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Einzelposting: Zusatzmaterial


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Von:    Balduin 15.01.2004 19:09
Betreff: Zusatzmaterial [Antworten]
> Das Silmarillon ist ja auch eher eine interne Quellensammlung, die Tolkien für sich geschrieben hat und erst veröffentlichen wollte, wenn sie seinen Vorstellungen entspricht. Dann starb Tolkien und sein Sohn Christopher stellte sich als außerordentlich geldgeil heraus ^-^°.
>
> Genauso diese History of Middle-Earth Teile. Ich würd ehrlich gesagt empfehlen, neben Tolkien noch andere Fantasy-Autoren (Robin Hobb z. B.) zu entdecken und nicht nur der totale HdR-Otaku zu werden. Deshalb unterstütz ich auch nicht Christophers Abzocke und hab nur LotR und Hobbit.


Das halte ich für ziemlichen Quark ^^ Bzw. für zu kurz gedacht.

Selbst wenn Christopher T. "geldgeil" ist (ich kenne ihn nicht so gut wie Du wahrscheinlich ^_-), ist die wichtigere Frage doch, ob objektiv gesehen der langfristige Nutzen seines Tuns nicht so groß ist, dass es völlig egal ist, aus welchen egoistischen Interessen es motiviert war.

Ist doch wie bei Franz Kafka und Max Brod: Kafka hat ausdrücklich angewiesen, seine Nachlass-Werke zu vernichten... Brod hat es nicht getan, sondern sie wurden veröffentlicht. Und egal, ob nun Brod wegen dieser Sünde nicht in den Himmel gekommen ist, oder wenn doch, ob Kafka im Himmel stinksauer ist und nicht mehr mit ihm redet: Die Welt wäre ärmer, wenn Brod sich nicht so entschieden hätte.

Und Tolkien hat nicht befohlen, seine Schriften zu verbrennen. ^^

HoME:

Große Autoren kriegen nunmal Historisch-Kritische Ausgaben ihrer Werke, das ist halt so. Und so ist die History of Middle-earth einzuschätzen. Allein schon für die Forschung und Literaturwissenschaft ist sowas als Handlungsgrundlage unverzichtbar und unschätzbar wertvoll. Und die sind nunmal auf Komplettheit anzulegen; schließlich sollte ein solches Unternehmen langfristig angelegt sein und nicht z.B. in 5 Jahren schon überholt sein, weil die Forschung dann weiter ist und sagt "Eigentlich sind doch die und die WErke viel interessanter... also warum hat der blöde Editor der Werkausgabe die rausgelassen? Das hat doch nicht er zu entscheiden, was wir brauchen".

Wir können über den Wert des "Silmarillions" als Literatur (auf deutsch: als lesbares Werk) sehr gern unterschiedlich denken. Tun wir auch. ^^ Aber die HoME hat nichts mit Abzocke zu tun IMHO, sondern ist eine eminent wichtige Quelle für die Beschäftigung mit Tolkiens Werk.

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