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Die Versuchung der Schicksalsbande

Sesshomaru X Kagome, Neuzeit
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
So das vorletzte Kapitel, ich hoffe es gefällt euch :D Komplett anzeigen

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Hochzeitschaos

 

Seit der Geburt unserer kleinen Aimi waren schon 5 ganze, teils qualvolle Monate vergangen. Manchmal hoffte ich, dass das schlimmste vorbei wäre, aber ich hatte leider von meiner Mutter erfahren, dass ich noch lange nicht aus der schlimmsten Phase draußen war.

Jedoch musste ich von Glück sagen, dass sich Sesshomaru als ein wirklich guter Vater rausstellte. Ich hatte aus verlässlicher Quelle erfahren, dass es die Männer regelrecht übertrieben. In dem Sinne waren sie den Tieren wohl ähnlich in Sachen, der eine Mann tötet den Nachkommen des anderen Mannes.

Idiotisch kann ich nur sagen. Da muss man sich nicht wundern, wenn Dämonen auf die Artenschutzliste kommen. Manchmal empfand ich ihn als zu fürsorglich… Trotzdem konnte ich meist schlafen, da er besser mit wenig Schlaf auskam und regelrecht in Panik ausbrach, wenn unsere kleine Aimi nachts beunruhigende Geräusche von sich gab…

Aber das schlimmste daran? Manchmal glaubte ich, dass Aimi viel lieber mit ihrem Vater zusammen war, als mit mir... Ihre Augen waren honig-gelb geworden, doch ihr Haar schwarz. Sie war so zart… Es war schon wundersam, doch manchmal… bemerkte ich, dass sie wundersame Kräfte entwickelte.

Als ich Sesshomaru im Flur entdeckte, schlich ich mich an Sesshomaru heran und umschlang seine Hüften von hinten, während die Kleine auf seinem Arm war und… haha… genau, Sesshomaru… Witzbold. Und schon wieder habe ich dich erwischt… Er war manchmal wirklich kindisch…

„Sesshomaru-chan… Rück Aimi raus. Sie ist unsere Tochter. Du bist keine Schnecke.“

„Was?“, fragte er leicht unschuldig und schien sie vor meinem Blick verstecken zu wollen.

„Wir wissen beide, dass ihr dein Finger nicht reicht. Diese Aufgabe musst du mir schon übertragen… Oder willst du, dass sie vor Hunger weint?“, meinte ich neckisch und selbstsicher. Etwas was immer zog. Er konnte sie einfach nicht weinen hören… Seine Achillesverse.  

„Na gut, aber sei vorsichtig mit ihr.“, brummte er und drehte sich zu mir um, nur um meine Befürchtungen wieder Mals zu bestätigen. Aimi nuckelte an Papas Finger, weil sie Durst hatte… Behutsam nahm ich sie ihm aus den Armen und schob mein Oberteil zur Seite.

„So überfürsorglich.“, verdrehte ich die Augen und half ihr meine Brust zu finden, die sie wahrscheinlich dankend annahm, so stark wie sie daran saugte. „Aber wenn du willst, kann ich die Milch abpumpen. Ich habe in einer Serie gesehen, dass es solche Umhängebrüste für Männer gibt. Sehr Sexy.“

„Wirklich?“, fragte er interessiert und ich bereute es schon fast.

„Stopp, stopp, STOPP. Sesshomaru, das ist nicht dein Ernst… oder?“

„Uhhh… ahhh… nein…“, feixte er etwas und schob schnell sein Handy zurück in die Tasche.

„Ach Sesshomaru. Du bist manchmal wirklich süß… Mein Vater sollte sich eine Scheibe abschneiden. Weißt du übrigens ob sich die Überfürsorge legt? Manchmal machst du mir echt Angst… Du bist dann gar nicht mehr mein Sesshomaru…“

„Ich kann es dir nicht sagen… Ich weiß einfach nur, dass ich sie nicht verlieren will… So zerbrechlich…“, hauchte er und strich über das kleine Köpfchen von Aimi. Ich grinste.

„Da hast du Recht… Erst hatte ich ja davor Angst, aber wo sie jetzt bei uns ist, will ich auch nicht mehr ohne sie… Aber zu einem anderen Thema…“

„Der Vermählung in einer Woche?“, fragte er wissend und hob die Brauen. Wahrscheinlich war ihm dieses Thema langsam zuwider.

„Du hast dran gedacht?“

„Natürlich. Ich bin nicht völlig von ihrer Schönheit geblendet. Damals war alles so hektisch, aber jetzt holen wir es nach. Damit alles offiziell ist. Aber ich weiß nicht, ob ich es schaffe von ihr so lange getrennt zu sein…“, murmelte er nachdenklich.

