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Son of Ra

YamixBakura
von

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Von Brunnen und Datteln

Ja, Baku vs. Yami geht in die dritte Rund! *knuddelt die Kommi-Schreiber, ganz besonder Yakurami* Viel Spaß beim Lesen!^^
 

Kapitel 3: Von Brunnen und Datteln
 

Die Streitgespräche zwischen Yami und Bakura waren verstummt. Seit mehr als drei Stunden wanderten sie durch glühend heißen Sand unter sengender Sonne, immer nur geradeaus, wie ihre Karte es anzeigte. Der Pharao schritt voraus, hinter ihm der Grabräuber, und beiden rann der Schweiß in Strömen vom Körper herab.

"Kannst du nicht mal eine Pause machen, Yami?! Dein Tempo ist unmenschlich! Meine Klamotten kleben an mir, mir hängt die Zunge fast zum Hals raus, weil meine Kehle total ausgedörrt ist und meine Füße kochen schon! Wer weiß, wann wir diese dämliche Oase erreichen, die auf dieser beschissenen Karte verzeichnet ist! Lass uns verschnaufen!"

"Und wo, du Genie?! Hier ist nichts! Kein Strauch, keine Palme oder sonst ein Gewächs, das uns Schatten spenden könnte - und zu essen und zu trinken haben wir auch nichts!"

"Scheiße....ich frage mich echt, warum zum Teufel uns Maat echte Körper verliehen hat. Diese Körper haben Hunger und Durst, brauchen Nahrung und Wasser und eine Gelegenheit, sich auszuruhen, um keinen Hitzschlag zu kriegen! Hätte sie uns doch als Geister hergeschickt!"

"Hör auf mit dem Gejammer! Das müssen wir jetzt durchstehen! Los, weitergeht's!"

"Und wohin? Das kann noch Stunden dauern, ehe wir diese Oase gefunden haben! Warum hat Maat uns nicht gleich alles Nötige mitgeschickt?!"

"Sie zwingt uns zur Zusammenarbeit. Sie wollte, dass wir beide hundertprozentig aufeinander angewiesen sind - das ist der Grund."

Bakura ließ eine weitere Reihe ägyptischer Flüche vom Stapel und blickte sich um. Sie umgab nichts anderes als Sand, Sand und nochmals Sand; über ihnen die gnadenlosen Strahlen der Sonne und ein grausam blauer, wolkenloser Himmel. Der einstige König setzte seinen Weg fort und der Dieb stakste verärgert hinterdrein. Sie konnten doch wenigstens mal anhalten und ein bisschen rasten?! Aber nein, Seine Hochwohlgeboren hatte es ja eilig!! In Gedanken belegte er seinen Begleiter mit den übelsten Schimpfnamen, denn um sie ihm an den Kopf zu werfen, dafür genügte seine Kraft nicht mehr. So wanderten sie weiter durch die flirrende Hitze, gepeinigt von den Bedürfnissen, die ein realer Körper so mit sich brachte. Erschöpfung, Hunger, Durst, schmerzende Gliedmaßen und dergleichen waren seit fünftausend Jahren fremd für sie und umso schwerer fiel es ihnen jetzt, damit fertigzuwerden. Nachdem sie eine vierte Stunde zurückgelegt hatten, hörte der Pharao ein leises Geräusch hinter sich und drehte sich um: Bakura war bewusstlos geworden und lag ausgestreckt auf dem Boden. Yami grübelte vor sich hin. Es schien ihm leichter, den Weißhaarigen einfach hier liegen zu lassen, schließlich würde ihm das seine penetrante Gesellschaft abnehmen und er würde sich nicht ständig mit ihm zanken müssen.

Hm.

Das wäre äußerst langweilig.
 

