitten würde eine Zeit lang ihren Freund zu spielen. Dann würde Yukiko schon alles einsehen und sich bei ihr entschuldigen und Chihiros Freundschaft wieder zu schätzen wissen. Ja, das sollte sie wirklich machen. Chihiro war einfach zu gutmütig, um ihrer Freundin lange böse zu sein. Aber was sein musste, musste sein.

Sie war zufrieden. Diese Stille bewirkte wirklich Wunder und das bemerkte sie nicht zum ersten Mal. Man könnte sogar meinen, dieser Ort gebe ihr das nötige Gleichgewicht wieder, welches im Alltagsstress viel zu oft verloren ging.

Sie drehte sich zur Kamifigur und bedankte sich bei ihr. Sie fand zwar, dass sie aus dem Alter raus war, an höhere Kräfte zu glauben, aber schaden konnte es ja nun wirklich nicht. Schließlich hatte sie bis jetzt ihr Handeln noch kein einziges Mal bereut, nachdem sie diese Stelle verließ um ihre Überlegungen in die Tat umsetzen zu können. Egal wie sehr sie sich dagegen sträubte, dieser Ort hatte ganz eindeutig etwas Magisches an sich.
 

Als sie sich umdrehte blickte sie automatisch in den Tunnel. Auch wenn sie es verdrängen wollte, immer wenn sie hierher zurückkehrte, wurde sie an das Geschehnis vor sechs Jahren erinnert, nämlich daran dass sie keine Ahnung hatte was denn passiert war, obwohl sie das Gefühl hatte etwas sehr wichtiges vergessen zu haben. Jemanden vergessen zu haben.

Chihiro schreckte hoch. Sie war in Gedanken einfach einige Schritte in den Tunnel gegangen und der Sog holte sie wieder in die Realität zurück.

"Jemanden vergessen zu haben...", murmelte sie vor sich hin und bekam einige Echos zurück. Mit jedem Echo hatte sie zwar das Gefühl auf dem Weg zu sein sich wieder zu erinnern, aber in ihrem Kopf schien eine Blockade entstanden zu sein, um sie daran zu hindern. Sie schaute in den dunklen Gang des Tunnels, konnte aber nichts als Schwärze erkennen und schluckte. Sollte das etwa der richtige Weg sein? Chihiro rieb sich am Kopf. Sie hatte schon vorhin so etwas Komisches gedacht und jetzt wieder? Was sollte das? Das war wirklich unheimlich! Schon wollte sie einen Schritt zurück treten, als sie aber inne hielt. Wenn sie diesen Gang nicht passieren würde, würde sie nie erfahren was hinter dem Tunnel wirklich war. Sie hatte oft genug gekniffen, diesmal sollte ihre Neugierde siegen. Sie war sowieso schon drin, auch wenn es nur zwei Meter waren. Das Schlimmste, also der Sog, vor dem sie immer solche Angst hatte, war überstanden. Wer weiß, ob sie sich das noch mal trauen würde? Chihiro kam zur Überzeugung, dass sie diese Chance nutzen müsse und werde.

Zuerst zögerlich, dann etwas entschlossener begann sie voranzuschreiten. Obwohl draußen Sommer war und im Schatten fast um die 30°C, war es hier eiskalt. Es zog leicht, aber bei weitem nicht so stark wie am Anfang. Eigentlich war es ja auch logisch, wenn sie so überlegte. Ihr Vater war nämlich nie der abergläubische Typ gewesen, aber mit seiner Behauptung über den Fluch hatte er Chihiro, als sie zehn war, große Angst eingejagt, weswegen sie bis jetzt von diesem absurden Gedanken in ihrem Innersten nicht ablassen konnte. "Ach was! Es gibt keine Flüche. Reiner Aberglaube!", versuchte sie sich zu beruhigen. "Schließlich bin ich ein realistischer Mensch, der an solches Gerede nicht glaubt.", redete sie sich ein. Von wegen Beruhigung! Allmählich bekam sie es wirklich mit der Angst zutun und wünschte sich ihre Neugierde langsam sonst wohin. Da war kein Ausgang weit und breit! Sie kniff ihre Augen zusammen, um besser sehen zu können. "Doch! Da ist einer!", rief sie freudig und rannte auf den leuchtenden Fleck zu. Es war gar nicht so weit, sondern ihr nur so vorgekommen, da sie vor lauter Aufregung fast wie in Zeitlupe voran gegangen war.
 

