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Einzelposting: atheistisches Kinderbuch


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Von:   abgemeldet 05.04.2012 16:51
Betreff: atheistisches Kinderbuch [Antworten]
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@Chibifier
>ALLERDINGS(!) kann ich die krassere Haltung von Atheisten in zB. Amerika schon verstehen. >Wenn man selbst auf militante Ablehnung stößt, dann haut man aus der Defensive auch gerne >mal drauf.

Ich auch. Wie gesagt, die Gegenseite ist oft nicht besser und das ist genauso verwerflich.

@sweet_miko

Hast du das Buch gelesen / angesehen?
Weißt du, was in diesem Buch steht und wie Religionen dort dargestellt werden? Es geht nicht darum, dass das Kinderbuch atheistisch ist.

Und es tut mir Leid, aber ich toleriere keinen Hass gegen Menschengruppen. Jemand, der ALLE religiösen Menschen als „Religioten“ ansieht, den "feinde" ich in der Tat an, denn ich lasse mich nicht als Idioten hinstellen, nur weil ich eine andere Überzeugung habe.
Und dabei ist es für mich wesentlich schlimmer, dass nicht nur ich beleidigt werde, sondern dass es eine GESAMTE Menschengruppe betrifft.
Jeder darf mich scheiße finden, wenn er das möchte, aber alle Menschen scheiße zu finden, obwohl man sie gar nicht kennt und das nur, weil sie Gruppe XY angehören, ist kein Spaß mehr und hat auch nichts mit Geschmackssache oder sonstigem zutun.
Ginge es hier um Homosexuelle würde ganz Animexx schreien, aber da es ja nur gegen Religiöse geht, soll man dann bitte nicht so sein und schön die Klappe halten?
Das kann man von anderen verlangen, von mir sicher nicht.
Ich bin stolz auf meinen Glauben und ich lasse weder mich, noch meine Familie und Freunde, noch meine anderen Brüder und Schwestern ständig so diffamieren. Das würde ich auch bei Atheisten nicht zulassen und es ist in meinen Augen nur beschämend zu sehen, wie hier immer wieder mit zweierlei Maß gemessen wird.
Aber wie schon geschrieben, heutzutage ist es anscheinend ganz normal, dass du dich als religiöser Mensch ständig beleidigen lassen musst.
Und ich muss auch wirklich den Kopf schütteln, dass du es scheinbar als gerecht empfändest, wenn religiösen Menschen überall der Mund verboten wird und auch das öffentliche Ausleben ihres Glaubens.
Gott sei Dank haben wir Religionsfreheit, zumindest NOCH. Wie ich oben schon schrieb, bin ich wirklich gespannt, wie lange ihr gütigen Atheisten uns dieses Recht noch zugesteht.
Aber pass auf, dass nicht auf einmal jemand auf die Idee kommt, dir zu verbieten, öffentlich zu sagen, dass due Atheist bist und eine Partei zu wählen, die atheistisch geprägt ist.
Aber mit zweierlei Maß messen kann man ja immer gut.
So sind es auch natürlich nur alle Religiösen, die nicht mit Konkurrenz umgehen können, wenn sie von fanatischen Atheisten beleidigt werden und nicht der fanatische Atheismus, der nichts anderes zulässt.
ICH kann sehr gut mit anderen Überzeugungen leben und ICH bin nicht diejenige, die jemandem verbieten will, seine Überzeugung offen auszuleben.

Ansonsten möchte ich jetzt nochmal genauer auf das Buch eingehen und zwar besonders darauf, das Buch würde nur die Evolutionstheorie vertreten (was es mit dem Statement "nackte Affen“ nun auch nicht so recht trifft, aber gut) und würde doch nur zeigen, dass es AUCH ohne Gott geht (von wegen "Der (fanatische) Atheismus toleriert eben Konkurrenz, nur die Religioten nicht!111").

Zu der Aussage mit den „nackten Affen“ möchte ich dazu das entsprechende Bild + Text zeigen.
Da das Bild recht klein ist, zitiere ich den Text an der Seite mal:

„Damit nun keiner von euch denkt:
„Wer Gott nicht kennt, der ist beschränkt!“
Sei ein Geheimnis euch verraten
[Ihr dürft es gerne weitersagen:]

Der Gottesglaube auf dem Globus
Ist fauler Zauber, Hokuspokus.
Rabbis, Muftis und auch Pfaffen,
sind, wie wir, nur „nackte Affen“.
Bloß, dass sie „Gespenster“ sehn
und in lustigen Gewändern gehn.

