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Die Welt ein ewiger Wechsel, das Leben ein Wahn Literatur, Zitatsammlung

Autor:  halfJack

Am Ende treibt dich die Ruhmsucht in der Welt umher? Da sieh hin, wie schnell alles ins Grab der Vergessenheit sinkt, sieh hin auf den unermesslichen Abgrund der Zeit vor dir und nach dir, mache dir klar die Nichtigkeit des Lobgetöns, die Wandelbarkeit und Urteilslosigkeit derer, die dir Beifall klatschen, und die Enge des Raumes, der deinen Ruhm umfasst. Ist doch die ganze Erde nur ein Punkt im All, und welch kleiner Winkel auf ihr ist deine Wohnung?

Wenn du auch dreitausend Jahre lebtest oder dreißigtausend, so vergiss doch nie, dass keiner ein anderes Leben verliert als das, welches er wirklich lebt, und kein anderes lebt als das, welches er verliert. Das längste Leben läuft also mit dem kürzesten auf eines hinaus. Der gegenwärtige Augenblick ist für alle gleich und der entschwindende sollte es nicht sein? Auch der verlorene erscheint in Wirklichkeit nur wie ein Augenblick, denn weder kann man die Vergangenheit noch die Zukunft verlieren, denn was man nicht hat, kann man auch nicht verlieren. Nur den gegenwärtigen Augenblick verliert man, da man nur diesen allein besitzt.

Marc Aurel



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