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Thread: Schattenseiten Japans!?!?

Eröffnet am: 03.02.2004 22:20
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Von:    Aera 24.11.2005 17:09
Betreff: Schattenseiten Japans!?!? [Antworten]
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Ohh Leute, Tafkaer, einige andere hier, tut uns alle einen Gefallen und redet nicht staendig nur von 'Japan' oder 'Den Japanern' Denn es gibt genug Ausnahmen.
Ich hatte vor einigen Wochen das Glueck eine 17jaehrige Japanerin kennen zu lernen, die SEHR an Politik und Geschichte interessiert ist.
Ich muss zugeben, dass das fuer Japaner in diesem Alter recht ungewoehnlich ist, aber naja ist in Deutschland ja auch nicht anders.

Zumindest hat sie mir einige Dinge erklaert. Das eine waere, dass es in letzter viel mehr Japaner interessiert was in ihrer Vergangenheit passiert ist. Sie wollen wissen, warum die Leute in China so aufgeregt sind ueber verschiedene Schreibesuche etc.
Sicher, das gilt genauso wenig fuer die Masse der Japaner, wie die Anschuldigung ganz Japan wuerde in einen neuen Nationaelsolzialismus verfallen. Wie kommst du auf die Idee Tafkaer? Was sind deine Quellen? Wuerd mich mal interessieren die selbst zu lesen :) Dann kann ich ja nach Symptomen fuer deine Behauptungen Ausschau halten.

Eine andere Sache, die sie mir erklaert hat, waren die Schreinbesuche von Regierungsoberhaeuptern. In ihrer Begruendung gings dadrum, dass Koizumi&Co. von Leuten gewaehlt werden, die Verwandte im Krieg verloren haben. Ja teilweise auch noch Ideale von damals, gar nicht so uebel finden.Und zu denen im Yazukuni-Schrein gebetet wird.
Um den Dank fuer die Stimmen auszudruecken, besuchen die Mitglieder der Regierungspartei dann halt den Schrein. Das ist nicht toll, und der Koalitionspartner der Regierungspartei ist auch gegen solche Besuche. Aber troztdem kann niemand was dran aendern.
Das ist dieses typische Muster aus Verpflichtung und Dank und bla, dass es hier in Japan gibt.
Eine andere Erklaerung die ich von einem anderen Japaner gehoert hab, ist, dass in so einem Schrein die Ahnen ja nun nicht nur vererht werden. Es wird auch drum gebetet, dass diese Ahnen nicht wiederkehren.(wenn sie 'boese' waren)

Ich persoenlich finde dieses Problem mittlerweile hoechst kompliziert. Einerseits hat es was mit urjapanischen Verhaltensmustern zun tun, mit Religion, mit uebertriebenen Nationalstolz und das ist jetzt nur der japanische Teil.
China (oder der Regierung) zum Beispiel kamen die Krawalle im letzten Jahr glaube ich ganz recht.So konnten sie mal ein bisschen mit den KLingen rasseln, gegenueber Japan (oder wie war gleich das Sprichwort^^') Naja und ausserdem hegen viele Asiaten immer noch einen ziemlichen Groll gegen Japan. Inwiefern das jetzt berechtigt ist oder inwiefern der einfach auch aus Desinformamtion oder eingefahrenen Bildern heraus entstanden ist... das kann wohl keiner so richtig sagen.

Wie schon gesagt, ich will mich am liebsten dabei nicht fuer eine Seite aeussern. Dazu ist mit das ganze Thema mittlerweile einfach zu heikel.
Nur bitte, pauschalisiert nicht immer gleich alles. Japan ist wirklich anders als man erwarten wuerde. Und vieles was wir als unangenehm betrachten, ist fuer die Japaner alltaeglich oder gehoert einfach zu ihrem Verhaltensmuster. Wenn sie diese ablegen wuerden, waeren sie ja keine Japaner mehr, oder?

Aera >'__'<



Von:   abgemeldet 30.11.2005 17:55
Betreff: Schattenseiten Japans!?!? [Antworten]
Ich finde das mit der Schule doof, also das die Kinder nicht kreativ sein dürfen, sondern wie Lernroboter sein müssen. Selbst Aufkleber auf den Ranzen sind verboten, sowas ist echt dämlich!



Von:   abgemeldet 30.11.2005 18:08
Betreff: Schattenseiten Japans!?!? [Antworten]
Zu Aera:

Wir behandeln in diesem Thread das Thema "Schattenseiten Japans". Was du alles gesagt hast, stimmt zwar zum Teil. Aber was wir alle wissen ist, dass jedes Land sowohl gute als auch schlimme und grausige Erinnerungen in sich tragen. So ganz verstehen koennen wir das sowieso nicht, denn jeder Mensch ist anders und wurde in anderen GEnerationen geboren. Die meisten ELtern lieben ja auch nicht die Musik die ihr hoert. Japan ist auch nur ein Land, dass sich verteidigt, wenn es sich angegriffen fuehlt. Gastfreundlich ist, wenn es doch noetig sei.

Einfach umdenken und umsteigen.



Von:   abgemeldet 30.11.2005 20:24
Betreff: Schattenseiten Japans!?!? [Antworten]
@Aera

Kackst du mich jetzt jedesmal an wenn ich irgendwas schreibe was dir nicht passt?
Ich habe das geschrieben nach einem Bericht auf Arte über Repressionen und Feuern von Lehrer die sich weigerten das neue Schulbuch zu nehmen oder bei der Kaiserhymne nicht aufstehen, den auflagenstärksten Autor Japans (ham die so gesagt), neue Besgeisterung bei jugendlichen fürs Militär, Schulbuch und der Tatsache das durch die Nichtbeschäftigung mit dem Thema für Jugendliche die Nichtschuld zur Wahrheit wird. Ausserdem gings noch um radikale Gruppierungen die man wohl in Japan sehr häufig auf öffentlichen Plätzen, die ungeniert auf ihren Bühnen in traditioneller Kluft rechtsextreme Parolen brüllen, und das von morgens bis Abends...und von den Strasseninterviews die für dich wahscheinlich frisiert die in der Sendung geführt wurden meinten alle jugendlichen Japaner, sie wüssten nix von Schuld, Koizumi und den Schrein fanden sie gut, Japan sollte stärker als Militärmacht weil sie angeblich von China bedroht würden.

Da du Quellen wolltest:
Ich hab keine hundertprozentige Anklageschrift gefunden die jemanden überzeugt, der Japans Sexindustrie nach den Bildchen aus seinen Lieblingsmanga beurteilt, und vermutlich empfindest du die Zeit, ähnlich wie den Stern als aggressives Revolverblatt aber ich hab dir ne kleine Zusammenstellung gemacht aus der sich durchaus gut herauslesen lässt welche Tendenzen in Japan momentan zunehmen. Sortiert hab ichs nicht, du musst also leider durchackern...

P.S das jeder einzelne Japaner so ist, so denkt, oder was auch immer hab ich nie behauptet, ich habe auch nicht von Nationalsozialismus, sondern von Nationalismus gesprochen, das ist ein wesentlicher Unterschied, genau wie es einen Unterschied zwischen Patiotismus und Nationalismus gibt. Es zieht sich aber durch einen genügend grossen Teil der Gesellschaft und hat genügend Einfluss, das man durchaus von "Japan schreibt seine Geschichte neu" sprechen kann.


DIE ZEIT

23/2004

Antreten zum Fahnenappell

Japan sucht neues Selbstbewusstsein – und fällt zurück in alten Nationalismus

Von Chikako Yamamoto und Georg Blume

Tokyo

Das Urteil wurde mit beträchtlicher Autorität vorgetragen. Kein Geringerer als Shuichi Kato, Japans großer liberaler Vordenker, sieht sein Land auf einem Weg zurück in die dreißiger Jahre – die Zeit des japanischen Faschismus. Eine Opposition existiere praktisch nicht mehr, warnt der 84-jährige Kato, die Macht konzentriere sich in „Zirkeln, die von der Öffentlichkeit als unangreifbar betrachtet werden“. Das Land werde „nach innen immer diktatorischer und droht nach außen zunehmend mit Militärgewalt“.

Ein anderer Prominenter springt Kato bei. Yutaka Kawashima, bis 2001 Japans Vizeaußenminister und ein hoch angesehener Diplomat, kritisiert den „Trend zu einem grollenden Nationalismus“ in Japan, der „desaströse Folgen für die Außenpolitik“ haben könne.

Zwei exzentrische Urteile? Womöglich zwei Rufer in der Wüste. Dass nicht mehr Kritiker ihre Stimme erheben, ist aus Katos Sicht ein Teil des Problems. „Parteien, Medien, Gewerkschaften, Wirtschaftsverbände sind eingeknickt“, sagt er.

Oberflächlich betrachtet, ist in Japan politisch alles beim Alten. Die Liberaldemokratische Partei (LDP) hat Regierung und Parlament trotz eines aktuellen Skandals um Pensionen zahlreicher Spitzenpolitiker fest im Griff. Wirtschaftlich tut sich Erstaunliches: Die lange Rezession ist beendet, das Land wächst wie zuletzt in den achtziger Jahren. Sogar die Arbeitslosigkeit sinkt.

Doch viele kleine Dinge haben sich geändert, und zusammen ergeben sie ein bedrohliches Bild. Da ist die Lustlosigkeit, mit der die Japaner den Verfassungstag begehen, den Jahrestag des Inkrafttretens ihrer pazifistischen Nachkriegsverfassung im Mai 1947. Früher war dies der wichtigste Nationalfeiertag, mit Demonstrationen, Friedenskonferenzen und Gebeten im ganzen Land. Heute gibt es dergleichen nicht mehr. Stattdessen fällt auf, wie hartnäckig sich Japan heute gegen jede Art kritischer Vergangenheitsbetrachtung stemmt. Der Feldzug gegen Russland vor hundert Jahren wird in Politik und Medien geradezu gefeiert. Und als ein früherer Verteidigungsminister über Japans kleines Irak-Korps allen Ernstes behauptetet, „das Schicksal des kaiserlichen Vaterlands wird in diesem Kampf entschieden“, da regte sich kein Protest – der Satz war ein Zitat: Mit genau diesen Worten hatte vor hundert Jahren ein berühmter General seine Truppen gen Russland geschickt.

Dem Geschichtsrevisionismus sind längst Tür und Tor geöffnet. Früher mussten konservative Politiker Entschuldigungen heucheln und ihre Ämter räumen, wenn sie mal wieder von den angeblich freiwilligen Diensten der comfort women gefaselt hatten, Koreanerinnen und Chinesinnen, die in Wahrheit Zwangsprostituierte der japanischen Besatzungstruppen waren. Heute reden Minister reihenweise so und bleiben im Amt.

