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Einzelposting: Was haltet ihr von der Afd?


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Von:   abgemeldet 10.04.2016 22:21
Betreff: Was haltet ihr von der Afd? [Antworten]
charlyfox
Super, dass wir direkt richtig in die Diskussion einsteigen. Also los :)

Ich denke deine Auslegung des Punktes "Familienschutz" ist vollkommen zutreffend! Das klassische Familienbild erhalten, wenn möglich stärken, aber zumindest nicht schwächen. Und das entspricht auch weitgehend meiner Meinung. Mir geht diese Diskussion immer zu sehr in Richtung "aber die Frau, ihre Karriere, ihre Selbstverwirklichung blablabla...". In dieser Disskusion geht es mir viel zu wenig um die Kinder. Wissenschaftlich muss ich mich noch stärker in das Thema einarbeiten, aber meine Überzeugung bis jetzt ist: Kinder brauchen eine feste und sichere Bindung zu ihren Eltern, vor allem zur Mutter (das ist für mich schon durchs Säugetier-Dasein vorgegeben). Für mich ist das Kinder-mit-9-Monaten-in-die-Grippe-abschieben, das Allerschlimmste, was man machen kann. Ich kenne Leute die in Grippen gearbeitet haben und von völlig fertigen, schreienden Kindern erzählen, die einfach nicht verstehen, warum die Mama jetzt nicht da ist. Kinder sind da egoistisch und da haben sie auch jedes Recht zu! Um wenn die Karriere von Mama dadrunter leidet, dann ist das halt erst mal so. Hier wäre es in meinen Augen Aufgabe der Gesellschaft, Müttern den Wiedereinstieg in den Beruf zu erleichtern. Eben nicht nach dem Motteo: Was Sie haben sich Zeit genommen ihre Kinder groß zu ziehen? Dann haben wir keine Verwendung für Sie! So Beispiele gint es leider zu Hauf.
Bestimmt gibt es auch jene Kinder, die das mit der Grippe besser wegstecken, aber gut (= der Staat sollte das fördern) finde ich es nicht. Hier könnte ich Artikel 2 GG also auch rumdrehen und sagen, die Eltern (v.a. die Mütter) haben die Rechte ihrer Kinder zu waren.
Mit Sicherheit geht es vielen Kindern in Patchworkfamilen, bei Alleinerziehenden oder auch bei gleichgeschlechtlichen Eltern gut und vielen Kindern in traditionellen Familien schlecht. Trotzdem sind diese Modelle für mich keine vollkommen gleichwertigen Modelle neben der Vater-Mutter-Kind-Familie. Für mich sind das Gegebenheiten die sich im Leben einfach ergeben (was auf keinen Fall heißt das es im Einzellfall schlechter oder weniger Wert ist), ist aber insgesamt gesehen für mich nichts, was der Staat fördern also gewollt herbeiführen sollte. Hier passt das GG auch wieder
Artikel 2 GG:
(1) Ehe und Familie stehen unter dem besonderen Schutze der staatlichen Ordnung.
(2) Pflege und Erziehung der Kinder sind das natürliche Recht der Eltern und die zuvörderst ihnen obliegende Pflicht. Über ihre Betätigung wacht die staatliche Gemeinschaft.

Bei dem Thema Abtreibung stimme ich dir zu, da bin ich auch nicht auf dieser absoluten Position, wie im Parteiprogramm von Rheinland-Pflanz. Für mich ist die Möglichkeit der Abtreibung nach einer Straftat keine Frage. Ich finde auch, dass es generell möglich sein sollte, aber eben mit Hürden verbunden. Nicht nur weil man potenzielles Leben zerstört (ein Zellhaufen ist für mich noch kein Mensch, aber er hat das Potenzial einer zu werden), sonder auch weil Abtreibungen bei Frauen oft auch erst später zu extremen psychischen Problemen führen können. Hier gilt für mich: Vorsorge ist besser als Nachsorge.

Beim Thema Doppelstaatsbürger muss ich dir wiedersprechen. Ich denke mann kann nur Bürger eines Landes sein. Denn, wenn man dieses Fass aufmacht, was hält einen dann von einer Trippel- oder 4fach-Staatsbürgerschaft ab? Natürlich gehört deine Herkunft zu deiner Identität, aber Staatsbürger sein hat für mich etwas mit tiefgreifender Identifikation zu tun und die kann nach meinem Empfinden nur zu einem Land hergestellt werden. Vor allem, wenn du dein ganzes Leben hier verbracht hast, was bindet dich an den anderen Staat? Außerdem, ist es nicht auch unfair gegenüber jenen, die "nur" eine haben?

Ja, das mit der "Flüchtlingskrise" sehen wir wahrscheinlich wirklich aus anderen Perspektiven. Für mich ist es unverantwortlich eine, selbst unter den wohlwollensten Bedingungen im Ankunftsland, solch starke Sogwirkung ("Wir schaffen das!") zu erzeugen, dass Menschen sich schaarenweise aufmachen ins "gelobte Land" und dann dabei ihr Leben verlieren. Ich weiß nicht was ich für Motive unterstellen soll, aber Menschenliebe ist es für mich nicht. Ich finde auch nicht, dass man diese Menschen in eine andere Region der Welt "verpflanzen" muss. Vielmehr hätte man aktiv den Bau und die Unterstützung von Flüchtlingslagern vor Ort fördern und finanzieren müssen. Für mich ist es nämlich kein Rechenexemplen, alla: wie viele Leben hier? Wie viele kommen dazu? Seht ihr, das sind ja nur ganz wenige!
Menschen sind Individuen mit einer Geschichte, einer Kultur und die kann man halt nicht einfach an jeden Ort der Welt packen, ohne dass es zu massiven Problemen führt. Ich bin für ein Recht auf Asyl im Sinne unseres GG - Art. 16 a (1) Politisch Verfolgte genießen Asylrecht. Alles andere ist meiner Meinung nach über ein Einwanderungsgesetz (Bsp. Kanada) zu regeln.

So das ist schon mal ganz schön viel geworden. Zu Euro, Eurozone und Vereinigte Staaten von Europa dann beim nächsten Mal mehr!
Was denkst du denn übers "Gendern"?
LG Skully

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