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Einzelposting: Moschee am Ground Zero?


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Von:   abgemeldet 25.08.2010 13:25
Betreff: Moschee am Ground Zero? [Antworten]
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>Das tun sie seit der Kolonialisierung, als die Weißen aus Europa mit dem Christentum und dem Humanismus kamen, um ihnen zu sagen, dass es falsch ist, dass ihre Traditionen und ihre Kultur nicht der Definition von "gut" entsprechen.

Du willst also behaupten, VOR der Kolonialisierung litten Mädchen nicht physisch und psychisch unter den Folgen einer Beschneidung?
Auf was stützt du deine Behauptung?
Denn dann könnte man ja gleich argumentieren, sämtliche Traumata (und im Grunde die ganze menschliche Psyche) wären nur gesellschaftlich begründet. Dass es teilweise so ist, sicher. Aber denkst du wirklich, diese Mädchen hätten vor der Kolonialisierung GAR nicht psychisch gelitten?

>Es ist physisches Leiden, aber kein moralisches oder ethisches.

Worin unterscheidest du psychisches Leiden und moralisches?


>Woher wissen wir, dass wir (und die Menschenrechte) letztvervindlich Recht haben? Woher kommt unsere Legitimation?

Natürlich gibt es keine objektive, allgemeingültige Letztbegründung der Menschenrechte oder irgendeiner Kultur. Darf es auch gar nicht, das wäre das Ende einer Kulturvielfalt. Es gibt durchaus Argumente, die für die Menschenrechte als Richtlinien (!) sprechen, zum Beispiel, wie schon angesprochen, Lebensqualität. Gehe von einem Menschen aus, der keinerlei kulturellen Hintergrund hat (jetzt wird's ECHT unrealistisch ;-)) und biete ihm ganz ohne jeden Zwang an, sich für eine Lebensweise zu entscheiden; welche wird er wohl nehmen?
Das bedeutet natürlich nicht, dass die Menschenrechte immer richtig und allgemeingültig wären, oder dass man die ganze Welt zwingen dürfte, sich daran zu halten.
Das wurde ja schon mehrfach betont: Wenn eine Umwandlung stattfindet, dann NUR von innen heraus.
Wäre sie dann in deinen Augen auch nicht legitimiert? Schließlich sind es ja immer noch "fremde" Menschenrechte. Trotzdem hätten sich die Menschen freiwillig dafür entschieden, weil sie offensichtlich damit eher/lieber leben wollen würden. (nur rein hypothetisch).

>Hält die westliche Welt diese Menschen für dumm?

Oh, einige tun das sicher.
Wer aber ein wenig nachdenkt, der wird auf Brecht kommen: "Erst das Fressen, dann die Moral". Was sollen sich Menschen mit Menschenrechten und Gleichberechtigung beschäftigen, wenn sie erst einmal zusehen müssen, dass sie nicht verhungern, dass ihr Brunnen nicht austrocknet (wenn sie denn einen haben) und dass sie nicht vom nächsten Diktator erschossen werden? Wie sollen sie das überhaupt tun, wenn sie nicht einmal lesen oder schreiben können, oder wenn sie erstmal meilenweit laufen müssen, um mit Menschen außerhalb einer kleinen Gemeinschaft in Kontakt zu kommen?

Ich bin keine Historikerin, aber ich würde mal sagen, im frühen Mittelalter hat sich der große Teil der Bevölkerung auch noch nicht um so etwas geschert. Erst Errungenschaften wie der Buchdruck trugen zur Alphabetisierung bei und so weiter, ich will das jetzt gar nicht weiter ausführen. Es geht darum, dass wir hier relativ früh eine Chance bekommen haben, uns überhaupt mit so etwas wie den Menschenrechten zu beschäftigen. Die hatten andere Teile der Weltbevölkerung aus verschiedenen Gründen eben nicht. Deshalb sind es, wie du ja gesagt hast, in vielen Ländern nur einige wenige Gebildete, die auf der Straße für Menschenrechte kämpfen. Das war aber bei uns mal nicht anders.


Ich würde noch gern mehr schreiben, muss aber leider wieder an die Arbeit.

Abschließend schließe ich mich noch Ellerfrus Post an: Solange der Westen Dikatoren und deren Unterdrückung unterstützt, wird sich gar nichts ändern, und solange brauchen wir auch nicht herummäkeln, DASS sich nichts ändert.
Good morning, world!
▾ "Wait a minute - the elders of the internet? ... The elders of the internet know who I am?!"

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