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Einzelposting: Meinungen zur Integration


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Von:   abgemeldet 18.10.2010 16:52
Betreff: Meinungen zur Integration [Antworten]
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>Sind lange genug hier, oder?

Das hat damit überhaupt nichts zu tun. Wer jahrzehntelange nur als "Gast" betrachtet wird und das auch deutlich zu spüren bekommt, der bringt nicht unbedingt den Willen auf, sich um jeden Preis zu integrieren. Ich will nicht behaupten, dass man nicht mehr Integrationswillen verlangen kann, nur hat eine Medaille immer zwei Seiten.

Natürlich gibt es auch Türken, die fließend deutsch sprechen. Türkische Immigranten sind meines Wissens nach deshalb die, die am schlechtesten Deutsch sprechen (Quelle: Wikipedia) - im Vergleich zu Immigranten anderer Nationalitäten, weil viele in der ersten Generationen aus den armen östlichen Gegenden kamen und deshalb von vorneherein einen sehr niedrigen Bildungsstandard haben. Dass das in Deutschland gerne an die Kinder "weitergegeben" wird, ist ein altbekanntes Phänomen (und übrigens auch bei deutschen Familien so). Da kann man natürlich auch wieder über die Gründe streiten, Fakt ist es aber nunmal.

Aus Ländern wie dem Iran kommen hingegen eher Menschen, die einen gewissen Bildungsstandard haben, weil sie aufgrund genau dessen in ihrer Heimat nicht mehr leben können (beispielsweise aufgrund von Regimekritik). Das ist übrigens rein spekulativ. Bin grade zu faul, nach Zahlen zu suchen. ;-)



>Ich ziehe auch nicht in ein anderes Land, ohne die SPrache zu können, sowas bedarf einer gewissen vorbereitung.

Du hast aber, wie beschrieben, von vorneherein einen ganz anderen Bildungsstandard plus ganze andere Möglichkeiten als eine ostanatolische Bauernfamilie. Wie gesagt: Sicherlich muss sich auch die Haltung vieler Migranten, die hier in der zweiten, dritten Generation leben, ändern. Aber dafür, dass das geschieht, kann man mehr tun, als zu jammern, dass "die alle ja gar kein Deutsch lernen wollen".

Beispiel Duisburg:
Viel mehr als die Kursabbrecher regt Fohrmann die Debatte über Integrationsverweigerer auf. "Das ist der völlig falsche Fokus", sagt sie. Viel größer sei die Not bei den Integrationskursen, dort fehlten Plätze. "Das ist ein Riesenproblem", sagt Overhoff. Weil der Bund beim Integrationsunterricht spart, können nach Overhoffs Erfahrung viele Zuwanderer, die freiwillig den Kurs besuchen wollen, derzeit nicht teilnehmen. Die Sprachschulen bekommen deshalb viele Klassen nicht mehr voll, und bieten weniger Kurse an. Deshalb, so Overhoff, gebe es häufig keine passenden Kurse mehr für die Migranten. Denn die Palette reicht von der Analphabeten- bis zur Fortgeschrittenenklasse.
(Quelle)



>Ich fände es persönlich schwer wenn ich in einem Land nicht nur einige Monate was arbeiten soll, sondern mit "kind und Kegel" leben möchte, mich ausserhalb meiner Arbeit nicht verständigen zu können.

Ich glaube, das Problem lag darin, dass beide Seiten dachten, das wäre nur vorübergehend ("Gastarbeiter"). Deutschland hat da meiner Meinung nach viel verschlafen. Und heute baden wir die Probleme aus.
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