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Einzelposting: Hamburg schließt einen Staatsvertrag mit islamischen Gemeinden


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Von:    Chandramukhi 18.04.2013 17:40
Betreff: Hamburg schließt einen Staatsvertrag mit... [Antworten]
>Wieso sollte man dafür "angeprangert" werden?

Kannst du dir das wirklich nicht denken?

>Die Statistik und Erfahrungswerte zeigen aber, dass diese >eindeutig in einer Minderheit sind. Leider.

Ich sehe eine Statistik in dieser Hinsicht eher kritisch. Auch das sehe ich als verallgemeinert und für einen Ablehnungsgrund unzureichend. Außerdem kam mir zu Ohren, dass viele der in der Türkei speziell für den Job in Deutschland ausgebildet wurden durchaus dialogbereit und liberal waren. Zumal:

>Es scheint aber eine gewisse... Unwilligkeit in der Hinsicht zu >bestehen. Irritiert dich das etwa nicht?

Wenn man Prediger aus der Türkei importiert, kann man zu fast 100% sicher sein, sich wenigstens keine Radikalen einzufangen. Diese Prediger brauchen nämlich eine theologische Ausbildung und sind im Normalfall NICHT radikal eingestellt im Gegensatz zu einigen in Deutschland ehrenamtlich tätigen.
Zumal ich von der Unwilligkeit auch noch nie gehört habe. Ein sehr großer Teil der Imame hat (wie erwähnt) keine theologische Ausbildung. Es gibt rund 2000 Imame in Deutschland. Allein wenn ein Viertel als unausgebildeter Teil(und das ist gnädig gerechnet) wegfallen würde, hätte man 1500 Imame, die wirklich eine entsprechende Ausbildung genossen haben. Überleg dir, dass diese 1500 Imame auf 4 Mio Muslime verteilt sind und dann weißt du, warum so viele ohne Ausbildung ehrenamtlich tätig sind.

>Nein, aber er erschwert sie, da er (ganz banal gesagt) >Arbeitsplätze für hier ausgebildete Leute wegnimmt

Das Angebot an Arbeitsplätzen ist (wie oben erläutert) aber weitaus größer, alsdass die in Deutschland ausgebildeten Imame Derartiges ernsthaft befürchten müssten. Aus der Türkei kommen jährlich etwa 100 bis 150 Imame. Nach vier Jahren ist ihre Aufenthaltserlaubnis abgelaufen und sie müssen zurück in die Türkei. Die Anzahl der Imame in Deutschland schwankt seit Jahren bei etwa 2000 (auf 4 Mio) und das wird sich wahrscheinlich auch nicht durch die Förderung des Imports ändern. Es bleiben also genug Arbeitsplätze für in Deutschland ausgebildtete (zumal diese den importierten Imamen auf Dauer wahrscheinlich eh den Rang ablaufen werden, da sie "fest eingestellt" werden können. Und selbst wenn nicht, bedeutet das, wie gesagt, ganz sicher nicht, dass sie Arbeitslos werden).

>Moment. Ich verstehe nicht, wie du ernsthaft glauben kannst, ein >wie auch immer gearteter Unterricht könne so etwas leisten!

Doch, das denke ich tatsächlich. Man lernt über die deutsche Situation, die Situation der Muslime in Deutschland, die Probleme mit denen man konfrontiert werden könnte (und nicht wo das Brandenburger Tor steht oder wie Bratwürste hergestellt werden). Und ja, ich denke, dass so ausgebildete Prediger das wirklich leisten können. Denn sooo unterschiedlich sind deutsche und türkische Probleme nun auch nicht. Arme Menschen in Deutschland werden sich ähnliche Gedanken machen wie arme Menschen in der Türkei. Menschen, deren Geliebte Personen verstorben sind, ebenfalls.
Ich kenne eine Menge christlicher Seelsorger und weiß mit was für Problemen die in etwa konfrontiert werden. Das sind Probleme, die es überall auf der Welt gibt. Dazu reicht eine Ausbildung zum Seelsorger.
Was hingegen wirklich oft kritisiert wird, sind die von DITIB vorgeschriebenen Inhalte der Predigten (wobei meine Quellen in der Hinsicht etwas veraltet sein könnten. Ich weiß nicht, ob das immer noch der Fall ist ^^'). Denn DIE gehen wirklich an der Realität der deutschen Muslime vorbei. Das ließe sich aber sicher ändern und hat nichts mit der Ausbildung der Imame zu tun.
Zuletzt geändert: 18.04.2013 17:44:37

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