„Sie ist doch nur ein paar Meter hinter dir in den Armen meiner Mutter. Du kannst ihr vertrauen. Wirklich.“

„Ich weiß… Aber es zerreißt mich fast, wenn ich sie nicht im Auge habe…“

„Oh wie ich bete, dass das vergeht, sonst tut mir Aimi wirklich leid, wenn sie bei ihrem ersten Date ihren Vater im Nacken hätte…“

„Huuhhh… Date? Das kannst du vergessen. Ich werde ihren Mann aussuchen… Wenn sie mindestens 30 ist.“

Ich seufzte und schüttelte den Kopf, bevor ich mich vorbeugte und ihn küsste. „Du bist wirklich schlimm. Du bist einer dieser Väter, die die Freunde mit einer Schrotflinte vertreibt und ihre Mädchen zu Außenseitern macht.“

„Noch besser. Dann bleibt sie.“

Ich kicherte. „Wir reden in 16 Jahren noch einmal miteinander, wenn sie ein Teenager ist, aber jetzt sollten wir uns keine Gedanken darüber machen… Du wirst schon lockerer. Schon jetzt hat sie dich im Griff.“

„Pff.“, murrte er und nahm sie mir ab, als er bemerkte, dass sie keinen Hunger mehr hatte. Geschickt legte er sie auf seine Schulter und klopfte leicht und streichelte ihren Rücken, bis sie ihr Bäuerchen machte. Unglaublich… Inu Yasha würde mir das nie glauben… Ich musste ihn mal einladen… Und die anderen auch. Und Fotos brauchte ich… massenweise.

 

~ eine Woche später ~

 

Die Woche verging wie im Nu. Und da waren wir in traditionellen Gewändern. Mir gefiel mein weißes Gewand. Ein weißer Kimono, eine Seidenhaube aus weiß und die Sandalen. Das Gewand hieß shiro-maku und stand für die Reinheit, die ich symbolisieren sollte. Der Kimono, nein das Obergewand war so lang, dass ich Hilfe brauchte, um in den Shinto-Tempel zu schreiten, aber Sesshomarus Schwester Sakura, hatte sich sofort freiwillig dafür gemeldet. Sie war wirklich eine große Hilfe und übereifrig, mich über alles auszufragen. Ob sie wohl auch vorhatte, den Schritt zu gehen? Leicht schüchtern lächelte ich sie an, als sie mit weißem Puder und Schminke mein Gesicht bearbeitet. „Glaubst du nicht, du übertreibst langsam?“

„Nein, finde ich gar nicht.“, murmelte sie gedankenverloren und zog mit dem Eyeliner meine Augen geschickt nach. Sie war geschickter als ich und ich vertraute ihr… So hübsch wie sie aussah, würde sie mir sonst noch die Show stehlen. Sie hatte sich verändert. Das hatten wir alle in diesem Jahr. Und jetzt bauten wir unsere eigene Welt auf. In diesem Dorf lebten auch andere Hanyous, Dämonen und auch Menschen, wie ich nach und nach erfahren hatte. Aber eher die kleineren… Ob er das gewusst hatte? Aber was dachte ich denn da? Natürlich hatte er das gedacht.

Zurzeit versuchte er sich ja als Polizist. Bitte, wer würde ihn denn bitte einstellen ohne Beweis, dass er diese Ausbildung gemacht hatte… Natürlich ein kleiner Ort wie dieser. Sesshomaru erledigte zurzeit das meiste von zu Hause aus, was er an Papierkram hatte. Wie meinte er? Es ist langweilig. Es passierte ihm zu wenig. Mal sehen ob er noch umsatteln würde…

„Kagome?“

„Ja?“, hauchte ich fragend, während sie mir etwas in mein Oberteil steckte.

„Fertig. Hier sind der Dolch und da dein Täschchen und… nein, ich glaube wir haben alles. Und deine Haare sind mir auch toll gelungen.“

Ich nickte und blickte in den Spiegel, den sie mir vor die Nase hielt. Ich wurde knall rot. Sah ich so hübsch aus? So erwachsen… und diese Hochgesteckten Haare. Würde es nicht etwas wehtun, und so kompliziert sein, ich würde es öfters machen… Und die Kleidung… Ich schluckte. Sanft wurde die Haube gerichtet. Sie war echt aufgebauscht… Aber Sesshomaru hatte sich eine traditionelle Heirat gewünscht… Ich hatte auch nichts dagegen. Brautkleider waren schon schön, aber dieses Gewand war einfach bezaubernd… hihi… Überhaupt die teuren Stoffe…