Er stolperte zu dem Banditen hinüber und hob den schweißnassen Körper an. Vorsichtig befühlte er die Stirn des anderen und stellte fest, dass er glühte. Was sollte er tun? Bakura brauchte dringend Wasser; das beste wäre, ihn komplett in einem Teich oder etwas ähnlichem zu versenken, aber noch waren sie nicht an der Oase angelangt. Er strich die feuchten weißen Strähnen zurück und betrachtete seinen wenig geschätzten Reisekameraden. Obwohl sein Gesicht die Spuren von Überhitzung trug, war es gelöst und seltsam entspannt, frei von dem Zynismus und der Arglistigkeit, die sonst diese Züge beherrschte. So sah er beinahe....hübsch aus. Yami schüttelte energisch den Kopf. Was war denn das für ein hirnrissiger und verrückter Gedanke?! Außerdem war dazu überhaupt keine Zeit! Er wuchtete sich den Grabräuber auf den Rücken und mit dieser Last marschierte er weiter geradeaus, in der Hoffnung, dass die Oase bald auftauchen möge. Tatsächlich zeigte sich das Schicksal wohlgesonnen, denn nach zehn Minuten ragte vor dem Pharao das langersehnte Ziel auf. Schon fast am Ende seiner eigenen Kräfte aufgrund des fremden Gewichts auf seinen Schultern, erreichte er dieses kleine Paradies inmitten der Wüste. Dattelpalmen warfen Schatten über den Sand und ein tiefer Brunnen versorgte die Mitglieder einer Karawane und ihre Tiere mit dem kostbaren Nass. Yami hielt sich ein wenig abseits, bis auch der letzte Beduine seine Wasserflasche aufgefüllt hatte und näherte sich schließlich dem Brunnen, um erst einmal seinen eigenen Durst zu löschen. Er setzte den ganzen Eimer an die Lippen und trank so viel, wie er vertragen konnte. Dann richtete sich seine Aufmerksamkeit wieder auf Bakura, den er neben sich hingelegt hatte. Sein Körper glühte nach wie vor; er hatte also keine andere Wahl - er musste den Dieb irgendwie hinunter in den Brunnen befördern, damit er sich abkühlen konnte. Er zuckte die Achseln, packte den Weißhaarigen und warf ihn wenig zartfühlend einfach in den Schacht hinunter, bis er ein "Platsch" hörte. Das war zweifellos nicht die feine ägyptische Art, aber er war erstens keine Pflegeschwester und zweitens hatte er nicht die Absicht, irgendwie nett oder besonders umsichtig mit seinem Erzfeind umzugehen....schließlich handelte es sich hier immer noch um Bakura, bewusstlos oder nicht. Danach suchte er die Karawanenleute auf und für die silberne Schnalle seines Hüftgürtels überließen sie ihm einen Korb Datteln (Ich sage jetzt einfach, die ist aus Silber....mit irgendwas muss er ja handeln!). Er begann soeben, ein paar der Früchte genüsslich zu verspeisen, als er deutlich ein Prusten und Plätschern vernahm. Offensichtlich hatte das kalte Wasser seine Schuldigkeit getan. Dem Grabräuber wurde nur langsam bewusst, wo er sich befand, doch als er es begriffen hatte, knallte er erst einmal eine Portion geladener Flüche die steinernen Wände seines nassen Gefängnisses nach oben, an dessen Rand Yami stand und in sich hinein grinste.
 

"Na, endlich wieder bei dir, Bandit?" rief er nach unten.

"PHARAO!!! HOL MICH SOFORT HIER RAUS, ABER EIN BISSCHEN PLÖTZLICH!!!! Was mache ich eigentlich hier drin?! Wolltest du mich ertränken?! Du verdammter, hinterhältiger, großkotziger...."

"Ich an deiner Stelle würde mir vorher gut überlegen, über wen ich herziehe, denn ich bin derjenige am längeren Hebel, vergiss das nicht! Ich bin der einzige, der dich wieder herausfischen kann, also benimm dich anständig!"

