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Einzelposting: Hamburg schließt einen Staatsvertrag mit islamischen Gemeinden


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Von:    Ellerfru 18.04.2013 20:29
Betreff: Hamburg schließt einen Staatsvertrag mit... [Antworten]
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Chandramukhi:

> Kannst du dir das wirklich nicht denken?

Na ja, es könnte natürlich jemand die gute alte Nazikeule rausholen. Aber ansonsten... Tja, dann hat man halt Fördergelder abgelehnt. *schulternzuck* Das passiert diversen christlichen, anders-religiösen und nicht-konfessionellen Projekten auch auf regelmäßiger Basis. Ich sehe nicht, wieso unsere muslimischen Mitbürger da einen Sonderstatus haben sollten.

> Ich sehe eine Statistik in dieser Hinsicht eher kritisch.

Wie sonst willst du das Thema betrachten, wenn nicht statistisch? Wenn du dir überlegst, ob man IM ALLGEMEINEN die Einreise irgendwelcher Leute fördern sollte, kann man ja nicht jeden einzelnen im Voraus überprüfen - da muss man einfach schauen, was für Leute bisher gekommen sind und wie die so drauf waren. Anders als in Prozentzahlen (soundsoviel Prozent sind eher modern eingestellt, soundsoviel Prozent konservativ, soundsoviel Prozent radikal...) KANN man so etwas gar nicht erfassen!

> Außerdem kam mir zu Ohren, dass viele der in der Türkei speziell für den Job in Deutschland ausgebildet wurden durchaus dialogbereit und liberal waren.

Aber du kannst das ja nicht auf die Türkei beschränken. Von einer Einreise-Förderung würden auch Leute aus Saudi-Arabien, Iran oder Jemen profitieren. Und mir kam zu Ohren, dass einige dieser Leute, äh, nicht ganz so liberal eingestellt sind. ;)

> Wenn man Prediger aus der Türkei importiert, kann man zu fast 100% sicher sein, sich wenigstens keine Radikalen einzufangen.

Das stimmt, aber man würde sich zumindest auf DITIB-Linie gebrachte politisch aktive Leute einfangen. ;) Und - siehe oben - die Gelder kämen ja nicht ausschließlich türkischen Predigern zugute.

> Überleg dir, dass diese 1500 Imame auf 4 Mio Muslime verteilt sind und dann weißt du, warum so viele ohne Ausbildung ehrenamtlich tätig sind.

Tja, und warum sind sie nicht ausgebildet? Weil sich die größeren deutschen Islam-Verbände strikt weigern, Ausbildungszentren in Deutschland einzurichten. Wie gesagt, das macht hierzulande nur die ziemlich unrepräsentative Ahmadiyya-Konfession. Es ist nicht so, als ob andere Gemeinden das nicht KÖNNTEN! Interessenten gäbe es sicher genug - immerhin finden sich ja genug Leute, die den Job ehrenamtlich machen, die würden sich sicher über eine solide theologische Ausbildung freuen... Oder nicht?

> Doch, das denke ich tatsächlich. Man lernt über die deutsche Situation, die Situation der Muslime in Deutschland, die Probleme mit denen man konfrontiert werden könnte (und nicht wo das Brandenburger Tor steht oder wie Bratwürste hergestellt werden).

Aber selbst dann... Die Mentalität eines Landes erfasst man nun einmal erst, wenn man selbst dort lebt. Theorie kann das nicht ersetzen.

> Und ja, ich denke, dass so ausgebildete Prediger das wirklich leisten können. Denn sooo unterschiedlich sind deutsche und türkische Probleme nun auch nicht.

Hm. Doch. Irgendwie schon. Die soziale Rolle der Frau ist zum Beispiel auf dem Land immer noch eine GANZ andere als hier in Deutschland... Und auch Probleme und Konflikte werden dort ganz anders wahrgenommen - meist eher auf die Familie / den Clan bezogen als auf den individuellen Menschen. Das IST eine andere Kultur.

> Ich kenne eine Menge christlicher Seelsorger und weiß mit was für Problemen die in etwa konfrontiert werden. Das sind Probleme, die es überall auf der Welt gibt. Dazu reicht eine Ausbildung zum Seelsorger.

Für einige Sachen (Trauerbewältigung etc.) ja, für andere aber eben nicht.

> Was hingegen wirklich oft kritisiert wird, sind die von DITIB vorgeschriebenen Inhalte der Predigten (wobei meine Quellen in der Hinsicht etwas veraltet sein könnten. Ich weiß nicht, ob das immer noch der Fall ist ^^'). Denn DIE gehen wirklich an der Realität der deutschen Muslime vorbei.

Das ist leider aktuell, und ja auch einer der Gründe, warum ich diesen Leuten kein Geld in den Rachen schmeißen möchte. Zum Beispiel haben die Prediger den Auftrag, den Völkermord an den Armeniern hartnäckig zu leugnen... Und mit Integration hat die gesamte Sache nichts zu tun.

> Das ließe sich aber sicher ändern und hat nichts mit der Ausbildung der Imame zu tun.

Doch, NATÜRLICH hat es etwas mit der Ausbildung zu tun, wenn man diesen Leuten beibringt, religiöse und politische Inhalte zu vermischen!

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