„Danke.“

„Nicht der Rede wert. Du bist ja schon bald meine Schwägerin.“

„Trotzdem…“, murmelte ich noch, während sie mir aufhalf und meine Hände hielt. „Ich bin wirklich aufgeregt…“

„Warum das denn?“, kicherte sie und legte den Kopf schief. Ihr Haar war auch hochgesteckt, was ihr wirklich stand. „Denkst du, er könnte nein sagen und dich mit Aimi sitzen lassen?“

Jetzt musste ich leicht lachen. „Er und Aimi verlassen? Er würde sie wenn entführen. Nein… Aber… es ist ein großer Tag und ich habe lange darauf warten müssen und jetzt ist er endlich da…“

Sie nickte und strich ihren grünen Kimono zurecht. Damals hatte sie mir einmal verraten, dass sie ein Brautkleid gerne tragen würde und ich konnte es mir wunderbar an ihr vorstellen… Ich seufzte zart und stellte mir schon vor, wie sie in einem sich bewegte und tanzte… Hach…

„Und wie läuft es bei euch?“

„Gut, wunderbar. Wir verwalten ja noch den Palast, aber ich werde mir da auch noch etwas überlegen. Vielleicht finde ich einen zeitlichen Abnehmer für das Imposante Anwesen im Himmel. Das Landleben find ich viel reizender… Akitos schwarzes Haar zusammengebunden zum Zopf, nur in kurzer Hose und mit freien Oberkörper… seine Flügel eingezogen, während er den Garten umgräbt und schwitzt… hmm…“

Ich seufzte und lachte. „Dann mal ran. Aber pass auf. Zu viel Sexappeal und du bist nachher auch noch Schwanger.“

„Es gibt schlimmeres.“, murmelte sie nur, während sie zur Tür ging und sie ein Stückchen aufschob und hinaus schielte. „Es hat dich auch nicht umgebracht.“

„Da hast du wohl recht, auch wenn ich noch ein paar Schwangerschaftsstreifen habe. Trotzdem… ich bereue es wirklich nicht.“

Sakura kicherte leise und lächelte mich glücklich an. „Gut zu wissen. Aber jetzt solltest du los. Dein Gatte wartet auf dich!“

Ich nickte lächelnd und machte mich auf.

Die Zeremonie verlief überraschend ruhig. Keiner versuchte sich zwischen uns beide zu drängen.

Sesshomaru trug zu diesem Fest einen schwarzen Montsuki Kimono, auf dessen Vorder- und Rückseite ein Wappen mit einem weißen Hund prangte. Sein Zeichen. Der lange Kimono steckt in einer aus Baumwolle gefertigten schwarzen Hakama Hose. Die Beine sind preit und plissiert. Über dem Ganzen trägt er noch einen fließenden Haori Mantel mit Nadelstreifen.

Gemeinsam gaben wir uns das Ja-Wort, was zu Jubelschreien allerseits führte. Sie waren wirklich alle gekommen, um diesem Fest beizuwohnen. Ja es war der Beginn des Friedens. Zumindest befanden sich Hanyous, Menschen und Dämonen unter den Gästen.

Es war für mich fast so wie in einem Traum. Ich war so glücklich und strahlte nur so. Jetzt war es amtlich. Sesshomaru und ich gehörten zusammen und vielleicht würde ich sogar noch unsterblich werden, um immer bei ihm sein zu können. Eine glückliche Familie.

„Kagome?“

„Ja Sesshomaru?“, säuselte ich an seinen Lippen, während er mich mit seinen Armen umfing.

„Ich liebe dich.“

Kurz zwinkerte ich, da ich kaum glauben konnte, was er mir da sagte. Überhaupt mit so einer sanften Stimme. Spätestens jetzt hatte er mich gefangen. Anscheinend steckte in ihm noch so viel mehr, was es zu erkunden gab, aber dies würde bestimmt noch einige Zeit dauern.

Ich grinste überglücklich, während er mich sanft herausführte. Alle beglückwünschten uns. Es wurden immer mehr und ich schüttelte so viele Hände, dass ich irgendwann komplett den Überblick verloren hatte. Einzig Sesshomarus warme Hand an meinem Rücken gab mir Sicherheit in dieser aufregenden Zeit. Mein Schicksal hatte mir ein wunderbares Ende beschert. Nein… kein Ende. Ein neuer Anfang. Auch jetzt konnte ich nicht komplett erfassen, wie sich mein Leben hatte so verändern können. Mein Feind wurde erst mein Freund und nun auch mein Ehemann. Aber es wäre nie so gekommen, wäre er nicht in dieser Zeit gestrandet. Unfassbar würde Inu Yashas Blick sein, sollte er seinen Bruder hier sehen.

