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Einzelposting: Hamburg schließt einen Staatsvertrag mit islamischen Gemeinden


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Von:    Ellerfru 04.04.2013 23:56
Betreff: Hamburg schließt einen Staatsvertrag mit... [Antworten]
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Chandramukhi:

> Hierbei ist der Sinn einer strafrechtlichen Verfolgung aber auch ein wenig fraglich. Was bringt es, jeden mit einer (ich nenn das jetzt mal) menschenfeindlichen Ideologie hinter Gitter zu bringen?

Natürlich nichts. Mich ärgert nur diese Ungleichbehandlung - dass das eine streng geahndet wird, und das andere de facto gar nicht.
Falls dir noch nicht klar ist, wo mein Problem liegt: Schau dir ruhig noch mal den verlinkten religiösen Text an und ersetze das Wort "Frauen" durch "Juden" oder eine beliebige andere Bevölkerungsgruppe. Glaubst du, diese Seite stünde dann noch so im Netz? Nö. Die wäre längst offline, und die Macher der Seite hätten (sofern ermittelbar) eine Anklage wegen Volksverhetzung am Hals.
Traurige Tatsache ist, dass Hetze gegen Frauen noch so salonfähig zu sein scheint, dass niemand irgendwas dagegen unternehmen mag.

> Solche Äußerungen basieren immerhin auf Ideologien und es wäre in diesen Fällen einfacher, Frauen Mittel und Wege zur Selbsthilfe an die Hand zu geben bzw. Aufklärung zu betreiben (wie es ja auch beim Nazionalsozialismus und Rassismus der Fall ist).

Und das erreicht man... wie? Indem man gezielt Prediger ins Land holt, die genau das Gegenteil von dem predigen, was man gern erreichen würde? Etwas paradox, meinst du nicht?

> Und von der gesellschaftlichen bzw. staatlichen Seite stehen ja auch alle Wege offen. Frauen werden hier über ihre Rechte aufgeklärt und können sie aktiv einfordern.

Das klingt wie Hohn, wenn man bedenkt, dass die betroffenen Frauen sich teilweise in Lebensgefahr begeben, wenn sie es wagen, ihre Rechte einzufordern...

> Imazipation der Frau ist eben kein Vorgang, der von heut auf morgen vollendet ist. Das war auch hier in Deutschland ein lang andauernder Prozess (teilweise ist er auch immernoch im Gange).

Was kein Argument ist, diesen Prozess noch aktiv zu behindern. ;)

> Jedoch denke ich, dass es auch schwierig ist, solche Forderungen abzulehnen.

Wieso? Einfach "nö" sagen. Geht eigentlich ganz einfach. Wenn jemand meint, unbedingt einen Prediger vom anderen Ende der Welt zu brauchen, soll er das ruhig selbst finanzieren! Wie gesagt: die Einreise von Geistlichen ist vollkommen legal. Es geht lediglich darum, ob das aktive staatliche Unterstützung bekommen sollte oder nicht. Und ich meine dazu halt: nein.

> Diese Frage ist natürlich legitim. Jedoch kann man sie nicht so einfach mit "den Radikalen", besser gesagt "die Konservativen" beantworten (ist jetzt etwas grob gesagt). Das wäre (wie ich schon im ersten Beitrag bemängelte) zu voreilig und zu pauschal.

Oh, nicht einmal unbedingt radikal - aber politisch! Die Ditib vertritt zum Beispiel knallhart die Interessen der türkischen Regierung. Und ein großer Teil der Imame in Deutschland wird momentan von diesen Leuten gestellt und bringt die entsprechende Botschaft unters Volk. (Deswegen haben die ja auch so massiv was gegen Imam-Ausbildung hierzulande. *g*)

> So wird es aber -soweit ich weiß; berichtige mich, sollte ich falsch liegen- nicht ausgeschlossen, dass hier Prediger ausgebildet und eingesetzt werden.

Natürlich nicht - es findet aber nicht statt (meines Wissens sind die einzigen, die hier in Deutschland tatsächlich gezielt Imame ausbilden, die Ahmadiyya-Gruppierung), und wenn immer mehr Prediger zuwandern, wird das auch nicht passieren, da die Neu-Theologen sonst einfach in die Arbeitslosigkeit studieren würden.

> (Zudem besteht von der (sagen wir mal) etwas integrierteren Seite ja durchaus die Forderung nach Kenntnis der deutschen Sprache und Lebensrealität.

Eben. Denen würde man einen großen Gefallen tun, wenn man das Geld, das man in die Förderung des Zuzugs ausländischer Prediger steckt, stattdessen in deutsche Ausbildungsprojekte investieren würde.

> D.h. Die Prediger, welche woanders ausgebildet wurden, sollten sich schon allein im Interesse der "Allgemeinheit" ein wenig mit der hiesigen Realität auseinandersetzen.

Was bislang bei den meisten Predigern aus dem Ausland allerdings nicht zu passieren scheint...

> Nur kann ich es nicht einfach im Hinblick auf EVENTUELLEN Missbrauch unterbinden. Besagte Forderung in dieser Hinsicht einfach abzulehnen ist mMn mehr als fragwürdig.

Es wäre in der Tat fragwürdig (bzw. sogar verfassungswidrig), den Zuzug ausländischer Prediger komplett zu verbieten - aber das steht ja auch gar nicht zur Debatte! Es geht lediglich darum, ob dieser Zuzug staatlicherseits aktiv gefördert werden soll oder nicht. Und das kann man problemlos ablehnen, immerhin besteht kein Rechtsanspruch darauf.

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