Schrittmacher dieses Trends ist der rechtsradikale Populist Shintaro Ishihara, den die Tokyoter im April 2003 mit einer eindrucksvollen Mehrheit von annäherend 70 Prozent der Stimmen als Gouverneur der Hauptstadt bestätigten. Ishihara war früher ein verpönter Außenseiter. Nun weisen ihn die Umfragen seit geraumer Zeit als einen der populärsten Politiker des Landes aus. Offenbar kommt es an, wenn der Parteilose bei jeder sich bietenden Gelegenheit die japanische Kolonialgeschichte rechtfertigt – sie sei, sagt Ishihara, „humaner“ als die des Westens gewesen. Die Medien nehmen solche Aussagen inzwischen kritiklos hin.

Foreign Affairs, das amerikanische Magazin für Außenpolitik, spricht bereits von der „Ishihara-Revolution“, die dem „neuen japanischen Nationalismus“ zum Durchbruch verholfen habe. Sie sei auf das Jahr 1999 zu datieren, als Ishihara erstmals die Tokyoter Gouverneurswahlen gewann, und beendete die liberalen achtziger und neunziger Jahre, in denen das Parlament über Kriegsentschuldigungen wenigstens debattierte und die schlimmsten Verbrechen des Zweiten Weltkriegs ihren Platz in den Schulbüchern fanden. Dann stürzte das Land in eine lange Rezession; das wirtschaftlich erfolgreiche China erschien als wachsende Bedrohung und Amerika, anders als im Kalten Krieg, nicht mehr als natürlicher Verbündeter. Ein nuklear gerüstetes Nordkorea, das seine Raketenmacht mit Testflügen über Japan demonstriert, trug das seine dazu bei, China und Korea als Japans alte Feinde ins Bewusstsein der Japaner zurückzubringen.

Das veranlasste vor allem die Eliten, dem in der Verfassung verankerten Pazifismus abzuschwören. Plötzlich debattierte das Land von Hiroshima den Bau eigener Atomwaffen. Die Sozialdemokraten zerfielen, nur eine Splittergruppe blieb übrig, derweil sich die unter dem Banner der Demokratischen Partei neu formierte Opposition als konservativer Haufen präsentierte: ehemalige Mitglieder der LDP, gewendete Sozialdemokraten und rechte Gewerkschaftler, deren Ansichten sich von denen der Regierungspartei kaum mehr unterscheiden.

So gelang der LDP das zuvor Undenkbare: 1999 erkannte das Parlament die alten Symbole des Faschismus gesetzlich an. Sonnenbanner und kaiserliche Hymne waren bei offiziellen Anlässen ohenhin ständig genutzt worden, nun konnte der Staat seine Diener wieder zwingen, ihnen Respekt zu zollen. Allein in diesem Frühjahr müssen in Tokyo 200 Lehrer Gehaltskürzungen und Beförderungsstopps hinnehmen, weil sie sich weigern, zum Singen der Kaiserhymne an ihren Schulen aufzustehen. Eltern und Schüler stehen unter ähnlichem Druck. „Sitzen zu bleiben kostet unheimlichen Mut“, berichtet eine Tokyoter Mutter über die diesjährige Einschulungszeremonie ihrer Tochter. „Eltern und Schüler riskieren, von der Schulleitung schikaniert zu werden.“

Nächstes Vorhaben der Rechtsreformer ist ein neues Erziehungsgesetz. Bis heute gilt der kaiserliche Erziehungserlass von 1890 als Gründungsmanifest des modernen japanischen Nationalismus. Gehorsam gegenüber dem Kaiser war das vorrangige Erziehungsziel, Massenindoktrination die Methode. Daran will man heute wieder anknüpfen. Japan brauche wieder Bürger, so forderte ein Abgeordneter der Opposition, „die bereit sind, für ihr Land zu sterben“.

Wichtigstes Ziel der neuen Nationalisten ist die Änderung des Verfassungsartikels 9, der Japan die Anwendung militärischer Mittel in der Politik verbietet. Schon mit der Entsendung der so genannten Selbstverteidigungsarmee in den Irak hat Premier Koizumi diesen Artikel praktisch außer Kraft gesetzt. Regelmäßig fordert Koizumi eine „normale Armee für eine normale Nation“, immer wieder besucht er den berüchtigten Yasukuni-Schrein zu Ehren japanischer Kriegsverbrecher. So hat sich Koizumi neben Ishihara als wichtigste Galionsfigur der neuen Nationalisten etabliert.

Nun muss der Rechtsruck nicht endgültig sein. Noch immer sind 60Prozent der Japaner gegen eine Änderung der pazifistischen Verfassung. Und Regierungschef Koizumi, derzeit selbst in den Pensionsskandal verstrickt, könnte schnell der Parteiräson zum Opfer fallen – falls etwa der Irak-Krieg auch in Japan die Wähler verschreckt. Bislang war der Machtpragmatismus stets das Einzige, was die LDP einte.

Shuichi Kato aber sieht, wie der Plan der Nationalisten Schritt für Schritt in Erfüllung geht. „Erst ändern sie das Erziehungsgesetz, um den Patriotismus zu schüren, dann die Verfassung, dann wird der Wehrdienst folgen. Rückblickend wird man sagen, alles habe mit dem Irak-Krieg richtig begonnen“, prophezeit der alte Philosoph. Wohin das führe? Kato sieht Japans Zukunft schon heute in der Wüste des Zweistromlandes vorweggenommen: Dort hätten sich die japanischen Soldaten mit viel Waffen und Geld verschanzt und fristeten abgekapselt vom Rest der Welt und ohne Verständnis für ihre Umgebung ein sinnloses Dasein. Sie seien allein damit beschäftigt, Disziplin und Ordnung zu wahren. Ein altes Schreckensszenario: Auf die völlige Selbstisolierung folgte in Japan einst der totale Krieg.

(c) DIE ZEIT 27.05.




Der Atompilz war auch ein Schutzschild"
Ein Gespräch mit dem Historiker Manfred Kittel über den unterschiedlichen Umgang Japans und Deutschlands mit dem Erbe des Zweiten Weltkriegs

DIE WELT: Heute vor 60 Jahren endete offiziell der Zweite Weltkrieg im Pazifik. Nach Deutschland wurde nun auch Japan besetzt und sollte "umerzogen" werden. Wie sinnvoll ist es, den Weg beider Verliererstaaten seit 1945 zu vergleichen?

Manfred Kittel: Gewiß unterschieden sich Deutschland und Japan erheblich - kulturell, ökonomisch und sozial. Unterschiedlich waren auch die Verbrechen in dem von Deutschland begonnenen Krieg und im pazifischen Krieg. Das Massaker von Nanking kann man nicht gleichsetzen mit Auschwitz. Aber es sind doch auch wesentliche Ähnlichkeiten festzustellen: Die japanische Kriegführung vor allem in China hatte teils genozidalen Charakter mit Millionen toten Zivilisten. Und: Japan wie die Bundesrepublik wurden nach 1945 mit Nachhilfe der USA zu Demokratien umgestaltet.

Betrachtet man diese Parallelen, so scheint mir ein Vergleich des Umgangs mit der eigenen, durch Massenmord schwer belasteten Vergangenheit in beiden Ländern durchaus möglich. Zumal es kaum andere historische Beispiel gibt, mit denen sich der deutsche Fall sonst vergleichen ließe. Selbst die in der Quantität der Opfer ähnliche Bilanz der Sowjetunion eignet sich ja kaum, weil eine gewisse Demokratisierung dort frühestens 1991 und nicht schon 1945 einsetzte.

DIE WELT: Ist es nicht spannender, wie aus den beiden Verliererstaaten des Zweiten Weltkriegs in den sechs Jahrzehnten seit 1945 Gewinner wurden?

Kittel: Die aktuelle Bedeutung des Vergleichs zwischen Deutschland und Japan ergibt sich sicherlich aus den beiden "Erfolgsgeschichten". Hinzu kommt, daß Deutschland und Japan sich in den vergangenen Monaten vergeblich bemüht haben, ständige Mitglieder im UN-Sicherheitsrat zu werden. Übrigens wurde den Japanern gerade in dieser Debatte von China das Modell der Bundesrepublik vorgehalten - sie sollten sich ein Beispiel an der deutschen Auseinandersetzung mit den Massenverbrechen nehmen. Auch angesichts dessen scheint es mir aufschlußreich, unsere zu Recht kritische Auseinandersetzung mit der nationalen Vergangenheit ein wenig aus der deutschen Nabelschau zu lösen und sie in einen größeren, globalen Zusammenhang zu rücken.

DIE WELT: In Deutschland würden viele bezweifeln, daß die Entwicklung der Bundesrepublik eine "Erfolgsgeschichte" sei - unter Hinweis auf die gescheiterte "Bewältigung" der Vergangenheit, entsprechend Mitscherlichs Diktum über die deutsche "Unfähigkeit zu trauern" ...

Kittel: ... das ist ja eine der zählebigsten Legenden der 68er. Doch gerade in dieser Frage führt uns der Vergleich mit Japan weiter. Man muß sich eben anschauen, wie vor 1968 die Beschäftigung mit den düsteren Kapiteln der Nationalgeschichte in beiden Ländern aussah. In der Bundesrepublik kam es Anfang bis Mitte der 50er Jahre zu einem gewissen Zurückgehen, keineswegs aber zu einem völligen Stillstand der juristischen Aufarbeitung; etwa ab 1958/59 hat sich dann die Auseinandersetzung mit den NS-Verbrechen wieder intensiviert. Denken Sie nur an die Gründung der Ludwigsburger Zentralstelle der Staatsanwaltschaften 1958 oder an den Auschwitz-Prozeß ab 1963 in Frankfurt.

DIE WELT: Und wie geschah die juristische Aufarbeitung in Japan?

Kittel: In Japan hat nach dem Ende der US-Besatzung 1952 exakt Null-Komma-Null juristische Aufarbeitung stattgefunden. Trotzdem - oder gerade deshalb - werden die Verbrechen der kaiserlichen Armee während der Studentenproteste 1968 später nicht zum Thema, nicht einmal bei der Ultra-Linken. Ganz anders in der Bundesrepublik: Nur weil die Gesellschaft schon lange vor 1968 erinnerungspolitisch höchst sensibilisiert war, konnten die 68er bei uns hoffen, die "faschistische" Vergangenheit politisch zu instrumentalisieren. Begonnen aber hat die "Vergangenheitsbewältigung" - mit all ihren unausweichli- chen Defiziten - nun wirklich nicht 1968.

DIE WELT: In Berlins Mitte steht heute, 60 Jahre nach 1945, das Holocaust-Mahnmal, in Tokios Mitte dagegen der Yasukuni-Schrein, in dem auch von den Amerikanern verurteilte japanische Kriegsverbrecher geehrt werden. Wie symbolisch ist dieser Gegensatz - Opfer-Monument versus Heldenverehrung?