"Ist ja gut!" kam es grummelnd, missmutig und tödlichst beleidigt aus dem Schacht und der Meisterduellant ließ den Eimer nach unten sausen. Bakura stemmte seine Beine dagegen und hielt sich an dem Seil fest, zog daran, um dem anderen durch den Ruck verstehen zu geben, dass er bereit war, und der Bunthaarige hievte ihn hoch. Als der Dieb endlich aus den feuchten Tiefen auftauchte, starrte er seinen "Retter" an, als wolle er ihn foltern, erwürgen und vierteilen, und das alles gleichzeitig. Zornig spuckte er dem Pharao ins Gesicht und zischte: "Was hast du dir dabei gedacht, du Bastard?!"

Yami wischte sich den Speichel von der Wange und seine Augen schossen Blitze. "Ich schleppe dich bis hierher, anstatt dich in der Sonne vertrocknen zu lassen, und das ist der Dank?! Weißt du was? Du kannst mich mal kreuzweise!!" Damit ließ er das Seil abrupt los und der Dieb segelte rasant und höchst unsanft zurück in den Brunnen. Schimpfend und Wasser ausstoßend, brüllte er seine Empörung heraus, was den anderen jedoch wenig kümmerte.

"DAS HAST DU NICHT UMSONST GEMACHT, PHARAO!!!! ZIEH MICH HIER RAUS!!! LOS!!! ODER ICH SCHWÖRE DIR, ICH WERDE DIR BEI DER ERSTBESTEN GELEGENHEIT DIE KEHLE DURCHSCHNEIDEN UND DEINE INNEREIEN AN DIE SCHAKALE VERFÜTTERN!!!!"

"Ts, ts, ts, was für raue Manieren du doch hast! Ich werde dich herausholen - wenn du dich dafür entschuldigst, mir ins Gesicht gespuckt zu haben! Ach ja, und wenn du lieb bittest, natürlich!"

"DAS IST DOCH WOHL NICHT DEIN ERNST?!?!"

"Ich bin nicht taub, Grabräuber! Strapazier deine Stimmbänder nicht so, sonst bringst du keinen einzigen Ton mehr hervor! Das wäre zwar eine wunderbare Abwechslung, aber auf die Dauer würde die Reise doch etwas eintönig."

"ICH HASSE DICH!!!!"

"Schön, ich dich auch! Wenigstens ein Punkt, in dem wir einer Meinung sind! Was ist jetzt? Willst du dadrin übernachten oder soll ich dir helfen?"

"Bevor ich mich bei dir entschuldige, fresse ich lieber Kamelscheiße!!"

"Sei nicht so vulgär! Aber gut, wie du meinst....dann dürfte es dich auch nicht interessieren, dass ich den Beduinen, die ebenfalls hier lagern, einen Korb Datteln abgekauft habe."
 

"Datteln? Zum essen?"

"Nein, zum Verbuddeln im Sand, damit eine neue Palme daraus wächst! Selbstverständlich zum essen, wie blöd bist du eigentlich?"

Zum Beweis biss er in eine der Früchte und verspeiste sie laut schmatzend, was Bakuras leeren Magen zum Rebellieren brachte. Vor seinem geistigen Auge sah er, wie Yami einen Bissen nahm und das dunkle Fruchtfleisch hinter einem Paar sinnlicher Lippen verschwand....Moment! DAS hatte er jetzt NICHT gedacht!!

"Sie schmecken köstlich. Möchtest du ein Stück?"

"Ich sitze fest!!"

"Ach nein? Wie bedauerlich! Tja, dann werde ich sie wohl alleine essen....alle!"

"Du wirst mir doch was übrig lassen?!"

"Hältst du mich für bescheuert?"

"Um ehrlich zu sein: Ja!"

"Dann kriegst du auch keine Datteln!"

