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Einzelposting: Hamburg schließt einen Staatsvertrag mit islamischen Gemeinden


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Von:    Bastet 24.10.2010 14:53
Betreff: Hamburg schließt einen Staatsvertrag mit... [Antworten]
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@abgemeldet

>Nun, selbst von denen, die hier den Staatsvertrag für sinnvoll >halten, werden Kirchen wie die CoS als Sekte bezeichnet. Menschen >die dieser Glaubensgemeinschaft angehören werden denunziert, aus >Vereinen geschmissen, aus Parteien ausgeschlossen, etc.
>Das ist ok. Aber wenn ich gegen die Islamisierung bin, dann ist es >gegen die Menschenwürde? Ok, alles klar. Du bist Deutschland.

An dieser Stelle sollte man einmal anmerken, dass ich mich bisher noch mit keinem Wort zu Scientology geäußert habe. Also bitte nicht voreilig und ungeduldig mit - dem von dir eh zu jeder Tageszeit gern gezücktem - "Du bist Deutschland" um dich werfen. Danke. Aber geschickt abgeschwenkt von deiner eigenen Islamophobie, muss man schon sagen.

Aber da du ja jetzt in gewisserweise eine Stellungnahme von mir zu Scientology bzw. Sekten provozierst, werde ich mich natürlich auch diesbezüglich äußern: Prinzipiell vertrete ich die Ansicht, dass jeder Mensch frei ist in seiner Entscheidung, an was oder wen er glauben mag, solange er damit niemand anderem Schaden zufügt. Selbst wenn jemand der festen Überzeugung sein sollte, dass im Erdinneren riesige, zivilisierte Gurken sitzen, die von dort aus tektonische Vorgänge steuern, ja und selbst wenn er sich dafür 3x in der Woche in einem giftgrünen Gurkenkostüm aus Latex mit seinen Gleichgesinnten treffen muss, um rituelle Tänze aufzuführen, dann bitte - lasst ihn doch machen. Wenn er meint, dass es nötig ist - lasst ihn passieren und diskriminiert ihn nicht deswegen - solange weder er noch andere deswegen leiden müssen. Ob derjenige ein angenehmer Zeitgenosse ist oder nicht, wird sein Charakter zeigen. Aber er hat ein Recht auf seinen Glauben und dessen Ausübung (solange wie gesagt keiner dadurch zu Schaden kommt, alles aus freiem Willen entsteht, etc. etc.), obgleich er uns vielleicht skurril anmuten mag.

Dass Gruppierungen wie Scientology mit - sagen wir - "sehr kritischen Blicken" betrachtet werden, liegt daran, dass man vermutet, eben jene Gruppierung könne nur dazu da sein, den Leuten das Geld bis auf den letzten Pfennig aus der Tasche zu ziehen. Der Begriff "Sekte" hat sich im Laufe der Zeit ja auch in seiner Definition geändert: Während man früher darunter (u.a.) eine Glaubengemeinschaft verstand, die sich von einer Mutterreligion abgespalten hatte, bezeichnet man heute damit Gruppierungen, deren Lehren, Sitten oder Rituale unserem Verständnis von Menschenwürde auf die Füße treten bzw. Menschen zu niederträchtigen Zwecken manipulieren. Viele Leute sind an Scientology schon verarmt, weswegen es den Ruf eines "Ausbeuterbetriebs" oder "Wirtschaftsunternehmens" bekam. Der "Haken an der Sache" ist hierbei nur, dass es eben durchaus Menschen gibt, die sich wegen Scientology nicht in den Ruin getrieben haben. So habe ich beispielsweise eine Bekannte, deren Eltern Scientology-Anhänger sind. Ihre Eltern sind übrigens geschieden. Während ihr einst sehr wohlhabender Vater sein ganzes Hab und Gut daran verloren hat und nun ein psychisches Wrack ist, blieb ihre Mutter bodenständig und lebt weiterhin sehr gut - trotz regelmäßiger Kurse, die ihr laut eigener Aussage auch helfen, sich selbst zu finden.
Anhänger von Scientology zu diskriminieren, aus Vereinen zu werfen oder ihnen sonst irgendwas normales zu verwehren, halte ich übrigens auch für falsch.


>
Direkt neben der Berliner Scientology-Zentrale liegt eine >Grundschule. Viele Eltern sind beunruhigt, da es heißt, >Scientology wolle vor allem Jugendliche anwerben. Einige Kinder >sollen schon bei den Scientologen gewesen sein und sich angetan >gezeigt haben, berichtet ein Klassenlehrer. Nun wollen die >Kirchen im Religionsunterricht vor den Gefahren einer Sekte >warnen.

