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Einzelposting: Ab wann ist ein Mensch ein Mensch


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Von:    Fenrisulfur 14.10.2006 23:24
Betreff: Discuss Runde:Ab wann ist ein Mensch ein... [Antworten]
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Hahaha *wieeinalterschmiedlachenddenbauchsichreibend*
Danke! Ich befürchte grad, dass ich nie zu einem Ergebnis kommen werde, denn alles widerspricht sich grad in meinen Gedanken ;)

Mit den Gefühlen gebe ich dir Recht, dort war ich etwas stumpf und hab gehofft, man kann das einfach so aufnehmen ;)

Dazu fällt mir ein, dass die Tachikoma in Gits SAC 1 auch Gefühle (zwar wie kleine Kinder) entwickeln, aber sich nach dem richten, was sie als rechtens empfinden, dazu gehört einerseits der Streifzug des einen ausgebüchsten Tachikoma, wo ein externes Cyberhirn gefunden wird und andererseits die Selbstopferung für Batô in der Folge, wo Sektion 9 vorerst zerschlagen wird.
Es ist klar, dass de Tachikoma keine menschlichen Ghosts besitzen, da Motoko selbst darüber verwundert war, dass sie ihr eigenes "Leben" aufgaben, um Batô zu retten...

Anscheinend ist es in dieser Vorstellung den Menschen schon gelungen, eine derart menschliche künstliche Intelligenz zu erschaffen, das es mir fast schon graut.

Also, es liegt doch wohl an der Komposition des Lebewesens, aber ich befürchte, die Grenzen dabei sind fließend.
Die Tachikoma in einem Fleischkörper könnten glatt Kinder sein - wo sind die Grenzen menschlichen Existenz, wenn eine Maschine den Menschen ablösen könnte?

Kommt es aus den Grad der Kybernetisierung an? Ich will dabei ein wirklich übertriebenes Beispiel geben: Der Pirat, der eine Hand verliert, und anstelle eines Stumpfes nun einen Haken als Hand besitz, ist doch genauso ein Mensch, wie ein Kriegsveteran, der Beinprothesen besitzt. Beide besitzen nicht mehr ihren vollständigen Körper, doch wäre es falsch, sie als "nicht"Menschen zu bezeichnen.

Bei GitS ist dies ja um einiges derber! Dort wird der Körper (fast) vollständig ersetzt(man bedenke die Szene, wo der Major im Film gegen den Panzer kämpft und sich vor Anstrengung zerreißt).
Klar ist, dass Motoko ein Cyborg ist (http://de.wikipedia.org/wiki/Cyborg, ich beruf mich nicht darauf, nur Anregung füreuch ;), aber deshalb weniger Mensch?

Einfach macht es sich da das Cyberpunkrollenspiel Shadowrun (um ein mir bekanntes Beispiel zu nennen). Dort hat jeder Startcharakter einen Gewissen Wert an "Essenz". "Essenz" ist dort etwas spirituelles und gibt einen Wert der "Restmenschlichkeit" an, sinkt dieser Wert auf Null, so ist man eine Maschine und aus dem Spiel raus.

Doch es bleibt der Ghost, und der ist als Ghost an sich (nicht Kopie, Gemisch etc.) ein Teil des Menschen.

So ist die Frau mit einem Fleichkörper als Hülle und einer Seele / einem Geist (bitte Definitionen von Geist und Seele nicht zu genau nehmen, ich kann den Unterschied nur schlecht erkennen) auf jeden Fall 100% Mensch.

Der geistig oder körperlich Behinderte ist ebenso Mensch, auch wenn Körper oder Geist nicht vollständig intakt sind. => Def. Mensch unabhängig von Zustand der "Einzelteile"

Bei dem Piraten mit der Hakenhand oder dem Opa mit Herzschrittmacher wird man nach der subjektiven Definition fragen müssen.

Die Maschinen mit KI in GitS sind eine Schöpfung des Menschen, ähnlich wie (je nach Glauben oder nichtGlauben) der Mensch eine Schöpfung Gottes ist.

Tachikoma sind Schöpfungen, ganz klar, und keine Menschen; Cyborgs mit echten menschlichen Ghosts sind ja irgendwie eine Mischform aus Natürlichem und Erschaffenem, eine andere Form, dennoch nicht ganz fern vom Homo Sapiens;
vielleicht kann man dann die Generation der Cyborgs Homo Machinea nennen (mein Lateiwissen existiert leider nicht, außer "in vinum veritas" ^_~), Körper ein anderer, doch der gleiche Geist.
Kurz danach käme die vollständige Ablösung der Fortpflanzung durch Genetik und Kybernitik (Körper in Fabrik hergestellt quasi). Das wäre aus Menschensicht grandezu pervers, rassenfremd.

Mein Ergebnis:

-Betrachtet nur man den Fakt Mensch/nichtMensch, so sind Motoko und Batô und Togusa eher Menschen als nichtMenschen
-Definiert man eine neue Entwicklungsstufe (vom Menschen bewusst hergeleitete technische "Evolution"), so kann man die Wesen unter Menschen / Cyborgs / Androiden (kompl. künstlich) einstufen.

Daraus ergibt sich natürlich die Frage der Koexistenz Mensch/Maschine (die nicht hierhin gehört, und schon von vielen Autoren behandelt wurde (z.B. "Ich, der Robot" / "I Robot");). Natürlich interessiert mich auch diese Frage, doch vorerst bin ich auch mit meinem Ergebnis zufrieden (ui, was red ich da, das ist man doch immer >.<).

Was haltet ihr davon?

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