Normalerweise hätten sein Stolz und insbesondere sein Groll auf den ehemaligen Regenten es niemals zugelassen, dass Bakura sich dermaßen weit erniedrigte, aber sein neuer echter Körper war verräterisch, denn sein Magen knurrte; ganz zu schweigen davon, dass er es seinem Rivalen durchaus zutraute, ihn die gesamte Nacht in diesem Brunnen schmoren zu lassen. Er sammelte all seine Nervenkraft zusammen, atmete lange aus und erklärte widerstrebend: "Ich....ich...also, wie soll ich sagen? Ich fürchte, ich....ich entschuldige....mich....>>Bäh! Dieses Wort aus meinem Mund! Ich muss mich gleich übergeben, garantiert!<<....und....ich will....ah, nein, ich möchte....dich bitten....>>Scheiße, das tut geradezu weh, das zu sagen! Ich bitte den Pharao um etwas! Wie tief bin ich gesunken!<<....Ich möchte dich bitten....mich hier rauszuholen...."

Bei Osiris, Apis und Isis, er hatte es geschafft!!! Er hatte tatsächlich diese grässlichen Dinge ausgesprochen, die der König der Spiele von ihm verlangt hatte! Sein Stolz revoltierte zwar, aber die Aussicht, seinen Bauch mit Essbarem füllen zu können, dämpfte seine Wut über die ihm zugefügte Niederlage im Machtkampf zwischen ihm und dem Bunthaarigen. Yami schaffte ihn auch wirklich nach oben und reichte ihm den Korb mit dem Obst, von dem er seine Hälfte bereits verspeist hatte. Gierig machte der Dieb sich darüber her und zwischen den Bissen und dem Herunterschlucken fragte er: "Hm....was war das vorhin? Du hast mich hergeschleppt? Wieso das?"

"Du warst völlig erhitzt und bist ohnmächtig zusammengebrochen. Dein Körper glühte förmlich und deswegen habe ich dich ins Wasser geworfen, damit du dich erholst. Ich habe eine Weile mit dem Gedanken gespielt, dich da draußen in der Wüste liegenzulassen, aber dann habe ich dich doch hergetragen."
 

Oh verdammt - der Pharao hatte ihn also....so abartig diese Vorstellung auch war....gerettet?! Scheiße, dafür schuldete er ihm was!! Das konnte einfach nicht sein!! Jetzt stand er in der Schuld von diesem adeligen Kakadu?! Ah, das Schicksal hasste ihn, eindeutig!!

"Was ist? Warum schaust du so verbiestert? Du könntest dich wenigstens bedanken!"

"Nach deiner Brunnenbehandlung?! Auf keinen Fall!! Eher...."

"....frisst du Kamelkot, ich weiß, ich weiß! Dann eben nicht, auf deine Dankbarkeit bin ich sowieso nicht angewiesen!"

"Gut zu wissen! So - und wie sieht die Planung für die Fortsetzung der Reise aus? Zu Fuß gehe ich jedenfalls nicht mehr, worauf du dich verlassen kannst!"

"Ach, sollen wir etwa fliegen?" erkundigte sich Yami spöttisch-ironisch. Bakura tippte sich unmissverständlich an die Stirn und erwiderte patzig: "Natürlich nicht, du Witzbold! Du hast doch was von Beduinen erzählt! Die müssten Reittiere haben! Wir borgen uns einfach eines aus!"

"Du meinst, wir sollen eines stehlen?"

"Stehlen....borgen....wo ist der Unterschied?"

"Für dich existiert da vielleicht kein Unterschied, aber für mich! Ich bin kein Dieb und ich werde mich auch nicht zu einer solch kriminellen Handlung hinreißen lassen!"

"Musst du denn so verdammt rechtsschaffen sein, Pharao?! Wenn du dir deine königlichen Patschehändchen nicht schmutzig machen willst, dann lass mich das Borgen übernehmen! Ich habe schließlich Erfahrung darin!"

"Das Stehlen. Und dass du darin Erfahrung hast, glaube ich dir sofort - das ist ja auch das einzige, was du wirklich gut kannst!"

"Nicht nur. Ich bin darüber hinaus ein hervorragender Duellant!"