Kittel: Als Europäer betrachtet man den Yasukuni-Schrein natürlich fassungslos. Man sollte aber auch die Mentalitäten der beiden Völker beachten. Es wäre zu einfach, den japanischen Umgang mit der Vergangenheit anhand des Yasukuni-Schreins pauschal zu verdammen. Die shintoistischen Japaner leben viel mehr mit ihren Toten - und mit deren in die Gegenwart hineinwirkenden Seelen -, als wir Europäer uns das vorstellen können.

Wo es kein Geständnis gibt, gibt es auch keine Schuld
Zwischen Täterbewußtsein, Opfermythos und Selbstmitleid - Japans Umgang mit der Vergangenheit und die Reaktion seiner Nachbarn

von Uwe Schmitt

Washington - Wie die Dinge stehen, wird Japan am 15. August einen der einsamsten Tage seiner Nachkriegsgeschichte erdulden müssen. Menschen in Jakarta, Manila, Ho-Chi-Minh-Stadt und Singapur, in Taipeh, Seoul, Pjöngjang und Peking werden in all den Feiern und Trauermärschen in einer gespenstigen Halbkreis-Choreographie mit dem Finger auf das Land zeigen, das sie alle in seinem Erhabenheitswahn einst als "drittklassige Nationen" verachtete und sie im Namen der Erlösung von der Kolonialherrschaft durch die Weißen mit verheerenden Kriegen überzog. Nicht genug damit, auch die Weißen in London, Paris, Moskau, Canberra und Wellington werden, verhaltener wohl, triumphieren. Am 2. September, dem Datum der japanischen Unterzeichnung der Kapitulationsurkunde, mag sich der Teufelskreis schließen mit amerikanischen Gedenkfeiern auf Hawaii, dem Tag des "Victory over Japan".

Die Siegermächte haben das Ihre dazu getan (nicht aus Freundlichkeit), daß Japan seine Kriegsschuld weder begreifen mußte noch abtragen konnte und deshalb einem anachronistischen Selbstverständnis verhaftet blieb. Es begann mit den Atombomben, in deren Inferno der Aggressor zum Opfer schmolz. Hinter der Klagemauer berechtigtsten Mitleids durfte auch über die Jahrzehnte das kollektive Selbstmitleid grassieren. Der Opfermythos, durch die jahrelange Geheimhaltungspolitik der Besatzer nach dem Krieg befördert, wuchs mit abnehmender Erinnerung und dem vorenthaltenen Wissen der folgenden Generationen. Japans Atom-Allergie und Pazifismus sind ehrenwert, aber auch emotional und launisch. Sie sind Spiegelungen des eigenen Yamato-Rassenwahns, der die angebliche Blutreinheit und Hochwohlgeborenheit des japanischen Volkskörpers vergötzte, und des westlichen Rassismus, der in der alliierten Kriegspropaganda in "Nazis" und "Japs" unterschied: Feinde unter den Deutschen und der japanische Feind. Einige Tage nach den Explosionen von Hiroshima und Nagasaki erläuterte Präsident Harry Truman in einem privaten Brief ohne Bedauern: "Wenn man es mit einer Bestie zu tun hat, muß man sie wie eine Bestie behandeln."

Hirohito war nicht Hitler. Die Versuche nazistisch entflammter Bürokraten und Offiziere, die Massenmorde durch eine amoklaufende Armee in eine Ausrottungspolitik in China sowie in Japans Kolonien Taiwan (1895-1945) und Korea (1910-1945) münden zu lassen, schlugen fehl. Auch die widerlichsten Greuel und Massaker der japanischen Armee im "Heiligen Krieg" waren kein Holocaust. Weder in Nanking 1937, wo nach chinesischen Quellen 200 000 Menschen ermordet wurden, noch im eingekesselten Manila, wo im Februar und März 1945 fast 100 000 Zivilisten von den Verteidigern niedergemetzelt wurden oder durch die amerikanische Bombardierung starben, gab es einen Befehl zur industriellen Vernichtung eines Volkes. Koreaner wurden gezwungen, japanische Namen zu tragen, Shinto-Göttern zu huldigen, ihre Sprache zu verleugnen, sich als Fronthuren zu demütigen. In Nanking wurden in dem sechs Wochen währenden Amoklauf mindestens 20 000 Frauen geschändet. Es gibt Fotos vom Aufspießen in die Luft geworfener Säuglinge, es gibt Beweise für den grausamen Samurai-Ehrgeiz, einen Menschen mit einem einzigen Schwerthieb von Kopf bis Fuß zu spalten. Was vor der Einberufung ein rechtloser Bauernlümmel gewesen war, tötete nun mit Duldung des Oberkommandos als Herrenmensch. Alles, was menschliche Phantasie übersteigen müßte, ist im Blutrausch von Familienvätern, kleinen Handwerkern und Reisbauern im Namen des Kaisers damals angerichtet worden.



Geschichtsklitterung in Sprechblasen

Ein kriegslüsterner Comic und die Erinnerung an das Massaker von Nanking lassen die Japaner über die Vergangenheit streiten

Henrik Bork



Tokyo

Der junge japanische Soldat umklammert sein Sturmgewehr. Seine Kameraden stürmen mit aufgepflanzten Bajonetten voran. Nur die rundliche Brille unterm Stahlhelm will nicht so recht zu der kriegerischen Pose passen. Auf der grünen Feldflasche am Gürtel steht sein Name: Kobayashi. Willkommen in der Welt des Ich-Erzählers Yoshinori Kobayashi, des Helden des japanischen Comics Senso-ron. Das heißt in etwa "Abhandlung über den Krieg".
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Die japanische Geschichte wird in dem kriegsverherrlichenden Machwerk so zurechtfrisiert, daß sie solchen Ansichten nicht im Wege steht. Der Invasionskrieg etwa, mit dem das aggressiv militaristische und expansionslüsterne Japan ab 1931 die Mandschurei und ab 1937 China und weite Teile Asiens überzogen hat, erscheint da im Kontext der "Selbstverteidigung" Japans gegen die Kolonialisierung Asiens durch westliche Großmächte. "Irgendein asiatisches Land mußte einmal mit den weißen Imperialisten kämpfen. Japan tat es", liest man da. Blubb.

Die ganzen 379 Seiten, ein eher untypisches "Manga" (Comic), wären kaum der Rede wert, gäbe es nicht seinen atemberaubenden Publikumserfolg: Etwa eine halbe Million Male wurde Senso-ron seit seinem Erscheinen im Juni 1998 verkauft. Und wäre da nicht der leichtfertige Umgang mit den Kriegsverbrechen der Japaner. Das Massaker von Nanking, diese sechs bis acht Wochen dauernde gigantische Mord- und Vergewaltigungsorgie japanischer Soldaten im Dezember 1937, wird in dem Comic relativiert. Kobayashi legt seinen Lesern nahe, es gäbe keine Beweise für das Massaker. "Es ist von 300000 Opfern die Rede, aber damals lebten in Nanking nur 200000 Menschen", heißt es in Senso-ron.

Szenenwechsel in die reale Welt. Im ersten Stock eines Verlagsgebäudes im Tokyoter Stadtteil Bunkyo läuft ein nervöser Lektor vor seinem Schreibtisch auf und ab. Auch er beschäftigt sich mit dem Massaker von Nanking, wenn auch auf anderem Niveau. Er will das Buch Die Vergewaltigung Nankings - Der vergessene Holocaust des Zweiten Weltkriegs der amerikanischen Autorin Iris Chang auf japanisch veröffentlichen. Immer wieder klingelt das Telefon, und ein Rechtsradikaler brüllt ihm ins Ohr.

Hiraku Haga ist Cheflektor bei Kashiwa Shobo, einem kleinen Verlag mit nur 17 Mitarbeitern. Keines der großen Verlagshäuser Japans hatte sich an das politisch brisante Buch herangewagt, das nach seinem Erscheinen 1997 in den USA und weltweit Aufmerksamkeit erregte. Auch war es schwer, einen Übersetzer zu finden. Nun ist das Buch zwar übersetzt, aber die ursprünglich für den 25. Februar geplante Veröffentlichung ist auf unbestimmte Zeit verschoben. "Ich bereue es inzwischen, mich auf dieses Projekt eingelassen zu haben", sagt Haga. Dann schellt erneut das Telefon. "Das war schon wieder ein Rechtsradikaler", sagt Haga. "Er will mich treffen."

Mehr als 50 Jahre nach Kriegsende, mehr als 60 Jahre nach dem Massaker von Nanking ist es in Japan wegen der Militanz rechtsextremer Gruppen immer noch gefährlich, über dieses Thema zu reden oder zu schreiben. Von Bedrohungen berichten alle, die es jemals versucht haben. "Die Rechten haben sogar in der Schule nach meinen Kindern gefragt. Wir mußten umziehen", sagt Katsuichi Honda, Herausgeber der Wochenzeitschrift Shukan Kinyobi und Autor mehrerer Bücher über das Massaker. Unvergessen ist der Schuß, mit dem ein Rechtsextremist am 18. Januar 1990 den damaligen Bürgermeister von Nagasaki schwer verletzte, weil er sich öffentlich über die Kriegsverantwortung Kaiser Hirohitos geäußert hatte. Und nun hat die Polizei auch schon das Büro des Herrn Haga auf seine Sicherheit hin überprüft. "Wir haben ein wenig Angst", sagt der Lektor.

Für Japans Rechtsextremisten ist das Massaker eines der größten Reizthemen. "Das Massaker von Nanking symbolisiert die von Japan im Zweiten Weltkrieg begangenen Grausamkeiten, genau wie das KZ in Auschwitz die von den deutschen Nazis begangenen Verbrechen symbolisiert", sagt der Geschichtswissenschaftler Akira Fujiwara, der das Massaker mit Hilfe von Armeedokumenten erforscht. Wie das Buch von Iris Chang in Japan aufgenommen werden wird, ist daher ein wichtiger Gradmesser für den Umgang des Landes mit seiner Vergangenheit.

Der leibhaftige Yoshinori Kobayashi, der Manga-Zeichner, setzt sich für Interviews gern vor sein Bücherregal. Die rundliche Brille, der schwarze Rolli und die graue Strickjacke des Autors wollen nicht recht zu seinen wenig intelligenten Texten passen. "Ich habe beim Zeichnen selbst nicht mit diesem Erfolg gerechnet", sagt der neue Held der japanischen Rechten. Ein Manga mit historischen Themen werde sonst höchstens einige zehntausend Male verkauft. Doch die unerwartete Popularität ist zweischneidig. Sie hat dem Autor nicht nur körbeweise Fanpost seiner überwiegend 20 bis 30 Jahre alten Leserschaft beschert, sondern auch heftige Attacken in den japanischen Medien. So engagiert wie in der Debatte über Senso-ron ist in Japan schon lange nicht mehr über die eigene Geschichte diskutiert worden.