„Kagome?“, flüsterte Sesshomaru neben mir, während er seinen Blick über die Menge schweifen ließ, die uns endlich entlassen hatte.

„Alles in Ordnung?“, hauchte ich leise. Es behagte mir nicht, wie er sich umsah. Lauerte irgendwo noch eine Gefahr? Nein oder?

„Nichts… schon gut.“, entspannte er sich zusehends, während er weitersprach: „Ich dachte, ich hätte etwas gespürt. Anscheinend sind meine Nerven durch Aimi zu sensibel… Willst du dich dann gleich umziehen? Ich würde solange nach Aimi sehen.“

Seufzend verdrehte ich die Augen, stellte mich auf die Zehen und küsste seine Wange. „Natürlich. Traditionell wäre es auch die letzte Möglichkeit für mich, aber glaub mir, das wird mich nie abhalten, schöne bunte Kleider zu tragen.“

„Nein. Dafür hast du einen zu großen Dickkopf.“

„Selber.“, grinste ich ihn verlegen an und machte mich dann auf. Es war mir auch Recht, dass er sich um Aimi in der Zeit kümmerte. Die Kleine war so sehr auf ihn geprägt, dass sie bei so vielen Fremden bestimmt Angst bekam.

Im Umkleidezimmer angekommen, kam auch schon Sakura dazu, welche mir aus meinen Kleidern half und dann einen roten Kimono mit wunderschönen Stickereien auspackte. Er war purpurrot und auf ihm war ein weißer, fliegender Hundedämon abgebildet, wie auch eine Prinzessin auf dessen Rücken und ein wunderbarer Halbmond.

Ob er ihn extra hatte anfertigen lassen? Bestimmt. Durch das Modeln hatte er noch einiges an Geld übrig, wovon wir diese Hochzeit bezahlt hatten. Natürlich hatte mein Vater mir schon gesteckt, dass er uns gerne aushelfen würde. Er wollte sie auch bezahlen, aber Sesshomaru war stolz und er konnte es nicht leiden, wenn jemand anderes in seine Hochzeit sich einmischen wollte. Mein Vater hätte einfach nicht bei dem Angebot unterbreiten müssen, wie er sich die Heirat vorstellen würde.

Seufzend schürzte ich die Lippen und sah zu, wie Sakura meine Haare löste und sie neu frisierte. Sie wellten sich und fielen an den Seiten herab. Nur die Haare an den Seiten steckte sie hinten zu einem Zopf hoch mit einer schönen Brosche aus weißem Gold. Schon viel Prunk… Wie es wohl im Schloss oder in der Vergangenheit gewesen wäre?

Zumindest wusste ich, dass Sesshomaru wohl ein Herrscher gewesen war. Aber bestimmt kein allzu guter, wenn es darum ging sein Schloss zu hüten. Nie in unserer Zeit hatte er kein Wort darüber verloren. Aber es wäre bestimmt noch ein gutes Gespräch.

„Du bist fertig.“, hauchte Sakura und strich mir noch eine Strähne aus dem Gesicht. Sie schien zu träumen und lächelte zärtlich. „Darf ich dich etwas fragen?“

„Ahm…. Natürlich, aber vergiss dabei nicht, dass du die ältere bist, Schwägerin.“

Sie kicherte. „Verstanden. Doch manche Fragen kannst du besser beantworten als ich… Also… Wie sage ich Akito, dass ich schwanger bin?“

Geschockt riss ich die Augen auf und fiel aus allen Wolken: „SCHWANGER?“, schrie ich schon halb. Das war wirklich ein Schock. Sakura war Schwanger!

„Ja…“, murmelte Sakura schüchtern und kratzte sich sacht am Halsrücken. „Ich habe es testen lassen… In letzter Zeit war mir oft schlecht und ich fühlte mich auch schwächer als sonst… Akito meinte, dass wäre die Umstellung auf dieses neue Leben, aber… als ich dann getestet wurde und das Ergebnis rauskam…

Ach Kagome… Wie soll ich es ihm denn bitte sagen? Solange sind wir nicht zusammen und … ich habe nicht aufgepasst…“

„Möchtest du denn ein Kind von ihm?“

„Natürlich!“, meinte sie sofort und sah mich ernst an.

