Zum Inhalt der Seite

Einzelposting: Moschee am Ground Zero?


Links hierher: http://www.animexx.de/forum/thread_269792/-1/12827152752520/
http://desu.de/CNR3lq1




Von:    Archimedes 25.08.2010 08:11
Betreff: Moschee am Ground Zero? [Antworten]
Avatar
 
@Aleksi:

>Menschen sind auch von ihrer Biologie bestimmt.

Dir ist aber klar, welche Konsequenzen diese Äußerung hat, ja?
Völlig richtig, dass der Mensch Schmerz vermeiden will, keine Frage.
Aber aus seiner Biologie heraus handelt er auch gegen moralisches oder ethisches Denken. In solchen Fällen beruft man sich dann aber nicht mehr auf die Biologie.


@Carcajou:
>ich habe persönlich große Schwierigkeiten, wenn diese Argumentation letztlich derartiges vorgehen legitimiert.

Wie ich schrieb (ganz am Anfang), es geht nicht um Legitimation, es geht darum, es sich ins Bewusstsein zu rufen, dass wir keine Versicherung haben, dass wir mit unseren Ansichten aus objektiver Sicher heraus, Recht haben und lediglich, weil Traditionen und Kulturen anderer Völker uns grausam und brutal erscheinen, sich diese Völker automatisch böse und falsch verhalten. Dieses Urteil steht uns einfach nicht zu.

> irgendwann wird auf diese Art nach meinem Empfinden eine >Distanz zum Menschen geschaffen, die mir ein wenig Angst macht. >Es wird solange abstrahiert, bis der Mensch als Individuum >unbedeutend geworden ist, quasi nicht mehr existiert.

An deinem Kommentar sieht man wieder, dass du Prämissen des westlichen Denkens für die ganze Welt universalisierst: Die Definition vom Individuum und seine westlich, subjektiv definierten Rechte.

>und ab wann >beginnt ein sträfliches Wegschauen, das physisches wie psychisches Leid toleriert, weil es eben dort nach Tradition >und Gesetz "richtig" ist?

Das ist kein sträfliches Wegschauen. Man soll ja auch dagegen argumentieren und darüber berichten, aber man soll sich nicht einmischen. Das ist der Preis, den man zahlen muss, wenn man das eigene Ideal nicht verraten will. Und die Menschenrechte werden verraten, wenn man nur diejenigen duldet, die sich anpassen und gegen diejenigen vorgeht, die es nicht tun.

>ich meine jetzt nicht, irgendwo von oben herab mit bekanntem >Haudraufmethoden vorzugehen, sondern eher im kleinen weiter zu >arbeiten, wie Helfer in afrikanischen Ländern, die versuchen, in >der Bevölkerung direkt ein Umdenken zu weiblicher Beschneidung >voranzutreiben, in dem sie mit den Frauen/Familien direkt in >Kontakt treten?

>Wenn den Menschen eine andere, für sie angenehmere Lebensweise >gezeigt wird und sie diesen Weg für sich wählen, dann empfinde >ich es als ein Urteil aus dem Elfenbeinturm udn als unsäglich >kalt, diese Menschen quasi hängen zu lassen, in dem man sie an >das Recht ihrer Kultur verweist.
>Einer Kultur, die womöglich den Tod dieser Menschen bedeutet.

Ich frage mich bei solchen Äußerungen immer eines:
Hält die westliche Welt diese Menschen für dumm? Für minderbemittelt und zurückgeblieben, dass sie auf dieses Denken nicht von alleine kommen? Sind diese Menschen so unselbstständig, dass ihnen der Westen alles vorkauen muss? Dürfen diese Menschen keine eigene Entwicklung durchmachen, ohne, dass jemand aus dem Westen diktiert, was richtig und was falsch ist?

>man darf jedoch nicht aufhören, es zu versuchen, denn sie WOLLEN diese Hilfe.

Und das ist wieder Interpretation. Wenn einige Menschenrechtler (die in der westlichen Welt ihre Ausbildung gemacht haben) auf die Straße gehen und demonstrieren, dann repräsentieren sie kein ganzes Land.
Es ist nicht so einfach festzustellen, was die Gesamtbevölkerung eines Landes will. Und die Gesamtbevölkerung dieser Länder wird in der Regel nicht gefragt, schon gar nicht vom Westen. Die USA sind da sehr groß, im Ignorieren, was die Gesamtbevölkerung anderer Länder will.


Mein endliches Bewusstsein hat Augenbrauen!
Zuletzt geändert: 25.08.2010 08:15:40

Zurück zum Thread