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Einzelposting: Moschee am Ground Zero?


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Von:    Archimedes 25.08.2010 15:33
Betreff: Moschee am Ground Zero? [Antworten]
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@Ellerfru:
Allerdings will ich das. Dem Säugling wird gegen seinen Willen körperlicher Schmerz zugefügt. Und wie hier schon mehrfach ausgesagt wurde, will kein Mensch körperlichen Schmerz fühlen. Es besteht also keinerlei Unterschied zwischen dem einen Handeln und dem anderen. Lediglich die Ausmaße des Schmerzes sind verschieden. Also deiner Meinung nach ist es okay, solange es nur ein bisschen Schmerz ist. Wenn es aber ein bisschen mehr Schmerz ist (und wenn sich zusätzlich noch um eine Frau handelt!), dann ist es nicht mehr okay. Weil das eine weniger Schaden verursacht, ist es also okay. Aha. Nur so für mein Verständnis.

>Letztendlich, wenn man nicht mit Moral argumentieren will: An >Lebensqualität und Überlebensrate.

Dann bleibt immer noch die Frage (mal ganz unabhängig von den Menschenrechten, also ganz objektiv gestellt), ob es erstrebenswert ist, dass alle Menschen überleben. Ist es für die Welt gut?

> oder er entschließt sich, die betreffende Kultur "machen zu >lassen" und deren Entwicklung abzuwarten - dann aber bitte ohne >finanzielle Unterstützung einzelner Konfliktparteien!

Und genau diese Auffassung vertrete ich.



@Aleksi:
>Ich denke vllt, dass ich es verdient habe - aber ich fühle mich >trotzdem scheiße.

Das denkt auch jeder Straftäter, der ins Gefängnis muss. Und trotzdem schaffen wir Bestrafung von Verbrechen (die nach unserer Definition Verbrechen sind) nicht ab.


@Penelope:
>Du willst also behaupten, VOR der Kolonialisierung litten >Mädchen nicht physisch und psychisch unter den Folgen einer >Beschneidung?
>Auf was stützt du deine Behauptung?

Physisch haben sie gelitten, keine Frage. Habe ich auch nie bestritten.
Zum Psychischen eine Gegenfrage: Auf was stützt du die Behauptung, dass sie psychisch gelitten hätten? Und darauf will ich eine Antwort.

Ich mache einen Unterschied zwischen physischem Leiden und moralischem Leiden. Das physische Leiden, körperlicher Schmerz, ist bei allen Menschen gleich, davon kann man ausgehen. Moralisches Leiden entsteht durch die jeweiligen Definitionen von gut und böse einer Gesellschaft. Psychisches Leiden ist gekoppelt an die jeweilige Gesellschaftsform, die Erziehung, die Kultur und die Geschichte. Die Psyche ist bis zu einem gewissen Grad durch das anerzogene Verhalten bestimmt. Die Menschen anderer Kulturen haben eine andere Psyche (oder deren Äquivalent, sofern sie überhaupt die Existenz einer Psyche oder Seele annehmen) als die Menschen im Westen. Und du solltest auch hier wieder bedenken, dass wir unsere Definition von dem was "Psyche" überhaupt ist (falls es sie überhaupt gibt und nicht nur ein Konzept ist) auf alle anderen Menschen übertragen. Hier passiert wieder genau das gleiche: Unser Denken und unsere Definitionen werden auf die ganze Welt übertragen und als unwidersprochen und universal vorausgesetzt.

Auf deine hypothetischen Sznenarien geh ich jetzt mal nicht ein, weil du genauso gut weißt wie ich (was du selbst geschrieben hast), dass sie nicht funktionieren.

> Was sollen sich Menschen mit Menschenrechten und >Gleichberechtigung beschäftigen, wenn sie erst einmal zusehen >müssen, dass sie nicht verhungern, dass ihr Brunnen nicht >austrocknet (wenn sie denn einen haben) und dass sie nicht vom >nächsten Diktator erschossen werden? Wie sollen sie das >überhaupt tun, wenn sie nicht einmal lesen oder schreiben >können, oder wenn sie erstmal meilenweit laufen müssen, um mit >Menschen außerhalb einer kleinen Gemeinschaft in Kontakt zu >kommen?

>Es geht darum, dass wir hier relativ früh eine Chance bekommen >haben, uns überhaupt mit so etwas wie den Menschenrechten zu >beschäftigen. Die hatten andere Teile der Weltbevölkerung aus >verschiedenen Gründen eben nicht. Deshalb sind es, wie du ja >gesagt hast, in vielen Ländern nur einige wenige Gebildete, die >auf der Straße für Menschenrechte kämpfen. Das war aber bei uns >mal nicht anders.

Und hier haben wir wieder genau die arrogante Haltung, die ich meine: Es wird getan, als hätten andere Länder nur auf den Westen und sein Gedankengut gewartet.


Wie gesagt, ich kann euch nur wiederholt empfehlen, den Diskurs und die Kritik an den Menschenrechten durchzulesen und euch darüber im Klaren zu sein, dass die Menschenrechte auch nichts anderes als eine Theorie sind, denen keinerlei empirische Evidenz zugrunde liegt (hier mal einen Gruß an FuckYou, der das Wort Evidenz ja so gerne mag). Man kann nicht wissen, dass sie richtig sind, man kann es nur glauben.
Ich kann es leider nicht besser ausdrücken, was ich aussagen wollte. Weil ich mich bloß wiederholen würde, werde ich daher nur noch eine Schlussbemerkung zu dem Thema abgeben:
Es ist leichter für Prinzipien zu kämpden, als nach ihnen zu leben.
Das sieht man leider in der Politik (vor allem in den USA) und auch hier in diesem Forum.
Ich persönlich ziehe es vor nach ihnen bis ins Letzte zu leben und die Konsequenzen der Nichteinmischung zu tragen.
Mein endliches Bewusstsein hat Augenbrauen!
Zuletzt geändert: 25.08.2010 15:51:36

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