„Dann sag es ihm auch. Er freut sich bestimmt. So wie ich Akitos Art kenne, wird er einen Tanz aufführen. Nur Sesshomaru sollte es erst später erfahren. Der wird sonst noch sich mit Akito in seiner guten Kleidung raufen… und wir haben ein paar Menschen darunter… Man muss ja nicht so ein Chaos veranstalten.“

„Ich werde diskret sein, versprochen… Könntest du mich dabei begleiten? Bitte, … bitte!“

Wieder verdrehte ich die Augen. Diese Familie war manchmal so anstrengend… Was sage ich da… MANCHMAL? IMMER!!! Tief ein und ausatmend ergriff ich ihre leicht kalte Hand, bevor ich sie aus dem Raum zog. „Suchen wir ihn.“, verkündete ich mit durchgestreckten Rücken und suchte das Vögelchen. Es dauerte nicht mal lange, da fand ich ihn bei Fudo stehend. Den roten Feuergott mit seinem roten langen Haar, seinem roten Kimono, wie auch seinem immer anwesenden roten Schirm. Wir hatten nicht den Kontakt verloren, denn er war der Wächter der Hanyous in einem Tempel und für alle war es wichtig, dass sie auch in dieser neuen Welt mit einbezogen wurden. Kennengelernt hatten Akito und Fudo sich jedoch nicht, was kaum verwunderlich war, bei dem Palast im Himmel.

„Hallo Fudo.“, flötete ich fröhlich und begrüßte ihn, ohne nachzudenken.

„Wir hatten schon die Ehre. Vorhin.“, meinte er zärtlich lächelnd. Ich wurde einfach nur rot und drehte mich schnell weg, nur um seinen weiteren Worten zu lauschen. „Es muss dir nicht peinlich sein. Bei so vielen Gästen. Du warst bestimmt auch darüber in Sorge, dass wir uns an die Gurgel gehen könnten.“

Aktio blickte verwirrt drein. Er trug auch grüne Kleidung. Partnerlook. Sein schwarzes Haar wie immer geflochten. Er blickte zwischen mir und Fudo hin und her, als er auf einmal von hinten regelrecht angesprungen wurde. Von hinten schoben sich Arme über Akitos Schultern und ein Gesicht pflanzte sich auf dessen Schultern. „Machst du meinen Freund an?“, hauchte die Stimme leicht kalt. Ein Windhauch spülte weißes Haar über Akitos Schulter, welcher sich sichtlich versteifte und zu dem Gesicht starrte.

„Wer?“, krähte Akito, bevor er sich bückte und befreite. „FUCHS!“

„Ich fresse dich, wenn du ihm schöne Augen machst.“

„Kenshin, mein Schüler. Du missverstehst die Lage. Dein ungeduldiges Verhalten wird noch dein Tod sein.“

Kenshin stockte. Seine weißen länglichen Ohren zuckten, während er sein Gelb weißes Gewand gerade strich und eine edle Verbeugung vor Fudo vollführte. „Aber Meister…“

Fudo seufzte leise. Langsam aber sicher schlich sich ein sanftes Lächeln auf sein Gesicht. „Aktio, dürfte ich vorstellen? Dies ist mein Schüler, Kenshin. Er ist ein Hanyou. Einst plante die alte Herrscherin, unseren Tempel auszulöschen.“

Aktio staunte und sah zu mir rüber. „Davon wusste ich gar nichts…“

Ich ließ den Kopf regelrecht ein Stückchen runterfallen. „Es gibt vieles, was du nicht weißt, glaub es mir.“

Fudo blickte Sakura jetzt an und erkannte natürlich die Ähnlichkeit: „Wahrlich, sie könnten Zwillinge sein. Wer ist der glückliche Vater?“

Sakura wurde zu einem Eisblock, während ich versuchte Luft zu holen, doch Akito war schon schneller und stellte seine Frage: „Sakuras Vater?“

„Nein. Der Vater ihres ungeborenen Kindes.“, erzählte Fudo erfreut und alles nahm seinen Lauf. Denn auch wenn Akitos Gesicht schockiert entgleiste, erst aus Angst, dann vor Freude, hatte sich noch ein weiterer unser lustigen Runde angeschlossen. Er tauchte direkt hinter Fudo auf, wessen Haare sich panisch aufstellten und zu fliehen versuchten. Geschwind machte er einen Seitwärtsschritt und starrte den Ankömmling an.

Schlimmer hätte es nicht kommen können. Es war Sesshomaru, welcher mich mit Aimi auf dem Arm gesucht hatte. Nach ihrem Gesichtsausdruck, war der Finger nicht mehr gut genug und er wollte sie nicht weinen sehen, doch das war vergessen. Überraschend war nur, wie gelassen Aimi in Papas Armen blieb, während der eine mörderische Aura ausstrahlte und rote Augäpfel mit blauer Iris bekam. Besorgt schluckte ich. Was sollte ich jetzt machen?