Senso-ron und sein kriegsverherrlichender Neonationalismus müssen vor allem als "Symptom für die seelische Krise der japanischen Gesellschaft" verstanden werden, schreibt ein Kritiker in der Monatszeitschrift Sekai. Andere geißeln die "Geschmacklosigkeit" des Manga, und eine Studentin findet, es sei eine Schande für Japan, daß so ein Buch schon 500000mal verkauft worden sei. Der Historiker Honda hält Senso-ron "für gefährlich, weil es von so vielen Jugendlichen gelesen wird, die nichts über Japans Krieg wissen".

Die derzeitige pessimistische Stimmung in Japan ist ein guter Nährboden für revisionistische Ideen. "Eine weitere Verschlimmerung der Wirtschaftskrise könnte zur Folge haben, daß die Rechten einen hysterischen Nationalismus auf die Straße tragen", sagt der Essayist Shuichi Kato. "Japan ist das einzige Land der Erde, in dem immer noch darüber diskutiert wird, ob das Massaker von Nanking eine Tatsache ist oder nicht. In Deutschland gibt es eine Debatte darüber, wie groß ein Mahnmal für den Holocaust sein soll. In Japan ist weit und breit keine Rede von einem Mahnmal für die Opfer von Nanking."

Statt dessen wird ein Comic vertrieben und massenweise gelesen, in dem das Massaker mit Fragezeichen versehen wird. Auf Seite 164 von Senso-ron ist Iris Changs Buch abgebildet. Autor Kobayashi bezweifelt, daß die Fotos in dem Buch authentisch sind. Es ist die altbewährte Taktik, Fehler in wissenschaftlichen oder journalistischen Darstellungen zu finden, um darüber dann den gesamten Sachverhalt zu leugnen.

"Die Chinesen neigen zur Übertreibung"

Ist Nanking nun eine historische Tatsache oder nicht? Da windet sich der echte Kobayashi wie ein Aal: "Da es noch keine Beweise gibt, kann ich weder ja noch nein sagen." Was ist mit den Augenzeugenberichten von Vergewaltigungen, die Iris Chang zusammengetragen hat? Es waren vor allem diese erschütternden, kaum anzuzweifelnden Berichte über den brutalen Mißbrauch Zehntausender Chinesinnen, die das Buch zum Bestseller gemacht haben. Und was ist mit Augenzeugenberichten wie diesem, über die Vergewaltigung einer Chinesin namens Hsia durch japanische Soldaten in ihrem Haus in der Hsing Lu Kao, Hausnummer 5, am 13. Dezember 1937: "Sie zogen sie aus, vergewaltigten sie, und als sie fertig waren, töteten sie sie mit Bajonettstichen in die Brust. Die Soldaten stopften ihr eine Parfümflasche in die Vagina und erstachen auch das Baby der Frau mit ihren Bajonetten." Kobayashi sagt: "Die Chinesen neigen zur Übertreibung. Das ist wohl Teil ihres Volkscharakters."

Kobayashi kann nicht gut Englisch und hat Iris Changs Buch daher noch nicht gelesen. Unglücklicherweise könnte er nun bald in der japanischen Übersetzung neue Munition für seine Leugnungsstrategie finden. "Beim Übersetzen haben wir an 65 Stellen Fehler gefunden", sagt Lektor Haga. "Davon hat Iris Chang 16 Fehler eingeräumt, aber darauf bestanden, daß wir nicht, wie sonst üblich, mit Fußnoten auf die Korrekturen hinweisen." Inzwischen ist ein heftiger Streit zwischen Chang und dem japanischen Verlag entflammt. Natürlich hat es mit den Rechtsradikalen, ihrer Fehlersuche und ihrer Gefährlichkeit zu tun, wenn Lektor Haga besonders vorsichtig sein will. Zunächst hat er versucht, in die japanische Version ein Vorwort aufzunehmen, das sich kritisch mit der Autorin und ihrem Buch auseinandersetzt. Iris Chang läuft dagegen nach Angabe des Verlages wütend Sturm. Haga sitzt dabei zwischen allen Stühlen und muß sich gegen Angriffe von zwei Seiten wehren.

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Der Streit läßt ausgerechnet den rechten Comiczeichner als lachenden Dritten übrig. "Mit seiner Kritik an den Fotos in Iris Changs Buch hat Kobayashi teilweise recht", sagt der emeritierte Geschichtsprofessor Akira Fujiwara. Er ist von Lektor Haga beauftragt worden, ein zweites Buch namens Das Massaker von Nanking und die Japaner herauszugeben. Das soll zeitgleich mit der japanischen Übersetzung von Changs Buch erscheinen und nicht nur das von der Autorin abgelehnte Vorwort enthalten, sondern auch eine Zusammenfassung des Forschungsstandes in Japan. "Ich halte Die Vergewaltigung von Nanking für ein gutes Buch, obwohl Chang keine Historikerin ist", sagt Fujiwara. "Sie hat keine schwerwiegenden Fehler gemacht, die mit dem Wesen des Massakers zu tun hätten. Aber wir befürchten, daß die Rechtsradikalen diese Fehler groß hervorheben und damit das Massaker insgesamt leugnen könnten."

Kobayashi zeichnet schon an der Fortsetzung von Senso-ron. In seinem kleinen Büro wird Japans Unfähigkeit zu trauern Tag für Tag in neue Sprechblasen gegossen.

(c) DIE ZEIT 1999



SEIT JAHREN bereitet die 1996 ins Leben gerufene rechtsextreme "Gesellschaft zur Schaffung neuer Geschichtslehrbücher" (Atarashii rekishi kyôkasho wo tsukuru kai) unter ihrem Vorsitzenden, dem einschlägig bekannten Germanisten Nishio Kanji, dem japanischen Kultusministerium Kopfzerbrechen. Die von obskuren Gesinnungsgenossen mit viel Geld ausgestattete Gesellschaft, die ihre Pamphlete unaufgefordert auch in englischer Übersetzung in alle Welt verschickt, ist ihr Hauptziel, ein neues Lehrbuch für den Geschichtsunterricht der Mittelschulen, energisch angegangen. Sie will damit die als "masochistisch" bezeichneten jetzigen Lehrbücher ersetzen. Die erste Fassung fiel allerdings durch die staatliche Schulbuchzensur und mußte stark überarbeitet werden. Dem Ministerium wird nun nichts anderes übrigbleiben, als das Buch nach Erfüllung aller Auflagen für den Schulunterricht zu genehmigen.

Es handelt sich nicht um das erste Schulbuch, das die neuere japanische Geschichte an entscheidenden Stellen beschönigt und in nationalistischer Tonart gehalten ist. Bislang jedoch beschränkte sich der Einsatz solcher Werke auf wohlbekannte Schulen, die kaum als Sprungbrett an Japans Eliteuniversitäten gelten können. Wegen der Prominenz und Vehemenz von Nishios Mitstreitern jedoch (zeitweilig gehörte auch der Comic-Zeichner Kobayashi Yoshinori dazu) erregt der Fall starkes Aufsehen. Ein Lehrbuch, das den Zweiten Weltkrieg als "Großen Ostasiatischen Krieg" zur Befreiung der Völker Asiens und die Annexion Koreas als legalen Vorgang charakterisiert sowie jede Erwähnung der Zwangsprostitution während des Zweiten Weltkrieges als demoralisierend unterlassen will, ruft naturgemäß kein günstiges Echo bei Japans Nachbarn hervor. Korea und China haben gegen die Zulassung des revisionistischen Schulbuches bereits protestiert. Der südkoreanische Außenminister Lee Joung Binn drückte gegenüber dem japanischen Botschafter seine Sorge um die bilateralen Beziehungen aus, das südkoreanische Parlament fordert Japan auf, das Lehrbuch nicht zuzulassen, und behält sich vor, die kürzlich getroffene Entscheidung zu revidieren, den japanischen Kaiser nicht mehr abfällig als "König von Japan" zu titulieren. Chinas Staatspräsident Jiang Zemin appellierte an den früheren Ministerpräsidenten Nakasone Yasuhiro, der sich gerade in China aufhielt, eine für die beiderseitigen Beziehungen förderliche Entscheidung über die Zulassung zu fällen.

Den Initiatoren ist diese Aufregung gleichgültig. Bereits in ihrem Gründungsmanifest vom 2.12.1996 formulierten sie:

"Jede Nation hat ihre eigene Auffassung der Geschichte, die sich von denjenigen anderer Nationen unterscheidet. Es ist für Nationen unmöglich, historische Auffassungen zu teilen ... Müßten wir bezüglich unserer Auffassung von Geschichte mit anderen asiatischen Nationen Kompromisse eingehen und umgekehrt, käme dies einer Unterwerfung auf Seiten Japans gleich. Dies würde lediglich das Symptom verschärfen, das sich jetzt bereits zeigt, nämlich den Verlust der nationalen Geschichte."

Das Schulbuch erscheint im Verlag Fusôsha, wo auch die übrigen Veröffentlichungen der "Gesellschaft" verlegt werden: Nishios "Völkische Geschichte" (Kokumin no rekishi) und die "Völkische Moral" (Kokumin no dôtoku) von Nishibe Susumu.




HEFTIG UMSTRITTEN ist in Taiwan ein Manga (Comic-Buch) des rechtsextremen japanischen Zeichners Kobayashi Yoshinori. Der im Oktober 2000 im Verlag Shôgakukan in Tôkyô unter dem Titel "Taiwan-ron" zuerst erschienene 290-seitige Sonderband zu Kobayashis Bestseller-Serie über "Shin Gômanizumu senden" ("Proklamation des Neuen Arrogantismus") befaßt sich mit der Geschichte und Gegenwart Taiwans, wie üblich aus Kobayashis nationalistisch-revisionistischer Sicht. Seit Februar wird das Buch auch in Taiwan auf chinesisch vertrieben. Darin wird ein Berater des taiwanesischen Präsidenten Chen Shuibian, der Unternehmer Xu Wenlong, mit der Äußerung zitiert, die von der japanischen Armee während des Zweiten Weltkrieges eingesetzten Zwangsprostituierten hätten sich aus freien Stücken rekrutieren lassen; es sei für sie sogar ehrenvoll gewesen, und es habe sich keineswegs um Zwangsarbeit gehandelt. Für diese Äußerung wird Xu von allen Seiten kritisiert; er hat inzwischen sein Bedauern ausgedrückt, besteht jedoch darauf, daß die meisten Zwangsprostituierten von ihren eigenen Eltern an die japanische Armee verkauft worden seien. Die People First Party will beantragen, Kobayashi zur Persona non grata in Taiwan zu erklären. Frauenorganisationen rufen zum Boykott seines Buches auf. Die Guomindang (Nationalistische Partei) fordert die Entlassung Xus als Präsidentenberater.

Von den nach Schätzungen 200.000 Zwangsprostituierten der japanischen Armee kamen die meisten aus Korea, aber etwa 2.000 waren Taiwanesinnen. Die meisten von ihnen sind bereits verstorben. Entschädigungen an die Überlebenden lehnt die japanische Regierung bisher ab, da Entschädigungsfragen durch zwischenstaatliche Verträge abschließend geregelt worden seien.