Zu ihrer Überraschung kam sie in einer Art Wartesaal an. Vor lauter Freude endlich dem endlos langen und feuchten Tunnel entkommen zu sein, blieb sie erst schwungvoll vor einer der leeren Bänken stehen, die allerdings ziemlich sauber und gepflegt aussah. Sie schaute sich um. Das hier war alles andere, als sie erwartet hatte. Ein einfacher Wartesaal, nichts Besonderes. Obwohl es schon komisch war, dass man so etwas ausgerechnet hier vorfand. Sich immer noch orientierend, entdeckte sie, dass sie wohl aus dem mittleren Ausgang rausgerannt sein müsste, denn es waren insgesamt Drei vorhanden und obwohl sie schon mitten im Saal stand, dessen Größe nicht zu verachten war, musste sie ja nur gedanklich eine Linie zurückziehen, um zu erkennen woher sie gekommen war. 'Seltsam', überlegte sie, 'draußen war doch nur einer.' Zu ihrem Entsetzen stellte sie fest, dass die ganze Sache doch unheimlicher wurde, als sie es zunächst zu sein schien. Rasch drehte sie sich um, um den Saal genauer zu erforschen. Außer diesem Umstand (nämlich, dass komischerweise plötzlich drei Aus- oder Eingänge da waren, denn es kam darauf an von welchem Standpunkt man es betrachtete) konnte man den Rest des Raums vollkommen akzeptabel als "normal" durchgehen lassen. Kleine runde Fenster, mit buntem Glas verziert, warfen ein ebenfalls farbiges Licht in den Saal, der überall von Säulen gestützt war. Das Licht im Saal war zwar etwas fahl, verlieh ihm aber eine besondere und eigene Atmosphäre. Die Helligkeit des Raums übte eine beruhigende Wirkung auf sie aus. Sie überlegte, wohin wohl die anderen Ausgänge führen mochten, aber ihre Gedankengänge wurden von einem leisen Geräusch unterbrochen. Es klang wie ein Zug, stellte sie fest, während sie sich der Richtung aus der es kam zuwendete. "Wie sonderbar, wieso kommt mir alles so vertaut vor, als wäre es schon mal passiert...?" Das war also wirklich der richtige Weg, dachte sie. Es war doch gut, dass sie sich getraut hatte reinzugehen, denn sie hatte das Gefühl etwas Wichtiges, nämlich ihre Erinnerungen, wiedererlangen zu können. Ihre Augen blieben am nächsten Ausgang stehen, der den Saal zusätzlich erleuchtete und den sie schon vorhin erblickt hatte, sich aber zuerst entschieden hatte diesen Ort hier genauer zu untersuchen. Instinktiv hatte sie schon gewusst, dass sie später durch diesen Ausgang gehen müsste. Sie beschloss daher genug gesehen zu haben und folgte dem Zuggeräusch raus ins Freie.



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von:  Romana
2008-02-25T13:31:58+00:00 25.02.2008 14:31
Wahnsinn, das nenn ich mal nen einstieg.
Puh also ich bin begeistert und les weiter.
Von:  Eventus
2007-01-08T13:05:51+00:00 08.01.2007 14:05
So. Lesemarathon abgeschlossen *g* Hab mir mal eben deine komplette FF durchgelesen und bin bei allen Kaps der Meinung, dass sie ruhig ein wenig länger hätten sein können *g* Das war aber auch schon die einzige Kritik, die ich anzumelden habe. Ansonsten gibts nur Lob. Ausdrucksweise, Grammatik (bis auf einzelne Stellen) und Inhalt der gesamten FF sind sehr gut lesbar und die Vorfreude auf ein hoffentlich neu kommendes Kap ist groß^^. Ich selbst habe mich erst kürzlich selbst an eine FF mit diesem Thema (Chihiro's Reise ins Zauberland d. Red.) und daher auf der Suche nach Inspirationen. Ich würde mich auch freuen, wenn du mich per ENS benachrichtigen könntest, wenn das neue Kap draußen ist^^.

gruß Daniel/GraverOne
Von:  Chiisa
2006-08-09T20:42:03+00:00 09.08.2006 22:42
klasse ^-^
Aber könntest du paar Leerzeilen lassen,
nur so ne Frage, würde das lesen erleichtern ;)
Von: abgemeldet
2006-06-12T18:08:58+00:00 12.06.2006 20:08
Schön das du weiter schreibst. Endlich mal eine chihiro - Geschichte die noch aktiv ist.
Von:  black_wolf
2005-09-28T11:36:06+00:00 28.09.2005 13:36
mir gefällt der anfang, würd mich über ne fortsetzung freun ;)))
gruß
black_wolf
Von:  Pairo
2005-09-24T16:16:00+00:00 24.09.2005 18:16
schön ^.^
also mir würde es gefallen wenn du weiterschreibst x3
Von:  vilpat
2005-09-10T20:54:39+00:00 10.09.2005 22:54
Ein sehr guter Beginn, ich sage dir: "Schreib weiter"!!!


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