Sakura schien auch verzweifelt und sah nur stillschweigend zu, wie Sesshomaru mir Aimi in die Arme drückte und Kühl flüsterte: „Sie hat Hunger.“

Daraufhin schritt er zu Akito, welcher zur Salzsäule erstarrt war und wohl noch weniger als wir wussten, wie er da noch lebendig rauskam. Er würde ihn nicht umbringen oder doch? Tröstend sah ich zu Aimi runter, sie würde nie einen Freund abbekommen, wenn ihr Vater solche Ausraster dann bekommen würde.

Nur noch 1 Meter, … 50 Zentimeter… und dann blieb er stehen und sah Akito tief in die Augen, welcher den Mund zittrig auf und zu klappte ohne einen Ton zu erzeugen. UND DANN! Dann… hob Sesshomaru beide Arme, Akito und wir anderen pressten die Augenlider zusammen und hörten ein… popp? Gespannt öffnete ich die Augen und… Sesshomarus Hände lagen auf Akitos Schultern und drückten sie etwas fest, aber er hatte überlebt.

„Akito…?“, hauchte er sanft mit einem beängstigenden Unterton. „Du wirst sie heiraten, verstanden? Sie auf Händen tragen, Verstanden? Dich um dein Kind kümmern und einen ordentlichen Job annehmen, verstanden? Und Du verlässt den Palast!“

Alle hielten die Luft an. Manchmal hörte ich ihn so viel sagen, aber das war einfach nur angsteinflößend, da seine dämonischen Augen immer größer dabei wurden. Würde er ihn jetzt fressen?

„Ja…“, flüsterte Akito unsicher, doch Sesshomaru drückte noch etwas fester, sodass er in die Knie ging.

„Ich habe dich nicht gehört.“, fauchte er energisch und sah ihn an wie Beute.

„JA!“, rief Akito unter Schmerzen und versuchte sich raus zu winden. „Wir ziehen in eure Nachbarschaft, das war geplant… und aua… bitte lass los… Wir wollten heiraten und ich werde mein Kind lieben, aber lass mich heile!“

Ich seufzte entrüstet. Das war nicht deren Ernst oder? Zumindest ließ Sesshomaru jetzt los und Akito rannte regelrecht zu Sakura, die ihn küsste und seine Schultern umsorgte. Sakura warf dann Sesshomaru noch einen bitterbösen Blick zu, bevor sie sich umdrehte und mit Akito davon schritt.

Vielleicht sollte ich ja glücklich sein, dass es keine Massenprügelei gab, aber trotzdem… Diese Situation behagte mir nicht.

„Sesshomaru? Du hast übertrieben…“

„Findest du?“, fragte Sesshomaru und entspannte sich wieder. „Es war angebracht.“

„War es nicht. Du solltest auch Geduld lernen!“

Fudo kicherte etwas, woraufhin er von Sesshomaru einen bösen Blick erntete, den er mit einem Zwinkern vertrieb. „Das stimmt. Sesshomaru, Angst bereitet keine Wege, aber Liebe, Verständnis und Vertrauen. Als Vater wirst du noch oft auf die Probe gestellt, doch reagiere bedacht und…“

Sesshomaru knurrte kurz, bevor er sich komplett beruhigte. Ob es auch daran lag, dass wir jetzt schon lange keinen Sex gehabt hatten? Aimi laugte uns oft aus, bzw. mich… Ob das damit zusammenhing? Aber wir hätten ja diese Nacht… hoffentlich.

Als sich alles beruhigt hatte, fütterte ich klein Aimi und begab mich dann selbst ans Buffet, während die Kleine auf meinem Arm kuschelte. Überglücklich hatte sie die kleinen Äuglein geschlossen. Wie Akitos und Sakuras Kind wohl aussehen würde? Vom Alter her, wären sie zumindest nicht so weit auseinander. Hoffentlich würden sie gute Freunde werden.

Entzückt von dem Gedanken, probierte ich mich durch die Köstlichkeiten. Sesshomaru hatte wirklich die besten Kontakte von allen, was das anging. Alles war eigentlich perfekt, außer dem kleinen Ausrutscher vorhin…

Gedankenversunken griff ich nach einem Currybrötchen. Überrascht, dass Sesshomaru auch solche Dinge bestellt hatte. Als meine Hand es gerade berühren wollte, griff eine andere Hand zu und nahm es mir weg. Stinksauer, zeterte ich sofort: „Unverschämtheit, der Braut das Essen zu stehlen!“

Peinlich berührt von meinem aus der Haut fahren, kostete es mich ein paar Sekunden, bevor mein Blick auf die andere Seite des Tisches fiel. Mist. Da stand Inu Yasha, welcher sich den Mund einfach mit dem Currybrötchen genervt vollgestopft hatte. Ihm war wohl nicht zum Feiern zu Mute. Aber gut Glück, er hatte nicht die Vermählung ruiniert.

