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Einzelposting: Moschee am Ground Zero?


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Von:   abgemeldet 24.08.2010 21:20
Betreff: Moschee am Ground Zero? [Antworten]
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Archimedes, ich will dir nicht grundsätzlich widersprechen, denn dieses "Mit dem Finger auf andere zeigen", gerade wenn es um andere Länder und Sitten geht, hat für mich immer einen üblen Beigeschmack.

Aber zu folgender Aussage möchte ich doch etwas sagen:

>Dort ist es ein Verbechen und die Steinigung Gerechtigkeit.

Zwischen "Gesetz" und "Gerechtigkeit" besteht immer noch ein himmelweiter Unterschied (nicht nur in Ländern mit uns fremden Sitten, sondern durchaus auch hierzulande). Du kannst nicht wissen, ob die Bevölkerung eines muslimischen Landes diese Strafen tatsächlich als gerecht empfindet - oder ob sie sich einfach aus Angst, aus erlerntem Gehorsam, aufgrund anderer drängenderer Sorgen (Armut) oder aus einem anderen Grund fügt. Der Meinung bin ich persönlich, und ich sehe mich durch Ereignisse wie die Proteste im Iran darin bestätigt. Natürlich werden sich die Sitten in solchen Ländern nicht von heute auf Morgen anpassen. Aber warum sollte man nicht davon ausgehen, dass nicht aus die Menschen dort "frei" (nach unserer Definition) leben wollen, dass sie Menschenrechte geachtet sehen wollen?
Ich stelle einfach mal die Behauptung auf, dass der Mensch grundsätzlich frei sein will, mit auf Bequemlichkeit zurückzuführenden Einschränkungen. Ich behaupte, dass das, was wir standardmäßig als gerecht empfinden, früher oder später auch in Länder vordringen wird, in denen das heute noch nicht so ist. Weil diese "Standards" das Individuum mehr schätzen, als man es dort tut.

Dass das nicht von heute auf morgen passiert und dass es wenig Sinn macht, die Menschen (und Regierungen) zu irgendetwas zwingen zu wollen (wie's die Amerikaner ja gern machen), das kann ich nur betonen. Im Übrigen halte ich, wie gesagt, nichts davon, auf andere zu zeigen, wenn wir selbst genug Probleme vor der Haustüre haben. (Nein, hier wird niemand wegen Ehebruch gesteinigt, aber... ich verweise einfach mal auf einen Kommentar, den ich dazu gelesen habe.)
Eingriffe von außen (wie der Irakkrieg) mit vorgeschobenem Alibi, man wolle ja Demokratie einführen, machen jedenfalls alles nur noch schlimmer. WENN etwas passiert, dann wird es langsam passieren, und von innen heraus. Man kann die Menschen unterstützen, zum Beispiel, indem man versucht, ihnen Zugang zu Bildung zu verschaffen oder indem man versucht, die Armut zu bekämpfen... aber letztendlich müssen sie es selbst schaffen. Wenn sie es nicht wollen, werden sie es dann auch nicht tun.


Übrigens: Du bist nicht auf das andere Beispiel von SoryuAleksi eingegangen - "Beschneidungen", also Verstümmelungen von Mädchen, wie sie beispielsweise in weiten Teilen Afrikas üblich sind. Die hinterlassen schwere psychische Schäden bei den Mädchen. Schäden, mit denen sie ihr restliches Leben zu tun haben, zum Beispiel Depressionen, Suizidgedanken und -versuche, etc. Dazu gibt es Studien. Diese Mädchen LEIDEN also nachweislich. Gesellschaftlich akzeptiert sind diese "Praktiken". Damit greift deine Theorie, dass die Menschen nicht unter dem Leiden, was wir als Unterdrückung empfinden nicht mehr. Richtig?
Good morning, world!
▾ "Wait a minute - the elders of the internet? ... The elders of the internet know who I am?!"
Zuletzt geändert: 24.08.2010 21:24:08

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