>Soviel zur Religionsfreiheit in Deutschland, wie oft denn noch?

Ich hab diesbezüglich meinen Standpunkt oben bereits klargemacht, nur eins noch:
Hierzu muss ich sagen, dass ich es allgemein nicht gutheiße, wenn man Kinder für irgendwas anwerben möchte. Egal ob es nun Scientology ist oder eine der abrahamitischen Religionen. Man kann und sollte Kinder sogar darüber informieren, natürlich - aber gezielte Werbung oder Beeinflussung ist Tabu. Nehmen wir an, da stünde statt einer Scientology-Zentrale eine Kirche. So weit, so gut - solange es dabei bleibt und der Pfarrer den Kindern halt ab und zu Gottes Segen wünscht ist ja alles okay. Der "Spaß hört aber auf", sobald einer anfangen würde, gezielt(!) Kinder abzufangen und anzuwerben, auch mit manipulativen Methoden.

Was ich noch gerne wissen würde: Hat es eigentlich einen bestimmten Grund, warum du - wenn man auf das Thema Sekten zu sprechen kommt - immer nur Scientology erwähnst und nicht beispielsweise auch die Zeugen Jehovas?

>Die amerikanische Gesellschaft ist der unseren sehr ähnlich. >Allerdings passt sich Amerika eher Deutschland an (siehe >Sozialversicherungen etc), von daher... :)

Na na, zwischen der amerikanischen und der deutschen Kultur und Mentalität gibt es sehr wohl deutliche Unterschiede. Amerikaner sind beispielsweise viel offener im Umgang mit Fremden. So entsteht auch ein häufiges Kommunikationsproblem, wenn Amerikaner in deutschen oder Deutsche in amerikanischen Firmen Präsentationen abhalten: Während Amerikaner die Zuhörenden immer in den Vortrag miteinbeziehen wollen bzw. viel mehr auf sie eingehen, sind die deutschen wesentlich distanzierter und konzentrieren sich auf bloße "Wiedergabe von Fakten". Ein Amerikaner kann sich da schon schnell "abgewiesen" vorkommen und einem Deutschen ist die offene Art des Amerikaners schon zu "nah und intim". Auch erscheinen Deutsche dem Amerikaner oft mürrisch und unhöflich aufgrund "unserer" zurückhaltenderen Art gegenüber Fremden oder flüchtigen Bekannten. Amerikaner sprechen da schon vom "German death look".

Übrigens haben Dinge wie Sozialversicherungen nicht viel mit Kultur und Mentalität zu tun...um diese ging es allerdings. Die Unterschiede zwischen Amerika und Deutschland diesbezüglich fallen einem da nicht mehr so auf, eben weil wir bereits etliche kulturelle Elemente von ihnen übernommen und uns einverleibt haben.

>Ich bin dafür, faule Deutsche zur Arbeit zur zwingen und das >ALG2 zu streichen. Allerdings das ALG2 komplett, nicht nur für >diese. Von daher ist mir diese Schmarotzermentalität und >Unterstützung dieser durch den Staat eh fremd.

Dürfte man auch erfahren wie du dir vorstellst, wie man die Menschen dazu zwingen könnte, zu arbeiten?

>Nicht wirklich. Arbitrage ftw.... Hatte wenig mit anpassen zu >tun, sondern lediglich mit komperativen Vorteilen etc.

...? Liest du mein Geschriebenes überhaupt?
Natürlich hatte die Wirtschaft nicht das Bestreben, sich irgendeiner Kultur anzupassen. Wirtschaftlicher Aufschwung, das Verlangen nach internationaler Expansion, die Entstehung von Großkonzernen, das Handeln nach dem ökonomischen Prinzip, das Nutzen komparativer Vorteile, Verlagerungen in Niedriglohnländer oder das Anheuern billiger Arbeitskräfte, das Aufkommen enormer Migration - das alles entspringt ein und demselben kapitalistischen Gedankengut, das man so nur in der Marktwirtschaft findet, welche auch den Wettbewerbsdruck innehat. Dadurch entwickelte sich die Globalisierung - und ein Nebeneffekt eben jener ist nunmal eine Verschmelzung, Veränderung und Anpassung der Kulturen und obgleich die liebe Marktwirtschaft das nie zum Ziele hatte - verursacht hat sie es trotzdem.

Oder warum sonst sollte es Cartoons wie diesen hier (© Martin Guhl) geben, die Männchen in Geschäftanzügen zeigen, mit einem ganz subtilen Hinweis auf die Kulturentwicklung?

