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Schwarzer Drache: Silberschwingen

Schwarzer Drache III
von

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13. Das letzte Einhorn

"Hitomi, das ist hier unheimlich," murmelte Merle leise, als die beiden Mädchen an dem See im Vulkankrater angekommen waren. Es war still. Allein der Wind raschelte leise in den Blättern der Bäume.

"Ja, es ist irgendwie eine komische Stimmung hier. Es ist so unwirklich," stimmte Hitomi dem Katzenmädchen zu.

"Ich habe von oben irgendetwas gesehen. Etwas Weißes..." flüsterte Merle und drängte sich enger an die Freundin. Dicht nebeneinander standen sie am See und blickten zu dem Wald, der sich direkt vor ihnen an der Kraterwand entlang erstreckte.
 

"Ihr liebt mich?" Eries starrte Torian dy Arkadia vollkommen perplex an. Der junge Mann mit den tiefgrünen Augen musste lächeln.

"Ich wusste doch, dass Ihr mir nicht glauben würdet. Warum solltet Ihr auch? Ihr kennt mich schließlich nicht. Aber ich bitte Euch, gebt mir die Möglichkeit Euch zu beweisen, wie groß meine Liebe für Euch ist, Königin Eries. Ich bitte Euch von Herzen."

Eries starrte ihn immer noch an.

Seltsam, ich glaube ihm, was er sagt... Zum ersten Mal glaube ich jemandem auf Anhieb...

"Das müsst Ihr nicht, Torian," erwiderte sie und stellte fest, dass er ihre Hand immer noch festhielt. Sie hatte sie nicht zurückgezogen. "Aber gebt mir die Möglichkeit, Euch besser kennen zu lernen, ehe ich mich entscheide."

Sie entzog ihm ihre Hand und stand auf. Rastlos lief sie an den Bücherregalen entlang. Ihr wurde bewusst, dass sie ihn lange einfach nur angesehen haben musste, bevor sie auf seine Liebeserklärung reagiert hatte. Sie blieb am Fenster stehen und blickte nach draußen. Noch nie zuvor hatte ihr ein Mann seine Liebe gestanden. Immer war es nur um Politik gegangen. Und nun... Nun zeigte sich, dass es noch etwas anderes gab. Torian trat leise hinter sie und legte ihr vorsichtig die Hand auf die Schulter.

"Ihr habt alle Zeit der Welt, Eries," flüsterte er sanft in ihr Ohr. Und sie glaubte ihm.
 

Hitomi wusste nicht, wie lange sie neben Merle am Seeufer gestanden und den Wald angeblickt hatte. Irgendwann änderte sich etwas. Sie begriff zuerst nicht, was es war, doch dann bemerkte sie das silberweiße Glitzern zwischen den Bäumen.

"Komm, Merle," sagte sie, fasste die Freundin am Arm und ging zielstrebig auf das weiße Leuchten zu. Unbehaglich folgte ihr das Katzenmädchen. Hitomi jedoch ging sicheren Schrittes weiter. Immer blieb das weiße Geschöpf zwischen den Bäume in gleichen Abstand zu ihnen. Kamen sie auf Grund des Dickichts nur langsam voran, so bewegte es sich auch langsamer. Und doch achtete es offenbar darauf, nie erkannt zu werden. Immer war es nur weiß leuchtendes Fell mit einem silbrigen Schein, das sie durch die Bäume sahen.

Schließlich erreichten sie einen schmalen Pfad, dem sie folgen konnten. Hitomi betrachtete den Boden und stellte fest, dass die Spuren fast wie Hufabdrücke aussahen. Wie Hufabdrücke von einem Pferd mit gespaltenen Hufen. Endlich erreichten sie die Kraterwand. Der Pfad wand sich am Berg empor und mit einem Achselzucken machten sich Hitomi und Merle an den Aufstieg. Immer wieder sahen sie die Hufabdrücke und hin und wieder auch einige weiße, silbrigglänzende Haare, die im nun spärlichen Gestrüpp hängen geblieben waren.

"Oh Mann," stöhnte Merle. "Und ich dachte, wir wollte nach unten in den Berg rein..."

"Das hier ist der richtige Weg," gab Hitomi zurück. "Wir haben einen Führer... Und da vorne wartet er."

Merle hob den Blick vom Boden und blickte nach vorne. Überrascht blieben die beiden Mädchen auf dem kleinen Plateau, das sie nun erreicht hatten, stehen und musterten die weiße Gestalt, die neben einem Tunneleingang stand. Der sanfte Wind, der in dem Vulkankrater wehte, spielte mit der Mähne des Einhorns. Sein Fell glänzte in schimmerndem Weiß und sein Horn funkelte wie Perlmutt. Der silbrigweiße Schweif flatterte hinter ihm wie eine Fahne. Es scharrt unruhig mit den Hufen und deutete mit einer ruckenden Kopfbewegung auf den dunklen Eingang.

Langsam lösten sich Hitomi und Merle aus ihrer Erstarrung und gingen vorsichtig weiter. Keine von ihnen wollte dieses wunderschöne Geschöpf aus Versehen verschrecken. Endlich hatten sie es erreicht und blieben in respektvollem Abstand vor ihm stehen.

"Ich wusste nicht, dass es euch noch gibt," sagte Merle leise. Das Einhorn blickte sie aus dunklen Augen an und schien zu lächeln.

"Ich bin das Letzte von uns..." erwiderte es mit sanfter Stimme. "Und ich werde nun meinen letzten Gang gehen. Zusammen mit euch. Mit zwei reinen Seelen, die den schwarzen Drachen suchen."

"Du willst uns helfen?" Hitomi war überwältigt. Sie hatte noch nie zuvor ein Einhorn gesehen und war von dem leuchtenden Geschöpf fasziniert. Sie hatte sich nicht vorstellen können, dass es überhaupt eine solche Reinheit geben konnte.

"Ihr braucht mich," gab das Einhorn sanft zurück. "Ihr braucht jemanden, der euch den Weg weist. Der schwarze Drache ist mein letztes Ziel..."

Dann schritt es vor ihnen in den dunklen Tunnel hinein. Sein sanftes Leuchten erhellte die Dunkelheit. Verwirrt folgten ihm Merle und Hitomi.
 

"Das ist gut!" rief Van lobend, als Ivory den ersten Schlag von Alexanders Guymelef parieren konnte. "Halt das Schwert noch ein wenig höher! Dann ist es perfekt!"

Ivory nickte in Lavenders Cockpit und erwartete den nächsten Schlag von Alexanders Guymelef Ebony. Diesmal wehrte sie ihn mit Erfolg ab und schlug eine perfekte Attacke.

"Sie ist wirklich verdammt gut," meinte Van leise zu Allen. Der blonde Ritter stand neben Van in der Arena. Er nickte zustimmend.

"Und jetzt gleichzeitig, Alexander, Louvain! Ivory, behalte beide im Blick!" schrie Allen.

Augenblicklich griffen Castillo und Ebony den Guymelef des Wolfsmädchen an. Unter der ersten Attacke geriet sie ein wenig ins Wanken, doch dann wehrte sie sich beherzt. Alexander hatte sie schnell geschlagen. Er ging mit Ebony zu Boden und war damit nach den Trainingsregeln aus dem Kampf ausgeschieden. Nun prallten die Klingen von Castillo und Lavender aufeinander.



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