"Du??? Wer hat dir denn den Floh ins Ohr gesetzt? Du bist ein mieser Duellant, falls du das noch nicht gemerkt hast! Ach entschuldige, du bist zu blöd dafür!"

"Ich bin ein ausgezeichneter Duellant, Yami, das kannst du mir nicht ausreden! Du bist ja bloß neidisch, weil ich dich schon einmal fast geschlagen hätte!"

"Oh weh....na ja, Einbildung ist bekanntlich auch eine Bildung...."

"Willst du mich ärgern?!"

"Wie kommst du darauf?"

"Du gibst deine üblichen nervtötenden Kommentare von dir, daher...."

"Nichts ist nervtötender als deine Anwesenheit!"

"Das Kompliment kann ich nur erwidern!"
 

Sie streckten sich gegenseitig die Zungen heraus und wandten sich den Rücken zu. Nachdem sie sich eine Weile angeschwiegen hatten, hakte der Grabräuber nach: "Was ist jetzt? Klauen wir eines von den Tieren, ja oder nein?"

"Seit wann interessiert dich meine Meinung?"

"Die interessiert mich ja gar nicht, ich bin lediglich neugierig. Ich tu ohnehin, was ich will, gleichgültig, wie deine Antwort ausfällt. Heute nacht werde ich wieder einmal mein Talent als Dieb unter Beweis stellen - da du ja nicht genug Mumm hast, um das zu übernehmen!"

"Was soll das heißen?!"

"Das soll heißen, dass du als Dieb genauso eine Niete wärst wie du es als Pharao bist!"

"Ach, glaub doch, was du willst!"

Damit war die Sache mehr oder weniger beschlossen, zumindest auf Bakuras Seite. Die Wüste zeigte nach Sonnenuntergang ihre eisig kalte, gegensätzliche Seite zur unmenschlichen Hitze des Tages und der Grabräuber verfluchte die Tatsache, dass er nur das dünne gestreifte Hemd trug, das ursprünglich Ryos Eigentum gewesen war. Die Beduinen schliefen in ihren Zelten, während die Kamele und Pferde um ihr Lager herumstanden. Der Weißhaarige hatte ein besonders schönes Pferd entdeckt, das noch aufgezäumt war; an seinem Sattel waren ein Proviantbeutel und eine bauchige Wasserflasche befestigt. Geschmeidig wie eine Katze schlich er sich an das Tier heran und Yami, der das gesamte Geschehen aus sicherer Entfernung beobachtete, musste zugeben, dass Bakura eine gewisse Anmut besass. Auch die Art, wie er beruhigend auf das Pferd einsprach und es behutsam, fast liebevoll an der Schnauze streichelte, während er das Seil löste, mit dem es angebunden war, offenbarte einen völlig neuen Aspekt an seiner Persönlichkeit. Der Bandit war tatsächlich der Zärtlichkeit fähig; eine schier abstruse Erkenntnis in den Augen des ehemaligen Herrschers. Leise führte der Weißhaarige das Pferd von dem Lager weg und winkte seinem Begleiter, zu ihm zu kommen.

"Wäre es nicht besser, zwei Pferde zu stehlen?" flüsterte er, als er den anderen erreicht hatte.

"Soweit ich mich erinnere, warst du derjenige, der schon Skrupel hatte, ein einziges Tier zu klauen! Und jetzt fragst du nach einem zweiten?"

"Nun, ich....dir ist doch klar, dass wir uns, wenn wir auf einem Pferd reiten, aneinander festhalten müssen?"

"....Das ist zwar erschreckend, aber das lässt sich nicht ändern! Das Fehlen eines Pferdes wird nicht sofort auffallen und die Spur eines einzelnen Tieres ist schwieriger zu verfolgen als die von zweien!" Er kletterte auf den Rücken ihres lebendigen Transportmittels, tätschelte dessen Hals und befahl dem Pharao, aufzusteigen.
 