„Inu Yasha?“

„Ka.go.me.“, brummte er und ließ die Schultern sacken. „Also ist es endgültig? Du kommst nicht mehr mit nach Hause?“

Geschockt schluckte ich und legte meinen Arm über Aimi. Hatte ich solche Angst? Wollte ich sie schützen vor ihrem Onkel? „Inu Yasha, das hier ist jetzt mein zu Hause. Versteh es doch bitte.“

„Hm… Wieso, was hat er mehr, was ich nicht habe?“

„Er ist erwachsen und hat ein gutes Herz.“

Inu Yasha schnaubte und hob eine Braue. „Er hat den einen Kerl vorhin fast den Arsch aufgerissen.“

Böse blickte ich ihn an. „Nimm nicht solche Wörter in den Mund. Da fängt es doch schon an. Du kannst dich nicht mal vor kleinen Kindern benehmen!“

Vielleicht hätte ich dies nicht sagen dürfen, denn bis zu diesem Moment, hatte er Aimi gar nicht bemerkt gehabt. Wieder so eine Sache. Er war oft viel zu fixiert auf etwas.

„Was ist das?“

„Ein Baby?“, antwortete ich genervt und zog Aimi dichter an mich. „Mein Baby. Inu Yasha. Du hast Kikyou geliebt und ich war niemals diese Frau. Vielleicht hätte es anders kommen können, aber es ist, wie es ist.“

Er blieb stumm und sah zu dem Kind. „Ist es seins?“

„Natürlich! Für was hältst du mich?“, knurrte ich schon, als ich plötzlich ein klicken vernahm, was hinter Inu Yasha herkam.

„Belästigt er dich, Kagome?“, fragte ein braunhaariger junger Mann von einer stattlichen Größe. Wilhelm. Ob es die Situation noch verschärfen würde? „Dämon. So behandelt man nicht die Braut. Wir stoßen auf ihr Glück und den Frieden an. Solche Unruhestifter können wir nicht gebrauchen. Eine Heirat sollte eine schöne Erinnerung sein.“

Wilhelm hatte sich verändert. Er war sanfter geworden und stand mehr zu seinen Gefühlen. Er half Sesshomaru bei der Arbeit als Polizist. Einer musste ja den Aufpasser spielen. Seine Eltern hatten es so anerkannt. Den Freund hatte er aber weiter verschwiegen. Jede Woche erstattete er Bericht an seine Eltern, wie sich die Lage verhielt und wo es Fortschritte zu verzeichnen gab. Anscheinend waren die Eltern den Krieg auch leid und hatten auch einige umgepolte Monster kennen gelernt. So war unser Friede auch vorerst sicher.

„Wer bist du?“, knurrte Inu Yasha und zeigte seine Zähne, was Wilhelm natürlich keineswegs beunruhigte. Der sah nur lässig von oben nach unten.

„Wilhelm. Du bist also Inu Yasha.“

„Woher weißt du das???!!!“

Wilhelm raffte schnell, dass sein Gegenüber wohl nicht der klügste war. „Kagome hat dich eben genau so genannt. Das nennt man zuhören. Fördert Beziehungen allgemein.“

Keuchend verengten sich Inu Yashas Augen. „Was soll das heißen?“

„Dass dies noch eine gute Eigenschaft deines Bruders ist. Er hört ihr zu und geht auf ihre Bedürfnisse ein. Kagome und Sesshomaru haben mich gelehrt, dass Geheimnisse nicht förderlich sind. Man muss sich den Weg selbst ebnen und aufeinander bauen. Man kann jede Hürde überschreiten.“

Mir gefielen Wilhelms Worte. Er und Akaya hatten keine Geheimnisse voreinander, was ich schmerzlich erfahren musste, als ich einem etwas Geheimes verraten hatte und der andere mich später darauf angesprochen hatte. Plaudertaschen schlecht hin…

„PAH! So ist Sesshomaru doch gar nicht!“

„Behauptest du, doch kennst du mich?“

Jetzt war Sesshomaru da und schob bestimmt Wilhelm beiseite, der trotzdem ein Auge auf die Situation hatte.