Inzwischen wird darauf hingewiesen, daß auch die Guomindang zwischen 1945 und den 1970er Jahren ca. 30-50.000 Prostituierte in "Militärparadiesen" beschäftigte. Nach der Aussage eines ehemaligen Wachsoldaten befanden sich darunter vor allem wegen unerlaubter Prostitution verhaftete junge Frauen, die zur Arbeit in den Armeebordellen gezwungen wurden. Es wird befürchtet, daß hieraus noch politischer und ethnischer
Konfliktstoff erwachsen kann.



A cartoonist rewrites Japanese history

By Philippe Pons

In the last 10 issues of his cartoon-strip series "Manifesto of the new pride", published in the magazine Saplo, Yoshinori Kobayashi always uses the same basic approach: the main character, a kind of double of himself (who always dresses in the same way as his creator - in black, with round glasses and his hair swept back), orchestrates the story like a presenter in a TV chat-show. Fired up by what he sees as the lies and injustices all around him, he throws up facts, shares anecdotes, gets emotional, lets the anger hang out. The way he harangues his readers, hurls opinions in their faces and showers them with sarcasm makes his writing lively and provocative. He introduces his rants with a catch-phrase: "Let me show you how proud I am of being proud". In Koyabashi’s view, being proud of your pride is to show strength of character and to turn your back on the malaise of pity and compassion that has affected Japan since the end of the second world war.

In On War, published in1998 by Gentosha and printed in a best-seller edition of over 600,000, the author’s protagonist stands on his balcony overlooking the city. This is peace, he comments, but "nobody knows the true nature of peace". Is peace the opposite of war? No. Peace is "order". And then he starts explaining to today’s youth what war really was. Like Virgil in Dante’s Inferno he becomes our guide through the inner depths of the "real war which took the Japanese people through the miraculous victories of the early period and the tragic battles of the period of defeat." "Remove your electrodes - this was a just war !" he thunders at the reader - a reference to the helmets of the Aum sect, which were supposed to keep adepts in permanent spiritual contact with their gurus.

On War brings together recurrent themes present in Kobayashi’s previous cartoon strips. He denounces the individualism that has led his peers to lose their civic sense. And he rails at the "information war" conducted by the left and the media to silence the truth about the past. He claims that "gullible citizens are being manipulated by the Marxists".

One of Kobayashi’s favourite themes is the "just" nature of what had originally begun as "a war against the white racists" who had colonised Asia. In his view the Japanese army taught them a well-deserved lesson. He pushes to extremes the provocative thesis - Japanese expansionism as a war for the liberation of the peoples of Asia - amply developed by right-wing intellectuals such as Fusao Hayashi (1903-75) in the period after the second world war.

Kobayashi also ventures onto dangerous ground when he denies one of the worst atrocities committed by the Japanese army: the massacre of Nanking. "If you really want to look at falsifications of history during the Tokyo International Tribunal, look how they treated the Nanking incident. ... They [the victors] needed a crime that would balance the 300,000 Japanese dead in Hiroshima and Nagasaki."

On the question of the "comfort women" (the 200,000 Asian women forced into prostitution to satisfy the needs of Japanese soldiers during the war), Kobayashi also joins the negationists. He explicitly denied Japanese responsibility in an earlier instalment of Manifesto for a New Pride (vol 3), where he denounced the work of the historian Yoshiaki Yoshimi who had published documents from army archives revealing the responsibility of the Japanese High Command for procuring these women. He claims that Yoshimi quoted selectively from military regulations that were actually designed to deter and punish rape by soldiers. He is equally revisionist in his latest volume Taiwan Ron (On Taiwan), in which he quotes a Chinese source affirming that these women were already prostitutes and that "becoming comfort women was a step up for them, because they preferred military brothels to civilian brothels". At this point outrage turns to contempt.


Herr Kenzaburo Oe, Sie werden manchmal der japanische Günter Grass genannt und sind schon seit den 60er-Jahren ein politisch engagierter Schriftsteller. Am Sonntag wurde in Japan gewählt. Was erwarten Sie von der Wahl?

Das politische System Japans wird sich nicht verändern. Die jetzige Regierungspartei unter Koizumi hat haushoch gewonnen. Aber es entsteht etwas Neues. Seit einem Jahr führe ich eine politische Kampagne mit neuen Japanern zusammen, um die jetzige Verfassung zu schützen. Es gibt ja innerhalb der Regierungspartei und dem konservativen Lager eine Bewegung, die japanische Verfassung zu verändern. Das hat es in der japanischen Geschichte nach der Kapitulation noch nicht gegeben. Jetzt glauben sie, die Mehrheit dafür zu haben. Durch diese Kampagne habe ich sehr viele Veranstaltungen mitgemacht. Es gibt eine starke Beteiligung von Frauen ab dem mittleren Alter dabei. Das ermutigt mich sehr. Innerhalb der Gesellschaft gibt es zunehmend Japaner, die bereit sind, die jetzige demokratische Verfassung zu verteidigen und ihre kritischen Stimmen zu erheben.

Eine neue Opposition?

Der japanische Ministerpräsident Koizumi ist sehr beliebt in Japan, obwohl er seine Politik nie so richtig klar formuliert. Es sind immer nur vage Versprechungen. Vielleicht ist er gerade deshalb so beliebt. Zurzeit sehe ich überhaupt keine Möglichkeit, seine Beliebtheit in der Bevölkerung zu brechen. Aber ich wünsche mir, dass die oppositionellen Kräfte ihre Kritikpunkte an Koizumi klar artikulieren. Das ist schon ein Fortschritt.

Was sind die Gefahren von Koizumis Politik?

Sein Militarisierungsplan besteht darin, dass Japan voll die Politik der Amerikaner und Präsident Bushs unterstützt und sich daran beteiligt. Außerdem richtet er sich gegen China und Korea. Dagegen müssen wir etwas tun.

Sie hatten sich schon in den 60er- Jahren gegen die Wiederaufrüstung Japans engagiert. Sind Sie nun etwas optimistischer?

Ja, optimistischer in dem Sinne, dass ich durch diese Kampagne in den letzten ein, zwei Jahren viele Intellektuelle, gebildete Japaner kennen gelernt habe, die doch ziemlich deutlich Koizumis Politik durchschauen.

Welche Bedeutung hat Koizumis Entschuldigung für das Nanking-Massaker gegenüber China?

Das Verhalten von Koizumi ist sehr japanisch. Er entschuldigt sich heute für die Gräueltaten der Japaner gegenüber der chinesischen Bevölkerung, und ein paar Monate später besucht er den Yasukuni-Schrein (an dem japanische Kriegsverbrecher begraben sind). Mit dieser Wischiwaschi-Haltung verkörpert er in gewisser Weise ein sehr japanisches Verhaltensmuster. Er bezeichnet es als seine persönliche Sache, wenn er den Schrein besucht. Aber er ist der Regierungschef. Das ist nichts Persönliches, wenn es um das Verhältnis von zwei Staaten geht. Das muss er begreifen.

In Ihrem jüngsten Roman schreiben Sie von jungen, rechtradikalen Nationalisten und Fanatikern in den 50er-Jahren. Sehen Sie heute vergleichare Tendenzen?

Es gibt sicherlich solche Gruppierungen, auch innerhalb der Regierungspartei, etwa beim Kanzleramtsminister, der als Nachfolger Koizumis angesehen wird. Zu befürchten ist aber eher eine nationalistische Atmosphäre in der japanischen Gesellschaft. Die ist viel gefährlicher als eine klar politisch formulierte Tendenz nach Rechts. Ich möchte Ihnen ein Beispiel geben, das mich zurzeit sehr beschäftigt: Die Inselgruppe bei Okinawa wurde Ende des Zweiten Weltkriegs von der amerikanischen Armee erobert. Als die japanischen Verteidiger sahen, dass sie die Schlacht nicht gewinnen würden, haben sie ungefähr 700 Bewohner einer dieser Inseln gezwungen, Selbstmord zu verüben. Das ist eine Tatsache. Darüber habe ich vor 30 Jahren ein Buch geschrieben. Jetzt erheben die Hinterbliebenen des Kommandanten, der damals den Befehl gab, eine Anklage gegen mich und meinen Verlag wegen Verleumdung seiner Person. Eine Rechtsgruppierung unter Yoshinori Kobayashi, einem sehr beliebten Manga-Zeichner, behauptet, dass der Selbstmord - von Frauen und Kindern - berechtigt war! Gleich nach meiner Rückkehr nach Tokio erwartet mich der Prozess.

Was kann Ihnen passieren?

Erstens, der Verlag darf das Buch, das derzeit in die 50. Auflage geht, nicht weiter herausbringen. Und zweitens, sie können mich moralisch fertig machen. Denn diese Gruppe behauptet, diese Maßnahme zur "Verteidigung Japans" sei richtig gewesen. Ich hatte dagegen geschrieben, dass diese militärische Anordnung menschlich falsch war. Das dürfte ich dann nicht mehr behaupten. Um zum Ausgangspunkt zurückzukehren: In den letzten 30 Jahren haben sie nie versucht, mich zu verklagen. Jetzt fühlen sie sich stark, dies als Verteidigung des Vaterlandes zu rechtfertigen, weil sie eine sehr nationalistische Stimmung hinter sich wissen. Das ist eine gewisse Bestätigung des Rechtsrucks.

Ist japanische Moral anders als die europäische?

Im Prozess der Modernisierung Japans, der vor etwa 150 Jahren begann, haben die Japaner sich europäische humanistische Moralvorstellungen angeeignet. Wir dachten, dass wir das soweit verinnerlicht hätten. Aber die Taten der Japaner in Asien zeigten, dass das nicht so war. Nach der Niederlage dachten wir wieder, wir hätten gelernt und würden niemals mehr Krieg führen und nie mehr Militär besitzen. Diese Einstellung ist inzwischen gefährdet.

Spielt der Verlust der Religion eine Rolle dabei?

In meinen Werken habe ich immer behauptet, dass die Menschen eine starke moralische oder ethische Vorstellungskraft besitzen müssen, unabhängig von der Religion. In Japan gibt es beispielsweise sehr viele Buddhisten, die keine auffällige moralische Stimme erheben. Für Moral braucht man keine Religion.

