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Einzelposting: Meinungen zur Integration


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Von:   abgemeldet 26.10.2010 07:07
Betreff: Meinungen zur Integration [Antworten]
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Ich kann sehr gut verstehen, dass einen das Thema irgendwann nur noch nervt, wenn man selbst Moslem ist.
Mich nervt ja schon das Christen-Bashing, das immer auf allen möglichen Internetseiten stattfindet, aber der Islam hat es da ja nochmal eine ganze Spur härter.
Die Diskussion ist einfach überall. Im Internet, in den Zeitungen, im Fernsehen, in der Politik u.s.w.
Und wenn man dann immer wieder und wieder liest, wie sich Leute, die wirklich absolut keine Ahnung haben, darüber unterhalten, ob ich als Muslima mein Kopftuch tragen darf oder nicht bzw. ob ich überhaupt hierher gehöre oder nicht, ob ich unterdrückt bin, ob ich ein Terrorist bin (u.s.w.), ist es doch logisch, dass man irgendwann wütend wird.
Mich nervt diese Debatte ja schon total und ich bin keine Muslima.

Ich bin auch total gegen ein Kopftuchverbot.
Ich kenne genug junge, muslimische Frauen, die ganz normal leben, super deutsch sprechen, studieren und / oder einen guten Job ausführen u.s.w. – und dazu ein Kopftuch tragen. Wo nehme ich mir da das Recht heraus, ihnen das verbieten zu wollen, während bei uns Kinder in die Schule gehen, als hätten sie eher den Weg zum Friedhof oder in die Disco gesucht oder Jungs, die sich nicht einmal ne Hose in der richtigen Größe kaufen können und bei denen man ständig die Unterhose sehen muss?
Da sagt auch keiner was, außer, dass es viele vielleicht nicht schön finden. Aber man würde es den Jugendlichen nicht unbedingt verbieten. Kommt da aber ein junges, muslimisches Mädchen, das ganz normal und schick angezogen ist und ein Kopftuch trägt, dann schreien alle, wie schrecklich unterdrückt sie sein muss.
Mal ehrlich – wenn wir danach gehen, müsste auch jede deutsche Frau unterdrückt sein, die sich in formende Unterwäsche quetscht, den Busen so weit hochpusht wie es geht u.s.w.

Gut, dann kommt, dass das Kopftuch ja religiös aufgeladen sei, im Gegensatz zu formender Unterwäsche und Schlabberhose. Mag ja sein, aber dann muss man wenigstens so konsequent sein und ALLE religiösen Symbole verbannen.
Und das heißt nicht nur Kopftuch und Kreuz(kette), sondern auch umgedrehtes Kreuz, Pentagramm, umgedrehtes Pentagramm, Thors Hammer u.s.w.
Natürlich kann man dann weiter machen bei den politisch aufgeladenen Sachen wie dem „Pali-Tuch“ (mal ehrlich, an meiner Uni hängen ÜBERALL Flyer von linken und linksextremen Parteien. Das ist mMn eher eine Beeinflussung, als wenn jemand jetzt privat nen roten Stern angeheftet hat).
Aber DAS geht ja plötzlich nicht.
DAS ist ja plötzlich meine eigene Entscheidung und Freiheit! Und überhaupt ist es ja total unfair, wenn ich mich plötzlich einschränken muss, denn meine Überzeugung ist ja cool und die muss ich ja bitte jedem zeigen können. Und überhaupt, nur, weil ich das von anderen verlange, muss ich es ja nicht selbst tun u.s.w.
Dieses ganze Blabla, das zeigt, wie wenig Gedanken man sich wirklich darüber gemacht hat, nervt mich total.
Es ist für eine muslimische Frau, die aus vollster Überzeugung ein Kopftuch trägt, sicher schlimmer, ihr Kopftuch abzulegen, als für einen Wochenend-Gothicfan sein Pentagramm. Und trotzdem würde Letzterer es wohl gerne tragen, wenn und wann er möchte – oder?
Also kann ich allen, die gegen das Kopftuch sind, nur raten, mal zwei Schritte weiter zu denken.
Denn ja, es gibt die Frauen, die gezwungen werden, sich zu verschleiern, aber denen hilft man durch so ein Verbot am allerwenigsten. Durch so ein Verbot schränkt man sie nur weiter ein und eben auch die Frauen, die freiwillig ein Kopftuch tragen.
Wir brauchen mehr Aufklärung und kein Verbot.
~sleep all day, party all night,
never grow old, never die,
it`s fun to be a vampire(69)~

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