Dem Ferkel haben sie nichts vorgemacht,
es hat sie alle ausgelacht.“

Mir kann nun wirklich niemand erzählen, dass er in diesem Text NUR herausliest, dass wir ja alle nur nackte Affen sind und sich jeder frei entscheiden kann.
Der Glaube wird hier als Idiotie und Einbildung „enttarnt“. Es wird zwar gesagt, dass die, die Gott „nicht kennen“ nicht beschränkt sind, alle anderen sind es aber schon, denn schließlich darf man sie auslachen, weil sie an „Geister“ glauben und sich nur etwas vormachen lassen (was einem ja sogar schon im Untertitel des Buches entgegen springt).
Das sieht man ja auch an der Darstellung. Während alle anderen nackten Menschen ganz normal und freundlich dastehen, halten sich die Geistlichen beschämt die eine Hand vors Geschlecht und die andere vor Augen, Mund und Ohren (man will nichts hören, nichts sehen und nichts sagen). Es ist auch nur der Rabbi, der so stark behaart ist, nur der „Pfaffe“ (auf die offensichtliche Ausdrucksweise werde ich mal nicht näher eingehen, denn eigentlich sollte jeder wissen, dass der Begriff heute abfällig verstanden wird und hier sicher nicht zufällig eingesetzt wurde) der so fett ist und nur der Mufti, der so dürr ist. Von den seltsamen Gesichtern mal ganz abgesehen, welche natürlich die größte Unverschämtheit sind.
Hier werden einem Kind nicht die Religionen und der Atheismus sachlich erklärt und aufgezeigt, dass man nicht glauben muss / soll, hier wird auch nicht gesagt, dass der Atheismus toll ist. Es wird nur gesagt, dass man ein dummer Idiot ist, wenn man kein Atheist ist und dafür wird Quatsch erzählt, um den Kindern Angst zu machen und sie im Atheismus zu halten.
Angst und Zwang gehören allerdings in keine Erziehung und in kein Kinderbuch, schon gar nicht, wenn das Kind angeblich zum „nachdenken angeregt werden soll“ (was nicht der Fall ist).
Und ja, ich befürchte, dass Eltern, welche ihren Kindern allen Ernstes dieses Buch vorsetzen, das Kind auch in anderen Belangen zum Religiösen-Hasser erziehen.
EIN Buch alleine wird das nicht tun, aber wer von gläubigen Menschen nur als „Religioten“ spricht, der wird den Rest schon selbst erledigen (oh, ich vergaß, das ist ja nur eine lustige Spitzfindigkeit! Wie süß!)

Hier noch ein paar weitere Bilder aus diesem freundlichen, netten Kinderbuch, das einem ja nur den Atheismus nahe bringen will und sonst natürlich rein gar nichts:

Das Schwein flieht vor den sich prügelnden Geistlichen, denn wie wir wissen sind alle Religiösen brutale Schläger, die sich gegenseitig nur umbringen wollen.

Wer Gott kennt, dem fehlt etwas – auch ein sehr toleranter Spruch, der eindeutig aussagen will, dass jeder Mensch gut ist, egal für welchen Weg er sich entscheidet. Naja, natürlich nur, wenn er sich gegen Gott entscheidet, denn sonst fehlt ihm ja was

Und zum guten Schluß natürlich die Darstellungen der Geistlichen an sich, die natürlich nicht vollkommen irre, bescheuert und gefährlich dargestellt werden, nein, überhaupt nicht!