"Wer hat dir erlaubt, mir Befehle zu erteilen?!"

"Zick nicht rum, verflixt! Setz dich hinter mich und halt dich fest, wir werden schnell reiten! Wo ist die Karte? Hast du nachgesehen, wo wir hin müssen?"

"Die Karte ist zusammengefaltet in meiner Hosentasche und wir müssen Richtung Südost. Also....ich....ich halte mich jetzt fest, Grabräuber. Verkrampf dich nicht, kapiert?"

"Als wenn ich vor Angst umfallen würde, sobald du mich auch nur anfasst!"

"Vor Angst vielleicht nicht, aber vor Ekel - mir geht das jedenfalls gerade so!"

"Wie schmeichelhaft! Bist du immer so charmant?"

"Immer!"

"Kein Wunder, dass du kein Liebesleben hast...."

"Was kümmert dich mein Liebesleben?! Außerdem zeugt es von wenig Geistesgegenwart, sich über das Liebesleben eines anderen auszulassen, wenn man ebenfalls keins hat!"

"Ich habe sehr wohl eins!!"

"Tatsächlich? Und wer ist der Unglückliche?"

"...."

"Keine Antwort? Dein Liebesleben spielt sich demnach in deiner Fantasie ab, ja? Hätte mich auch gewundert! Kein Mann, der halbwegs bei Verstand ist, würde sich mit dir abgeben!"

"Du gibst dich gerade mit mir ab!"

"Du und ich sind eine Zweckgemeinschaft und kein Liebespaar, das sollte dir klar sein! Oder kennst du den Unterschied nicht? Wahrscheinlich nicht, du warst bestimmt noch nie verliebt!"

"Ich wüsste nicht, was dich das angeht!!"

"Gar nichts - also halt dich bitte auch aus meinem Liebesleben raus, okay? Das geht nämlich DICH nichts an!"

"Tse....!"
 

Ohne ein weiteres Wort ritten sie in die Dunkelheit davon, aber trotz der Stille war spürbar, dass die Situation nicht unpikant war. Bakura fühlte ganz deutlich die muskulösen Arme des Pharaos, die um seine Taille lagen und war überrascht von ihrer Kraft. Yami seinerseits, lag gegen einen athletischen Rücken, unter dem sich wohlgestaltete Muskeln verheißungsvoll bewegten. So eilten sie durch die Finsternis, unsicher, was ihnen auf dieser Reise noch widerfahren würde, zumal sie eine unfreiwillige Partnerschaft eingegangen waren. Ihr wilder Ritt währte die ganze Nacht, der Sand wirbelte unter den Hufen des Pferdes und stob in Wolken hoch und der König der Spiele wurde allmählich vom Schlaf übermannt. Er kämpfte gegen seine Müdigkeit an, aber es gelang ihm nicht, dagegen anzukommen. Halb im Traumland und unendlich erschöpft, lockerte sich sein Griff und der Dieb merkte, dass er dabei war, vom Sattel zu sinken. Mehr aus Reflex als dass er den anderen wirklich schützen wollte, umklammerte er den Bunthaarigen und setzte ihn vor sich auf das Pferd, um ihn stützen zu können, denn in seinem Zustand würde er hinten unweigerlich wieder wegkippen. Yamis Kopf sank an seine Schulter und er schlief schließlich richtig ein. Der Grabräuber roch den Duft seines Haares und erschauerte ein wenig, als ihn der warme Atem des Pharaos streifte. Wie verletzlich und beinahe unschuldig er wirkte, wenn er schlief! Keine Härte, keine Arroganz, kein Sarkasmus waren mehr in diesem Antlitz zu lesen und er musste sich zögernd eingestehen, dass seine Züge in der Tat von aristokratischer und edler Gestalt waren, fein geschnitten und nobel, wie man sich einen Herrscher eben vorstellte. Das Mondlicht verteilte sanfte Schimmer auf seiner Haut und ließ seine wunderbaren Lippen matt glänzen. Bakura musste schlucken.