>Es hat Öl. Dies brachte Reichtum. Der Reichtum wurde in >wahnwitzige Bauten investiert. Das Geld ist Weg / die Investoren >fehlen. Dubai ist nichtmehr besonders reich.
>Yaaaaaay.
>Allerdings sehen Analysten Dubai schon wieder etwas >optimistischer als noch vor 2 Jahren... :)

Öl ist eine Goldgrube, selbstverständlich. Aber dass Dubai so boomte, wurde noch durch diverse andere Faktoren begünstigt und gefördert. Beispielsweise durch das fast gänzliche Fehlen von Vorschriften, Kontrollen oder Umweltschutzauflagen. Oder das Herholen von Arbeitskräften aus dem Ausland, welche auch den größten Teil der Wirtschaftsleistung erbringen. Aber ich verstehe auch gar nicht, warum du jetzt überhaupt genauer darauf eingegangen bist? Das hat doch gar nichts mit dem hamburger Staatsvertrag zu tun, weswegen ich auch "(das hat viele Gründe)" geschrieben hatte, eben weil es gerade nichtig ist, zu diskutieren, was Dubai vorangebracht hatte.

>Fanatiker, die welchem Gedanken folgen?

Ihrem eigenen, irrsinnigen.

>Haben mir meine Erfahrungen auch gezeigt, vor allem aber die >Gespräche mit Menschen die dort aufgewachsen sind. :)

Deine eigenen Erfahrungen? Wow, du hast mal in Arfika gelebt? Wo? Und wie lange?

>Ich habe selten gastfreundlichere Menschen erlebt, als jene, die >unter dem Existenzminimum leben. :)

An dieser Stelle möchte ich erneut etwas anmerken und zwar, dass "Gastfreundlichkeit" und "Gewaltbereitschaft" nicht dasselbe sind ergo durchaus "koexistieren" können; also jemand sowohl ein gastfreundlicher Mensch als auch einer sein kann, der schnell die Fäuste sprechen lässt, wenn ihm etwas nicht passt.

Zudem muss man dann noch einiges klären, z.B. was du hier mit "unter dem Existenzminimum" meinst, da die Vorstellung davon immer kulturspezifisch ist.

Aber wir kennen das ja: Ab einem bestimmten Punkt in einer Diskussion hat unser lieber PublicEnemy immer ganz zufällig und höchstpersönlich schon mal mit jemandem gesprochen, der direkt vom diskutierten Thema betroffen war oder diesbezüglich vom Fach ist. :) Und selbstverständlich sind die Erfahrungen - wenn wir ihm denn jetzt einfach Glauben schenken, dass er tatsächlich mit all diesen Menschen gesprochen hat - unseres lieben PublicEnemy's auch das Maß aller Dinge.

Und natürlich ist es auch gar lächerlich von mir anzunehmen, dass (kontinuierlich) erlebte Gewalt - vielleicht sogar schon von Kindheit an - selbst aggressiv und gewaltbereit machen kann! In Wirklichkeit machen das aaalles die Killerspiele, auch in Afrika - jawoll! ;)


>>Übrigens finde ich es sehr lächerlich anzunehmen, dass die >>Gesetze der Schari'a hier Einzug erhalten könnten, da sie >>ebenfalls gegen unser Grundgesetz verstößt. Das glaubst du doch >>auch nicht ernsthaft, oder?

>Habe ich nie gesagt und nichtmal angedeutet.

Ich kann dich gerne nochmal zitieren:
Ja, ich weiß, wieso sollen wir uns an Beispielen anschauen wie es bei uns werden könnte, die Staatsreligion hat nichts damit zu tun... die Schari'a ist in Wirklichkeit auch nicht schlimm.

>>Nur die Minderheit ist gegen ihn? Hast du dazu auch ein paar >>fundierte Zahlen?

>Schau dir die letzte Wahl an.

Schick doch einfach mal einen feinen Link. :)
Der gute Mann hat sich ja auch in der Türkei aufstellen lassen, folglich sind die Google Ergebnisse nach "Erdoğan Wahl" davon überschwemmt.

>Übertreibungen dienen der Veranschaulichung. :)

Die Hyperbel ist ein Stilmittel; durchzieht sie allerdings stetig einen Redefluss, so verliert sie an ihrer ursprünglichen Wirkung und schlägt ins Gegenteil um, nämlich billige Polemik.