Das Gespräch führte Sabine Vogel.


http://www.chinapur.de/html/body_nanking.html

http://www.cnd.org/mirror/nanjing/NMFOTO.html

http://www.cnd.org/mirror/nanjing/



Von:   abgemeldet 01.12.2005 03:08
Betreff: Schattenseiten Japans!?!? [Antworten]
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@area

was! keine schokolade!!!
ich werde eingehen, wenn ich nächstes jahr hinfliege, das heißt, natürlich nur wenn ich heil am boden ankomme!
gibt es da auch lindt? milka und konsorten kann ich ohnehin nicht essen....

back to topic.

hab jetzt nur die letzte seite gelesen (uuups, nein, die vorletzte,da gibt es ja noch ´ne 5te, die nehm ich mir gleich vor, inklusive monsterpost!), allerdings schau ich des öffteren mal vorbei.

ich hab mal einige bücher über japan gelesen.
und da gibt es noch die....(hab den namen vergessen). na jedenfalls ist das DIE unterschicht japans. die leute werden nicht eingestellt und müssen in den versüftesten randgebieten leben!
und das nur, weil ihre vorfahren, oder eltern einen unreinen beruf hatten/haben.
so etwas wie fleischer, totengräber, oder so.
weil nach shintoistschen glauben alles was mit blut und tot zu tun hat unrein ist.
das ist doch mal heftigste diskriminierung. du kommst nicht auf die richtigen schulen, hast glück wenn du das noch schaffst, aber spätestens bei der bewerbung wirst du aussortiert weil dein uururururururururururgroßvater totengräber war....meine fresse!!!

jaja, die frauen haben es schwer in japan. japan und frankreich sind die wirtschaftsländer, die die wenigsten frauen in der regierung haben! böse böse böse!!!

>Der Umgang mit Homosexuellen... recht verwirrend wenn man bedenkt wie beliebt dieses Thema bei Manga/Anime ist

so ganz stimmt das nicht. ich hab mal gelesen, dass homosexualität unter männern (und auch nur da, die frauen kommen mal wieder zu kurz) jahrhunderte lang in weiten teilen japans als normal galt und geduldet wurde. es war nichts dagegen einzuwenden, wenn sich die jungen spunde vor der ehe auch mal mit gleichgeschlechtlichen vergnügten.
und jetzt kommt was gutes....
um die letzte jahrhundertwende soll japanreisenden ein infoblatt gegeben worden sein, das beinhaltete; in schulen aufzupassen, da sie opfer sexueller übergriffe durch junge männer werden könnten!!! *hihihi*

also wovor es mich am meisten graust sind die ubahnen,die sind in den hauptverkehrszeiten ja sowas von voll, bin schon in london nicht eingestiegen, das lag aber eher an der angst in die luft gesprengt zu werden.
sollte ich angegrappscht werden gibt es übelste schläge!

ich hab schiss mich andauernd zu verlaufen in diesen verwinkelten gassen. ja, diese ungeplante straßenbauerei ist auch ein minuspunkt. kann aber witzig werden und man darf stolz sein, falls man sich aus so einem labyrinth rausgekämpft hat...



...
...and he told me, parampampampamm...
...a new born king to see, parampampampamm...
...i play my drum for him, paaahrampampampamm...
........

Zuletzt geändert: 01.12.2005 03:10:35



Von:    Aera 01.12.2005 08:09
Betreff: Schattenseiten Japans!?!? [Antworten]
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@Saruwatari: Gomen ne^^ Hab nur immer so ein Diskussionsbeduerfniss. Mir ist schon klar, dass der Thread ueber Schattenseiten von Japan beichten soll. Aber dachte es waer mal ganz interessant, neben dem ganzen rumgemotze auch mal zu lesen, was denn nun die Japaner dazu sagen. Darum hab ich mein Textchen da oben verfasst :)

@Tafkaer
Danke, du mich auch...
Mal ernsthaft warum fuehlst du dich immer gleich so persoenlich angegriffen? Ich hab dich als einzigen namentlich erwaehnt, weil ich dich kenne und mir daher dein Name wahrscheinlich in Erinnerung geblieben ist.
Ausserdem, was bitte war das denn fuer ein Beitrag? "Japaner fallen in Nationalsozialismus zurueck. Dumme Japaner" (nicht ganz O-Ton, ich weiss) Ich finde, wenn du schon solche Anschuldigungen bringst, dann solltest du doch zumindest mal ein oder zwei Links zum Thema posten.
Darum hab ich eigentlich nur ganz vernuenftig nach genau solchen gefragt. Ich bin ehrlich dran interessiert, und beschmeise niemanden mit Faekalien...
Wieso also fuehlst du dich angegriffen?

Weil ich danach noch was zur Diskussion um die Schreinbesuche von Koizumi geschrieben hab? Das bezog sich jetzt weniger auf deine Beitraege. Sorry.
Mir war nur so, als waere das hier schon oefter das Thema gewesen. Oder als haette es zumindest eine recht lange Diskussion drueber gegeben.
Da ich es ganz interessant fand, was Emiko mir erzaehlt hatte, wollte ich es hier mal weitergeben. Damit man halt auch mal hoert, was zumindest eine Japanerin dazu sagt.
Abgeschlossen hate ich meinen Text, glaube ich damit, dass ich das ganze Thema Yazukuni-Schrein mittlerweile persoenlich so komplex finde, dass ich mich lieber nicht fuer oder gegen eine Seite aeussern will.

Du solltest dich wirklich mal oefter zusammenreissen und nicht immer gleich in so einem agressiven Ton antworten. Ich koennte dir ja glatt einige Bemerkungen mir gegenueber ziemlich uebel nehmen (zugegebenermassen, war mein Vergleich mit den Manga nicht grade einer meiner Geniestreiche).
Hin und wieder mal dran denken, dass sich nicht alles nur auf deine Beitraege bezieht. Nur weil vllt mal ganz am Anfang des Textes dein Name erwaehnt wurde. Okay?
Danke.


@Bastardo: Es gibt schon Schokolade... aber nicht so, wie ich sie gewoehnt bin. Lindt solltest du schon bekommen. Ist halt noch teurer als in Deutschland, weil importiert.

Ach wodran mich dein Beitrag erinnert (und damit ich zur Zufriedenheit anderer Leute auch mal rummotze)
Obdachlose in Japan.... Uiuiui....

Also ich glaube nicht, dass es hier so etwas wie eine Bahnhofsmission gibt. Denn so wie die Obdachlosen hier ausschaun... naja dagegen sind die deutschen Obdachlosen ja richtig gepflegt.

Man sieht sie auch nicht oft hier. Manchmal gibts auffaellig viele Papkartons unter einer Bruecke oder sie sammeln grade alten Papiermuell auf um sich wenigstens etwas Geld zu verdienen.
Auf das krasseste Beispiel bisher musste mich aber erst ein Kumepl hinweisen. Da dieses Beispiel ausserhalb meines Blickfeldes sass.

Das war in Shibuya, ich wollte mir grade eine Fahrkarte besorgen und hab daher natuerlich nach oben an die Linienplaene geschaut. Auf einmal haut mein Kumpel mich so an und nickt mit dem Kopf zur Seite. Und was seh ich... *graus*
Ein Mann sitzt auf dem Boden, keine Schuhe, zerrissene Klamotten. Langer verfilzter Bart, lange strubbelige Haare, wunde Fuesse und Haende mit unglaublich langen und gelben Zehen- bzw. Fingernaegeln.
Es war abstossend! Und gleichzeitig Mitleidserregend. Wie er da so in seiner Ecke sass, total fertig und alle Menschen laufen an ihm vorbei, als waere er nicht existent. Ja sogar ich hab ihn im ersten Moment gar nicht wargenommen. Obwohl er einfach nur total deplaziert wirkte.
In meinem ganzen Leben habe ich bisher noch keinen Menschen gesehen, der SO runtergekommen war.
Das ist wirklich erschreckend... In Deutschland heisst es ja schon immer, dass man als Obdachloser kaum wieder den Einstieg in die Gesellschaft schafft. Aber ich glaube in Japan ist man dann noch schlimmer dran. Einmal aus dem System hier draussen, und man kann sich gleich beerdigen lassen. Denn so schnell kommt man da nicht wieder rein. Als Obdachloser schon gar nicht. In Deutschland gibs ja dann wenigstens noch hin und wieder Hilfsorganisationen, die sich um solche Leute kuemmern. Aber ich habe meine Zweifel, dass etwas Vergleichbares in Japan existiert. Zumindest in dem Mase (denkt euch das esszet), wie in Deutschland....

Aera >'__'<



Von:   abgemeldet 01.12.2005 11:10
Betreff: Schattenseiten Japans!?!? [Antworten]
> Mal ernsthaft warum fuehlst du dich immer gleich so persoenlich angegriffen? Ich hab dich als einzigen namentlich erwaehnt, weil ich dich kenne und mir daher dein Name wahrscheinlich in Erinnerung geblieben ist.


Weil ich dich einerseits ganz gern hab, aber andererseits das Gefühl hab das du laufend hinterher bist mich zu wiederlegen obwohl es gar keinen Anlass dazu gibt. Ich geb zu das ich übertrieben reagiert hab, weil ich mit dem Anfang von deinem Text das Gefühl hatte das du mir untestellst ich würde hier laufend Unwahrheiten erzählen


> Ausserdem, was bitte war das denn fuer ein Beitrag? "Japaner fallen in Nationalsozialismus zurueck. Dumme Japaner" (nicht ganz O-Ton, ich weiss) Ich finde, wenn du schon solche Anschuldigungen bringst, dann solltest du doch zumindest mal ein oder zwei Links zum Thema posten.


Wo bitte hab ich denn das Geschrieben???
"Was ich persönlich sehr bedauerlich finde ist die Tatsache das Japan seine Geschichte gerade neu schreibt und in einen schon überwunden geglaubten Nationalismus zurückfällt.
Einfach erbärmlich!"

Wo steht da was von "dummen Japanern", wo von "Nationalsozialismus" ich seh da nix, sorry!
Ein Patriot liebt sein Land, ein Nationalist setzt sein Land über andere Länder und ein Nationalsozialist ist ein "Deutscher Herrenmensch" mit Roter Armbinde der Teil der menschenverachtensten Bewegung war die je diesen Planeten erblickt hat.
Das es in Japan seit einiger Zeit zunehmenden Rechtsdruck gibt ist seit einigen Jahren auffällig. Wenn ich diese Tendenz als bedauerlich oder sogar erbärmlich einstufe sehe ich das Problem nicht. Um da rauszulesen, ich würde Japans Menschen oder ihre Kultur erbärmlich finden muss man sich einige Mühe geben.
Genauso empfinde ich den evangelischen Rechtsuck der Durch Amerika geht als extrem Gefährlich. Das ein solches Land es nicht schafft dem Herr zu werden, sondern sich im Gegenteil einen Präsidenten anschafft der seine Kriege als Gott gewollt bezeichent und Kritik damit abtut das er das mit seinem Schöpfer persönlich geklärt und das OK bekommen hat, finde ich genauso erbärmlich wie die Tatsache das in meinem Heimatland Belgien eine Beschönigung zum netten Onkel von Leopold II stattfindet, der für das unfassbare Kolonialblutbad im Kongo persönlich verantwortlich ist. Deswegen habe ich trotzdem den gleichen Respekt vor der Geschichte, den Menschen und der Kultur dieser Länder wie bei Japan.
Wir leben in einer globalisierten Welt in der jeder mitverfolgen kann was andernorts passiert und das Sprichwort "andere Länder, andere Sitten" gilt heute nicht mehr so unumschränkt wie das früher der Fall war, weil man heute seine Traditionen einer Globalen Kultur notgedrungen anpassen muss. Und wenn in einem Land das zu früheren Zeiten aufgrund einer Ideologie unfassbare Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen hat diese nicht nur verleugnet werden, sondern eine starke Tendenz dazu entsteht sie in Heldentum und Völkerberfreiung um zu glorifizieren und eine Entwicklung hin zu dieser Ideologie von neuem im entstehen ist und in keinem Masse bekämpft wird, dann finde ich kein Problem daran das in der Wortwahl anzuprangern die ich benutzt habe.