>>Oh Ra....der ist ja....der ist ja....schön....<<

NEIN!!!!!!

DAS WAR DER PHARAO!!!!

WIE KONNTE ER NUR SOWAS KRANKES DENKEN?!?!

Innerlich wütete er vor sich hin und hämmerte sich hartnäckig ein, dass er diesen Kerl seit fünftausend Jahren hasste, als Yami sich regte und sich ein Stück an ihn schmiegte. Den Dieb durchzuckte eine eigentümliche Wärme, doch er ignorierte diese Empfindung vollständig. Verärgert murmelte er: "Und er ist doch ein Bastard....!"



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  jyorie
2013-02-23T06:23:38+00:00 23.02.2013 07:23
Hey ^_^

Okay, jetzt sind die beiden langsam dabei sich zusammen zuraufen, Zuerst hilft
Yami dem Grabräuber und schleppte den armen Kerl mit, weil er einen Hitzeschlag
hatte und dann ist Bakura mal lieb zu ihm, weil der Pharao auf dem Pferd einge-
nickt ist, und beide haben auch schon bemerkt, das der andere nicht unansehnlich
ist.

Ich mag es, wie du es so schön sanft konstruierst, das sie sich eventuell näher kommen
würden, aber dann doch wieder die alte Feindschaft aufflackert.

CuCu Jyorie

Von:  Aletalis
2006-04-26T18:20:20+00:00 26.04.2006 20:20
klasse Baku im Brunnen kann man sich gut vorstellen *g*

also mal erlich wie kann man so ne gute ff schreben
beneide dich *verbeug*
ich bleibe auf jeden Fall treu
^^ so und nun schreib weiter

*sich freu* bis danne!
Von: abgemeldet
2006-01-07T21:49:38+00:00 07.01.2006 22:49
D-Das war klasse! Ich hab mich in den letzten Monaten mehr an das englische Forum gewandt (Seeeeehr gut für meine Englisch-Kenntnisse ^___^) weil ich hier keine ordentlichen Geschichten mehr gefunden habe. Deine Geschichte hat mich wieder einigermaßen zurück geholt!!! Aber ich muss dich doch bitten YamixBakura zu schreiben und nicht anders rum. Dann schreib ich dir auch weiterhin brav Kommis! (Musst mir aber ne ENS schreiben, damit ich weiß, wenn ein neuer Teil on ist.)
Tschtschau,
Sacra
Von: abgemeldet
2005-12-17T23:18:42+00:00 18.12.2005 00:18
*loooooooool*
*ggg*
Wieda voll cool geworden! Hammer, ey!
Du lässt dir ja immer neue Beschimpfungen einfallen Ö.Ö
"adeligen Kakadu" hat mia am Besten gefallen xDDDD
*rofl*
Und wie süüüüß, die beiden beobachten den jeweils anderen,
während dieser schläft!!! Genial!!!
*lol*
*kicher*
Aber n bissl unverständlich is der Teilsatz:
"Kein Mann, der halbwegs bei Verstand ist"
Woher weiß Yami, dass Bakura schwul is?????????
*drop*
Dennoch, voll gut gelungen!
Weiter so!!!!!!!!!
*kiss*
Da ~*~Lolchen~*~
Von:  Disqua
2005-11-22T01:23:51+00:00 22.11.2005 02:23
*wegschmelz*
Ich liebe dich *räusper*
öhm die ff *g*

fühl dich auch gleich mal geknuddelt ne *feste knuddel*

Aber zum Kapitel *g*
Ich finds sooooooooo klasse *__________________________________________________* <- so klasse *gg*

wie sie sich streiten, dann doch helfen und weiter streiten *hach* und wie sie merken das halt eben doch mehr ist, *weiterhacht*
du bist ein genie *g*

Mein Kura/Yami oder Yami/Kura Genie *nicknick*


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