>Aber stimmt, das die Polizeigewerkschaft nacht türkischen >Beamten ruft (aus der Türkei wohlgemerkt), da sie selbst >nichtmehr die Autorität stellen, ist natürlich weltfremd von >mir. :)

Wenn unsere Polizei es nicht mehr hinkriegt, Autorität zu repräsentieren, dann sind ganz sicher nicht die türkischen Beamten daran Schuld.

>Weißt du welche Aussagekraft es hat? Garkeine.

Selbstverständliche hat es eine Aussagekraft, du musst mein Geschriebenes und meine Quellen nur lesen. Sie sagen aus, dass Deutschland für Osteuropa beispielsweise sehr lukrativ ist, da es dort an angemessener Bezahlung für Fachkräfte mangelt. Deswegen gibt es große Zuwanderungen an kompetenten Fachkräften, vorzugsweise aus Rumänien. Ein Beweis dafür, dass eben nicht ausschließlich "Bauern" hierher kommen. Oder willst du behaupten, die 56 000 Rumänen, die 2009 eingewandert sind, kamen alle nur, weil sie schmarotzen wollen?

>Wer kommt heute? Ach, die Leute, die ALG2 wollen.

Langsam glaube ich, du hast irgendwann bei der Hälfte einfach aufgehört, meinen Post zu lesen oder hast nur jedes dritte Wort erfasst oder nur die erste Zeile jedes Absatzes... Aber RICHTIG gelesen hast du wohl eindeutig nicht, sonst würden hier nicht solche Kommentare von dir fallen, auf die ich eigentlich wieder nur ein und dasselbe schreiben könnte...! Wer heute zu uns kommt? Soll ich nochmal die ganzen Quellen heranziehen, die zeigen, dass Deutschland für osteuropäische Fachkräfte sehr lukrativ ist, weil sie in ihrem eigenen Land beschissen bezahlt werden? Sie kommen hierher, weil sie hier arbeiten wollen (und zwar - in deinen Augen - "Gescheites" wie Arzt, Ingenieur, etc.) und auf bessere Bezahlung hoffen! Und die Zahlen von 2009 (beispielsweise) zeigen, dass das nicht nur Vermutungen sind, sondern tatsächlich einige Osteuropäer hierher einwandern.

Und den Geschichtsausflug können Sie sich sparen.
Wir haben diese Gastarbeiter damals gebraucht, weil WIR es sonst nicht hingekriegt hätten. Und daraus wird ihnen jetzt ein Strick gedreht? Zumal man Dinge, die vor 40/50 Jahren geschehen sind, eh nicht mehr ändern kann. Man muss sich dem Hier und Jetzt annehmen, weswegen ich auch solchen Wert auf zeitnahe Zahlen lege.

>Sind die Türken für eine bestimmte Ausbildung berühmt? Nein, ich >denke nicht.

Vorurteile. Und enorme Pauschalisierung. Was sagt man denn über uns Deutsche? Und entsprechen wir dem? Hm?

>Wer wandert aus? Banker? Ja.
>Ingis? Definitiv.
>Mediziner? Aber sicher.
>Juristen? Natürlich.

>.... :)

Ingis? Wirklich eine süße Abkürzung. :) Du hast übrigens Forscher und Wissenschaftler vergessen. So, nach dieser "Bestandsaufnahme" sollte man sich vielleicht lieber fragen: Warum wandern so viele deutsche Fachkräfte aus?

Ach ja - Und da du ja immer von den Türken redest als seien das alles dumme, integrationsunwillige Bauerntrampel, von denen jeder Hartz IV bezieht: Wie viele Türken beziehen denn nun tatsächlich Hartz IV? Wie viele Verweigern sich wirklich der Integration?
Zu Ersterem habe ich kaum konkrete Zahlen gefunden, lediglich eine Quelle, doch die stammt von der BILD... Sie zitiert zwar das Statistische Bundesamt...aber ich hoffe, man kann meine Skepsis nachvollziehen. Ich poste die Zahlen einfach mal...aber wie gesagt...Quelle ist BILD *hust*:

"Laut Statistischem Bundesamt beziehen 4,3 Prozent der Gesamtbevölkerung in Deutschland Hartz IV, aber 8,1 Prozent aller Migranten. Unter ihnen sind Spätaussiedler aus dem früheren Ostblock die größte Gruppe (28 %), danach folgen Türken (19 %) und Südeuropäer (12 %)."

Zum Zweiten habe ich eine seriöse Quelle: Migranten in Duisburg - "Die Unwilligen sind bei uns im Promille-Bereich"

Hast du ein paar Zahlen und Statistiken dazu?

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Avatar von http://adrianalimafan.net/
Zuletzt geändert: 24.10.2010 15:02:24

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