Die Artikel die ich dir mitgepostet habe lohnen sich zu lesen, die sind alle interressant und befassen sich auch nicht nur mit Koizumi, dem Schrein oder dem Schulbuch und sind auch nicht von einseitiger Sichtweise.

Tut mir leid das ich dich übermässig angefahren habe, aber du hast mir Worte in den Mund gelegt die ich so nie gesagt habe und ich habe deinen Post selber als aggressiv auf mich empfunden



Von:   abgemeldet 01.12.2005 14:41
Betreff: Schattenseiten Japans!?!? [Antworten]
>2. Schuluniformen: wegen Punkt 1, aber auch, weil Mädchen wohl >kaum imemr eine Babyhaut haben und so manches Mädchen ist auch >flüssiger als andere, da finde ich so kurze Röckchen >unmenschlich!

woher hassu so nen mist her?!ôo
denksu die Schulmädchen laufen in Japan wirklich in so kurzen röcken zur schule wie in manga oda animes?xD
in japan ist es pflicht röcke zu tragen die bis unterhalb des knies lang sind!!>___>




Von:   abgemeldet 01.12.2005 17:57
Betreff: Schattenseiten Japans!?!? [Antworten]
"ironisch"
in diesem Thread merkt man ja, was hier die Leute doch fuer Sachen ansehen, glauben und behaupten ^^ Ui, TOtengraeber, Kurze Schulroecke und sowas ^^

Zum grossen Teil aber sind alle eher Vorurteile, wenn man mich anch meiner wahren Meinung dieses THreads fragt. Wie der Threadstarter esca0207 schon wollte, mit Quellenangaben :) Sachen wie, ich habe gehoert, ich habe gelesen gilt diesem Fall nicht, ne?

Aber schon mal zu wissen, was auf der ganzen Welt ueber Japan verbreitet wird, ist schon mal was.

Man behauptet ja auch, ALLE Chinesen essen Hunde... -.- voellig daneben.



Von:    Aera 02.12.2005 01:39
Betreff: Schattenseiten Japans!?!? [Antworten]
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>woher hassu so nen mist her?!ôo
>denksu die Schulmädchen laufen in Japan wirklich in so kurzen röcken >zur schule wie in manga oda animes?xD
>in japan ist es pflicht röcke zu tragen die bis unterhalb des knies >lang sind!!>___>

*husthust* Die Roecke sind hier mitunter wirklich so kurz! Das ist kein Witz!!!!
Also nicht, dass die Schule so kurze Roecke vorschreiben wuerde. Die Maedels kuerzen sie selbst,raffen sie hoch etc. Mitunter, bis kurz unter die Arschbacken.
Und wenn sie dann auf einer Rolltreppe stehen, halten sie schoen brav ihre Schultasche hinter sich. Damit ihnen auch kein poeser Mensch unter den Rock guckt. Und hinsetzen in der UBahn geht mit solchen Roecken auch nicht...
Wenn man noch die original langen Roecke traegt... dann ist man ja schon fast ein graues Maeuschen und Aussenseiter.
Soviel dazu.

Aera >'__'<


P.S. Bitte beachtet das 'MItunter' Die meisten kuerzen ihre Roecke dann doch nur bis knapp ueber die Knie oder Haelfte Oberschenkel.
Zuletzt geändert: 02.12.2005 01:42:23



Von:   abgemeldet 02.12.2005 10:10
Betreff: Schattenseiten Japans!?!? [Antworten]
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/OT
*rofl* auch da kann ich aera nur zustimmen.

beobachtungen haben mir nur einen trend gezeigt - je älter die mädels, desto mehr der trend zum ultrakurzen rock.
also in odaiba rannte da eine rum, die hatte schon mehr nen breiten gürtel an @_@

/OT aus. zurück zu den schattenseiten. ^^



Von:    Unkraut 02.12.2005 13:45
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darf man das überhaupt oder regt sich da kein Lehrer drüber auf (also: Stillschweigend)???

Hieß es nicht auch mal, dass teilweise die Frisuren auch leicht vorgeschrieben werden, di man in der Schule haben darf? (über dauerwelle und gefärbte Haare wird sich ja öfters mal in Mangas aufgeregt)

Da wundert es mich, wenn die ihre Röcke bis gottweiswohin kürzen dürfen aber nichtmal ihre Haarlänge (oder so) bestimmen dürfen

Oder machen die das ganz geschickt mit ner Zieh-Schnur:
Tagen den Rock, solange ein Lehrer in der Nähe ist, Lang.
sobald der Lehrer weg ist *an-Schnur-zieh*: der Rock ist um die Hälfte Kürzer XDXD
BUCHPROJEKT FÜR DIE LEIPZIGER MESSE:
www.MangaSpot.de.vu

wir planen ein neues Buch für 2006 XD
----



Von:    Aera 02.12.2005 15:15
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Also angeblich werden die Roecke zum Teil nur hochgerafft. Das weiss ich aber nicht genau, hab bisher noch nicht versucht, an einem zu ziehen XD
Aber ich denke mal, dass die meisten Berichte ueber Japan dezent veraltet sind (hab so aehnliche Sachen naemlich auch in der Schule erzaehlt bekommen).
Wahrscheinlich wird das mit dem Schminken, der Haarfrisur etc. nicht mehr ganz so eng gesehen. Okay, ich hab noch keinen Schueler mit gefaerbten Haaren gesehen. Aber der Schnitt zumindest entspricht dann doch schon der allgemeinen Mode. Und Schmincken ist in einem gewissen Masse sicherlich erlaubt. *will esszett*
Von wegen keine Sticker auf den Schultaschen. Das vielleicht nicht, aber an der Seite haengt dann um so mehr Gebimmsel Plueschtiere, Glitzerzeug, was halt alles ranpasst. Am handy genauso.
Allerdings duerfte das dann auch wieder von Schule zu Schule unterschiedlich sein. Sicher gibts noch einige, wo die Regeln sehr ernst genommen werden.
Neulich hab ich in der Bahn so ein graues Maeuschen gesehen. Hellblaue schlichte Uniform, mit langem Rock. Haare zu zwei Zoepfen gebunden und auch sonst nicht sonderlich zurecht gemacht. Mir sind noch ein zwei andere Maedel in der gleichen Uniform aufgefallen, die nicht ganz so durchgestylt waren wie der Durchschnittsschueler hier.

Aera >'__'<



Von:   abgemeldet 02.12.2005 18:43
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Also, an meiner Schule war das so:

Keine gefärbten Haare, sonst gab es übelst Ärger. "Dauerwelle" war in Maßen ok. Also, man durfte sich mitm Lockenstab Locken machen, aber so wirklich Dauerwelle war nicht drin.
Schminken war eigentlich auch nicht drin, aber die meisten Mädels haben das trotzdem gemacht. Eine war so richtig übel, hatte auffälligen Lidschatten drauf etc., da hat sie gleich zur ersten Stunde Ärger vom Lehrer bekommen. ("Iwasa, das is zuviel! Geh dich abschminken.")
Der Rock war bei uns eh lang, bis unters Knie, und so lang musste er auch sein, das wurde kontrolliert...(die lehrer standen auf dem schulweg...-.-)
ABER...kaum am Bahnhof angekommen, wird der abgeschnittene Rock rausgekramt, in der Toilette umgezogen und weiter gehts. o_O Die sind dann echt verdammt kurz und wenn ein Lehrer sie erwischen würde, dann wären sie dran, aber das ist eben der Reiz. Genauso, wie manche Mädels sich in den Ferien Haare blond färben und dann am 1. Schultag wieder mit schwarzen erscheinen. So geil. XD
Nya, meine schule war da "normal streng", aber es gab auch schlechtere schulen (für die "nicht so lernwilligen"), da gab es kaum vorschriften und da liefen echt die krassesten weiber rum. eine hatte den rock regelmäßig so kurz, das ich ihre Unterhose sehen konnte wenn sie vor mir herlief...(durch die Beinbewegung kam der "Rock" eben...in Schwingung!)

Bla, bla...war schon echt interessant...ich gehörte btw. auch immer zu den leuten, die den Rock hochgewickelt haben. lD~ Bis über's Knie...war dann immer noch lang, aber hauptsache kurz...! *Mitläufer* X__X
ICOCA で、、、行こうか?
世界中でこんなに沢山の人がいるのに、、、あなたと出会って、恋に落ちて、、、運命じゃん。



Von:   abgemeldet 02.12.2005 23:16
Betreff: Schattenseiten Japans!?!? [Antworten]
^^ Deutschland wird sowieso nie im Leben so werden wie in Japan ^^



Von:   abgemeldet 07.12.2005 00:27
Betreff: Schattenseiten Japans!?!? [Antworten]
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@Sarawutari

das mit dem totengräbern hab ich in einem buch gelesen, das die sozialen verhältnisse in japan behandelt hat und ich denke nicht, dass es ausgedacht ist. ich kann ja nochmal nachsehen ob ich das buch wiederfinde und den textabschnitt hochladen!
ich denke auch nicht, das man davon irgendwie anders was mitbekommt, da diese leute verpöhnt sind und sich natürlich schämen. was sich für uns sehr irrational anhört ist für die leute dort selbstverständlich. genauso wie der selbstmord nach einem geplatzeten geschäftsabschluss, oder das fingerabhacken der yakuza....

also, bei so einer sache kann man sich halt nur auf schriftliches berufen!

und was die kurzen röcke angeht, ich denke, dass einige hier im forum, die schon in japan waren, als zuverlässige quellen angesehen werden können.


ich hab mir auf der connichi den dokumentarfilm über obdachlose in tokio angesehen und da musste ich auch ab und an mal schlucken.
obwohl ich die obdachlosen, die gezeigt wurden noch echt super fand. die haben ihren eigenen hilfverband gegründet! sehr angagiert diese leute.
was mich am meisten erschreckt hat waren die aussagen eines obdachlosen, wie er über die verbrennung der obdachlosen gesprochen hat. das passiert einige male im jahr!
und besonders seltsam war noch, dass es mir so vorkam, dass sich die meisten selber, auf eine weise, als etwas niederes bezeichneten!

...and he told me, parampampampamm...
...a new born king to see, parampampampamm...
...i play my drum for him, paaahrampampampamm...
........