Ganz ehrlich, WAS sollen einem diese Darstellungen sagen? Was sollen diese Darstellungen und Texte einem Kind nahe bringen? Dass es kein Problem ist, wenn es nicht an Gott glaubt? Dass der Atheismus gut ist?
Oder doch eher, dass alle Menschen, die anders denken, furchteinflößende, widerliche Gestalten sind?
Ich möchte aber auch noch ein paar andere Bilder von „Kinderbüchern“ zeigen, vielleicht geht dann ja ein Licht auf:

http://www.gelsenzentrum.de/giftpilz.jpg
(Der Giftpilz)

http://www.dhm.de/lemo/objekte/pict/ak001833/index.jpg
(Trau keinem Fuchs auf grüner Heid und keinem Jud bei seinem Eid)

Fällt einem eine gewisse Ähnlichkeit auf?
Wenn man bei Google Bildersuche „antisemitisches Kinderbuch“ eingibt, ist das süße, kleine „Atheisten“-Ferkel übrigens auch nicht weit, welch eine Überraschung…

Und wem das auch nicht reicht, dem zitiere ich nun einen Ausschnitt aus einer Rezension zu diesem „frechen und charmanten“ Kinderbuch (Quelle: Hpd-online.de)

„Das von Helge Nyncke liebevoll illustrierte Buch ist nicht nur witzig, charmant und gescheit, es ist (…) das frechste Kinderbuch aller Zeiten! Denn so etwas hat es bislang noch nicht gegeben: Ein Bilderbuch, das die Religionskritik unverhohlen in die Kinderzimmer bringt, das (religiöses) Judentum, Christentum, Islam schon für Grundschüler verständlich als Wahnsysteme entlarvt! (…) Schmidt-Salomon sieht für das Buch noch eine weitere Verwendungsmöglichkeit, nämlich als „Erste-Hilfe-Set für genervte Eltern“: „Stellen Sie sich vor, Ihr Kind kommt eines Mittags aus der Schule und redet plötzlich seltsame Dinge über das ‚Jesuskind’ und den ‚lieben Gott’, der uns angeblich alle beobachtet. Was sollen konfessionslose Eltern in dieser peinlichen Situation tun? Mein Tipp: Das Ferkelbuch aus dem Regal ziehen und es gemeinsam mit den Kindern lesen! Aus eigener Erfahrung weiß ich: Das hilft hervorragend! (…)"

Zu den „LIEBEVOLLEN Illustrationen“ habe ich ja schon etwas geschrieben, aber spätestens wenn man hier liest, dass Grundschülern bloß eingehämmert werden soll, dass Religion ein „Wahnsystem“ ist und der gute Autor selbst sagt, dass man das Buch super benutzen kann, um Kindern ganz schnell das Interesse an Religionen zu verderben, damit sie bloß niemals wieder solche seltsamen Dinge fragen, kann mir niemand erzählen, dass ihm der Fanatismus nicht mit dem nackten Arsch ins Gesicht springt.
Er sagt damit schließlich selbst, dass es in erster Linie nicht darum geht, das Kind über den Atheismus zu informieren, sondern lediglich darum, das Kind ruhig zu stellen und bloß von diesem „Wahn“ fernzuhalten, egal mit welchen Mitteln.
Er kommt ja nicht einmal auf die Idee, dass konfessionslose Eltern die Fragen ihrer Kinder ganz normal und sachlich beantworten können, ohne dass daran irgendetwas peinlich sein müsste.
Egal wie man es dreht und wendet, diese Einstellung ist gefährlich, denn sie führt zu Angst und Hass gegen Andere.
Und sie führt auch dazu, dass man sich eben NICHT frei entscheiden kann. Dass man NICHT hinterfragen und nachdenken soll. Dass andere Überzeugungen NICHT und NIEMALS richtig sein können.
Das hat nichts mehr mit einer anderen Meinung zutun, das ist Hetze in ihrer offensichtlichsten Form.

Aber nein, natürlich reagieren die Religiösen mal wieder über und sollten mal darüber lachen. Recht so. Ich glaube, ich schreibe nun auch ein Kinderbuch.
Mein kleiner Löwe macht sich auf den Weg um herauszufinden, was eigentlich der Atheismus ist. Was er findet? Nur Menschen, die andere beschimpfen, ausgrenzen und blöd anmachen, sich gegenseitig prügeln, total fanatisch und hohl sind und dazu natürlich noch total dämlich aussehen.
Zum Glück findet er am Ende heraus, dass alle Atheisten ekelhafte Monster sind und kann ihnen gerade noch entkommen.
Ich habe auch schon den richtigen Reim für die letzte Seite gefunden, der wird euch sicher gefallen:

„Wer Gott nicht kennt, der ist beschränkt
und bald schon er am Baume hängt.
Denn wer die Wahrheit nicht begreift,
wer sich zu sehr aufs „Nichts“ versteift,
der ist ein dummer, falscher Wicht,
was Gutes tun, das kann er nicht.
Drum lasst ihn uns bloß schnell vertreiben,
denn unser Land soll sauber bleiben!“

Herzig, nicht wahr? Und so frech und charmant und lustig. Für die Illustration habe ich mir auch schon was total niedliches und liebevolles überlegt. Entweder die aufgehangenen Atheisten kommen in den Vordergrund (muss ich erwähnen, dass sie hässlich sind?) und die Menge, die feiert und sie fröhlich auslacht, kommt an die Seite oder man sieht die bösen, ungläubigen Atheisten in der Hölle schmoren (denn wo sollten sie auch sonst landen?).
Da bin ich noch unentschlossen, aber mir fällt schon noch was richtig süßes, putziges ein, mit dem ich meine Kinder „zum nachdenken“ anregen kann.

Und noch mal ernsthaft:
Ich möchte wirklich alle Menschen, die meinen, das Ferkel-Kinderbuch würde doch keine Vorurteile verbreiten, sondern einfach nur zum nachdenken anregen und Religionen sachlich darstellen darum bitten, dass sie selbst einmal gründlich nachdenken.
Ich gebe auch einen Tipp: Das Buch ist nicht umstritten, weil es atheistisch ist.
Ich gehe davon aus, dass kein Mensch gerne beleidigt, angefeindet, diskriminiert u.s.w. wird. Niemandem von uns gefällt das, sind wir uns da einig?
Fein. Dann verlangt gefälligst nicht von anderen Menschen, dass sie jede noch so starke Demütigung einfach mal ertragen sollen.
Denn so überraschend es auch sein mag, aber nur weil manche Leute es richtig putzig und geil finden, alle Religioten als die Wahnsinnigen zu enttarnen, die sie nun einmal sind, gilt das noch lange nicht für alle.
Also vielleicht selbst mal in die Lage dieser Menschen versetzen.
Wer das allen Ernstes nicht verstehen kann, der ist wohl tatsächlich so, wie die Geistlichen in dem einen Bild dargestellt werden: Nie etwas sehen wollen, nie etwas hören wollen und nie etwas sagen wollen, Hauptsache man selbst ist auf der Seite der Hetzer und nicht auf der Seite der Diskriminierten.
Jeder darf glauben woran er will und der Atheismus ist eine tolle Sache, wenn man sich freiwillig zu diesem Weg entschieden hat und anderen Menschen das Recht zugesteht, sich ebenfalls frei entscheiden zu dürfen, ohne irgendwelche Nachteile davon zu tragen.
Wer allerdings seine eigene „Freiheit“ immer über die Unversehrtheit von anderen stellt, der ist für mich durchaus eine Gefahr, die ich nicht hinzunehmen bereit bin, da es – wie gesagt – nicht nur um mich selbst geht, sondern um viele andere Menschen, die sich jeden Tag so eine Scheiße gefallen lassen sollen.

Ich lebe in einem Land, in dem Religionsfreheit herrscht, also habe ich verdammtnochmal das Recht dazu, mir meine Überzeugung selbst auszusuchen.
Ich habe das Recht, deshalb nicht diskriminiert und beleidigt zu werden (oder gar Schlimmeres).
Ich habe das Recht, meinen Glauben frei auszuleben, meine Kreuzkette zu tragen, öffentlich die Bibel zu lesen, in die Messe zu gehen oder die "super Bibel Christen Partei" zu wählen, wenn ich das will.
Das ist mein Recht, genauso wie es das Recht von jedem anderen Menschen hier ist.
Und nur weil ich ein Religiot bin und ein paar Fanatiker es als Beleidigung ansehen, wenn ihnen Menschen mit anderer Meinung begegnen, werde ich nicht auf meine Rechte verzichten.
Ich lasse mich nicht diskriminieren, nur weil ich gläubig bin, punkt und aus!
~sleep all day, party all night,
never grow old, never die,
it`s fun to be a vampire(69)~
Zuletzt geändert: 05.04.2012 17:34:58

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