„Sesshomaru! Was hast du ihr angetan?“

„Ich? Ich habe ihr die Liebe gezeigt.“

„Liebe? Du weißt doch gar nicht was das ist!“

„Nein? Weiß ich nicht? Aber du natürlich?“, fragte Sesshomaru hochmütig, während er zu mir ging, meine Schulter sanft ergriff und mir einen zarten Kuss auf die Lippen drückte, bevor er mich schützend in seine Arme zog. „Inu Yasha. Kagome hat einen eigenen Willen. Lass ihn ihr. Nie habe ich sie auch nur versucht zu betören und doch hat sie mir das wunderschönste auf der Welt geschenkt. Meine Tochter.“

Und wieder vernahm ich das sanfte Lächeln, als er meinen Arm beiseiteschob und Aimis Wange sanft strich, die sofort ihre goldenen Augen aufschlug und nach Papas Fingern griff, die er freiwillig hergab.

„Willst du dir deine Nichte nicht ansehen, bevor du mich weiter beschimpfst?“

Grummelnd schob sich Inu Yasha zwischen zwei Tischen durch, wie es schon Sesshomaru getan hatte. Mein Herz schlug schnell, während er einen Blick auf das kleine Bündel in meinen Armen warf.

„Hmm…“, hauchte Inu Yasha und beugte sich noch tiefer über das Kind, als zwei kleine Hände hochschossen und die Öhrchen packten.

„Hey!“, grunzte Inu Yasha, hielt dann aber doch still und sah der kleinen Aimi erst etwas genervt in die Augen, während sie unverständliches Gebrabbel von sich gab und mit seinen Ohren spielten. „Der Ohren- Anfass-fetisch liegt in der Familie. Wenigstens hat sie die Schönheit ihrer Mutter geerbt.“

Kurz wurde ich rot. Schade, dass er nie so etwas zu mir gesagt hatte. „Inu Yasha…“

Der weißhaarige Hanyou seufzte und streichelte Aimi einmal über dem Kopf, die endlich seine Ohren losgelassen hatte. Ein Lächeln war auf seinen Lippen, während er sich umdrehte und beiläufig bemerkte. „Wenn du ihr wehtust, bring ich dich um, Sesshomaru.“

„Das würde ich nicht.“, spielte Sesshomaru es runter, doch ich spürte die Blitze zwischen ihnen springen. Kaum zu glauben, dass diese beiden Geschwister waren.

Eine Böse Ahnung in mir, verkündete mir, dass diese beiden mir noch öfters schlaflose Nächte bereiten würden… Aber zumindest konnte es nicht mehr schlimmer werden.

Alle beruhigten sich und auch wenn Inu Yasha versteift war, schien er schnell Anschluss bei den Hanyous zu finden, vor denen er wieder knall hart angeben musste, wie gut er sich doch durchsetzen könnte.

Typisch Inu Yasha. Ich kicherte etwas, während mein Blick zu Sesshomaru wanderte. Er war meine wahre Liebe und auch wenn ich erst so blind gewesen war, hatte ich meinen Weg zu ihm gefunden und schon heute wusste ich, dass uns nie wieder etwas trennen könnte. NIE WIEDER.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Hallo Leute :D
Im Epilog wird es um die Tochter der beiden gehen, die ein Abenteuer erlebt :P
(Das Kapitel hat schockierender Weise 100 Seiten... <-- konnte sich nicht kurz fassen.)
Sesshomaru und Kagome sind aber auch von der Partie :D
Das letzte Kapitel muss ich noch einmal überlesen ... XD dann lad ich es hoch.
Also freut euch auf den letzten Part ^^ Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Mogry85
2017-10-19T10:56:12+00:00 19.10.2017 12:56
Tolles Kapitel immer her mit den Abenteuer der kleinen
! Ich hoffe doch die Hochzeitsnacht wird nicht gestört und aimi bekommt bald geschwisterchen. Mach weiter so gruß Mogry
Von:  Chrysanteme
2017-10-16T10:40:06+00:00 16.10.2017 12:40
Wieder ein super tolles Kapitel. Sess als überfürsorglicher Papi....hach einfach zum dahinschmelzen. Und dann auch noch Inuyasha...Mann was für Dumopfbacke...herrlich konnte mir einen breiten Grinser nicht verkneifen. Und noch was......her mit dem Epilog egal wie lang er ist.....lechz😁😁😁😁😁 lg Chrysanteme
Antwort von:  Kibo-kamichan
16.10.2017 13:10
die hälfte hab ich drüber gelesen XD dürfte morgen oder heute nach der Spätschicht den Rest schaffen ^^
Hätte Sesshomaru Aimi nur nicht so verhätschelt... puhh... XD
Kann dir nur verraten, gibt viel zu lachen, da Aimi an einen Katzendämon gerät und beide Dickköpfe sind und nicht ihre Klappe halten können XD ...
Wie sagt Haku: "Dein Vater hätte dich nicht nur einsperren, sondern dir auch Benehmen beibringen sollen! Es gehört sich nicht, seinem Retter an die Gurgel gehen zu wollen!"


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