Zuletzt geändert: 07.12.2005 00:34:30



Von:   abgemeldet 07.12.2005 08:57
Betreff: Schattenseiten Japans!?!? [Antworten]
> und besonders seltsam war noch, dass es mir so vorkam, dass sich die meisten selber, auf eine weise, als etwas niederes bezeichneten!


naja.. wenn die gesellschaft genau das einem einredet bzw. vorspielt, glaubt man es irgendwann selber..

und in einem land, wo der persönl. status/stand innerhalb der gesellschaft schon immer wichtig war, ist das halt noch ein wenig extremer..




Von:    Aera 07.12.2005 15:31
Betreff: Schattenseiten Japans!?!? [Antworten]
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@Bastardo
Also, wenn du das Buch findest in dem die Sache mit den 'Randgruppen' dann schau auch mal, wann das ganze verfasst wurde.
In der Japanologie gibt es grade zu Geschichte und Kultur Standardwerke, die in den 50ern verfasst wurden.
Ansonsten kann ich mir nicht vorstellen, dass die Leute hier mit einem Schild rumrennen, das sagt 'Einer meiner Vorfahren war Totengraeber' Bestenfalls Bestandteile des Familiennamens koennten darauf hindeuten. Aber selbst dann, kann man das ja durch Heirat o.ae. aendern ^^

A pros pros Totengraeber... Japan hat geile Leichenwagen XD Mir sind davon neulich zwei entgegengekommen.
http://www.leichenwagen.de/bild15.htm
Oops, falscher Thread XD


So und dann muss ich jetzt noch oeffentlich zu Kreuze kriechen...
@Tafkaer: Wie ich dir schon in der ENS geschrieben hab, sorry, ich hab tatsaechlich Nationalismus und Nationalsozialismus verwchselt >.< *schaem* Sollte keine Eintraege in Zeiten schreiben, in denen Murphies Gesetz so eindeutig ueber mich herrscht >.<



Von:   abgemeldet 09.12.2005 16:13
Betreff: Schattenseiten Japans!?!? [Antworten]
Was die meisten Aeusserungen angehen, da haengt es wieder davon ab, was fuer ERfahrungen man mit Japanern gehabt hatte...

Viele JapanStories von Deutschen sagen immer, Japaner seien sehr nett, heoflich und so. Und wiederum andere behaupten, sie seien Schei**e und so weiter... wegen den Talkshows und so..

nyo, da kann cih nru sagen.

JEDEM DAS SEINE,

ne?

;)



Von:   abgemeldet 11.07.2006 18:16
Betreff: Schattenseiten Japans!?!? [Antworten]
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http://de.wikipedia.org/wiki/Homosexualität_in_Japan

oder schaut mal auf
http://www.originalbishounen.de/
unter >sonstiges>Wußtest du...


...nur mal so hier reinstell (keine Ahnung obs schon gepostet worden ist) uww
Zuletzt geändert: 11.07.2006 18:27:10



Von:    Tomoaki 15.07.2006 15:18
Betreff: Schattenseiten Japans!?!? [Antworten]
Also ganz ehrlich Leute, in jedem Land gibts gute und schlechte Seiten. Und da sollten wir uns mal an die eigene Nase packen.
In jedem Land ist mal was schief gelaufen oder läuft noch schief. Ob das jetzt politisch oder sonstwas ist. Oder glaubt ihr etwa dass hier keine illegale Prostitution oder sonst was gibt?!
Dann falsch gedacht, das gibt es überall. Ob jetzt 1. oder 3. Welt (oder sonstwas), spielt eine Rolle.

Über all gibt es positives und negatives (auch in Japan!), was mich nicht von meiner Faszination von Japan abbringt!



Von:   abgemeldet 15.07.2006 15:41
Betreff: Schattenseiten Japans!?!? [Antworten]
Japan ist nun mal ein Land der Extreme. Es ist in der japanischen Mentalität begründet, ALLES bis ins letzte Extrem zu tun. Man darf nicht vergessen, daß in Japan jahrhundertelang eine Militärdiktatur herrschte! Der Shogun war der oberste General, nichts anderes.
Alle Entwicklungen in Richtung Öffnung nach außen usw. wurden von Ausländern, meist Amerikanern, erzwungen. Wären die USA nicht, würde Japan noch heute halb im Mittelalter stecken!

Und jetzt schlagt bitte zu, denn meine Meinung paßt nicht ins Weltbild eines kleinen Mangafans.
If you love someone, set them free.
If they return to you, put several 8 inch blades into their head.
If they return again, then RUN ...
JUST RUN.



Von:   abgemeldet 15.07.2006 15:50
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genau wie die dritte Welt und früher auch Amerika, dank den Europäern. Jedes Land hat seine Schattenseiten, aber muss mans so übertreiben wenn man sich öffnen und anpassen will?
@ elShoggotho
-Warum?

Entschuldigungen gibt es nicht-nur Ausreden



Von:    Tomoaki 15.07.2006 20:17
Betreff: Schattenseiten Japans!?!? [Antworten]
Ehmm nö ich schlag dich net.
Es reicht was ich in spanisch über Guatemala gelesen/glernt habe (auch andere Latino Länder). Ihr wollt das gar nicht wissen. Wat "wir" da angestellt haben ist nicht sehr fein (wird teilweise ja leider noch praktiziert).



Von:   abgemeldet 16.07.2006 00:09
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Naja...das mit der Abschottung is nicht so ganz richtig: Es gab immer noch einen blühenden Handel mit China während dieser Zeit (auch wenn der illegal war), der shimazu-clan aus Kyushu hat sich so über 200 Jahre ein riesiges Vermögen angehäuft, welches ihm dann in dem Bürgerkrieg am ende des 19.Jhd genutzt hat: Er konnte sich die modernsten Waffen und auch die meissten soldaten leisten
Ein wuderbares Buch zum thema "Wieviel Dreck hat das Japanische Kaiserhaus am Stecken": Seagrave; "Herrscher im Reich der aufgehenden Sonne"
Rettet die Welt vor der unaussprechlichen Bedrohung durch die personifizierte Nutzlosigkeit!
Klickt auf den Link und Helft uns im Kampf gegen ANZ(u)-illa!
http://animexx.4players.de/community.php/I-Hate-Anzu/beschreibung/

Nach Einem guten Essen könnte man jedem vergeben.Selbst den eigenen Verwandten



Von:    Naraku 21.07.2006 07:41
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-was man oft nicht in den Büchern und Sendungen gezeigt bekommt, was aber genauso wie hier in D-Land ist, sind die Obdachlosen und Arbeitslosen in Japan.

In Tokyou-Ueno gab es mehrere Stellen wo z.B. die Obdachlosen in den Parks schliefen. Es kann auch öfters sein das man mal einen auf der Straße schlafen sieht.

-Je nach Wetter und Jahreszeit ist es auch vom Geruch her unterschiedlich. Nicht überall riecht es angenehm. Wegen Verkehr, Wetter etc.

-Sprache: manchen ist es vielleicht schon passiert, aber obwohl man englisch und japanisch spricht (ob gut oder nicht), man hat selten ne Chance. Ich war mit ein paar Freunden unterwegs. Sie konnten besser jap. sprechen als ich und hatten meist eben gefragt was wo ist und so (wenn wir rumirrten und eigentlich was suchten, aber was anderes fanden XD). Meist stellten die Japaner sich auf dumm oder ignorierten uns. Wer als Frau freundlichst fragt und eben sich selber auf Dumm stellt hat bessere Karten, als wenn en Kerl sicher einen ansprecht. Nur selten war gab es den Fall das die Jungs auch ne gescheite antwort bekamen.

-Verkehr: mir ist oft passiert das die Leute dort sehr seltsam fahren. Manche fahren über Rot, manche eben über das übliche Grün (an der gleichen Ampel) nur das es so oft ist, das man nicht genau weis: Muss man da jetzt über rot oder Grün fahren und bei der anderen Farbe stehen bleiben? Selbiges ist auch bei den Fußgängern. Also meist ist das bei etwas kleineren Straßen! ^^°
Shinsengumi vs. Naraku Sippschaft



Von:    christianz1 21.07.2006 17:22
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Also, zu der Sache mit den Totengräbern, Gerbern etc.:

Das ist leider wahr! Wer Vorfahren hat, die in der Edo-Zeit zum Stand der "eta" gehörten (und das waren alle, die beruflich in irgendeiner Weise mit dem Tod oder Töten zu tun hatten), hat dies noch heute in seinem Familienstammbaum stehen, und diese können von anderen auch eingesehen werden.

Es gibt wirklich Firmen, die dann diese Leute deswegen nicht einstellen. Zum Glück ist dies allerdings am Abnehmen, und heute nicht mehr ein so großes Problem wie noch vor 30 Jahren.





Von:    TokyoJuliet 22.07.2006 05:52
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Was ganz sicher eine Schattenseite ist, sind die vielen Obdachlosen in Tokyo... aber die gibt es in anderen Laendern ja auch.

Was mich schockiert sind die vielen Mafia-Angehoehigen... Und damit meine ich nicht die typischen Mafiosis, sonders zum Teil super huebsche, junge Maenner. Sie kommen aus dieser Szene ja auch nie wirklich heraus, da sie durch z.B. riesige Brandnarben schwer gemarkt sind.

@Naruku:
Eigentlich ist es ganz einfach mit Japanern zu sprechen oder sie kennenzulernen (wenn man Japanisch kann) und dass sich jemand bei einer Frage dumm stellt, hab ich noch nie erlebt.
もうすぐまた桜が咲く 教室からじゃなくて今度は
妄想じゃなくてちゃんと目をみて「好き」と言えるかな



Von:   abgemeldet 23.07.2006 19:16
Betreff: Schattenseiten Japans!?!? [Antworten]
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Japaner ganbatten immer. Das heisst, sie strengen sich an, und NICHTS kommt dabei heraus. Ganbatten heißt die Devise an der Uni. Man muss nicht intelligent sein, man muss keine guten Testergebnisse haben, hauptsache, man kommt zum Unterricht, schläft dort ein (weil man ja die Nacht durchganbattet hat) und zeigt so seinen guten Willen.
Schon deprimierend.

Japanische Männer tragen rosa T-Shirts.

Die Bahn fährt nachts nicht.

Wenn mir noch einmal ein Japaner ekks-kusse-miii entgegenschmettert, obwohl ich gerade in einem japanischen Buch blättere oder eben auf japanisch telefoniert habe, SCHREI ICH!


Haha, ansonsten isses nett hier.



Von:    Wieldy 25.07.2006 15:09
Betreff: Schattenseiten Japans!?!? [Antworten]
Es gibt zu wenig Mülleimer, was aber durch einen Überfluss an Getränkeautomaten wieder gut gemacht wird^^

Kennt ihr das Buch "Darum nerven Japaner" von Christoph Neumann? Ich fands ganz witzig, aber ich konnt das noch nicht so nachprüfen, weil ich erst zwei Wochen im Urlaub in Japan war^^


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